Die Strasse Richtung Nowigrad

Velen ist die nordwestlichste Landschaft der Königreichs Temerien im Mündungsgebiet des Pontar. Sie grenzt, durch den Pontar getrennt, im Norden an das Königreich Redanien und im Westen an das Nördliche Meer. Zudem ist Velen durch zwei große Brücken mit Oxenfurt und Novigrad verbunden und ist daher ein wichtiger Handelsdurchgang zwischen Temerien und Redanien.
Velen wurde von Krähenfels aus regiert - Krähenfels ist eine Palisadenfestung im Herzen Velens mit ungefähr 50 Einwohnern. Der Blutige Baron, der in Krähenfels regierte, ist allerdings für unbekannt Zeit verreist.
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Aria
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Sie hatte endlich die Fesseln gelöst, da packte sie der Typ hart an und begann sie erneut zu verknoten. Sie wehrte sich, zeterte wie wild geworden, doch er verpasste ihr eine so saftige Ohrfeige, dass sie erschrocken still hielt. Schwer atmend sank sie zu Biden, als sie es sah. Ein riesiger Wolf machte sich über den Banditen her und zerschmetterte ihn. Ihre Augen wurden Tellergroß und ihr Herz setzte für einen Moment komplett aus. Sie würde Kajaks nie wieder sehen. Sie würde nie die Liebe eines Mannes empfangen. Nie wieder lachen oder weinen. Der Wolf würde sie beenden. Er thronte über ihr und sie drückte sich so fest in den Erboden, als ob sie versuchte in ihm zu versinken.
Dann ließ sich das Tier neben ihr nieder. Ruhig und…schützend. Sie lag stocksteif neben ihm und traute sich zunächst nicht ihn anzublicken. Doch dann tat sie es. Ihre Augen trafen sich wieder und dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Es war Jarel.
Heilfroh ihn, auch wenn in dieser Form, bei sich zu haben, rückte sie an ihn heran und war sich dann ganz sicher, denn sie spürte seine Zuneigung.
Dann knallte es fürchterlich und der Wolf war getroffen. Sie schrie auf und wandte sich auf dem Boden. Ihre Schreie wurden von dem Knebel erstickt. Aria erblickte Jake mit einer Waffe in der Hand und dann tauchte auch Slava auf, der zum Glück ebenfalls die Vermutung anstellte, dass sich unter dem Wolfspelz Jarel befand. Sie nickte Slava zu und versuchte durch hektische Bewegungen klar zu machen, dass die Männer aufhören sollten.
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Thorben Denger
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Währenddessen kämpfte Thorben im Lager noch mit einem Banditen. Eigentlich kämpfte er viel mehr mit seinem festgepinnten Mantel. Denn vom Feuerschein geblendet konnte er den Kerl, der sich noch am Rand der Lichtung verbarg, nicht wirklich erkennen. Er dagegen, lag so nah am Feuerschein, wie auf dem Präsentierteller. Dämliche, magische Plättchen, die ihn nicht die Umgebung hatten beobachten lassen! Neugier war der schlimmste Mörder, für einen tüftlerischen Zwergen, wie Thorben Denger! Soviel stand mal fest! Und in seiner präkeren Situation bemerkte er nicht einmal, dass plötzlich wieder Ruhe vor Katharinchen herrschte.
Ein Versuch, sich am Boden mit einer Jägerrolle zur Seite zu befördern erwürgte ihn halb, als der Mantel sich am Kragen verdrehte. Also kippte er zurück in die Ausgangsposition und hob die Armbrust. Sollte er blind abdrücken und auf sein eigentlich immenses Glück vertrauen, welches ihm doch sonst immer so gute Dienste lieferte? Aber dafür hatte er zu wenige Bolzen bei sich. Und ob er in seiner verdrehten Position überhaupt an die Ersatzbolzen in seinem Mantel heran kam, war auch noch so eine Frage. Also wartete er geduldig ab, schaute hektisch an dem Feuer vorbei und hoffte, etwas in der Finsternis dahinter entdecken zu können. Jeden Moment erwartete er den tödlichen Treffer, wenn der nächste feindliche Bolzen ihn mittig und nicht nur mit einem Streifschuss seinen Mantel durchlöchern würde.

Er zuckte zusammen, als er das laute Geräusch der schnappenden Sehne und des brechenden Wurfarms hörte. Panisch blickte er an sich herab, konnte aber kein Geschoss irgendwo erkennen. Hatte der Typ verfehlt? Dann löste sich eine lauthals fluchende Gestalt aus den Schatten hinter dem Feuer. Mit entschlossenen Schritten kam der Mensch auf den festgenagelten Zwergen zu. Der Dolch in seiner Hand machte klar, was er vor hatte. Allerdings achtete der Typ nicht wirklich auf Deckung und setzte seine Karten wohl auf einen schnellen Überraschungsangriff.
Nun deutlich siegesgewisser, da er den Typen gut und ohne Deckung sehen konnte, zielte Thorben und drückte ab.
"Kommst mit 'nem Dolch zu 'ner Schießerei, Flachwichser?"
[38/100] Erst jetzt bemerkte der Bandit, dass sein Opfer ebenfalls mit einer Schusswaffe ausgestattet war. Und auf ihn zielte. Im letzten Moment tauchte er zur Seite ab und entkam zumindest einem tödlichen Treffer. Der Bolzen traf den Oberarm des Mannes und ließ ihn sowohl schmerzerfüllt aufschreien, als auch den Dolch zu Boden fallen. Allerdings war die Wunde nicht schlimm. Sie regte nur die Kreativität des Banditen an, wenn es um weitere Flüche ging, die Thorben sich unbedingt merken musste, falls er hier lebend raus kommen sollte.
Jetzt ging es darum, wer schneller war. Der Bandit [33] oder Thorben [9].
Während der Angreifer sich nur bücken und den Dolch aufheben musste, brauchte der Zwerg deutlich länger, um in seinem Mantel nach einem weiteren Bolzen herum zu suchen und die Armbrust neu zu laden. Er war gerade dabei, das Geschoss einzulegen und hatte noch nicht einmal damit begonnen, die Waffe zu spannen, da war der Mensch schon über ihm. Wo zur Hölle war nun das legendäre Glück von Thorben Denger?! Panisch hob der Zwerg mit beiden Händen die Armbrust, die nun nicht mehr brachte, als ein Stück Holz, mit dem man einen Angriff abwehren konnte.
"Ähm,... ich hab' Catriona!" blaffte er dem Banditen entgegen.
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Hart atmete er gegen die Last auf seiner Brust an, stemmte sich mit aller Kraft gegen den Druck, den der Wolf auf ihn ausübte. Das Vieh war so verdammt stark und trotzdem machte es keine Anstalten, diese Stärke bis zur Gänze auszureizen. Jakob sah die gebleckten, gelblich-weißen Fänge, roch den Atem, der nach dem Blut des Banditen stank. Das Blut, was aus dem dunkelroten Striemen auf der Schnauze des Wolfs in das schwarze Fell gesickert war, hatte dieses bis zur Nasenspitze verklebt, doch die Wunde begann bereits, sich zu schließen. Was sollte das nun wieder? Hatte er sich geirrt und seine letzten Kugeln waren nicht aus Silber gewesen? Oder war dieses Ding kein Werwolf, sondern irgendetwas Echtes? Monströs, aber echt. Vampire und Werwölfe mochten einander hassen, aber sie hatten eines gemein: Silber war ihre Schwachstelle. Eigentlich müsste die Nase dieses Viehs rauchen und Blasen schlagen, doch statt dessen heilte es vor Jakobs Augen, als sei es ein normales Geschoss gewesen. Doch wenn das Ding keine Schmerzen litt und vom Silber nicht geschwächt war, wieso riss es ihm dann nicht einfach die Kehle raus und zog seiner Wege?
Jakob presste die Zähne aufeinander. Lange würde er den Druck nicht mehr aushalten - schon verringerte sich der Abstand zwischen Wolfsfängen und seinem Gesicht, als seine Kraft nachzulassen begann.
Und den Moment suchte sich Slava aus, um aus dem Dickicht zu platzen wie Rambo - blutbesudelt, bewaffnet mit Messer und AK. Zumindest hätte Jakob wohl diesen Vergleich gezogen, hätte er hinsehen können. Dummerweise hielt ihn gerade eine gewisse mehrpfündige Kleinigkeit davon ab. Aber hören konnte er, was der Russe erst in Englisch und dann dieser kruden Gemeinsprache sagte. Jarel. Das war also vorhin wirklich ernst gemeint gewesen... Eigentlich wusste Jakob bereits, dass es genau so war, wie Slava zuvor schon gesagt hatte, aber wahrhaben hatte er es nicht wollen. Wieso konnte nicht einfach mal alles ganz normal laufen? Bis heute morgen hatte Jarel den Eindruck eines stinknormalen Ritters und Schwertmeisters erweckt, was Jakob mehr entspannt hatte, als er selbst zuzugeben bereit gewesen war. Und jetzt war wieder alles dahin.
Seine Augen wanderten an den Lefzen empor zu den Augen des Wolfs. Dunkel waren sie, doch das Braun des Ritters war darin zu finden, wenn man es suchte. Wollte er es suchen? Verflucht, wieso musste alles immer so kompliziert sein?! Erst das mit Aria und nun auch noch der Mann, dem er eventuell unter besonderen Umständen wirklich hätte folgen wollen. Vielleicht sogar vertrauen. Irgendwann. Die widerstreitenden Gefühle spiegelten sich deutlich auf seinen Zügen, als ihm all das in den wenigen Herzschlägen durchs Gemüt zog - Wut, Verzweiflung, Resignation und dann ein Entschluss.
Fest ruhte sein Blick in dem des Wolfs. "Respekt und Vertrauen, hm?", presste er hervor. Entweder würde er jetzt sterben oder...
Jakob ließ das Schwert los und es fiel schwer auf seine Brust, während er selbst die Hände zu den Seiten fallen ließ, die Handflächen nach oben. Den bis eben angespannt hoch gehaltenen Kopf ließ er auf den weichen Waldboden fallen - der ideale Moment, ihm die Kehle zu zerfetzen. Doch nichts dergleichen geschah. Stattdessen zog der Wolf sich zurück und legte sich unweit Arias nieder wie ein Hund, den man auf seinen Platz befohlen hatte. Jakob brauchte einen Moment, um zu realisieren, dass er 1. noch lebte und sich 2. nicht die Kombi eingenässt hatte. Konnte man beides ja mal als Erfolg verbuchen. Dann endlich drangen auch die Laute Arias an sein Ohr, die gegen den Knebel anschrie, mit dem man sie ruhig gestellt hatte und es kam wieder Leben in den Knappen. Er packte das Schwert und kam auf die Füße. Neben ihr fiel er auf die Knie, löste erst den Knebel und dann die Fesseln, um die zierliche Prinzessin schließlich in seine Arme zu ziehen - erleichtert und durcheinander zugleich presste er seine Lippen auf ihr Haar. Er verstand so vieles nicht. Wieso fühlte er sich wie entzwei gerissen, wenn sie nicht in seiner Nähe war, obwohl ihr Einfluss dann doch nicht mehr wirken konnte. Wieso sprang ihm sein Herz jetzt fast aus der Kehle vor Glück, dass sie offensichtlich heil und wieder bei ihm war? Wie schafft sie es, ihm den Mut zu geben, sich sogar einem Monsterwolf zu stellen und notfalls einen Menschen für sie zu töten? Das fühlte sich alles so fremd an, so irritierend... er schloss kurz die Augen, versuchte sein wie wild schlagendes Herz zu beruhigen, das noch immer pures Adrenalin durch seine Adern pumpte. Erst nach einem Moment löste er sich von Aria, umfasste ihr Gesicht und sah sie an.
"Bist du verletzt?" Dafür, sie zu fragen, ob man ihr sonst etwas angetan hatte, fehlten ihm die Worte, aber die Sorge stand ihm wohl klar ins Gesicht geschrieben. Ihren Mantel hatte er unlängst bei dem kleinen Scharmützel mit dem Banditen verloren, also streifte er kurzerhand seine Lederjacke ab und legte sie der jungen Frau um die nackten Schultern, bevor er die Arme wieder um sie legte und über ihren roten Schopf hinweg den Wolf anpeilte. Wenn das wirklich Jarel war, war jetzt wohl die Zeit der Offenbarungen. Er hatte sein Gelübde vielleicht nicht gebrochen, doch die Sünde begann im Herzen - so hieß es doch. Sein Orden war je nach Führungsrige mal strenger und mal weniger streng, was das Gebot der Keuschheit anging - wie es die flammende Rose hielt, würde er wohl hier und heute lernen. Aber konnte ihn überhaupt einer verurteilen, der etwas in sich trug, was dieser fremde Orden eigentlich zu jagen und zu vernichten beauftragt war?
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Jarel Moore
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Der Worg hatte sich erhoben, als Jake begann sich um Aria zu kümmern.
Ob er den beiden etwas Freiraum gönnen wollte?
Mit der Nase in der Luft drehte er eine Runde durch das Lager.
Er war wirklich nur kurz in seiner zweiten Gestaltet, doch spürte er bereits das Ziehen der niederen Instinkte.
Hunger. Jagen. Seine Selbstheilungskräfte forderten ihren Tribut.
Der Hunger wuchs, doch noch hatte er sich - und ihn - unter Kontrolle.
Er tappste auf Slava zu und setzte sich eine zwei Schritt vor ihm vis-á-vis auf den pelzigen Hintern.

Der Wolf ließ von Jake ab und er hatte Zeit sich um Aria zu kümmern. Was in dem Jungen vorging, dass es ihm noch schwerere machte zu akzeptieren, dass der Ritter wohl ein Werwolf war, diese Tragweite konnte er selbst bei bestem Willen nicht erfassen. Er hatte genug damit zu tun selbst zu akzeptieren was in dieser Welt alles möglich war und was sich hier alles seiner Erfahrung, seiner Kenntnis und noch mehr, seiner Kontrolle entzog. Er sicherte die AK wieder und hängte sie sich auf den Rücken. Mit den freien Händen massierte er sich die Schläfen. Das alles ging weit über seinen Horizont, dabei hatte er ohnehin eine große Bereitschaft, auch unmögliches zu akzeptieren. Aber auch die kannte Grenzen. Er blieb stehen und blickte das Tier an, das sogar im Sitzen fast so groß war wie er. Wie war das möglich? Woher kam die zusätzliche Masse? "Es stimmt also? Kannst du dich einfach so zurück verwandeln?" Fragte er den Wolf. Noch immer sträubte sich alles in ihm, das zu glauben und hätte ihm jemand dargelegt, dass all das nur ein schlechter Drogentrip war, er hätte es nur zu bereitwillig akzeptiert.

Einfach so....
Der Wolf kippte die Ohren und legte einmal schnell den Kopf nach links....nach rechts...wieder in die Mitte.
Wie man als Wolf mit den Schultern zuckte, hatte er noch nicht raus bekommen. Auch "sprechen" klappte nicht.
Das Biest drehte die Ohren nach vorn, zurück, wieder nach vorn.
Einfach war die Rückverwandlung schon, doch aktuell wäre es keine gute Idee. Seine Energiereserven waren aufgezehrt. Würde er sich jetzt zurück verwandeln, würde er augenblicklich zusammenbrechen und Tage brauchen, bis er wieder auf den Beinen war. Das zu beheben war einerseits sehr einfach. Jagen. Töten, Fressen.
Andererseits war dies auch der schwierige Teil, denn wenn er sich zu sehr im Blutrausch verlor....würde es kritisch.
Slava legte wieder seine Hand auf die AK. "Hör zu... in meiner Welt gibt es keine Werwölfe... nur damit ich nicht den Verstand verliere... zeig es mir." Er antwortete ja nichts von den Konsequenzen. Er musste es sehen. Die subtile Drohung war einfach seine Art seinen Worten Nachdruck zu verleihen.
Der Worg schüttelte vehement den Kopf.
Nicht nur, dass er zusammenbrechen würde, er würde auch vollständig nackt vor Aria stehen. Er wollte seine kleine Gruppe schützen. Zurückführen. Wenn noch Gegner lauerten...Nein....
Der Wolf schüttelte den Kopf. Er verstand ihn, er reagierte adäquat. Slava kniff die Augen zusammen, Daumen und Zeigefinger pressen die Nasenwurzel zusammen. Er würde sich jetzt noch verwandeln. Aber natürlich gab es der Kehlkopf eines Wolfes nicht her, zu sprechen. Slava atmete tief durch. "Dann eben nicht. Gehen wird zurück." Er war müde, so müde.
Der Wolf nickte. Und nieste. Dann stand er auf und drehte sich zu den beiden jungen Leuten um.

"Kommt los, zurück..." wandte sich Slava an Aria und Jake. Er klang müde. Und dann blickte er auf den PDA. "Ach richtig... Scheisse."
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ERZÄHLER
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Ob er überhaupt begriff was der Zwerg da redete war ohnehin fraglich, auf jeden Fall ging er nicht darauf ein.
An die Catriona Seuche glaubte er ohnehin nicht. (59/100) Da konnte er lange diskutieren und heftiger je mehr hochprozentiges geflossen war.
Das war nur eine Erfindung der Zauberer um die kleinen Leute abhängig zu machen von ihren Arzneien und ihnen vielleicht sogar magische Talismane zu verpassen die sie kontrollierbar machten. Das vertrat er vielleicht an manchen Tagen. An anderen war auch alles einfach eine Verschwörung der Vrans, der Echsenwesen, die hier lange vor den Menschen gelebt hatten, die nur wieder die Kontrolle über die Welt erlangen wollten. So oder so, das hatte in diesem Kampf keine Konsequenzen. aber dieser Zwerg war auch gar nicht so leicht umzubringen, wie er sich das vorgestellt hatte.
Wie konnte man nur so viel Pech haben dass es einem die Armbrust in der Hand zerriss.
Nun aber hieb er mit dem Dolch auf den am Boden liegenden ein. (49/100) und auch wenn er nicht durch den schweren Ledernen Mantel kam, irgendwann würde er ihn schon überwältigt haben.
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Thorben Denger
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Thorben war schon ein wenig stolz auf das Rollenspiel, welches er hier zum Besten gab. Eine Schande, dass der Typ nicht auf sein gespieltes Husten hereinfiel. Das Keuchen, welches dem armen, Catriona-Geplagten noch den letzten Schliff gab, brauchte er nicht einmal spielen, als der Bandit sich mit dem Dolch über ihn her machte.

[89/100] Den hölzernen Körper Lillys als kurzen Kampfstab nutzend, konnte er die ersten Angriffe noch so ablenken, dass sie stattdessen an seinem Mantel abglitten.
"Verdammte Scheiße! Weißt Du Arschloch eigentlich, wie teuer der war?!"
Natürlich interessierte das den Banditen überhaupt nicht, der wie eine Liebhaberin rittlings auf den Zwergen saß und unbeeindruckt weiter auf ihn einstach.
"Bessie! Dummes Mistvieh! Hilf mir gefälligst!"
Der Ruf nach einer bestimmten Person und die Tatsache, dass ein Gaul langsam auf ihn zugeschlendert kam, ließen den Banditen kurz verwirrt innehalten und den Blick auf das alte Tier richten. Selbst Thorben war ein wenig überrascht, dass die Mähre gehorchte. Allerdings fing er sich schneller und ging nun selbst zum Angriff über.

[77/100] Mit einem Hieb, der in einer anderen Welt einen Little John durchaus stolz gemacht hätte, pfefferte Thorben dem Wegelagerer den Schaft der Armbrust gegen die Schläfe. Wo Wille und Durchsetzung stark waren, ging allerdings der Physik die Puste aus. Die Arme waren zu kurz und so festgepinnt am Boden konnte Thorben auch nicht allzu weit ausholen. Somit ging der Kerl nicht sofort K.O., sondern rollte nur schreiend vom Zwergen herunter.
Dieser suchte währenddessen hektisch nach dem Bolzen unter sich, der seinen Mantel am Baumstamm getackert hielt.

[46/100] Zwar fand er ihn, doch steckte das Geschoss tief im noch saftigen Holz und seine Angstschweiß-bedeckte Hand glitt immer wieder von ihm ab. Was 'ne elendige Scheiße! Thorben Denger war nicht für den Nahkampf gemacht! Der Schuss mit Lilly hätte direkt treffen müssen. Das war seine Stärke. Letztendlich war sein legendäres Glück wohl aus gegangen. Auch Bessie merkte das scheinbar und trottete seelenruhig wieder davon, sich wohl durchaus bewusst, dass jegliche Aufmerksamkeit, die sie beim Angreifer verursachen würde, in Salami abbezahlt werden musste.
Der Bandit rappelte sich unterdessen wieder benommen auf. Jetzt schien er mal richtig angepisst. Das hier hätte so einfach sein müssen, wie einem Kind die Süßigkeiten wegzunehmen. Stattdessen schaffte er es nicht einmal einen fast wehrlosen Kleinwüchsigen abzustechen. Mit schwummerigem Schädel wechselte er zu einer anderen Taktik. Außer Reichweite der provisorischen Nahkampfwaffe des Zwergen bleiben und ihn stattdessen dort langsam ausbluten lassen, wo der Mantel ihn nicht beschützte. An den kurzen Stummelbeinen.
Thorben bemerkte zum Glück rechtzeitig, dass der Angreifer einen neuen Versuch startete und nach seinen Beinen Hieb. Immer wieder trat er in die Richtung des Banditen, um ihm keine Chance auf einen Treffer zu geben.

[70/100] Funken stoben, als der Dolch immer wieder auf die Metallbeschläge der Stiefel traf. Der Mensch war nun völlig frustriert und achtete kaum noch auf seine Verteidigung. Was ihm einen guten Treffer mitten ins Gesicht einbrachte. Die Wucht, die durch die schweren Beschläge nochmals vervielfacht wurde, reichte aus, um dem Mann nicht nur die Nase zu brechen, sondern gleich das Nasenbein bis in den vorderen Stirnlappen zu schieben.
Mit einem Stöhnen klappte der Kerl zusammen und schlug dumpf auf dem Boden auf. Er röchelte noch eine ganze Weile und zuckte wie ein träumender Hund mit den Gliedmaßen. Es war ein weitläufiges Ammenmärchen, dass man an sowas direkt starb. Aber viel machen konnte man trotzdem nicht mehr.

Jetzt, wo das Adrenalin langsam nachließ, schaffte Thorben es auch endlich, den Bolzen aus seinem Mantel zu ziehen. Mit einem abwertenden Schnauben beäugte er diesen und warf ihn direkt ins Feuer. Was 'ne miese Qualität und trotzdem so unglaublich nervig und effizient gewesen.
Ächzend stand er auf und warf Bessie einen finsteren Blick zu. Sich ihrer mangelnden Treue wohl bewusst, hatte sie ihm den Hintern zugewandt und knabberte, Herrchen nicht beachtend, an einem Busch herum.
"Schöne Hilfe warst du mir, du laufende Metzgerauslage!"
Blut lief an seinem Bein herab, wo ihn zuvor der Bolzen getroffen hatte. Auch hatte er einen Treffer am Arm und einen seitlich an den Rippen eingesteckt. Doch waren sie nicht tief, da der Mantel die Hiebe ordentlich abgeschwächt hatte. Sein schöner Mantel! Auch seinen Hut hatte er während der Prügelei verloren. Er lag bedrohlich nahe am Feuer. Hastig sammelte Thorben ihn wieder auf und pflanzte ihn auf seinen Quadratschädel. Mit in die Hüften gestemmten Händen ragte er grummelnd über dem Verletzten auf, der noch immer wie ein Fisch an Land herumzuckte. Eigentlich sollte er dem Typen nun einen Bolzen durch den Schädel jagen. Die Kehle aufschlitzen war nicht unbedingt seine Art. Zu feucht, wenn man es falsch machte.

Zudem war Thorben sauer. Mächtig sauer!
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Aria
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Endlich kam Jake zu ihr und half Ihr aus der misslichen Lage. Ihre Handgelenke waren blutig und die war generell übersät mit Kratzern. Eine schöne Braut würde sie abgeben…
Endlich als das Seil und der Knebel zu Boden fielen, schlag sie ihre Arme um Jake. Es war als würden sie es schon immer so machen, das natürlichste auf der Welt. Der Kuss auf ihrem Haar ließ sie sich noch enger an ihm schmiegen. Alles war egal in diesem einen Moment. Doch sie löste sich von selbst wieder von ihm und richtete sich auf. Ihr Blick glitt zu dem Worg. Was für ein mächtiges Tier…mit so einem Kämpfer wäre Skellige doch noch um einiges sicherer….vielleicht so sicher m, dass sie gar nicht heiraten musste….außerdem konnte man ja eventuell! Nachwuchs zeugen. Eine Worg Armee….
Dass ihre Gedanken um die strategische Verteidigung ihrer Insel kreisten, war ihr anzusehen. Sie war vollkommen abwesend und folgte Jake eher mechanisch zurück zum Lager.
Jarel führte sie an, denn der Nebel war zu dick. Aria ergriff Jakes Hand und lief langsam neben ihm her. Sie wollte noch etwas Kontakt zu ihm, ehe sie diesen für immer verlieren würde. Ihr Finger strich an seiner Handfläche entlang und sie blickte lächeln zu ihm auf. Doch es war ein fast gequältes Lächeln. Sie merkte, dass sie die Gruppe und auch ihm belastete. Merkte dass sie alle wahrscheinlich froh waren, die heiße Ware abgeliefert zu haben. Aria schluckte.
Dann brach der Worg aus dem Nebel in das Lager.
Zuletzt geändert von Aria am Dienstag 21. Juni 2022, 19:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Jarel Moore
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Jarel wartete eine kleine Weile. Als er bemerkte, dass seine Gruppe keine Ahnung hatte welche Richtung sie in der blickdickten Nebelsuppe gehen mussten er hob er sich und trottete langsam los. Immer wieder sah er sich um und achtete darauf, dass alle nachkamen.
Er führte seine Gruppe nicht auf geradem Wege zurück, sondern die Spur des Räubers entlang. Also immer wieder Kurven und Haken schlagend.
Einige Zeit später näherten sie sich dann dem Ziel und je näher sie kamen, desto nervöser wurde das wuchtige Tier, schnupperte intensiver, gab seltsame Grollaute von sich, die wie eine Mischung aus Donner und Keuchhusten klang
Dort war nicht nur das Ziel. Da war auch der Feind, der sich eingeschlichen hatte. Vielleicht brachte er gerade den Zwerg um. Er mochte den Zwerg.
Der Wolf knurrte, sträubte den Kragen – was ihn noch massiger wirken ließ – legte sie Ohren an und stürmte los, direkt auf den letzten- vermeintlichen – Feind zu. Das dieser keine Gefahr mehr war, sondern nur noch ein sabberndes Stück Gemüse, begriff er erst, nachdem er mit einem riesigen Satz auf dem Unterholz gebrochen war um direkt neben Thorbens Opfer zum Stehen zu kommen.
Er roch das Blut und etwas anderes obendrein. Hirn? Gurgelnd und grollend blieb er über dem Sterbenden stehen und bekam nicht mit, dass der Zwerg die Armbrust auf ihn anlegte.
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Wie sie ihre Arme um ihn schlang, hatte etwas Tröstliches - zumindest war sie also nicht mehr sauer auf ihn. Oder vielleicht schon, aber im Moment überwog die Erleichterung. Auch bei ihm, was ihm das Einhalten einer gewissen Grunddistanz unmöglich machte. Immerhin schien sie unverletzt und die Banditen hatten sie nicht angerührt. Geschmeidig erhob sie sich und somit rappelte auch Jakob sich auf die Füße, mit den Augen Arias Blick hin zu dem riesigen Bettvorleger folgend, auf dessen Nase nichts mehr an den Streifschuss erinnerte, außer verklebtes Fell. Diese Welt wurde wirklich mit jeder Stunde schräger und so langsam glaubte er, dass es hier nichts gab, was es nicht gab. Drachen und böse Hexen inklusive. Vielleicht sollte er sich das doch noch mal überlegen und Slava bei der Suche nach einem Weg zurück helfen. Da schob sich Arias Hand in seine und wischte jeden Gedanken in diese Richtung augenblicklich fort. Ihr Blick saugte seinen an und ihr Lächeln versicherte ihn schließlich, dass noch nicht alles zerstört war. Leicht drückte er ihre Finger, dann forderte Slava wieder die Aufmerksamkeit aller.
Zurück. Klar. Nur welche Richtung war zurück? Der Nebel war so dicht, dass er von seinem Standpunkt aus selbst Slava schon fast verschluckte. Sichtweite unter fünfzig Meter, Zeit für die Nebelschlussleuchte an Thorbens Karren... Er warf einen Blick auf seinen eigenen PDA, auf dem ihre beiden Punkte einsam beieinander glommen. Zwar wusste er noch, wo auf der Karte er Thorbens Punkt zuletzt gesehen hatte, aber wie sollte er das mit dem Hier und Jetzt übereinander legen? Es fehlte jeglicher Hinweis in der Landschaft, wo welche Himmelsrichtung war. Grau und weiß überall, Baumstämme, Büsche. Da war mal was mit Moos an Bäumen gewesen, aber diese Bäume hier waren kahl wie rasiert und seine Orientierungskünste bezogen sich auf urbane Gebiete, nicht auf Wälder. Ein Naturbursche war er nie gewesen. In Städten fand er sich sehr schnell zurecht, aber in einem Waldstreifen konnte man ihn aussetzen und er käme nie mehr nach Hause... Zwei Schritte, auf denen Aria ihm fast wie willenlos folgte, dann stand er näher bei Slava, der ebenso resigniert auf den PDA blickte.
Da erhob sich der Wolf. Richtig. Der hatte sie her geführt, also konnte er sie wohl auch wieder zurück bringen. Schien auch seine Idee zu sein, als er fast schon auffordernd zu ihnen blickte. Jakob zuckte die Schultern und setzte sich in Bewegung, was den Wolfritter veranlasste, ebenso los zu marschieren. Scheinbar wahllos ging es durchs feuchte Unterholz, wobei Jakob versuchte, nicht darauf zu achten, wie die Nässe in Arias Nachtgewand zog und dieses an ihre hübschen Formen klebte. Dass sie im Gehen beständig seine Hand streichelte, machte es nicht wirklich besser. Diese Frau war wirklich eine harte Prüfung für alles, was ihm bisher wichtig erschienen war und trotzdem ließ er sie nicht los.

Irgendwann wurde ihr wölfischer Führer zusehends unruhig, wandte den Kopf hierhin und dahin, sträubte das Nackenfell bedrohlich. Waren sie doch noch nicht aus dem Schneider und trieb sich hier weiterer Abschaum herum? Den Gedanken noch nicht ganz beendet, sah Jakob den Wolf schon durchs Unterholz springen und setzte sich schon in Bewegung, Aria einfach mitziehend. Sie waren wieder im Lager, der Wolf hatte scheinbar einen weiteren Fremden dingfest gemacht, während Thorben seinerseits den Wolf auf dem Kieker hatte. Friendly Fire - das brauchten sie nicht noch mal.
"Thorben! Nein!", rief er also eines der wenigen Worte, die er in der Gemeinsprache schon gelernt hatte, deutete dann auf den Wolf. "Jarel!" Hoffentlich war der Zwerg tierlieb. Er hatte Aria losgelassen und machte noch zwei weitere Schritte auf das Grüppchen zu. "Jarel... äh, Aus. Bei Fuß. Oder sowas.", versuchte der dessen Aufmerksamkeit ein weiteres Mal auf sich zu lenken, auch wenn es Englisch war, das er gebrauchte. Sagte man nicht, bei Hunden braucht es nur den richtigen Ton? Vielleicht galt das auch für Monsterwölfe...
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Thorben Denger
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Thorben hatte seine Gefühlswelt gerade eben wieder unter Kontrolle bekommen und das Adrenalin verzog sich langsam aus seinem Kreislauf. Er war gerade kurz davor gewesen, den Löffel abzugeben, bemerkte er, beinahe hysterisch vor sich hin grinsend, während er den verwundeten Banditen mit den schweren Stahlbeschlägen seiner Stiefel eindeckte. Mal prallte der Fuß dumpf auf, mal war ein Knacken zu hören, aber alles in allem fiel die Rache etwas mager aus, fand der Zwerg, wenn der Mistkerl davon nichts mehr mit bekam.
Ein Rascheln in einem der nahem Büsche ließ Thorben inne halten und dahin herum schnellen. Verdammte Scheiße! Jetzt hatte er sich zum zweiten Mal von seiner Wache ablenken lassen. Erst das magische Brettchen und nun das Abarbeiten seiner Aggressionen. Bei der Nebelsuppe um das Lager herum, hätte er eigentlich seine volle Aufmerksamkeit auf die Umgebung halten sollen.

Wie beschissen konnte dieser Tag eigentlich noch werden?!
Thorben hatte mit vielem gerechnet. Mit einem Karnickel. Mit einem weiteren Banditen oder seinen eigenen Kameraden. Vielleicht auch mit einem Wolf. Aber mit dem gewaltigen Tier, was sich dort nun aus dem Unterholz schälte, ganz bestimmt nicht. Das Biest konnte kein normaler Wolf mehr sein, denn seine Schultern überragten die des Zwergen nochmal um ein gutes Stück. Vielleicht war es dieser Schock, der Thorben kurz inne halten ließ, anstatt sofort los zu feuern. Zumal ein kleiner, analytischer Teil seines Verstandes ihm sagte, dass ein solch gewaltiges Tier sicher irgendwie übernatürlich war und er gerade nur einen normalen Bolzen anstelle eines versilberten Geschosses in Lilly gespannt hatte.

Die Pferde wieherten laut, stampften mit den Hufen dumpf auf dem Waldboden herum und zogen mit aller Kraft an ihren Beinschlingen, die beim Aufbau des Lagers von der Gruppe angelegt wurden, um eben eine Flucht im Falle von eintretendem Chaos zu verhindern.
Hastig trat Thorben mehrere Schritte zurück, bis sein Rücken an dem Rad seines Karrens endete. Die Biester traten doch immer in Rudeln auf, oder? Wohl besser, seinen Allerwertesten zu schützen. Er hoffte nur, dass sein Rückzug nicht als regelrechte Flucht gewertet wurde. Raubtiere reagierten instinktiv mit Angriff auf fliehende Beute.
"Nettes Hundchen,..." murmelte er, behielt den Wolf aber weiterhin in der Zielvorrichtung seiner Armbrust.
Das Tier trottete grollend zu dem verwundeten Banditen herüber und schnüffelte an dessem Körper.
"Ja, so ist gut. Lecker Fresschen! Den Typen kannst du völlig für dich haben. Ich bin schon satt!"
Er wollte die erlangte Zeit gerade nutzen, um unter seinem Mantel einen der wenigen, verbliebenden Silberbolzen herauszufischen. Vielleicht hatte er die Gelegenheit, Lilly damit neu zu spannen, während der Wolf sich um sein Abendmahl kümmerte. Eigentlich war Thorben ein extrem tierlieber Zwerg. Das galt auch für Hunde. Solange sie ihn nicht bedrohten. Und zahme Wölfe gab es auf dieser Welt nunmal nicht. Schon gar nicht in der Größe. Er würde abdrücken, um Bessie und sich selbst zu schützen.

Plötzlich brachen auch die anderen Mitglieder seiner Gruppe aus dem Gebüsch. Zumindest Jake und Aria waren an vorderster Front und dem Wolf gefährlich nahe. Verdammt! Das würde das Tier nur aufschrecken und angreifen lassen!
Dann rief Jake ihm etwas zu. Jarel? Was war mit Jarel?
[61/100] Für einen Moment interpretierte Thorben die Worte des Knappen falsch und sein Finger zitterte bereits am Abzug, als er glaubte, der Junge wollte ihm mitteilen, dass das Biest Jarel getötet oder verputzt hatte. Dann aber fiel der Groschen, als er auch die elfischen Worte vernahm. Einzeln machten sie keinen Sinn, aber in einem geistigen Spagat konnte Thorben zumindest anhand der Betonung seine Schlüsse ziehen. So redete man mit einem Hund. Seinem Hund. Zwar konnte er den Gedankengang nicht ganz zu Ende führen, der ihm Jarels Wandlung erklärt hätte, aber zumindest hielt er sich mit dem Schießen zurück. Vorerst! Und das auch mehr, weil er verwirrt war.
"Dein Hund?" fragte er an Jake gerichtet, wobei er den Wolf keinen Moment aus dem Ziel nahm. Verkohlte Augenbrauen, die überhaupt nicht mehr buschig wirkten, hoben sich in die Richtung des Knappen und ließen den Zwergen viel ernster erscheinen, als zuvor noch mit dem dichten Gestrüpp unter der Stirn.
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Aria
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Sie war Jake einfach immer brav gefolgt und stand nun schräg hinter ihm als dieser schon viel eher als sie selbst erkannte, was im Lager vor sich ging.
Für eine schreckliche Sekunde, schien es als würde Thorben nicht verstehen, dass es sich bei dem Wolf um Jarel handelte. Doch im letzten Moment fiel der Groschen und Aria atmete erleichtert auf.
Langsam und vorsichtig ging sie an Jake vorbei, hin zu ihrer Kutsche. Sie kontrollierte alles. Es fehlte nichts. Die Banditen waren zu langsam gewesen. Langsam fror sie in dem nassen, zerfetzen Kleid und nachdem sie sich Zinsen Männern umgeblickt hatte, verschwand sie in der Kutsche um sich umzuziehen. Heraus kam sie nach wenigen Augenblicken in einem dunkelblauen Kleid und frisch gekämmten Haaren.
Das Feuer brannte noch und sie wärmte sich etwas daran. Dass sie schon wieder in so eine missliche Lage geraten war, war ihr unangenehm. Sie belastete diese Gruppe mit ihrer Anwesenheit. Letztendlich waren sie wahrscheinlich auch selber sehr scharf darauf sie abzuliefern. Sie musterte Slava. Was er wohl über all das hier dachte? Was er wohl über sie dachte?
Nochmal blickte sie zu Thorben ehe sie zu ihrem Lager ging und dort die Blumen und ein Stück Trockenfleisch fand. Zuerst war sie irritiert, doch dann begriff sie. Sie lachte auf und hob die Blumen auf. Was für ein bizarres Bild sorgte.
Sie kam zum Zwerg herüber, tippte ihm auf die Schulter und als er sich umdrehte küsste sie ihn auf die Stirn.
„Mein lieber Thorben all die Frauen sollen dir zu Füßen liegen, denn du bist einer derjenigen der weiß was uns gefällt!“
Sie biss von Trockenfleisch ab und setzte sich zurück an das Feuer. Jarel kam zu ihr und legte ihr die Schnauze sachte auf die Schulter. Es war eine sanfte Geste, die Aria Lächeln lies. Sie lehnte ihren Kopf an den des Worgs und teilte nun leise ihre Gedanken mit ihm.
„Mit Gefährten wie dir wäre Skellige sicher…der sicherste Ort dieser Welt.“
Sie drehte sich und streichelte sein Kinn während die in die warmen Augen blickte. Immer noch flüsterte sie. „Wenn ich mir vorstelle auch nur zehn deinesgleichen bei den Kriegern zu haben….was dann alles möglich wäre…“ das Grün ihrer Augen leuchtete intensiv auf „ganze Völker wären sicher vor dem Krieg…“ Sie kam näher und ihre Hand glitt seine starke Brust hinab und wieder hinauf, ehe sie sein Kinn nochmal sanft kraulte „und zweckmäßige politische Abmachungen überflüssig…“ Dass sie mit letzterem die arrangierte Ehe meinte, war mehr als klar. Unterstrichen wurde die Aussage mit dem schmerzerfüllten Blick der Jake traf. Je näher die Abreise rückte, desto näher kam der Abschied. Sie musste sich nun von diesem jungen Mann distanzieren. Sie zog ihre Hand von dem Worg und lehnte sich dann an seine Seite.
Sie versuchte, sich zu zwingen nicht dauernd zu Jake zu blicken und zu ihm zu wollen. Es musste jetzt endlich aufhören. Aber dieser Moment im Wald unter dem Baum…Röte machte sich auf ihrem Gesicht breit und sie zwang sich woanders hinzuschauen.
Es durfte einfach nicht sein. Sie musste sich jetzt ganz hart am Riemen reißen. Jake musste sie in ein paar Tagen sowieso vergessen. Sie würden sich nach der Ablieferung wahrscheinlich nicht wieder sehen. Warum auch?
Sie blickte ihn schon wieder an. Diesmal jedoch etwas kälter und distanzierter. Es musste sein, auch wenn es weh tat.
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