Privatwohnung | Nowigrad/Silberstein - Ein Privathaus mit Büro

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

Reuven bekam nicht mit, dass Sindra mit ihm reden wollte, er bekam auch nicht mit, wie sie den Menschen anstarrte. Lustigerweise war er der einzige anwesende Mensch, normalerweise waren diese in der Überzahl.
"Ich bin Reuven von Sorokin, und das ist Sindra." stellte er sich dem Elfen vor. "Ich habe einen Bies gejagt, der hat wohl einmal durch mich durch gebissen..." er deutete die Art der Verletzung mit jeweils zwei Fingern an. Die Geste passte zu den schlimmsten Löchern im Hemd. "Dann hab ich noch gegen ein paar Eichhörnchen gekämpft... und, ach ja, in einer Bärenhöhle übernachtet, aber alles in Ordnung." Bei der Bärenhöhle warf er Slava einen blick zu, er hatte gar nicht so schlecht geraten.
"Eichhörnchen nennen sich die Terroristen dieser Welt." erklärte kurz der Russe, ehe Cyron es falsch auffasste.
Reuven trank Kaffee, sah sich nach etwas essbarem um. Es ging ihm schon wieder verhältnismäßig gut, er war vielleicht dehydriert, etwas unterernährt gerade, aber ihm war schon wieder danach, den Mann zu ärgern, er forderte es einfach heraus. Am liebsten hätte er die Beine auf den Tisch gelegt, aber vor dem Elfen versuchte er dann doch Respekt zu haben.
"Und ihr... ihr habt gestern gesoffen... den Zitronenvodka riech ich bis hier. Pentrantes Zeug. Wobei braucht ihr denn meine Hilfe? Den Kater loswerden? Bedaure, soetwas mach ich nicht."
Auch dumme Witze konnte er schon wieder machen.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Auch wenn es der Hexer nicht bemerkte, Slava tat es, er sah, dass Sindra ihn anstarrte, unentwegt.
Dass Cyron annahm, sie könne seine Tochter sein hätte er noch unterbieten können. Nachdem er wußte wie alt der Mann wirklich war hätte sie seine Enkeltochter oder sogar Urenkelin sein können. Es blieb wiederlich.
Über den dummen Witz versuchte er ein wenig zu grinsen, bereute es aber schon fast, ihn einbestellt zu haben.
"Ich werd dich wirklich erst Baden schicken, das ist unerträglich... Aber er müsste sich zumindest in der praktischen Verwendung der Magie gut auskennen, woher man die Kraft nimmt und wie man sie umsetzt. Und er wird sich nicht den falschen Leuten gegenüber verplappern."
Das Versprechen, dass er gab, und das machte sein Blick dem Hexer gegenüber klar, würde notfalls auch er für ihn einhalten.
"Ich würde gern mit euch reden, Madame Sindra. Begleitet ihr mich in die Bibliothek?"
Er lächelte halbwegs freundlich, er meinte es gut, wollte sich nur vergewissern, dass der Hexer ihr kein Leid zufügte.
Sindra
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Lebenslauf:

Sindra schrak zusammen, sah wieder entsetzt zu Reuven, doch der nahm sie irgendwie nicht wahr.
Er bemerkte sie gar nicht.
Er sollte behandelt werden. Unsicher, ob sie gehen sollte oder nicht, folgte sie schlussendlich doch.
Als Slava die Tür schloss, drückte sie sich in eine Ecke. Sie wirkte verschüchtert, doch die wasserblauen Augen der kleinen funkelten ihn seltsam an.
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Vyacheslav Sokolov
Spieler Level 5
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Lebenslauf: Slava

Sie ging mit, aber sie verhielt sich wie ein verschüchtertes Kind. Slava registrierte das und verfluchte sich, dass er bei den Schulungen zum Umgang mit missbrauchsopfern nicht besser aufgepasst hatte. Er hatte sich wie ein Flegel in die letzte Reihe gesetzt und hatte andere Dinge getan, die viel wichtiger waren oder mit dummen Kommentaren gestört, wo er geglaubt hatte, das Halbwissen des Referenten überführen zu müssen.
Das war wohl 15 Jahre her, vielleicht sogar 20... Und wie alt mochte sie sein? Irgendetwas dazwischen... sogar ihm wäre sie viel zu jung gewesen. Sie hätte die Freundin seines Sohnes sein können.
Er hielt genug Abstand ein, lehnte an seinem Schreibtisch, stützte sich auf der Platte ab, er achtete darauf, die Arme nicht zu verschränken denn das signalisierte Ablehnung und Verschlossenheit.
Man fing solche Gespräche mit etwas vertrautem an, etwas bei dem der Klient sich sicher fühlte... aber was war das für dieses Mädchen vertraut?
"Ich würde dir gerne etwas Süßes anbieten... ich weiß noch, du magst Gebäck, Kekse... leider haben wir tatsächlich gestern alles selbst aufgegessen. Ich hätte ja gerne Schokolade, aber die gibt es hier nicht." Er seufzte und zuckte mit den Schultern.
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Cyron
Spieler Level 3
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Lebenslauf:

„Durch euch…durch… gebissen?“
Der Elf schaute den Hexer entsetzt an. Gleichzeitig erwachte der Forscherdrang in ihn.
Wie hatte er das überlebt?
„Würdet ihr euer Hemd für mich ablegen und euch hinlegen? Ich muss gestehen…das würde ich mir zu gerne ansehen…“
Während der Hexer tatsächlich tat, wie ihm geheißen und sein Gastgeber mit dem Mädchen verschwand, desinfizierte der Elf sich sorgsam die Hände. Der beißende Gestank des Alkohols war beinahe schon eine Wohltat in der Nähe des Hexers.
Während er horchte, klopfte und tastete versuchte er zwei Mal seine Kräfte zu nutzen. Und beide Male zerrann ihm die Verbindung zu der dazugehörigen Energie zwischen den Fingern.
Der Elf seufzte. Nun, dafür war der Hexer immerhin hier.
Eine ganz gewöhnliche Untersuchung später zog sich der Heiler einen der Stühle heran.
„Ihr sagtes, etwas habe durch euch hindurch gebissen. Wenn ich die Zeichen richtig deute, war euer Überleben nicht Glück, sondern fachmännisches Wissen. Ich sehe keine Narbe eines chirurgischen Eingriffes. Aber ihr lebt. Könnt ihr mir helfen, dieses Geheimnis zu lüften?“
Die freundlichen grauen Augen musterten den Hexer immer wieder. Wie konnte er DAS überleben?
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Reuven von Sorokin
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Registriert: Mittwoch 12. Januar 2022, 18:38
Lebenslauf: Reuven

Reuven zog sich aus, ließ den Elf untersuchen.
Er gehörte tatsächlich zu den Leuten, die Händedesinfektion für eine Verschwendung des Alkohols hielten, allerdings infizierten sich Hexer auch nicht so leicht mit etwas - was nicht hieß, dass seine Haut nicht randvoll mit infektiösem Kram war. Meist jedoch kümmert er sich nicht um so etwas. Aber auch um Alkohol nicht. Sich zu besaufen konnte er sich in der Regel aus zweierlei Gründen nicht leisten. Weil es teuer war und weil es ihn daran hinderte jederzeit seinen Beruf auszuüben.
"Ja... ein Bies... ihr habt keine Ahnung was das ist, oder? Sieht grob so aus wie eine Kreuzung aus Eber Hirsch und Bär und ist größer als ein Ochsenkarren... er hat durchgebissen. Hexer heilen sehr schnell. Und ich verwende Tränke... Die beschleunigen die Heilung."
Er wollte aus einem Reflex heraus das Hemd wieder anziehen, sah dann aber dass es nur noch aus Fetzen bestand... er ließ es fallen, das konnte man nicht wieder anziehen. So blieb er Oberkörperfrei sitzen. Hemden waren nicht so teuer, um die Hose und die Stiefel hätte es ihm mehr leid getan.
"Und ihr habt also Schwierigkeiten..." er kam nicht drum herum, diesen Witz zu reißen. "...magisch zum Schuss zu kommen? Wo ist das Problem?"
Er sah auf die Hände des Elfen. Die beiden 'Fehlzündungen' hatte er durchaus bemerkt.
Sindra
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Registriert: Donnerstag 9. Juni 2022, 11:16
Lebenslauf:

Die Kleine funkelte ihn immer noch an. Bei der Erwähnung der Süßigkeiten sagte sie nichts.
Zumindest nicht im konventionellen Sinne. Ihr Magen jedoch protestierte so laut, dass sie nichts sagen musste.
Sie hatte Hunger. Definitiv. Und auch wenn sie nicht so heruntergekommen aussah wie der Hexer, das Kind brauchte etwas vor die Gabel.
Sie sah ihm immer noch an, direkt in die Augen. Und ihre Augen zeigten ihm etwas…Gefühl…Wut…Angst…Misstrauen…
Der Doppler rief sich die Erinnerungen des Ritters ins Gedächtnis. Was nur, fand der an ihm? Was hatte ihn innerlich so zerrissen? In der Taverne hatten sie Seite an Seite gekämpft. Und nun? Würde er ihrem Hexer wehtun? In einer Mischung aus Angst, Wut und Misstrauen holte sie die Erinnerungen und Gefühle herauf. An die Oberfläche. Weit genug nach oben, um unterbewusst und ungewollt…
Und ihre Augen zeigten ihm Sehnsucht…Zuneigung….aus einem paar warmer brauner Augen.
Brauner Augen mit bernsteinfarbenen Sprenkeln.
Ehe Slava sich sicher sein konnte, was geschehen war, waren ihre Augen wieder wasserblau.
Hatte er sich das eingebildet?
Da stand das Mädchen in der seltsamen Kleidung, sagte kein Wort, funkelte ihn nur an unwissend, dass ihr gerade eine schlimme Panne passiert war.
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Vyacheslav Sokolov
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Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
Lebenslauf: Slava

Sie funkelte ihn geradezu an. Er hatte es bisher vermieden sie direkt anzustarren, weil er wusste wie sein Blick wirkte, er konnte starren und seine Augen mussten etwas kaltes haben, zumindest hatte man ihm das oft genug gesagt. Die Augen einer Schlange.
So wäre es ihm fast entgangen, wie sich ihre Augenfarbe änderte, nur kurz. Und auch die Farbe hatte etwas vertrautes gehabt, er hatte sie aus der Nähe gesehen, sehr nahe. Nur ein Zufall oder eine Projektion seiner Wünsche?
Vorerst ließ er es unkommentiert.
"Wenn du Hunger hast, ich habe noch..." er holte etwas aus der Schublade, wohl wissend, dass er es hier nicht wieder beschaffen konnte. Knäckebrot. Mit sehr vielen Sonnenblumenkörnern drauf und Sesam. "Hier... besser wäre es mit Honig drauf, aber ich habe gerade keinen. Wie alt bist du eigentlich?"
Er musterte sie weiter, was war das mit den Augen?
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Cyron
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Lebenslauf:

Cyron stand auf, ging zum Tisch und reinigte seine Hände abermals.
Etwas an der Aussage des Menschen passte nicht. Oder er war mit den hiesigen Tränken einfach nicht vertraut.
Wie auch immer.

„Wie Herr Sokolov schon sagte, bin ich ein Reisender.“ Nahm eine der riesigen Tassen und füllte sie halb voll Kaffee, halb voll Milch und gab kräftig Zucker hinzu.
Die Brühe reichte er den Hexer. „Austrinken. Ihr seid dehydriert.“, ‚verordnete‘ er befehlsgewohnt.
„In meiner Welt war ich Priester. Heiler von Malornes Segen und nicht schlecht in meinem Metier.“
Er nahm abermals Platz, schlug elegant die Beine übereinander, verschränkte die Finger und legte die gefalteten Hände um das übergeschlagene Knie.
„In meiner Welt war die Magie allgegenwärtig. In der Luft, im Wasser, im Boden, überall.“ Er seufzte und sah kurz auf seine Hände. „Hier fehlt mir der Zugang. Zumindest zu den Heil- und Verteidigungszaubern. Ich muss lernen, die hiesigen Quellen zu nutzen. Denn wenn ich die Energie nur aus mir selber beziehe, wird es mich eines Tages richten.“
Zerknirscht sah der Elf den Hexer an. „Es ist fast so, als hätte man mir meine Fähigkeit zu gehen genommen.“
Sindra
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Sie näherte sich vorsichtig und nahm das Knäckebrot, aß es, erst langsam, dann mampfte sie unkontrolliert den Rest weg.
„Bekomm ich noch mehr?“, fragte sie und wischte sich die letzten Krümel mit dem Handrücken ab.
„Ich weiß nicht, wie alt ich bin.“, gab sie zu und machte einen langen Hals um in die Schublade zu linsen.
„Wir haben nicht die Jahre gezählt, als ich klein war. Aber ich denke…Sindra ist einundzwanzig. Und ich bin Sindra.“
Ihr Hunger war nach dem Brot erst richtig erwacht. Aber ihre Augen waren blau. Nicht braun. Und erstrecht nicht braun mit bernsteinfarbenen Sprenkeln.
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

Reuven nahm die Milch dankbar an, sie schmeckte viel zu süß, aber es war egal, bei den Tränken fragte er auch nicht, wie sie schmeckten.
Er blieb sitzen und begann an seinen Fingern herumzuzupfen. Er wurde ernst. Ein Heiler also, ein Magier...
Meinte dieser Mensch das damit? Ein Reisender, deswegen fragte er einen Hexer. Er sollte ihn nicht an die anderen Magier verpfeifen... darum ging es also.
"Es gibt Orte der Macht... dort konzentriert sich das Chaos, Ich bring euch zu einem hin... Wie gut könnt ihr klettern? ...und sonst... Magie ist auch hier überall... an manchen Stellen ist sie stärker und man kann sie spüren, aber an den meisten Stellen... Ihr werdet es merken, wenn ihr euch von dem Punkt entfernt. Wenn ihr wisst, wie es sich anfühlt werdet ihr sie schon wieder spüren."
Er trank weiter Milch und goss sich, als der Becher leer war nach. Nur den Zucker ließ er weg.
"Dieser Mensch da..." er deutete in Richtung Treppe. "...was ist er? Er ist auch ein Reisender? Wie kann er sie die Wohnung hier leisten?"
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