Die Sturmfelder außerhalb Nowigrads

Der Landstrich im Pontar Delta und südlich von Nowigrad wird 'Grashügel' genannt, diese grenzen an Graufeld, bereits ein Teil von Velen.
Südöstlich des Pontar liegen die Sturmfelder.
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

Sindra wirkte aggressiv, vielleicht war sie zu lange ein Bär gewesen, zu lange eine Raubkatze... sie schien ihn verteidigen zu wollen, aber er war es gewohnt, wie Abschaum gesehen zu werden. Und wie sah er schon aus? dreckig, stinkend, Blutverschmiert... zum Teil sein eigenes, manches davon von der Hexe und manches von den Eichhörnchen. Nur die Augen und die Schwerter wiesen ihn als Hexer aus. Aber als eher erbärmlichen, dass war ihm schon klar. Allerdings baute er sein Selbstbewusstsein nicht darauf.
Einen wie ihm bekam man so leicht nicht kleine, egal was man ihm wegnahm, egal wie sehr man ihn erniedrigte und egal was man ihm zufügte, er war ein Kater, er würde immer auf die Füsse fallen. So lange bis die 9 Leben aufgebraucht waren. Er würde immer wieder aufstehen und eine gerümpfte Nase brachte ihn nciht um, ein abschätziger Blick brachte ihn nicht um.
"Sindra... lass..." er legte ihr eine Hand auf den Arm.
Es gelang dem Hexer ein verschlagenes Grinsen aufzusetzen, seine Augen blitzten.
"Wer will mich sehen?"
Der Wachhabende zuckte mit dem Schultern.
"Ich hab nur den Befehl. Kommt einfach mit. Ich bitt euch, Meister Hexer, macht keinen Ärger."
Reuven nickte.
"Wir begleiten ihn, Sindra. Es ist schon in Ordnung."
Sindra
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Lebenslauf:

Die kleine senkte den Blick und murmelte etwas, Aber sie wich nicht von der Seite des Hexers, bestand immer noch darauf, ihn zu stützen.
Quer durch die Stadt, bis zu einem ihr unbekanntem Haus.
Und auch als eine Wache ihr den Hexer ‚abnehmen‘ wollte ging sie nicht, sondern starrte den Mann nur angriffslustig an und zischte in einem Ton an, der klang wie eine seltsame Mischung aus Klapperschlange und Raubkatze.

Hier kommen die beiden an.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Registriert: Samstag 2. April 2022, 12:55
Lebenslauf: Ljerka

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Von: Ferneck - das kleine Haus der Heilerin und der Alchemistin
Zeitpunkt: 31. Juli, Vormittag
Betrifft: Voli, Lysira, Sarray
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Ljerka war einfach spazieren gegangen. Zunächst.
Sie wollte einige Zutaten sammeln, das hatte sie auch getan, aber dann zog sie nichts nach Hause. sicher, sie hätte nach Sarray sehen wollen, aber sie war überzeugt, dass diese nach ein paar Stunden Schlaf wieder auf den Beinen wären, aber sie legte es nicht darauf an, noch einmal der Bruxa über den Weg zu laufen. Bei dem Gedanken daran, was die Zwergin alles anschleppte wollte sie lachen und weinen gleichzeitig. Da war die merkwürdige Halbelfe noch das harmloseste gewesen, eine Nekromantin und ein Toter, ein Hexer... und nun eine Bruxa. Was kam als nächstes? Ein zahmer Ghule? Ein verletzter Ertrunkener?
Gut, den Werwolf hatte sie gefunden, aber sie war auch hinreichend schockiert gewesen, als sie es entdeckt hatte. Sie nahm das nicht auf die leichte Schulter. Es gab einen Grund, weswegen Hexer diese Wesen jagten, zu glauben, sie wären ganz nett nur weil sie sich im Moment friedlich verhielten war ein Trugschluss.
Sie war bei weitem kein Feind der Anderlinge, aber Monster blieben nun einmal Monster.
Die Entbösung des Bösen...
Und irgendwie hatten ihre Beine sie immer weiter von Zuhause weggeführt, zu einem Felsen hin, an dem sie in etwas entfernter Höhe eine Höhle erkennen konnte.
Und dann hatte die Neugier überhand genommen. Sie war hochgeklettert und schon bald hatte sie eine Ahnung, was sie hier gefunden hatte.
In der Höhle fand sie eine ganze Kollektion an Rumflaschen... auch wenn sie den ernsten Hintergrund begriff brachte es ihr ein Lächeln auch die Lippen. Sie hatte Jarels Versteck gefunden. Er war schon lange weg und sie vermisste die Unterhaltungen und seine Besuche fast. Er war längst ein guter Freund geworden... Ja, er war ein Werwolf... aber auch ein Mensch. ein guter Mensch.
Konnte eine Bruxa ein guter Mensch sein? Und ein Toter?
...ein Hexer?
Gedanken, die sie nicht lösen konnte. Sie wollte nicht zugeben, dass der Hexer vielleicht echt gehabt hatte, dass man den einen Menschen hatte töten müssen um viele andere zu schützen... Aber so wollte sie nicht denken. Sie hatte den Krieg gesehen, man durfte nicht anfangen sich einen Mord zu rechtfertigen.
Sie hatte die Falschen betrachtet, es waren allesamt gute Erzeugnisse, fast schade drum, dass er sie wegkippte... Und dann war es schon irgendwie spät geworden, und sie hatte sich noch an etwas anderes erinnert... Der Sonnenaufgang. Er hatte ihn ihr beschrieben.
Sie hatte also so gut es eben ging in der Höhle übernachtet. Es war trocken und sogar wärmer als gedacht und kurz bevor es dämmerte war sie um den Berghang herum geklettert, ein schmaler Sims, den sie sich entlang tastete.
Sie sah nicht nach unten, ein Fehltritt und es wäre aus.
Sie war aber auch leichtsinnig. Genau das hätte sie Jarel vorgeworfen... Viel zu hoher sinnloser Wagemut.
Aber es gelang ihr und sie wurde belohnt.
Über dem Wald und in einiger Entfernung über einem Felsrücken konnte sie den Sonnenaufgang in allen Farben bewundern, erst Violett, dann orange und rot und schließlich gelb ging sie auf. Noch eine ganze Weile saß sie ergriffen und genoss den Moment, nahm ihn mit jeder Faser ihres Herzens auf um später in harten Zeiten davon zu zehren. Schöne Moments wie diese musste man sich bewahren.
Und dann war auch dieser Augenblick vorbei.
Sie machte sich langsam und fast widerstrebend auf den Rückweg, nicht ohne zuvor aus kleinen Steinchen einen kleinen Turm zu hinterlassen. Vielleicht stand er lange genug, dass Jarel ihn fand, sollte er wieder hierher zurück kehren. Sie lächelte bei dem Gedanken und kletterte zurück.
Doch den Berghang hinab kam sie nicht weit. Sie höret das Kläffen.
Und ehe sie unten ankam sah sie auch die Meute. Vier... nein Fünf verwilderte Haushunde. Am Berg konnten sie sie nicht erreichen, also kletterte sie wieder nach oben, fluchte.
Sie würde warten, irgendwann würden die Biester schon wieder abhauen, sie musste nur Geduld haben.
Und genau das tat sie. Sie saß oben auf einem Vorsprung und blickt hinab. auch die Hunde - einer davon war besonders klein und hässlich - machten noch eine Weile Terror, dann kamen sie zur Ruhe und befanden offenbar, dass auch sie nur Geduld haben mussten, bis die Beute herab kam.
Wer den längeren Atem hatte würde sich zeigen, notfalls würde sie mit Steinen werfen...
...und dann kam irgendwann wieder Bewegung in die Biester... Ljerka konnte es nicht ganz präzise erkennen, aber offenbar näherte sich jemand. Noch versperrten die Bäum die Sicht.
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Voli
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Der Vran hatte seine Einwände bezüglich des Umhangs, welchen die Bruxa ihm bot. Dieser mochte wohl von der Größe her für die Statur eines Hünen und damit auch geeignet sein, doch war er für einen Menschen geschnitten und sah an dem Vran mehr als seltsam aus. Der lange Reptilienhals wölbte sich im Nacken wie ein Buckel und der massige, verräterische Schweif, welchen sich Voli um den Bauch wickeln musste, sorgte ringsum für eine Wölbung, die die fettringe des wohlhabendsten Tavernenbesitzers des Kontinents locker in den Schatten gestellt hätte.
Voli sah schlicht aus wie ein fetter, buckliger Oger und bewegte sich auch wie einer, musste er doch ohne das gewohnte Gegengewicht seines Schweifs ordentlich mit seiner Balance kämpfen und watschelte daher wie ein Pinguin.

Das so ungleiche Trio wanderte zielstrebig die Straßen in Richtung Osten und schließlich Südosten ab und zog dabei viele Blicke auf sich, doch niemand wagte es, sie aufzuhalten oder anzusprechen, abgesehen von einem betrunkenen auf einer Brücke, der wohl Interesse an der Zwergin zeigte und aufdringlich wurde. Voli spielte mit dem Gedanken den Mann einfach in den Fluss zu schmeißen, aber die Bruxa entschärfte die Situation effektiv, wenn auch nicht sonderlich elegant. Sie kamen schließlich an der Stelle an, wo Voli die Fährte der gesuchten Frau gefunden hatte und folgten dieser weiter, bis die Spur von der staubigen, viel genutzten Straße in Richtung Wildnis und Berge abknickte und höchstens noch schmalen Trampelpfaden und Wildwechseln folgte. Als dies passierte und das Treffen mit anderen Menschen immer unwahrscheinlich wurde, streifte Voli die Kapuze zurück und wickelte seinen Schwanz von der Hüfte; ein wahrhaft befreiendes Gefühl.

Sie kamen den Bergen - sofern man sie überhaupt so nennen wollte, wirkten sie doch eher wie felsige, dicht bewachsene Auswüchse auf dem sonst so flachen Antlitz von Redanien - immer näher. Die Landschaft wurde zunehmend hügeliger, benutzte Pfade wurden seltener und verschwanden schließlich vollständig, sodass man förmlich Pionierarbeit leisten musste. Ihr Ziel war wohl eines dieser dicht bewachsenen Auswüchse auf einem Hügel, der dem Flachland zum Trotze gratig und kantig in den Himmel wuchs wie ein Pickel. Die Fährte, welche mittlerweile unverkennbar deutlich war, führte geradewegs darauf zu, ja, hatte diesen Berg wahrscheinlich zum Ziel. Voli machte seine Begleitung darauf aufmerksam und spielte kurz mit dem Gedanken, ob er sich an dieser Stelle nicht wieder von Ihnen trennen sollte, entschied sich aber dagegen. Wenn von der gesuchten Person nur noch ein regloser Körper übrig war, wäre es vielleicht schwer, diesen ohne seine Hilfe zu finden.

Beim Erklimmen des Berges wurde ihnen der Weg von einem Rudel räudiger, wilder Hunde versperrt. Nichts, was Voli groß besorgte. Das Rudel verteidigte sein Revier und machte keine Jagd auf sie, das war klar. Der Vran richtete sich zu voller Größe auf, drückte die Brust raus und sog den Atem scharf ein; wollte ihn gerade fauchend dem Rudel entgegen schleudern, als die Bruxa ihm zuvor kam und selber mit solcher inbrunst die Hunde an fauchte, dass es sogar das Blut in den Adern des Vrans gefrieren ließ und sein Körper sich alarmbereit anspannte. Es war schon ein seltsamer Kontrast, wenn ein so drohender Laut von einer so zierlichen Menschenfrau kam. Ein Umstand, der ihre schöne, äußere Hülle Lügen strafte. Nur eine Täuschung. Voli hatte die Bestie, die sich darunter verbarg, bereits kennen gelernt und wusste es besser.

Die Hunde lösten sich in Luft auf, der Weg führte weiter. “Wir sind nah” warf der Vran, der immer noch die Führung übernahm, seinen Begleitern über die Schulter zu und deutete mit der Klaue einer Pranke nach oben “Klettern”. Nur ein kurzes Stück zu einem Vorsprung und das tat er dann auch. Vran, besonders Winter-Vran, waren gut im Klettern. Die griffigen Hände und Füße fanden leicht Halt in den kantigen Felsen und dort, wo sie keinen Halt fanden, verhakten sich Klauen im Stein und verschafften sich welchen.

Er züngelte in immer kürzeren Abständen. Das Ziel, die Frau namens Ljerka, war nun so nahe, dass die Luft deutlich nach ihr schmeckte. Der Umstand sorgte dafür, dass sein Jagdtrieb zunehmend angestachelt wurde und sein Herz schneller schlug, so als müsse er sich jeden Moment darauf einstellen, seine Zähne in die gesuchte Beute zu schlagen, bevor diese entkommen konnte. Bei dem Gedanken lief dem Vran sprichwörtlich das Wasser im Maul zusammen; ein Relikt aus uralten Zeiten, dem sich die Evolution bisher noch nicht entledigt hatte. Der primitive, unbewusst agierende Teil seines Reptilienhirns scherte sich nicht sonderlich um den Unterschied, einen Vermissten oder potentielle Beute aufzuspüren. Für das Organ war es der gleiche Prozess. Am Ende war es nur wichtig, dass der bewusst gelenkte Teil sich dem Kontext entsprechend korrekt verhielt und entweder zubiss oder freundlich grüßte.

Ljerka, die über den Vorsprung spähte, hatte den Vran wahrscheinlich schon längst gesehen, denn so eine Kreatur wie er hob sich deutlich von der rauen Felswand ab. Dank des dunklen, übergroßen Mantels vielleicht sogar noch viel deutlicher. Voli war sich ihrer Anwesenheit jedoch noch nicht bewusst und kletterte einfach geradewegs nach oben. Konzentrierte sich dabei mehr darauf, den nächsten Halt für einen Fuß oder einen Arm zu finden, als den zackigen Rand des Vorsprungs über ihm nach Leben abzusuchen.
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Sarray Cestay
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Und dann brach etwas durchs Unterholz, so nah am Boden, dass man es im Eifer des Gefechtes für ein Untier halten konnte. Doch dann zog sich das Untier einige kleine Äste aus dem Haar und spie Tannennadeln aus.
Und das Untier war blond, blauäugig und riss die Augen weit auf, als sie endlich ihre Freundin gefunden hatte.
„Llllljeeerkaaaaa!“, quietsche sie und holperte, stolperte und hüpfte auf die Menschenfrau zu, um ihr beinahe an den Hals zu springen.
Nur das, was sich da hinter Sarray aus dem Unterholz schälte, dass hatte auch nach dem Entfernen von Ästen und Nadeln die Optik eines Untiers. Das einer riesigen Echse. Und damit nicht genug…
Die Bruxa schloss auch noch zu ihnen auf.
Lysira
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Auch Lysira wirkte ziemlich zerzaust, als sie da aus dem Unterholz gekrochen kam, in dem einen Augenblick länger verbracht hatte, um sich die Hose wieder anzuziehen, die sie natürlich beim Klettern verloren hatte. Sie war erleichtert, dass sie Ljerka lebend und wohlbehalten gefunden hatten und freute sich für Sarray, dennoch hielt sie sich lieber im Hintergrund.
Etwas schien sie zu beschäftigen.
„Es freut mich, dass Ihr wohlbehalten seid. Wir haben uns um Euer Wohlergehen gesorgt“, sagt sie dennoch förmlich, was wohl irgendwie in der freudigen Begrüßung Sarrays untergegangen sein müsste. Es kümmerte Lysira nicht groß. Sie hatte ihren Teil erfüllt. Nun ließ sie den Beiden lieber ihre Privatsphäre und trat noch weiter zurück in den Hintergrund. Sie würde sich noch von Sarray verabschieden, ehe sie fortging.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Lebenslauf: Ljerka

Schall breitete sich kreisförmig aus... Eine physikalische Regel die zwar Ljerka nciht direkt bekannt war, die sie aber dennoch nun zu spüren bekam. Eein Geräusch, dass sie nicht zuordnen konnte, dass ihr aber das Blut in den Adern gefrieren lassen wollte. Sie konnte es nicht zuordnen, hatte sie doch keine Ahnung, was eine Bruxa genau vermochte.
Die Auswirkungen allerdings konnte deutlich beobachten, die Hunde ergriffen die Flucht.
Ihre Gedanken rasten. Dass es Sarray, eine Bruxa und ein angeheuerter Vran sein konnten, die nach ihr suchten wäre ihr nicht einmal im Traum eingefallen.
Sie war nun froh, dass sie ihr Schwert mitgenommen hatte. Dieses zog sie nun, auch wenn es - weil nu aus Eisen - gegen ein Untier wenig hätte ausrichten können. Sie dachte an den Tschort, den der Hexer gejagt hatte oder etwas in der Art. vielleicht kam der zurück, vielleicht war der in der Lage Hunde zu vertreiben mit so einem schrei...
Und als dann ein Reptil um die Ecke kam war sie bereits drauf und dran, diesem den hässlichen Kopf abzuschlagen, vielleicht war es ja ein Wyvern oder so ein... wie hießen die? Gabeschwanz? Hatte nicht der Hexer mal erzählt, dass manche die mit Drachen verwechselten? Egal, erschlagen musste man es, ehe es einen fraß.
Nur die kleine blonde Person, die auf sie zukam und quickte und an dem Wyvern vorbeirannte rettete diesem... vielleicht auch Ljerka das Leben.
ob sie im Kampf gegen einen echten Wyvern bestanden hätte war fraglich, gegen einen Vran im übrigen auch.
Und dann folgte noch die Bruxa... und freute sich, dass es ihr gut ging...
"Götter... Sarray!" entfuhr es ihr, ehrlich erleichtert, keinen Tschort vor sich zu haben.
Ihr blick wanderte dann von der Zwergin zu Lysira und zu der Echse, die keine Anstalten machte anzugreifen. Jetzt sah sie auch, dass das riesige Wesen einen Gürtel trug... und... Ausrüstung... Waffen.
"Ne... oder... Sag jetzt nicht... Du hast sowas auch noch angeschleppt?"
Se legte den Kopf schief. Ansatzweise ahnte sie, was 'das' sein konnte. Er für intelligent genug zu halten um zu reden stand aber noch auf einem anderen Blatt.
Dennoch steckte sie nun ihr Schwert wieder weg.
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Voli
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Es war wohl ein glücklicher Umstand, dass die Zwergin und Ljerka zuerst aufeinander trafen, denn das sorgte dafür, dass die Situation erst gar nicht entschärft werden musste. Man hielt es wohl nicht für nötig, dem Vran mitzuteilen, dass sein Ziel bewaffnet war und, gemessen an der narbigen, zähen Haut und der sichtbar ausgeprägten Muskulatur unter dieser, durchaus wehrhaft. Trotz des fortgeschrittenen Alters. Wäre Voli zuerst aus dem Unterholz gekommen, hätte sie ihn mit einem Hieb ihrer Klinge überraschen und töten können. Es war deutlich, dass die Frau ihre Ankunft erwartet hatte; wahrscheinlich wegen des Lärms.

Voli blieb wie angewurzelt stehen, nachdem er das Unterholz verlassen hatte. Klaubte nur ein paar Blätter und Zweige von seiner Haut und Ausrüstung und setzte sich dann auf den felsigen Boden. Schweif um sich geschlungen und Pranken auf den Oberschenkeln. Er versuchte so ungefährlich wie möglich zu wirken. Dass man ihn als ‘sowas’ betitelte, machte es ohnehin schon deutlich, wie er hier wahrgenommen wurde.

Er hatte damit seinen Teil der Abmachung gegenüber der Zwergin eingehalten und war ihr somit nichts mehr schuldig. Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, wo es als nächstes hingehen sollte. Wahrscheinlich wieder Richtung Süden; über den Pontar und nach Temerien. In Redanien, besonders so nah an Nowigrad, war er wie vom Pech verfolgt, wobei man nicht behaupten konnte, dass die letzten beiden Tage langweilig waren, aber sie hatten ihn auch keine Krone reicher gemacht. Im Gegenteil: Sein Arm würde ihm wahrscheinlich noch ein paar Tage Schwierigkeiten bereiten. Beim Klettern merkte er bereits, dass er ihn kaum belasten konnte, ohne dass er höllisch schmerzte. Eine Waffe konnte er wahrscheinlich auch nicht mit dem Arm schwingen.
Lysira
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Der Blick der Bruxa fiel auf Voli, wie er verzweifelt versuchte, harmlos zu wirken. Ein stolzes Geschöpf einer uralten Kultur, die diese Welt lange vor den Menschen bevölkert hatte. Ebenso wie die Elfen, die Zwerge, die Gnome… Die Menschen waren erst mit der Sphärenkonjunktion gekommen, ebenso wie die Monster und auch wie ihre eigene Art, die Rasna.

Lysira gab sich Mühe, nicht zu urteilen. Wann immer sie die Beherrschung aufbringen konnte, mischte sie sich nicht ein. Ihr Kompromiss war, dass sie jene Menschen als Nahrungsquelle wählte, für deren Verfehlungen es unmöglich Rechtfertigung geben konnte. Doch letztlich gab es kein Gut und Böse, kein Schwarz oder weiß. Menschen waren Monster und ihre Art, sie selbst, war es auch. Sie hatte ja selbst erlebt, wozu ihre eigene Art im Stande war.

Und sie selbst tötete bestialisch und im Grunde wusste sie ja besser, dass ihre Selektion nicht vollkommen war. Wie würde sie jemals nachvollziehen können, was wirklich in einem Geschöpf vorging, das weniger als hundert Jahre alt werden konnte?

Und dennoch, was Voli da gerade widerfuhr war schlichtweg entwürdigend. Er hatte sich ehrenhafter verhalten als die meisten Menschen, denen sie im Laufe der Jahrhunderte begegnet war. Gewiss, Lysira hatte ihm misstraut und ihn in Angst um Sarray selbst angegriffen, doch das tat ihr nun, da sie sein Wesen kannte ziemlich Leid.

Sie wusste, dass er ihr nicht vertraute und dass sie ihm keinerlei Anlass dazu gegeben hatte. Andernfalls hätte sie ihm angeboten, mit ihm schonmal voraus zu gehen, sie musste ohnehin noch einmal zurück, um ihre Sachen zu holen und um sich in Ruhe von Sarray zu verabschieden.

Stattdessen stellte sie sich neben Voli in etwa dem Abstand von dem sie festgestellt hatte, dass es das nächste war, ohne dass er sich sichtlich unwohl fühlte.
„Es tut mir Leid, Vol‘Atilis. Dass ich dir zu Anfangs misstraute. Und was ich dir deswegen angetan habe. Du bist ein ehrenhafter Vran. Ehrenhafter als die meisten Menschen.“

Sie unterdrückte den Impuls, Ljerka bei diesen Worten einen finsteren Blick zuzuwerfen, obgleich sie bereits eine Meinung hatte von dieser Person, die ihre beste Freundin im Fieberwahn zurückließ um sich an den Vorzügen der hübschen Landschaft zu erfreuen und die ein stolzes Relikt einer jahrtausendealten Kultur als ,sowas‘ betitelte.
„Wenn es eine Möglichkeit gibt, wie ich dich entschädigen kann, sag es mir bitte“, fügte sie noch an Voli gewandt hinzu.
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Sarray Cestay
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Sarray fiel Ljerka um den Hals und riss sie beinahe um.
„Ich hatte so eine Angst um dich. Hast du dich verlaufen? Bist du verletzt? Geht es dir gut?“
Die Mini- Blondine drückte die Soldatin vorsichtig, aber mit Nachdruck. Eine gefühlte Ewigkeit später endlich löste sie die Umarmung und wand sich ihren Begleitern zu.
„Das ist Vol…Vola…“ Die Zwergin räusperte sich. „Das ist Voli. Ein Winter-Vran. Hat versucht Lysira zu fressen. Mag mich nicht. Hat aber geholfen dich zu finden. Hat ne verdammt gute Nase.“
Es war schon auffällig, dass die Zwergin immer einen gehörigen Abstand zum Echsenmann hielt, egal wie harmlos dieser sich zu geben versuchte.
Immerhin plapperte die Zwergin wieder wie üblich. Ganz offensichtlich war ihr wirklich ein riesiger Stein vom Herzen gefallen, als sie Ljerka gefunden hatte.
Und jetzt erst bemerkte sie ihre Müdigkeit und Erschöpfung.
„Wir sollten was futtern gehen. Ich hab Kohldampf.“, erklärte die Zwergin mit fester Stimme und sah zu Voli. „Der Herr Vran auch?“
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Lebenslauf: Ljerka

Von dem was in der Echse und der Bruxa vorgingen ahnte Ljerka nichts. Sie ahnte ja nicht was ein Vran war, dass es sie gab. Ein Mensch wußte das nicht automatisch, ebenso wenig wie sie wußte welche Spezies genau mit welcher Welle der Konjunktion gekommen waren und das dieses Problem sogar noch älter war als die Menschen in dieser Welt. Der Kontinent und seine Einwohner waren wohl schon seit Urzeiten dazu verdammt von einer erfolgreicheren Rasse ausgerottet zu werden.
Für sie stellte es sich eben so dar:
In einer Welt in der es eine Vielzahl an Reptiloiden und Amphiben Wesen gab, die allesamt wenig intelligent waren und in der Regel einem Menschen überlegen und die diesen auch in der Regel auf dem Speisezettel hatten kam ihr genau soetwas entgegen... Wie sollte sich ein Mensch da verhalten?
Doch genau diese Echse setzte sich friedlich hin, sprach leise mit der Bruxa... Reden konnte es also auch...
Bis Sarray erklärte - nachdem der kleine Wirbelwind sie fast umgerissen hatte. Ja, sie war sprunghaft.
Voli also. Ein Winter Wran... Als müsste ihr das irgendetwas sagen.
"Mir geht es gut... wollte nur spazieren gehen und bin irgendwie hier her geraten. Da hab ich mich daran erinnert, was Jarel über den Sonnenaufgang hier oben sagte. Ich hatte eh den Eindruck, euch beide störe ich nur."
Nun war sie es, die Lysira einen eisigen Blick zuwarf.
"Hunger hab ich aber auch,,, jetzt wo du es sagst." Sie musterte noch einmal die beiden seltsamen Gestalten.
"...aber was ist ein Wran? Und was ein Winter Wran?"
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