Die Straßen von Oxenfurt - zur Akademiehalbinsel

Eine von den zwei freien Städten in Redanien. Oxenfurt liegt an den nördlichen Ufern des Pontar-Stroms. Die Stadt ist bekannt und berühmt für die Universität, die die größte Akademie der nördlichen Königreiche.
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ERZÄHLER
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Der Arzt konnte fast zusehen, wie sich dem zweiten Mann das Bewusstsein eintrübte und wie Jarel ihn vom Stuhl zog ehe die Krämpfe begannen. Entzugserscheinungen, was sonst. Da war dann auch die Frage beantwortet, weswegen Jarel ihn hergebracht hatte.
"Was du mir da immer anschleppst..." ein gutmütiger Tadel, als hätte er einen streunenden Hund angebracht. "...und dass ihr Kämpfer immer irgendetwas nehmen müsst... damit ich ihm helfen kann muss ich wissen was es ist? Alkohol wohl nicht, oder? Fisstech?"
Der Ritter handelte dafür sehr routiniert, verhinderte, dass er sich die Zähne ausbiss und den Schädel einschlug. DeWalde erinnerte sich, dass er selbst hinreichend Erfahrung damit hatte.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

„Etwas aus seiner Heimat.“
Slavas Krampf nahm ab. Sachte legte der Ritter den bewusstlosen Soldaten auf dem Teppich ab, drehe ihn auf die Seite und musterte aufmerksam seine Züge. Der Soldat wirkte fast friedlich. Fast.
„Seine Ärzte haben es ihm gegeben. Wegen einer schweren Verletzung. Schusswunde, wenn ich das richtig verstanden habe. Gegen die Schmerzen.“
Der Ritter klaubte eines der kleinen bestickten Kissen vom Sessel und schob er Slava unter den Kopf.
„Bisher kam er nach einem Anfall immer schnell zu sich.“ Jarel stemmte sich hoch und drückte den Rücken durch, seufzte. Bei allen Schatten. Anstrengende Zeiten. „Manchmal etwas sehr schnell.“, murmelte er, grinste schief und deutete auf sein Veilchen.
„Könntest du ihn untersuchen? Ich sorge mich, weil er nicht aufwacht.“
Den Drang Slava in den Arm zu nehmen unterdrückte er geflissentlich.
„Nur solltest du dich zurückziehen, wenn er dabei wach wird.“, grinste Jarel frech.
Etwas unschlüssig bleib er stehen.
„Ich denke, sein Körper ist einfach am Ende.“ Der Ritter atmete durch, ließ sich in einen Sessel fallen und betrachtete Slava.
Wenn er noch blasser werden würde, würde das Muster des Teppichs bald durch ihn hindurch zu sehen sein.
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ERZÄHLER
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Ebenso routiniert beugte sich der Arzt über den noch bewusstlosen, die Warnungen vorerst ignorierend (3/100). Er fühlte den Puls, prüfte die Pupillen. ihm stand keine Lichtquelle zur Verfügung, aber er versuchte es zumindest.
"Gegen Schmerzen sagst du? Dann muss es Mohnsaft oder etwas ähnliches sein." Er hatte schon ein Bild.
"Er muss es wohl einfach aushalten, aber ich kann dir ein Rezept geben, das es ihm etwas leichter machen wird, und etwas gegen Krampfanfälle. Es verursacht zwar Übelkeit, aber immer noch besser als das."
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Die Warnung war berechtig.
Aber seine Reaktion fiel dennoch mäßig aus. Sein Bewusstsein setzte dieses mal schneller ein als die Reflexe und er packte den alten Arzt nur am Kragen, ließ ihn aber auch schnell wieder los. Er rollte sich zur Seite und hustete.
"Verdammte verfickte Scheiße." fluchte er, zum Glück auf Russisch.
Er blieb zuerst auf dem Rücken liegen, rieb sich wieder das Gesicht.

Er hörte den Arzt nun fragen.
"Was war das für ein Medikament? Jarel meinte, es war gegen Schmerzen."
"Ja... ein Opioid. Wird aus..."
"...ja, aus Mohn hergestellt, das ist hier auch bekannt. Ich gebe Jarel ein Rezept, ich habe es ihm bereits gesagt. Willst du dich wieder hinsetzen?"
Slava nickte und zog sich wieder auf den Sessel, nahm einen Schluck Tee. Er fühlte sich gerädert, wohl weil es genau das war, was seiner Muskulatur geschah.
"Was ist das für eine Welt, aus er du kommst?" Wollte der Arzt nun wissen.
"Bei allem Respekt, Doc, ich würde jetzt lieber einfach nur meinen Tee trinken."
Er hatte keine Lust zu reden, er war erschöpft. Er würde seine Kraft noch brauchen um Informationen einzuholen.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Jarel beobachtete, wie Slava sich in den Sessel zog, handelte aber nicht. Das hätte den Soldaten nur verärgert. Der Ritter nickte. „Nicht heute, Hermann. Ich kann deinen Forscherdrang durchaus verstehen, aber wir versuchen hier etwas herauszufinden.“ Er wartete, bis Slava seinen Tee bekam. „Und ich wollte dich um eine kleine Untersuchung bitten. Es gab zwischenzeitlich leichte Schwierigkeiten.“ Er hob die linke Hand und spielte mit den Fingern. Der Heiler wusste gleich, was gemeint war. „Ins Labor?“, fragte Jarel ruhig.
DeWalde nickte. Das Labor war auch nicht weit, im Grund war es der gleich angrenzende Nebenraum, dort standen verschiedene Präparate, vor allem kurios verwachsene Organe eingelegt in Gläser. Er führte Jarel dorthin, wies auf einen Stuhl. "Wo fehlt's denn?" fing er an, aber so ganz konnte er es nicht lassen. "Hast du gesehen wie er ankam?"

"Ich bin gleich wieder da.", erklärte er Slava und ging dem Mediziner nach, nahm auf dem Stuhl Platz und begann seine Haare zu bändigen, um den Blick auf seine Problemstelle freizulegen. "Leider nein.", antwortete er auf die Frage. "Aber er hatte noch einen Reisenden dabei. Der Junge, den ich als Knappen genommen habe. Ihre Welt ähnelt sich." Jarel sah DeWalde erst an. "Und er sagt unserer Welt ähnelt der seinen. Vor neunhundert Jahren."

"Vor neunhundert Jahren? Das ist beachtlich." Der Arzt war interessiert. Währenddessen tastete er den Nacken ab und was rund um das Brandmal lag. "Was für Beschwerden hast du denn? Und die Medizin dort... dort sind vielleicht Wunder möglich..."
"Wenn ich mir Slava ansehe... ich weiß nicht."
Jarel fuhr kurz zusammen, als Hermann eine bestimmte Stelle berührte. DerRitter hob die linke Hand. "Immer wieder kurzzeitige Taubheit. Fängt im Daumen an. Verschwindet nach ein paar Minuten."
Wieder dachte er über Slavas Welt nach. "Er sagt es gibt Bomben, die die ganze Welt auslöschen können, so eine Art Bücher, die auf Karten zeigen können wo man ist. Oder Lieder singen. Und gleichzeitig können sie eine Schusswunde nicht heilen, ohne den Patienten von Opiaten abhängig zu machen. Und es gab lange keine Magie in ihrer Welt. Die ist erst vor Kurzem aufgetaucht. Denkst du, dass könnte mit den Grenzen zwischen den Welten zu tun haben?"
Der Arzt tastete weiter, bewegte dann Jarel Kopf etwas hin und her. Einmal knirschte es. "Es ist alles in Ordnung. Du klemmst dir den Nerv ein, wenn das passiert, bewege den Kopf so..." er zeigte es ihm noch einmal. "Und ich schriebe die noch ein Rezept für eine Salbe." er tastete noch einmal die Narbe ab, befand sie für gut verheilt ohne Verhärtungen. "Magie ist nicht mein Fachgebiet... da solltet ihr mit einem Spezialisten sprechen, einem Magier vielleicht. Aber denkbar wäre es, warum nicht... Bomben, die die ganze Welt vernichten... lasst das niemanden erfahren."
Jarel wiederholte die Bewegung nochmal. "Danke.", brummte er. "Und nein. Natürlich nicht. Er möchte versuchen herauszufinden, ob schon einmal etwas durch die Portale in seiner Welt hier gelandet ist. Ich weiß, wir müssen mit den Fragen vorsichtig sein. Denkst du, wir könnten Miss Duchamp darauf ansprechen?" Er band seine Haare wieder zu einem Pferdeschwanz zusammen und erhob sich.
Der Arzt nickte und schrieb etwas auf. "Das hier sind die Rezepte. Ja, frag sie. Ich weiß nicht ob sie helfen kann, aber sie wird es sicher gerne versuchen."
Die Rezepte gab er Jarel. "Hat mich sehr gefreut, dich mal wieder zu sehen, und ich freu mich, dass es dir zu gut geht. Auf dein Auge... du hättest es kühlen sollen. Ein Stück rohes Fleisch zum Beispiel hätte Wunder gewirkt." Er zwinkerte noch.
Der ehemalige Schattenläufer grinste eine Spur verlegen. "Ich war wohl in Gedanken." Er steckte die Rezepte ein, ging zur Tür und öffnete sie. "Wenn ich das nächste Mal vorbeikomme, bringe ich den Jungen mit. Du wirst ihn mögen.", sagte er über die Schulter nach hinten. Dann sprach er Slava an.
"Denkst du, du kannst aufstehen?"
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Slava blieb im Sessel hängen wie ein nasser Waschlappen. so ähnlich fühlte er sich auch. Schmerzen pochten hinter seiner Stirn, etwas summte in seinen Ohren. Untrügliche Zeichen, dass seine Körperchemie massiv durcheinandergeraten war. Wie bescheuert zu meinen, man könne einen Entzug so einfach durchstehen, in so einer Welt, ohne Substitute. Beim ersten mal in der Zone hatte es auch nur funktioniert, weil Wolodja ihn unterstützt hatte. Jetzt versuchte es Jarel, aber ohne Zugriff auf moderne Apotheken... Damals hatte es Wochen gedauert. Und nun? Vielleicht ging es schneller wenn keine Medikamente für eine Verlängerung sorgten, vielleicht aber biss er auch einfach nur schneller ins Gras.

Er hörte wie die beiden in einen Nebenraum gingen und sich leise unterhielten. Er wollte Jarel schon rügen, nicht zu viel zu verraten, er mochte dem alten Mann vertrauen, aber nur ein Gerücht, ein unbedachtes Wort... und er war sich sicher, einem Verhörspezialisten gegenüber oder gar unter Folter würde der alles preisgeben. Aber seine Beine verweigerten ihm den Dienst. Er blieb sitzen und konnte nur hoffen, dass der Arzt dicht hielt.
Dann kam Jarel irgendwann zurück. Das Pfeifen hatte bereits nachgelassen und das Hämmern in seinem Schädel hatte sich immerhin von der Kategorie Presslufthammer in Richtung Zimmermannshammer reduziert.

"Ja, ich kann aufstehen." Er trank noch den Tee aus und lieferte den Beweis. Auch wenn ihn nur der Wille zusammenhielt, so hatte er das Gefühl, aber immerhin war er mit einer besonderen Sturheit gesegnet,
Der Arzt, schon schien es, beobachtete ihn besonders aufmerksam, als studiere er ein interessantes Insekt. Vielleicht war er das auch.
"Gehabt euch wohl." verabschiedete er sich.
Der Arzt lächelte. "Ich hätte gerne noch ein wenig Zeit zum Plaudern gehabt... Melitele mit euch. Ihr braucht sie. Und natürlich das ewige Feuer." Er winkte ihnen fast noch zum Abschied nach.
"Bei Gelegenheit musst du mir noch erklären wie man hier begrüßt und verabschiedet... das Feuer habe ich verstanden, das ist dein 'Gott'... und wer ist Melitele?"
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Jarel musterte Slava besorgt.
Verwunderlich, dass er sich noch auf den Beinen hielt. Das seine ‚Abwesenheit‘ länger wurde, war kein gutes Zeichen.
Was hatte er sich nur dabei gedacht, ihm den Fußmarsch hierher zuzumuten? Der Mann gehörte ins Bett. Oder eher noch in ein Lazarett. Aber das war problematisch. Wenn er dort auffiel, würde er ihn nie wiedersehen. Bei dem Gedanken versteinerte sich das Gesicht des Ritters einen Moment.

Jarel ging hinter Slava, auf den Treppen immer vor ihm.
Melitele ist die Muttergöttin. Jungfrau, Mutter und alte Vettel. Göttin der Heilkunst. Schutzpatronin der Kinder. Viele Heiler beten zu ihr.“
Immerhin fand er den Weg nach Draußen sofort. Das sprach dafür, dass er noch relativ klar im Kopf war.
„Bei uns hieß sie Elune. Göttin des Mondes.“ Einen Moment erstauntes es den Ritter selber, dass er Azeroth noch immer mit ‚bei uns‘ bezeichnete.
„Gibt es die auf der ‚Erde‘ auch?“
Statt ins nächste Gebäude zu gehen, steuerte er in dem kleinen Park eine Bank an.
Bitte setzt dich.“, murmelte er, band den von Jakob gebrachten Beutel los, setzte sich in einigem Abstand von Slava ebenfalls hin, legte den ledernen Behälter zwischen ihnen ab und zog ihn dann los.
„Du brauchst eine Pause. Und komm nicht auf die Idee das zu leugnen.“ Jarels Stimme war ruhig und freundlich. Nur weit unten, unter der Fassade, bemerkte Slava etwas. Etwas Aufgebrachtes. Sorge? Wut? Oder doch etwas völlig anderes?

„Ich rate dir dazu zurückzukehren und dich auszuruhen. Du siehst Scheiße aus. Richtig Scheiße. Die Akademie ist noch da, wenn du den Entzug überstanden hast.“ Wieder freundlich und ruhig, aber gleichzeitig auch müde und resigniert. Er wusste, dazu würde er Slava nicht überredet bekommen.
Der Ritter atmete durch und betrachtete das Fresspaket, welches Jakob ihm mitgegeben hatte.
Guter Junge.
„Man grüßt hier oft 'Grüß Gott'. Oder etwas deinem jeweiligen Glauen angepasstes. 'Der Segen der Melitele mit dir.' oder so.“,
Ein kurzes Lächeln huschte über Jarels Lippen. Er senkte die Stimme. "Meine Schwester hatte immer einen sehr speziellen Gruß. 'Möge das Licht stets zwei Schritt hinter dir gehen.' " fuhr der ehemalige Schattenläufer fort, während er oberflächlich gedankenverloren die Personen beobachtete, die hier umherwuselten.
Und wieder waren da am Rande des Sehfeldes diese besonders unauffälligen beiden Männer, die an einer der Brücken standen und sich ‚unterhielten‘.
Verdammt. Der Ritter gab einen unwilligen Knurrlaut von sich.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Slava seufzte. Er wollte es wirklich leugnen. Er hatte schon schlimmeres ausgehalten in der Zone... andererseits war es da auch fast 10 Jahre jünger gewesen. Er ließ sich zu einer Bank lotsen.
"Auf der Erde wir in den meisten westlichen Ländern ein Gott angebetet von dem die Menschen behaupten, es wäre der eine einzige und wahre Gott. Tatsächlich hat er auch noch nen Sohn der als Prophet verehrt wird, dessen jungfräuliche Mutter..." dabei tippte er sich leicht ans Hirn. "...und noch nen Heiligen Geist... Das gilt als Weltreligion, aber daneben gibt es noch ein paar weitere, die meisten sind aber untereinander verwandt und beten einfach unterschiedliche Personen unter verschiedenen Namen an. Und dann gibt es noch ein paar, die aber ihre Grenzen weit weniger aggressiv ausgedehnt haben. Mein Land hat lange jede Religion abgelehnt und sogar verboten, dann kam eine Revolution und wieder ist alles anders. Aber tatsächlich... Tatsächlich glaubt meine Welt an das Geld. Das hat längst alles andere ersetzt. Der fest Glauben mit Geld alles erreichen zu können. Götter sind nur noch Beiwerk. Solche Mutergottheiten gab es auch bei uns immer wieder, in der Vergangenheit vor allem. Scheint so ein Archetypus zu sein, den die Menschen brauchen. Und was ich lustig fand... deine Flammenrose ähnelt in der Darstellung der Symbolik dieser jungfräulichen Mutter und dem Gottessohn. meist ist ein Herz mit Flammen und etwas, das wie Stacheldraht aussieht, sollen aber wohl Dornenranken sein... und Rosen."
Er hatte sich gesetzt, atmete tief durch.
"Nein, wir ziehen das jetzt durch. Ich habe schon zu viele Tage verloren auf dem Weg hier her. Ich werde nicht Wochen warten, bis alles vorbei ist. Auch Slava griff nach dem Beutel. Es waren ein paar Herbstäpfel dabei, wieso waren ihm die vorher nicht aufgefallen? So einen schnappte er sich. Andere Zucker wären ihm lieber gewesen, aber daran herrschte wohl ein gewisser Mangel. Dann noch ein Brot, Wurst, etwas Käse. Essen war das wichtigste.
"Ich halte das aus. Ich hab schon schlimmeres überstanden."
Und dann fiel ihm wieder ein, was er bei dem Arzt hatte sagen wollen.
"Du solltest nicht so offen sein... Auch wenn du diesem DeWalde vertraust... er selbst mag nichts ausplaudern, aber wie gut hält er dicht, wenn man ihn unter Druck setzt? Er hat Familie... Erzähl besser keinem woher ich komme, du bringst nur die in Gefahr, denen du es erzählst..."
Wieder oder noch immer waren die beiden unauffälligen Herren in der Nähe, einer stand mit dem Rücken zu ihnen, scheinbar ins Gespräch mit dem anderen vertieft, aber Slava fühlte den Blick auf sich ruhen. Er würde nicht hinsehen, der Profi in der Runde war er. Nur war er auch nicht in der Lage, etwas zu unternehmen.
"Sieh nicht immer hin, die zwei, sie verfolgen uns seit wir reingekommen sind... Redanischer Geheimdienst? Was, wenn sie als nächstes zu DeWalde gehen und ein freundliches Gespräch mit ihm führen?"
Slava hatte genug Phantasie um sich vorstellen zu können, was er in dieser Situation tun würde.
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Jarel Moore
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Der Ritter hörte aufmerksam zu, nahm sich aber erst einmal nichts von dem Essen.
Interessant, wie viele Parallelen es zwischen den Welt-Religionen gab.
Auch auf der Erde gab es die Jungfrau und Mutter. Und auch dort war es die Rose, die als Symbol herhalten musste.
Wenn er mal mehr Zeit dafür hatte und etwas klarer im Kopf war, würde er darüber nachdenken.
Vielleicht würde das mal ein abendfüllendes Gespräch am Feuer. Wenn Slava denn bei ihnen blieb.

Nicht so offen sein. Slava hatte Recht. Auch wenn er nicht alles wusste.
„Das Gebiet hier ist…“ Er suchte nach Worten. Fünfzehn Jahre hier und doch fielen ihm bestimmte Ausdrücke schwer. „…nennen wir es politisch neutral. Eine Botschaft aller Länder. Kein Dozent, Angestellter oder Student darf befragt werden.“
Trotzdem nickte er zustimmend. Auch wenn es bisher immer glatt lief… sicher verschwanden trotzdem mal Personen, wenn das Interesse nur groß genug war.
„Aber du hast Recht. Ich rede zu viel. Vor allem in letzter Zeit.“
Er drängte Slava nicht, sondern warte bis dieser zu verstehen gab, dass es weitergehen sollte.
Langsamen Schrittes suchte er erst den Lehrstuhl für Alchemie auf und gab die Rezepte ab. Sowohl sein Wappenrock aus auch die Unterschrift des Doktors sorgten dafür, dass sich gleich jemand an die Arbeit machte. Der Ritter nickte zufrieden. Er unterhielt sich kurz mit der Dame, die die Schriftstücke entgegengenommen hatte und deutete dann Slave, den Gang hinunter zu gehen.
„Zum Lehrbereich für angewandte Archäologie ist es nicht weit. Auf dem Rückweg können wir das Zeug, das DeWalde aufgeschrieben hat, abholen.“
Im Gebäude war von den Spionen nichts mehr zu sehen. Der Ritter versuchte sich unauffällig Slavas Tempo anzupassen und darauf zu achten, ob er eine Pause brauchte.
„Woher wusstest du, dass es Redanier sind?“
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Vyacheslav Sokolov
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So ganz traute Slava dem Frieden nicht.
"Geraten. Thorben sagte mir, dass das Land so heißt zu dem Oxenfurt gehört und einer von beiden hat den Wachmann etwas zu persönlich begüßt nachdem wir drinnen waren, es sind also keine Fremden. Ich bin mit auch recht sicher dass ihnen längst klar ist, dass wir sie bemerkt haben. Aber wir gehen weiter. Gut, versuchen wir es bei den Archäologen."
Er nickte. Er hatte mit diesen Leuten gute Erfahrungen. Aufgrund seiner guten Englisch und Deutschkenntnisse war er einmal mit seiner Sondereinheit sogar bei einer Ausgrabung eines großen deutschen Institutes zugegen gewesen. Ein Grabungsleiter war ermordet worden, offenkundig nur wegen der Grabungspläne und weil eine derartig abartig große Menge an Gold gefunden worden war, dass die Mafia dahinter her war. Sie hatte sich das ganze eine Weile in OMON Uniform angesehen ehe er entschieden hatte, dass hier ganz normale Soldaten reichen musste, keine Antiterroreinheit.
Aber er war aufgrund dieses Einblickes durchaus ein wenig neugierig, wie die Archäologie im Mittelalter funktioniert hatte, und dass es überhaupt eine gab. Bisher hatte er angenommen, dass es sich darauf beschränkte, zum Spass auf Empfängen Mumien auszuwickeln - und selbst das war er zum Beginn der frphen Neuzeit aufgetreten.
"Ich bin so weit, geht vor." Er fühlte sich tatsächlich besser, auch wenn er vermutlich nciht so aussah.
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Jarel Moore
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Der Ritter nickte und erhob sich.
„Gut geschlussfolgert.“, bestätigte er und ging vor. Im Gebäude jedoch musste er auf den Tafeln nachlesen, wohin es ging. Hier kannte er sich nicht aus.
Offensichtlich entdeckte er nicht, was er suchte, denn er sprach einen hektischen, straßenköterblonden, mit Büchern vollgepackten Studenten an.
„Verzeihung, ich suche Miss Duchamp. Ist sie zugegen?“ Der Junge murmelte irgendwas und balancierte mühsam den Bücherstapel. „Das Ewige Feuer mit euch.“ Der Ritter deutete eine Verbeugung an. Der junge Mann versuchte diese zu erwidern und…ließ die Bücher fallen.
Der Ritter seufzte nur, stieg über den Bücherberg und ging in Richtung Treppe.
Das gehörte zur Rolle des Ritters. Und diese Rolle füllte der alte Mann exzellent aus. Zumindest wenn man nicht zu genau hinsah. Auf der Treppe ließ er wieder Slava vorgehen.
Natürlich.
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