Privatwohnung | Nowigrad/Silberstein - Ein Privathaus mit Büro

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Er hörte zu und auch wenn er das meiste schon wusste mit großem Interesse.
Von Zeit zu Zeit wechselte er bedeutungsvolle Blicke mit Cyron.
Alles hatte der Elf nicht erzählen können, nicht wissen können und immerhin bestätigte sie auch Reuvens Version. Also konnte man den Hexer allenfalls unfähig nennen aber nicht unehrlich.
Und auch das Vertrauen in Cyron bestätigte sie damit.
Doch so leid es ihm tat, irgendwie musste er diesem Dimitar fast recht geben und hätte sich auch tatsächlich gerne mit ihm unterhalten, wenn auch eher grundsätzlich über dessen Standpunkte. Sein Einmischen aber spielte ihm in die Karten und zwar ganz massiv.
Dieses Wesen war wohl wirklich etwas besonderes und vor allem konnte es zur Gefahr werden in den falschen Händen.
Zunächst aber hatten sie alle einen gemeinsamen Feind. Die Hexe.
"Ich sehe die Sache etwas anders, und vielleicht habe ich eine Lösung. Zunächst aber... bereits mehrere Stellen jagen diese Hexe und sieh es mal so, ohne euren Einsatz hätten eben diese Stellen sie unterschätzt und der Schaden wäre vielleicht ein noch viel größerer gewesen. Dass dieser Mann starb ist bedauerlich, aber es herrscht Krieg und das sterben Menschen, Hexer, wer auch immer. Leute. Reuven ist also nicht schuld. Das zum einem."
Er musste für sich einen Begriff finden. Bisher bedeutet 'Menschen' alles und er sah sich nicht als rassistisch, er hegte keine unbegründeten Vorurteile. Es war ihm reichlich egal ob schwarz oder weiß oder gelb, was er nicht mochte waren Tschetschenen und eine gewisse Schichten an Amerikanern. Beides wohl kulturell begründet aber auch basierend auf Erfahrungen.
Es war ihm also auch reichlich egal ob Elf oder Zwerg oder was es sonst noch gab, Leute führten Krieg gegen Leute. So war das wohl immer und würde sich auch so schnell nicht ändern bis es gelang, die Menschen gegen etwas anderes auszutauschen oder per Gehirnwäsche gleichzuschalten. Wozu es ja durchaus beachtliche Ansätze gab. Und er meinte nicht einmal die Zone sondern viel mehr sie Sozialen Medien seiner Zeit.
"Zum einen... Meister Cyron ist ein guter Heiler, einer sehr guter, wenn nicht einer der Besten. Es war tatsächlich eine Schusswunde, von einer Armbrust oder einem starken Bogen, er kann so etwas einfach verschwinden lassen. Aber das ist nicht alles."
Er blickte Cyron nicht an dabei, er meinte es durchaus ernst, aber er wußte auf zweiter Ebene genauso, dass der Mann Anerkennung braucht wie Wasser zum Leben, und sie für ihre Leistungen zu bezahlen war das eine, aber echte Loyalität sicherte man sich anders. In diesem Fall schuf der Manipulator in ihm aber die sichere Basis für etwas anderes.
"Was dieser Hexer Dimitar sagt ist nicht ganz von der Hand zu weisen..." ehe jemand protestieren konnte hob er die Hand. "Lasst mich ausreden. Das lässt sich aber ändern. Arbeite für mich. Ich bringe dir bei, wie du deine Fähigkeiten nutzen kannst um dich zu verteidigen. Kraft allein ist nicht alles. Und auch der Hexer arbeitet von Zeit zu Zeit für mich, ihr seht euch also wann immer ihr wollt und du bist in Sicherheit und du verdienst sogar eigenes Geld." Er musterte sie aufmerksam legte alles was er an Aufrichtigkeit drauf hatte in den Blick. Auch jetzt konnte man ihm keine Lüge unterstellen und natürlich half es ihr, aber in erster Linie half es natürlich ihm, gleich in mehrfacher Hinsicht.
Sindra
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Lebenslauf:

„Ihr seid Magier?“ Sindra sah Cyron mit großen Augen an. „Das Bein ist vollständig heile? Könnt ihr den Ritter dann nicht auch heilen?“
Der Wechsler deutete mit dem Finger auf den immer noch bewusstlosen Jarel.
„Kann ich das auch lernen?“
Mit jedem von Slavas Worten streckte sich die Kleine ein Stück, als würde sie im sitzen wachsen.
Die Niedergeschlagenheit ebbte ab und an deren Stelle trat Faszination, beinahe schon Eifer.
Weder Mensch noch Elf konnten sich des Eindrucks erwehren, der Doppler würde wie wild mit der Rute wedeln, wäre sie in vierbeiniger Gestalt zugegen.
Sie hatte den Vorschlag geschluckt wie ein gieriger Karpfen den Blinker. Und genau wie der Fisch den Köder verschlang der Doppler den Vorschlag, ungeachtet dessen, ob die Sache einen Haken hatte oder sie das Leben kosten könnte.
In den Gedanken des Mädchens sah sie sich Rücken an Rücken mit ‚ihrem‘ Hexer stehen und Monster schlachten, beide mit Schwert in der Hand, bis sie knietief in Körperteilen und Eingeweiden standen.
Dann wäre sie nicht seine Schwäche, sondern eine Hilfe. Und wegschicken würde er sie dann auch nicht.
Genau das war die Lösung. Genau das wollte sie. Und zur Krönung würde sie auch noch Geld verdienen.
Kein Gedanke an Unabhängigkeit oder eventuelle Freiheiten. Kein Gedanke daran, dass Reuven das vielleicht nicht wollen könnte.
Was muss ich tun? Kann ich auch Spion werden wie ihr?“ Sindra warf einen weiteren kurzen Blick zu Jarel, dann fixierte sie Slava wieder und hob das Kinn ein kleines Stück.
Wenn ich jemanden aus der Nähe kopiere, sind seine Gedanken in meinem Kopf und manchmal auch einige Erinnerungen. Ich hab mal einen Vampir kopiert. Da wusste ich auch wie ich an sein Geld komme. Nur das mit der Magie klappt nicht.“
Aus dem Munde des Dopplers klang der Vorschlag fast harmlos. Aber nur fast.
Sie wusste also von Slavas Hintergrund. Was wusste sie bereits jetzt noch alles?
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Cyron
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Der Elf ließ die beiden reden, mischte sich nicht ein.
Die Kleine schien nicht dumm zu sein. Allerdings kindlich, sehr emotional und etwas durcheinander.
Und wahrscheinlich leicht manipulierbar. In den Augen des Elfen begann etwas zu blitzen, gut verborgen unter seinem stetig freundlichen Äußeren und zusätzlich befeuert vom Lob seines Gastgebers.
Das ‚einer der Besten‘ jedoch ließ im Hinterkopf des Priesters etwas klingeln.
War er hier mit seinen Fähigkeiten so sehr im Vorteil? Oder täuschte der Mensch ihn? Und was ließ sich da für ihn rausschlagen, wenn es sich nicht um eine Täuschung handelte?
Damit würde er sich später eingehender befassen. Jetzt galt es sich auf das seltsame Wesen zu fokussieren, dass eine so harm- und wehrlose Gestalt gewählt hatte. Stand Absicht dahinter? Oder Zufall? Handelte es sich um eine Täuschung?

Zu gerne hätte er sich ihre Erinnerungen angesehen, durch ihren Verstand geblättert.
Wie es sich wohl anfühlte, die Gestalt zu wechseln? Was musste man dafür tun? Ob es wehtat? War es anstrengend? Woher nahm sie die Energie für so einen umfassenden Wandel? Konnte das Wesen auch nicht- Säugetiere kopieren? Gab es Möglichkeiten, die Modifikation zu manipulieren?
Konnte sie die kopierte Vorlage verbessern? Stärker…schneller…widerstandsfähiger?
Cyrons Gedanken überschlugen sich, während er das Mädchen freundlich anlächelte.
Wer weiß, vielleicht würde ihm den Zugriff irgendwann gewähren. Der Spion versuchte ja gerade ganz offensichtlich sie anzuwerben.
Die Idee hatte einiges für sich. Auch für den Heiler. Je näher das Wesen ihnen war, desto besser könnte er es studieren. Und schützen – selbstverständlich! Immer nur das beste für den Pateinten. Wenn dabei einige Erkenntnisse abfielen, umso besser…
Und so bemühte er sich um einen besonders väterlichen Ton.
„Ich bin Priester.“, erklärte er auf ihre Frage hin. „Ja, die Heilung war magisch unterstützt. Die Verletzung wird keine Folgen haben. Allerdings kann es in den nächsten Wochen noch zu Missempfindungen kommen. Neu geschaffene Nerven und Verbindungen müssen sich erst einfügen und die richtigen Signale senden lernen. Es könnte gelegentlich stechen oder jucken.“
Probt kratzte sich die Kleine am Bein.
Treffer. Sie war manipulierbar wie eine Marionette. Wie überaus praktisch.
„Die magische Heilung kann ich euch wahrscheinlich nicht lehren.“ Der Priester schenkte ihr einen bedauernden Augenaufschlag und ein tröstliches Lächeln.
Aber ich kann euch einen tieferen Einblick in die erste Hilfe geben und euch lehren, wie ihr den Hexer nach einem Kampf zusammenflickt. Wäre das nicht wundervoll?“
Der Heiler sah zum Ritter, von dem ein tiefer Atemzug zu hören war, während er den Arm hochzog und in Ermangelung der Bankbreite den Unterarm auf dem Bauch ablegte.
Und der Herr Moore wird wieder. Der muss sich nur ausschlafen. Und dann solltet ihr auch, junge Dame.“, flötete Cyron. Die Stimme des Elfen hatte wirklich und wahrhaftig etwas hypnotisches und der Doppler war empfänglich wie ein weit geöffnetes Scheunentor, denn sie gähnte ausgiebig und ohne Hand vor dem Mund, als wollte sie den Kiefer ausrenken und die Anwesenden verschlingen wie eine Schlange ein Kaninchen.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Sie wusste erstaunlich viel, während Slava von Dopplern kaum eine Ahnung hatte, aber das würde sich ändern. Spion also. Damit wusste dann auch Cyron Bescheid, aber das gab sich dafür reichlich unbeeindruckt. Wie diese Information ihren Weg zu dem Mädchen gefunden hatte ahnte er bereits... er musste dringend mit Jarel reden.
"Ja, das wäre auf jeden fall möglich, aber nicht das primäre Ziel. Wir fangen ganze einfach an, welche Informationen man preisgibt und welche besser nicht."
Er lächelt allerdings dazu, versuchte es mit Humor zu nehmen. in diesem Kreis war es ohnehin zu spät. Noch konnte er den Kreis der Mitwisser überblicken, aber es begann kritisch zu werden.
"Was aber sicher wichtiger ist, ich werde dir auch Selbstverteidigung und waffenlosen Kampf beibringen, für dich dürfte es sehr unpraktisch sein, etwas wie eine Waffe mitzuführen, deshalb bietet sich das an."
Die Fähigkeit, die sie erwähnte war dagegen mehr als interessant für ihn und konnte ein großer Vorteil sein. Erinnerungen eines Menschen einsammeln... sofort dachte er an den Nilfgarder Major.
"Hast du denn auf diese Weise auch von den Nilfgardern etwas erfahren?"
Am Geld eines Vampires war er dagegen nicht interessiert, aber es blieb gespeichert, dass sie sogar schon solche Wesen kopiert hatte.
"Sag, die Kleidung, die ist auch teil von dir? Oder musst du Verstecke anlegen?"
Er hatte noch eine ganze Menge an Fragen, und die gingen in die gleiche Richtung wie die des Elfen.
Auch dass dessen Denken begann dem seinen zu ähneln und wie leicht er Menschen instrumentalisierte, hätte er wohl mit einer Mischung aus Freude aber auch Respekt aufgenommen. Dass der Mann die Suggestion verwendet um zu testen wie leicht das Geschöpf zu manipulieren ahnte er wohl auch. Dass sie leicht zu lenken war hatte er vorher schon geahnt, er musste jedoch vorsichtig sein, dieses Messer hatte zwei Schneiden.
"Unterricht in erster Hilfe ist auch eine Hervorragende Idee. Auch ohne Magie kann man damit immer noch einiges bewirken."
Ja, sie hatten sie am Haken, die Neugier war geweckt. Und ja, die Assoziation mit einem kleinen Hund, dem man einen Kauknochen vor die Nase hielt drängte sich beinahe auf. Nur durften sie es nicht übertreiben, sonst stieg ihnen der Hexer auf's Dach, der mochte sich zuweilen begriffsstutzig stellen, aber aber dabei gewitzter als vielleicht auf den ersten Blick klar wurde.
"Für den Moment brauchen wir aber alle Ruhe. Ich habe noch Fleisch warm gemacht und ein paar Kartoffeln, wer Hunger hat sollte etwas essen, danach schlafen." entschied er. "Morgen sehen wir weiter."
Er war selbst Müde, überlegte noch, wie er nun alle unterbringen sollte.
Vielleicht konnte er auch für Sindra eine Wohnung besorgen, oder er quartierte sie bei Cyron ein. Morgen, das würde er morgen entscheiden.
Jarel nun nach oben in sein Bett zu tragen fiel fast aus, nicht nur weil er schwer war, auch der vielen Ohren wegen und weil er noch nicht wußte, wem Sindra alles brühwarm berichtete.
Sindra
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Sindra nickte nur eifrig auf Slavas Erklärung, dass er ihr beibringen würde, was man preisgab und was nicht.
Dass es sich um eine versteckte Rüge handelte, darauf kam sie nicht. Cyron schon. Der Elf sah kurz schmunzelnd auf seine Hände, bevor er sein Augenmerk wieder auf das Mädchen – welches immer noch auf dem Tisch saß als wäre es eine Karaffe – richtete.
„Wieso wäre das denn unpraktisch? Ich kann die Waffe doch Reuven gegen, wenn ich mich in was ohne Hände verwandle. Ich möchte auch ein Schwert. Das ist schick.“ Sie fand es tatsächlich schick, vor allem wenn Reuven es schwang, um Monster zu töten. Der Doppler gab einen leisen, glucksenden Laut von sich und nagte an ihrer Unterlippe. Reuven…
„Von den Nilfgardern hab ich nix erfahren. Das Verwandeln hat nicht geklappt. Ich glaub das war, weil das Bein so weh tat.“
„Vielleicht weil etwas im Bein steckte?“, frage Cyron sanft.
Der Doppler zuckte mit den Schultern. „Kann sein…“, murmelte sie und kratze sich wieder das Bein.
„Die Kleidung gehört zu meinem Körper.“, erklärte sie und versuchte Cyrons schulmeisterlichen Ton zu kopieren, was dafür sorgte, dass der Heiler die Faust vor den Mund nahm und so tat, als würde er sich räuspern um zu verbergen, dass er ein Auflachen unterdrückte. Die Kleine war echt goldig. Fast schon schade, sie verändern zu wollen, doch so naiv wie sie augenblicklich war konnte es nur in einer Katastrophe enden, sobald sie in fremde Hände geriet.
„Ich kann mich nicht ausziehen, aber die Kleidung in mich aufnehmen. Soll ich das zeigen?“, ereiferte Sindra sich und sah Slava erwartungsvoll an.
Sie war hingebungsvoll damit beschäftigt, Slava zu gefallen. Aber es gab da eine Sache, die ihr noch wichtiger war:
„Wann gehen wir Reuven suchen?“, frage sie, während ein Geräusch die Anwesenden Ablenkte.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Ein scharfes, tiefes Einatmen, gefolgt von einem wiederwilligen Brummton.
Jarel versuchte die Augen zu öffnen, doch seine Augenlieder gehorchten nur verzögert, als hätte ihm jemand die Wimpern mit Birkenpech verklebt.
Er hatte ein ganz ähnliches Problem wie der Doppler kurz davor. Seine Gedanken mussten sich durch eine zähe Masse winden, um die Oberfläche zu erreichen. Wie ein Insekt, das mit den Füßen im Harz steckte. Und wie für das Insekt die Gefahr bestand, für immer im Bernstein eingeschlossen zu werden drohten dem Ritter die Gedanken zu entgleiten und sein Bewusstsein wieder in den Untiefen der Schwärze zu versinken, aus der es sich gerade so mühsam befreien versuchte.
Er fühlte sich deplatziert, fremd im eigenen Körper, dessen Glieder so schwer waren, dass sie ihn in der Waagerechten hielten. Er hatte Blut verloren, ja. Aber war das auch der Grund, warum seine Gedanken sich nur um eines drehen: Irgendetwas war falsch.
Erst einmal zu sich kommen. Stur wie er war versuche er sich gleich aufzurichten.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Slava zog die Augenbrauen hoch, vielleicht ahnte er, was er sich da angetan hatte. Vielleicht aber unterschätzte er das Ausmaß dessen auch noch ganz gehörig. Cyron dagegen verstand. Allerdings würde er ihr zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht erklären, dass sie oft auch ohne diesen Hexer unterwegs sein musste, dass sie selbständiger werden musste. Das kam noch, und er wusste auch schon wie er das platzierte.
Und Sie plapperte munter weiter.
Auch die Lektion dagegen musste er sorgsam aufbauen und er hatte einen Plan. Es wäre noch viel Arbeit, aber die war notwendig. Ein wenig Respekt nötigte es ihm aber dann doch ab, dass der Hexer es mit ihr aushielt, vielleicht hörte er aber auch einfach nicht zu und ließ sie plappern.
"Lass die Kleidung an, ich glaube dir. Eine Lektion gleich heute. Biete so etwas nicht an, also dich nackt zu zeigen, auch wenn es nur der Demonstration deiner Fähigkeiten dienst. Auch jemand, der dir grundsätzlich wohlgesonnen ist könnte das als Aufforderung zu sexuellen Handlungen verstehen und dir dann Gewalt antun. Menschen... vor allem Männer funktionieren leider so." Er zuckte kurz nicht den Schultern, eine Geste, die zwar anerkannte, dass natürlich auch er ein Mensch war, die ihn sich aber gleichzeitig davon distanzieren ließ. Er mochte ein Mensch sein, aber einer von den Guten.
"Morgen gehe ich Reuven suchen und ich werde ihn auch finden." er strahlte nicht nur künstlich Zuversicht aus, er war sich einfach sicher. Er würde finden was er suchte.
Das Mädchen hatte kein Interesse am Essen gezeigt, er aber schon. Er vernichtete noch die Bratkartoffeln und schnitt etwas vom Fleisch ab. Auch aufgewärmt noch hervorragend.
"Ich bringe dich dann nach oben, schlaf erst einmal, die Verletzung in deinem Bein, der Schlag auf den Kopf, du musst dich erholen, sonst kannst du mir morgen nicht helfen." Wieder ein Schlangenlächeln. Und er hatte auch gespeichert, einen Doppler hinderte man an der Wandlung wenn sich ein Fremdkörper in dessen Körper befand.

Dann wurde Jarel wach und richtete sich natürlich sofort auf. Stur und unvorsichtig.
Er widerstand dem Impuls, sofort zu ihn zu gehen, ja auch, die riesige Erleichterung zu zeigen sondern blieb professionell. Zwar vermutete er, dass Sindra auch darüber Bescheid wusste, aber zumindest sollte sie, fragte man sie, nicht auch noch berichten können das sie wirklich etwas gesehen hatte.
Wortlos hielt er nun auch Jarel einen Becher mit Wasser hin. Er musste trinken hatte Cyron gesagt.
"Hast du Hunger?" allerdings lächelte er bei der Frage, Viktor hatte er nicht auf diese Weise angelächelt, definitiv nicht.
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Cyron
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Lebenslauf:

Noch während Jarel den Becher mit zitternden Fingern genommen hatte erregte ein Geräusch Slavas Aufmerksamkeit. Cyron räusperte sich lautstark, wartete bis der Spion ihn ansah, richtete seinen fragenden Gesichtsausdruck auf Sindra, dann zurück zum Spion und deutete mit hoch gezogenen Augenbrauen mit einer Kopfbewegung zur Treppe.
Die Frage war eindeutig und wurde mit einem Nicken quittiert.
„So junge Dame. Jetzt geht’s ins Bett.“, erklärte Cyron mit freundlichem Nachdruck und wollte Sindra an der Taille vom Tisch helfen, doch die verscheuchte die Hände des Elfen mit wedelnden Fingern, ließ sich aber die Hand geben, um von der Tischplatte zu hüpfen.
„Nicht alleine gehen. Schön an der Hand bleiben, sonst fällst du noch.“
Der Doppler nickte gehorsam und beide gingen Richtung Treppe. An der Hand des baumlangen Elfen sah de Doppler erstrecht aus wie ein Kind. Und auch die Unterhaltung unterstrich diesen Eindruck, vor allem der stets schulmeisterliche Ton des Elfen. Wenn da nicht dieser seltsam hypnotisch beruhigende Ton in der dunklen Stimme des Alten gewesen wäre, hätte man denken können, es handle sich um Vater und Mischlingstochter. Oder Großvater. Oder was auch immer.
Die beiden verschwanden nach oben. Sindra fragte Cyron noch einige Löcher in den Bauch, die der Heiler so geschickt manipulierend beantwortete, dass die kleine mehr Fragen damit beantwortet als stellte. Der Elf konnte gut mit Kindern. Oder in diesem Fall mit sehr jungen Personen, welcher Rasse auch immer.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Der Ritter hatte mit auf den Oberschenkel gestützten Ellenbögen und mit in den Händen verborgenen Gesicht dagesessen um sich zu sammeln und das laute Rauschen in seinen Ohren durch bewusstes Atmen zurückzudrängen. Mit mäßigem Erfolg.
Als er Slavas Stimme hörte, riss er erschrocken den Kopf hoch.
Es dauerte eine unendlich lange Sekunde, bis die Erkenntnis in seinen Verstand sickerte und eine noch längere zweite, bis er das Lächeln erwiderte und sich in einer unsicheren Geste eine vors Auge verirre Strähne hinters Ohr strich.
Während er mit zitternden Fingern den Becher griff, räusperte sich jemand im Hintergrund. Auch Jarel sah auf.
Der Doppler. Er lebte. Den Schatten sei Dank. Der Heiler und das Mädchen verschwanden im Obergeschoss. Dem Schattenläufer fiel ein zentnerschwerer Stein vom Herzen.
Er wollte sich bei seinem Geliebten bedanken, doch er brachte nur ein Krächzen heraus. Der Durst beherrschte seinen Verstand, ließ keinen geordneten Gedanken zu und so beschäftigte er sich erst einmal mit dem Wasser im Becher. Zu gern hätte er das Gefäß in einem Zug geleert und den Krug gleich dazu. Doch auch dieses Spiel war ihm wohlbekannt.
Er nahm einen kleinen Schluck, der allerdings den Durst nur noch hefiger anfachte.
Es kostete ihn alle Beherrschung die er aufbringen konnte, zwischen einem Schluck und den nächsten die Antwort seines Körpers abzuwarten. Die Blöße sich auf Slavas Fußboden zu übergeben kam nicht in Frage.
Der erste Becher war trotz allem schnell geleert und endlich fand der Schurke seine Stimme wieder.
„Danke.“, krächzte er und richtete sich im Sitzen auf. „Keinen Hunger. Noch etwas Wasser, bitte.“
Langsam aber sicher wurden auch seine Gedanken klarer und die Erinnerungen kehrten zurück.
Zwei paar grüne Augen, beide wohl bekannt, nur dass das eine in einem ungesunden Grün leuchtete.
Jarel ließ Slava nicht aus den Augen, während dieser den Becher noch einmal füllte und dann zu ihm zurückkehre. Es war fast, als würde er ihn belauern, auf irgendetwas warten.
Der Ritter rutschte etwas zur Seite, damit der Spion sich neben ihm setzen konnte.
Und dann stellte er eine Frage, die in der Situation irgendwie seltsam anmutete.
„Wie geht es dir?“, fragte Jarel Slava in einem Ton, der sowohl Sorge als auch eine Spur Misstrauen ausdrückte.
Dann sah er ihm direkt in die Augen und wartete auf Antwort, ob nun mit Worten oder auf andere Art.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Slava blieb an die Tischkante gelehnt stehen und reichte Jarel Wasser nach.
Er selbst hatte sich scheiben des Fleisches zwischen zwei Brotscheiben gelegt, er hatte Hunger und zwar nicht zu wenig.
Aufmerksam musterte der den Mann, der so schwer einzuordnen war. Ritter war er gerade keiner.
"Das fragest du mich? Du bist mit einer Stichverletzung den ganzen Weg gegangen und hast auch Sindra getragen... ich muss dich das fragen." Aber er lächelte immer noch, ja, das passte zu ihm. "Mir dagegen geht's gut, bin nur noch nicht mal zum Waschen gekommen. Cyron hat Sindra und dich geheilt..."
Den merkwürdigen Tonfall, den Jarel anschlug konnte er indes nicht einordnen. War er mit dem Ausgang unzufrieden?
Seiner Ansicht nach war es ein voller Erfolg. Geisel gerettet, alle Gegner vernichtet, Jarel zwar verletzt aber wieder wohlauf. Es war fast zu gut um wahr zu sein, aber darüber konnte man doch nicht verärgert sein... oder?
"...wie fühlst du dich denn?"
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

„Ich werd‘ wieder.“, erklärte er im Brustton der Überzeugung und ließ sich Zeit, einen zweiten und einen dritten Becher zu leeren, bevor er im seltsamen Ton fragte:
„Woran erinnerst du dich von unserem Vorstoß zu den Nilfgardern?“
Der Spion erklärte, sich kaum zu erinnern. Seiner Meinung nach, weil es so schnell gegangen war.
Jarel legte den Kopf leicht schräg, blinzelte, überlegte einige Sekunden, dann nickte er.
Der Mann den er liebte hatte verdient zu erfahren, wie er den Überfall gesehen hatte. Für den Schurken waren fast alle Momente glasklar und abrufbar. Zumindest bis zu dem Moment, wo ihnen die Stadtwachen begegnet waren.
Alle Momente, bis auf einen.

Im nüchternen Ton begann er zu berichten, sah sein Gegenüber dabei aufmerksam an um jede Reaktion mitzubekommen.
Er berichtete davon, auf welche Art er die Späher erledigt hatte, wie Slava die ersten Gegner herausgelockt hatte, wie die Gegner fielen…
Wie immer nannte er Richtungen, Orte und Beschreibungen in nüchternen Einzelheiten und ohne großartige Emotionen.
Je länger er erzählte, desto rauer wurde jedoch seine Stimme und er musste sich nach einem weiteren Schluck Wasser erneut räuspern, bevor er fortfuhr.
„Als ich das nächste Mal nach dir sah, wollte ich meinen Augen nicht trauen.“, erklärte er und senkte den Blick.
Jarel zögerte. Eine gefühlte Ewigkeit, bis er die Augen wieder hob und sein Gegenüber ansah. Nun war da doch etwas in den Augen des Schattenläufers, ebenso wie in seiner Stimme. Sorge, Unsicherheit, sogar eine Spur Angst und ganz weit hinten: Bewunderung und ein kräftiger Schuss Zuneigung.
„Du hattest es mit drei Gegnern gleichzeitig zu tun. Sie hatten dich in der Zange. Ich wollte dir zu Hilfe eilen, doch das war unnötig. Vollkommen unnötig. Du hast dich bewegt, dass jeder Hexer vor Neid erblasst wäre und auf eine Art die…“
Er unterbrach sich mit einem weiteren Zögern, klappte den Mund zu, suchte nach den passenden Worten. Wie sollte man das beschreiben, was er gesehen hatte? Magie. Es war definitiv magisch gewesen.
Als er fortfuhr, war seine Stimme kratzig wie ein Brett, in dem man Nägel eingeschlagen hatte, doch sein Blick suchte immer noch die Raubtieraugen des Spions.
„Slava, du wusstest, was der Gegner als Nächstes tat. Du wusstes, wie sich die Nilfgarder bewegen würden. Du hast sie auf eine Art ausgetrickst und als Waffe gegeneinander ausgespielt, dass sich zwei gegenseitig umgebracht haben und du den dritten ohne Schwierigkeiten erschlagen konntest. Du bist der Zange ohne einen Kratzer entkommen.“ Der Ritter stockte, blinzelte, atmete durch.
„Ich wurde abgelenkt…“ Nunja, abgelenkt war nicht der richtige Ausdruck. Er wurde angegriffen, weil er zu lange an einer Stelle gestanden hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte ihm der Angreifer noch keine Probleme bereitet. Das kam erst später, nach dem nächsten Schreck in jener Nacht.
„Wenige Minuten später wollte ich einen fliehenden Gegner mit einem Wurf erledigen. Ich traf nicht. Zumindest bis zu dem Moment, in dem du deinen Gegner direkt in die Wurfbahn geschoben hast. Nicht wie eine instinktive Reaktion, sondern als wäre es geplant. Als hätten wir uns dazu verabredet.“
Die Kiefer des Ritters mahlten einige Sekunden. „Da war noch etwas.“, fuhr er zunehmend unsicher fort. Ob er es sich doch nur eingebildet hatte? Im Adrenalinrausch des Kampfes? Nein…er kam zu der Überzeugung, das hatte er nicht.
Jarel atmete noch einmal durch. „Erst hielt ich das für Einbildung, doch je länger der Kampf andauerte, desto deutlicher wurde es…Deine Augen. Sie haben geleuchtet. Nicht so stark wie bei einem Quel´Dorei, aber es war da. Ein grünes, magisches Leuchten von derselben Farbe wie in dem Traum, den ich dir beschrieben habe.“
Der Ritter wartete ab. Es gab noch einiges mehr zu erzählen, doch in diesem Moment war Slavas Reaktion wichtiger. War so etwas schon einmal geschehen? Und wenn ja, war es ihm bewusst? Im Grunde hätte ihn das Leuchten nicht einaml großartig erschreckt. In seiner Welt war diese Art Magie schließlich Gang und Gebe. Aber da war die Farbe. Die Farbe, die in ihm die erinnerung an den Traum wachrief, das Gefühl des Verlustes, den er dabei empfunden hatte. Und nicht zuletzt die Eiseskälte, die in dem Moment von Slava ausgegangen war. Das war nicht er gewesen. Fast so, als hätte sein Liebster auch eine Art Wolf in sich. Doch war dieser nicht pechschwarz, sondern grün leuchtend wie entzündetes Sumpfgas.
Jarels Herz schlug wie wild in seiner Brust, als hätte es Mühe mit dem Mangel an Blutvolumen zu kämpfen.
Er schluckte und hing immer noch an den Augen seines Gegenübers, sagte aber nichts mehr.
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