Außerhalb | Sturmfelder | Die Strasse zwischen Nowigrad und Oxenfurt

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Vajdan Jaromer
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Lebenslauf: Vájdan

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von/nach: aus dem Bordell zurück in Richtung Oxenfurt
Datum: 18. September 1277, später Nachmittag
betrifft: ww
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Die Nach hatte Vajdán im Chamäleon verbracht, und auch wenn dort bis in die späten, besser frühen Morgenstunden gefeiert wurde, hatte er versucht, Schlaf zu finden. Was ihm letztlich auch gelungen war. Am nächsten morgen hatte er früh sein Pferd wieder gesattelt und war dann losgeritten.
Er wollte am frühen Abend zurück sein, gönnte er sich und dem Pferd unterwegs die eine oder andere Pause war es durchaus sinnvoll früh genug aufzubrechen.

Er nahm wie immer die Straße am linken Pontarufer, dieser Weg war kürzer und nicht durch Brücken und Sümpfe unterbrochen, was wiederum bedeutete: Weniger Wegelagerer, weniger Ärger. Am frühen Abend erreichte er so wieder Oxenfurt.
Vor dem Tor stauten sich wie immer die Wagen der Händler, denen man die Durchfahrt verwehrte, vor allem wenn sie gefährliche Substanzen geladen hatten, wenn man Zeit gewinnen wollte und ein bestimmtes Gesicht in den Steckbriefen zu suchen oder von Zeit zu Zeit auch weil ein Wächter Geld genommen hatte, von einem anderen Händler um einem Konkurrenten die Geschäfte zu verderben. Ersteres ging auf seine Anordnung zurück, auf letzteres waren seine Untergebenen von selbst gekommen, das allerdings versuchte er zu unterbinden. Das war der Grund, weswegen er nun zwischen den Händlern ritt und selbst eine Weile die Wartenden begutachtete. Als ihm nichts auffälliges unterkam beschleunigte er sein Pferd jedoch und ritt, sehr zum Unmut der Karawane, an allen vorbei und durch das Tor.
Selbstverständlich kannten ihn seine Untergebenen und ließen ihn anstandslos passieren, auch wenn er Zivil trug.
Ein Wagen auf dem ein Zwerg fuhr und die Kutsche eines Skelliger Adeligen fiel ihm dabei nur am Rande auf.

geht in der Stadt weiter.
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Nikolavo Vaclav
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Lebenslauf: Kolja

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von/nach: aus der Stadt / vom Krankenhaus
Datum: Am Abend 13. August 1278
betrifft: Viktor
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Und hier stand er nun, betrachtete die Lichter aus der Ferne, die Hohen Mauern auf dem ansteigenden Felsen und die noch höheren Türme auf deren höchstem Punkt. Imposant, Stolz, aber auch so engstirnig, eng wie die Gassen und Straßen, sie raubte einem die Luft zum atmen, engte einem das Herz ein und den Verstand.

Seine Finger spielten mit dem Ohrring.
Er war erst einmal einfach aus der Stadt hinausgegangen, in sicherer Entfernung und ohne das Bild des geschundenen Geschöpfes vor Augen, hatte er nachdenken wollen. Aber auch hier draußen haftete immer noch das Bild der jungen Elfen auf seiner Netzhaut ohne dass er es so einfach abschütteln konnte. Wie konnte ein Mensch einem anderen so etwas antun? Und für ihn als Halbdämon waren sich Menschen und Elfen dermaßen ähnlich, dass er nicht zwischen ihnen trennte. Sie waren untereinander vermehrungsfähig und das war eines der wichtigsten Kriterien, die er kannte. Dämonen und Menschen waren deutlich weniger kompatibel. Sehr oft starb das Kind bei oder noch vor der Geburt, sehr oft auch die Mutter.
Mutter und Kind... Die Elfe... Schwanger... Dei Gedanken kreisten und wollten sich partout nicht davon lösen ordnen lassen und kehrten immer wieder zurück zu einer anderen Schwangeren und einem Kind... mit roten Augen.
Abstand. Wie viel Abstand musste man zwischen sich und das Geschehen bringen um wieder klar denken zu können?
Ihm war als könne er sie durch den Fels sehen, durch das Gestein bis zum Klinikanwesen und bis zu dem Bett auf dem sie lag und litt und nicht bei Bewusstsein war, vielleicht weil all das was man ihr angetan hatte so schrecklich war, dass ihre Seele hatte fliehen müssen.
Weit weg. Wie weit?
Und wie weit weg musste er den Ohrring nun bringen?
Half es überhaupt, oder würden sie ihn dann finden?
Zuletzt geändert von Nikolavo Vaclav am Montag 4. September 2023, 12:48, insgesamt 2-mal geändert.
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Viktor
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Viktor war nach dem katastrophalen Gespräch mit Slava noch eine Weile in der Stadt herum gewandert und schließlich wieder beim Tempel gelandet. Immerhin hatte er Valentine noch nicht die letzte Ehre erwiesen, sondern nur Maximilian. Und auch wenn er sich dunkel daran erinnerte, in der Gruft gewesen zu sein, so wollte er doch selbst und in vollem Bewusstsein noch einmal zu seinem gefallenen Kameraden gehen. Zwar schauten die Wachen am Tor etwas sparsam, aber es hielt ihn auch niemand auf. So richtig hatte er sich an die Allgegenwart von Rüstungen und Piken noch nicht gewöhnt.
Bei Valentine verbrachte er lange Zeit, schwieg, redete dann leise, betete. Allein mit sich und dem Toten konnte er seiner Trauer Raum geben, auch denjenigen gedenken, die lange schon vor ihm gegangen waren. Allen voran seiner Frau und seiner Tochter. Und auch seiner Trauer um das, was da eben zu Bruch gegangen war. Maximilian schwieg dazu, aber Viktor konnte fast körperlich fühlen, dass er nicht einverstanden mit seiner Reaktion war.

Als er den Tempel wieder verließ, war der Morgen nicht mehr fern. Er trieb sich in den Straßen herum, fand eine winzige Teestube, die entweder noch oder schon wieder geöffnet hatte und trank einen Tee, stumm vor sich hin brütend. Er war zwar müde, aber in die Wohnung, die Schura und er bezogen hatten, zog es ihn nicht. Genaugenommen zog es ihn gar nirgendwo in dieser Stadt hin - er brauchte Luft, keine Mauern. Luft zum Atmen und Denken, keine Menschen und schon gar nicht ihm bekannte Menschen, mit denen er sich auseinandersetzen musste.
Entsprechend stand er irgendwann am Tor. Raus kommen war nicht schwierig, daher ließ er die Stadtmauern und all die bedrückende Enge bald hinter sich und folgte erst der Straße und bog dann auf einen schmaleren Pfad ein. Der Gewohnheit folgend fiel sein Blick immer wieder auf den Boden, überflog Gräser oder Randbewuchs. Und natürlich fiel ihm der ein oder andere geknickte Halm auf. Einen gebrochenen Ast nahm er sogar in die Finger - noch im Saft, die Blätter noch frisch. Relativ hoch. Manchmal vergaß er, dass es hier nicht wenige gefährlich sein konnte wie in der Zone und er war unbewaffnet los gezogen. Nicht besonders klug.
Wieder ein Blick auf den Boden und dort fand er die zugehörige Fußspur. Menschlich, nicht gerade klein. Vorsichtig folgte er den dezenten Hinweisen - wieso eigentlich? Er hatte allein sein wollen und wer weiß, wer sich da herum trieb. Aber besser er überraschte den anderen Wanderer, als umgekehrt. Also kam er nach einer Weile an einer Baumgruppe an, von der aus er die hoch gewachsene Gestalt sehen konnte, die auf die Stadt jenseits der Hügel zurück blickte. Viktor war lange genug mit Nikolavo unterwegs gewesen, um dessen prägnante Silhouette zu erkennen. Vorsichtig trat er aus dem Unterholz und lehnte sich mit verschränkten Armen seitlich an einen Baum.
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Nikolavo Vaclav
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Lebenslauf: Kolja

Ab wann er den Menschen gehört hatte konnte er schlecht sagen. Zunächst war er in Gedanken gewesen und auch wenig wachsam. Irgendwann war ihm das Geräusch zwar aufgefallen, aber etwas in ihm weigerte sich, es direkt zu bemerken, weil es erst über etwas anderes zuende Grübeln wollte, und weil es zu dem Schluss gekommen war, dass ohnehin kaum Ärger drohen konnte, hier draußen.
Und dann war das Geräusch nahe genug gewesen um den Verursacher zu erkennen.
Langsam drehte sich der Dämon um, nicht mehr zur Gänze davon überzeugt, dass das keinen Ärger bedeutete.
Viktor zumindest kannte er aus der Zone, er mochte ihn. Vor allem weil der nicht viel redete. Damit hatte man schon einmal einen halben Stein bei ihm im Brett, und er bewegte sich ruhig und besonnen, zappelte nicht herum. Das machte dann einen ganzen Stein. Hoch waren die Ansprüche des Dämons wahrlich nicht.
Aber da war dann noch dieser andere, Maximilian, und den konnte er nicht gut einschätzen. Redete eben schon viel, gestikulierte wild.
War aber andererseits nicht dauernd anwesend, in der Bilanz also nur einen halben Stein Abzug.
Vorerst blickte er ihn aber nur an und hatte dabei vollkommen vergessen, dass er weder einen Hut trug, dessen Krempe die Augen verdeckte, noch seine Brille.
Also starrten den Fährenleser aus der Dunkelheit ein paar glühender Kohlen an die versuchten in Erfahrung zu bringen, mit wem er es zu tun hatte.
Viktor oder Maximilian.
Auch wenn er glaubte, mit der ersten Einschätzung richtig zu liegen. Also Viktor.
Wie auch bei Ion konzentrierte er sich dabei auf die Augen.
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Viktor
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Es war tatsächlich Nikolavo. Niemand sonst glühte einen so effektvoll aus dem Dämmer heraus an, denn auch wenn der Tag langsam trübes Licht aussandte, so hatte der Dämon sich hier ein gut beschattetes Plätzchen gesucht. Vermutlich der empfindlichen Augen wegen. Viktor stieß sich mit der Schulter von dem Baumstamm ab und ging die wenigen Schritte bis an Nikolavos Seite. Er trug wieder seine alte Jacke , die zwsr auffällig war, aber leider auch verdammt praktisch, und hatte die Hände in den Taschen vergraben. Seine Finger spielzen mit ein paar Muttern im Inneren, während er in die Richtung blickte, in die der Dämon eben noch geschaut hatte.
Nowigrad und hoch darüber der Turm mit der Ewigen Flamme. Nur leider kein olympisches Feuer, sondern ein weitaus weniger friedliches Symbol.
"Ziemlich stickiges Örtchen, hm?", brummte er auf Russisch. Stickig und verraucht. Voller Unannehmlichkeiten und dicker Luft. Er fiel wieder in Schweigen, sah dem Sonnenlicht zu, wie es allmählich Dachfirste erhellte und in Gassen sickerte. Karren stauten sich bereits auf der Hauptstraße - Bauern, die ihre Waren zum Markt brachten und einen guten Platz ergattern wollten. Wenn man genau hinhörte, drang das Knarren von Achsen und das Blöken von Ochsen bis zu ihrem Aussichtspunkt empor.
Viktor war kein großer Smalltalker, aber Kolja zum Glück einer, mit dem man einfach schweigen konnte, ohne dass es irgendwann unangenehm wurde. Wobei es meistens nicht Viktor war, dem es unangenehm wurde. Unangenehm wurde nur das Gefasel der anderen, die krampfhaft versuchten, die Stille zu füllen. Das passierte einem bei Kolja nicht und dafür war er dankbar.
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Nikolavo Vaclav
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Lebenslauf: Kolja

"Hm... Ja."
...war alles was von dem Dämon kam. Mit einem musternden Blick. Was auch immer Viktor hier draußen machte, es war seine Sache.
Er konnte sich gut vorstellen, dass der Fährtenleser die Stadt als eng empfand. Stinkend... ja. Aber Pripyat stank nicht weniger, anders aber fast noch schlimmer.
Und er starrte weiter auf die Stadt, als könne er damit die Türme der Flammenrose zum Einsturz bringen. Was sollte er mehr sagen?
Stickig, ja.
Er war es gewöhnt, dass, wenn er nur so einsilbig reagierte, andere nachlegten damit die Konversation nicht zum Erliegen kam.
Viktor war anders, er konnte einfach ruhig sein und oft stand die Unterhaltung dann auch still.
Aber war das schlimm?
Nicht für ihn. So standen sie einfach und starrten beide auf die Stadt.
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Viktor
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Kurz angebunden wie immer. Nicht schlimm. Viktor war ja auch nicht zum Quatschen in den Wald gegangen, sondern zum Nachdenken. Und vielleicht um sich ein wenig im eigenen Saft zu garen - dem Wunsch nach Normalität, auch wenn seine Normalität anderen als abgefuckte Freakshow vorkommen musste. Die Zone mit all ihrem Wahnsinn. Verrückt, sich dorthin zurück zu wünschen, aber genau das schwelte in ihm. So eine Art Heimweh, das der Wald so halbwegs linderte, weil es ein Wald war, wie er überall wachsen könnte - vor allem in der Zone, wo es keine Waldwirtschaft mehr gab. Dafür kranke Natur, durchzogen von entarteten Kreaturen, die die Radioaktivität geschaffen hatte. Wieso sollte man dahin zurück wollen? Weil, beantwortete er sich die Frage selbst, weil dort wenigstens das Drumrum normal war. In seinem Sinne normal. Weil dort die Menschen waren, die ihm etwas wert waren.
Oder gewesen sind - Vergangenheitsform. Wer war schon noch da? Schura war hier, Amir und Valentine tot und Slava... Unwillkürlich mahlten seine Kiefer gut hörbar. Auch das trieb ihn aus der Stadt in den Wald und in den Wunsch zurück zu kehren. Er hatte sich mit seinem einzigen Freund hier überworfen und das wegen einer Sache, die seiner Ansicht nach zu Hause niemals passiert wäre. Zu Hause, wo alles normal war. Männer Männer und Frauen Frauen, die einen die anderen heirateten, mehr oder minder erfolgreiche Ehen führten, Kinder hatten...
Diese Welt hier war zu verrückt für ihn oder er zu alt für all das Fremde und Neue. Er konnte sich nicht mehr gut anpassen, wollte es auch eigentlich gar nicht. Ihm genügte ein gut eingefahrenes Gleis, ein Gebiet, das er kannte und eine Aufgabe, die er zu erfüllen im Stande war. Hier kam er sich nutzlos vor, am meisten dann, wenn Maximilian ihr Handeln kontrollierte. Der Großmeister war so viel flexibler, anpassungsfähiger und passte weit besser an diesen Ort. Hatte bereits Ziele, während er selbst nur ziellos umher taumelte. Ratlos.
Nowigrad glühte inzwischen im Morgenlicht, flammend wie der Orden, der einen großen Teil der Macht in der Stadt hatte. Auch etwas, das an ihm fraß. Konflikte und Politik einer fremden Stadt beobachten und bearbeiten zu müssen, während seine Heimat im Krieg ertrank. Ein Krieg, den das Nachbarland vom Zaun gebrochen hatte, für das er selbst ohne es wirklich wahrzunehmen, gearbeitet hatte. Verflucht sei all das. Was gäbe er darum, zurück kehren und eine Waffe in die Hand nehmen zu können? Die Russen vor die Tür setzen. Ach Herr, wenn es doch nur so einfach wäre.
Sein Magen meldete sich plötzlich und trotz der düsteren Gedanken. Er hatte nur ein Messer und ein bisschen Angelsehne, aber mehr brauchte es für gewöhnlich auch nicht für eine einfache Falle. Im Stadtwald durfte man ohnehin nicht mal Niederwild fangen, aber das war ihm gelinde gesagt Schnuppe. Schweigend entwirrte er die Sehne - was er damit wollte, wäre dem Dämon wohl auch schnell klar - drehte sich dabei um und wanderte zurück in den Wald, wobei er kaum einen Laut verursachte. Zumindest für einen Menschen war Viktor erstaunlich leise in seinen Bewegungen.
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Nikolavo Vaclav
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Der Dämon sah dem Menschen zu, verstand was der vor hatte, mischte sich aber vorerst nicht ein. Es würde dauern, bis etwas in die Falle ging... dabei konnte er den Magen des anderen schon knurren hören. Noch eine Weile sah er ihm zu.
"Soll ich Fisch fangen?" bot er schließlich an.
Er selbst hatte fast permanent Hunger.
Aber noch immer fesselte die Silhouette der Stadt seinen Blick. Gerade die letzten Tage waren es, die ihn nicht losließen. Vor allem der hohe Turm auf der Tempelinsel.
"Denkst du, es gibt hier einen Platz für uns? Irgendwann?"
Doch dann ruckte sein Kopf herum, da war etwas, irgendetwas hört er. Menschen, Wagen, Pferde, Stimmen... noch weit entfernt, aber nicht weit genug.
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Viktor
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"Du meinst für einen besessenen alten Sack und einen gehörnten Dämon? Wer weiß... Aber ich glaube, nicht mehr zu meinen Lebzeiten. Zu deinen vielleicht.", brummte Viktor über seiner Sehne.
Fisch klang auch gut, aber zum angeln reichte sein bisschen Sehne dann doch nicht. Allerdings hatte er so seine Zweifel, das Kolja an angeln gedacht hatte, als er von "fangen" sprach. Viktor blieb stehen und wandte sich dem anderen wieder zu. "Gerne. Ich schau dann mal..." ...ob ich trockenes Feuerholz find., hatte er sagen wollen, doch er verstummt kaum das Kolja den Kopf zur Seite gedreht hatte.
Zwar hatten die beiden Männer bisher nur wenig Zeit miteinander verbracht, dennoch hatte Viktor schnell gelernt, sich auf die Instinkte und Sinne des Halbdämons zu verlassen. Manche Dinge musste man schnell erfassen und entscheiden, dazu gehörte, wem man in der Zone trauen konnte und wie die Fähigkeiten in einer Troika verteilt waren. Genau dieser Umstand ließ ihn augenblicklich schweigen und ebenfalls lauschen, aber er vernahm... nichts. Nicht mal eine Maus raschelte im Laub. Oder vielleicht war es genau die Abwesenheit von Geräuschen?
Abwartend betrachtete er Kolja, würde es aber nicht wagen, dessen Lauschen mit Fragen zu überlagern. Erfahrungsgemäß erfuhr man rechtzeitig von diesem, wenn es etwas zu erfahren gab. Lieber strengte er die eigenen, alten Ohren noch etwas an... vergeblich.
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Nikolavo Vaclav
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Ganz genau wusste er nicht, weshalb er die Frage gestellt hatte, aber Viktor... oder wer auch immer noch bei ihm im Kopf steckte würde es sicher leichter haben, denn man sah ihm seine Andersartigkeit weniger an. vielleicht also auch noch zu dessen Lebzeiten.
Noch einen Moment aber lauschte er.
"Wagen. Pferde und Menschen. Werden in etwa einer halben Stunde hier sein. Genug Zeit, Fisch zu fangen und zu essen."
stellte er pragmatisch fest. Notfalls würde er seinen einfach roh schlucken. Wenn keiner hinsah.
Ohne weiter zu erörtern watete er ein Stück ins Wasser des Pontars, hier war noch Süßwasser, die Strömung verhinderte, dass das salzige Wasser des Meeres sich zu sehr vermischte. Allerdings war das Wasser eher trüb denn der Pontar führte aus dem Sümpfe Schlamm mit sich. Aber hier gab es Fisch.
Dass sein Hose nun durchnässt war kümmerte ihn offenbar wenig.
So stand er einfach nur ruhig da, nach vorne gebeugt und seine Fingerspitzen knapp über der Wasseroberfläche. Und er wartete und starrte nach unten. So verbrachte er die ersten 5 Minuten der Frist und erst als sich um ihn keine Welle mehr kräuselte griff er blitzschnell nach unten und hielt dann einen bauchigen Fisch von etwa einer Elle länge hoch, dessen Schuppen bronzefarben schimmerten*. Er schnupperte zuerst daran, ehe er entschied, dass es noch essbar war. Vermutlich nicht mehr jung und zart, aber essbar. Mit der Beute kehrte er zu Viktor zurück.

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* hatte an ne ältere Brasse gedacht. ;)
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Viktor
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Wagen. Menschen. Eine Halbe Stunde entfernt. Bei Gott, der Kerl hatte ein Gehör wie Lassie! Woher der verdammte Hund sich nun in sein Gedächtnis geschlichen hatte, ahnte er zwar, bemühte sich aber, es zu verdrängen. Maximilian und seine komischen Vergleiche.
Er ließ Kolja ziehen und machte sich daran, Holz zu sammeln. Es hatte zwar immer wieder Unwetter gegeben, aber wenn man wusste, wo man suchen musste, war es nicht so schwer, halbwegs trockenes Holz zu finden. Äste, die abgestorben, aber noch an einem Baum hingen. Andere Äste im Dickicht einer Tanne. Birkenzunder zum Anzünden.
Viktor kehrte mit seiner Beute ans Ufer zurück, gerade als Kolja seine Beute aus dem Wasser zog. Unglaublich der Kerl. Der Fährtenleser schüttelte erstaunt den Kopf, ließ seine Fracht fallen und machte sich daran, ein kleines Feuer zu entfachen. Wenn Menschen durch kamen, lieber nicht zu viel Rauch und keine hohen Flammen... Also zückte er feige sein Sturmfeuerzeug statt Funken auf die altmodische Art zu schlagen und zu viel Rauch zu riskieren.
Er fütterte das Flämmchen und schnitzte einen Stock für den Fisch zurecht, während Kolja diesen schuppte und ausnahm. Mit rohem Fisch hatte auch Viktor kein Problem, aber frisch vom Feuer schmeckte es doch besser.
"'Ne Ahnung wie viele?", fragte er während ihres Tuns. "Sind wir neugierig?" Seinem Ton war zu entnehmen, dass zumindest er nachschauen würde - gut verborgen, verstand sich.
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