Re: Das Haus der Melitele
Verfasst: Dienstag 30. August 2022, 20:47
Nicht allein.
Zu zweit.
Nicht allein.
Wie seltsam das klang, wenn es ausgesprochen war. Allein war er selten, einsam sehr oft. Aber selbst dieses Gefühl war in den letzten Wochen und Monaten abgeflaut. Seine Mundwinkel zuckten bei Jarels Worten. Zu zweit Scheiße bauen... Er senkte kurz den Blick, doch die Andeutung eine Lächelns darin entging dem aufmerksamen Mann neben ihm natürlich nicht.
Doch die Hand lag noch so schwer auf seiner Schulter... Er wartete, ahnte schon, was noch kam, nur überraschte ihn der Unterton ein wenig. Fast vibrierend, erwartungsvoll? Jakob war irritiert, suchte erneut den Blick der braunen Augen Jarels - Wissen lag darin. Wissen und banges Erwarten.
Gerne hätte er einfach verneint, die Sorgen fort gewischt und etwas auf den Scherz erwidert. Aber sie waren zu weit gegangen, hier auf dieser Bank und miteinander. Die Tür, die Jakob immer so bissig gehütet hatte, stand für den Ritter gerade sperrangelweit offen. Keine Ausflüchte, nicht zu diesem Thema seiner Innenwelt.
"Nicht mehr so oft. Nach dem Hym... Wenn dieses Fieber nicht gewesen wäre. Und du, mit dieser neuen Perspektive..." Und Aria. Aria, die er nicht erwähnte, weil er krampfhaft versuchte nicht mehr an sie zu denken. Zu vergessen, was jede Erinnerung an sie in ihm auslöste. Er schüttelte sich, zuckte mit den Schultern. Was sollte er Jarel groß erzählen? Er konnte es in dessen Stimme hören und in seinen Augen lesen, dass er genau wusste, dass man auch das nie wirklich los wurde.
"Zu zweit lässt es sich wohl auch besser weiter leben.", bot er statt dessen an. Er meinte natürlich ihre Schwurgemeinschaft, aber etwas daran weckte den dumpfen Druck des vorhin entstandenen Keils. Der kleine Schmerz in Jakobs Fleisch - zu zweit, das sahen die Ritter seiner Welt durchaus entspannt. Entspannter als er. Eine Sache - DIE Sache - die den finalen Streit mit Alexej vom Zaun gebrochen und dessen Hohn auf Jakob herab beschworen hatte. Der Zwist in dessen Folge er erst auf sein Motorrad gestiegen war, voller Zorn auf Gott, Alexej und vielleicht auch sich selbst. Halsbrecherisch und dieses Mal wild entschlossen die Kurve auf dem Ellenbogen zu nehmen, obwohl noch kein Tag vergangen war, an dem dort kein Sand gelegen hätte.
Vorbei.
Alexej und seine Unzucht weit weg.
Sein Hohn über jene, die wahrlich dem Weg verschrieben waren, fern.
Alles in Ordnung, nicht?
Nein. Es pulsierte.
Der Dorn wollte sich nicht ganz zum Schweigen bringen lassen, zwang Jakob dazu, Jarel noch einmal auf jene eindrückliche Art ins Visier zu nehmen, die er nur für diesen ab und an ablegte. Es war eine neue Wunde, ein Fremdkörper und er würde sich entzünden, weil der junge Mann nicht in der Lage war, dieses Thema auch noch aufs Tablett zu bringen. Jedenfalls nicht direkt.
"Ich habe mich immer an meine Gelübde gehalten.", wiederholte er seine Worte aus der letzten Nacht. "Meinem Vater war es irgendwie immer wichtig, dass auf das Wort eines Mannes Verlass ist. Noch mehr auf seinen Schwur. Das macht Männer zu Rittern, nicht wahr?", er erhob sich, ließ Jarel allerdings nicht aus den Augen und forschte nach jeder Reaktion, die dieser zeigen mochte, auch wenn der Knappe wusste, das sein Mentor üblicherweise nichts durchblicken ließ, was nich gesehen werden sollte.
"Darum suche ich jetzt Schwester Iola und werde mich entschuldigen. Und dann in den Tempel der Ewigen Flamme, Abbitte leisten.", beschied er nach einer Pause, die länger war als eigentlich nötig. Für ihn war das Gespräch damit beendet, aber er hatte inzwischen auf verschiedene Wege gelernt, dass Jarel entschied, wann eine Unterhaltung zu Ende war. Zumindest wenn er nicht gerade an ein Bett gefesselt war.
Zu zweit.
Nicht allein.
Wie seltsam das klang, wenn es ausgesprochen war. Allein war er selten, einsam sehr oft. Aber selbst dieses Gefühl war in den letzten Wochen und Monaten abgeflaut. Seine Mundwinkel zuckten bei Jarels Worten. Zu zweit Scheiße bauen... Er senkte kurz den Blick, doch die Andeutung eine Lächelns darin entging dem aufmerksamen Mann neben ihm natürlich nicht.
Doch die Hand lag noch so schwer auf seiner Schulter... Er wartete, ahnte schon, was noch kam, nur überraschte ihn der Unterton ein wenig. Fast vibrierend, erwartungsvoll? Jakob war irritiert, suchte erneut den Blick der braunen Augen Jarels - Wissen lag darin. Wissen und banges Erwarten.
Gerne hätte er einfach verneint, die Sorgen fort gewischt und etwas auf den Scherz erwidert. Aber sie waren zu weit gegangen, hier auf dieser Bank und miteinander. Die Tür, die Jakob immer so bissig gehütet hatte, stand für den Ritter gerade sperrangelweit offen. Keine Ausflüchte, nicht zu diesem Thema seiner Innenwelt.
"Nicht mehr so oft. Nach dem Hym... Wenn dieses Fieber nicht gewesen wäre. Und du, mit dieser neuen Perspektive..." Und Aria. Aria, die er nicht erwähnte, weil er krampfhaft versuchte nicht mehr an sie zu denken. Zu vergessen, was jede Erinnerung an sie in ihm auslöste. Er schüttelte sich, zuckte mit den Schultern. Was sollte er Jarel groß erzählen? Er konnte es in dessen Stimme hören und in seinen Augen lesen, dass er genau wusste, dass man auch das nie wirklich los wurde.
"Zu zweit lässt es sich wohl auch besser weiter leben.", bot er statt dessen an. Er meinte natürlich ihre Schwurgemeinschaft, aber etwas daran weckte den dumpfen Druck des vorhin entstandenen Keils. Der kleine Schmerz in Jakobs Fleisch - zu zweit, das sahen die Ritter seiner Welt durchaus entspannt. Entspannter als er. Eine Sache - DIE Sache - die den finalen Streit mit Alexej vom Zaun gebrochen und dessen Hohn auf Jakob herab beschworen hatte. Der Zwist in dessen Folge er erst auf sein Motorrad gestiegen war, voller Zorn auf Gott, Alexej und vielleicht auch sich selbst. Halsbrecherisch und dieses Mal wild entschlossen die Kurve auf dem Ellenbogen zu nehmen, obwohl noch kein Tag vergangen war, an dem dort kein Sand gelegen hätte.
Vorbei.
Alexej und seine Unzucht weit weg.
Sein Hohn über jene, die wahrlich dem Weg verschrieben waren, fern.
Alles in Ordnung, nicht?
Nein. Es pulsierte.
Der Dorn wollte sich nicht ganz zum Schweigen bringen lassen, zwang Jakob dazu, Jarel noch einmal auf jene eindrückliche Art ins Visier zu nehmen, die er nur für diesen ab und an ablegte. Es war eine neue Wunde, ein Fremdkörper und er würde sich entzünden, weil der junge Mann nicht in der Lage war, dieses Thema auch noch aufs Tablett zu bringen. Jedenfalls nicht direkt.
"Ich habe mich immer an meine Gelübde gehalten.", wiederholte er seine Worte aus der letzten Nacht. "Meinem Vater war es irgendwie immer wichtig, dass auf das Wort eines Mannes Verlass ist. Noch mehr auf seinen Schwur. Das macht Männer zu Rittern, nicht wahr?", er erhob sich, ließ Jarel allerdings nicht aus den Augen und forschte nach jeder Reaktion, die dieser zeigen mochte, auch wenn der Knappe wusste, das sein Mentor üblicherweise nichts durchblicken ließ, was nich gesehen werden sollte.
"Darum suche ich jetzt Schwester Iola und werde mich entschuldigen. Und dann in den Tempel der Ewigen Flamme, Abbitte leisten.", beschied er nach einer Pause, die länger war als eigentlich nötig. Für ihn war das Gespräch damit beendet, aber er hatte inzwischen auf verschiedene Wege gelernt, dass Jarel entschied, wann eine Unterhaltung zu Ende war. Zumindest wenn er nicht gerade an ein Bett gefesselt war.