Das Haus der Melitele - inneres Heiligtum

Wyzima war die Hauptstadt von Temerien und einst Herrschersitz von König Foltest. Von hohen Stadtmauern umgeben, liegt sie an den Ufern des Wyzimasees; die Ismena fließt durch Wyzima und mündet in diesen. Das Bier "Wyzimas Gold" wird hier gebraut.
Nach der Ermordung des König streiten nun Herzoge und Barone um de Herrschaft.
Zeitweise war Wyzima der Sitze var Emreis, denn Temerien ist von Nilfgard besetzt.
in Wyzima ist der Orden der Flammenrose strak, inoffiziell regiert hier der Orden.
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Svettele Fini Banik
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„Ja, ich habe von einer Singvogelart gelesen, bei der es üblich sei, dass sich das Weibchen zwei Partner sucht: Einem zum Erzeugen und dem Anderen zum Aufziehen des Nachwuchses. Wobei der letztere im Glauben gelassen wird auch Erzeuger zu sein.“ Vielleicht haben Vögel einfach mehr Ahnung. „Die Blutsverwandtschaft ist wohl nicht so wichtig, um ein Zuhause zu geben. Gibt es denn einen Kult, der den Aspekt des fürsorglichen Väterlichen anhängt? Mit weniger Beschützer, Ernährer und Hausherrteil?“

Altes Pergament konnte die junge Priesterin sehr begeistern, ehrfürchtig betrachtete sie es und ließ sich die Interpretation durch den Kopf gehen. „Hm. Der Sex in meiner Ehe war langweilig bis schlecht. Aber Mutter Nenneke hat uns beigebracht wie man mit dem Bogen umgeht. Und ein Hund? Glaubt Ihr, dass Moore noch meine Tempelwache in Nowigrad werden kann?“
Sie hatte weiterhin keine Ahnung wie es dort sein wird. Sie war davon ausgegangen auf sich allein gestellt zu sein und viel trotzen zu müssen. Wobei Liam ihr bereits seine Hilfe angeboten hatte. Sie musste bei dem Gedanken an ihn sanft lächeln. „Liam… Ritter von Alensbach und ich wir haben in einem kleinen Dorf wenige Tagesreisen von Ellander entfernt, gemeinsam einen Schrein geweiht. Schließlich ist das Herdfeuer eines der ältesten ewigen Flammen, oder nicht? Ich hoffe die spontane Zeremonie hat den Menschen im Dorf neue Zuversicht gegeben und es war sehr schön etwas gemeinsam zu schaffen. Deshalb...“ Sie zuckte leicht mit den Schultern.

„Ihr formuliert Eure Bitte an den Großmeister so ähnlich wie mir eben?“ Fini dachte an ihre unerwartete Begegnung mit diesem und auch seinem späteren Besuch hier im Tempel. Melitele muss sich etwas dabei gedacht haben, dass sie ihn zufällig so kennenlernen konnte. „Ich denke, Lothar ist ein guter Vater, ein sorgender.“ Oder wäre? Wenn er die Chance bekommen hätte? Als sie ihm die Nachricht brachte, das seine Tochter abgereist ist, nahm er es mit Fassung, aber das hatte die Umgebung erfordert. Er hat einen Orden an der Backe. „Aber ist das möglich? Ich dachte, den Orden kann man nur mit Füßen voran verlassen? Statt mal eben zu konvertieren?“
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Erzpriesterin Varelia
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Kein weiteres Wort gesellte sich auf das Papier. Varelia tauchte nicht einmal die Feder ein, statt dessen betrachtete sie das Profil der Jüngeren, die ihr gerade im Nebensatz eröffnete, sie habe mit enem Ritter des Ordens eine gemeinsame Weihe vorgenommen. Nachdenklich zog sie die Brauen zusammen, dann milderte sich der Ausdruck wieder etwas. "Ich kann solche Handreichungen nur befürworten. Sei nur vorsichtig, Kind. Nowigrad ist weit von Ellander und es ist nicht Wyzima. Mit Ritter von Alensbach hast du sicher einen guten Verbündeten und Ritter Moore... Tja, wir werden sehen. Ich denke, von Alensbach werden wir kaum zur Tempelwache bekommen. Nichtsdestotrotz halte ich es für ratsam, dem Orden zunächst das Gefühl zu geben, sie hätten ein wachsames Auge auf dich. Das wird ohnehin geschehen und dann ist es doch gut, wenn wir das Auge wählen, nicht." Sie lächelte ein wenig traurig. Politik. Sie war eigentlich nicht zum Glauben der Melitele gekommen, um sich mit derlei Dingen zu beschäftigen.
Ihr Blick fiel erneut auf den unfertigen Brief. "Du meinst: Ich bitte wärmstens darum, den Ritter Jarel Moore in die Dienste des Tempels der Melitele zu Nowigrad zu übersenden? In der Art?" Sie klang allerdings nicht überzeugt. Vielleicht doch Apfelkuchen, Tee und vier Augen...
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Svettele Fini Banik
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Nun musste auch die junge Priesterin seufzen. „Ich hatte gehofft, ich kann in Nowigrad mich vorerst von der naiven Landeiseite zeigen, mich um die Mädchen und Menschen kümmern, die der hohen Politik eh unwichtig sind und mich unterschätzen lassen.“ Aber die ehrwürdige Mutter dachte bereits von Augen, die sich auf Einen richten und die man sich besser selbst aussucht. „Ständig einen Flammenrosenritter um mich herum fühlt sich eher an, dass man die Niederlage eingesteht, bevor man überhaupt in die Schlacht gezogen ist. Wo soll eine einzelne Tempelwache überhaupt hin? Bleibt sie wie Mendel und Jusuf ständig am Ort und schläft am Tor?“ Warum musste sie jetzt an eine Hundehütte denken? Sie seufzte nochmal, schüttelte den Gedanken beseite und schaute dann auch auf den Brief. Zumindest ein sehr schöner wortgewandter Anfang.

„Heute Nacht machte der Großmeister den Eindruck, dass er durchaus gewillt ist auf Eure Bitten einzugehen.“ Fini hatte zwar nicht alles mitbekommen, aber… „Ihr habt um Asyl für den Herrn Magus – der hat sich übrigens schlafen gelegt – gebeten und habt es bekommen. Vielleicht sprecht Ihr Eure Fürsprache für Ritter Jarel Moore aus? Eurer Vertrauen in seine… guten Seiten. Dass Ihr ihm Gnade und Vergebung gebt trotz all der Umstände und an ihm glaubt oder…“ Sie verstummte und dachte an die Worte, die sie ihm selbst gestern Abend noch gegeben hatte: „Alleine als Kind der Göttin hat er bereits unser Vertrauen, wir sind ihm Ohr und Schulter und… ach.“ Irgendwie hätte sie jetzt gerne einen Schnaps, sodass ihr Blick durch den Raum flog. „Er hatte mich gestern Abend geben, dass ich ihn mit der Hilfe Meliteles heile. Aber ich weiß nicht, ob ich so etwas heilen kann oder ob er überhaupt das meinte.“
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Erzpriesterin Varelia
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Varelia legte die Feder beiseite und richtete sich in ihrem Stuhl auf. Strenge legte sich auf ihre ganze Haltung und die Züge, als sie Schwester Svettele erneut ansah. "Ich muss Lothar nicht darum bitten, jemandem Asyl zu gewähren und du solltest dies verinnerlichen, denn auch Wenzel von Herrenlohs Einfluss reicht nicht in die Mauern eines Melitele-Heiligtums." In ihrem kurz aufflammenden Ärger vergaß sie doch glatt, über den Großmeister des Ordens mit entsprechenden Titeln zu sprechen. "Das Tempelasyl ist eine Einrichtung, die dafür geschaffen ist, Sicherheit zu bieten und jede Priesterin kann es aussprechen. Leider ist es nicht unanfechtbar und der Orden besitzt die Schlagkraft, sich einen Delinquenten einfach zu holen. In einer Stadt wie Wyzima hätte das vermutlich dramatische Folgen - in Nowigrad..." Sie hob leicht die Schultern. Der Tempel dort stand nicht von ungefähr leer. Der Klerus des Ewigen Feuers wachte eifersüchtig über sein Hoheitsgebiet.
Varelia legte eine Hand auf die der jüngeren Schwester. "Aber ich verstehe, was du meinst. So sei es - es ist von nun an dein Tempel. Versprich mir nur, vorsichtig zu sein." Sie wäre nicht die erste Priesterin ihres Ordens, die als Hexe auf dem Scheiterhaufen endete und anders als hier in Wyzima, würde es wohl kaum einen Aufstand bedeuten.
Sie zog die Hand zurück und betrachtete wieder den Brief. "Jarel trägt viele Wunden, manche könnte man heilen, andere werden wohl ewig schwären. Ich hatte einfach gehofft, mit dem Übertritt zu unserem Glauben, der seinen Herzen viel näher zu sein scheint, könnten sich ein paar davon schließen." Die Wache war ein Vorwand, nicht viel mehr. Varelia hob die Brauen, griff zur Feder und tauchte sie in die Tinte, streifte sie ab.

Wie Ihr Euch sicher denken könnt, geht es um unseren gemeinsamen Schützling Jarel, an dessen gutem Herzen und tiefem Glauben ich weiterhin keinerlei Zweifel hege. Wie man mir versichert hat, ist der unsägliche Fluch vorerst in Schranken gewiesen. Ich bitte Euch daher um ein Treffen. Möglichst kurzfristig und auf neutralem Boden, wie gehabt.

Varelias Schrift war akkurat und sauber, folgte einer unsichtbaren Linie auf dem Papier. Sie warf Sand auf die Tinte und legte die Feder weg.
"Reich mir mal Siegelwachs und Kerze." Wie vielen Klerikern diente auch Varelia ein Ring als Siegel, den sie allerdings an einer langen Kette trug und nun hervor holte, um dem Brief ihre Unterschrift zu geben.
Zuletzt geändert von Erzpriesterin Varelia am Montag 13. Mai 2024, 07:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Svettele Fini Banik
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„Dem weisen Rat der Alten werde ich mich nicht verschließen und ich verspreche vorsichtig zu sein, Mutter.“
Vielleicht ging Fini zu naiv an die Sache ran, aber die Göttin war mit ihr. Das wusste sie und vielleicht waren die Erfahrungen hier genau das, was sie brauchte.
Oder ihre Erkenntnisse. Sie hatte genug mit Liam und Elli über Lothar gesprochen, dass es ihr das Fehlen von Anreden und Titeln nicht gleich auffiel. Elli, die unbekannte Tochter des Großmeisters. Wer weiß, ob ihr dieses Wissen noch helfen würde? Nicht, dass sie es ausnutzen wollte... aber? Zu wissen, dass auch der Orden aus Menschen bestand?

Schwester Svettele lächelte und gab der Mutter das Gewünschte. Ebenso sorgfältig. Ihr selbst fiel es schwer lange eine so deutliche Feder zu führen. Irgendwann wurde sie ungeduldig und die Schrift verschwommener: „Wo ist denn der gewohnte neutrale Boden?“
Oh, sie hatte schon wieder neugierig gelesen. „Als Anregung, falls ich etwas Ähnliches in Nowigrad brauche.“

Sie war dabei aufgestanden, denn sie dachte, dass ihre Unterredung mit der Ehrwürdigen vorbei sei. Eigentlich hatte sie nur kurz Bescheid geben wollen, um sich dann weiter um Vater und Tochter zu kümmern.
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Erzpriesterin Varelia
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Schwester Svettele war neugierig, sicher, aber Varelia hätte sie hinaus schicken können, wenn der Brief ein großes Geheimnis gewesen wäre. Statt dessen drückte sie das Siegel in das weiche Wachs und erwiderte: "Eine kleine Bäckerei in der Stadt mit einem reizenden Garten, den Mauern umschließen. Die Hausherrin richtet es so ein, dass wir den Garten stets für uns haben. Und sie macht ausgezeichneten Apfelkuchen." Die Erzpriesterin hob die Brauen, überflog die Zeilen noch einmal und faltete den Brief dann, um ihn ebenfalls mit Wachs zu verschließen.
Mit einer Handbewegung entließ sie die Jüngere und schickte sich an, das Pergament aufzurollen.
"Jarel kannst du sein altes Zimmer zuweisen, mit herzlichen Grüßen von mir, er möge das Chaos in Ordnung bringen, was er dort angerichtet hat. Wo Werkzeug und Material ist, weiß er. Außerdem wird die Arbeit ihn ablenken, das kann ihm nur gut tun.", sagte sie noch, ohne aufzusehen und wandte sich dann ab, um die Rolle im Regal zu verstauen.
Als sie sich wieder umdrehte, lächelte sie, wenn auch etwas müde. "Und vergiss nicht, dir selbst etwas Ruhe zu gönnen.", damit setzte sie sich wieder und widmete sich der Korrespondenz, die am Vortag liegen geblieben war.
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Svettele Fini Banik
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„Das werde ich, keine Sorge. Bald sie alle versorgt sind, woher bekommt man eh kein Auge zu.“ Ein leises Seufzen und viel Nicken. Jarel wieder in sein Zimmer, da kann er die Tür zumindest nicht nochmal kaputt machen. Sie hätte ihn ein Stockwerk höher gesteckt, da sind die Fenster größer und es geht weiter raus. Aber dieser Ring soll es ja verhindern. Man wird sehen. Vielleicht auch mal nach Liam sehen, aber der schläft sich hoffentlich aus.

„Klingt sehr idyllisch. Der neutrale Boden.“ Ein ungestörtes Teekränzchen. Mal sehen ob es ähnliches in Nowigrad gibt. Mit der üblichen Ehrerbietung empfahl sich die Priesterin und suchte nach Mendel, dem Schlüsselmeister. Zumindest für diesen einen Schlüssel.

<weiter im Torhaus>
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