Privatwohnung | Nowigrad/Silberstein - Ein Privathaus mit Büro

[Vyacheslav Sokolov]

Er musterte sie. 22 also. Sie sah jünger aus. Aber ihre Grammatik war eigenartig, das stellte sogar er fest und für ihn war es eine Fremdsprache.
"Wo hast du denn diesen Reuven kennengelernt?"
Er suchte, was er noch an essbarem hatte. Er fand noch Militärrationen im Schrank. Sie waren nur so mittelgut... aber sehr nahrhaft. Vorsorglich öffnete er die Packung, so dass sie die krümeligen Dinger, etwas zwischen Keks und Brot herausessen konnte. Irgendwie befürchtete er, sie könne versuchen, die Packung zu essen.
"Ist dir bewusst, wie ihr nach außen wirkt?"
Er beobachtete sie immer noch. Er hätte wetten können, dass er Jarels Augen an ihr gesehen hatte... Aber Augen... es konnte eine Täuschung gewesen sein. Vermutlich würde er hinter allen braunen Augen seine sehen. Blieb aber die Frage, warum sie von blau zu braun gewechselt hatten.
"Und was war das mit den Augen?"

[Cyron]

„Klettern…nicht sehr gut.“, erklärte er.
„Das Chaos…ja…und genau dazu muss ich wahrscheinlich Zugang finden. In meiner Welt sind die Ströme sorgsam getrennt. Diese Mischform…erschließt sich mir nicht.“
Cyron beobachtete den Hexer genau. Nachdenklich.
„Der Mensch da…“, antwortete er schmunzelnd. „…ist ebenfalls ein Reisender, ja. Aus einer anderen Welt als der meinen allerdings. Und genug Geld hat er, weil er genug verdient.“
Nochmal huschte der Blick des Elfen über den Menschen. „Ist der Beruf des Hexers nicht zu gefährlich, um die eigene Tochter mit sich zu nehmen?“
Er klang recht neutral bei der Frage. Nicht immer war alles so, wie es schien. Seine Enkeltochter Fey war ausgesprochen zierlich, ging ihm nicht einmal bis zur Brust und wirkte ebenfalls wie ein Kind. Aber sie war wehrhafter als mancher seiner eigenen Ritter.

[Sindra]

Sie nahm auch die Rationen und verschlang sie regelrecht. Und selbst, als sie die Packung ausgeleckt hatte, sah sie ihn regelrecht ausgehungert an.
„Ich weiß, wie wir wirken. Mein Herr hat mich gerettet. Eine Bande Deserteure hat ihren…meinen Bruder umgebracht und wollte mir…“ Sie verstummte, weil sie sich plötzlich bewusst wurde, dass sie Blödsinn redete.
„Entschuldigt. Wenn ich Hunger habe, kann ich nicht denken.“
Sie sah kurz zu Boden. „Ich gehe jetzt zurück. Ihr könnt meinen Herrn fragen, wenn ihr etwas wissen wollt.“, murrte sie und wollte zur Tür gehen.

[Reuven von Sorokin]

Wenn es eine Fangfrage war, dann erkannte er sie nicht.
Der Reisende verdiente genug. Womit fragte sich, aber eigentlich konnte es ihm egal sein.
"Sindra ist nicht meine Tochter. Hexer können keine Nachkommen zeugen. Wir versuchen es ausgiebig, jeder von uns... aber zumindest dies ist sicher. Wir sind künstliche Geschöpfe..." Er musterte ihn. Klettern konnte der Elf nicht? Die Elfen waren doch... Ach richtig, er war nicht von hier.
"Es gibt noch einen anderen Weg... aber der ist gefährlicher. Wie müssten direkt durch den Bezirk der Flammenrose... und die haben dort solche wie uns nicht gerne... An den Orten der Macht liegt das Chaos reiner vor... es gibt eine Höhle unterhalb der Tempelinsel, dort ist es Aard... also die Luft. Direkt neben dem Haupttempel liegt Igni also das Feuer und ganz in der Nähe gibt es einen Ort, dort liegt Axii in Reinform vor, das Wasser. Ich kann euch alle drei zeigen... Und Herr Sokolov zahlt... sagte er ja. Wenn ihr erstmal wisst, wie die Magie sich hier anfühlt, dann werdet ihr sie auch so wiederfinden. Braucht wahrscheinlich etwas Übung."
Er hatte sie Milch ausgetrunken und goss noch einmal nach.

[Vyacheslav Sokolov]

"Warte. Du sprichst von ihr in der dritten Person... von Sindra..." Er gab ihr noch eine Packung. Dieses Zeug würde er nicht vermissen.
"Wer bist du? Was bist du? Du kannst deine Augenfarbe verändern? Von mir droht keine Gefahr... lass es mich verstehen. Ich bin selbst nicht von dieser Welt, was du auch bist, ich hab keine Vorurteile. Ich habe gesehen, wie den Ritter der Flammenrose angesehen hattest in Oxenfurt... auch von ihm droht dir keine Gefahr, glaub mir. Sagst du es mir?"
Er versuchte wirklich einfühlsam und freundlich zu klingen. Als spräche er mit einem Kind, seinem Sohn... er gab sich wirklich Mühe.
Aber jemand wie er war eben auch darin geschult, das einzusetzen.

[Cyron]

„Ich würde gern jeden der Orte besuchen. Die Flammenrose…ein Orden, richtig?“
Cyron betrachtete versonnen den Ring an seiner Hand. Flammenrose…klang irgendwie vertraut. Vielleicht fand er da Gleichgesinnte.
„Wofür steht der Orden?“, fragte er frei raus.
„Dass ihr keine Kinder zeugen könnt, tut mir sehr leid. Was ist die Kleine dann für euch? Euer Mündel?“ Noch immer war kein Misstrauen in der Stimme des Elfen zu hören. Einzig Neugier.
„Wir werden aber nicht eher aufbrechen, bis ihr gegessen, ordentlich getrunken und geschlafen habt. Und gebadet.“ Der Elf grinste. „Ärztliche Verordnung.“

[Reuven von Sorokin]

"Die Flammenrose... nun... habt ihr schon die hübschen Scheiterhaufen gesehen, vor den Toren der Stadt, auf dem Platz des Hierarchen? Die von der Flammenrose zünden die immer wieder an, damit wir es schön warm haben." Da waren fast etwas wie Wut und Bitterkeit, aber nicht nur. "Nicht alle von ihnen sind übel... manche ihrer Urteile sind gerecht, aber bei weitem nicht alle. Vor allem Anderlinge sollten sich vorsehen... Sindra... ich hab sie aufgelesen und beschütze sie. Manchmal auch sie mich..." Sein Lächeln sagt wohl alles.
Und was dieses nicht vermochte, das brachten die kurz hochgezogenen Augenbrauen zum Ausdruck.
"Ich hatte vor, zu baden... aber sie haben mich vom Tor weg hergebracht. Ich werde umgehen alles nachholen..." und er strich sich über Gesicht und Kinn. "ich weiß, auch eine Rasur... ärztlich verordnet. Und ich esse eh pausenlos. Und trinke..."
Und dann war die Milch leer, der ganze Krug.
"Magie... und Heilung... Hexer ziehen die Kraft meist aus sich selbst, ich muss viel essen... aber das wisst ihr sicher."

[Sindra]

Die Kleine nahm auch den nächsten Riegel und verschlang ihn, ließ Slava dabei nicht aus den Augen.
„Ich weiß, dass der Ritter keine Gefahr ist…Er war lieb zu mir und hat geschworen mich zu schützen “, sagte sie leise und fischte mit den Fingern die letzten Krümel aus der Packung.
Versonnen spielt sie mit der leeren Verpackung, versuchte die Zeichen darauf zu lesen. Vergeblich.
Sie fand keine Erinnerung, in der sie die Zeichen erkannte.
„Ich darf es nicht sagen. Ich hab es versprochen.“, erklärte sie mit fester Stimme. „Nur, wenn Reuven es mir erlaubt.“
Sie betrachtete ihn noch immer. „Am besten gehen wir zurück. Dann könnt ihr ihn fragen. Seid ihr und der Elf ein Paar?“, fragte sie frei raus.
Sie ‚wusste‘, der Mann vor ihr hatte den Ritter verlassen. Warum sollte der Elf nicht der neue an seiner Seite sein?

[Cyron]

Die Worte des Hexers verwirrten ihn. Zumindest so lange bis er begriff, dass es sich um Sarkasmus handelte.
Anderlinge wurden also verbrannt. Hatte sein Gastgeber ihn nicht als Anderling bezeichnet?
„Moment mal….der beschriebene Orden verbrennt Elfen? Aus welchem Grund?“, wollte er wissen.
Er seufzte. „Essen, ja. Leider reichen mit diese Energiemenge nicht. Daher suche ich einen anderen Weg. Mit eurer Hilfe.“
Cyron schenkte sich den Rest des Kaffes ein. Der war zwar schon kalt, die Milch geleert, aber das Koffein würde seinen Zweck erfüllen. Beim Thema Koffein…
„Wie funktionieren eure Tränke?“

[Vyacheslav Sokolov]

Reuven hatte es ihr also verboten. Zu sagen was sie war... Damit sagte sie schon deutlich mehr als sie wohl gewollt hatte. Dass sie weder Mensch noch Elf noch Zwerg war, dass das was sie war so tief unter der Oberfläche schlummerte, dass man es erklären musste. Und die konnte die Augenfarbe wechseln, sie hatte nicht einmal versucht es zu erklären, ein eher schlichtes Gemüt. Ein wenig revidierte das sein Bild des Hexers, aber nur ein wenig, Immerhin vögelte er etwa nicht menschliches...
Und dann die Frage... Slava schüttelte den Kopf.
"Nein. der Elf ist mein Arzt, nicht mehr und nicht weniger."
Vielleicht ein Freund, noch nicht, aber es würde so kommen, dessen war er sich sicher.
"Ja, gehen wir wieder runter... Ehe aus dem Elf und deinem Hexer ein Paar werden." Er zwinkerte. Nicht weil er es ernst meinte, sondern weil er bereits eine klare Vorstellung hatte welches Bild sich ihm unten bieten würde.
Und er sollte nicht ganz unrecht behalten...

[Reuven von Sorokin]

"Nicht in erster Linie Elfen... auch Zwerge und alle von den alten Völkern wenn sie zur Gefahr werden... heißt... was weiß ich, mächtig... einflussreich, oder wenn sie sich den Terroristen anschließen. Früher einmal gab es Gnome, und noch so viele andere Völker..." Er wollte nicht weiter ausholen aber da hatte er schon angefangen.
Er wollte sich eigentlich raushalten, steckte aber schon viel zu tief drin. Er hatte diese Hexe getötet, damit stand er nun gegen die Eichhörnchen. Darüber hatte er nicht nachgedacht als er den Auftrag erfüllt hatte.
"Sie haben es sich auf die Fahne geschrieben, die Menschen vor Schaden zu bewahren... Es gibt gute, die meinen es ernst und es gibt schlechte, die begehen unter diesem Banner Genozid. So ist das mit den Menschen..."
Aber besser das thema wechseln.
"Die Tränke... es gibt verschiedene. Sie sind speziell auf die Fü... den Organismus von uns Hexern zugeschnitten, einen Menschen oder auch Elfen bringen sie um oder schädigen zumindest mehr als sie nützen. Wie es ganz genau funktioniert weiß ich nicht, manche erhöhen nur den Durchfluss von Magie, manche machen mich noch robuster, andere beschleunigen die Heilung. In irgendeiner Form verstärken sie alle die Fähigkeiten, die ich ohnehin schon..." Er kam nicht mehr dazu zu erklären, dass sie ihn auch vergifteten, da kamen der Mensch und Sindra zurück.
Er hatte sich noch nicht wieder angezogen. Mangels eines intakten Hemdes.
Der Mensch lächelte als hätte er genau das erwartet.
"Ich will einen Moment mit dir alleine reden, Hexer."