Stadtteil | Tempelinsel - Der Orden der Flammenrose - die Komturei in Nowigrad

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Das Ordenskloster, der Hauptsitz des Ordens der Flammenrose ist in Wyzima. Es gibt viele Nebenquartiere des Ordens im gesamten Reich von Temerien.
Der Orden wurde nach dem Zweiten Krieg mit Nilfgaard von dem charismatischen Anführer Jacques de Aldersberg gegründet, der auch der Großmeister genannt wird. Die Wurzeln des Ritterordens liegen im Orden der Weißen Rose, der seiner Zeit kaum noch Gehör und Zulauf verzeichnen konnte. Das Ziel des Ordens der Flammenrose ist es, die Menschen vor Ungeheuern sowie allem Übel und Bösen zu beschützen. Angehörige des Flammenordens glauben an das Ewige Feuer. Es heißt, jeder Bürger, egal welchen Standes, kann dem Orden beitreten.

Kult des Ewigen Feuers – Anhänger des Ewigen Feuers glauben an die unsterbliche Flamme als Symbol des Überlebens und eines Wege aus der Dunkelheit. Sie sehen es als Vorboten des Fortschritts und zukünftiger bessere Tage. Kleriker des Kults des Ewigen Feuers kümmern sich um die Gläubigen und die Tempel, wo ununterbrochen ein Feuer brennt. Der militante Arm des Kultes ist der Orden der Flammenrose.

Wichtige Personen der Vergangenheit:

Jacques de Aldersberg war ein glühender Verfechter der Thesen des Kultes, missbraucht den Kult jedoch, um seine eigenen Visionen zu untermauern. Der Großmeister stirbt 1273 durch die Hand von Geralt.

Chapelle (auch unterstes Bild, linker Scheiterhaufen), bzw. der Doppler, der ihn ersetzte nachdem der echte eines natürlichen Todes gestorben war.
Chappelle war der Statthalter für Sicherheitsfragen in Novigrad und Leiter des Novigrader Geheimdienstes. Er war außerdem das Oberhaupt der Kirche des "Ewigen Feuers". Die Kirche ist die höchste Instanz in Novigrad, der Geheimdienst ist sogar der Kirche unterstellt.)

Wichitge Personen im Spiel:

Wenzel von Herrenloh - der Großkomtur

Der Adjutant des Obersten der Flammenrose: Eelco Helbel


Es gibt ein Dienstgebäude am Platz des Hierarchen in Nowigrad, die Unterbringung der Priester und einiger Ritter die in der Stadt stationiert sind sowie ihrer Knappen und der Verwaltung ist auf der Tempelinsel zu finden.

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Der Innenhof vor dem Tempel:
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Der imposante Tempel
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In der Innenstadt:

Blick von hier...
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Eine Verbrennung von Anderlingen am Platz des Hierarchen - in der Innenstadt von Nowigrad:
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Infos und Quelle: Hexer Wiki
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Jarel Moore
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von/nach: Der Orden der Flammenrose - die Komturei in Nowigrad
Datum: 3. September 1277, vormittags
betrifft: Jarel, den Komtur
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Es nieselte, wurde zunehmend kälter und langsam zog Nebel auf. Wer es konnte, zog sich in die Räume des Ordens zurück.
Nur ein Ritter blieb freiwillig draußen und drosch auf den Trainingsparcours auf die mechanischen Ziele ein. Unermüdlich. Immer wieder. Ohne müde zu werden.
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ERZÄHLER
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Der Adjutant des Obersten der Flammenrose, Eelco Helbel, stand unter einem Torbogen, sicher vor dem Regen und beobachtete den Ritter Jarel bei seinen Übungen. Er war nciht mehr der jüngste, hatte selbst nie Ambitionen gehabt zum Ritter zu werden, statt dessen war er Buchhalter geworden und zwar ein guter. Einer der Besten wie er fand, und als solcher diente er und schon fast sein ganzes Leben dem Orden.
Der Ritter dort draußen dagegen erst seit vielleicht 13 oder 14 Jahren.
Seine Trainingseinheiten gerieten immer wieder exzessiv, geradezu selbstzerstörerisch. Auch wenn es nur leichter Nieselregen war, man konnte sich dennoch erkälten, die Rüstungen und Kettenhemden setzte bei solchem Wetter Rost an, doch dieser Ritter trainierte weiter als hinge sein Leben davon ab.
"Sir, ich unterbreche nur ungern. Der Großkomtur will euch sprechen." er räusperte sich, wiederholte noch einmal etwas lauter, weil er befürchtete, nicht gehört worden zu sein. "Der Großkomtur will euch sprechen, Sir."
Zuletzt geändert von ERZÄHLER am Samstag 26. März 2022, 22:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Jarel Moore
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Tatsächlich reagierte Jarel erst einmal nicht. Mit übertriebenem Schwung drosch er einer der Übungsfiguren einen Arm ab und fuhr dann herum. „Was?!“, knurrte er schnaufend und starrte den Adjutanten seltsam an. Etwas in seinem Blick war wild. Eine Spur zu wild.
Ein Blinzeln später war dieser Eindruck jedoch wieder verschwunden. Vielleicht nur Einbildung?
Jarel nahm Haltung an, wischte seine Klinge in der Armbeuge ab um ein Stück Holz loszuwerden und schob den Zweihänder zurück in die Scheide.
„Verzeihung, Adjudant Helbel.“ Er deutete einen militärischen Gruß an und atmete durch. Mit einer fahrigen Handbewegung wischte sich der Mensch über das Gesicht um zu verhindern, dass die klebrige Mischung von Schweiß und Nieselregen ihm nicht in den Augen brannte und schüttelte das Zeug mit einer knappen Bewegung fort.
„Der Oberste will mich sehen?“
Das konnte nichts Gutes bedeuten. Aufmerksam sah der Ritter seinen Vorgesetzten an.
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Eelco nickte. "Dann folgt mir bitte. Sir." dankbar, nicht weiter im Regen diskutieren zu müssen. Der Ritter mochte stur sein, ein verschrobener Einzelgänger und man mochte ihm vieles nachsagen, aber rimmerhin folgte er und diskutierte nicht erst lange. Soetwas schätzte Eelco.
Er wandte sich um, öffnete die schwere Türe hinter ihm, die knirschend in den Scharnieren aufschwang. Der Weg führte ihn eine spärlich beleuchtete Treppe hinauf, die Wände zuweilen rußig von den Öllampen, zuweilen speckig von Generationen von Händen, die sich durch's Dunkel getestet hatten.
Es ging hinauf zum Audienzzimmer des Großkomturs.
Dort klopfte er knapp an, wartete nur kurz um dann einzutreten.
"Der Ritter Jarel, ganz wie ihr befohlen habt, Großkomtur." Eelco verbeugte sich und wartet noch einen Moment, ob es weitere Anweisungen gab.
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Jarel Moore
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Der Ritter wartete, bis er hinein gerufen wurde und trat dann ein.
Stocksteif und mit reglosem Gesichtsausdruck trat er vor seinen Lehnherrn, die Füße schulterbreit auseinander gestellt, die Arme im Rücken verschränkt.
Perfekte Körperhaltung, die im vollkommenen Gegensatz zum Rest seiner Erscheinung stand. Seine schmutzige, durchnässte Kleidung tropfte den Boden voll, das lange graue Haar hing ihm überall, nur nicht in dem Pferdeschwanz in den es gehörte und er stank nach Schweiß.
„Großkomtur.“, sprach er seinen Vorgesetzen an. Man konnte ihm Sturheit vorwerfen, doch an die Rangordnung hielt er sich peinlich penibel. Da konnte man auf ihn zählen.
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Wenzel von Herrenloh war ein Mann von normalem Wuchs und nicht sonderlich auffälliger Statur, auch war sein blondes Haar inzwischen so licht, dass er seinen Schädel ganz rasierte. Seine schmalen Lippen umgab ein säuberlich gestutzter Bart, der Kinn und Oberlippe silbern färbte, die Wangen jedoch hielt er ebenso glatt rasiert wie seinen Kopf. Eigentlich war wenig an Wenzel, was ihm einen zweiten Blick beschert hätte, wären da nicht die Augen des Mannes, die ebenso hellgrau wie sein Bart aus dem von der Sonne dunkel gebrannten Gesicht hervor stachen. Augen, so flüsterten sich die Ritterbrüder zu, die einem direkt in die sündige Seele blickten und jede Lüge sofort zu enttarnen im Stande waren.
Der Großmkomtur, seines Zeichens sowohl geistliches als auch weltliches Oberhaupt der Komturei in Nowigrad, galt als gerechter, aber auch strenger Mann, der nur der Ewigen Flamme, dem Großmeister in Wyzima und sich selbst Rechenschaft schuldig war. Und Wyzima war weit und Wenzel vor zwei Jahrzehnten von seinen Ritterbrüdern gewählt, sie zu führen. Und so las er ebenso die Messen für die Brüder, wie er deren Beichten entgegen nahm, Recht sprach, den Besitz der Komturei verwaltete und die Tempelwache befehligte. Und er hatte ein Auge auf den Ausbildungsstand jedes einzelnen seiner Ritter, sowie auf die Nachfolge. Wenzel sorgte seit Jahren dafür, dass der Orden von unten mit neuem, frischen Blut versorgt wurde, um die Ewige Flamme auch weiter mit dem starken Arm des Ordens zu beschützen und die Menschen vor den Ausgeburten der Finsternis zu beschützen.
Er betrachtete es als Pflicht aller Ritterbrüder, ihr Können und ihr Wissen an die jüngere Generation weiter zu geben, die Flamme in den Herzen junger Männer zu entzünden und sie in den Kreis der Brüder zu holen. Idealerweise natürlich Söhne aus ohnehin bereits ritterlichen Familien, doch auch Gemeinen wurde der Weg nicht verwehrt - er war nur... steiniger. Und es war eben dieses Anliegen, dass ihn dazu genötigt hatte, Eelco hinab in den Regen zu senden, denn Wenzel hatte sein diesbezügliches Sorgenkind im Hof arbeiten sehen und sich daran erinnert gefühlt, wie groß die Kraft und das Talent dieses Ritters war und wie verschwendet all das wäre, würde ihn dereinst das Feuer rufen und er ohne Schüler blieb. Er war es gewohnt, dass sich die Ritterbrüder den Regeln der Komturei beugten - seinen Regeln - und das ohne dass Nachdruck vonnöten war. Nur Jarel war ein spezieller Fall. Eigentlich seit er in den Orden aufgenommen und zum Ritter geschlagen worden war.

Wenzel seufzte und blickte weiter wartend in den Regen, obwohl die beiden Männer unlängst im Schatten der Mauern verschwunden waren. Es klopfte und er rief sein 'Herein', ohne den Blick vom Fenster zu wenden. Eelco trat wie erwartet ein und meldete Jarel, der nach ihm den Raum betrat. Wenzel hörte es nur, denn er wandte sich erst um, als er die Stimme des Ritters vernahm.
"Danke Eelco, das wäre alles für den Moment.", sagte er mit seiner eher leisen Stimme, die jedoch bei Bedarf eine Tempelhalle zu füllen und Befehle zu brüllen vermochte. Eelco verneigte sich leicht und verließ den Raum.
Wenzel musterte Jarel einen Augenblick, dessen Erscheinung eher der eines begossenen Pudels als eines Ritterbruders gleich kam. Doch er sah darüber hinweg, hatte der Mann doch eben noch untem im Regen seine Übungen vollzogen.
"Ritter Jarel, danke, dass Ihr Euch Zeit nehmt." Floskeln. Jeder nahm sich Zeit, wenn der Großkomtur nach ihm rief, doch er wollte es dennoch nicht an der gebotenen Höflichkeit mangeln lassen. Im Angesicht der Göttlichkeit waren sie alle gleich, nur auf der weltlichen Ebene trennte sie Rang und Name.
"Ihr verbringt jede freie Minute auf dem Übungsplatz, Jarel. Unter den Ritterbrüdern seit ihr einer der besten Schwertkämpfer und unseren Glauben verteidigt Ihr mit Mut und Entschlossenheit...", begann er, während er langsam auf Jarel zu ging, die Hände im Rücken verschränkt. Als er schließlich vor ihm stand - immer ein wenig zu nah, doch dies genau dosiert - musste er leicht aufblicken, denn Jarel war etwa eine halbe Handbreit größer als der Großmkomtur, was diesen jedoch keineswegs störte.
"Umso bedauerlicher, dass Ihr Euch den Gepflogenheiten des Ordens der Flammenrose noch immer nicht zur Gänze beugen wollt." Er sah Jarel noch einen Moment in die starr blickenden Augen, dann wandte er sich mit einem: "Setzt Euch.", ab, um selbst hinter seinem Schreibtisch Platz zu nehmen. Er wollte ihm keine Standpauke halten - nicht, wenn er es vermeiden konnte. Noch hoffte er auf argumentativem Wege weiter zu kommen und für ein solches Gespräch saß man sich doch besser gegenüber.
Wenzel legte die Hände ineinander und die Unterarme auf den Tisch, wartend, dass Jarel sich einen der beiden Stühle vor diesem nahm.
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Jarel Moore
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Der Mensch atmete tief durch und löste erst einmal sein Schwert mitsamt Scheide, um es abzustellen. Sonst wäre das hinsetzen schwierig geraten. Den Dolch an der anderen Seite ließ er wo er war, schob sich den linken der beiden Stühle laut knarzend zu Recht und nahm Platz.
Setzen…irgendetwas war im Gange. Wenn seine Vorgesetzten ihn baten sich zu setzen, hieß das nichts Gutes. Wahrscheinlich würde er versetzt. Oder schlimmeres.
„Ihr Seid nicht zufrieden mit mir, Großkomtur?“ Seine raue, basstiefe Stimme klang unbeeindruckt und auch Jarels Gesicht zeigte seine Regung nicht, doch sein Gegenüber konnte er nicht täuschen. Dafür kannte Wenzel ihn zu lange. Sein Untergebener war angespannt, unruhig und sogar eine Spur traurig. Mit was rechnete er wohl?
Jarel saß stocksteif im Stuhl, verschränkte die Hände im Schoß und fixierte seinen Lehnsherrn mit seinen dunklen Augen. Für jemand anderen hätte sein Verhalten aggressiv gewirkt, regelrecht abwehrend oder gar angriffslustig. Man musste den grauhaarigen Menschen schon näher kennen um hinter die Fassade zu blicken.
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ERZÄHLER
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Der Großkomtur betrachtete den Ritter vor sich einen Moment lang und rief sich vor Augen, wie und unter welchem Umständen er diesen Mann kennen gelernt hatte. Die Wege der Götter waren manchmal schon seltsam verworren, doch ihr weiser Ratschluss hatte ihm einen fähigen Ritter in die Hände gespielt, wenn dieser auch als Mensch nicht unbedingt leicht war. Auch jetzt wirkte er wieder, als könne nichts den Fels seiner Abweisung durchdringen, aber Wenzel wusste es inzwischen besser. Die wachen Augen verrieten Jarel ebenso wie der Inhalt der Frage - sein offenes Starren konnte einem Unbehagen bereiten, aber der Großkomtur hatte gelernt, mehr in die wenigen Zeichen hinein zu deuten, die der Mann bereit war, zu geben.
Leicht schüttelte Wenzel den Kopf. "Keineswegs, Jarel. Ich bin durchaus zufrieden mit Eurer Arbeit und Eurem Betragen. Ich habe nur eine Frage an Euch." Im Gegenzug wüsste der Ritter nun, dass der Großkomtur eine Rüge zu verteilen hatte, denn er begann meistens mit Lob, bevor er mit Kritik fortfuhr. Nur wer sich wirklich schlimmer Vergehen schuldig machte in seinen Augen, den traf der ganze Zorn von Herrenlohs, aber dazu brauchte es schon einiges.
"Wir kennen uns nun schon lange, Jarel, und ich durfte Euren Weg bis zu diesem Tag beobachten. Ihr seid ein treuer Diener des Ordens und verfügt über großes Können. Verratet mir also, wieso nehmt Ihr keinen Schüler an Eure Seite, wie es alle Ritterbrüder im Laufe ihres Lebens tun?" Er formulierte den stummen Vorwurf des Verstoßes gegen eine jener Regeln, die nirgends nieder geschrieben waren und dennoch von allen geachtet wurden, als Frage. Einerseits wollte er verstehen, was wohl die Beweggründe des Ritters Jarel waren, sich keinen Knappen zu nehmen, andererseits wollte er ihn nicht direkt konfrontieren, denn er wusste aus Erfahrung, dass das nur eine Abwehrreaktion zu Folge haben würde. Jarel war ein loyaler Ritter, aber er war auch ein verdammt sturer Hund.
Wenzel blieb in seiner vor geneigten Haltung, hielt dem Blick aus den dunklen Augen mühelos stand und wartete ab, welche Ausflüchte er gleich zu hören bekommen würde und die wohl allesamt den einfach Umstand, das Jarel einfach ein Einzelgänger war, übertünchen sollten. Diesmal würde Wenzel nicht nachgeben und wenn Jarel sich nicht einsichtig zeigte, dann wohl doch Kraft seines Amtes verfügen, dass er sich einen Schüler zu suchen hatte oder er würde ihm einen aufbürden.
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Jarel Moore
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Einmal hüpfte der Adamsapfel des Ritters und sein Blick flackerte.
„Ich bin dafür nicht geeignet.“, brummte er. „Meinen letzten…Begleiter…“ wieder ein hüpfender Adamsapfel. „…habe ich verloren…“
Jarel atmete gepresst durch die Nase ein und aus. Das war schon alles an Gefühlsausbruch, denn schon war er wieder reglos und ruhig. Einzig seine Schultern waren eine Spur angespannter als vorher.
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ERZÄHLER
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Der Großkomtur beobachtete den Ritter vor sich weiter aufmerksam, wusste er doch, dass er nicht viele Zeichen für dessen Gedanken und Gefühle bekommen würde und sie alle aufklauben musste wie feine Brotkrumen. Zwar war er gut darin, die Menschen zu deuten - er wäre ein schlechter Seelsorger, wenn dem nicht so wäre - aber Jarel war selbst für ihn immer eine Aufgabe. Der Mann kam ihm vor wie aus Granit gemeißelt, wahrscheinlich selbst dann noch reglos, wenn er ihn auf ein Bett aus glühenden Kohle setzte. Wieder wollte er seufzen und schluckte die Regung hinab, fokussierte gerade rechtzeitig seine Aufmerksamkeit, um die winzigen Zeichen des Unwohlseins zu sehen, die aus dem Granitklotz einen Herzschlag lang einen Menschen machten.
Wenzel hob etwas das Kinn, winkte dann herrisch ab. "Unsinn.", wiegelte er sogleich ab. "Ihr seid in der Lage zu sprechen und ihr seid in der Lage ein Schwert zu führen. Ich denke, es ist genug Zeit verstrichen, dass Ihr über etwaige alte Geschichten hinweg seid." Wenzel nahm den Ritter streng ins Visier, ahnte schon die nächsten Ausweichbewegungen kommen und schüttelte leicht den Kopf. "Jarel, missversteht es nicht als Bitte meinerseits."
Der Großkomtur flocht die Finger locker ineinander. "Eine unserer Aufgaben als Ritterbrüder ist es, das Licht der Ewigen Flamme in jungen Herzen zu entzünden und ihnen den Weg in den Orden zu weisen, damit die Menschen stets geschützt sind gegen die Ausgeburten der Finsternis. Ihr habt den gleichen Schwur geleistet wie alle Eure Brüder und Euch damit zu diesen Aufgaben bekannt." Nun ließ er das Seufzen doch hinaus fließen, erhob sich und trat neben den Stuhl, auf dem Jarel saß, um mit seiner Hand fest die Schulter des anderen Ritters zu umschließen. "Jarel, jedweder Schmerz der Vergangenheit findet Heilung in der Ewigen Flamme. Betet und werdet geheilt, dann könnt Ihr Euren Pflichten nachkommen."
Wenzel ließ sogleich wieder ab von Jarel, erschränkte die Hände wieder im Rücken und trat erneut an das vom Regen nasse Fenster. Langsam senkte sich Dunkelheit über den Hof, obwohl es gerade Nachmittag war. Die dichten Wolken und der fortschreitende Herbst nahmen den Tagen rapide die lichten Stunden.
"Ich gebe Euch Zeit bis zur Wintersonnenwende. Findet bis zur Neuentzündung der Flamme im Tempel einen Knappen, sonst werde ich Euch einen geben." Neujahr, genügend Zeit, wie Wenzel fand.
Zuletzt geändert von ERZÄHLER am Mittwoch 30. März 2022, 20:20, insgesamt 1-mal geändert.
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