Allgemein | Irgendwo in den Straßen Nowigrads...

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Pandora
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Ungerechtigkeit. Überall.
War es das, ungerecht? Oder war es Pech? Pech als Kind einer armen Familie geboren zu sein. Pech Titten zu haben. Gott würfelt nicht, hat Einstein gesagt und geholfen Little Boy auf den Weg zu bringen. Pech, dass er den Nazis weg gelaufen ist? Ungerecht, dass die Bombe ihren Leuten zur Verfügung stand? Jordan drehte solche Gedanken nicht allzu oft im Kopf, denn sie führten zu nichts. Die Dinge passierten, waren und konnten nur durch aktive Arbeit geändert werden. Wie Naturgesetze. Wenn man etwas bewegen wollte, Zustände ändern wollte, dann musste man Arbeit investieren. Energie. Damit wurde das Prozedere an sich zum Neutrum, denn egal ob sie als Frau in der Armee voran kommen wollte oder es einen Mann gab, der Arbeit in das gleiche Ziel (Frau Baker zum Offizier machen, nicht sich selbst) investierte, er würde die gleichen Hürden vor sich haben. Es war eine Sache des Blickwinkels.
Was half, waren Verbündete. Hände, die ins gleiche Ziel hinein arbeiteten und nicht dagegen. Peach war ihr Co-Pilot, Peacock ihr Flügelmann. Begleiter. Mittäter. Sicher war sie mehr gerannt als die beiden, aber auch sie hatte hin und wieder ein paar Hände gebraucht, die ihr die Räuberleiter über den Wall machten. Genauso wie andersrum.
Rock gleich fickbar. Schöne, einfache Welt.
Jordan blickte dem falschen Mann in die dunklen Augen, während Schura mit seinen Übersetzungen und Erklärungen aufholte. Kannte sie sich aus? Eigentlich nicht. Sie war kein Opfer oder so. An sie hatte sich noch nie einer ran gewagt oder es bei einem Gedanken belassen. Woran das lag, konnte Jordan nicht wirklich beantworten und es kam ihr manchmal selbst unheimlich vor. Als einzige Kuh in einer Rotte Jungbullen, die meilenweit nach Testosteron stanken und dennoch suchten die sich lieber Armeematrazen auswärts. Die drohende Strafe intern konnte es nicht sein, dazu passierte viel zu viel in dunklen Ecken und verborgen von der Nacht, unter den Augen der Offiziere, die einfach nicht hinsahen.
Auftreten, sagten die einen. Haltung, die anderen. Kleidung? Nicht wenn alle den gleichen Look hatten. Und wirklich eine Künstlerin im Nahkampf war sie auch nicht. Entsprechend blieb sich Jordan eine Antwort schuldig und hob nur die Schultern in einer gleichgültigen Geste.
Dann zog Schura mit seiner Antwort auf Jordans Frage nach Südostasien deren Aufmerksamkeit schlagartig auf sich.
China? Wirtschaftsmacht? In China herrschte seit Beginn der Kulturrevolution Mitte der 60er Jahre totales Chaos - an Wirtschaftswachstum kaum zu denken. Was redete der Kerl für einen Quark? Und dann noch Hong Kong. Unter britischer Verwaltung seit sie sich mit Asien beschäftigte, allerdings gab es Anzeichen dafür, dass die Briten sich bald aus der Stadt zurückziehen würden. In Jordan wuchs ein ungutes Gefühl. Sie hatte Schura nicht gefragt, woher genau er kam oder besser von wann. Plötzlich hatte sie einen unangenehmen Druck auf der Brust und blieb stehen, während ihre beiden Begleiter die letzten Schritte bis zur Tür eines schicken Hauses machten.
Jordan drehte sich um, blickte die Straßen entlang, prägte sich den Ort ein. Auch zur Brücke ging ein Blick und dann wieder an dem Turm empor, der einfach alles in dieser Stadt überragte. Dominierte. Ein Symbol wie der Petersdom, ähnlich imposant, ähnlich in seiner Machtdarstellung. Kirche. Papst. Jordan versuchte sich zu erinnern, wann sie zuletzt in einer Kirche gewesen war. Ewig her. Da hatte sie noch Kleider tragen müssen und Zöpfe. Beides hatte sie ebenso abgelegt, wie den Glauben. Unüblich in ihrer Kultur, doch was an ihr war schon üblich? Wäre sie den christlichen Lehren hörig und treu, dann wäre sie verheiratet, hätte fünf Bälger und einen Mann, der sie jeden Abend flach legte, um ihr das sechste zu machen. Nichts worauf sie wert legte.
Und diese Kirche? Wenn sie Novka so zuhörte, oder besser dem, was Schura aus dem Worten des Feldwebels machte, war die keinen Deut besser, nur noch etwas mehr zurück geblieben. Hier durfte man noch Scheiterhaufen errichten, während man das in Jordans Heimatdorf nur noch sehnsuchtsvoll dachte, aber nicht aktiv tat. Sowieso nicht mehr für Hexen, nur noch für Schwarze.
Sie hörte Schuras Einladung, folgte dieser aber nicht sofort. Schon wieder Wände. Zwar Wände, hinter denen sich ein Zuber verbarg, aber trotzdem Wände. Vielleicht doch der Fluss? Nein, halt, die Hygienezustände waren hier ebenfalls wie in Südostasien. Konnte man also von Glück sagen, wenn einem beim Bad keine Leiche die Seife reichte. Hätte sie geahnt, welchen Gedanken Schura beim Thema Seife verfolgte, Jordan hätte wohl tatsächlich gelacht. Diese Art Chef kannte sie und es erinnerte sie schlagartig an Peck. Und die MiG. Wenn sie je lebend heim kam, würde Peck sie umbringen. Ganz ohne Tamtam.
Seufzend folgte Jordan den Männern ins nächste Gebäude.
"Wann bist du geboren, Alexander Lebedew aus St. Petersburg?" Vielleicht etwas spät, aber besser spät als nie.
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Valjan Novka
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„Glückwunsch“ auf das leichte Schulterzucken. Vielleicht war ihre Welt doch ein bisschen besser. Immerhin war Pan nach den Scheiterhaufen ein wenig umgänglicher geworden, ob wegen dieser Demonstration oder ihren Drogen wusste Novka nicht. Auf jeden Fall wirkte sie mehr interessiert an Schuras Aussagen über ihre gemeinsame Heimat, leider verstand Novka diese Sprache Valentines nicht wirklich, aber das könnte man ändern. Denn dieses Englisch schien so etwas wie die ältere Rede der Erde zu sein. Zumindest in Valjans kleiner Auswahl an Erdenbewohner konnte sie jeder. Oder? Viktor? Maximilian? Gerade letzter drückte sich so gewählt aus, dass der bestimmt auch diese Sprache konnte. Bei Gelegenheit musst Novka das heraus finden. Vielleicht kannte der auch dieses Lied, musste man mal fragen oder singen. Aber gerade blieb nur lauschen, die Sprachfärbung aufnehmen und darauf achten welche Wörter Schura nutzte, wiederholte. Auch Novka versuchte zu lernen. Englisch, Russisch. Man half sich aus.

Dass Schura einen Schlüssel für die Wohnung hatte merkte er sich, auch woher dieser kam. Details, die sich einfach in seinen Kopf schoben, ohne dass er etwas daran ändern konnte. In die gute Stube trat er als Letzter, da war er zu sehr Glucke, die darauf achtete, dass alle beisammen blieben.

<Ab ins Haus>
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von: Sarrays Zuhause
Datum: vormittags, 14. August 1278, Samstag 1278
betrifft: Delia, Sarry & andere Marktbesucher
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Morgens halb zehn in Nowigrad: Der Wochenmarkt war im vollen Gange und erstreckte sich über mehrere Straßenzüge und Plätze. Händler boten lautstark ihre Waren an, Schausteller und Musiker zeigten an Ecken ihr Können, Wahrsagerinnen boten Blicke in die Zukunft, überall war ein Stimmengewirr und natürlich gab es die üblichen Langfinger.

Aber Sarray kannte sich aus, die Größe war auch ein Vorteil und sie konnte fix irgendwo durch huschen oder mal andere Ecken nutzen als üblich. Außerdem kannte man sie und mal ehrlich: die gutherzige Heilerin zu beklauen war schlicht eine blöde Idee. Da gab es bessere Ziele. So blieben die beiden Damen recht unbehelligt.

Auch Familie Rainbach war angekommen und verkaufte Rüben sowie andere Erzeugnisse vom Hof. Die Schwestern Rayka und Jarschika halfen der alten Jolanta dabei. Rayka die ältere behielt dabei vor allem Diebe und den Ochsen im Augen, während Jarschika sehr aggressiv ihre Waren anbot und Leute unter die Nase hielt. Die besten Rüben zwischen Kovir und Cintra! JETZT nur hier. Die meisten kannten diesen Spruch aber schon und die Familie lebten von ihren Stammkunden und Bekannten wie.

„Miss Cestay! Ich war die Wochen noch gar nicht bei Euch“, rief die alte Jolanta der Zwergin zu. „Haben die Rüben von neulich gemundet?“ Ihr Grinsen war dabei ein wenig schief, sodass sie vielleicht auch mehr den Boten als die Rüben meinte.
Delia
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Es ging weiter zwischen den Anwesenden hindurch, begleitet von den Rufen, die so üblich für einen Markt war, auch wenn Delia nicht viel davon verstand.

Eine alte Frau rief einen Teil von Sarrays Namen, was auch die Aufmerksamkeit der jungen Halfelfe erregte. „Du bist bekannt wie ein bunter Hund, Sarray“, schmunzelte sie und grüßte die Frau freundlich mit einem: „Guten Morgen Sera“, leise, angebracht, nicht aufdringlich.
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Sarray Cestay
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„Die Rüben sind immer noch hervorragend.“, rief Sarray lachend zurück. „Von der einen krieg ich einfach nicht genug. Was macht der Rücken?“
Die Zwergin grüßte jeden zurück und kannte jeden Namen und jedes Leiden. Als Gegenleistung gab es hier mal einen Rabatt und da mal eine kleine Zugabe.
Schon bald war der Korb übervoll. Aber Sarray schien etwas Spezielles zu suchen.
„Wer ist denn Sera?“, fragte die Zwergin leise, als die Heilerin und der Neuankömmling mal gerade nicht angesprochen wurden.
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„Ach, der Rücken, bei dem Wetter zwickt es wieder überall. Ich muss wohl nachher noch vorbei kommen“, dabei blickte die Ältere etwas wehleidiger und nickte auch Delia sehr freundlich zu. Alte Frauen wie sie mit diesem gütigen Grinsen und verschmitzten Augen fand man wohl überall. „Konntet Ihr ihm die Schulter wieder richten? War mir schon peinlich wie Bollwin ihn überrannt hat.“

Mit der Erwähnung des Ochsen schien Rayka, eine blonde junge Frau auf das Gespräch aufmerksam zu werden. Sarray wusste, dass die Rainbauer eine ganz Schar fast erwachsener Enkeltöchter hatte und immer wieder andere mit auf dem Markt waren. Diese trat nun etwas näher an die Zwergin heran: „Stimmt das, dass es ein Hexer war? Die sollen ja so ganz krasse Pferde haben!“ Die blauen Augen in dem eher kindlichen Gesicht wurden dabei etwas größer und sie sah auch fragend zu Delia, die zumindest inzwischen die Vokabeln Hexer und Pferd kenne sollte.
Delia
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Delia runzelte die Stirn, hatte sie nicht gehört wie ein Mann Ser genannt wurde? “Ist Sera nicht die richtige Anrede für eine Frau?”, fragte sie Sarray mit ein wenig vor Verlegenheit roten Wangen. Sie folgte dem weiteren Wortwechsel und wurde bei den Worten ‘Hexer’ und ‘Pferde’ ein wenig aufmerksam. Die Frage stand ihr ins Gesicht geschrieben, doch unterbrach sie die Händlerin und Sarray nicht weiter.
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„Ach... so...“ Sarray winkte ab. „Hab ich falsch verstanden.“ Erst dann antwortete sie Jolanta und das mit Stolz geschwellter Brust, hoch erhobenen Kinn und effektvoll nach hinten geworfener Frisur: „Ich hab ihm noch viel mehr gerichtet als die Schulter“, flötete Sarray angeberisch und zwinkerte der Bäuerin zu: „Ich muss Dir echt danken, dass Du ihn zu mir geschickt hast... oder eher Deinen Ochsen?"

„Ach… als das Bürschchen sich da wieder aus dem Matsch aufgerichtet hat, dachte ich mir… der hat sich weh getan und Du kannst ihm helfen.“ Das Lächeln der alten Frau wurde breiter. „Und ein bisschen was von Medizin verstehe ich auch wie was einem jungen Mädchen mit schweren Herzen gut tut.“ Aber Jolanta winkte ab, kicherte und bediente einen Kunden.

Für Rayka hatte Sarray eine zu ihrem munteren Ego die passende Antwort, nur dieses Mal leiser, aber nicht wirklich geflüstert. „Jo... Goldlöckchen ist ein waschechter Hexer. Aber die Gerüchte um die doppelte Bestückung sind reichlich übertrieben... aber mit dem was er hat…“
Die Zwergin schnalze bewundernd mit der Zunge und seufzte theatralisch. Ja... sie vermisste ihren Hexer... sehr.

Raykas Augen wurden noch etwas größer. Gestern Abend wurde noch darüber gesprochen wie gefährlich Hexer sind und dass man sie lieber nicht in der Nähe haben will und nun erklärt die Zwergin was sie mit seinem… danach hatte sie eigentlich nicht gefragt.

Und dann kam die Sprache auf Rekin. Oh verflixt... die hatte Sarray in all der Aufregung ganz vergessen… „Sein Pferd ist weder krass groß noch sonst irgendwie besonders, abgesehen davon dass es schlau ist und gut hört.“ Und mal bewegt werden sollte…

„Solange der Hexer auch schlau ist gut hört…“ Rayka runzelte die Stirn. Vielleicht hätte sie eine Zwergin nicht nach Pferden fragen sollen.

„Aber nix für ungut, wir müssen weiter…“ Die Zwergin winkte zum Abschied und schickte sich an weiter zu eilen.

Auch Rayka winkte: „Einen schönen Tag noch…“, ihr Blick ging nachdenklich auf Delia, bevor sie mit den Schultern zuckte und wieder zum Ochsen ging. Mit seiner schlechtem Sicht nahm der den Trubel gar nicht wahr.

Jamals Buchladen lag noch etwas die Straße weiter am Platz des Hierarchen. Gar nicht so weit vom Eisvogel, den auch die Halbelfe inzwischen kannte. In der Taverne brummte am Markttag ebenso das Geschäft.
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Sarray Cestay
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Sarray wuselte auf ihre stets aufgedrehte Art weiter, so dass Delia sich ran halten musste zu folgen.
Immer wieder wurden sie angesprochen, was der guten Laune der Zwergin keinen Abbruch tat.
Zielsicher betrat die Heilerin den Buchladen und suchte sogleich nach dem Buchhändler.
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Einar
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vom: aus dem Bordell --> auf die Straße
Datum: 13. August 1278, Freitag
betrifft: Ion, ggf Matea
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Die Rückkehr der Matrone beendete ihr gemütliches Beisammensein, bei dem man tatsächlich fast hätte vergessen können, wo sie eigentlich waren. Aber eben nur fast. Der Barde wurde entführt und der Weißhaarige benahm sich plötzlich äußerst seltsam - und rannte einfach davon! Na so hatte Einar sich das nicht vorgestellt. Erst traf er jemanden, der ihn zu kennen schien und dann rannte der einfach weg als hätte er ophirischem Sommerdunst geraucht.
"Entschuldige mich.", beeilte er sich, Nari abzuwiegeln und machte sich von ihr los, um mit langen Schritten ebenfalls Richtung Ausgang zu marschieren.
Draußen empfing ihn Mittagshitze und dunstige Spätsommerluft. Einar sah sich um und entdeckte den anderen Mann nicht weit voraus. Kurzentschlossen rannte er ihm nach, ließ seine Pranke schwer auf die Schulter des Flüchtigen fallen und zwang ihn anzuhalten.
"Wartet bitte! Nicht so schnell!", sagte er, in der Hoffnung, der Mann würde noch ein paar Worte mit ihm wechseln und vielleicht ein wenig Licht in das große Dunkel bringen.
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Avarion DeSpaire
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Ganz in Gedanken war Ion losmarschiert, der Straße folgend, die vom Bordell weg, bergab in Richtung Meer führte. Irgendetwas sagte ihm, das er in die Richtung gehen sollte und dabei konnte er nicht einmal sagen, was es war. Seine Füße bewegten sich Schritt für Schritt wie von selbst.
Als Einar ihm die Hand auf die Schulter fallen ließ, schreckte er zusammen, als hätte der Nordmann ihn tatsächlich geschlagen. Er fuhr herum, sah ihn erschrocken an und fasste sich an den Unterarm. "Was zum...." fuhr er ihn an, schluckte den Rest herunter. "Einar? Was...?" Irritiert und orientierungslos drehte er sich einmal um die eigene Achse. Was war geschehen? Wieso war er hier? Und warum tat ihm sein Arm weh? Fahrig legte er den Handballen an die Stirn und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
Ion drehte sich wieder zu Einar um und sah ihn aufmerksam an. "Wollen wir ein wenig ..." Den Satz nicht beendend wies er nur die Straße entlang, die in Richtung Hafen führte und ging langsam weiter. Noch immer war das merkwürdige Gefühl in seiner Magengegend, die nur langsam verschwinden wollte. Tiefes ein und ausatmen half weiter und langsam verzogen sich die Nebel, der seine Sicht auf die reale Welt verzerrt hatte.
"Wie fühlst du dich?" fragte er, irgendwie ein Gespräch beginnend. Noch während sie langsam weiter gingen, krempelte er sich den Ärmel hoch und betrachtete seinen Unterarm. Gedankenverloren streichelte er die Haut, auf der sich drei hauchdünne rote Striche zeigten. Er konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern, wann und wo er sich die zugezogen hatte.
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