Allgemein | Irgendwo in den Straßen Nowigrads...

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Avarion DeSpaire
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Während Ion noch neben Francis auf dem Boden kniete, bemerkte er, wie sich die Spinne aus den Staub machen wollte. Was sollte er tun. Einen agressiven, offensichtlichen Zauber wollte er partou nicht wirken, das würde nur mehr Probleme anlocken als wirklich helfen. Er atmete tief durch und streckte den Hand aus, fixierte sein Ziel und wirkte mit einer kleinen Handbewegung den Zauber, der im in den Adern lag, wie kein zweiter. Die Gedankenkontrolle suchte und fand auch ihr Ziel und wühlte sich durch die Gedanken des Flüchtigen. 'Halt' befahl Ion mental und behielt den Schatten im Auge. Wie gut und ob es am Ende wirklich funktionierte, wusste er nicht.
Für den Riesen, der von Jarel in beschlag genommen worden war, hatte Ion kein Auge mehr. Und der letzte? Für den hatte er gerade auch keine Konzentration übrig. Seine Finger zitterten leicht und auf seiner Stirn entstand eine Schweißperle. Scheiß Gedankenkontrolle. Er hatte sie viel zu lange nicht benutzt.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Der riesige Typ dachte gar nicht daran sich zu ergeben.
Während sein Gegner sich zum Angriff bereit machte, die Überreste seines Gesichtes verzog, den bis auf ein paar schwarze Stummel leeren Schlund in seiner Version eines überheblichen Grinsens präsentierte, die Fäuste hochnahm und einen Schritt auf ihn zumachte begann der Schattenläufer ebenfalls zu lächeln. Ein grausames, im Gegensatz zu seinem Gegenüber regelrecht überschwänglich zahnreiches Lächeln unter pechschwarzen Augen.
Er hatte dem schwarzen genug Leine gelassen und dieser nahm die ihm angebotene Kontrolle mit weit ausgebreiteten Armen - oder besser Klauen. Und beide genossen es.
Warum nicht? Warum sich bei diesem Typen zurückhalten? Gerecht sein? Gut?
Er war kein guter Mensch, kein Gerechter, kein Rechtschaffener. Er war ein Berufskiller.
Warum sich zusammennehmen?
Kletzko, dessen höheren Hirnfunktionen noch immer darunter litten, dass sein Blut gerade woanders mehr Spaß hatte, stolperte seinem Gegner regelrecht entgegen.
Unvermittelt und in einer kaum wahrnehmbaren Geschwindigkeit zog Jarel den rechten Ellenbogen zurück und schlug dem verbauten Hünen die Faust mit einer kurzen Rechten direkt ins Gesicht.
Das Geräusch, als würde ein trockener Ast im Feuer zu Asche explodieren war grässlich. Noch grässlicher war der Anblick des Hünen, dessen Gesicht sich um beinahe einhundertachtzig nach hinten gerichtet jeglichen Ausdruck verlor, bevor er zusammensackte, auf dem bewusstlosen Tihomir zusammenbrach und sich dort aller Körperausscheidungen entledigte, die sich ohne die benötigte Muskelspannung den Weg hinaus suchten.
Zwei erledigt, einer noch übrig.
Kurz schweifte Jarels Blick über Ion, der sich um das Mädchen kümmerte.
Sehr gut. So konnte er sich allein auf den letzten Gegner konzentrieren.
Und dieser stand wie am Boden festgenagelt halb in der Gasse, halb auf der Straße und schwankte wie ein Grashalm im Wind. Der Hexenmeister hatte seinen Verstand gebannt. Schade. Eine kleine Jagd durch die nächtlichen Straßen hätten sie beide erfreut. Ihn…und den Schwarzen auch. Die Einsicht, dass er es besser nicht riskieren sollte würde ihm erst morgen kommen. Oder auch gar nicht.
Jarel erreichte Pille, packte ihn an den Schultern und schob und schubste den letzten der drei zurück in die Gasse. Bis der gebeutelte an die rückwärtige Mauer stieß.
Schieße. Die halbe Portion war kein Gegner. Eine Prügelei heraufzubeschwören war vollkommen zweckfrei. So erledigte Jarel auch den dritten mit einem einzigen Schlag. Längst nicht so tödlich wie bei Kletzko und nicht ansatzweise so befriedigend.
Er wollte mehr. Da war so viel angestaute Wut die hinaus wollte. So viel unterdrückte Aggression.
Die drei Angreifer lagen tot und bewusstlos wie ein Haufen Lumpen übereinandergestapelt.
Jarel stand darüber, jeder Muskel bis kurz vor dem Zerreißen gespannt, die Fäuste geballt, den Kopf gesenkt, schnaufend, knurrend, grollend und kurz davor, vollkommen die Kontrolle zu verlieren.
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Avarion DeSpaire
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Pilles Blick war leer und noch dümmlicher zu betrachten als es eh schon war. das änderte sich auch nicht, als Jarel ihn unsanft an die Wand und danach ins Reich der Träume beförderte. Da Ion mit dem Opfer mental verbunden war konnte er den Schlag fast schon spüren und auch, obwohl nicht so stark, doch unnötig hart. Er ließ den Geist des verhungerten los und erhob sich, langsam und bedacht. Er kannte diesen Ausdruck, wenngleich er Jarel nun schon Jahre nicht mehr gesehen hatte. Und doch hatte sich nicht sehr viel geändert. "Jarel." sprach er den Schattenläufer betont deutlich an. "Es ist gut. DIE haben genug."
Die Aggressivität schwappte über die Aura des Schurken wie eine Welle bei kräftigen Sturm. Ion trat näher, langsam, selbstbewusst und doch alarmiert. "Mach dich nicht unglücklich. Reiß dich zusammen." Er deutete auf die Frau am Boden. "Wir müssen uns um die Frau kümmern. Ich werde sie alleine nicht tragen können und das Gesindel ist es nicht wert Probleme zu bekommen." Kurz überlegte Ion, ob er auf Jarel zugreifen sollte. Aber das würde wenn er Pech hatte in einer Schlägerei enden und auf die konnten sie beide verzichten. "JAREL." rief er ihn an. "Denk an Slava, denk an deinen Sohn. was würden sie denken, wenn sie dich so sehen würden."
Toralar war nicht minder alarmiert. Er mobilisierte in dem Elfen das Adrenalin und suggerierte Jarel ein Bild von Clay, als dieser klein war und gerade lachte. Das einzige welches er auf die Schnell in den Erinnerungen seines Wirts finden konnte. Und doch war da etwas, was er im ersten Augenblick nicht in Worte fassen konnte. Es war, als betrachteten ihn aus den Schatten heraus etwas, was aber nicht wirklich da war.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Mit einem Ruck und einem tiefen Grollen wand sich Jarel Ion zu und einen Moment machte es den Eindruck, als wolle der Schattenläufer den Hexenmeister anfallen.
Clay…Clays Bild wie er vor der Hütte im Wald mit ihm und Ilarion verstecken spielte zerfloss in ein anderes. Jakob, den er halb erfroren und mehr Tod als am Leben zurück zur Komturei schleppte. Dann Violetta, die er durch ihr brennendes Elternhaus hinaus an den Leichen ihrer Eltern und Geschwister vorbei ins Freie trug und zu schlechter Letzt Slava… Leichenblass, reglos am Boden des Verhörraumes.
So viel Elend. So viel Tod. Wollte er so etwas über die Stadt bringen?
Etwas in ihm wollte das tatsächlich. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit und eine unglaubliche Menge an Kraft, bis er diesen Wunsch – nein dieses brennende Verlangen – herunter gekämpft und zurück in die Truhe gestopft hatte, in der es schon so lange gebunden und verborgen war.

Das Erste was schwand war die Anspannung in den Muskeln des Schattenläufers.
Seine Beine fühlten sich von einem Moment auf den anderen an wie mit einer weichen Masse gefüllt, nicht einmal für Gummi reichte es. Er schwankte kurz und sackte dann mit einem dunklen Seufzen auf die Knie.
Der Moment war vorbei. Die Gefahr vorüber.
„Danke.“, murrte Jarel und wollte gerade den Blick heben um Ion anzusehen, als er im Augenwinkel eine Bewegung wahrzunehmen dachte.
Etwas im Schatten – nein, im Nebel - schlich um ihn und den Hexenmeister. Etwas mit geschmeidigen Bewegungen, den leichten Sprüngen einer Katze, der überlegenen Geschmeidigkeit eines Raubtieres. Aber er fühlte sich davon nicht bedroht, sondern eher…angezogen.
Jarel schluckte.
„Ist dein Dämon in meinem Kopf?“, brummte der Schattenläufer, riss die Augen von den schattenhaften Bewegungen los und schaffte es endlich Ion anzusehen. Damit war auch die seltsame Erscheinung verschwunden. Leider.
Langsam kehrte sein Verstand in die Gegenwart zurück und damit auch die Schmerzen. Verdammt…sich zu prügeln war eine wirklich beschissene Idee gewesen.
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Avarion DeSpaire
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"Nein." sagte Ion etwas abwesend und sah in genau die gleiche Richtung, mehr noch. Sein Blick leerte sich und schien auf einer anderen Eben zu suchen. Er blinzelte ein zwei mal und seine Augen waren nur einen kurzen Augenblick lang beide violett. Sogar der erste Faden fing an über die Wange zu wandern, zog sich dann aber genauso schnell zurück, wie er gekommen war. Ion blinzelte noch einmal und sah dann zu Jarel. "Was macht der Rücken? War ne beschissene Idee sich zu prügeln. Andererseits." er vollendete den Satz nicht, sondern drehte sich zu Francis um und ging neben ihr auf die Knie. "Kannst du die überlebenden Fesseln? Ich habe keine Lust auf einen Rückfall deines Temperaments." In dem spärlichen Licht konnte er sich kein wirkliches Bild machen von dem Ausmaß der Verletzungen, die Francis davon getragen hatte. So griff er mit einem Arm unter ihren Knien durch und mit der anderen unter ihren Achseln und hob sie auf den Arm. Ihr Kopf sackte an seine Schulter, während er sie aus der Gasse heraus auf die Straße zurück trug. Hier war zumindest das Licht des Mondes und jenes welches durch die Fenster nach außen drang. Vorsichtig suchte er einen Platz, wo er sie vorsichtig ablegen konnte. Jarel überließ er die Sicherung des Gesindels. Als erstes versuchte er ihren freigelegten Oberkörper mit den Resten ihres Kleides zu bedecken, was vergebens war. Also zog er sich den Mantel aus und legte ihn auf ihren Körper. Dann legte er vorsichtig seine Hand auf ihre Wange und drehte leicht den Kopf. Schon jetzt war ihre Gesichtshälfte leicht rot und geschwollen. Das würde ein paar hässliche blaue Flecken geben. Ion nahm sie wieder auf den Arm und setzte sich dann mit ihr auf eine Kiste, so das sie auf seinem Schoß sitzen konnte. Der Boden war weder bequem noch warm. So wartete er, bis Jarel fertig war und zu ihm aufschließen konnte.
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Francis Rose
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Dunkelheit hatte Francis Bewusstsein ergriffen und eisern in die Tiefe gezogen. Wie lange sie dort reglos und machtlos verharrte, wusste sie nicht. jegliches Zeitgefühl war mit dem Schlag gegen ihren Kopf verschwunden und hatte nur noch einem Platz gelassen. Sie hatte Schmerzen. Und das war auch das erste, was sie wieder spürte, als sie langsam wieder zu sich kam. Und es war auch der einzige Schmerz, den sie spürte. Normalerweise schmerzte der Unterleib empfindlich, wenn man gewaltsam genommen wurde. Aber der Schmerz fehlte. Sie wurde getragen, fast schon sanft und vorsichtig. Hatten die drei schmierigen Kerle es sich anders überlegt und wollten sie nun entführen, um ihr Schreckliches Werk ungestört an einem anderen Ort zu vollenden? Sie ließ die Augen geschlossen, auch aus Angst, sie würde wieder geschlagen, wenn die drei bemerkten, dass sie wieder zu sich kam. Dann spürte sie, wie sie beinahe sanft auf den Boden abgelegt wurde. Es war kalt und der Wind, der durch die Gassen pfiff, streifte ihre nackte Haut. Wieder willen stellten sich ihre Brustwarzen auf und an ihrem ganzen Körper stellten sich fein die kleinen Härchen auf, was man im Volksmund auch eine Gänsehaut nannte.
Aber dann fummelte einer an ihrer Kleidung herum und sie fürchtete schon, dass sie einfach nur eine bequemere Stelle gesucht hatten. Und gerade als sie fürchtete, wer auch immer würde sie unsittlich anfassen, spürte sie wie sie zugedeckt wurde. Das Verhalten irritierte sie und doch wagte sie es noch immer nicht, sich zu rühren, auch weil die jetzige Behandlung gut tat. Ein befremdlicher Gedanke, nach dem Überfall, in dieser Kleinigkeit etwas positives zu sehen. Das lag wohl daran, dass es nicht das erste mal war, das sie überfallen und misshandelt wurde. Es gab kaum eine Hure, der das noch nicht passiert war. Mit ein Grund, warum die Mädels meistens zu zweit oder zu dritt unterwegs waren.
Dann wurde sie wieder hoch gehoben und wer auch immer sie hielt, achtete darauf, dass sie es bequem und warm hatte. Das passte so ganz und gar nicht zu den stinkenden Aasfressern der Gesellschaft. Und auf einmal bemerkte sie den Unterschied. Wer auch immer sie auf dem Arm hatte, stank nicht. Im Gegenteil. Der Duft war angenehm. Es roch nach frischer Seife. Vorsichtig blinzelte sie mit ihrem nicht angeschwollenen Auge und versuchte etwas zu erkennen. Diese kleine Bewegung reichte aus um den Schmerz wieder zu wecken und ihr ein gequältes Stöhnen zu entlocken. Jetzt war die Maskerade gefallen und sie konnte auch auffällig hinsehen. Etwas mühsam drehte sie den Kopf und sah den Schneider, der sie liebevoll im Arm hielt und in die dunkle Gasse starrte, in der das Unglück angefangen hatte. "Wo.." sagte sie leise und schloss die Augen wieder. "Danke." sagte sie sehr leise und wusste, dass sie nun nichts mehr zu fürchten hatte.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

So schnell wie der Spuk in sein Sichtfeld gehuscht war, so schnell hatte er sie wieder verloren.
Eine vom Schmerz oder Wutrausch erzeugte Einbildung war es definitiv nicht gewesen, denn auch Ion hatte es wahrgenommen. Und im Falle des Hexenmeisters hatte es besonders den Dämon angesprochen, so viel war klar. Warum fühlte es sich wie ein Verlust an, die Erscheinung nicht mehr zu sehen?
Doch nach all dem würde er später fragen. Jetzt galt es das Mädchen in Sicherheit zu bringen.
Der Elf kümmerte sich um das Opfer und Jarel bestätigte mit einem Brummton, dass er die besiegten Banditen verschnüren würde. Schnaufend wie ein Dampfkessel stapfte er zu dem stinkenden Haufen Arme und Beine und benutze pragmatischer Weise die Leiche, um die beiden Verletzen daran zu fesseln. Nach kurzem Zögern drehte er die lädierten Körper der Überlebenden sogar auf die Seite.
Das er den mit dem schiefen Gesicht erschlagen hatte rührte sein Gewissen allerdings nicht im Geringsten. Und die anderen beiden sollten auch nur überleben, damit alles seine Richtigkeit hatte.
Slava war dabei, hier für Recht und Ordnung zu sorgen. Und er würde ihn unterstützen wo immer er konnte. Wenn er es denn noch…
Der Ritter erwischte sich dabei, gedankenverloren das Paket von Körpern anzustarren, riss seine Gedanken von den grünen Augen los, an die er schon wieder dachte, und eilte mit nicht ganz so festem Schritt zurück zum Hexenmeister.
Etwas rann heiß wie Lava seinen Rücken herunter und suchte sich seinen Weg in den Lederbund der Hose. Und das trotz Verband. Kein gutes Zeichen. Seltsamerweise war der Gedanken, Ion würde wütend, weil er seine Arbeit ruiniert hatte unangenehmer als der Schmerz.
Hoffentlich gab er sich beim nächsten Mal noch einmal so viel Mühe, auch wenn es dieses Mal vergebene Liebesmüh gewesen war. Doch jetzt war etwas anderes wichtiger.
Jarel trat vor Ion. „Ist sie schwer verletzt?“, brummte er und beobachtete den Hexenmeister.
Er ging seltsam vertraut mit dem Mädchen um. Er war zwar schon immer zuvorkommend zu den Weibchen gewesen – und das obwohl seine Mutter die zweitresoluteste Frau gewesen war, der dem Ritter jemals begegnet war- aber das hier hatte ein ganz anderes Niveau.
„Du kennst sie, richtig?“, stellte Jarel unsicher fest.
„Wohin bringen wir sie? Im Krankenhaus ist niemand mehr.“
Vielleicht nahmen sie sie mit zu Slava. Arvijd war sicherlich da und konnte sich kümmern.
Und er selber konnte seinem Verlobten endlich erklären das es ihm gut ging. Mehr oder weniger.
„Zu Slava? Ich muss nur vorher zur Stadtwache und die drei abholen lassen...“
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Avarion DeSpaire
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Ion nickte, erst einmal, dann ein zweites Mal und schließlich sah er ihn fragend an. Francis regte sich und sah ihn an und sie lächelte. Immerhin schien sie ihn zu erkennen. Sanft drückte er sie an sich, damit sie auch von seiner Körperwärme profitieren konnte. "Ja. Wir sind einander bekannt." beantwortete er Jarels Frage und wiederholte dann seine eigene noch einmal. "Wie geht es deinem Rücken?" An Francis gerichtet fragte er hingegen. "Kannst du einen Moment alleine sitzen? Ich muss mir etwas ansehen." da sie nickte und sich mühe gab von seinem Schoß herunter zu rutschen, stand er auf und hielt ihre Hände, bis er sich sicher war, dass sie wirklich alleine sitzen konnte. Dann kam er zu Jarel und drehte ihn etwas unsanft um, so das der Mensch mit dem Rücken zu ihm stand. Er musste nur eine Schicht Stoff anheben um die ersten Spuren des Desasters zu sehen.
"Halt still." mahnte er Jarel streng und legte eine Hand flach auf den Verband. Er schloss die Augen und konzentrierte sich auf die blutende, nun wieder offene Wunde. Er suchte und fand die Stellen, die den Kampf nicht überstanden hatten. Die größte Wunde das wieder auf gerissen und blutete fleißig vor sich hin. Ion seufzte leicht. Unter seiner Hand schimmerte es grünlich und Er konzentrierte sich nur darauf, die Blutung zu stillen, das Jarel auch noch bis zum Haus von Slava durchhalten würde. Ein kribbeln breitete sich in der Haut aus und für den Menschen fing es an zu jucken, und die Wunde schloss sich weiter als sie sollte. Als Ion das bemerkte nahm er fast schon erschrocken schnell die Hand weg und blinzelte ein zwei mal um wieder das hier und jetzt klar sehen zu können. "Das wird halten bis der Arzt es sich ansehen kann. Aber keine Schlägereien mehr." wie gut der Zauber gewirkt hatte, würde Jarel zu spüren bekommen, wenn der Arzt die eingewachsenen Fäden würde entfernen müssen.
"Wir nehmen Francis mit zu Slava, dann kann Arvijd sie sich einmal ansehen, wenn er da sein sollte." Zu dem Vorschlag mit der Stadtwache nickte er kurz. "Dann können die dort auch gleich ihre Aussage aufnehmen. Wenn man das in dieser Welt überhaupt macht." Ein klein wenig zweifelte er daran. Er drehte sich zu Francis um und hielt ihr eine Hand hin. "Kannst du gehen?"
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Francis Rose
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Francis saß still auf dem Schoss des Schneiders und genoss die wärme und den Schutz, den diese einfache Geste des Haltens inne hatte. Ihr Bewusstsein kehrte immer mehr zurück und mit diesem auch ein leichtes zittern, welches nichts mit der Außentemperatur zu tun hatte. Ihr saß der Schreck noch immer in den Gliedern und würde wohl noch eine weile da bleiben. Fast schon widerwillig nickte sie, als ihr Retter sich erheben wollte um nach dem anderen zu sehen. Sie öffnete die Augen und betrachtete den Menschen. Bekannt war er ihr nicht und seine Gesamte Erscheinung war düster. Vor ihm wäre sie wohl auch geflüchtet, erst recht als sie hörte wie seine Stimme brummte. Es klang fast so, als wäre es keine Menschliche Stimme.
Vorsichtig und tatsächlich noch etwas wackelig setzte sie sich alleine hin und zog sich den Mantel richtig an. Es half die innere kälte zu vertreiben. Die Arme um den Körper geschlungen beobachtete sie die beiden und versuchte zu erkennen, was sie gemeinsam hatten. Der Schneider ging mit dem Menschen um als wäre sie Brüder oder Kameraden, als ob sie sich schon lange kannten. Gerade als sie etwas fragen wollte, sah sie was der Schneider machte und bekam große Augen. 'Er ist ein Zauberer!' Nie zuvor hatte er das in ihre Richtung demonstriert, aber es passte zu den ganzen Fragen, die er ihr während seines Aufenthalts gestellt hatte. Sie hätte es sich eigentlich denken können. Oder sie hatte es schlicht bewusst verdrängt, weil er immer nett zu ihr war und sie in ihrem Kopf ein sehr eindeutiges Bild von allen Zauberern hatte. Arrogant, Eingebildet, Kalt und Unnahbar.
"Kannst du laufen?" fragte er sie und kurz musste sie diese Frage an sich selber weiter reichen. Die Welt drehte sich nicht mehr, aber die Kopfschmerzen würden wohl noch eine Weile bleiben. Vorsichtig tastete sie nach ihrem Gesicht und zog leicht scharf die Luft durch die Zähne ein, als die Seite schmerzte. 'Na Großartig, das würde ein stolzer blauer Fleck werden.' Sie nahm seine angebotene Hand und stand auf. Tatsächlich ging das erstaunlich gut. Trotz allem wackelte sie einen Schritt auf ihn zu und lehnte sich an ihn. Sie genoss seine Gegenwart einfach viel zu sehr und die Rolle des schwachen Weibchens war bei vielen Männern sehr begehrt. "Ja. Es wird gehen." sagte sie leise.
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Jarel Moore
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Jarel hielt augenblicklich still, als Ion ihn so scharf ansprach. Zum einen biss ihn das schlechte Gewissen, die sorgsame Arber ruiniert zu haben, zum anderen wusste er genau as geschehen konnte, wenn der Hexenmeister - der im Begriff war einen Heilzauber auszusprechen – abgelenkt wurde.
Er hielt die Luft an, kniff die Augen zusammen, verzog bereits ungesehen das Gesicht, als es zu Brennen begann und rechnete mit dem Schlimmsten.
Doch das blieb aus. Stattdessen nahm die Spannung in seinem Rücken erst zu, dann ab und verklang dann in einem lästigen, aber aushaltbarem Jucken.
Der Schattenläufer atmete hörbar auf und bewegte prüfend die Schultern. Ja, der Schmerz war noch da, aber längst nicht mehr so reißend wie kurz davor.
„Danke.“, murmelte er verlegen ob seines Misstrauens in die Heilkünste des Elfen.
Er drehte sich zu den beiden und betrachtete das Mädchen genauer. Hübsches Ding. Keine Ähnlichkeit zu Avarions Frau, die man eher als rassig beizeichnen konnten und nicht wirklich als zart.
Diese hier war eine echte, mädchenhafte Schönheit.
Den beinahe schon verschüchterten Blick der Frau nahm der Schattenläufer durchaus wahr.
Kein Wunder. Er war aus dem nichts aufgetaucht und hatte drei Gegener mit roher Gewalt niedergeschlagen. Was sollte die Dame auch denken?
Er setzte ein Lächeln auf, dass mit seiner bisherigen Erscheinung und stets brummigen Art so gar nicht in Einklang zu bringen war. Ein warmherziges, offenes und fürsorgliches Lächeln. Er deutete eine kleine Verbeugung an, was er sogleich bereute, sich aber nicht anmerken ließ.
„Mein Name ist Jarel Moore.“, erklärte er und versuchte möglichst wenig bedrohlich und eher freundlich zu sprechen was in diesem Falle – zumindest in Ions spitzen Ohren - irgendwie ulkig klang.
Seine Berufung und seinen – ohnehin nicht mehr vorhandenen - Titel ließ er aus. Das würde nur für noch mehr Verwirrung sorgen.
„Wir würden euch gern zur Stadtwache geleiten, Mylady. Für eine Aussage.“, erklärte er und hatte es tatsächlich geschafft, seinem Bärenbrummen etwas warmes zu verleihen und seiner Körperhaltung etwas, dass mehr nach Gentleman aussah und weniger nach Mord und Todschlag.
„Und wenn ihr es dann wünscht mit zu einem Freund zu nehmen. Dort treffen wir auf einige andere. Einer davon ist Arzt und der Gastgeber hat sicher nichts dagegen, wenn wir in solcher hübscher Begleitung erscheinen.“ Er zwinkerte sogar verschmitzt.
Eine erstaunliche Verwandlung vom Wolf zum Schoßhund.
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Avarion DeSpaire
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Mit einer Mischung aus erstaunen und Amüsement beobachtete Ion wie Jarel den Schoßhund mimte und musste sich ein lachen verkneifen. Es wurde ein unterdrücktes Schmunzeln. Da sie mit jedem Schritt sicherer wurde, hielt er nur Händchen, um sie im Zweifelsfall sofort auffangen zu können. Noch einmal warf er einen Blick zurück, zu der Gasse in der das verbrechen geschehen sollte und zu dem was er aus dem Augenwinkel glaubte gesehen zu haben. 'Toralar? War da vorhin etwas?` Doch der Dämon schwieg. Ion seufzte. Immer wenn er es nicht gebrauchen konnte, quatschte ihm sein Untermieter die Ohren voll, aber wenn er mal eine frage hatte, meldete er sich nicht. Langsam gingen sie weiter und die Magie forderte ihren Preis. Sein Magen knurrte durch die Nacht, das es wahrscheinlich die ganze Straße hören konnte. Peinlich berührt legte er sich eine Hand auf den Bauch. "Verzeiht. Ich habe eine ganze Weile nichts gegessen."
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