Privatwohnung | Nowigrad/Silberstein - Ein Privathaus mit Büro

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Cyron
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Cyron stand auf der anderen Seite des Tisches, lächelnd wie immer, goss auch sich eine Tasse ein, nahm Zucker dazu und setze sich.
Der Tisch war bereits gedeckt und auch das Brot war geschnitten. Die Scheiben waren unregelmäßig und verschieden dick, teilweise sogar schief. Hoffentlich war der Heiler mit einem Skalpell geschickter als mit dem Brotmesser.
Auf den ersten Blick wirkte der Elf gut gelaunt und freundlich wie immer und beinahe jeder hätte ihm dies abgenommen. Slava jedoch war nicht jeder. Einerseits war er geschult und geübt darin, Personen zu beobachten und zu analysieren. Andererseits lag etwas in der Luft, dass man beinahe schmecken, aber auf jeden Fall fühlen konnte. Hinter dem ewigen Lächeln verbarg sich Sorge und noch eine größere Menge Melancholie, Sehnsucht und eine gute Portion Angst obendrauf.
Es fühlte sich beinahe so an, als würde der Elf diese Gefühle aussenden wie eine Mittelwellenfrequenz, als könnte man dem Chaos im Kopf des Elfen zusehen wie durch eine versteckte Kamera in einer Reality Show aus Slavas Heimat.
War das Einbildung oder Real?
Die Schatten unter den grauen Augen seines Gegenübers bestätigten ihm den Blick hinter diese Fassade und auch das leichte, kaum sichtbare Zittern seiner Hände bestätigte den Verdacht.
„Konntet ihr Schlaf finden?“ Es gab noch eine zweite Auffälligkeit. Wurde die Stimme des Elfen dunkler? Oder war das dem Kater geschuldet, den er – genau wie Slava - haben musste.
Der Elf stützte die Ellenbogen auf den Tisch, klammerte sich ebenfalls in die Kaffeetasse und hielt sie so, dass er mit der Nase fast die Oberfläche der schwarzen Brühe berühre.
Der Kaffee war von der Sorte, die tote Tanten auferstehen ließ, dabei aber noch genießbar.
„Wann wünscht ihr eigentlich mit dem Training zur Abwehr der mentalen Übergriffe zu beginnen? Wenn unser Schattenläufer Problem gebannt ist, oder schon vorher?“, fragte er im Plauderton, als würde er sich nach dem Wetter erkundigen und sah ihn neugierig über den Rand der Tasse hinweg an.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Ungleich geschnittene Brotscheiben waren nichts was Slava groß störte. er war in vieler Hinsicht ein Chaot. Er hätte das Brot auch abgerissen oder direkt hineingebissen. Aber derzeit war er mit dem Kaffee zufrieden - der immerhin Tote weckte. Ganz nach seinem Geschmack.
Cyron dagegen wirkte besorgt oder mit etwas beschäftigt, das war klar.
Hatte er ihn über Gebühr beansprucht? Nahm ihn die Aussicht so sehr mit, dass ein Auftragsmörder seiner Welt in dieser war?
Slava selbst hatte nur zwei oder drei Becher Wein getrunken am Vorabend, ihm setzte das nicht zu, aber der Elf vertrug nicht so viel und er hatte ohnehin den Eindruck gehabt, dass er zuvor schon vorgelegt gehabt hatte.
"Ich habe eigentlich gut geschlafen." Für seine Verhältnisse sogar hervorragend. "Aber ich habe den Eindruck, ihr nicht so sehr? Kommt erst ihr mal wieder zu Kräften, das Training..." richtig, da war noch etwas. Er hatte es ja selbst angestoßen. "Ich nehme an, so ein Defias-Killer ist auch zu Magie in der Lage und dazu mit Magie zu beeinflussen? In dem fall können wir gar nicht früh genug beginnen. Mit der Behandlung können wir noch warten, es geht mir seit der letzten immer noch gut. Spart ihr eure Kräfte..."
...und als wäre das das Stichwort gewesen klopfte es an der Türe.
"Entschuldigt kurz."
Er stand auf, öffnete und nahm dann einen kurzen Bericht entgegen. Er lachte als er die Türe wieder schloss.
"Die Nacht am Eisvogel war wohl soweit ereignislos, als dass kein Auftragsmörder zugeschlagen hat. Aber meinen Beobachtern hat der Hexer zusammen mit der rothaarigen Schönheit eine ordentliche Show geboten die sie wohl etwas verstört haben muss..." Er grinste noch immer als er sich seine Leute vorstellte, die brav den Hexer beschatteten und einen Porno geboten bekamen. Weggesehen hatten sie sicher nicht.
"Auf jeden Fall hatten beide wohl ihren Spaß. Und wir haben noch etwas Zeit, noch sind sie nicht wach. Fühlt ihr euch denn fit genug für ein Training?"
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Cyron
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Die beiden hatte sich also vergnügt. Das war abzusehen gewesen. Was Cyron jedoch störte war, dass das Mädchen verschwunden war und der Hexer das nächste vögelte, was ihm vor die Flinte kam.
Dem würde er auf den Grund gehen wollen. Dazu jedoch später.
Ob er bereit war für ein Training…
Er horchte in sich.
„Bin ich.“, bestätigte er. Sofort schaltete er in den Schulmeisterlichen Modus um und setzte sich gerade hin.
„Es gibt mehrere Möglichkeiten einen Angriff auf den Geist zu begegnen.“, begann er aufzuzählen.
„Die blanke Abwehr ist nicht immer die erste Wahl. Es gibt auch die Möglichkeit, den Angreifer vom Ziel abzulenken und auf etwas anderes zu stoßen. Einen Fixpunkt sozusagen. Etwas, dass er sich ansehen kann ohne zu viel preis zu geben. Wichtig wäre hier, rechtzeitig zu erkennen wann der Angriff beginnt, den Geist zu leeren und sich auf genau dieses eine Ziel zu fokussieren. Habt ihr etwas, das gefestigt genug ist dazu zu dienen? Ein Bild, ein Gefühl, eine Erinnerung? Etwas...abschreckendes vielleicht?“
Vom Frühstücken ließ sich der Elf jedoch nicht abhalten. Und egal wie schief das Brot geschnitten war: Er ließ es sich schmecken. Wo ließ der hagere Kerl das alles?
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Was Cyron so missfiel konnte Slava nicht erraten, aber tatsächlich hätte er seine Meinung wohl geteilt.
Vorerst jedoch gab es noch andere Prioritäten. Er aß selbst auch noch, allerdings etwas lustlos. Überhaupt hatte sein Appetit stark abgenommen, er selbst auch im Vergleich zu früher. Er war schon einmal deutlich muskulöser und bulliger gewesen. Jetzt hatte er zwar nicht die Statur eines Elfen, aber er war viel schlanker als zu aktiven Zeiten.
Wohin der Elf allerdings das Viele Essen tat wunderte ihn doch nicht mehr, nachdem er halbwegs begriffen hatte, dass auch Magie irgendwoher kommen musste.
Nun allerdings erwog er seine Worte.
Gegen einen fremden Feind wüsste er, was er ihm entgegenwerfen würde. Grausames hatte er genug erlebt... und auch getan. Aber das wollte er Cyron nciht antun.
"Ich versuche etwas... Ich habe eine Idee. Und du wirst versuchen mir ein Geheimnis zu entlocken. Gut."
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Cyron
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Cyron nickte, sah aber nicht auf.
Trotzdem spürte Slava das Kribbeln und den Druck zwischen den Schläfen.
Erst dann hob der Elf den Blick. Die Augen des Elfen glänzten wie Münzen. Kaltes, silbernes Metall, glatt…spiegelnd…
Der ehemalige Soldat schaffte es, das Bild vor seinem inneren Auge zu festigen. Das grüne Licht, die Glasröhren, die gefangenen Wesen darin, die Unzahl an Schläuchen, die zu einem zentralen Punkt…
Leder, Metall, Mottenkugeln? Ein Geruch… Etwas zwang Slava, sich umzudrehen. Die Umgebung verschwamm, veränderte sich, zerfloss.
Als der Spion sich komplett umgedreht hatte, blickte er auf eine Szene, die er längst vergessen geglaubt hatte. Er sah sich selbst, den rotblonden Jungen mit der hellen Haut, tief gebeugt in eine Militärkiste, sich die Gegenstände ansehend. Er konnte sogar das fühlen, was er damals gefühlt hatte. Es füllte ihn aufregend und angenehm. Das Abenteuer, die Entdeckung. Damals waren seine Ziele so klar gewesen und erreichbar. Das Leben nicht perfekt, aber auch nicht hoffnungslos.
„Lange her, hm?“ Eine Stimme neben ihn lenkte ihn ab, riss ihn aber nicht gänzlich heraus aus der Erinnerung. Neben ihm stand ein Elf. Zwei Meter hoch, doch das war es fast schon mit der Ähnlichkeit mit Cyron. Fast.
Die Stimme war faszinierend. Tief. Sogar noch tiefer als die des Ritters, melodisch, trainiert darauf die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Der Elf neben ihm trug sein hüftlanges, silberhelles Haar mit einem schwarzen Samtband zu einem Pferdeschwanz gebunden. Das Gesicht war scharf und aristokratisch geschnitten. Hohe Wangenknochen, große, wache silberne Augen, eine hohe Stirn, von unzähligen Falten zerfurcht. Dieses Gesicht passte zu den beschriebenen Eintausendsechshundert Jahren, ebenso wie die Stimme. Ebenso wie die Körperhaltung.
Der Elf hatte die Hände im Rücken verschränkt. Er trug ein schneeweißes, mit silbernen Stickereien verziertes Gewand, perfekt auf ihn zugeschnitten, was seiner hageren Gestalt etwas Unwirkliches, leuchtendes verlieh.
Einen Moment musste Slava schmunzeln. Abgesehen von den verdammt langen Ohren war die Ähnlichkeit zu Gandalf dem weißen frappierend.
Am weißen Ledergürtel trug er rechts einen rituellen Dolch, der dem des Ritters auffällig ähnelte und links eine verzierte silberne Sichel. Beides zu hübsch, um etwas anderem zu dienen als zur Zier.
„Mein Kompliment, Herr Sokolov. Fast hätte ich keinen Zugang gefunden. Da ist mehr in euch, als ihr selber ahnt.“
Auch hier, in der Vision, sah der Elf ihn direkt an.
„Viel mehr…“ wieder fixierte das Silber der Augen ihn. Und wieder zerfloss die Umgebung, verschwamm, bildete sich neu. Die beiden so ungleichen Männer standen nun im Freien. Eine karge Landschaft ohne großartige Erhebungen. Sträucher, einzelne geduckte Bäume, dazwischen zähes, mageres Gras unter einem grauen, wolkenverhangenem Himmel.
Als das Bild sich gefestigt hatte, sah der Elf sich um.
„Was ist….“ Er verstummte, als ein befremdlicher Klang die Stille zerriss. Fast verdeckt vom Grollen des Donners und dem trockenen Krachen der Blitze erhob sich ein befremdliches Sirren über alles. Cyron presste die Hände auf die Ohren. Und muste sogleich feststellen, dass es eine vollkommen zweckfreie Geste war.
Slava erkannte den Klang sofort. Und er wusste auch, was nun folgen würde. Die grauen Wolkenmasse nahm Fahrt auf, begann zu kreisen, als hätte jemand begonnen mit einem riesigen Kochlöffel darin zu rühren.
Cyrons Blick ruckte überrascht hoch. Auch die Wolken über ihnen begannen sich zu drehen. Der Wind zog an seiner Kleidung, schnitt ihm scharf durchs Gesicht. Und mitten in dem Sturm wurde es hell. Gleißend hell…
Ein lauter Knall und…
Slava kam auf dem Stuhl zu sich, die Reste des Frühstücks vor sich erschienen ihm noch surrealer als der Sturm, in dem er sich gerade befunden hatte.
Er wollte den Elfen zur Rede stellen, doch der war nicht mehr da. Doch, er war sehr wohl noch da. Aber er lag am Boden, mit dem Gesicht auf den hölzernen Bohlen und rührte sich nicht.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Dieses mal spürte er es nur zu deutlich als Cyron versuchte in seinen Verstand einzudringen - jeden einzelnen Schritt, als könne er den Einbrecher hören, der durch den Korridor schlich. Und er machte es ihm wirklich nicht leicht. Viel Zeit hatte er ihm nicht gelassen. Aber er hatte sich etwas zurechtgelegt und baute das Bild schnell auf, das Zentrum der Zone, der Sitz des Gemeinschaftsbewusstseins, welches die Zone einst kontrolliert hatte und nun... Vermutlich war es zerstört, oder auch das nur eine Illusion zu ihrem Schutz?
Genau wusste er es nicht, nur einmal war es ihm gelungen, so weit vorzudringen und dies endete mit dem Traum, dass er selbst in einem solchen Tank gelegen hatte.
All das Stoff um einem den Verstand auszuhebeln.
Und nach wie vor war er sich nicht zur Gänze sicher ob es der Zone nicht am Ende doch gelungen war und er hatte seinen Verstand dort verloren.
Und vielleicht war genau das auch die Türe die der elf brauchte, denn er fiel nicht herein auf die Täuschung. Vielleicht auch weil er ihn bereits kannte, einen Fremden hätte er damit vielleicht sogar in Bann geschlagen. Denn sein Ziel war es, ihn dazu zu bringen einen Moment zwischen den Glasröhren zu verweilen, auf die Menschen zu starren die dort im Inneren noch lebten.
Dann hätte er aus dem Hinterhalt zugeschlagen und den Eindringling überwältigt.
Statt dessen brachte Cyron ihn weg, weiter zurück in die Vergangenheit.
Nicht an den Anfang aber an einen davon. Er war einfach schneller gewesen, stärker. Fiel nicht auf die Täuschung herein. Verdammt.
Eine andere Türe...
Fast vergessen und abgelegt weil es eine dermaßen naive Erinnerung war dass er sich sogar ein wenig schämte.
Er war noch ein Junge gewesen, sie waren bei ihren Großeltern zu Besuch und er hatte sich versteckt. Er glaubte etwas ausgefressen zu haben, vielleicht hatte er es auch. Damals hatten er und seine Freunde mit so gut wie allem experimentiert was dessen Brennbarkeit anging. Eine fast fixe Idee die Materialeigenschaften auszutesten. Und vielleicht hatte er es auch mit einem bestickten Deckchen der Großmutter versucht. Und vielleicht hatten er herausgefunden, dass das eine oder andere nicht aus feiner Wolle oder Leinengarn war sondern banal aus Kunststoff... auch das kam ihm nun wieder in den Sinn.
Und er erinnerte sich an den Geruch... die Schatzkiste des Großvaters, die er dort im Abstellraum gefunden hatte in dem er sich versteckte um der Schelte zu entgehen. Dass er den Anschiss mit seiner Neugier noch mehrte war ihm dann letztlich egal gewesen.
Später hatte er ihn dann aber darüber ausgequetscht, all die Orden und Abzeichen und er hatte es ihm auch mit Freude gezeigt. Später.
Jetzt aber war es wie eine Schatztruhe, die er aus dem Meer gefischt hatte. Und Hängen geblieben war der Geruch nach Mottenpulver, und vielleicht war das der Grund weswegen er auch so viele Jahrzehnte später in der Zone noch immer lieber die alten Armeeklamotten aus Sovietbeständen trug als die modernen Sunrise Anzüge, die die Stalker bevorzugten und die um ein vielfaches sicherer waren. Im Rückblick verhielt er sich an so vielen Stellen irrational und emotional...
Sein Versuch an etwas festzuhalten, was ihm Stabilität und Geborgenheit gab?
Er runzelte selbst die Stirn über sich und hatte es zugelassen, dass Cyron ihn auf einen Selbstfindungstripp schickte. Dennoch, es sollte zwar ein Training sein, seine Psychische Cybersicherheit auszubauen, aber wenn er schon einmal hier war... dies waren wertvolle Erkenntnisse über sich selbst und nur wenn er dieses Terrain gut kannte konnte er einen tatsächlich feindlichen Eindringling auf Irrwege führen. Solange aber noch Türen in seiner Psyche existierten, die selbst ihm verschlossen waren...
Und gerade noch rechtzeitig gelang es ihm, den Gedanken abzuwehren und diese Türe in Luft aufzulösen.
Jene, die Jarel geöffnet hatte.
Die Nacht im Armeelager.
Das war etwas, dass Cyron nicht sehen musste, er selbst kannte das Szenario ja schon. Einem Fremden würde er es vielleicht als Horrorvision entgegenschleudern, aber vor Cyron... hätte er sich geschämt.
Statt dessen war da eine andere Türe... Er war sie nicht einmal mehr recht bewusst gewesen, dass sie noch da war und nun standen sie davor.
Und erst jetzt wurde ihm so recht bewusst, dass die Gestalt, die er nun sah der echte Cyron sein musste.
Man hätte meinen können er sähe anders aus, auch groß und hager, älter, weißes Haare, die Gesichtszüge stärker eingeprägt und die Augen waren anders... und doch, auch wenn Slava keiner der Menschen war für den alle Elfen gleich aussahen, kannte man ihn, erkannte man die Mimik des Älteren auch sofort in dem jüngeren Elfen wieder.
Er war es und war es doch nicht.
Ob man diesem Abbild nun die Tausend Lebensjahre abnahm war die Frage, das war so jenseits allen vorstellbaren, dass Slava die Frage nicht beantworte hätte könne, aber alt sah er aus, und tatsächlich wie direkt aus einem Hollywood Blockbuster.
Er hatte sich in mehreren Nächten die wichtigsten westlichen Serien und Filme angesehen, denn nichts ließ einen verdeckten Ermittler schneller auffliegen als die Unkenntnis der Popkultur, so war er durchaus mit dem westlichen Gedankengut vertraut, auch wenn ihm so vieles dekadent und absurd erschien und er die viel zu durchschaubaren amerikanischen Produktionen eher verachtete. Aber das war seine Privatmeinung.
...und dann war die Türe offen, vor der sie gestanden hatten.
Da war mehr in ihm als er selber ahnte, sagte der Elf.
Es dauerte einen Moment bis er begriff was Cyron meinte und wohin er ihn gebracht hatte.
Das es die Zone war war klar, den Bewuchs würde er überall wiedererkennen, auch wenn er nicht präzise sagen konnte in welche Gegen er sie geführt hatte. Das Donnern war ebenso charakteristisch und die Blitze... was ihn verwunderte war, dass keine Sirene den Blowout angekündigt hatte. So weit außerhalb konnten sie doch gar nicht sein. Die Sirenen konnte man je nach Windrichtung manchmal bis Kiew hören. Bildete er sich zumindest ein.
Dann lag die bekannte Spannung in der Luft, ein Sirren und ein Knistern... dieser Blowout war anders... Entladungen, ein Knall... der Elf verschwand, aber er blieb, er musste bleiben, hier lagen Antworten. Er musste es sich ansehen.
Vielleicht hatte er auch bereits begriffen wo er war, vielleicht käme die Erkenntnis auch erst später.
Er sah sich das Spektakel zuende an.

Er fand schon bald den Trupp bestehend aus sechs Männern und folgte ihm.
Es hatte sie unvorbereitet getroffen denn damals hatte noch niemand geahnt was das war und die Sirenen wurden erst später eingerichtet.
Sie fanden keinen Unterschlupf mehr, nicht hier draußen, es war längst zu spät für sie, das wusste er. Und dieser Blowout würde Stunden dauern, aus das wußte er aus den Aufzeichnungen. Die manchmal fünf und manchmal 15 Minuten der späteren Entladung sollten schon Männer in Freien überlebt haben, mit Ausfallerscheinungen, aber am Leben. Diese hier hatten keine Chance, das war allen klar.
Er hätte sich das Ende dennoch spektakulärer vorgestellt. Dass ihre Köpfe geplatzt wären oder etwas anderes filmreifes.
Aber sie sackten nur einer nach dem anderen in sich zusammen, wie Marionetten denen man die Fäden durchtrennt.
Alle bis auf einen.
Und das war das eigentlich ungewöhnliche. Auch dieser eine hätte nicht überleben dürfen.
Und das machte ihn am Ende so verdächtig, ließ ihn ein schier endloses Martyrium an Verhören durchlaufen.
Was ihn unterschied war bis heute unklar.
Gefunden hatte man die Leichen der andern nicht, zumindest nicht alle.
Und die nächsten Bilder verrieten ihm auch warum.
Genau so musste die Sphärenkonjunktion ausgesehen haben, von der er hier lesen konnte.
Aber sie hatte auch dort stattgefunden.
Seinem seelischen Ich lief es kalt den Rücken runter, falls das ging.
Diese beiden Welten waren nun verbunden, er konnte förmlich sehen, wie sie aneinander klebten, diese und andere fremde. Und der Berührpunkt war hier in der Zone.
Und es war nun als begänne sein Verstand zu fliegen.
Aber er war ja auch gar nicht körperlich dort, was band ihn an den Boden? Und die Erkenntnis ließ ihn nun tatsächlich hochsteigen.
Er sah sich selbst dort unten liegen, im Gras. Wusste aber, dass er noch lebte und deshalb konnte er auch guten Gewissens gehen und sich alles ansehen, in diesem Traum konnte er fliegen.
Er hatte einmal von der Libelle geträumt, die aufstieg... Er war nun die Libelle und seine Facettenaugen sahen es, und alles gleichzeitig.

An manchen Stellen riss es den Boden auf, transportierte gigantische Mengen an Erdreich in eine andere Welt und hinterließ... was auch immer die andere Welt an der gleichen Stelle besessen hatte. Er konnte das Irrlichtern sehen, als regne es Anomalien. Was sie auch speiste, hier nannte man es Magie, vielleicht war es eine andere Form der Energie, es regnete in großen Tropfen auf die Zone, wuchs dort fest und bildete ein Netz, wie das Myzel eines Pilzes.
Der Reaktor war wie ein Magnet dafür, er lenkte diesen Regen in sein Zentrum und es vermischte sich mit der Radioaktivität, bildete etwas neues.
Was genau im Zentrum geschah konnte er nicht erkennen, denn die Schwerkraft schlug nun doch zu.
Er war schon viel zu lange dort gewesen und als hätte er ein Gummiband überdehnt zog es ihn zurück in seinen Körper.
Nicht in den, der dort auf dem Feld lag und bald erwachen würde, verändert, von etwas gezeichnet, dass aus anderen Welte in die Zone gekommen war. Er zog ihn zurück in die andere Welt. Die fremde Welt in der er nun lebte.
Aber wieder hatte er einiges begriffen, auch wenn er manches vielleicht schon bald wieder vergessen würde.
Doch eine Erkenntnis hagelte in seinen Verstand in dem Moment als es ihn wieder in die Küche zog, die ihm so unwirklich vorkam, so weit weg von allem.
"Verdammte Scheiße... Fukushima!"
Es würde wieder geschehen. Einen kurzen Moment flackerte etwas auf, nur um gleich wieder zu verlöschen.
Was bedeutete das für die Erde? Magie, Monster? Elfen und Drachen?

All das rückte gerade in weite Ferne... Er selbst glitt von Stuhl, ihm war schwindlig und flau im Magen und sein Herz hämmerte als wolle es den Brustkorb wie ein Presslufthammer sprengen. Nein, Herzkrank war er wohl nicht, spätestens jetzt hätte es ihn sonst im Stich gelassen. Was es statt dessen war... vielleicht wäre er drauf gekommen, aber vor ihm lag Cyron am Boden.
Er war selbst nicht in der besten Verfassung, verwirrt, er versuchte verzweifelt alles zu behalten was er gesehen hatte, aber es war klar, dass Teile davon schon bald wieder verblassen würden. Er musste so viel davon festhalten, wusste er doch nun was geschehen war.
Und er musste vor allem dem Elfen helfen.
Viel Vorsicht ließ er nicht walten als er ihn umdrehte, aber es war ja kein Unfall geschehen, der für schwere Brüche gesorgt hatte, es ging um den Kreislauf.
Er hatte keine äußeren Verletzungen, sah man einmal von einer Schramme von dem Sturz ab, er war zu nahe am Tisch gestanden.
Am wichtigsten waren die Vitalzeichen - Puls hatte er noch - und er atmete - wenn auch flach. Gut.
Pupillen reagierten auf Licht, auch gut.
Er musste also nur dafür sorgen, dass er wieder zu Bewusstsein kam, vermutlich hatte ihn diese Reise zu viel Kraft gekostet.
Er überlegt... Irgendwo war noch Honig...
Den konnte er ihm geben, wenn er soweit zu sich kam, dass er auch würde schlucken können.
So lange blieb er zunächst bei ihm, hielt ihn fest. Warum wusste er selbst nicht genau. Jarel hatte ihn gehalten als er Krampfanfälle gehabt hatte. Einen Moment zu lange blieben seine Gedanken bei ihm, wünschte sich, der wäre jetzt hier. Nicht nur weil er wohl besser wüsste was man machte wenn einer magisch ausgeblutet war.
Und während er saß und wartete versuchte er weiter festzuhalten, was er gesehen hatte.
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Cyron
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Wie lange er da so gehockt hatte, wusste Slava nicht.
Während er angestrengt versuchte, die Erinnerungen zu halten und vor allem zu be-halten war er wegedriftet.
Was immer der Elf mit ihm angestellt hatte, es hatte auch ihn Energie gekostet. Energie, die er zuvor höchstens einmal unterbewusst genutzt hatte.
Und der Russe ahnte, dass genau dies das Ziel gewesen war. Diese Energien zu wecken, sie wahrzunehmen und sie zu nutzen. Aber was auch immer das Spitzohr geweckt hatte, es hatte sie beide unverhofft ins Aus Katapultiert.
Es dauerte lange, verdammt lange, eine gefühlte Ewigkeit, bis ein theatralisch langgezogenes Stöhnen und das flatterhafte öffnen der Augen Cyrons Rückkehr ins Land der Lebenden ankündigte.
Für Slava war diese Erfahrung neu gewesen. Für Cyron…ein alter Bekannter. Zu oft hatte er seine Grenzen missachtet oder war schlicht zu stur gewesen nachzugeben. Zu oft war er genau so wieder zu sich gekommen wie eben jetzt. Und genau deswegen erwartete er jemand anders, als er versuchte seinen Blick zu fokussieren. „Ion…was ist…?“
In diesem Moment prasselten die Erinnerungen der letzten Tage auf ihn ein. Das Erwachen in dem fremden Körper, die Erkenntnis, nicht mehr auf seinem Planeten – nicht einmal mehr in seiner Welt zu sein.
„Oh…“ Sein Gastgeber heilt ihn. Wenn er es nicht besser wüsste, würde er diese Geste fast als Mitfühlend bezeichnen, als fürsorglich. So hatte er ihn nicht eingeschätzt. Der Elf schmunzelte.
Zumindest so lange, bis ihm das Erlebnis im Kopf des Soldaten aus der fremden Welt dieses Schmunzeln auf den Lippen gefrieren lies.
Mit anderen Augen und ohne sich großartig zu rühren mustert er sein Gegenüber. Er war ebenfalls angeschlagen, nicht ganz bei Sinnen, fast als drohte er einzuschlafen.
Mit pochendem Schädel rührte sich der Elf nun doch fahrig und versuchte sich aufzusetzen.
Die Bewegung wecke den Menschenmann vollständig und mit einem: "Mist, verrat das bloss keinem...", half er Cyron sich aufzusetzen.
Da waren sie nun, kauerten beide angeschlagen auf dem Boden und versuchen sich zu sammeln.
„Wenn ihr sagt, in eurer Welt gibt es keine Magie, irrt ihr euch.“, brummte der Elf und ja, seine Stimme war dunkler als noch die, mit der er ihn beschuldig hatte, den Schattenläufer umgebracht zu haben.
„Was auch immer es war. Wenn ihr DAS zu nutzen lernt, wird niemand in eurem Verstand herumpfuschen können. Wobei…ich mir nicht sicher bin, ob es euren Verstand am Stück lässt, wenn es einmal geweckt wurde.“
Der Elf rieb sich die Augenbrauen und versuche aufzustehen, schaffte es aber nicht.
Er war leer. Schrecklich leer. Manabrand. Und die Möglichkeit, dieses Defizit mit einer hübschen Phiole blau leuchtenden Trankes aufzufüllen entfiel. Das würde Tage dauern, bis er wieder in der Lage war magisch zu wirken. Bis dahin war er nutzlos. Und wehrlos.
„Mist.“, brummte der Elf und atmete mehrere Male betont ein und aus.
„Wie fühlt ihr euch?“, fragte er Slava und bleib erst einmal einfach hocken. Dabei musste er bald aufbrechen. Er hatte ein Versprechen gegeben. Und das würde er um jeden Preis halten. Er hielt seine Versprechen. Immer.
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Er richtete sich auf, irgendwie verlegen.
Ihm Fürsorglichkeit zu unterstellen wäre nicht einmal das schlimmste gewesen, auch auf seine Leute in der Zone hatte er aufgepasst und es gab derzeit keinen Grund, das nicht auch für Cyron zu tun. Dass er umgekehrt auch in der Lage war ein menschliches Leben ohne mit der Wimper zu zucken zu opfern wenn es die Situation erforderte stand nur von außen gesehen dazu in Widerspruch.
Was im gerade mehr zu schaffen machte war es, dass er tatsächlich den Ruf bekommen konnte schwul zu sein und dass er jedem Mann nachstieg. Aber der Elf schien zumindest daran nicht zu denken, also richtete er sich etwas mühsam auf und hinkte zu einer Anrichte...
"Ich sagte immer, bisher gab es keine Magie... Das was ihr gesehen habt ist neu. Als ich ging war es gerade einmal 13 Jahre her."
Währenddessen setzte er seinen Gedanken von zuvor fort, nicht den gewichtigeren, den anderen.
Honig.
Er fand noch einen Tontopf voll mit dem kostbaren Zeug.
Er kippte sich selbst davon großzügig auf ein paar Brote und gab den Rest Cyron in der festen Annahme, dass der wohl nichts mehr übriglassen würde - es war auch der größerer Teil.
"Zuweilen denke ich es ist schon zu spät und ich habe längst den Verstand verloren."
Er setzte sich wieder auf den Stuhl, fläzte sich hin. Sonst...
"Sonst geht es mir wohl besser als euch." Stellte er fest.
Er war immer noch in Gedanken. Er war kurz weggedöst, erschöpft. Die Erinnerungen hatten ihn auch körperlich mehr ermattet als plausibel war, ganz als wäre er doch selbst dort gewesen, hätten die Geburt der Zone noch einmal in Wirklichkeit und nicht nur als Erinnerung miterlebt. Andererseits... Irgendwie hatte er gedacht, die Erinnerungslücke wäre nun geschlossen, doch das war sie tatsächlich nicht. Sie war noch wo sie immer schon geklafft hatte.
Wochen aus seinem Leben fehlten.
Was er in der Zeit getan hatte, wie er überlebt hatte war und blieb verschwunden.
Doch er hatte eine neue Erinnerung hinzugewonnen, die aus seiner Libellenperspektive.
Er wußte nun immerhin was geschehen war. Die Zone war entstanden, etwas war aus einer anderen Welt gekommen, etwas dass nicht den Gesetzen der bekannten Physik folgte, Magie vielleicht. eine andere Art, sie hatte sich vermischt mit dem was bereits dort existiert hatte. Er hatte es immer wieder vor sich, Ströme eines grünen Leuchtens, das sich wie die Wurzeln einer Pflanze die tief ins Innere der Erde gruben.
Wenn es Magie der vier Elemente gab, dann kannte er nun eine Fünfte. Die der Kernspaltung.
Irgendwie absurd.
Und trotzdem so passend.
Dass ihn die Zone gezeichnet hatte hatte er ja schon immer irgendwie gewusst, dass ihn der erste Blowout verändert hatte, das hatten alle in seiner Umgebung bemerkt. Seine Frau, seine Kameraden.
Warum ihn, die Frage stellte er sich nicht, es war einfach so.
Wenn nicht er es gewesen wäre, dass jemand anderes, dann wäre eben er jetzt tot und diese Geschichte hätte einen anderen Protagonisten oder eben gar keinen. Das war ihm egal, solche Fragen stellten sich nur die Helden in Filmen, dort musste man rechtfertigen, warum ausgerechnet der.
Ihm ging es nun vor allem darum, was geschehen war, was ihn wie sehr verändert hatte, und wie er es nutzen konnte.
Konnte er?
Bedeutete das, dass er nun auch zum Magier wurde?
Oder war es doch, wie er bisher gedacht hatte mit dem Verlassen der Zone abgeschnitten? Die Erinnerungen hatten aufgehört...
Aber trug er noch einen Kern der Zone in sich? Hatte sie ihm damals irgendwie etwas eingepflanzt? Die Erinnerungen verblassten, hatte er es gesehen? Hatte er sich selbst weiter beobachtet, wie er erwacht war? Der junge Soldat der damals eigentlich hätte sterben müssen... 29 Jahre alt, gerade Vater geworden...
vielleicht war er auch gestorben... vielleicht...
Sein Blick blieb wieder auf dem Elfen haften.
Was wenn sein Verstand auch aus einer anderen Welt stammte, sich mit dem vermischt hatte was er damals gewesen war... hätte er das nicht merken müssen? Und was wenn er sich einfach alles so zusammenkonstruiert hatte dass es wieder stimmte? Hatte er es doch bemerkt? Wie viele hatten ihm damals gesagt, dass er sich sehr verändert hatte... Es folgten die Scheidung und Brüche in der Karriere.
Aber er war dennoch er. Es waren seine Eltern, sie kannten ihn immer noch, er sie...
Auch sein Schädel schmerzte nun.
Er war vielleicht doch wahnsinnig geworden.
"Was meintet ihr damit? Wenn es geweckt wurde? Was habt ihr noch gesehen?"
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Cyron
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Noch immer am Boden hockend versuchte Cyron das einzuordnen, was er gespürt hatte.
Kannte er etwas Vergleichbares? Hatte er so etwas schon irgendwann, irgendwo erfahren?
Sein Gastgeber reichte ihm einen Tontopf. Honig. Purer Zucker. Entweder wusste er instinktiv was er brauchte, oder er hatte mit dieser Art Enrgieverlust bereits Erfahrung gesammelt. Aber etwas fehlte noch.
„Danke. Könnte ich noch einen Krug Wasser bekommen?“ Er fragte ganz bewusst nicht nach einem Becher. Was da in ihm brannte würde den Inhalt eines Bechers verdampft haben, noch ehe er im Magen angekommen war.
Gedankenverloren begann er den Honig mit den Fingern aus dem Krug zu fischen und nuckelte hingebungsvoll an seinen Fingern. Das sah schon irgendwie...seltsam aus.
„Gesehen ist nicht der Richtige Ausdruck. Gespürt…“, er schmatze an seinen Fingern herum.
„…auch nicht. Geahnt allenthalben“ Er ballte die verklebten Finger der rechten Hand zu einer Faust.
„Eine Energie…etwas…lauerndes. Keine Intelligenz in diesem Sinne aber es will…“, er öffnete zur Verbildlichung die Faust und streckte die Finger in alle Richtungen.
…wachsen. Und ich bin mir nicht sicher, ob es das sollte. Das sollten wir weiter erforschen. Nur…heute nicht.“ Er lächelte entschuldigend.
Seine Schwäche war ihm ähnlich unangenehm wie Slava sein Ruf als mannstoll.
„Ich habe der Jägerin versprochen zum Frühstück zu erscheinen.“ Der Elf seufzte. Es wurde wirklich Zeit nachzuforschen, ob es in dieser Welt die Zutaten für einen Manatrank gab. DAS wäre eine echte Hilfe.
Oder endlich Zugang zur hiesigen Energie finden.
„Und so lange ihr an euren Verstand zweifelt, ist noch nichts verloren.“, versicherte der Elf…und lächelte.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Auch Wasser reichte er ihm, den ganzen Krug, nachdem er sich selbst einen Becher eingegossen hatte.
Selbst aß er langsam die Honigbrote. Es war vielleicht Instinkt aber zu einem großen Teil wohl einfach das Wissen um Ernährung aus dem 20sten Jahrhundert. Nach einem schweren Einsatz konnte er Schokolade und Zucker pur essen. Honig war sogar noch das gesündeste. Kohlenhydrate und... irgendetwas gesundes eben. Er erinnerte sich an Milch mit Honig und Butter bei Erkältungen und Halsschmerzen... Vielleicht war es sogar beruhigend, dass Magie doch nach den gleichen Gesetzmäßigkeiten funktionierte.
Er hatte es gesehen, gefühlt.
Die Zone. Sie wollte... ja, so hatte er sie auch immer empfunden. Etwas das wachsen wollte, danach gierte, sich auszubreiten. nicht direkt intelligent aber... nicht weniger gefährlich.
Und dann fiel es ihm wieder ein.
Es hatte sich angefühlt, als wäre die Erde infiziert. Es wuchs wie ein Geschwür... und es hatte einen zweiten Vorfall gegeben. Würde es sich dort auch ausbreiten?
Und er saß hier fest, konnte niemanden warnen...
"Für heute war das wirklich genug." stimmte er ihm zu. "Und ich begleite euch zu dem Frühstück."
Wenn ihnen jetzt dieser Killer über den Weg lief... das konnte böse enden. Trotzdem.
Einen Moment blieb er noch sitzen... Doch aufstehen würde er selbst müssen, ebenso sich waschen und anziehen.
Je länger es zurück lag umso weniger bedeutsam schien ihm was er gesehen hatte. Das meiste hatte er ja gewusst. Was hatte er wirklich gesehen?
Er musste es irgendwie bewahren...
Und reichte es wirklich, sich noch frage zu können ob man verrückt war?
Was hatte er schon Zeit bei der Dienstaufsicht und bei den Einsatzpsychologen verbracht... Die schienen die Auffassung nicht ganz zu teilen.
"Hoffen wir, ihr habt recht."
Dann stand er tatsächlich auf, nachdem er schweigend die Brote verputzt hatte, unter Zuhilfenahme des Tisches.
Er musste wieder den souveränen Agenten und Berater Sokolov geben wenn er durch die Tür nach draußen trat. Dass der Privatmann Vyacheslav insgesamt chaotisch und nicht unsensibel war und gerade sehr mit den eigenen Gedanken beschäftigt, das musste hier drinnen bleiben. Nur Cyron wusste nun noch mehr. Trotzdem war, was dieser für ihn tat und tun konnte dermaßen wertvoll, dass er auch bereit war, das preiszugeben.
Erst einmal ließ er ihn jedoch alleine, ließ ihm Zeit, sich zu sammeln und wieder zu Kräften zu kommen.
Er ging nach nebenan um sich zu waschen. Dann nach oben, um sich anzuziehen.
"Drüben ist noch frisches Wasser..." erklärte er Cyron, auch der wollte sich sicher frisch machen.
"Ich habe euch übrigens gesehen... in diesem Traum oder was das war. Wie ihr wirklich ausseht."
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Cyron
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Cyron betrachtete kurz seine Hände.
„Dann könnt ihr euch sicher vorstellen wie…“ Der Elf öffnete und schloss die Finger einige Male. „…fremd sich das anfühlt.“
Er schmunzelte. „Nun, sehen wir es als Vorteil, nicht ganz so angeschlagen zu sein wie vorher.“
Cyron sah Slava nach und begab sich auch nach nebenan. Er brauchte dringend ein zweites Outfit zum Wechseln. Es passte zwar in diese Zeit, aber ihm waren drei Tage getragene Kleidung durchaus unangenehm.
Zumindest wusch er sich so gut er konnte. Eine Zahnseife oder Soda würde er sicherlich auch noch irgendwo auftreiben.
Aber jetzt galt es erst einmal, die Jägerin und den Hexer aufzusuchen und zu klären, welche Gefahr ihnen drohte.
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