Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Cyron
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Cyron sah seltsam zu dem Jungen.
„Ich denke nicht.“, erklärt er mit undeutbarem Unteron.
„Aber wir sollten euch nicht weiter in Beschlag nehmen“ Der Elf sah zur Tür.
So ein Pech. Er fühlte sich wohl in der Nähe der Alchemistin. Da musste er nicht die ganze Zeit daran denken, was er nicht wusste und konnte sich darauf fokussieren was noch übrig war.
„Darf ich euch wieder besuchen?“, fragte er, als er in der Tür stand.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Ljerka nahm lediglich an, dass der Junge vielleicht keine Eltern mehr hatte, ein trauriges Schicksal, dass sicherlich viele Kinder und junge Männer betraf, Menschen wie Anderlinge. Dass es in diesem Fall auch um den Beruf ging, darauf kam sie nicht.
"...kommt morgen wieder, dann ist das Destillat fertig und wie können die Salbe und die Pillen beginnen."
sie freute sich tatsächlich, darauf. Und es war da auch eine Spur Neugier, ein interessanter Mensch, nein, Elf mit einer spannenden Geschichte.
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Cyron
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Die beiden Gäste verabschiedeten sich so unterschiedlich, dass es unterschiedlicher nicht sein konnte.
Der Ältere auf eine altmodische aber galante Art mit ernst gemeinten Komplimenten, Verbeugung und Handkuss. Der Jüngere wortlos und mit einem knappen Nicken.
„Bis morgen und gehabt euch wohl.“

Auf dem Weg sah sich der Elf mehrfach um und in Ljerkas Richtung zurück. Vielleicht war die Dame die Lösung für sein Gedächtnisproblem. Vielleicht sogar eine Freundin.
Die Welt war fremd und doch so bekannt.
Vielleicht war es ganz gut, wenn er alles in Raten kennenlernte.

Immerhin hatte er ein Dach über den Kopf und Mittel zur Verfügung.

Morgen würde er zurückkommen. Heute war der Tag lang genug gewesen.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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von/nach: das Haus in Ferneck
Datum: früher Morgen 29. Juli 1278 (während Jarel immer noch mit Jake unterwegs ist)
betrifft: Cyron, Sarray?
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Die Nacht über saß Ljerka wach und beobachtete den Destillierapparat.
Das stetige tropfen und kochen beruhigte irgendwie, es ging etwas voran und das war schön zu sehen. Aus bekannten Zutaten wurden neue Stoffe... Sie könnte viel mehr experimentieren, wenn sie die Zeit dazu hätte... und Probanden, die das Zeug hinterher ausprobierten...
Aber vorerst war sie glücklich, dass sie es in so kurzer zeit geschafft hatten davon zu leben, vom Heilen und von Medikamenten. Der Nachteil war nur bei selbstständiger Arbeit: Man arbeitet eben selbst... und ständig.
Ein Angestellter in einer Bank konnte Abends heimgehen und die Arbeit vergessen. Andererseits, auch ein Bauer war rund um die Uhr für Felder und Vieh da. Insofern... Zuhause sitzen und den Apparat überwachen war keine der schlechtesten Tätigkeiten.
Nachdem sie keine Magie beherrschte und zum Notar - der nur für eine Unterschrift von Zeit zu Zeit Säckeweise Gold bekam - hatte es auch nicht gereicht, war das wohl das beste was ihr hatte passieren können.
Das und...
...Sarray war noch nicht zurück.
Sicher, die Zwergin war erwachsen... oder? War man das wenn man ein langes Leben hatte und fast aussah wie eine Jugendliche? Trotzdem, sie hatte ja schon bewiesen, dass sie ihr Leben im Griff hatte, vielleicht war ihr nur Langweilig gewesen und war in der Stadt bummeln gewesen und hatte dabei die Zeit vergessen. Sie war zu keiner Rechenschaft verpflichtet. Nur ungewöhnlich war es halt doch, dass sie auch bis zum morgen nicht zurück war...
Auch Zwergen, oder gerade Zwergen konnte in der Stadt durchaus etwas zustossen.
Und so brach der neue Tag an, Ljerka hatte nur ab und zu vor sich hin gedöst, sich dann einen Kaffee aufgebrüht und weiter dem Destillat zugesehen. Als es dann fertig war hatte sie begonnen es weiter einzudampfen um dann Pillen darauf drehen zu können. Der angesetzte Sud für die Salbe war auch fast bereit.
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Cyron
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Der Tag war noch nicht alt, als es abermals an der Tür klopfte. Als Ljerka öffnete stand dort der Elf, am Arm ein Korb. Wein, Brot, Wurst, süßer Aufstrich und – woher auch immer – ein kleiner Straus Blumen.
Er strahlte. Der Elf erinnerte sich noch immer an nichts, aber eines wusste er: Er fühlte sich in Gegenwart seiner Kollegin wohl. Und die Arbeit mit ihr tat ihm gut. Tat seinem Verstand gut. Und seinem leicht angenagten Ego.
„Ich konnte leider keinen Kaffee auftreiben. Aber sonst hätte ich etwas zum Frühstücken hier.“
Mit einer Verbeugung wollte er ihr den Korb überreichen.
Und wie auch am Tag zuvor, drückte sich der junge Mann in der Nähe des Elfen herum.
Und wie am Tag zuvor machte er nicht den Eindruck, besonders begeistert zu sein. Oder sonst wie emotional. Oder überhaupt….irgendwas…
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Und auch sie freute sich, den Kollegen zu sehen, auch wenn sie irgendwie mit der Zwergin gerechnet hatte, die noch immer nicht zurück war.
"Kommt rein... Das ist nicht schlimm... Kaffee hab ich hier. Ich bau ihn mittlerweile selbst an und röste selbst... ist eine gute Einnahmequelle, vor allem bei euch Reisenden."
Sie zwinkerte.
Der Junge schien kurz beunruhigt, aber sie hatte schon gelernt, vom Vortag, dass er wohl Bescheid wusste.
"Das meiste ist fertig... Das Destillat, das hier ist eingedampft für die Pillen... und das für die Salbe..." Sie deutete auf eine Reihe an Schälchen, Töpfchen und Tiegeln.
Ein heilloses Chaos, für das ungeübte Auge.
Dass der Auszubildende gerade so früh am Morgen irgendwie so gar kein fachliches Interesse aufbringen konnte, auch das konnte sie fast noch nachvollziehen.
"Frühstück klingt hervorrangen... aber besser später, ich will noch das hier fertig machen..." und aus 'das hier' wurde 'auch noch das' und 'dann noch schnell das'.
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Cyron
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Der Elf war vollkommen bei ihr, schien mehr Freude an den Aufbauten und den Zubereitungen zu haben als an Blumen, Brot und Wurst. Für einen Moment beschlich Ljerka die Ahnung, dass der Elf glatt verhungern würde, würde man ihm nur genug Arbeit vorsetzen, in der er sich verlieren konnte.
Er half mit geschickter Hand und hatte sogar noch ein oder zwei Kniffe parat, die Ljerka nicht kannte, während er seinerseits einige Dinge an Ljerkas Vorgehensweise und erfrischend fand.
Fachgesimpel lag in der Luft und gute Laune.
Und auch beim Frühstück danach erwies sich der Elf als angenehme Unterhaltung.
„Hier ist Kaffee also nicht überall verfügbar?“, frage er, während er sich ein Brot schmierte.
„Wo baut ihr die Bohnen an? Darf ich die Pflanzen einmal sehen?“
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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"Sie wachsen hinter dem Haus. Das Klima ist wohl nciht ganz optimal, aber es geht. Die Pflanzen stammen aus Ophir, entsprechend ist es ihnen hier vielleicht auch ein wenig zu kalt und zu feucht. Kaffee ist deshalb hier nciht überall verfügbar, und viel kann ich auch nicht herstellen, dafür habe ich aber ein paar gute Kunden, die gerne und regelmäßig kaufen."
Und irgendwie hatte sie das Gefühl, Blumen und Frühstück noch nciht richtig gewürdigt zu haben. Es erinnerte sie an Jarel, er neigte auch zu solchen Gesten.
"Dank für die Blumen übrigens." Sie lächelte, die beiden waren sich irgendwie ähnlich.
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Cyron
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Er deutete eine Verbeugung an. „Sollte ich hier heimisch werden, könnte ich dazu gehören.“
Eigentlich war er ja bereits hier heimisch. Auch wenn er sich nicht daran erinnern konnte.
Der Elf half beim Aufräumen und spülen, wobei er hier nicht das gleiche Geschick aufzeigte wie bei der Zubereitung. Wo er das eine aus dem Effeff kannte, hatte er vielleicht seine Angestellten für alles andere.
„Ich kenne mich ja hier nicht wirklich aus.“, fragte er, während er half den Tisch zu decken.
„Aber wie mir erklärt wurde, sind hier die Elfen die ‚Anderlinge‘. Gibt es eine Geschichte dahinter?“, fragte er und nahm ungefragt Platz.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Sollte... ob Jarel am Anfang auch noch auf eine Rückkehr gehofft hatte? Aber das war 15 Jahre her. Allerdings fügte sich dieser Zeitgenosse doch erstaunlich leicht in sein Schicksal. Dennoch, böse war sie darum nicht.
Dann verfinsterte sich ihr Blick, als er nach den Anderlingen fragte.
"Das ist ein Begriff, den wohl wir Menschen erfunden haben und je nachdem wer ihn benutzt meint er alles was kein Mensch ist... Manche stehen allen feindlich gegenüber, aber nicht alle sind so. Ich hab kein Problem mit allen, die friedlich sind, eben wie Elfen, Zwerge... Gnome, Halblinge... davon leben hier einige, vor allem in Ferneck, gute Nachbarn und freundliche Leute. Ich habe nur etwas gegen Vampire und andere, die eine Gefahr darstellen. Nur gab es vor Jahren einen Aufstand in Wyzima, da hat jemand auch Elfen und Zwerge gegen die Menschen aufgehetzt und es kam zum Bürgerkrieg, bei dem alle Opfer ließen. Seitdem sind die Verhältnisse etwas angespannt."
Die Kurzversion. Wyzima war für keine der beteiligten Seite eine angenehme Erinnerung.
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Cyron
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„Verstehe.“ Cyron seufzte.
„In meiner Welt gibt es solche Vorurteile auch. Nur sehen wir….sehen die Sin´Dorei auf die Menschen herab. Die meisten.“
Es wollte wieder eine Erinnerung hochkommen. Erinnerungen an einen Krieg zwischen…zwischen…
Und schon war es wieder fort.
Stattdessen lenkte der Elf das Thema um. „Welche Arten von Magie gibt es hier? Wie seiht es mit der Verbindung zum Nether aus? Woher stammt die Energie, die ihr hier benutzt? Und…mit wem könnte ich hier versuchen meine Fähigkeiten zurückzuerlangen? Ich glaube…ich könnte noch viel mehr …wenn ich nur wüsste, wie?“
Er ahnte, dass es früher andersherum war. Er der Lehrer. Und er hatte Schüler. Viele Schüler. Verdammt viele. Darunter seine eigenen Kinder. Und Kindeskinder. Und deren Kinder.
Er erstarrte vollkommen. Sein Blick leerte sich und er begann zu schwanken.
„Tausendsechshundertvierzig…“, platzte er plötzlich heraus.
„Neun Kinder, Acht Enkelkinder, Fünfzehn Urenkel…und die Adoptierten sind noch nicht dabei…“
Mit großen Augen und am ganzen Körper zitternd starrte Ljerka an.
„Ich muss zurück….ich hab meine Familie im Stich gelassen!“ Er rang nach Luft, zitterte immer stärker.
Da meldete sich mit großem Getrommel von einem Moment auf den anderen eine Panikattacke an.
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