Stadtteil | in den Scherben

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Valjan Novka
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Eigentlich wollte Valjan auch nicht observieren, nur Schura es kurz zeigen, damit er wusste wo es ist. Er war gar nicht passend zum observieren angezogen, weshalb er sich lieber hinter der Hausecke hielt und Schura das Blickfeld überließ. Hoffentlich machten seine Jungs keinen Unfug, denn bei denen sollte er nun sein. Aber es war gerade sehr nett hier zu reden. Bei 'Schau her, Mann' sah er sich leicht verwundert um bis ihm klar wurde was Schura meinte.

„Schauermänner oder Schauerleute sind Arbeiter am Hafen, die für das Be- und Entladen von Schiffen oder ähnliches bezahlt werden. Irgendwann konnte mein Vater nichts mehr heben und... hat seine Arbeit verloren. Jetzt bewegt er sich nur noch zwischen Bett und seiner Bank. Du hat ihn ja gesehen...“ Valjan betrachtete sein Gegenüber, so viel älter war sein Vater nicht, aber in keinster Weise so vital. Schura war trainiert, gut genähert, groß gewachsen, kräftig und fühlte sich sicher. Wie... ein Raubtier. Der kleine Korporal brauchte ein wenig, um seinen musternden Blick mit einem leisen Räuspern wieder sein zu lassen.

„Nowigrad ist frei. Durch Handel und dem großen Hafen reich geworden. Wir haben keinen König oder Königin. Nur einen Regenten und neben diesen einen Stadtrat, für den muss man nicht einmal von Adel sein. Wobei nötigenfalls eben Titel vergeben werden.“ Ein dünnes Lächeln. Man kannte ja jemanden, dem das passiert ist. „Der Wohlstand bringt natürlich Neider. Die umliegenden Königreiche haben schon immer ein hungriges Auge auf diese Mauern geworfen. Und jetzt... kommt Nilfgaard noch dazu.“ Der Gedanke ließ ihn leicht frösteln, sodass er ihn gleich wieder weg schob. Schura wollte bleiben...

„Kannst Du nicht wieder zurück? Zurück nach Hause?“ Es muss furchtbar sein, wenn man so völlig losgerissen ist.
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Alexander Lebedew
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Jemand der am Hafen die Lladung löschte. Er kannte eauch den russichen BEgriff dafür nicht. Doch, 'Lastkran'. Und den Rest erledigten Logistiker, irgendetwas derartiges gab es sicher noch, aber es war ihm unbekannt, er hatte sich nie damit beschäftigt.
Und er vermutete, er musste nicht fragen ob es etwas wie eine Rente gab.
"Kann gar nicht mehr gehen? Sonst vielleicht hat Slava, also Sokolov Arbeit für ihn?"
Er wollte helfen. Irgendwie.
Der Schilderung über die freie Stadt lauschte er. So ähnlich hatte er es auch schon gehört, von Slava und auch von den männern, die ihn hergebracht hatten.
"Ich mag die Stadt. Helfe auch mit. Zurück geht glaub ich nicht. Sokolov hat geforscht, nichts gefunden. Vielleicht irgendwann, aber ist dann richtige Welt? Gibt so viele... Dann lieber bleiben. Bei uns auch Krieg, schlimmer als hier mit Nilfgard. Besser bleiben."
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Valjan Novka
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Valjan war nicht undankbar, dass seine oder vielleicht auch ihre Musterung Schura nicht aufgefallen ist.

„Meinem Vater tut alles weh, der Rücken, die Gelenke. Wir... wissen nicht was es ist, er kann noch laufen, aber… die Stiege kommt er sicher nicht mehr hoch.“ Valjan lächelte etwas müde. Er will nicht jammern, sie haben ein Dach und zu essen, nicht immer reichlich, aber genug. „Außerdem ist er sehr misstrauisch Sla… dem Freiherrn von Sokolov gegenüber.“ Schura mag vertrauter mit Sokolov sein und vielleicht gilt das auch für ihn, wenn man unter sich ist, aber Adel ist Adel. Wie neu ist egal. „Seine alten Kollegen meinten, dass Sokolov im letzten Jahr noch am Hafen gearbeitet hätte und jetzt ist er soweit gekommen. Er will eigentlich nicht genau wissen, wie das funktioniert hat und wünschte es könnte ihm egal sein.“

Aber der kleine Korporal schüttelte leicht den Kopf, nicht so wichtig. Slava würde keine Arbeit für einen verbrauchten Mann haben und Paps würde es nie wollen.

„Aber... gibt es bei Dir niemanden, der Dich vermisst? Sich Sorgen macht wo Du bleibst?“
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Alexander Lebedew
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Schura nahm sich trotzdem vor, zu fragen.
"Hat er..." also am Hafen gearbeitet, das wusste auch Schura. "Sagte hat viel gelernt dort, über Menschen und Stadt und sagt wo man Hebel ansetzen. Wusste ja selber auch nicht alles von ihm, aber hat mir mehr als einmal Arsch gerettet und anderen, deswegen Freunde."
Er wollte eigentlich gerne sagen 'alles in allem ist er aber ein guter Mensch' aber genau das brachte er beim besten Willen nicht über die Lippen. Er war nicht restlos davon überzeugt.
Und er war auch nicht unbedingt aufmerksam, das war auch besser, denn er hätte den Blick vollkommen falsch oder besser viel zu richtig eingeschätzt.
"War Söldner, Mietschwert sagt man hier, wird man nicht, wenn man hat Familie. Eltern leben noch... irgendwo... wenig Kontakt. Kameraden waren Familie. Valentine, Viktor... Amir ist tot, Ulad gegangen, hat jetzt selbst Familie, Lew auch. Jura in Krankenhaus, Kovac und Starik auch tot. Alle noch übrigen hier."
Bis auf Wolodja und Markin alias Makarov. Aber die vermisste er beide am wenigsten. Erst recht nicht seit er wusste, für wen Slava wirklich arbeitete und wenn er nun eins und ein zusammenzählte war ihm klar, dass damit Wolodja auch einer von denen war und Markin im Rang noch über ihnen stand, denn das waren die einzigen gewesen von denen Slava offiziell Befehle angenommen hatte. Mit Wolodja hatte er noch von Zeit zu zeit diskutiert, der war vermutlich nur ein Verbindungsmann, bei Markin gab es nix zu diskutieren, auch für ihn nicht.
"Viel rumgekommen, keiner macht sich Sorgen, kann ich auch genauso gut bleiben, neue Freunde finden. Und bei dir? Außer Eltern... hast du... Freundin?"
Eindeutig eine Fangfrage, ganz eindeutig, aber die vollkommen falsche Richtung.
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Valjan Novka
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Den Arsch retten, das war es wohl, was verbindet. Als Valjan sich von diesem Raman hat würgen lassen, gab es vor allem einen Anschiss und eine der vielen Diskussionen, dass er viel zu schmächtig sei. Vor allem dem Mangel an Leuten war es zu verdanken, dass man ihn behielt und schließlich ‚weg’befördert hat: zu dem unfähigen Haufen, den kein anderer haben wollte.

Aber er nickte, er konnte nachvollziehen, dass man deshalb Freunde wurde. Söldner klar, was sonst? Nicht so anderes als hier: wer niemand hat, schaut wo er bleibt und Personen, die irgendwie eine Waffen führen können, finden Arbeit. Ist wohl überall dasselbe: „Eure Welt ist genauso feindselig.“ Mehr eine Feststellung als eine Frage. „Tut mir leid. Ich…“ Ein wenig verlegen sah Valjan zu Boden, eigentlich ist das viel zu persönlich: „… komme gerne nach Hause. Es tut gut sich zumindest an einem Ort sich um nichts kümmern zu müssen.“

Auf die Fangfrage, die als solche nicht wirklich erkannt wurde, vielleicht hatte es der Russe noch nicht so mit dem Genus bei Nomen, blickte er aber wieder auf: „Eine Freundin? Ja Olga, aber… seit sie geheiratet hat, ist sie nur noch schwanger oder kümmert sich um ihre Kinder und hab meinen Dienst, sodass wir kaum noch Kontakt haben. Wir sind zusammen aufgewachsen, haben auf den Straßen gespielt. Aber naja… man hat seine Verpflichtungen und ist älter geworden, zumindest ein bisschen.“ Ein entschuldigendes Lächeln zu dem doch älteren Mann.
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Alexander Lebedew
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"Muss nicht leid tun. Hätte ja nicht kommen müssen. Und meine Welt mehr feindselig... feindseliger" er wiederholte das Wort, nochmal leise, Steigerungsformen kamen nicht ganz so häufig vor. "Schlimm...ere Waffen, Menschen in gleicher Stadt, unfreundlich. Kann nicht erklären... später mal. Worte fehlen."
Eine anonyme Großstadt brachte auch in seinen Augen mehr Kälte hervor als die auch in seinen Augen fast Dörfliche Größe Nowigrads. Aber er war ja auch noch nicht lange hier.
Über die Schilderung der - zuerst dachte, er Valjan hätte wirklich eine Freundin, aber es klang dann doch eher nach einer Sandkastenspielgefährtin - wunderte er sich nun doch. nur ganz kurz überlegte er, ob Kinder hier in Sandkästen spielten, oder auf Spielplätzen... Kurz erinnerte er sich an die bunt mit Comictieren bemalten Hinterhofgaragen die das bunt bemalte Klettergerüst begrenzten zusammen mit den bunt bemalten halb vergrabenen Autoreifen. Nur ein paar Schaukeln, eine Wippe, ein paar Reittiere und die Kippen der älteren Jungs.
Dann war er wieder in der Gegenwart.
"Olga ist auch Name in meiner Welt bekannt."
Wie er weiter fragen sollte fiel ihm allerdings gerade nicht ein.
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Valjan Novka
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„Ja, später“, Valjan nickte zustimmend. Er freute sich darauf, war neugierig geworden auf diese Welt und auch auf sein Gegenüber. „Am Platz des Hierarchen, das ist der mit den Scheiterhaufen,...“ Soviel zur idyllischen Dorfatmosphäre. „...gibt es den Buchladen von Jamal. Er hat mir für ein paar Münzen beim Lesen und Schreiben lernen geholfen. Vielleicht kann er Dir auch mit der Sprache helfen oder hat irgendwelche Schriften, die Dir dabei nützlich sind.“ Und Schura hat möglicherweise ein mehr Münzen zur Verfügung, aber das sagt Valjan nicht.

„Aber ich sollte dann wirklich mal nach meinen Jungs sehen.“ Er drückte sich von der Hauswand wieder ab, warf nochmal einen Blick auf Hurensohnsanwesen. „Kann ich nach dem Dienst wieder vorbeikommen? Ich...uhm... war mit meinem Bericht an Sokolov noch nicht ganz fertig, bevor...“ Ein verlegenes Hüsteln und Blick auf den Boden, bevor nur die Augen wieder zu Schura aufsehen: „...Du weißt schon.“
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Alexander Lebedew
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"Danke." Er würde sich in dem Buchladen sicher umsehen. Ansonsten hoffte er irgendwie, dass Slava schon dafür sorgen würde, dass er die Sprache lernte.
Der Platz mit den Scheiterhaufen, er verzog kurz das Gesicht.
Und dann kam was unweigerlich kommen musste.
"Würde ich mich freuen." Und er schenkte Valjan ein aufrichtig erfreuten Lächeln.
"Nicht zu spät kommen, denn dann wir alle unterwegs. Auftrag."
Erklärte er noch etwas kryptisch, sie würde spät am Abend unterwegs sein um Nilfgarder abzuschlachten.
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Valjan Novka
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„Dienst wie gestern“, Valjan zuckte entschuldigend mit den Schultern. Er musste eh schon aufpassen sich nicht so viel heraus zu nehmen. Eher als gestern würde er nicht kommen können und vielleicht sollte er während der Bereitschaft auch etwas vor schlafen, damit er nicht wieder am Tisch weg nickt.

Zum Auftrag fragte er nicht weiter nach. Der Geheimnisdienst musste der Stadtwache nichts mitteilen. Oder was auch immer es bereits für eben wieder gefunden Kameraden mit den schlimmeren Waffen zu tun gab. Möglicherweise erfährt er das morgen früh bald genug. Deshalb nickte er nur und salutierte, bevor er suchend die Straße runter ging und dabei auch mal über die Schulter zu Schura sah. Schon ein ungewöhnlicher Mensch.

<später Bereitschaft>
Zuletzt geändert von Valjan Novka am Montag 24. Juli 2023, 14:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Alexander Lebedew
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Schura nickte nur. Wie gestern. Er erinnerte sich nicht genau... vermutlich war es schon spät gewesen, vermutlich wär er dann schon unterwegs. Er würde es sehen, aber er freute sich ehrlich, den jungen Mann wiederzusehen.
So machte er selbst sich nun auf den Weg... nach Hause. Nein in Slavas Wohnung.
Bis das sein Zuhause war würde noch Zeit vergehen, aber es bestand eine Chance.

<geht dann hier irgendwo weiter>
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Crehwill von Seren
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von: ‚Zuhause‘
Datum: Nachmittag, 12. August 1278
betrifft: Delia
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Während Vrenka eher schweigend und vielleicht eingeschüchtert neben Hexer und Sohnemann mit Picknickkorb her lief, nahm zumindest Millycent ihre neue Aufgabe sehr ernst und deutete beim Weg durch die Scherben immer wieder auf Gegenstände und sagte das Wort in der Gemeinsprache dazu.

Tjom wurde schließlich wieder auf seine Bettstatt gelegt und so gut es geht versorgt, wenn Crehwill es richtig verstanden hatte, sollte es jetzt einfach besser werden. Mit Krankheiten hatte er es echt nicht so. Aber er merkte auch, dass die Mutter immer noch sehr skeptisch gegenüber dem Hexer war. Ein paar Vorbehalte saßen einfach tief.

Deshalb verkrümelte er sich bald wieder nach draußen und wartete bis die Damen nach kamen. Delia konnte merkten, dass die Stimmung in dem kleinen Raum sichtlich um schwang und Vrenka endlich ihre Erleichterung zeigte, dass jetzt hoffentlich alles gut wurde. Zumindest ging das Geplapper mit Millycent los.
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