Das Haus der Melitele - inneres Heiligtum

Wyzima war die Hauptstadt von Temerien und einst Herrschersitz von König Foltest. Von hohen Stadtmauern umgeben, liegt sie an den Ufern des Wyzimasees; die Ismena fließt durch Wyzima und mündet in diesen. Das Bier "Wyzimas Gold" wird hier gebraut.
Nach der Ermordung des König streiten nun Herzoge und Barone um de Herrschaft.
Zeitweise war Wyzima der Sitze var Emreis, denn Temerien ist von Nilfgard besetzt.
in Wyzima ist der Orden der Flammenrose strak, inoffiziell regiert hier der Orden.
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ERZÄHLER
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„Bei Gelegenheit…“ bemerkte Anisa Rovinsky. „...müsst Ihr mir den Namen Eures Lehrers verraten.“ Wäre doch gelacht, wenn sie ihn nicht kannte, schließlich kannte sie durch ihre Tage als Dozentin eine ganz Menge Personen aus der ‚Szene‘ und eigentlich sollte sie jede Musiklehrkraft der letzten Jahre selbst ausgebildet haben. Aber ihr fiel auch wieder ein, dass bei all den Ordensbrüdern die Vergangenheit nicht weiter hinterfragt wurde, sondern nur das hier und jetzt zählte. Falls das hier ein Problem sein sollte, dann hat der Junge so zumindest die Möglichkeit zu schweigen. Er wäre ja nicht das erste Bankert, das zu einer der Kirchen abgeschoben wurde.

„Aber vorerst werde ich mich zurückziehen und so unsere Stunde morgen Nachmittag weiterführen. Lothar ließ zumindest durchblicken, dass er selbst mal vorbeisehen würde. Wie immer unter Vorbehalt seit er diesen Titel hat…“ Madame musste leicht den Kopf schütteln, als sie daran dachte, wie sie den Fünfjährigen kennenlernte. „Bis dahin aber, wäre ich der jungen und lauschenden Schwester hier, sehr verbunden mich zu meiner Unterkunft zu begleiten.“

Eine Bitte die Iola natürlich nicht ausschlagen konnte, auch wenn es ihr wohl die Sprache verschlagen hatte und sie lieber mit Gesten die Musikleherin begleitete. „Wünsche angenehm zu ruhen, der junge Herr.“ Nach einem Nicken verließ Anisa den Raum.
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Iola
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Selbstverständlich begleitete Iola die Dame auf ihr Quartier, wobei sie beim Schließen der Tür Jacob ein solch schmachtenden, verliebten Blick zuwarf, dass man die Intensität beinahe durch die Luft surren hören konnte.
Auffallen durfte ihre Zuneigung jedoch nicht. Nicht ihretwegen, sondern wegen des werdenden Ritters der Flammenrose.
Hachja…das würde nicht einfach. Aber sie bekamen ein Kind.
Etwas abwesend verabschiedete sich Iola mit Zeichensprache statt mit Worten, knickste und ließ die Dame allein, um sich zurück zu Jacob zu stehlen.
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Jarel Moore
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Kopf folgt
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Am Morgen war der Himmel noch klar, doch an diesem letzten Tag seiner Reise hatte das Wetter ihn noch einmal übel mitgespielt.
Wie schon die ganze Reise über war das Wetter launisch wie ein pubertierender Teenager und mehr als einmal war der Ritter bis auf die Knochen durchnässt. Und abermals kamen regelrecht orkanartige Böen dazu, die dafür sorgten, dass er sich beinahe verirrt hätte.
Beinahe. Glücklicherweise kannte Jarel den Weg wie seine Westentasche und so stand er nach der langen Reise mit gleich zwei Seesäcken bepackt völlig erschöpft vor den großen Toren zum Tempel der Melitele und hoffte darauf, dass ihn bei diesem Sauwetter überhaupt jemand hörte und dann auch noch hineinlies.
Trotzdem es ‚erst‘ Herbst war fror er erbärmlich. Verflixte Erkältung.
Mühsam hob er die Faust und klopfte drei Mal gegen das massive Holz.
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Erzpriesterin Varelia
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Es war die Erzpriesterin persönlich, die ihm öffnete. Eher zufällig, denn sie hatte prüfen wollen, ob die marode Angel des linken Torflügels dem Sturm stand hielt. Daher hörte sie das Klopfen, was bei dem Wetter fast schon einem Wunder glich.
Der Wind drückte mit Macht gegen die Mannpforte, wehte Regen herein, gegen den sie blinzelte und den Mann draußen fast nicht erkannt hätte. Aber nur fast.
"Jarel! Im Namen der Göttin, was machst du bei diesem Wetter draußen? Komm rein und schließe die Tür!" Sie klang, als verspäte er sich vom Spiel zum Abendessen.
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Jarel Moore
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Der Ritter hatte seine liebe Mühe die Tür zurück ins Schloss zu schieben.
Einige Sekunden lehnte sich der Mann erschöpft an das Holz, schnaufte erst einmal durch, setzte die Seesäcke ab, bevor er ansetzte sein Gegenüber endlich standesgemäß zu begrüßen.
Kreuzbrav legte er die rechte Hand auf die linke Brust und verbeugte sich tief, wobei Regenwasser eine Pfütze um ihn herum bildete.
"Erzpristerin. Ich erbitte Asyl vor dem Unwetter und um Bestand bei..."
Er wurde von einem trockenem Husten unterbrochen und hob schmunzelnd den Blick.
"Hallo Varelia." für die Scharade fehlte ihm die Energie, so hielt er es doch lieber persönlich.
"Ist Jakob hier?"
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Erzpriesterin Varelia
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Die Erzpriesterin krauste angesichts des Hustens die Stirn, lächelte aber dann doch ein wenig.
"Sei Willkommen. Komm, der Herd sollte noch glühen. Lass stehen, was du nicht sofort brauchst.", wies sie ihn an und ging voran Richtung Küche. Neben dem gemauerten Herd führte eine Tür in einen weiteren Raum, in den der hintere Teil des Herdes ragte und Wärme verströmte. Es gab ein Holzgestänge an der Decke, eine umlaufende Bank, die sich an allen Wänden entlang fortsetzte und einen runden Tisch nebst Stühlen. Sogar ein Schaukelstuhl stand da und der trug die Handschrift eines ganz bestimmten Schreiners.
In der Ecke standen eine Harfe, zwei Lauten und längliche Kästen lagen auf Borden. Unter der Bank stapelten sich Stickrahmen und in aus einem Korb lugten Garnspulen und Knäuel.
"Ich schüre das Feuer und mach dir was von der Suppe warm. Du kannst die nassen Sachen da aufhängen. Hast du was Trocknes zum Umziehen dabei? Sonst sehe ich mal nach.", begann sie gleich im geschäftigen Tonfall. Widerstand zwecklos.
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Jarel Moore
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Mit einem knappen Nicken und dankbarem Lächeln folgte der Ritter und versuchte vergeblich, ein weiteres Husten auf dem Weg zu unterdrücken.
Die Seesäcke ließ er an der Tür stehen und begann gleich sich umzuziehen, kaum dass die Erzpriesterin den ‚Vorschlag‘ gemacht.
Als erstes öffnete er den Knoten im Nacken, der das schwarze Tuch um seine Stirn hielt. In seiner Heimat wäre er locker als Pirat durchgegangen, vor allem mit dem momentan doch sehr wilden und ungepflegtem Äußerem.
Darunter kam ein nicht mehr frischer Verband über einer neuen ‚Frisur‘ zum Vorschein, alles vollkommen durchnässt.
„Ich fürchte, die letzten Tage Dauerregen haben kein Kleidungsstück in den Säcken verschont.“, erklärte er und schälte sich Schicht um Schicht aus der schweren, nassen Kleidung.
„Ist Jakob heil angekommen? Und wie geht es meinem Mädchen?“, wollte er wissen, während er mühsam versuchte die klebrige Lederhose von den Beinen zu bekommen, die in den Tagen der ungemütlichen Reise irgendwie an seinen Beinen festgewachsen zu sein schien.
Die Wärme des Ofens tat gut und nur noch mit den Knielangen Unterhosen bekleidet trat er näher und sog die Strahlungshitze mit ausgestreckten Armen regelrecht auf.
Zumindest hatte er auf der Reise genug Zeit gehabt seine Gedanken zu ordnen. Slava, der Orden…und natürlich Iola und Jakob. Alles hatte sich verändert. Und nicht immer zum Guten.
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Erzpriesterin Varelia
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Varelia störte sich weder am ungepflegten Äußeren, noch am Reisemuff, den Jarel mit in die Stube brachte. Sie machte sich auf der anderen Seite der Wand am Herd zu schaffen, setzte den Kessel und Wasser auf. Sie hörte, was er sagte, antwortete aber zunächst nicht, sondern verschwand, um kurz darauf mit einem großen, schweren Plaid zurückzukommen. Das Stück, gewebt nach Art der Skelliger aus dicker Wolle, war ein Geschenk einer Freya-Priesterin von den Inseln. Varelia legte es Jarel um die Schultern und schob ihn zur Ofenbank.
"Ist er und dein Mädchen ist völlig vernarrt in ihn." Wenn da ein Vorwurf war, dann verbarg sie ihn gut. Die Erzpriesterin entzündete ein weiteres Licht und verschwand dann wieder in der Küche, nur um kurz darauf mit einer Teekanne und Bechern zurück zu kommen.
"Allerdings ist er bei den Ordensrittern untergekommen, besucht uns aber jeden Tag.", teilte sie Jarel mit. Das wenig Freundschaft zwischen ihr und dem Orden war, wusste Jarel, aber Varelia hatte Zeiten, wo sie dies vor sich her trug und andere, wo sie darüber hinweg sehen konnte. Prüfend warf sie einen Blick auf den Verband an seinem Kopf. "Das mache ich dir gleich neu." Kein was-woher-warum. Die Erzpriesterin nahm die Menschen und Dinge fast immer so, wie sie über ihre Schwelle gespült wurden - sogar wenn es ein Ordensritter war - solange sie sich an die Regeln in ihrem Tempel hielten. Wovon offenkundig eine war, der Herrin hier nicht allzu viel zu widersprechen.
Eine Weile hörte Jarel sie in der Küche mit Geschirr und Gerät klappern, dann kam sie mit einer tönernen Schale zurück, darin eine dicke Suppe und ein Holzlöffel. Auf der anderen Hand balancierte sie ein Brett mit Brot, einem Messer und einer weiteren Schale mit Schmalz. Sie stellte alles erst auf den Tisch, rückte dann einen Stuhl zu Jarel an die Ofenbank und bestückte diesen als provisorischen Tisch mit den Speisen.
"Violetta hat es nicht leicht mit der Schwangerschaft. Sie ist jung, aber sie ist stark.", sprach sie weiter, während sie Tee einschenkte. Ihre Sorge diesbezüglich versuchte sie nicht zu zeigen.
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Jarel Moore
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"Es geht ihr nicht gut?", sofort vergaß Jarel das Essen, sondern sah die Erzpriesterin nur auf eine Weise an, die Varelia an eine Mischung aus geretenem Dackel und angriffslustigem Wolf erinnerte. Irgendetwas zumindest, was zwischen dem einen und dem anderen Pendelte.
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Erzpriesterin Varelia
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Die Erzpriesterin nahm sich ebenfalls einen Tee und ließ sich damit neben Jarel nieder.
"Natürlich geht es ihr gut. Jede Schwangerschaft ist anders, nichts weswegen man übermäßig besorgt sein müsste. Sie ist hier in guten Händen.", verfiel sie direkt in den Singsang für Ehemänner und Väter.
Sie sah ihn einen Herzschlag lang an, wie eine Mutter, deren Sohn ihr Kopfzerbrechen bereitete und das, obwohl Jarel nur unwesentlich jünger war.
"Was ist mit dir? Man hört aus dem Tempel des Ewigen Feuers derzeit keine guten Neuigkeiten."
Die frisch verheilten Wunden auf dem breiten Kreuz waren ihr durchaus nicht entgangen.
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Jarel Moore
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"In guten Händen.", echote Jarel, nahm einen Schluck Tee und schenkte Varelia ein ehrliches und entschuldigendes Lächeln. "In den besten.", fügte er hinzu und nahm die Tasse in beide Hände.
"Was hast du denn vom Tempel gehört?", versuchte der Ritter abzulenken.
Was sollte er sagen? Die Wahrheit? Wie viel von der Wahrheit? Würde Varelia ihn verstehen?
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