Stadtteil | Ferneck - vor der Stadtmauer Nowigrads

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
Delia
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Delia nickte dem Fremden erneut freundlich zu, so wie sich die Situation entwickelte, bestätigten die Worte der Zwergin.

Die Halbelfe setzte sich mit der kleinen Person in Bewegung. „Ja, ich kann kochen.“ Zumindest mit ihr einigermaßen bekannten Zutaten. Sie war gespannt, wie unterschiedlich diese hier nun waren.

„Wer war das?“, fragte sie dann nach.
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Crehwill von Seren
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Beim Mietstall

Der Hexer brummte zustimmend zu den Lager, er hatte davon gehört. Jarel hatte es sogar von ihm erfahren, dass mehr Lager gab, auch wenn da noch von keinem Schiff die Rede war. Cat ist wohl noch so einiges eingefallen. Den Angriffsplan kannte er noch nicht. Das wäre auch peinlich gewesen, wenn dies Information bereits zu ihm gedrungen wäre. Auf die Bitte reagierte er etwas wehleidig.

„Du weißt aber, dass Du dafür beim falschen Hexer bist? Ist Reuven verhindert?“ Der Kollege war am Abend schon kurz davor ein wenig aufzuräumen. Hätten sie vielleicht machen sollen, dann hätte er diese blöden Sirenen nicht getroffen. „Ich bin kein Söldner, Jarel. Ich hab wenig Lust mich in diesen Konflikt einzumischen, aber das weißt Du, oder?“ Solange sie keine Heilerinnen töten kommen...

Um nicht zu viele Pferde scheu zu machen, blieb er weit genug vom Stall stehen. Rekin legte demonstrativ den Pferdekopf auf Crehwills Schulter, ein bisschen kuscheln, ein bisschen Schutz suchen, ein bisschen zeigen wie tapfer man gerade ist und sie wurde dafür gestreichelt.

„Was ist mit Deinem Orden? Sind die nicht eifrig dabei? So mit Feuer und Schwert.“ Wobei sein Blick die Kleidung des Ritters streifte, die offenbar nicht die übliche Tracht ist. Soweit war er informiert. „Schick, übrigens. Schwarz. Steht Dir.“
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Jarel Moore
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Jarel blieb ebenfalls stehen, weit genug vom Stall weg. Er wusste, die Pferde würden wegen seiner Gegenwart nicht gleich durchgehen, aber es würde für Unruhe sorgen. Und das musste ja nicht sein.
Lange musterte er Crehwill mit betont ausdrucksloser Miene. Wie wichtig war es, dass der Hexer mitkam? Würden sie es auch alleine schaffen?
Ljerka hatte Recht, beim letzten Mal war er nur knapp mit dem Leben davongekommen, auch wenn er Slava durchaus zutraut hätte, die Situation allein zu klären.
Dieses Mal waren sie zwar auch ohne Crehwill mehr Personen, aber die Situation war im Gegenzug ebenfalls eine andere. Der Gegner wusste, dass sie mit einem Angriff rechnen mussten. Der Überraschungseffekt war heute Abend nicht auf ihrer Seite und auch die Situation auf dem Boot war eine völlig andere als im Lager im Wald.
„Reuven ist dabei. Er wurde jedoch unlängst verletzt und ich fürchte, dass könnte ihm und uns zum Nachteil gereichen. Ljerka ist ebenfalls dabei und ein zuverlässiger Söldner. Die Situation ist brisant und heikel. Es klingt vielleicht überzogen, aber der Ausgang dieses Abends könnte darüber entscheiden, wie Kaiser Emreis nächster Schritt aussieht.“
Schlimmer noch, der Ausgang des Abends könnte sogar kriegsentscheidend sein, doch so weit wollte Jarel sich Crehwill nicht erklären. Er könnte es für eine Übertreibung halten oder für einen Versuch, ihn mit an den Haaren herbeigezogenen Argumenten zu überzeugen. Lieber kleinere Brötchen backen, obwohl selbst diese im Grunde längst für eine Panik reichten.
„Ich weiß, mit der Bezahlung, die du für die Teilnahme erhalten wirst kann ich dich nicht locken. Und du weißt, wie gefährlich die Sache wird. Meinen…“ Er stockte kurz. ‚Sein‘ Orden…mit einer gedankenverlorenen Geste schielte er auf seine behandschuhte linke Hand. Unter dem Leder verborgen zeichnete sich der Siegelring ab.
‚Sein‘ Orden…das klang falsch, fühlte sich falsch an, aus mehr als einem Grund. Es gab noch so viel zu klären…doch…morgen. Jetzt nicht in Gedankengängen verrennen, die er heute nicht lösen konnte.
Er räusperte sich. „Meinen Orden muss ich da raushalten. Das zu erklären ginge jetzt zu weit.“
„Es liegt an uns. Eine Hand voll Personen, die darüber entscheiden, ob innerhalb der Stadtmauern in den nächsten Tagen und Wochen mehr Menschen sterben als in diesen scheußlichen Zeiten ohnehin schon.“
Der Schattenläufer atmete durch, sah auf und dem Hexer aus seinen tief im Schatten liegenden braunen Augen tief in die ungewöhnlich gefärbten Iriden.
„Ich ahne, es ist dein Gewissen ist, dass dich davon abhält zuzusagen. Aber kannst du es mit deinem Gewissen vereinbaren, wenn wir versagen und die Stadt und ihre Bewohner aus diesem Grund Schaden nehmen?“
Das er hierbei Sarray nicht nur mit einbezog, sondern sie ebenso direkt meinte, behielt er ebenfalls für sich. Der Hexer sollte mit dem Kopf entscheiden, nicht mit dem Herzen…oder noch ein Stockwerk tiefer.
Jarel atmete durch und wartete ab. Verflucht…Slava hätte längst die passenden Worte gefunden und Crehwill überzeugt. Und er hampelte hier herum. Die Kiefermuskulatur des Ritters arbeitete, sonst war kaum eine Regung zu erkennen.
Das Kompliment hatte er entweder überhört, oder er ging absichtlich nicht darauf ein.
Zuletzt geändert von Jarel Moore am Dienstag 28. Februar 2023, 10:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Sarray Cestay
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„Wer das war?“
Sarray schielte Jarel hinterher und atmete durch.
„Klingenmeister Jarel Moore. Mitglied eben dieses Ordens, der Anderlinge verfolgt, der Flammenden Rose. Im Grunde ist der auf seine Art auch irgendwie ein Anderling und längst nicht so schlimm wie die anderen Fanatiker. Im Grunde schon in Ordnung. Ist ein Freund vom Oberspion. Und einer von Ljerka. Bisschen brummig. Bisschen balla balla. Sonst okay…“
Wobei die Zwergin das ‚Freund‘ im Bezug auf den Oberspion irgendwie seltsam betonte.
Immerhin hatte sie dieses Mal halbwegs hinter dem Berg gehalten mit dem, was sie alles durch ihre Tätigkeit als Heilerin erfahren hatte.
„Komm, wir gehen zu uns. Kannst bestimmt was zwischen die Kiemen vertragen und nen nettes Weinchen.“
Und schon trabte die Zwergin los und musste sich tatsächlich in Acht nehmen, der Halbelfe mit den trotz der Kürze schnellen Beinchen nicht davon zu laufen.
Auf dem Weg kühlte sich das schwüle Wetter endlich etwas ab und ein leichter Wind kam auf.
Für die Zwergin eine Erleichterung. Sie mochte schwüles Wetter nicht. Da fielen die Menschen immer so leicht um. Vor allem die schwangeren Weibchen.

___
Sarray führt Delia nach Ferneck.
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Crehwill von Seren
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Nein, Jarel musste Sarray nicht als eine Bewohnerin der Stadt erwähnen. Zumindest hörte man den Hexer einatmen, sein Blick ging in die Richtung, in die die Zwergin zu ihrem kleinen Häuschen verschwunden ist und wieder zurück zum Flammenrosenritter. Das Kompliment hatte der natürlich gehört, schließlich hatte der gute Ohren. Ein Weile wurde er dennoch gemustert ohne ein Zweites zu bekommen.

„Warte… ich bring Rekin kurz rein…“ außerdem konnte er dabei etwas nachdenken, ob er sich mit Nilfgaard anlegen möchte. Auch wenn ‚schleifen‘ auf den Wunsch keine Zeugen zu hinterlassen hindeutete.

Falls Jarel beim Warten sich etwas aufmerksamer um sah, konnte er eine 12jährige mit Verband am Knie erkennen, die neugierig um eine Hausecke schielte, um dem Hexer nachzusehen, bevor sie wieder dahinter verschwand. Gehört was hier gesprochen wurde hat sie mit Sicherheit nicht.


Crehwill brauchte nicht lange, die Stute zu versorgen, bevor er wieder bei Jarel an kam.

„Reuven kommt mit.“ Verletzt oder nicht, der wird sich schon einschätzen können und gestern war er ja noch ganz fit. Ihn in Aktion zu sehen wäre sicher spannend. „Und Ljerka? Die Ljerka, die mich immer ansieht wie einen unerwünschten Schwiegersohn? Weiß Sarray davon?“ Aber er winkte ab, wenn dann hätte sie es ihm bestimmt schon erzählt. Und jemand Unbekanntes, eigentlich zu viele für keine Zeugen. Ach, Mist, er wollte eigentlich nicht darüber nachdenken.

„Natürlich ist das alles mehr oder weniger kriegsentscheidend. Oder Vorkrieg oder wie auch immer. Das ist immer und überall dasselbe, Jarel. Und wen interessiert das in zwanzig Jahren noch? Ob hier ein Emreis oder sonst wer auf dem Thron sitzt, die Leute werden verhungern, in der Gosse erschlagen oder vergewaltigt. Wie jetzt auch. Ich kann nicht alle retten. Sind sie hier mehr wert, als die Nilfgaarder, die heute Nacht sterben sollen? Möglichst sauber nehme ich an, nur ein paar Gefangene zum Verhören? Die sich dann wünschen gestorben zu sein?“

Der Hexer seufzte, schob sich ein paar Haarsträhnen wieder aus dem Gesicht. Warum hat ihn Sarray am nächsten Morgen nicht einfach rausgeworfen? Dann wäre er schon länger wieder unterwegs.

„Aber gut, Du hast mich gebeten. Ein Grund - für wen machst Du das?“
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Jarel Moore
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Wen das in zwanzig Jahren interessierte?
Jarel zog die Stirn kraus. Hexer waren ein langlebiges Volk und sicher hatte Crehwill schon eine Menge erlebt. Schreckliche Dinge die einen abstumpfen ließen, schreckliche Dinge die einen Keil zwischen all die trieben, die ja doch vor einem starben, egal ob man handelte oder nicht.
Schreckliche Dinge, die einem vom hier und jetzt trennten.
So lange er nicht wusste was dem Mann mit den seltsamen Augen alles zugestoßen war, konnte er es weder be- noch durfte er es verurteilen. Aber er durfte es anders sehen.
Ich bin simpel gestrickt. Ich denke nicht in Maßstäben wie Jahrzehnten. Mich interessiert nicht, wessen Arsch welchen Thron wärmt, so lange man die meinen und mich in Ruhe lässt.
Ich denke an morgen. Als ich klein war fiel meine Heimat innerhalb einer einzigen Nacht. Von all den Personen die ich kannte, überlebten nur mein Vater und ich wirklich. Ich wünsche mir, dass meine Freunde morgen noch leben. Das diese Stadt morgen noch lebt.
Für wen ich das mache? Sieh dich um!“

Er hob die Arme in einer umfassenden Geste. „Ich mache das für Slava, für Ljerka, für Jakob, für die Kleine die dir grad so seltsam nachgesehen hat, für all die, die ich mag und für all die, die es nicht verdienen so elend zu sterben, wie die Angreifer es planen.“
Vor seinem inneren Auge tauchten die Bilder auf, die er so lange verdrängt hatte. Lordaeren, siechende und sterbende Menschen und Wesen überall, die detonierenden Bomben, die zwerfetzen Körper, das Blut, die sich seelenlos erhebenden Wiedergänger und nicht zuletzt die trüben Augen seiner eigenen Mutter, die ihren Vater würgte.
Er schluckte, verdrängte das Bild so schnell er konnte. Was bleib war seine eine Spur brüchige, eine Spur zu laute Stimme. Er ließ die Arme wieder sinken.
„Und wenn morgen der nächste Krieg das Land überrollt, so hatten wir alle wenigstens noch den einen Tag mehr. Und vielleicht noch einen…oder noch zwei…wer weiß das schon. Was ich weiß ist, dass ich es nicht wissend zulassen werde, dass diese Stadt morgen fällt. Und ich danke den Göttern für jeden weiteren Tag. Und wenn ich dafür meine Seele verkaufen muss, dann werde ich das.“
Er streckte seine Haltung und verbarg seine düsteren Gedanken hinter dem üblichen brummigen Gesichtsausdruck.
„Wenn du es dir überlegst, wir treffen uns in einer Stunde in Sokolovs Haus.“
Er grüßte mit einem knappen Nicke, drehte sich eilig um und wollte gehen.
Zur Not schafften sie es auch irgendwie ohne den Crehwill. Nur nach Reden war ihm gerade nicht mehr. Sonst würde der Hexer noch mitbekommen, wie sehr ihn das alles mitnahm.
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Crehwill von Seren
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„Warum enden unsere Gespräche stets damit, dass Du Dich umdrehst und weg gehst?“ Irgendwie schade. Wie kleines Kind, das… aber der Hexer lächelte irgendwo verständnisvoll. Er hatte eh viel zu dem Genickt was Jarel gesagt hatte, er verstand das Alles und im Grunde war es beneidenswert. Dieses Handeln im Jetzt, etwas zu haben für das man nicht nur sein Leben opfern würde, sondern auch seine Seele. Zusammen mit diesem Haufen an Gefühlen von Leidenschaft, Wut, Liebe, Sehnsucht und was man ihm auf diesen Tisch sonst noch so schwer begreiflich gemacht hat. Ja, beneidenswert auch wenn der Klingenmeister nicht so wirkte, als ob er seine gegenwärtige Situation genießt.

Nur als eine Kleine erwähnt wurde, hatte Crehwill kurz die Nase in den Wind gehalten. Umsehen wollte er sich nicht, aber vielleicht konnte er riechen wen er meinte.

„Ich denk’ rüber nach. - Dieser Alexander von Rassija hat mich eh schon dorthin eingeladen, um mich zu bezahlen...“ Ach ja. Jarel wollte ihn auch noch für den Sirenenausflug bezahlen, aber das musste wohl warten – bis morgen, dann geht es ihm vielleicht besser.
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Jarel Moore
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Der Ritter bleib stehen und sah über die Schulter zurück, ohne Crehwill in die Augen zu sehen. „Wenn die Sache heute Nacht vom Tisch ist, können wir uns gern länger unterhalten.“
Er war mit dem Kopf längst woanders. Auch wenn er vorgab im hier und jetzt zu leben, in diesem Moment waren seine Gedanken in der Zukunft. Der nahen Zukunft zwar, aber in der Zukunft.
„Ach ja, deine Bezahlung…bekommst du dann auch. Egal wie du dich entscheidest.“
Er nickte, rang sich ein schiefes Lächeln ab und wollte dann endgültig gehen.
Ihm stand ein Gespräch bevor, vor dem er sich mehr fürchtete als vor dem Angriff auf das Lager.
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Crehwill von Seren
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Für jemanden der in Jahrzehnten dachte, war diese Woche oder gar ein Monat genug hier und jetzt. Aber dieses Detail würde sich nicht klären, so nickte der Hexer nur. „Bis später.“

Mal wieder schlurfte der Ritter davon, als ob ihn das Schafott erwarten würde. Dabei hatte er eben erklärt heute Nacht selbst der Henker zu sein. Zu fünft gegen ein Lager Nilfgaarder, wie viele werden das sein? Man erzählte so einiges über die Kater und dieser Flammenrosenritter war gut bewaffnet gewesen, selbst wenn er mit jeder Fall nur einen erwischte würde er ein paar mitnehmen, nur muss man mit so kurzen Klingen nah ran. Er seufzte und sah Jarel nach bis dieser irgendwo verschwand, bevor er sich einen Ruck gab und wieder zu Sarrays Häuschen lief.
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Jarel Moore
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Jarel ging zurück zu Slavas Wohnung, in der Hoffnung vor der Einsatzbesprechung noch unter vier Augen mit seinem Verlobten reden zu können.
Er ließ sich Zeit auf dem Rückweg, musste noch seine Gedanken ordnen, nach Worten suchen.
Der Spion war sicher nicht begeistert davon, dass er ihn so riguros in seine Schranken verwiesen hatte.
Er war ein stolzer Mann und definitiv ein Alphatier, dem der Ritter sich mit Freuden unterordnete.
Doch dieses Mal war es um seine Gesundheit gegangen, vielleicht sogar – zumindest in Jarels Augen – um sein Leben.
Eher instinktiv als beabsichtigt bewegte er sich im Schatten durch die Stadt, blieb unauffällig, wurde übersehen. Besser so, denn so kam er nicht in Gefahr erkannt zu werden.
Obwohl die Menschen in den meisten Fällen die Angewohnheit hatten nur das zu sehen, was sie sehen wollten. Und der Mann im schwarzen Leder mit den seltsam fließenden Bewegungsmuster war kein Flammenrosenritter. Auf keinen Fall.
Er war auf dem Weg zu seinem Verlobten. Würde er das auch noch nach dem Gespräch sein – sein Verlobter?
Jarel hoffte es, sicher war er sich jedoch nicht.
Aber…wenn ihre Beziehung diesen Moment nicht überstand, hatte sie dann überhaupt eine Chance?
Der Schattenläufer beschloss, das bevorstehende ‚Gespräch‘ als Bewährungsprobe zu sehen und wollte das tun, was seine ureigene Art war: Er wollte jeden möglichen Verlauf des Gespräches und alle möglichen Enden der Konversation im Geiste durchgehen.
Doch…das funktionierte nicht. Er kam in Gedanken immer nur bis zu dem Punkt, an dem er die Wohnung betrat und Slava in die Augen sah. In die hinreißenden Raubtieraugen.
Jarel seufzte leise und unbemerkt.
Dieses Gespräch konnte er nicht zerdenken, nicht filetieren und auseinandernehmen.
In dieses Gespräch würde er eintauchen müssen wie ein Klippenspringer ins blaue Meer.
Unbewusst noch eine kleine Spur langsamer bewegte er sich weiter, ließ die Stadt und ihre Menschen hinter sich, ohne großartig etwas wahrzunehmen.

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Eine nicht unerhebliche Zeit später kommt er hier an.
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Garland Jezc
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von: aus der Stadt
Datum: Vormittags 13. August 1278, Freitag
betrifft: Farrah
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In Ferneck angekommen lotste er sie schnurstraks zu den Gerbern. Im Moment waren einige Fuhrwerke unterwegs. Für ihn sahen sie alle gleich aus.
Es waren schließlich keine Schiffe.
"Da wären wir. Such dir eines aus."
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