Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Lebenslauf: Ljerka

"...und Seren hat er einfach erschlagen..." gab Ljerka noch zur Antwort. Aber die Zwergin sagte schon, sie würde dafür sorgen, dass sie sich nicht über den Weg liefen... Was bedeutete das nun wieder? Dass sie es ernst meinte, dass sie mit ihr zusammen sein wollte? Nach dem schwulen Ritter nun eine lesbische Zwergin...
Sie seufzte. Darauf brauchte sie jetzt erst einmal einen Schnaps.
Wortlos goss sie sich Temerischen Brandy ein, ein Kunde hatte damit bezahlt, erst hatte sie sich gesträubt, nun war sie dankbar.
Dann kam die Bruxa auch schon zurück... Irgendwie kleinlaut...
"Danke..."
Ljerka nahm den Eimer entgegen, füllte etwas davon in einem Topf, den sie auf den Herdt stellte. Kochendes Wasser war immer gut. Konnte man für vieles brauchen... Tatsächlich war es eher eine Übersprungshandlung.
Bruxae gehörten doch zu den Vampiren... vermutlich hatte sie gehört, was sie gesagt hatten.
Aber sie war wieder hereingekommen. Irgendwie kleinlaut.
"Setz dich wieder..."
Sie platzierte die Zwergin wieder auf dem Stuhl, am besten sogar wenn sie sich hinlegte... Es war eines der wenigen Male, dass sie ihre Größe ausnutzte.
Ljerka nahm ihren Becher mit Brandy wieder auf, trank einen Schluck, musterte die junge Frau. Zumindest sah sie aus wie eine junge Frau.
Die hatte kein ganzes Bestiarium im Kopf, wie ein Hexer, aber sie war herumgekommen und kannte sich ein wenig aus, vor allem mit dem was sich Männer am Langerfeuer erzählten. Und Bruxae kamen durchaus vor in zotigen Geschichte. Mit ihrer Vorstellungen hate dieses Geschöpf jedoch wenig zu tun.
Untote, Doppler, Werwölfe... und nun eine Bruxa... eigentlich hätte sie sich nicht wundern sollen. Aber die kannte auch Sarray.
"Sie hat mir gesagt was du bist..." Ihr Blick war finster. Gerade hätte sie auch eine Mutter sein können, die den neusten Schwarm der kleinen Tochter begutachtete.
"...und dass sie verschossen ist... meinst du es denn ernst? Oder ist sie nur ein Vergnügen und... Futter?"
Das war was sich die Männer erzählten.
Wie waghalsig das war ahnte sie wohl nicht einmal.
Zwar war ihr Temerisches Offiziersschwert in Griffweite, ebenfalls eine Bezahlung eines gewissen Kunden, aber dass sie wohl kaum eine Chance gehabt hätte wenn die Bruxa wirklich angriff ahnte sie nicht.
Zum Glück, vielleicht hätte ihr sonst der Mut gefehlt.
Lysira
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„Ich weiß… ich habe es gehört“, sagte Lysira nur. Sie mied Ljerkas Blick, vermutete bereits, was gleich kommen würde und in ihrem Kopf scholt sie die Stimme der Vernunft. Ihr Blick wanderte zu Sarray, sorgenvoll.
„Ich habe mich nicht von ihr genährt und hatte es auch zu keinem Zeitpunkt vor“, antwortete sie ruhig. Zu dem Rest schwieg sie zunächst lieber, schlimm genug, dass sie bereits ein schlechtes Gewissen hatte. Es mochte an der Eindringlichkeit liegen, die Ljerka ausstrahlte oder auch an der Sorge, die sie empfand, dass sie dann doch noch etwas sagte.
„Was lässt dich davon ausgehen, dass Vergänglichkeit den Dingen die Ernsthaftigkeit nehmen würde? Sie weiß, was ich bin und auch, dass ich aus Sicherheitsgründen an keinem Ort sehr lange verweilen kann. Und ja, sie bedeutet mir etwas, wenn es das ist, was du wissen wolltest“, fügte sie hinzu, noch immer ruhig.
Gelogen war es nicht, obgleich ihre Gefühle in eine andere Richtung gingen als die Sarrays.
Und wieder glitt ihr Blick zu der kleinen Blondine, wieder lag Sorge darin.
„Es ist meine Schuld. Ich hätte die Nekrophargen früher bemerken müssen. War zu unachtsam.“ sie schaute betreten zu Boden. Dann wandte sie ihren Blick wieder Ljerka zu, zum ersten Mal schaute sie ihr in die Augen.
„Wird sie es schaffen?“, fragte sie.
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Sarray Cestay
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Die wie angeklebt auf dem Stuhl sitzende Zwergin versuchte dem Gespräch zu folgen.
Sie bedeutete Lysira etwas! Das war mehr als sie zu hoffen gewagt hatte. Aber auch, wenn sie ihr nichts bedeutet hätte, auf das Abenteuer hätte sie sich eingelassen. Alles darüber hinaus war Bonus.
Sarray sah zu Lysira auf und lächelte, strahlte sie mit verhangenem Blick an.
Ohne den Blick von der Bruxa zu nehmen, richtete sie das Wort – so undeutlich es auch war – an Ljerka.
„Wenn Lys es wollte, wären wir längst ein roter Fleck am Boden.“, versuchte sie zu vermitteln, doch ihre Zunge war so schwer dazu zu bewegen sich zu artikulieren, dass ihre Worte kaum zu verstehen waren.
Sie fror schrecklich und schlang die Arme um den Oberkörper.
„Und natürlich schaff ich das.“, brummte sie, senkte das Haupt und schloss die Augen.
„Ich bin ein Glückskind.“
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Lebenslauf: Ljerka

Irgendwie war sie nun doch ein wenig wütend, woher diese Wut kam wußte sie nciht einmal genau.
So war es wohl auch zu begründen, dass sie nun vollständig ernst blickte, erst von Sarray zu Lysira und zurück.
"Ich werde ihren Arm abnehmen müssen, nur so kann die Infektion gestoppt werden."
Sie ließ ein paar Augenblicke verrinnen, genoss einen Moment den Schrecken in den Augen.

"Unsinn... klar übersteht sie das. Es sind keine tiefen Wunden und ihr seid rechtzeitig hergekommen. aber jagt mir nie wieder so einen Schrecken ein... Ansonsten ist es mir echt egal, mit wem sie sich trifft..." fast hätte sie 'scheißegal gesagt, aber irgendwie wollte sie dann doch nicht dermaßen derb rüberkommen. "Aber denk dran... hier schauen von Zeit zu Zeit ein Hexer und ein Ritter der Flammenrose vorbei..." den Mann vom Geheimdienst wollte sie erst gar nicht erwähnen, aber irgendwie waren sie wohl ohne es so recht zu bemerken oder zu wollen ins Zentrum des Interesses der Stadt gerückt.
"...versuch keinem davon über den Weg zu laufen, auch wenn beide im Grund wohl zu den guten gehören... sie könnten durch andere Bedingungen gezwungen sein zu handeln. mir ist es egal, solange du keinen beißt."
Nein, ganz egal war es ihr nicht, aber was sollte sie sagen?
Lysira
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Die Worte Ljerkas verfehlten ihre Wirkung nicht. Lysiras Herzschlag schien für einen kurzen Moment auszusetzen und beinahe war es, als würde sie noch blasser werden, als sie eh schon war. Bereits hatte sie unauffällig einen scharfen Fingernagel an der Arterie nahe ihres Handgelenks platziert, drauf und dran sie zu öffnen um zu versuchen ob ihr Blut Sarray vor diesem Schicksal bewahren konnte.
Ein hörbar erleichtertes Aufatmen, als Ljerka das Ganze auflöste… Lysira hatte noch immer Schwierigkeiten damit zu erkennen, wann Menschen Scherze machten. Sie kniete sich wieder neben Sarray und tupfte ihr mit einem Stofffetzen, den sie aus ihrer Manteltasche gezogen hatte sanft den Schweiß von der Stirn.
Es beunruhigte sie, dass es hier einen Hexer geben sollte, zuvor war ihre Sorge zu groß gewesen, als dass sie einen Gedanken an irgendwelche Monsterschlächter verschwendet hätte, aber nun… Um den Ritter machte sie sich keine Gedanken. Für gewöhnlich zählte sie solche in jene Kategorie, die nach heutigem Verständnis „Dosenfutter“ am nächsten käme. Noch dazu neigten Ritter dazu an irgendwelche angeblich heiligen Schwüre gebunden zu sein und sich dadurch irrational und dämlich zu verhalten.
Aber ein Hexer konnte ihr durchaus gefährlich werden. Früher oder später würde sie weiterziehen müssen, das wusste sie. Aber vielleicht konnte sie ja noch eine Weile bleiben. Nun waren es schon zwei Personen, die von ihr wussten und kein Monster in ihr sahen. Im Laufe der Jahrhunderte hatten sich viele Dinge verändert. Vielleicht würde sie eines Tages irgendwo leben können, ohne sich verstecken zu müssen. Ohne Angst, dass jemand ihr einen Mörder auf den Hals hetzte.
Sie schaute über die Schulter und sah wieder zu Ljerka. „Ich bin auf Blut als Nahrung angewiesen, aber ich jage meist außerhalb der Städte und ich beobachte diejenigen vorher… Sei gewiss, dass diejenigen, die ich mir als Nahrung wähle keinen besonders großen Verlust für diese Welt darstellen. Letztlich tue ich nichts anderes als ein Hexer, doch unterscheiden sich unsere Definitionen des Wortes ,Monster‘. Und ich verlange kein Geld von den Opfern jener Monster von denen ich mich ernähre.“
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Sarray Cestay
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Sarray kochte regelrecht. Ihr Körper wehrte sich vehement gegen die Überschwemmung des Blutes mit Bakterien. Die Umschläge verhinderten das schlimmste, aber das Fieber hielt sich hartnäckig.
Ljerkas Finte bekam sie genauso wenig mit wie Lysira Antwort. Sie hockte immer noch zusammengesunken auf ihrem Stuhl, als das Schwitzen mit einem Mal nachließ.
Die Zwergin riss den Kopf hoch, blinzelte erschrocken, starrte zur Tür und murmelte etwas, dass selbst dann kaum verständlich gewesen wäre, wenn die Zwergin nicht ihre Muttersprache benutzt hätte.
„Sie kommen immer näher.“, murrte sie, schob sich vom Stuhl und hangelte sich am Tisch entlang Richtung Tür.
Das Fieber gaukelte ihr vor, sich woanders zu befinden. Vor Sarrays Augen verschwammen die hölzernen Wände der Hütte und verwandelten sich und das helle Leinen des Zeltes, in dem sie so lange ihrem Handwerk nachging. In das an tausend Stellen von rostbraunen, nachgedunkelten Flecken verunzierte Leinen. In das Zelt, an dem sich an diesem unheilvollen Tag vor all den Jahren so viel für sie verändert hatte.
Sie wusste was geschehen würde, trotzdem sprach sie – wieder in der Muttersprache – den Zwerg, der den Stoff des Eingangs zur Seite schlug, an: „Wir werden uns bald zurückziehen müssen, Yarpen…“ Mit großen Augen starrte sie die Person an, die sie auf der schmalen Trage hereinbrachten, erkannte ihn kaum, hielt unwillkürlich die Luft an.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Ljerka verstand kein Wort, Sarray sprach zwergisch, sie phantasierte. Den Namen Yarpen kannte sie allerdings... Sie war wieder im Krieg.
Gut vielleicht, auch ihr Körper führte Krieg.
"Gut..." meinte sie zu der Bruxa. "...ich glaube dir. Hilf mir sie ins Bett zu packen, pass auf sie auf, wenn sie Zuviel Fieber bekommt, hol mich. Ich muss los, Vorräte zu besorgen."
Damit manövrierte sie Sarray in ihr Bett.
Lysira mit ihr alleine zu lassen... es gefiel ihr nicht, aber andererseits hatte sie genug Gelegenheit gehabt... und sie brauchte Vorräte, alles was sie finden konnte.
Lysira
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Lysira war überfordert und nun wieder umso mehr besorgt. Instinktiv legte sie ihre Arme um Sarray, um sie daran zu hindern, phantasierend herumzulaufen und sich dabei noch weh zu tun, dann half sie Ljerka so gut sie konnte und vergeblich versuchte Sarray zuzudecken.
„Danke. Ich werde gut auf sie aufpassen“, sagte sie an Ljerka gewandt und blieb dann neben Sarrays Bett auf dem Boden sitzen. Plötzlich kam ihr ein Gedanke, wie sie Sarray vielleicht zurückholen konnte aus ihrem Fiebertraum. Sie begann zu singen, dieses Mal das Lied der Sirenen von den Skelligen, das sie selbst einst hatte zur Ruhe kommen lassen, als sie von ihren Traumata beherrscht rastlos durch die Lande zog.
[The Fields of Ard Skellig]
Sanft hypnotisch, doch leiser als bei ihrem Auftritt legte sich ihre Stimme in die Atmosphäre, während die Bruxa einen weiteren Versuch unternahm, Sarray zuzudecken.
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Sarray Cestay
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Die Zwergin hatte sich nur fahrig gewehrt, während sie ins Bett gesteckt wurde. Allerding verhielt sie sich danach äußerst aufmüpfig, auch wenn sie gegen die Bruxa keine Chance hatte.
Sie versuchte immer wieder aufzustehen, zappelte und murmelte viel auf Zwergisch.
Lysiras Idee, für sie zu singen, änderte die Situation vollkommen.
Schon nach dem ersten zwei Tönen lag Sarray ruhig auf der Seite, eingerollt wie ein Fötus, beide Hände unter der Wange und blinzelte voller Faszination zur Bruxa hoch, klebte regelrecht an ihren Lippen.
Sie blieb nicht nur liegen, bereits beim Beginn der zweiten Strophe fielen ihr sie Augen zu. Und keine Zeile später waren von dem quirligen Wirbelwind nur noch flache, aber regelmäßige Atemzüge zu hören.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Ljerka war in der Zwischenzeit unterwegs, sammelte Kräuter und Wurzeln, sie musste ihre Vorräte auffüllen, nicht nur für Sarray, auch für den elfischen Heiler und seinen seltsamen Patienten, von dem sie hoffte, dass sie ihn noch treffen würde.
Etwas zu tun, unterwegs zu sein half gegen die Sorgen, die sie sich machte. Außerdem wollte sie irgendwie nciht bei den beiden im Haus sein. Sarray hatte sich verliebt, in eine Bruxa... Bisher hatte sie sich keine Gedanken darüber gemacht, wen die Zwergin bevorzugte. Bisher hatte sie aber angenommen, es wären Männer, Zwerge, aber eben männliche. Dass sie sich für Frauen interessieren konnte, und dann noch welche, die keine Zwerge waren... war irgendwie ...verstörend.
So tat jede Ablenkung gut.
Kräuter sammeln, Zutaten einkaufen.
Lysira
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Nachdem Sarray eingeschlafen war, summte Lysira noch weiter leise die Melodie, während sie die kleine Blondine sanft streichelte. Die Bruxa war erschöpft, ihre Wunden heilten langsam für ihre Verhältnisse und die letzte Mahlzeit lag schon einige Zeit zurück. Ihre Lippen waren blass und leichte Schatten lagen wie Ringe unter ihren Augen, aber sie hatte sich unter Kontrolle.
Die Stunden zogen sich dahin und Lysira rührte sich nicht von der Stelle. Sie verharrte die gesamte Zeit in derselben Sitzposition und prüfte nur immer wieder Sarrays Temperatur. Das fiel ihr jedoch zunehmend schwerer, da ihre eigene Temperatur zu sinken schien. Die Lippen wurden blasser, die Augenringe dunkler. Sie wusste nicht, wo sie Ljerka finden konnte, falls das Fieber sich erhöhen würde, doch ihr Gefühl sagte ihr, dass Sarray nun stabil war, also blieb sie dort sitzen, rührte sich nicht, wartete.
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