Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Lebenslauf: Ljerka

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von/nach: ein Haus in Ferneck
Datum: 3. September 1277
betrifft: Sarray
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Es war nur ein kleines Häuschen in Ferneck, dem Vorort, der sich vor den Mauern des Molochs Nowigrad gebildet hatte. Idyllisch auf den ersten Blick, schutzlos auf den zweiten. Hierher wurden die Anderlinge ausquartiert. Aber hier war ein Häuschen bezahlbar. Innerhalb der Stadtmauern war es das für einen Kriegsveteranen mit einem bescheidenen Sold nicht.
Ein kleines Häuschen mit steinernen Wänden, zwei Zimmern und einem kleinen Raum, den man geschäftlich nutzen konnte. Sie hatten das Häusern einem Schneider abgekauft, einem Elfen, der woanders etwas besseres gefunden hatte. Komischer Kerl, fand Ljerka. Aber sie urteilte andererseits nicht.

Sie hatte es zusammen mit einer alten Kameradin gekauft, Sarray, die Zwergin, etwa gleich alt, aber unverschämterweise sah sie aus wie 20 und ihr selbst sah man jedes der fast 50 gelebten Jahre an. ihre Haare waren schon früh grau geworden, dennoch trug sie sie stolz zu einem langen Zopf geflochten.
Und stolz war sie auch auf den Erwerb des kleinen Hauses. Die Fundamente waren gut, es lag etwas erhöht und war trocken, das Dach war gut und sie hatten sogar noch ein paar Möbel bekommen. Sie plante, hier ihre lange vergessenen Kenntnisse über Heilkräuter und Alchemie wieder aufzufrischen, sich wieder ein Leben aufzubauen, jenseits des Krieges. Kein leichtes unterfangen, denn der Krieg holte einen immer wieder ein.
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Sarray Cestay
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Sarray saß an dem kleinen wackligen Stuhl und schob mit spitzem Zeigefinger und mürrischer Miene Münzen über das raue Holz. Von links nach rechts, von rechts nach links.
Nachdenklich sah die Zwergin sich um. Sie und ihre alte Freundin waren erst seit ein paar Tagen eingezogen und die Ersparnisse waren beinahe aufgebraucht. Der Raum war nicht groß. Ein paar Regale, eine Liege und ein Tisch an der gegenüberliegenden Wand. Ende. Immer noch besser als die Übernachtungen draußen.
Langsam hellte sich die Miene der Mini- Blondine auf. Dach über dem Kopf, eine liebe Mitbewohnrein. War doch toll.

Da konnte man auch mal über die seltsamen Ereignisse des Tage hinweg sehen.
Es gab zwar immer Bedarf an Heilern, Tränken und Kräutern, aber sie waren bisher weder berühmt noch berüchtigt genug um sich damit über Wasser zu halten.
Momentan zogen sie die seltsamsten Kunden an. Heute hatte Sarray sogar den eingewachsenen Nagel eines höheren Herrn behandeln müssen. Was kam als Nächstes? Fußpilz? Haarausfall? Mundgeruch?
Egal, Hauptsache es gab was vor die Gabel. Und in den Humpen. Ein Bier….gut Idee!
Die kleine Heilerin zuckte mit den Achseln und nahm eine Hälfte der Münzen vom Tisch.
„Ljerka!“, rief sie mit ihrem hellen Stimmchen laut. „Lust auf ein Bier?“
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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"Bier ist grundsätzlich eine gute Idee."
Ljerka grinste. Diente man lange genug mit Männern in der Armee nahm auch jede noch so gesittete Frau wohl deren Gebaren an. Sie trank gerne Bier, und Wein, nicht in großen Mengen, das konnte sie sich ohnehin nicht leisten, aber ab und zu... Sie beide hatten nicht viel Geld zur Verfügung und das wenige, was sie hatten war in ein Dach über dem Kopf geflossen. Sich nun ein Geschäft aufzubauen war die Herausforderung. Heiler wurden immer gebraucht, auch Alchemisten, aber bis sich herumgesprochen hatte, dass es sie gab konnten sie beriets verhungert sein. Wie bekam man also Kunden rein, die mehr brachen als ein paar Kupferstücke für ein Furunkel am Hintern?
Zettel aufhängen?
Schreiben hatte Ljerka zwar einst gelernt, aber was man nicht ständig tat... sie konnte lesen und auch Buchstaben malen, das Schild über dem Eingang des Häuschens hatte sie zum Beispiel angefertigt, sehr sorgfältig und sogar fehlerfrei. Doch Um selbst Plakate zu schreiben reichte es dennoch nicht. Und es kam ihr auch albern vor. Ein Heiler musste sich herumsprechen, man warb nicht auf Papier damit, das war doch höchst unseriös. Man konnte so ja alles behaupten. Aber ein guter Ruf war Gold wert. Die Menschen waren allerdings misstrauisch, es kam kaum wer. Wenn sie irgendeine große Heldentat vollbringen könnten, aber diese wollten und wollten einfach nicht zu ihnen kommen. Im Krieg war es anders gewesen, da hatte man aber auch keine Zeit gehabt, lange zu Grübeln.
"Trinken wir Bier, das hilft immer."
Sie war aufgestanden und hatte bereits die Tür aufgemacht, doch auch durch das Öffnen der selbigen wurde es nicht nennenswert heller. Das war sie anders gewöhnt. Sie hatte noch zu der Zwergin geblickt, nun war sie alarmiert.
Jemand der gelauscht hatte?
Doch der Mann hatte die Hand erhoben um zu klopfen. Ein Kunde?
Zumindest stand er nicht mit angelegter Hellebarde vor ihr, auch wenn er einen Wappenrock der Flammenrose trug und tatsächlich voll gerüstet war. Wie viele Waffen er wohl trug, die unsichtbar waren, das wollte sie gar nicht erst erraten. Sie konnte nicht zur Gänze verhindern, dass sich alle kleinen Härchen an ihrem Körper aufstellten und sie sich in Alarmbereitschaft versetzte. Eine Lederrüstung, ein Wappenrock, der Geruch nach Stahl und Kampf, all das versetzte einen viel zu schnell zurück auf's Schlachtfeld.
Auch ihrer Kleidung war anzumerken, dass sie nicht zur Gänze ins zivile Leben zurückgefunden hatte. Sie trug noch immer lederne Hosen und Reitstiefel, ein leichtes Lederwams und Schwertgürtel, wenn sie auch meist einen weiten Schal oder ein buntes Tuch darüber trug, aber niemand würde sie je dazu bekommen, ein Kleid zu tragen wie die anderen Frauen. Auch nicht ein durchaus attraktiver Ritter, wie der, der nun in der Türe stand.
"Ein Kund von dir?" wandte sie sich an Sarray.
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Jarel Moore
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Der Ritter wirkte nicht angriffslustig. Eher müde oder träge, aber das konnte durchaus täuschen.
Er lächelte halbherzig senkte die zum Klopfen erhobenen Hand, verschränkte die Hände hinter dem Rücken – und nahm doch tatsächlich Haltung an. Vollkommen überflüssig.
„Verzeiht, Mam, ich wollte sie nicht erschrecken.“ Der Brocken war weder jung noch knackig, die Stimme jedoch ließ aufmerken. Dunkel wie das Brummen eines Bärs und durchaus wohlklingend.
„Ich suche einen Alchemisten für eine spezielle Medizin. Es eilt etwas, aber ich zahle gut.“ Er hielt den Blickkontakt und wartete ab.

Jarel war eine Spur überrascht. Eigentlich hätte er bei einem der renommierten Alchemisten vorsprechen wollen, doch dort hatte er vor verschlossenen Türen gestanden. Der alte Knacker hinterm Tresen hatte das zeitliche gesegnet.
Auf der Suche nach adäquatem Ersatz hatte ihm jemand zu dieser Adresse außerhalb der Stadt geschickt. Ein kleines – beinahe schon winziges – Gebäude.
Mit der Gesellschaft von Anderlingen, die es in dieser Gegend genügend gab, hatte er keine Probleme. Aber die Gegend….
Der Ritter misstraute der Sache zwar, so schäbig wie diese Gegend war, aber ihm blieb keine andere Wahl. Wenn er das Zeug nicht bald auftreiben konnte, würde es ihm schlecht ergehen.
Das mächtige Ross hatte er an einem dafür vorgesehenen Balken angebunden.
Er vertraute darauf, dass seine Mariposa ohnehin mit niemandem mitgehen würde. Und sie fort zu zerren war unmöglich. Außerdem machte der Wappenrock Eindruck.
Mehr als einmal war er schräg angesehen worden und der eine oder andere hatte hinter ihm auf den Boden gespien. Nicht vor ihm dafür hatten die Leute zu viel Angst vor den, für das das Zeichen auf seiner Brust stand.
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Sarray Cestay
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Sarray stand staunend hinter Ljerka.
Ein leibhaftiger Ritter! Und dann auch noch DIESER Orden.
Ob sie sich verstecken sollte?
Doch nein. ER war ja zu ihnen gekommen.
Und irgendwie wirkte er nicht wie ein Ein Mann Überfallkommando. Zudem würde er an Ljeska nicht so einfach vorbei kommen...
Ihr Gedankengang riss bei der Erwähnung der Bezahlung ab und mit einem professionellem Verkäuferlächeln stellte die sich neben Ljerka.
Auch die wurde mit einem Kopfnicken begrüßt.
"Womit können wir dienen?"
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Und der Ritter der Flammenrose entschädigte sich. Ljerka runzelte erst recht die Stirn. Den Tag sollte man sich rot im Kalender anstreichen. Nicht dass sie auf der Seite der Sccoia'tael war, für diese durchgedrehten Fanatiker fehlte ihr jedes Verständnis, doch der Orden hatte einen gewissen Ruf was Anderlinge anging und selten verirrte sich einer nach Ferneck. Aus gutem Grund. Sie war noch einen Moment unschlüssig.
Natürlich war es gut, wenn sich herumsprach, dass sie selbst Ritter behandelten, aber wenn man hier jemanden vom Orden befürchtete würden vielleicht die Anderlinge fern bleiben.
Andererseits erinnerte sie sich an den Krieg, dort hatten sie auch Nilfgarder behandelt, wenn sie es bis in ihr Zelt geschafft hatten. Menschen waren Menschen. Aber eben... Menschen, keine Anderlinge. Und es war auch nicht mehr Krieg.
Aber die Ankündigung, dass er gut zahlen würde gab vielleicht den Ausschlag, dass Sarray nichts einzuwenden hatte und dass er ruhig da stand, nicht forderte ihn einzulassen. Würde jetzt jemand anfangen mit faulen Kartoffeln zu werfen, er würde wohl genauso ruhig stehen bleiben und alles über sich ergehen lassen.
Sie nickte also und ließ ihn durch.
"Kommt rein, Herr Ritter..." sie zog ihn durch die Tür, auch um ihn aus dem Blickfeld der Nachbarn zu bringen.

Dass er trotz seines Alters durchaus einen stattlichen Mann abgab war vielleicht auch ein wenig auschlaggebend gewesen. Er war genau der Typ, der ihr immer gefallen hatte. Ruhig, besonnen und souverän. Mit Kameraden fing man nichts an, auch nicht mit Vorgesetzten, das war immer ihr Grundsatz gewesen, das untergrub die Moral, aber der Krieg war vorbei.
"Was genau braucht ihr? Habt ihr ein Rezept für die Medizin? Das würde es wohl erleichtern."
Wollte sie wissen. Alchemie und Heiltränke waren eher ihr Metier, trotzdem würde Sarray sicher zuhören, vielleicht hatte er ein medizinisches Problem, das sie lösen konnte, wenn er schon gleich am Anfang sagte, dass er Geld hatte.
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Jarel Moore
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Der Ritter betrat das kleine Haus erstaunlich leise. Der Grund war einfach.
Seine Rüstung war weder aus metallenen Teilen noch von diesen verstärkt. Nicht mal ein Kettenhemd trug er.
Der Mensch sah sich aufmerksam um und begrüßte auch Sarray mit einem neutralen Kopfnicken.
Lange schienen die beiden noch nicht hier zu leben.
„Habt ihr gedient?“, fragte Jarel Ljerka. Sie wirkte wie eine Soldatin. Ihre Körperhaltung… und ihr Körper erstrecht. Durchaus attraktiv. Sein Blick geriet eine kleine Spur wärmer, während er ein eine kleine Holzrolle aufschraubte und ein Pergament hervorholte.
Nach kurzem Zögern reichte der Ritter der ehemaligen Soldatin das Pergament.
Darauf war ein Rezept. Aber nicht in der Gemeinsprache, auch nicht in einer anderen Ljerka bekannten Schrift. Es war ein gezeichnetes Rezept. Zutaten in kleinen, sehr detaillierten Bildern. Sogar die Zubereitung war bebildert dargestellt.
Das Ganze war mit einem Siegel versehen. Eine Hand, in dessen nach oben gerichteter offener Handfläche eine Flamme brannte.
Die Zutaten waren nicht einfach zu bekommen. Und die Zubereitung war kompliziert.

Sarray kletterte auf einen Schemel und betrachtete das Pergament ebenfalls interessiert.
„Wozu braucht Ihr denn so etwas kompliziertes?“, fragte sie erstaunt.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Dass er weder Kette noch Platte trug war ihr sofort aufgefallen, dafür hatte sie einen Blick. das war unüblich, auch das war ihr klar, sie kannte den Orden, die Ritter stolzierten in der Regel scheppernd durch die Stadt. Der hier nicht. Und vielleicht hatte auch er gedient. Vielleicht war er dem Orden erst später beigetraten?
"Ja, hab ich. Erst bei den Landsknechten und später unter General Cobus de Ruyter. Ich war in der Schlacht von Brenna dabei und auch als der General fiel."
Mehr würde sie nicht erzählen, nicht ohne zwei bis drei Bier und am besten einem Glas Schnaps darin versenkt. Das musste genügen.
Sie ließ sich das Rezept geben, er zögerte als gebe er ein Geheimnis preis. War vielleicht auch so. Ein gutes Rezept war wertvoll, man konnte es verkaufen, das hatte sie gelernt. Kannte man das Geheimnis eines Trankes, der Haarausfall rückgängig machte oder eine Pille, die im alter die Potenz wiederherstellte, man könnte reich werden damit.
Ein Pergament, kein Papier, etwas von Dauer, vielleicht alt. So begann nun doch ein Abenteuer.
Es war bebildert, das war gut. Lesen konnte sie, vor allem Rezepte, das hatte Nenneke ich beigebracht, oder besser, die Schreiber und der Bibliothekar. Sie legten dort im Tempel Wert darauf, dass die Mädchen auch solchen Unsinn lernten, sogar schreiben.
Sie drehte es erst einmal auf den Kopf um ganz sicher zu gehen, dann wieder richtig herum.
Aber das war einfacher, die meisten Bilder sagten ihr etwas, Pflanzen, manches mussten Erden sein, auch daran erinnerte sie sich.
Die Hand beachtete sie erst nicht, sah zu sehr nach der Flammenrose aus, dass es eine Hand war und keine Rose übersah sie.
"Das müsste Scharfgarbe sein und da... hm... Nicht leicht zu bekommen, aber ich habe das schon einmal gemacht. Im Tempel."
Sie blickte Sarray an, genau die gleiche Frage hatte sie auch auf den Lippen. Es konnte eigentlich egal sein, Diskretion war etwas, was die Heiler in der zivilen Welt hoch hielten. Im Krieg interessierte das keinen und sie wollte auch wissen worum es ging, es konnte wesentlich sein.
Sie gab der Zwergin das Rezept, dann konnte sie wieder vom Schemel runterklettern. Sie vergaß Ständig, dass Zwerge kleiner waren. Ihr Ego und ihr Selbstbewusstsein waren oft dermaßen raumfüllend, dass man das vergessen konnte.
Aber sie hatte Recht, das war etwas sehr spezielles. Es reizte sie es zu versuchen, sie würden Destillierkolben brauchen, Kochgeschirr. Tiegel... eine umfangreiche Ausstattung. Sie begann in ein paar Kisten zu kramen, nachsehen was sie hatte.
"Ich kann das machen, aber wir brauchen eine Anzahlung."
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Jarel Moore
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Kurz presste er die Lippen zusammen.
„Nennen wir es ein Implantat.“ Mehr Zugeständnisse schien er nicht geben zu wollen.
Statt weiter zu reden hakte er seine Geldkatze los und kramte vier Münzen heraus und hielt Ljerka die geschlossene Faust hin.
Als sie die Münzen entgegennahm spürte sie gleich, das war schwerer als gedacht.
Sie öffnete die Hand und…
Sechs Münzen. Keine Halben. Keine Ganzen. Sechs blanke Münzen mit einer glänzenden Zehn darauf.

„Das sollte als Anzahlung reichen. Wenn es wirkt, werde ich regelmäßig wiederkommen. Ich benötige jeden Tag eine Einheit. Und ich möchte für eine Reise einen kleinen Vorrat mitnehmen. Und…das übliche Zeug. Gegen Fieber. Zur Wundheilung. So etwas.“

Der Ritter überlegte, den beiden Mädchen eine seiner „mitgebrachten“ Münzen zu geben. Immerhin massives Gold und sicherlich einiges wert. Aber auch gefährlich. Das würde viel von ihm Preis geben und den beiden eine gewisse Macht über ihn.

Sarray hatte das Rezept studiert und schien fasziniert.
„Warum in Bildern und nicht in Worten. Und was ist das für ein Siegel?“, fragte sie unverhohlen neugierig.

Jarel antwortete nach einer langen Sekunde. „Es sollte in jeder Sprache lesbar sein.“
Und das war sein Glück gewesen. Das Original in Thalassisch hätte hier niemand lesen können und auch die Übersetzung in die Gemeinsprache nicht. Der Zeichensatz in beiden Sprachen war vollkommen anders. Und aufgefallen wäre er damit auch.
Man wusste hier nie, ob einen so eine Tatsache nicht den Kopf kosten konnte.
„Der Heiler der es erstellt hatte gehörte diesem Orden an.“
Dann sah er wieder zu Ljerka.
„Reicht das?“, fragte er im neutralen Ton.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Ljerka Interessierte sich schon nicht mehr für das Sigel, Wappen und solche dinge standen noch nie im Zentrum ihres Interesses. Er gab ihr die Münzen und als sie die Hand öffnete staunte sie nciht schlecht.
"Das... das wird locker für eine Woche rechen... also ich eine Für die Dosis von einer Woche."
Sie würde sich sofort an die Arbeit machen müssen.
Sarray unterhielt sich noch mit dem Mann. Er hatte plötzlich etwas merkwürdiges, geheimnisvolles bekommen.
Ein Implantat.
Sie wusste, dass die Hexer oft sehr merkwürdige Tränke brauten und zu sich nehmen und sich damit oft nahe an den Rand der Vergiftung brachten. Das hier war nicht weit davon entfernt.
In ihrem Kopf begann es zu arbeiten. So lange war es her, dass sie all das einmal gelernt hatte, aber es war noch da. Sie würde Bücher brauchen, darüber wie man manches destillierte und anderes synthetisierte oder trennte. Es war alles noch da, aber man musste dem auf die Sprünge helfen.
"In zwei Tagen kann ich einen Dosis für vielleicht eine Woche fertig haben. So lange werde ich aber brauchen. Mehr kann ich später machen."
Sie hatte überlegt noch ein paar Tage draufzuschlagen, einfach um Zeit zu gewinnen, um es nicht zu leicht aussehen zu lassen, aber er hatte so viel bezahlt, da fühlte sie sich verpflichtet ihr bestes zu geben.
Und wenn er wiederkam und das öfter brauchte, das allein konnte ihrer Beider Lebensunterhalt sichern.
Sie Reichte die Hälfte der münzen gleich an Sarray weiter. sie hatten bisher nicht besprochen wie sie den Gewinn genau teilten, aber es schien ihr nur fair, und sie würde sicher die Hilfe der Zwergin brauchen beim Brauen und auf jeden Fall beim Beschaffen der Zutaten.
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Sarray Cestay
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Er nickte all ihre Forderungen einfach ab.
„Zwei Tage. Ich werde in einer Taverne in der Stadt unterkommen und bin in zwei Tagen wieder da.
Wenn es funktionier bekommt ihr die zweite Hälfte.“

Hatte er Hälfte gesagt?
Sarray versuchte eine Gesichtsentgleisung zu verhindern. Die Hälfte!
Heute Abend würde es mehr als ein Bier geben. Und auch mehr als zwei.
Der Ritter entfernte sich und alser die Tür geschlossen hatte, fing Sarray an wie ein Floh im Zimmer umher zu hüpfen. „Hast du gesehen, wie schwer seine Börse war? Das bringt uns durch die Woche….nein, den ganzen Mond!“ Sie quietschte vergnügt und wollte sich ihrer Freundin an den Hals werfen.

Jarel nahm sein Pferd und führte es in die Stadt. In der Taverne gab er einiges für die Übernachtung aus, noch mehr jedoch für die Versorgung seines Pferdes und die Reinigung seiner Kleidung, Decken und Felle.
Sollte ihn an diesem Abend jemand in der Taverne entdecken: In der einfachen Stoffhose und dem weitem Hemd war er kaum wiederzuerkennen.
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