Privatwohnung | Nowigrad/Silberstein - Ein Privathaus mit Büro

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
Sindra
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Cat warf sowohl Valjan, als such Slava immer wieder einen Blick zu.
Der Korporal machte einen sehr hageren Eindruck für eine Stadtwache. Und der Chef?
der sah aus als wär er schon gestorben und hätte es einfach vergessen.
„Woran erkennt man einen Spion?“, fragte sie und sah erst den einen, dann den anderen 'Mann' fragend an.
Vielleicht könnte sie ja helfen. Mit einer guten Nase oder einem kopiertem Leben.
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Valjan Novka
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„Die Wache infiltrieren?“ Valjan sah überrascht von seinem Essen auf. „Zur Zeit? Schon länger? Ich denke nicht, so hoch ist die Fluktuation nicht und viele kommen doch aus der Stadt oder näheren Umgebung. Aber,… die meisten sind irgendwo bestechlich: bei Geld, Alkohol, Huren oder so sagen die wenigsten Nein, gerade an den Toren. Wenn es ein kleines Zubrot gibt sind die wenigsten abgeneigt.“ Bekommt ja nicht jeder sein Zubrot wie er hier geliefert. Zumindest bemühte sich der Korporal gesittet zu essen, um nicht zu deutlich zu zeigen, dass er durchaus Hunger hatte. „Durch die Verluste am sechsten… schest… am Hierarchenplatz wird man beim Rekrutieren vielleicht weniger nachfragen. Mir fehlen gerade auch vier… tesch..tiri“ Oder so. „Bei einem unbekannten Mietschwert aus dem Süden mit Erfahrung beim Militär oder im Krieg wird man wahrscheinlich nicht nein sagen. Ist besser als neu anlernen. Aber ich werde da nicht informiert, sondern bekomme nur die ab, die kein anderer mag...“ Er räusperte sich, er hatte schon einen besonderen Haufen und zuckte zu Cats Frage mehr oder weniger die Schultern. „Eher durch Zufall, wenn man ihn nicht ständig beobachtet?“ Das war nun wirklich nicht in seiner Grundausbildung. Aber der Geheimdienst saß ja mit am Tisch.

Die Themen die Valjan angesprochen hatte, hatte Slava hingegen übergangen. Wollte er in Cats Anwesenheit nicht darüber sprechen oder war er in Gedanken wo anderes. Zumindest machte er den Eindruck. Hatte es mit dem Auftrag zu tun, den Schura erwähnt und nicht weiter ausgeführt hatte?

„Wann kommt Schura zurück?“ fragte der kleine Korporal zu laut sich selbst, nur um sich dann auf die Lippen zu beißen. Und was war das für ein Ziehen in der Brust, als kurz der Gedanken auf kam, dass Schura etwas passieren könnte? Vielleicht sah Cat diese Frage in seinen Augen, die sie auf diese kleine Sache aufmerksam machte, die man Valjan auf den ersten Blick nicht ansah.
Sindra
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Der Boss schien echt nicht bei der Sache. Kein Wunder. Der andere Kerl kam vielleicht nicht am Stück zurück. Oder gar nicht.
Vielleicht wäre es gut, wenn sie den Korporal ablenkte, damit der Oberspion seine Ruhe hatte und seinen Gedanken nachhängen konnte. Irgendwie so was.
Also erwiderte Cat das Lächeln in Valjans Richtung mit einiger Verzögerung und versuchte das Gespräch in andere Bahnen zu lenken. Was hatte der Mann in Blech erwähnt? Eltern. Für die Doppler ein seltsames Thema. Cat hatte lange bei ihren Eltern gelebt. Eine Erfahrung, die sie nur aus zweiter Hand kannte.
„Eure Eltern leben auch in Novigrad?“, versuchte die junge Frau ein lockeres Gespräch zu beginnen.
Fiel ihr nicht leicht. Dazu war sie einfach nicht geeignet.
Die Feinheiten der oberflächlichen menschlichen Konversation erschlossen sich ihr einfach nicht.
Aber sie war ja lernfähig. Hoffentlich.
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Vyacheslav Sokolov
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Vielleicht war er tatsächlich ein wenig abgelenkt, aber vielleicht war auch einfach der Gedanke, den er gerade verfolgte wichtiger. Sindra... Cat und Valjan an einem Tisch... das brachte ihn auf Ideen, und dankenswerter Weise, hatte eine der beiden gerade die Idee selbst oder es war nur noch ein sehr kleiner Schritt, sie dazu zu bringen, zu denken, es wäre ihre Idee gewesen. Menschen hatten Funktionen, Doppler ebenso...
Woran erkannte man einen Spion... er würde seinem Instinkt vertrauen, der setzte sich zusammen aus einer Vielzahl an kleinen Beobachtungen.
"Vor allem an der Lüge... die ist aber meist nicht offensichtlich, das sind kleine Ungereimtheiten, die manchmal wirken als wäre derjenige nur unkonzentriert. Jeder der eine Organisation infiltriert wird zu jemand anderem und irgendwann merkt man das auch. Man muss immer zweigleisig denken, denn zum einen muss diese Person ihren normalen Dienst versehen und daneben noch eine weitere Aufgabe erfüllen, nämlich die der Spionage. Das kann nicht jeder und man ist schnell überfordert. So jemand meidet oft gesellschaftliche Ereignisse weil es die Sache noch komplizierter macht... geht auch keine Beziehungen ein, weil es dann schneller ans Licht kommt. Wenn du lernen willst... Vielleicht wäre es eine gute Idee, Cat, wenn du Korporal Novka begleitest, sieh dir die Leute an, verschaff dir einen Eindruck. vielleicht findest du etwas. Und wenn es dazu führt, dass wir diese Möglichkeit ausschließen können ist das doch auch etwas. Du kannst dir die Wache auch als neuer Rekrut ansehen, wenn ohnehin Leute fehlen?"
Das war der wichtigste Punkt gewesen, nun konnte er zu den anderen Dingen kommen.
Dass Novka, direkt nach Schura frage hätte ihm fast ein Grinsen entlockt. Vielleicht sollte er es irgendwann klarstellen, aber ein wenig war er auch Sadist und genoss es zuzusehen wie die beiden umeinander herum irrten.
"Schura erwarte ich erst in den frühen Morgenstunden zurück... Und über die Gräfin unterhalten wir uns noch, aber zum Hexer... was habt ihr da gefunden?"
Ihm kam in den Sinn, dass eben dieser ja auch um ein weiteres Gespräch gebeten hatte...
Auch die Erwähnung eines Dankes tauchte wieder auf, aber dein Kopf funktionierte hin und wieder wie ein langsamer PC: ein Prozess nach dem anderen wurde verarbeitet, je nach Dringlichkeit, und alles was den tag 'Familie' trug wurde eher niedrig priorisiert.
Aber etwas musste er dann doch sagen als er den Beutel annahm.
"Keine Ursache. Wenn ihr etwas Rehkeule haben wollt, bedient euch, das wurde mehr oder weniger von einem Wilderer konfisziert und alles kann ich auch nicht essen..."
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Valjan Novka
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„Reh?“ Ungläubig blinzelte der Korporal. Er hatte noch kein Reh gegessen. Aber natürlich wird das hier konfisziert und nicht in die Kantine gegeben. Unwillkürlich sah er sich nach der Rehkeule um, bliebt aber sitzen. Er kam doch nicht nur zum Essen.

„Ja, meine Eltern wohnen hier am Hafen – schon immer“, versuchte er sich mit Cats eher scheue Frage abzulenken. Dabei lächelte er versöhnlich. Sie brauchte ihm gegenüber nicht schüchtern sein. Er würde ihr sicher nichts tun.

Gestern Abend war es weniger verwirrend. Die Themen folgen gerade hin und her, teilweise sehr banal und wieder sehr ernst. Vielleicht fehlte einfach der Alkohol? Valjan sah sich unterbewusst nach Getränken am Tisch um. Da stand noch Tee, leider nicht mehr ganz warm, aber er schenkte sich ein und roch daran, bevor er trank. Kein Schuss.

Neugierig hörte er den Ausführung über Spione zu, das war wirklich interessant und ja ein Teil fragte sich, was sie davon tat und was nicht. Was machte einen Spion aus? Keine Beziehungen, ja. Machte es nur komplizierter. Er begann zu überlegen, wer sich bei der Wache irgendwie in der Beziehung anders verhielt. Aber die Zeit schien ihn immer noch ein Faktor, die meisten waren schlicht schon recht lange dabei, lange bevor Nilfgaard oder die Eichhörnchen so nahe waren. Er trank von seinem Tee und verschluckte sich fast, als Slava vorschlug, dass sich Cat als Rekrut bewerben sollte: „Aber sie nehmen keine Mädchen, Ser…“ Valjan stellte die Tasse ab. „…zumindest nicht als ich das letzte Mal gefragt habe. So verzweifelt sind sie nicht. Wir… die Wache.“ Sie, wir, soviel zur Zweigleisigkeit im Denken. Außerdem würde das alles ändern, oder? Er fühlte sich in Rüstung soviel sicherer auf den Straßen als in einem Kleid. Und das lag nicht an der Funktion. Er war vielleicht ein Bürschchen, aber keine Beute. Und seiner Autorität würde es nicht helfen, wenn sie wüssten. Sich von einer Frau befehlen lassen...

„Der Hexer“, nahm er dankbar den anderen Faden auf. Das war Dienst, bekannte Arbeit. Er holte Luft, nahm Haltung an und dachte etwas nach, bevor er ausholte: „Ich konnte, wie schon erwähnt, die ehemalige Zofe Margot Dabb der Gräfin Elenore ausmachen. Sie untersteht der Familie Wiskieak hier in der Stadt, in die Dusica, die Tochter Elenores, eingeheiratet hatte. Die Zofe konnte sich an den Hexer gut erinnern. Die Geschichte hinter dem Ritterschlag scheint soweit recht klassisch: Held rettet Prinzessin im dunklen Wald, bringt sie zurück an den Königshof und wird aus Dankbarkeit zum Ritter geschlagen. Beide leben glücklich bis ans Ende ihrer Tage. Nur..., dass ein Hexer nicht einfach so stirbt. Was bei dieser Rettung passiert ist entzieht sich mir, es gibt eine Ballade der Bardin... Arnabell Toorne, die zu der Zeit am Hof weilte. Es werden dabei Halunken, dunkle Schergen, Monster, wilde Tiere und anderes Pack erwähnt. Aber den genauen Verlauf kennen wohl nur die Beiden. Nach dem Tod Elenores hatte Margot die Anweisung erhalten den arbeitslosen Geliebten in Sicherheit zu bringen. Sie schaffte ihn wohl außer Haus. Aber er tauchte bei uns ein paar Jahre später im Kerker auf. Da wir keine Hinweise dazu haben warum und wieso, wäre meine Vermutung, dass die Familie Wiekieak oder Teile von dahinter stecken, um Dusicas Wünschen nach Vergeltung nachzukommen. Papiere dazu sind verschwunden. Zumindest konnte ich keine mehr finden und irgendwann war er einfach nicht mehr da.“ Valjan kam es gerade verdammt lange vor, dass er danach gesucht hatte.

„Der Name Crehwill stammt aus Kovir und Poviss, so wie der Hexer es bei seiner Verhaftung angeben hatte. Es gab eine Art Lokalheld mit dem Namen, der bei der Besiedlung des Landes beigetragen hat, sodass der nicht ganz unüblich ist. Genadji soll edel, blaublütig oder so heißen, nachdem ich schon ein Buch über Namen in der Hand hatte, hab das auch nachgelesen.“ Er trank noch einen Schluck und dachte nach.

„Für ein paar Tage war er nicht unterwegs, aber er ist wohl bei der Zwergin Miss Cestag eingezogen, sie hat ihn auch durch die Scherben geführt und er hat dort mit den Kindern gespielt. Beim Buchhändler Jamal erkundigte er sich über ein Buch… dem Liber…“ Valjan seufzte. „Liber Me… Schura hat den Zettel… Liber Melan… Melandrium oder so. Eine Sammlung besonders, wundersamer und natürlich uralter Alchemika. Aber das gibt es nur in Oxenfurt zur Einsicht, laut Jamal. Denn Euer Arzt sagte, er hätte es im Tempel der Melitele in Wyzima in Händen gehalten.“ Damit war er wohl fertig, trank auch seinen Tee aus und schmierte sich Schmalz auf ein Brot.
Sindra
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Cat staunte den Korporal unverholen an.
So viele Informationen.. kein Wunder, dass der Spion ihn in seinem Trupp haben wollte.
Der Hexer mit dem güldenen Haar war also ein Held?
Ehrenmann? Sagengestalt? Schwer zu glauben. Der tat immer so, als wäre er ein schlichtes Gemüt und könnte kein Wässerchen trüben...
Wie man sich täuschen konnte...
Apropos täuschen...
"Ich könnte durchaus an der Wache anheuern.", erklärte Cat und sah dabei fragend zu Sokolov.
Sie hatte schon begriffen, was ihr Rolle in den Spiel war. Es fehlte ihr zwar einiges an Erfahrung und vor allem an Gerissenheit, vielleicht auch ein wenig an Intelligenz, aber dies zu begreifen, dazu reichte es.
Als Wache anheuern, verdächtige Personen kopieren und so das faule Ei finden.
Und so sah sie immer noch Slava an, während sie eine Bemerkung los ließ, die vor allem Valjans Nerv traf.
"Kein Problem. Ich kann mich ganz gut... verkleiden."
Die an Slava gerichtete, dahinter verborgene Frage war offensichtlich.
Durfte der Korporal wissen, es sie war?
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Valjan Novka
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Valjan tat so, als ob ihm gerade nicht das Brot aus der Hand gefallen wäre.
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Vyacheslav Sokolov
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Er trank etwas Tee und sah ein wenig amüsiert zu wie Novka sein Brot wieder einsammelte. Die Situation begann allmählich absurd zu werden. Aber noch hatte der ehemalige Agent seinen Spaß daran.
Kurz erwog er Sindra zu erlauben, sich zu verwandeln, aber das wäre etwas viel gewesen, so lange kannte er Novka noch nicht und auch wenn er nicht annahm dass er oder eben sie der Maulwurf war, auch wenn er zugeben musste, es wäre beinahe brillant gewesen, das Doppelleben hinter einem Doppelleben zu verstecken, aber etwas sagte ihm, dass es in diesem Fall unwahrscheinlich war.
Für den Fall der Fälle aber würde er sich diese Konstellation merken, vielleicht konnte er sie selbst einmal brauchen.
Aber Novka wollte er noch nicht zur Gänze einweihen, noch nicht. Gestern Reisende und heute Doppler... dieser arme junge Mensch kippte ihm sonst noch aus den Latschen. Vielleicht besser bis übermorgen warten.

Die Schilderung über den Hexer fand er dagegen durchaus interessant. einiges wusste er ja schon, anderes war neu.
"Die Anklage wurde fallengelassen, sie war belanglos." ergänzte er. Die fehlende Akte ging immerhin auf sein Konto. Aber er nahm sich vor, diesem Burschen noch einmal selbst auf den Zahn zu fühlen.
Die Bedeutung des Namens, auch dazu musste Slava schmunzeln. Er hatte noch im Kopf, dass es ein griechischer Ursprung war, aber die Herleitung traf zu. Diese Welt war der seinen so ähnlich und in vielen Dingen so vertraut um ihn dann in manch anderen wieder vor den Kopf zu stoßen.
Cat auf die Wache loszulassen schien ihm derzeit tatsächlich die beste Idee. Wenn nichts dran war würde kein Staub aufgewirbelt werden und wenn konnte sie sich unter beweis stellen.
Aber ausschließen musste er es, er hatte in der Zone viel zu lange den Doppelagenten übersehen um diesen Fehler ein zweites mal zu begehen.

"Ich vertraue hierin tatsächlich auf Cat's Fähigkeiten. Aber das werdet ihr noch sehen. Ich denk, ihr beide könntet euch sehr gut verstehen. Nun würde mich aber tatsächlich auch noch der Teil über die Gräfin von Helbl interessieren."
Wenn die auch Verbindungen zu den Wiskieaks hatte, er wäre auch nicht mehr überrascht - und er war tatsächlich auch schon mehrfach haarscharf an einem Versprecher mit der Internetplattform WikiLeaks vorbeigeschrammt - Das Enthüllungsportal war kurz nach dem zweiten Vorfall in Chernobyl auf den Pan getreten - zufällige oder kausale Koinzidenz? - jedenfalls waren dort auch die haarsträubendsten Gerüchte verbreitet worden und seine Behörde hatte einiges damit zu tun gehabt, die aus der Welt zu schaffen und auch die Autoren mundtot zu bekommen.
Der Name der Familie aber war sicher nur ein dummer Zufall, aber er musste sich zusammenreißen um ihn richtig auszusprechen.
Sindra
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Cat sah auf den Tisch und grinste in sich hinein.
Sie wirkte fast wie ein Hund, der im Traum mit dem Schwanz wedelte und niemand wusste, warum.
Statt weiter darauf einzugehen, kehrte sie zum Thema Familie zurück.
„Seht ihr eure Eltern oft?“, fragte sie neugierig und sah Valjan mit funkelnden Augen an.
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Valjan Novka
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Slava denkt, er und Cat würden sich gut verstehen. Valjan lehnte sich etwas zurück, sodass Cat sein Gesicht nicht sehen konnte und zog auf diesen Kommentar das Näschen kraus. Klar, wie Schwestern. Arsch.

„Ja, alle paar Tage, manchmal auch täglich“, lächelte er deshalb zuerst Cat an. „Ich...“ Er sah kurz auf sein Brot, schien zu überlegen: „...ich bin ihr letztes Kind von Fünf, das schweißt zusammen. Und sie sind beruhigt, wenn sie wissen, dass mir während der Arbeit nichts passiert ist. Mein Vater ist nicht sehr glücklich mit meiner Berufswahl, genauso wie mit meinen Bekanntschaften.“ Dass das zuckersüße Mädchenlächeln dabei in Richtung Slava ging ist natürlich Zufall.

Auch wenn Valjan sich jetzt an ihn wendet: „Zur Gräfin von Helbel? Nichts.“ Er hob beide Hände entschuldigend nach oben und stand samt seinem Teller auf, um die Rehkeule aufzusuchen. „Sie ist perfekt, sie besucht die richtigen Veranstaltungen, spendet hier mal da den Tempeln, kümmert sich um Waisen oder Garküchen, unterhält ausgewogene Beziehungen zu den Familien der Stadt, lässt sich auf den richtigen Bällen sehen, knüpft hier und da Bekanntschaften und führt ihr Haus sauber und anständig. Aber das muss sie. Sie ist eine Frau und als Frau muss sie drei Schritte gehen, wo ein Mann nur einen gehen muss, um genauso erfolgreich zu sein. Und sie will ihren Stand behalten.“ Ob ein männlicher Korporal zu demselben Schluss gekommen wäre, kann bezweifelt werden. „Das verruchteste, was ich erfahren habe ist: Sie mag....“ Theatralische Pause. „...schnulzige Liebesgeschichten.“

Valjan stand an der Keule beim Durchgang zum Badezuber und schnitt sich mit seinem Messer ein paar Streifen ab, um sie auf seinen Teller fallen zu lassen. Neugierig probierte er. „Verdammte Axt, ist das gut...“

Er kam mit Futter wieder zum Tisch zurück, blieb aber stehen. „Die Akte zur Anklage gegen Genadji von Seren, die Ihr fallen habt lassen, habe ich gelesen. Ich war die Wache, die beim Verhör dabeistand.“ Wobei da kein Vorwurf mitschwang, dass hohe Herrschaften sich die Gesichter oder gar Namen von irgendwelchen Wachen nicht merken können ist normal. „Aber die kam zeitlich später. Er saß zuerst hier unbekannterweise ein, kam genauso unbekannterweise wieder raus und dann gab es die Anklage. Deshalb denke ich, sie ließ ihn einsperren. Bei einem Hexer brauchen wir keine Gründe. Irgendwie kam er wieder raus und holte sich bei ihr seine Sachen, laut seiner eigenen Aussage vom 6. August. Was sie doof fand und Anklage erhob, die Ihr nun für schwachsinnig erklärt habt, Ser.“

Er ließ sich wieder auf seinen Stuhl fallen und genoss kalte Rehkeulenstreifen. Kein Wunder, dass der Adel, das für sich behält... Draußen donnerte es und für einen Moment wirkte der kleine Korporal unsicher. Irgendwie musste er wieder heim.
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Vyacheslav Sokolov
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Zum Glück ahnte er die Gedanken nicht, aber hätte man ihm Überheblichkeit vorgeworfen, er hätte sich vermutlich schuldig bekennen müssen. Das Lächeln registrierte er wohl, vielleicht ahnte er auch was dahinter steckte, ansatzweise zumindest.
Auch wenn er meinte, es wäre nichts, es war genug. Es gab ihm Stoff, sollte er eines Tages der Einladung nachkommen, um eine kultivierte Konversation darauf aufbauen zu können. Gerade über soziale Projekte sprach der Adel ja sicher gerne. Und er nahm sich vor, sich auch über lokale Schnulzen zu informieren, falls nötig würde er ihr eine der vielen Romeo und Julia Variante seiner Welt zum Besten geben.
Wie sehr der Korporal ihm zugearbeitet hatte ahnte dieser vielleicht gar nicht.
"Stimmt.. ihr wart dabei, entschuldigt... zu viele neue Gesichter..." versuchte er sich noch etwas rauszureden, aber im Grund hatte der jungen Mann ja recht, er hatte einfach nciht darauf geachtet wer von der Wache dort gestanden hatte.
"Ich will dem noch nachgehen, auch wenn ich fast vermute, dass auch da nciht viel dran ist... aber ich schätze ich werd bald Gelegenheit haben ihn selbst zu fragen." murmelte er.
Er trank noch etwas von dem Tee, err war inzwischen kalt.
"Ich setze noch welchen auf." und er machte sich daran, Wasser zu kochen, dachte nach, vor allem darüber, wie er Cat bei der Wache einschleuste, das konnte durchaus spannend werden, nicht nur für ihn.
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