Stadtteil | in den Scherben
Verfasst: Freitag 6. Mai 2022, 15:51
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von/nach: Taverne "The black Horseman" -> Viertel 'die Scherben'
Datum: 15. September später Vormittag
betrifft: niemanden sonst
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Er verließ das Gasthaus nur kurze Zeit später.
Hexer neigten eigentlich nicht, Gedanken nachzuhängen. Ebensowenig er.
Trotzdem brachte die Stadt immer wieder Erinnerungen mit sich.
Er wusste, dass ihn die Hexer hier vor vielen Jahrzehnte eingesammelt hatten, er war demnach ein gebürtiger Nowigrader, aber Familie hatte er wohl keine mehr. Die Hexer sammelten bevorzugt Waisen ein, es gab genug und das gab keinen Ärger - im Gegenteil, sie taten der Stadt damit wohl einen Gefallen. Er war damit so ein Gefallen.
Manchmal erinnerte er sich daran, wenn er überlegte, ob ein Händler, ein Handwerker noch dort war wo er sie in Erinnerung hatte. Und manchmal blitzen dazwischen andere Erinnerungen auf, die er nicht recht einsortieren konnte, Erinnerungen die wohl aus seiner Kindheit stammen mussten und die weder die Zeit noch die Kräuterprobe hatten auslöschen können. Aber sie waren nicht besonders erfreulich, deswegen vergaß er sie auch gerne wieder.
Und die Stadt veränderte sich.
Alte Häuser, die er immer schon da wußte, waren nun abgerissen worden und statt dessen gruben neue Baugerüste wie Spinnen ihre Beine in den Boden, dann erinnerte er sich daran, dass die Stadt eigentlich seine Heimat sein sollte. Aber zuletzt war er vor so vielen Jahren hier gewesen...
Aber auch wenn sich vieles veränderte, eines blieb doch genug gleich, die Aufteilung nämlich. Die Handwerker, die etwas taugten, die Anderlinge, die Fachleute und jene, die man auch bezahlen konnte fand man in den Scherben.
Die Werkstätten der Menschen in den besseren Vierteln waren schön, geräumig, wunderbar dekoriert mit bunten Glasfenstern, aber die Waren bezogen sie oft direkt von den Anderlingen aus den Scherben, zumindest wenn es etwas tauen sollte, nur verkauften sie es dort dann mit einem gehörigen Aufschlag.
Seine Füße fanden den Weg durch die Stadt wie von selbst.
Ein Kürschner war schnell gefunden, er glaubte auch früher schon Rüstungen bei ihm gekauft zu haben, aber er wusste nicht mehr ganz genau wann und wie lange das her war, und vermutlich war es auch schon sein Nachfolger. Zumindest kannte ihn der schwer einschätzbare Typ, der durchaus Gnomische Vorfahren gehabt haben konnte, nicht. Und einen Hexer merkte man sich in der Regel.
Er erstand eine gebrauchte aber sehr gut erhaltene Lederhose mit einem weicheren Einsatz innen, geeignet zum Reiten und gehärtetem Leder außen, was etwas Schutz bot sowie gepanzerte Stiefel. Die Offiziers Stiefel gab er in Zahlung. Der Gnom stellte auch keine Fragen, besser so. Dazu dann noch einen breiten Waffengurt, den er über der Schulter tragen konnte und der damit auch etwas Schutz bot. So konnte er zumindest das Offiziersschwert wie gewohnt tragen, auch wenn es sich schwerer ziehen ließ. Mehr war nicht drin, das Hemd musste reichen.
Und der Gnom... er hatte auch einen Namen, aber den hatte sich Reuven nicht gemerkt. Gramen... Gramen... Gra... irgendetwas mit Gra.
Auf jedenfall konnte ihm der Gnom einen Schmied empfehlen, einen echten Geheimtipp, Hatori, ein Elf, der erst seit wenigen Jahren wieder im Geschäft war, und bei dem erkundigte er sich nach Schwertern.
Allerdings war, was der im Angebot hatte teuer und nicht was er suchte. Ein Hexerschwert aus Meteoritenstahl und eines aus einer entsprechenden Silberlegierung konnte er vielleicht anfertigen, wenn der an das Material kam die anderen Aufträge zurückstellte und wenn dann... aber da hatte Reuven schon aufgehört zuzuhören, denn was er hinter den Worte vernahm: Es wird teuer und lange dauern. Da hatte der Hexer das Interesse verloren. Und leider wirkte Axii bei Elfen nicht besonders gut.
Aber er hatte noch einen Tipp für ihn, in Oxenfurt, so hieß es kämen in wenigen Tagen Hexerschwerter bei Borsodys unter den Hammer... allerdings Wolfsschule, so hieß es, vom berühmten Hexer Geralt von Riva.
Hier schnaubte Reuven wieder.
Diesem lackierten Affe und Pomadenhengst wollte er die Schwerter nicht einmal stehlen. Er wußte zwar, dass er Gaetan damals auch hätte umlegen können, aber diese herablassend edle Art die der verfickte weiße Wolf immer an den Tag legte war ihm derart zuwider.
Trotzdem dankte er für den Tipp, der Elf konnte ja nichts dafür.
Das Offiziersschwert hätte er immerhin in Zahlung genommen, er hatte bereits einen Abnehmer dafür, doch Reuven brauchte es noch, besser als gar keines. Er versprach aber, wiederzukommen.
Außerdem ließ er sich noch einen Rüstungsmacher empfehlen, bei dem er dann noch Armschienen erwarb, für mehr reichte das Geld nicht, etwas musste er noch zurückbehalten. Es war auch so mit der Ausbeute ganz zufrieden, und das ganz ohne Axii einzusetzen. So sah er wenigstens wieder wie ein Hexer aus.
Schließlich zog er weiter zu dem Alchemisten, den er kannte. Goldstein, oder so war sein Name gewesen. Wo dieser allerdings früher gewirkt hatte war nun ein Barbier. Es heiß, der Vorbesitzer der Räumlichkeiten wäre überraschend verstorben, und er habe 'Holzbein' geheißen. So konnte man sich eben irren. Er bot ihm noch höflich einen Haarschnitt an... Reuvern hörte ganz deutlich dass er nicht von einem 'neuen' Schnitt sprach, sondern überhaupt einem. Außerdem riet er ihm dazu, sich rasieren zu lassen, aber der Hexer war mit seinen etliche-Tage-Stoppel ganz glücklich, sie störten ihn nicht. Und wozu brauchte man einen Haarschnitt, wenn man ein Messer hatte?
Der Barbier hatte wenig Verständnis für diese Ansichten, aber das war auch zu erwarten gewesen. allerdings konnte auch der ihm wieder weiterhelfen, denn der hatte wiederum von einem neuen Alchemisten in Ferneck gehört.
Der Hexer dankte für den Tipp und machte sich auf den Weg.
geht hier weiter.
von/nach: Taverne "The black Horseman" -> Viertel 'die Scherben'
Datum: 15. September später Vormittag
betrifft: niemanden sonst
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Er verließ das Gasthaus nur kurze Zeit später.
Hexer neigten eigentlich nicht, Gedanken nachzuhängen. Ebensowenig er.
Trotzdem brachte die Stadt immer wieder Erinnerungen mit sich.
Er wusste, dass ihn die Hexer hier vor vielen Jahrzehnte eingesammelt hatten, er war demnach ein gebürtiger Nowigrader, aber Familie hatte er wohl keine mehr. Die Hexer sammelten bevorzugt Waisen ein, es gab genug und das gab keinen Ärger - im Gegenteil, sie taten der Stadt damit wohl einen Gefallen. Er war damit so ein Gefallen.
Manchmal erinnerte er sich daran, wenn er überlegte, ob ein Händler, ein Handwerker noch dort war wo er sie in Erinnerung hatte. Und manchmal blitzen dazwischen andere Erinnerungen auf, die er nicht recht einsortieren konnte, Erinnerungen die wohl aus seiner Kindheit stammen mussten und die weder die Zeit noch die Kräuterprobe hatten auslöschen können. Aber sie waren nicht besonders erfreulich, deswegen vergaß er sie auch gerne wieder.
Und die Stadt veränderte sich.
Alte Häuser, die er immer schon da wußte, waren nun abgerissen worden und statt dessen gruben neue Baugerüste wie Spinnen ihre Beine in den Boden, dann erinnerte er sich daran, dass die Stadt eigentlich seine Heimat sein sollte. Aber zuletzt war er vor so vielen Jahren hier gewesen...
Aber auch wenn sich vieles veränderte, eines blieb doch genug gleich, die Aufteilung nämlich. Die Handwerker, die etwas taugten, die Anderlinge, die Fachleute und jene, die man auch bezahlen konnte fand man in den Scherben.
Die Werkstätten der Menschen in den besseren Vierteln waren schön, geräumig, wunderbar dekoriert mit bunten Glasfenstern, aber die Waren bezogen sie oft direkt von den Anderlingen aus den Scherben, zumindest wenn es etwas tauen sollte, nur verkauften sie es dort dann mit einem gehörigen Aufschlag.
Seine Füße fanden den Weg durch die Stadt wie von selbst.
Ein Kürschner war schnell gefunden, er glaubte auch früher schon Rüstungen bei ihm gekauft zu haben, aber er wusste nicht mehr ganz genau wann und wie lange das her war, und vermutlich war es auch schon sein Nachfolger. Zumindest kannte ihn der schwer einschätzbare Typ, der durchaus Gnomische Vorfahren gehabt haben konnte, nicht. Und einen Hexer merkte man sich in der Regel.
Er erstand eine gebrauchte aber sehr gut erhaltene Lederhose mit einem weicheren Einsatz innen, geeignet zum Reiten und gehärtetem Leder außen, was etwas Schutz bot sowie gepanzerte Stiefel. Die Offiziers Stiefel gab er in Zahlung. Der Gnom stellte auch keine Fragen, besser so. Dazu dann noch einen breiten Waffengurt, den er über der Schulter tragen konnte und der damit auch etwas Schutz bot. So konnte er zumindest das Offiziersschwert wie gewohnt tragen, auch wenn es sich schwerer ziehen ließ. Mehr war nicht drin, das Hemd musste reichen.
Und der Gnom... er hatte auch einen Namen, aber den hatte sich Reuven nicht gemerkt. Gramen... Gramen... Gra... irgendetwas mit Gra.
Auf jedenfall konnte ihm der Gnom einen Schmied empfehlen, einen echten Geheimtipp, Hatori, ein Elf, der erst seit wenigen Jahren wieder im Geschäft war, und bei dem erkundigte er sich nach Schwertern.
Allerdings war, was der im Angebot hatte teuer und nicht was er suchte. Ein Hexerschwert aus Meteoritenstahl und eines aus einer entsprechenden Silberlegierung konnte er vielleicht anfertigen, wenn der an das Material kam die anderen Aufträge zurückstellte und wenn dann... aber da hatte Reuven schon aufgehört zuzuhören, denn was er hinter den Worte vernahm: Es wird teuer und lange dauern. Da hatte der Hexer das Interesse verloren. Und leider wirkte Axii bei Elfen nicht besonders gut.
Aber er hatte noch einen Tipp für ihn, in Oxenfurt, so hieß es kämen in wenigen Tagen Hexerschwerter bei Borsodys unter den Hammer... allerdings Wolfsschule, so hieß es, vom berühmten Hexer Geralt von Riva.
Hier schnaubte Reuven wieder.
Diesem lackierten Affe und Pomadenhengst wollte er die Schwerter nicht einmal stehlen. Er wußte zwar, dass er Gaetan damals auch hätte umlegen können, aber diese herablassend edle Art die der verfickte weiße Wolf immer an den Tag legte war ihm derart zuwider.
Trotzdem dankte er für den Tipp, der Elf konnte ja nichts dafür.
Das Offiziersschwert hätte er immerhin in Zahlung genommen, er hatte bereits einen Abnehmer dafür, doch Reuven brauchte es noch, besser als gar keines. Er versprach aber, wiederzukommen.
Außerdem ließ er sich noch einen Rüstungsmacher empfehlen, bei dem er dann noch Armschienen erwarb, für mehr reichte das Geld nicht, etwas musste er noch zurückbehalten. Es war auch so mit der Ausbeute ganz zufrieden, und das ganz ohne Axii einzusetzen. So sah er wenigstens wieder wie ein Hexer aus.
Schließlich zog er weiter zu dem Alchemisten, den er kannte. Goldstein, oder so war sein Name gewesen. Wo dieser allerdings früher gewirkt hatte war nun ein Barbier. Es heiß, der Vorbesitzer der Räumlichkeiten wäre überraschend verstorben, und er habe 'Holzbein' geheißen. So konnte man sich eben irren. Er bot ihm noch höflich einen Haarschnitt an... Reuvern hörte ganz deutlich dass er nicht von einem 'neuen' Schnitt sprach, sondern überhaupt einem. Außerdem riet er ihm dazu, sich rasieren zu lassen, aber der Hexer war mit seinen etliche-Tage-Stoppel ganz glücklich, sie störten ihn nicht. Und wozu brauchte man einen Haarschnitt, wenn man ein Messer hatte?
Der Barbier hatte wenig Verständnis für diese Ansichten, aber das war auch zu erwarten gewesen. allerdings konnte auch der ihm wieder weiterhelfen, denn der hatte wiederum von einem neuen Alchemisten in Ferneck gehört.
Der Hexer dankte für den Tipp und machte sich auf den Weg.
geht hier weiter.