Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Auch Jarel hatte ausgeschlafen.
Nach der abendlichen Einnahme seiner Medikamente schlief er immer schnell ein. Schlimmer noch: Es war sogar recht schwer, ihn in den Stunden darauf wach zu bekommen.
Hoffentlich würde ihm das nicht eines Tages zum Verhängnis.
Gedankenverloren wusch Jarel sich und machte sich für den Tag bereit. Seine Gedanken kehrten immer wieder zur Alchemistin zurück. Und natürlich zu ihrer Arbeit.
Vielleicht änderte sich auch etwas an den Nebenwirkungen. Das wäre ein großer Fortschritt.

Der Ritter kleidete sich an, ließ aber den größten Teil der Rüstung und den Wappenrock weg.
Es wurde Zeit mit sich selbst ins Reine zu kommen und zu meditieren.
Mal sehen ob es hier in der Gegend einen Ort gab, der genug Ruhe dafür bot.
Bei seinem Wirt bat er um Papier und Tinte um eine Nachricht zu hinterlassen, wenn die beiden Damen ihn in der Taverne suchen sollten.
Ohne Frühstück brach der Ritter auf, um sich die Umgebung genauer anzusehen.
Er sah kurz nach seiner Stute, lies diese aber erst einmal im Stall und ging zu Fuß los.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Lebenslauf: Ljerka

"Wenn es abgekühlt ist. Ich denke eine Flasche reicht eine Woche... Allerdings bin ich mir nicht sicher, dazu war das Rezept zu ungenau. Ich bring ihn zur Sicherheit auch die zweite mit." Sie prüfte kurz die Temperatur erst mit der Hand, dann mit den Lippen.
"Ich denke, wir können los. Kalt genug."
Die Sonne ging bereits unter, als sie sich auf den Weg machten. Die Herstellung der Medizin hatte fast einen ganzen Tag in Anspruch genommen, eher anderthalb, denn die Besorgung der Zutaten musste sie auch mit einrechnen, sie konnte nicht immer alles vorhalten. Jetzt war das meiste des Vorschusses aufgebraucht, aber sie würden schließlich bei Auslieferung noch mehr bekommen.
Und das gute war, sie war schneller gewesen. Sie musste sich einen guten Ruf erst aufbauen und dazu war es gut, wenn sie schnell war.
"Dann gehen wir ihn mal suchen."
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Sarray Cestay
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Lebenslauf:

Sarray war schneller aus dem Haus als ihre Freundin „Glaskolben“ sagen konnte.
In der Stadt kam fand sie mit schlafwandlerischer Sicherheit den wandernden Händler mit seinem Bauchladen voller Leckereine, als hätte sie einen Kompass dafür.
Obwohl gerade erst gefrühstückt, kaufte Sarray sich eine Tüte. Ein Wunder, dass ihre Zähne noch so gut aussahen.
Ein wenig hierher und dorthin wandernd dauerte es eine knappe Stunde, bis sie den Ritter fanden.
Und das auch nur, weil zwei Passanten über einen grauhaarigen Fremden redeten, der reglos unter dem Großen Baum auf dem Festland saß und sich nicht rührte. Die beiden vermuteten, dass er tot war und diskutierten darüber, die Leiche zu plündern.

Sarray sputete sich und so musste Ljerka sich ran halten, das kleine Gewusel auf zwei Beinen nicht zu verlieren.
Als sie die Brücke zum Festland hinter sich hatten, fanden sie den Menschenmann relativ schnell.
Er saß im Schneidersitz auf einer kleinen Anhöhe unter dem größten Baum der Gegend, beide Hände mit den Handflächen nach oben auf den Oberschenkeln abgelegt, der Sitz aufrecht als hätte er sein Schwert geschluckt, die Augen geschlossen.

„Ob wir ihn wecken sollen?“, flüsterte Sarray Ljerka zu, doch das reichte schon den Ritter aufmerksam werden zu lassen. Langsam öffnete er sie Augen, sah erst zu Sarray, dann zu Ljerka und lächelte leicht.

„Schön, euch zu sehen.“ Er faltete sich langsam auseinander und man hätte fast du Gelenke knirschen hören können, als er sich an den Baum gestützt hochzog.
Dann klopfte er seine Hose ab und hob den Gurt mit dem Dolch und den Messern auf, um diesen wieder anzulegen, bevor er die letzten zwei Schritte zu den Frauen gingen um sie zu begrüßen.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Lebenslauf: Ljerka

Die Zwergin war dermaßen schnell weg, das Ljerka widerholt daran zweifelte, dass es sich um eine reine Zwergin handelt. So flink wie sie war dachte sie immer eher an die wuseligen Halblinge. Andererseits war sie auch das einzige weibliche Exemplar, dass ihr bekannt war, alle anderen waren Männer und die, auch wenn durchaus in einem gewaschenen Marschtempo unterwegs, waren doch sonst in ihrer Gestik ruhiger, im Vergleich zu ihr sogar behäbiger. Aber was wusste sie schon. Bisher hatte sie ja auch wie viele andere Menschen gedacht, auch weibliche Zwerge trügen Bärte. wer diese Mär verbreitet hatte und warum man das glaubte wusste sie nicht einmal.
Sarray holte noch einmal die kandierten Nüsse, Ljerka war schon ein wenig schlecht von der Übermenge an Zucker, sie hätte jetzt viel eher einfach von einer trockenen Salami abgebissen, aber Hunger hatte sie tatsächlich auch nicht, nicht nach dem Frühstück.

Sie fanden den Ritter schließlich - und dabei hatten sie nicht einmal lange suchen müssen. eigentlich hatten sie den Weg zum Gasthof eingeschlagen aber eine Menschentraube hatte sie von ihrem Weg abgebracht. Menschen und Anderlinge Schulter an Schulter, das war ungewöhnlich.
Wer so sehr für aufsehen sorgte war ein Mann, der da saß und meditierte. Erst dachte sie, es wäre so ein verrückter Hexer. Von den hieß es doch, dass sie lieber meditierten als schliefen. Tatsächlich hatte sie aber auch nur einen gesehen, im Tempel, aus der Entfernung, da war sie schon einige Jahre in der Ausbildung gewesen. Sie hatte sich von ihm ferngehalten als sie mitbekommen hatten, dass Iola regelmäßig sein Bett geteilt hatte. Auch wenn sie nichts gegen Anderlinge hatte, so stand sie diesen magisch veränderten Mutanten skeptisch gegenüber. Dazu gezüchtet, Monster zu beseitigen, wie trostlos konnte so ein Leben sein?
Und der zweite, den sie gesehen hatte war der Tote gewesen, den Milo und Iola, die zweite allerdings, auf dem Tisch gehabt hatten. hockte hier also ein Hexer und meditierte? Das hätte den Menschenauflauf erklärt. Irgendwie war diese Zunft verhasst und gefürchtet zugleich und doch war man fasziniert.
Aber dann stellte ich heraus, dass es ihr Kunde war. Der Ritter. Ein Mensch, aber ein wirklich komischer Mensch.
Aber ehe Sarray ihn wecken konnte beendete er seine Meditation als hätte er nur auf sie gewartet.
Ljerka war einen Moment überrascht. Er war so anders als alle Männer, die sie in ihrem langen Leben je getroffen hatte.
So war sie einen Moment sprachlos.
"Wir... äh... haben das Medikament. sollen wir... sollen wir bei uns reden?"
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Erst jetzt begriff Jarel, dass der Personenauflauf um den Baum ihm galt.
Seine linke Augenbraue wanderte bis zum Haaransatz hoch, dann schmunzelte er.
Sie hielten ihn wahrscheinlich für einen Hexer. Oder für ein anderes Kuriosum.
Was wohl geschehen wäre, hätte er am Morgen seinen Wappenrock angelegt?

Immer noch schmunzelnd und mit einem belustigten Funkeln in den dunklen Augen sah er erst zu Sarray, anschließend zu Ljerka. Er beugte sich etwas zu ihnen. „Ob sie wegrennen, wenn ich Buh rufe?“, flüsterte er verschwörerisch, dann streckte unter Sarrays hellem Kichern seine Gestalt wieder.
„Es wäre wirklich besser, wenn wir das Gespräch in einem privateren Rahmen weiterführen. Oder wir nehmen Geld fürs zusehen.“ Wieder wanderte sein Blick über den sich langsam zerstreuenden Mob.
Immerhin keine Fackeln und Mistgabeln. Und niemand schichtete Holz fürs Feuer auf. Beruhigend.

Er beugte den Kopf kurz zur linken, direkt danach zur rechten Schulter, untermalt von einem hörbaren Krachen. Seine Finger lockerte er mit derselben Geräuschuntermalung.
Ein paar gespielt böse Blicke in Richtung der letzten Glotzer und schon hatte sich die Personenmenge aufgelöst.
„In diesem Dorf gibt es nicht viel Abwechslung, wenn ein alter Mann unter einem Baum schon zu einer Attraktion erhoben wird, hm?“
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Ljerka lachte nur.
"Probiert es doch aus."
Sie war sich nciht sicher, ob dieser Ritter wirklich genug Humor besaß, aber fast hätte sie wohl geraten, dass er es tun würde.
Die Leute nahmen die Antwort auf diese Frage allerdings vorweg indem sie sich langsam verglaubten und schließlich allesamt weg waren als sich der meditierende nicht als der berühmte weiße Wolf entpuppte sondern einfache menschliche Augen trug. Ljerka war froh drum.
"Es ist sicher genug los, und trotzdem sind sie neugieriger als gut ist, vor allem wenn sie einen Skandal oder irgendetwas vermuten über das sich tratschen lässt."
Sie machten sich auf den Weg.
Dass sowohl seine Knie als nun auch die Finger knackten hörte Ljerka natürlich, aber was sollte sie sagen? 'lass es, das macht dir auf Dauer die Gelenke kaputt, weil Luft hineinkommt. Das hatte ihr zumindest ihre Mutter früher immer erklärt. Nenneke hatte ihr zwar klargemacht, dass das Unsinn war, aber ganz ließ sich der Gedanke daran nicht vertreiben.
Sie gingen, zunächst schweigend die paar Schritte zu ihrem Häuschen. Es war schnell erreicht, über die Brücke und um ein paar Ecken.
Bei Tag konnte man gut sehen, dass die Häuser von außen bemalt waren. Der Lehm, mit dem die Wände aus Holz und Weidengeflecht verkleidet waren, war gekalkt und auf das sterile weiß waren fast überall Blumenmuster gemacht, wie es sowohl in Temerien als auch in Redanien üblich war. Manche trugen sogar Schnitzereien an den Türstöcken und den Fensterbalken.
Zu den Häusern selbst führten nur Trampelpfade, selten befestigte Wege, aber im Inneren hatten die viele Hütten wie auch die von Sarray und Ljerka einen Holzboden, manche ältere jedoch nicht, hier war es nur gestampfter Lehm.
"Kommt herein."
Ljerka öffnete die Türe und ließ die beiden eintreten.
"Es sind zwei Fläschchen geworden, ich denke die Konzentration ist höher als bei euren, nehmt also lieber am Anfang weniger. Das Rezept ist leider nicht so genau was die Konzentration des Wirkstoffes angeht, aber ich habe mein bestes getan. Die milchige Farbe kommt von der Emulsion. Wenn es anfängt sich abzusetzen, kräftig schütteln."
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Jarel Moore
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Auf dem Weg zurück hatte der Ritter dem Schmuck an den Wänden viel Aufmerksamkeit gewidmet, den Personen jedoch noch mehr. Seine Augen traktierten jeden Passanten, als suche er jemanden. Oder etwas. Es wirkte aber eher wie eine alte Angewohnheit als etwas wirklich Akutes.

Jarel nahm eine der Flaschen in die Hand, schwenkte den Inhalt zwischen den gläsernen Wänden herum.
Der Mann atmete tief durch. „Wie lange denkt ihr, könnte die Flasche reichen?“
Von dem Zeug hing sein Leben ab. Die Nebenwirkungen…damit musste er klar kommen.
er sah Ljerka lange an. Es wäre besser die erste Dosis in Beisein eines Heilers zu nehmen, falls sein Körper nicht so reagierte, wie es sein sollte.
Aber…konnte er der Soldatin und der Zwergin trauen?
„Ich würde die erste Dosis gerne unter kontrollierten Bedingungen einnehmen. In eurer Gegenwart, Myladys. Und…es gäbe dabei einiges zu beachten. Wärt ihr gegen einen Aufpreis bereit ein gewisses Risiko auf euch zu nehmen?“
Er sah erst Sarray an, dann Ljerka. Eine seltsame Entschlossenheit lag in seinen Zügen. Und eine Spur Verzweiflung.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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"Das Zeug hat erhebliche Nebenwirkungen, das weiß ich, deshalb habe ich versucht, die Konzentration zu erhören, damit ihr die Dosierung reduzieren könnt, das sollte auch die Nebenwirkungen etwas reduzieren. Ich würde schätzen, dass ein Fläschchen für vielleicht mehr als eine Woche reicht, je nachdem wie gut ihr darauf ansprechet."
Sie war versucht gewesen seinem weiterführenden Angebot sofort zuzustimmen, was sollte da schon für ein Risiko sein. Wenn er es nahm und dann starb, sie selbst trug wohl kaum Schaden davon, also? Aber irgendetwas in der Art, wie er fragte macht ihr klar, dass da wohl mehr sein musste.
Schließlich nickte sie doch.
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Jarel Moore
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Der Ritter befeuchtete seine Lippen. Er rang immer noch mit sich.
„Kennt ihr einen Ort, der unbewohnt ist? Weiträumig unbewohnt?“
Eine Weile dachte Ljerka nach. Das war nun wirklich nicht, was sie erwartet hatte. Dann dachte sie nach. Die Grashügel, früher waren sie nur spärlich besiedelt. Südwestlich der Stadt, schlossen noch ein paar Dörfer an, aber je weiter man ging in Richtung Küste umso mehr wald und umso weniger Behausungen, dafür wieder Monster. "Südwestlich der Stadt... aber das ist keine ungefährlche Gegend. Aber wozu? Was befürchtet ihr?" Sich selbst sah sie weniger bedroht. Die üblichen Gefahren für Leib und Seele einer Frau kannte sie natürlich, doch sie war großgewachsen und wehrhaft, bisher hatte es noch keiner geschafft, ihr Gewalt anzutun. Versucht sicher, einer hatte sein Augenlicht eingebüßt, einer erst sein Gemächt und damit wohl sein Leben. Aber das war im Krieg. "Es ist aber ein Stück Fußweg." fügte sie noch hinzu.
Er sah sie lange an. „Ihr seid die Richtige dafür.“ Er hatte sich dazu durchgerungen. Und mit dieser Entscheidung fiel es ihm leichter.

„Ich hole euch zum Morgengrauen ab.“ Dann sah er zu Sarray. „Verzeiht, kleine Dame, aber ihr bleibt bitte hier.“

Sarray wollte protestieren, doch da war etwas im Blick des Ritters, dass sie zurückschrecken ließ. „Ähm….ja….in Ordnung.“

Damit verließ er die zwei.

„Sag mal, was hat DER denn für ein Problem?“, fragte Sarray in Ljerkas Richtung.
„Das war ja richtig unheimlich. Denkst du, er will dir was antun?“
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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"Gut. Bis... dann." hatte sie geantwortet.
Ljerka sah zwischen dem Ritte und der Zwergin hin und her. Sie war ratlos. Mit ihren fast 50 Sommern und Wintern Lebenserfahrung hate sie sich bisher eingebildet, alles zu verstehen und alles erlebt zu haben und auf alles vorbereitet zu sein. Aber darauf konnte sie sich keinen Reim machen, das war merkwürdig.
Und als er dann gegangen war: "Ich glaub es nicht... und wenn, dann werd ich nicht unbewaffnet sein, das haben schon andere versucht und teuer bezahlt, da wär der nicht der erste. Und es wäre schon komisch, es auf diese Weise zu versuchen. Aber... ich hoffe er überschätzt mich nicht."
Auch Ljerka kannte die Geschichten über Geister und ähnliche Flüche, für jemanden in ihrer Weld war das kein Märchen sondern gefährliche Realität. Was sie befürchtete war, dass er tatsächlich eher einen Hexer gebraucht hätte als ausgerechnet sie.

So redeten sie noch eine Weile, über die Vergangenheit und das allgegenwärtige Thema, den Krieg. Dem kamen sie mit ihrer gemeinsamen Vergangenheit einfach nicht aus. Aber je länger er her war umso mehr verklärte er sich auch. Und so war schnell der Bogen gespannt zu gutem Essen, zu Männern und anderen Abenteuern.
Und irgendwann gingen sie schlafen.
Am nächsten Morgen war Ljerka wach, noch ehe der erste Hahn krähte. Sie war gespannt, neugierig, doch immer begleitet von einer Spur Angst, was sie da erwarten konnte. So wartete sie, voll gerüstet. Sie hatte ihr schweres Kettenhemd aus dem Ölpapier befreit in dem sie ein gewickelt gehabt hatte, hatte ihr Schwert gegürtet und ihre Haare mit einem Tuch umwickelt. Auf den ersten Blick sah man nicht gleich, dass es sich um eine Frau handelte, auf den zweiten natürlich schon, denn ihre Züge waren weicher als die eines Mannes, ihre Hüften doch ein wenig runder und es zeigte sich nicht die kleinste Spur von Bartstoppeln, und aufgrund ihres Alters ging sie auch nicht mehr als glattrasierter Junge durch, wie es noch vor einigen Jahrzehnten der Fall gewesen war.
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Jarel Moore
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Auch Sarray kletterte aus dem Bett. Das Haar der Zwergin stand ab, als wäre sie in der Nacht vom Blitz getroffen worden. Gähnend schlich sie gerade in der Küche, als es an der Tür klopfte.
Total verschlafen öffnete Sarray die Tür. Und musste den Kopf in den Nacken legen, um Jarel anzusehen. Der Mensch war gewaschen, rasiert und trug – wie auch am Tag zuvor – nur einfache Zivilkleidung, dazu jedoch einen Seesack über der Schulter. Sein Schwert fehlte.
Die Zwergin murrte und verschwand wieder im Häuschen, ohne gegrüßt zu haben oder ich zu Wort kommen zu lassen. Sie lies aber die Tür offen.
Jarel stockte, trat dann aber doch ein und stellte den Seesack hinter der Tür ab.
Mit vor dem Körper verschränkten Händen wartete er auf Ljerka.

„Meine Stute steht vor der Tür. Sie heißt Mariposa. Könntet ihr eure morgenmufflige Freundin für mich bitten, nach ihr zu sehen, wenn wir fort sind?“
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