Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Sarray Cestay
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„Kein Wunder.“, antwortete Sarray auf Crehwills Bemerkung zum Puls uns zwinkerte ihm zu.
„Bei deinem Anblick wird mein Puls auch schneller.“
Sarray blieb auf Abstand, verschränkte die Arme und sah das Mädchen abwartend an.
„Du hast ne Beule.“, erklärte die Zwergin der Menschenfrau.
„Wird Kopfschmerzen geben. Viel trinken und ein Tag Ruhe. Wenn dir dazu schlecht wird, geh zum Heiler.“, erklärte sie nüchtern.
„Tür ist offen. Kannst gehen, sobald du dich so weit fühlst.“
Die Heilerin versuchte möglichst neutral dreinzuschauen und nicht bedrohlich zu wirken.
Und auch ihre Enttäuschung und Traurigkeit wegen des Überfalls versuchte sie nicht zu zeigen.
„Und nehm den Hammer und das Eichhörnchen mit. Ich hoffe ihr habt das arme Tier nicht nur deswegen erschlagen, um Anderlinge zu ärgern.“, brummelte sie.
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ERZÄHLER
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Das Mädchen blieb eingeschüchtert liegen, wie eine Maus zwischen zwei Katzen. Ihre Augen folgten Sarrays Zwinkern doch wieder auf den Hexer, der sich darum bemühte ungefährlich zu wirken, auch wenn er ihr in ihrer Reichweite blieb, um Notfalls Sarray schützen zu können.

Die Patientin musterte ihn mit gemischten Gefühlen nochmal, wenn man schon mal so nah dran sitzt und man eh nicht weiß, was als Nächstes kommt. Doch sie wand sich schließlich ab, als Sarray zu sprechen begann und lauschte ihren Worten. Langsam richtete sie sich auf, um sich zu setzen. Crehwills stützende Hände nahm sie dabei wahr, wehrte sich nicht, zitterte etwas, auch wenn es so langsam zu ihr durchgedrungen war, dass ihr hier wahrscheinlich nichts passiert.

„Da... Danke… e… es…. Es tut mir leid...“, begann sie zu schluchzen und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. „Ich… ich weiß auch nicht, es ist alles so traurig. Sie haben meinen Papi, Feldwebel der Wache, auf dem Platz einfach erschossen. Er fehlt mir, uns… ich wollte heiraten, aber jetzt hab ich keine Mitgift und… niemand kümmert sich… was soll jetzt werden?“ brach es aus ihr heraus. „Ich… ich wollte irgendwas machen… und da kam Bobovmir mit dem Hörnchen und seine Idee, dass man sich wehren muss und… aber...“ Mit verweinten Augen, sah das Mädchen verzweifelt zu Sarray. „...das, das bringt ja alles nichts. Bitte... verzeiht mir...“
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Sarray Cestay
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Sarray seufzte. Die Kleine hatte also einen Elternteil verloren und wusste nun ohne Einkünfte nicht, wie es weiter ging.
„Hör mal, Mädchen. Nicht alle Zwerge und Elfen gehören zu den Eichhörnchen. Ich bin Heilerin. Ich war zwar im Krieg, beteilige mich aber nicht an Überfällen. Versuch deinen Kumpels mal zu erklären, dass sie ihre Wut nicht an denen auslassen sollen, die sie für schwach halten oder alle über einen Kamm scheren, die irgendwie anders sind als die eigene Nase.“ Sie klang zerknirscht, aber eher genervt als aggressiv.
Das Mädchen trug hübsche Kleidung. Tja, da hatte sie die Realität des Krieges schneller eingehalt als sie gucken konnte. So schnell konnte es gehen.
„Tut mir leid wegen deines Vaters. Wenn du Geld brauchst, könntest du einige Botengänge für mich erledigen. Nicht jeden Tag, viel bezahlen kann ich auch nicht, aber fürs Erste könnte es helfen.“
Immerhin zeigte die Kleine sich reumütig. Mal sehen wie das für das Mädchen weiterging.
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ERZÄHLER
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Etwas unglaubig sah das Mädchen auf und nickte brav. „Danke... ich... sags ihnen. Eigentlich sind sie ganz nett...“ Langsam rutschte sie vom Tisch, warf noch einen Blick über die Schulter zu dem Hexer, aber er tat noch immer noch nichts, außer dekorativ herumzustehen.

„Muss ich das tote Tier mitnehmen?“ Angewidert verzog sie das Gesicht. Hammer und Nagel packt sie allerdings ein.
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Crehwill von Seren
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„Ich entsorg's...“ Crehwill hatte da schon eine wage Idee und spazierte hinter dem Mädchen her zur Tür, um sie raus zu lasen. Dieses macht noch artig einen Knicks und verschwand.

Nachdem sie weg war machte der Hexer ein paar Schritte auf Sarray zu und hielt die Arme auf, um sie zu drücken, falls sie wollte.
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Sarray Cestay
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Sie schlurfte zu ihm und legte ihm ihre Arme um den Hals, vergrub ihre Nase in deinen Haaren und atmete den beruhigenden Duft tief ein.
„Geht es Hexern auch immer so?“, murmelte sie haltsuchend.
Das hätte durchaus in die Hose gehen können. Sie war definitiv aus dem Training.
„Trainierst du später mit mir Nahkampf? Ich hätte fast einen auf die Fresse bekommen.“
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Crehwill von Seren
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„Hm ja, manchmal immer.“ Crehwill war wieder auf ein Knie gegangen, damit Sarray ihren Kopf auf seiner Schulter ablegen und in seinen Haaren vergraben konnte. Eine Hand begann ihren Hinterkopf zu kraulen, ähnlich wie sie es gestern bei ihm getan hatte: „Bis sie jemanden brauchen, der irgendwas für sie umbringt oder beginnen zu überlegen, welche Gerüchte über uns wahr sind. Wenn man schon mal einen vor sich hat.“ Er küsste sie am Nacken und hinter dem Ohr. Sie hatte da ja auch ein Gerücht, das noch nach Bestätigung suchte. „Man begegnet genauso netten Leuten und Menschen, wie die, die Du mir in Scherben vorgestellt hast.“

Es folgte ein Umpf-Laut auf ihre Frage zum trainieren. „Waffenlos hab ich keine Übung, aber... ja. - Vorher freue ich mich auf den Fisch und deine Kochkünste.“
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Sarray Cestay
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„Fisch!“ Und schon war der Trübsal vergessen und Saray sprang zum Hocker, zum Herd, zur Pfanne…bevor alles verbrannte landete der Fisch auf dem Teller. Tatsächlich mit Speck und dieser bildete einen interessanten Kontrast zum sehr milden Fisch.
„Wenn waffenlos dir so fremd ist, kannst du mir auch gern Schwertkampf beibringen. Ich hab sogar ein Schwert…naja…einen Langdolch. Für mich reicht es aber.“, erklärt die zwergin stolz, während eine unglaublich Portion Fisch ungebremst in ihrer Futterluke landete.
Eine musste man ihr lassen. Trübsal blies sie nie lange. Schon seit einer Ewigkeit nicht mehr.
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Crehwill von Seren
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„Ich hab die Pfanne vom Herd genommen.“

Der Hexer hatte die Pfanne auf die Arbeitsplatte geschoben und nur Zwiebeln und Speck lagen leicht angebraten darin, sodass Sarray genau dort weiter machen konnte wo sie aufgehört hatte. Crehwill beobachtete sie, saß noch immer auf dem Boden und stand erst auf, als es nach fertig roch. Das Eichhörnchen sammelte er ein und verstaute es bei seinen Sachen. Es war nicht blutig oder so.

Und wieder gab es Essen. „Ich werde hier noch fett.“ Vielleicht sollte er sich an Reuven halten und auf den Friedhof ziehen. Da ist die Bewirtung nicht so gut. Aber wirklich ernst meinte er das ebenso nicht, futtern und ficken war hier irgendwie seine Hauptbeschäftigung. Daran konnte man sich gewöhnen. Und ja der Fisch erinnerte ihn an Zuhause. Auch wenn sie dort seltener Speck hatten, aber Speck schien hier Grundnahrungsmittel zu sein: „Wo hast Du kochen gelernt?“
Den Wein würde zumindest der Hexer zu lassen, wenn sie trainieren will ist Alkohol vielleicht nicht so passend.


SPÄTER IM HOF

Spätestens jetzt hatte Crehwill sich wieder angezogen, wenn auch nicht die Rüstung. Etwas betreten räumte er den Hocker wieder vom Tisch. Aber so wirklich wusste er nicht was er jetzt tun sollte. Er konnte sich nicht erinnern jemanden etwas beigebracht zu haben. Vielleicht damals als das Kaer noch bewohnt war und es jüngere als ihn gab. Er kratzte sich am Kopf und drehte sich zu Sarray.

„Also wir haben immer auf einem schmalen Balken geübt, aber vielleicht versuchst Du mich einfach mal zu treffen und ich weich aus?“ Dann hätte er zumindest eine Ahnung, was sie kann. Dass sie recht wendig sein kann, wusste er.
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Sarray Cestay
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Da sich auch die Zwergin ihrer Fähigkeiten nicht sicher war, kam es zu einem ulkigen, ja regelrecht befremdlichen Bild.
In einem Hinterhof, zwischen Wäscheleinen, Zuber und Kaffeepflanzen trainierten ein hoch gewachsener Hexer mit goldblondem Haar und eine Zwergin mit dem Elan eines Kampf-Flohs.
Und da die Zwergin den Mutanten, an dem sie – zugegebenermaßen – doch schon sehr hing nicht verletzen wollte, hatte sie eine ganz besondere Waffe gewählt: Einen langen Kochlöffel.
Gegen die Reflexe eines Hexers kam sie selbstverständlich nicht an. Trotzdem hatte sie sichtlich Spaß am Springen, gespieltem Hauen und der Balgerei.
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Crehwill von Seren
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Dem Hexer fiel es schwer sich auf den Kampffloh einzustellen. Den ersten beiden Angriffen war er nicht nur ausgewichen, sondern hatte ebenso gekontert und einmal dabei einen Kopflöffel erbeutet und das andere Mal eine Zwergin. Entschuldigend bemühte er sich beim Dritten langsamer zu sein und Sarray konnte beweisen, dass sie ein unbewegliches Ziel traf und ihrem Mutanten einen blauen Fleck zufügen: Irgendwo dazwischen…

Irgendwann gelang es ihm besser, dachte mehr an höfische Tänze als an seine Ausbildung und konnte ihr eine Art ebenbürtigen Gegner geben. Dennoch blieb der Größenunterschied und die Reichweite. Deshalb Crehwill begann zu erklären, was er macht, wenn sein Gegner größer ist als er.
Man konnte den zum Beispiel umwerfen. Mit einer Geste der linken Hand flog der Tisch und auch ein paar Hocker ein paar Meter weit zum Kaffeepflanzenfeld und fiel dabei um. Sein Messer bohrte sich in die Unterseite, um die empfindliche 'Bauchseite' zu treffen.
Falls das nicht geht (weil man zufälligerweise nicht zaubern kann) kann man sich auf eine erhöhte Position begeben. Brav stellte er Tisch und Hocker wieder auf. Letzteren nutze er, um auf den Tisch zu steigen und deutete Sarray an es ebenfalls zu tun, bevor er selbst wieder runter sprang. So lange er in Löffelreichweite blieb, eröffnete ihr das neue Möglichkeiten nach ihm zu hauen.
Aber natürlich musste er nur zwei Schritte zurück gehen, um diesen Vorteil verschwinden zu lassen. Also noch näher ran, er nahm die Zwergin Huckepack, wobei er sie wieder losließ, damit sie sich selbst festhalten musste. „So ähnlich hing die Sirene an mir. Statt mir den Unterarm zu zerkratzen könntest Du mir Deinem Messer hier am Hals zu stechen…“ Wenn er sich nicht wehren würde, denn nach ein wenig Gerangel hob er sie wie ein Kind über seinen Kopf wieder auf den Boden.
„Oder empfindliche Teile auf Augenhöhe aus einem unerwarteten Winkel.“ Was auch im Kampf gegen die Halbstarken ihre erste Reaktion war. Er schnappte sich ihren Löffel, nahm ein paar Schritte Anlauf, ging auf die Knie, rutschte unter dem Tisch durch und schlug mit dem Löffel gegen die Unterseite, nur um auf der anderen Seite wieder auf die Beine zu kommen. Er warf ihr den Löffel zu: „Versuchs.“
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