Ard Skellige - Der Festsaal

Die Skelligen bzw. die Skellige-Inseln gehören zu den nördlichen Königreichen und liegen im nördlichen Meer.
Sie liegen von der Westküste von Cidaris und Verden und sind vom Nordwesten her von Cintra zu erreichen.
Auf den Skellige-Inseln wird ein eigener Dialekt gesprochen.
Benutzeravatar
Saga
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 110
Registriert: Mittwoch 26. Januar 2022, 19:44
Lebenslauf:

Die Begrüßung des Königspaares wirkte verblüffend freundlich auf den Rotschopf, sie hatte mit deutlich mehr Missgunst oder zumindest mit Misstrauen gerechnet.
Erleichtert atmete Saga unmerklich aus, dabei verzog sie keine Miene und wirkte noch immer erfreut.
-Ich glaub's nicht, die sind tatsächlich begeistert! Na dann hab' ich wohl den richtigen Ton angeschlagen- Fröhlich darüber, wanderten ihre Blicke über den Tisch. Da erblickte sie ihn, dort drüben saß Einar. Er wirkte ausgelassen und war sichtlich stolz auf seinen neuen Armreif, der im Kerzenlicht nur so blitzte.
Einar erhob seinen Becher und es hatte ganz den Anschein, als würde er sie bereits seit einer ganzen Weile beobachten. Dem ersten Impuls folgend, hob die Seherin leicht ihre Hand zum Gruße und nickte ihm vielsagend zu. -Ich habe ihn eben, beim vorbeigehen gar nicht bemerkt. Ohje, Ubbe auch nicht. Der ist sicher wieder sauer... - Bevor sie sich zu sehr daran aufhing, wandte sie sich schnell wieder an Aslaug.
"Ihr seid zu gütig!" Wieder ein kleiner Knicks. Das Lächeln der Königin wirkte aufrichtig, allein deshalb fühlte sich Saga wirklich willkommen. Gleichzeitig wirkte Aslaug sehr interessiert und obwohl sie ruhig und würdevoll da saß, weckte sie in Saga, den Anschein einer zutiefst besorgten Mutter. "Vielen Dank eure Majestät, ihr ehrt mich. Kattegat, nun… Das ist nicht einfach zu erklären, aber ich werde es versuchen, wenn es euch beliebt." Die Musik, das Klirren und Klappern des Bestecks und auch das undurchdringliche Gewirr verschiedenster Stimmen in diesem Raum, hämmerten in Sagas Gehörgang. Einige der Worte, die die Königin an Saga richtete, kamen -aus diesem Grunde- jetzt erst richtig bei ihr an.
Sie hatte schon einiges über Saga gehört? War das eine einfache Redewendung, oder hatte einer ihrer Söhne, Svea oder gar Mäussack irgendetwas anderes erzählt? Wie unangenehm! Trotzdem wunderte die Seherin die Frage der Königin, keineswegs - Dafür musste man nun wirklich keine Hellseherin sein, dachte sie sich. Sie versuchte ihre Verunsicherung abzuschütteln und sprach weiter. "Ich hoffe natürlich nur Gutes, Majestät! … Und es ist wahr, ich bin tatsächlich eine Seherin. Ich bin, oder sollte ich lieber sagen war? - die persönliche Seherin des Jarls meiner Heimat." Die goldenen Augen waren auf die Königin gerichtet, doch in ihren Gedanken war sie bereits bei Einar. Was er wohl über die Situation dachte? Wie er wohl nun nach einem Bad duften würde? -Bleib bei der Sache Saga… Das ist ja peinlich-
Zuletzt geändert von Saga am Mittwoch 23. März 2022, 23:10, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Ubbe
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 38
Registriert: Montag 14. Februar 2022, 17:21
Lebenslauf:

Aslaug sah leicht irritiert zu wie Saga immer wieder zu Einar blickte und sich offensichtlich nicht wohl im Rampenlicht fühlte. Sanft lächelte sie und musterte sie nochmal von oben bis unten. Dann warf sie Einar einen Blick zu und nickte ihm unauffällig zu. Die Männer waren lange auf See gewesen und der Abend galt ihnen. Sie konnte die Seherin noch die Tage aufsuchen um sie eingehender zu prüfen um abzuschätzen wie viel Wahrheit in all dem lag was gesagt wurde.
„Es freut mich Saga…ich werde euch noch aufsuchen! Nun geht und genießt das Fest. Die Nacht ist noch jung und der Seebär scheint auf euch zu warten!“ sie prostete ihr zu und erhob sich dann. Sofort erhob sich auch Svanrige, Ivar und Björn sowie ein paar andere der Männer um sie herum. Doch sie bedeutete ihnen sich zu entspannen und das Fest zu genießen. Sie selbst bahnte sich ihren Weg zu ein paar ihrer Schildmaiden, die ausgelassen feierten.
Ivar blickte zwischen Einar und Saga her. Er wusste Einars Blick zu deuten und auch er nickte Einar vielsagend zu, bevor er sich umwand und begann sich mit Björn zu unterhalten.
Ubbe fand nun doch seinen Humor und die Feierlaune wieder. Der Seebär wusste die richtigen Töne anzuschlagen um seine Saiten wieder in die richtige Schwingung zu versetzen.
„Ach…sie war etwas forsch für eine Frau…ungewöhnlich für eine die keine Schildmaid ist…hm kann ganz interessant sein“ grinste er dann, nickte Einar zu und klopfte ihm dankend auf die Schulter. „Ja…spätestens zur Hochzeit müssen wir dort hin…“ sagte er und erhob sich dann. Er wollte Einar Raum geben um sich auf Saga zu konzentrieren. Er selbst trank noch eine kräftigen Schluck und begab sich dann an den Nächten Tisch um dort mit den Männern und Frauen anzustoßen.
Benutzeravatar
Einar
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 109
Registriert: Freitag 4. März 2022, 08:25
Lebenslauf:

Ubbes Laune schien sich etwas zu bessern und Einar grinste breit, stieß noch einmal mit ihm an. "Ich segel dich höchstpersönlich in den Hafen von Nowigrad. Und ich hol den Kerl Kiel, wenn er nicht anständig zu unserer kleinen Prinzessin ist.", versprach er mit möglichst leichtfertigem Ton, froh Ubbe von seinen Fragen abgelenkt zu haben. Normalerweise gab der Mann nicht so schnell auf, wenn er einmal Lunte gerochen hatten, aber das Fest war auch einfach nicht der richtige Ort für solche Themen. Morgen vielleicht. Oder auch nie. Letzten Endes waren es Grüchte, im besten Fall. Später also, später. Ohnehin versuchte Einar gerade eher aufzuschnappen, welche Worte Aslaug mit Saga wechselte. Persönliche Seherin des Jarls? Mädchen, du machst mir ja Hoffnungen... Er nahm noch einen Schluck Met - Mut fand sich immer am Grund eines Bechers.
Ubbe ließ ihn sitzen, um sich an den nächsten Tisch zu begeben - sicher, als Kommandant aller Männer des Clans, musste er sich auch mit allen befassen, wenn es so eine Gelegenheit wie heute gab. Es war seine Pflicht und Einar ließ ihn gehen. Er hatte seine Mannschaft um sich herum, die sich mit dummen Witzen und zotigen Geschichten bei Laune hielten. Der Lautstärkepegel schwoll dabei mit der Menge der geleerten Krügen an. Einar hörte eine Weile zu, lachte schallend über Thrylls Geschichte von der unglücklichen Robbenjagd, bei der sie beinahe zu Bärenfutter geworden waren. Die starre Sitzordnung löste sich auf, kaum das Aslaug sich erhob und auch ihre Söhne sich unters Volk mischten. Die Musik wurde lauter, ein paar Stimmen erhoben sich und sangen das bekannte Lied lautstark mit.
Männer und Frauen begannen zwischen den Tischen zu wechseln und als Einar das nächste Mal aufsah, war Saga zwischen all den Gästen verschwunden. Er überlegte kurz, stahl Floki dann seinen Becher, füllte seinen und den gestohlenen, und erhob sich. Sein Vorteil war, dass er über die meisten Köpfe hinweg sah, sodass er den roten Lockenkopf schnell wieder ausgemacht hatte. Rot war auf den Skellige Inseln zwar nicht so selten wie in anderen Teilen der nördlichen Königreiche, aber immer noch selten genug, dass die Trefferchance relativ hoch war. Und so stand er nach wenigen Schritten, die er sich durch die Feiernden gebahnt hatte, hinter Saga und neigte sich zu ihr hinab, damit sie ihn über Musik und Stimmemgewirr verstehen konnte.
"Da bist du ja, Fremde aus Kattegat. Ohne Tränen, wie versprochen?" Einladend hielt er ihr den Becher Met hin.
Mit dem Seebär an der Seite, brach sich die Woge der Feiernden nun auch um Saga, denn niemand rempelte Einar einfach so an. Neugierig musterte er ihre Züge, die großen, goldenen Augen und unweigerlich auch das gut verschnürte Dekolleté, auf dem der Bärenkopf ruhte. Das Amulett schimmerte im Schein der vielen Kerzen und Feuer, und während er es betrachtete, hatte er den Eindruck, die Bärentatze auf seiner Brust pochte im Rhythmus der Trommeln.
Er zwang seinen Blick zurück auf ihr Gesicht.
"Leistest du mir Gesellschaft?", fragte er mit einem Augenzwinkern.
Benutzeravatar
Saga
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 110
Registriert: Mittwoch 26. Januar 2022, 19:44
Lebenslauf:

Aslaug war sehr freundlich und schien nicht böse zu werden, als sie bemerkte, dass Saga zu Einar hinüberblickte - Ganz im Gegenteil, vielleicht freute sie sich sogar für den Seebären. Schnell löste sie die ganze Situation auf, nachdem sie noch einige Worte an den Rotschopf richtete und ihr dann zuprostete. Saga verneigte sich demütig und kam gar nicht mehr dazu, der Königin zu antworten.
Aslaug und ihre Männer erhoben sich und die Feierlichkeit, nahm nun Fahrt auf. Die Männer und Frauen, lösten sich von ihren Plätzen, wechselten den Tisch, mischten sich unters Volk, sangen und tanzten dabei. Die Stimmung war ausgelassen, der Fluss von Wein und Met schien unendlich. Ehe sie sich versah, wurde Saga von einer Traube Menschen verschluckt und verlor die Orientierung. -Du meine Güte, das ging schnell… Ich dachte nicht, dass es hier drin noch lauter werden könnte- Sie klammerte sich wieder an ihr Amulett und schloss ihre Augen, was sich als dumme Idee herausstellte, da ihr Gehör dadurch, noch viel mehr unter Beschuss geriet. Schnell riss sie ihre Augen auf, die sich nur langsam an das Licht gewöhnen wollten. Noch mit blitzenden Augen, versuchte sie Einar zu finden, doch es war aussichtslos - Die Menschen auf Skellige waren groß, wie die Leute aus Sverige und Kattegat, deshalb war es unmöglich in diesem Wald aus Menschen, um sie herum überhaupt irgendetwas oder irgendwen zu finden.
-Immer dasselbe, entweder ich bin zu wirklich zu klein, oder ich fühle mich zu klein...- Das Raunen, dass durch den Saal ging, die Musik und der Gesang einiger Gäste, ließen die Schritte verstummen, die sich den Weg, zum Lockenkopf bahnten. Sie schmollte und spielte an der Schnürung ihres Kleides. Plötzlich kam es ihr so vor, als würde das Amulett eine seltsame Wärme ausstrahlen. Im selben Moment, hörte sie die dunkle und sonore Stimme Einars. Saga erschrak, zuckte leicht zusammen und zog dabei die Schulter, an der Einar stand, nach oben.
Sein Atem, strich nur ganz leicht an ihrem Nacken vorbei, aber löste dennoch Gänsehaut aus. Bevor sie den Hals zur Seite neigte, um sich küssen zu lassen, blickte sie ihm direkt ins Gesicht und drehte sich zu ihm um. "Ganz ohne Tränen, wie versprochen!" Erwiderte sie und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, als sie sein Gesicht erblickte und bemerkte, wie er sie begutachtete. Gerne nahm sie den Becher an, dabei berührte sie seine Hand mit ihren weißen, zarten Fingern ganz flüchtig. "Dankeschön… Ich kann einen Schluck vertragen" Sie nahm einen großen Schluck und genoss den guten Geschmack. Es schmeckte viel besser als das Met, dass sie aus Kattegat kannte - Es war wunderbar süß. "Ich bin froh dich zu sehen, ich leiste dir sehr gerne Gesellschaft" Hauchte sie, noch während sie den Becher absetzte - Sie konnte Alkohol vertragen, dadurch war sie weniger gehemmt, aber auch schnell verlegen. Sie blickte ihn unentwegt an und ihre goldenen Augen schienen warm zu leuchten. Ganz ohne Tränen und verquollene Lider, wirkte ihr Augenaufschlag und Blick, völlig anders. Wahrscheinlich war ihr die Erleichterung und Freude, sehr deutlich anzusehen.
Benutzeravatar
Einar
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 109
Registriert: Freitag 4. März 2022, 08:25
Lebenslauf:

Sie griff nach dem Becher und ihre Finger streiften leicht die Seinen, kühler als Einars Hände, die irgendwie immer warm waren. Vor allem an so einem Ort, erhellt von Feuer und erwärmt von so vielen Menschen. Milchweiß wirkte ihre Haut gegen sein wettergegerbtes Leder, fast durchscheinend. Er grinste zufrieden, als sie einen Schluck aus dem Becher nahm und sichtlich angetan wirkte - vom Met und von seinem Angebot. Trotzdem warf er noch kurz einen prüfenden Blick in die Runde, doch von Ivar keine Spur und auch sonst schien sie niemand wirklich zu beachten. Er lächelte Saga zu und wies mit dem Kopf in Richtung seines Tisches. "Dann komm, ich stell dich meinen Männern vor." Außerdem machte sie nicht den Eindruck, als hätte sie sich schon irgendwo nieder gelassen und folglich trank sie den schweren Wein wohl gerade auf leeren Magen. Er würde sie nicht beleidigen, indem er ihr vorschlug, erst einmal etwas zu essen, aber an ihrem Tisch gab es noch reichlich und so konnte sie sich einfach bedienen, wenn ihr danach war.
Einar ging Saga voraus und seine schiere Präsenz teilte die Masse wie der Bug eines Drachenbootes die Wellen. Man wich ihm unwillkürlich oder auch respektvoll aus, bis sie schließlich den Tisch mit den beiden Bänken erreicht hatten, um den sich noch immer die Mannschaft der Seeschwalbe drängte, aß und lachte. Einar gab Floki einen nicht ganz sanften Tritt in den Schinken und raunzte lachend: "Schieb mal deinen dicken Hintern ein Stück beiseite und mach der Dame Platz, Floki!" Dieser knurrte grinsend, zeigte seine Zahnlücken dabei und warf Saga einen wölfischen Blick zu. Einar drängte sich neben ihn und reichte der Seherin ganz automatisch die Hand, damit diese mit ihrem Rock über die Bank klettern konnte. Er setzte sich bewusst zwischen Saga und Floki, die nun Thryll auf ihrer anderen Seite hatte, ließ dabei ein Bein auf jeder Seite der Bank, sodass er rittlings saß, Floki im Rücken und den Rotschopf direkt vor sich. Den Arm, in dessen Hand er auch seinen Becher hielt, stützte er auf den Tisch und gestikulierte in die Runde.
"Thryll, mein erster Maat. Nevill, die schärfsten Augen von ganz Skellige. Die Brüder Bent und Khelgar, Grandel, der alte Mendel, den die Götter einfach nicht haben wollen." Der weiße Rauschbart ihnen schräg gegenüber lachte lauthals. Einar prostete ihm zu. "Der das Meer aber besser lesen kann, als alle, die hier sitzen. Stjepan, aus Nowigrad, und der zahnlose Hund ist Floki, sowas wie unser Koch." Er wies mit dem Daumen auf den Mann hinter sich, der sich sogleich über Einars Schultern hängte. "Und du bist, schönes Kind, hoffentlich der Glücksbringer für unsere nächste Fahrt!", krähte er viel zu dicht an den empfindlichen Ohren des Seebären. Dieser schüttelte Floki mit dem freien Arm ab, sodass er fast vom Ende der Bank segelte und bellte: "Und dich hänge ich als Opfer für die Sirenen an den Bugspriet"
Gelächter brandete über den Tisch
Die Männer außer Stjepan, Grandel und Floki trugen ihr Wams genau wie Einar, an einer Seite aufgeschlagen, die Tätowierungen stolz präsentierend, die ihre Herzen zierten: Thryll die Tatze des Wolfs, Nevill eine Geweihstange des Hischs, Bent und Khelgar jeweils einen linken und rechten Flügel. Mendel eine Bärentatze wie Einar. Dieser fischte sich ein Stück Brot aus einem Korb, ohne Saga dabei aus den Augen zu lassen. Es funkelte jungenhaft neugierig in dem tiefen Blau, als er sich etwas vor neigte.
"Nun du, hübsche Fremde aus Kattegat.", neckte er sie. Natürlich wusste er ihren Namen, aber er spielte eben gern den Unaufmerksamen. "Seherin... schaust du nur für Könige in die Zukunft oder auch für einen einfachen Seemann?" Er war neugierig, ob sie nur eine dieser Jahrmarktskünstlerinnen war, die gut zuhören konnten und aus allgemeinen Floskeln und den Reaktionen des Gegenübers eine Zukunftsvision konstruierten oder ob vielleicht wirklich mehr dahinter steckte. Außerdem hatte Ubbe gesagt, sie sei forsch, was den kleinen Jungen in ihm herausforderte, nach dieser Forschheit zu suchen.
Benutzeravatar
Saga
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 110
Registriert: Mittwoch 26. Januar 2022, 19:44
Lebenslauf:

Während sie noch einen kleinen Schluck Met trank, folgten ihre Augen dem Hünen, der sich umschaute, als würde er nach irgendetwas suchen. -Sucht er irgendwas? Hab ich was verpasst?- Einar hielt sich nicht lange damit auf, also schien es nicht so wichtig zu sein. Saga verstand noch immer nicht und betrachtete den Seebären verdutzt. Einar lächelte nur und gab ihr zu verstehen ihm zu folgen, um seine Truppe kennenzulernen.
"In Ordnung, gehen wir zu deinen Männern"
Natürlich wollte sie die Zeit, lieber alleine mit ihm verbringen, aber es schien dem Seebär ein Bedürfnis zu sein. Sie nickte ihm noch einmal zustimmend zu und folgte ihm dann unauffällig.
-Wenn es ihn glücklich macht, gehe ich gerne mit ihm-
Die Männer und Frauen im Raum, betrachteten den hoch gewachsenen Blondschopf voller Respekt und traten beiseite, wenn er sich näherte. Er wirkte wie ein Sonnenstrahl, der durch die Wolken brach. Saga folgte ihm und schien in seinem Schatten zu schreiten, niemand kam ihr zu nahe oder rempelte sie an - Ganz anders, wie noch vor ein paar Minuten. -Na das kommt mir aber sehr bekannt vor… -
In Kattegat, war es ganz ähnlich, als Knut sie zum ersten Mal zu seiner Truppe führte, war er ganz stolz darauf, Saga seine Männer -die auch seine Freunde waren- vorzustellen.

Bald erreichten sie den Tisch den Einar ansteuerte. Eine illustre Runde hatte sich dort versammelt. Die Männer dort feierten tranken und aßen. Zwei der Gesichter kannte Saga bereits. Ganz ohne Vorwarnung, versetzte der Hüne dem Mann mit dem nahezu zahnlosen Lächeln einen Tritt und wies ihn an, ein wenig Platz zu machen. -Na die haben vielleicht Umgangsformen untereinander- Floki lächelte den Lockenkopf an und es wirkte so, als würde sie seine Zunge hinter seinen Zähnen, hin und her wandern sehen. Ein wenig überfragt, ergriff sie die starke und große Hand Einars, die er ihr entgegenstreckte. Sie berührte die Hand zunächst zögerlich, doch als sie seinen Blick und das leichte Nicken bemerkte, umfasste sie die Hand und nahm ein wenig holprig Platz. Sie landete mit ihrem großen Hinterteil fast auf Einars Schoß. -Wie peinlich…- Sie wurde hochrot und lächelte peinlich berührt in die Runde, doch es schien niemandem aufgefallen zu sein. Einar gestikulierte bereits und stellte seine Männer vor. Seine Beschreibungen brachten den ganzen Tisch zum Lachen und auch Saga, war sehr amüsiert. Floki hängte sich über Einars Schulter, bleckte seine übrigen Zähne und sprach Saga an. "Und du bist, schönes Kind, hoffentlich der Glücksbringer für unsere nächste Fahrt!" Doch Einar kam mit seiner Reaktion zuvor. Erneut entfachte ein gröhlendes Gelächter. Nach einigen Sekunden, ergriff Saga das Wort und richtete sich dabei ein wenig auf, damit auch jeder am Tisch sie sehen konnte. "Ich bin Saga! Es freut mich euch kennenzulernen, ihr Männer der Seeschwalbe!" Die Männer nickten ihr zu, aber wandten sich schnell wieder dem Essen und ihren Bechern zu. Auch Saga leerte ihren Becher und betrachtete die Männer etwas genauer, dabei konnte sie deren Male sehen, aber dank ihrer schlechten Sicht, nicht sonderlich gut erkennen. Zunächst stellte sie diese Feststellung, hinten an.

Einar, der gerade nach einem Stück Brot angelte, verlor die Seherin nicht aus den Augen und feixte ein wenig. Er wollte wohl die forsche Art des Rotschopfes herausfordern, man konnte es am Funkeln seiner tiefblauen Augen erkennen. "Ach nenn' mich doch beim Namen! Seherin klingt schrecklich alt und irgendwie auch schrumpelig" Lächelnd, stellte sie den Becher beiseite. Ganz unverblümt, zupfte sie sich ein Stück von Einars Brot ab und schob es sich kichernd in den Mund. Schnell schluckte sie herunter und sprach weiter. "Ich kann für jeden sehen und ehrlich gesagt, sehe ich auch viel lieber für einfache Leute, als für einen Jarl, oder König - Denen geht es meistens so gut, die können auch Mal einen kleinen Klaps durch die Götter vertragen" Sie wusste nicht wie sie damit ankommen würde und wollte die Reaktion der Männer auch gar nicht abwarten - Also tat sie etwas, dass sie in solchen Situationen öfter tat. Sie beugte sich knapp über den Tisch und tat so, als könne sie etwas am anderen Ende des Tisches nicht erreichen - in dem Fall das Brotkörbchen. Ihr üppiger Busen drückte dabei gegen die hölzerne Tischplatte und durch ihre angelnde Armbewegung, wackelte er auch herrlich. Natürlich hatte es funktioniert und die Männer waren abgelenkt..
Zuletzt geändert von Saga am Montag 28. März 2022, 09:56, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Einar
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 109
Registriert: Freitag 4. März 2022, 08:25
Lebenslauf:

Sie stellte sich vor, munter und keinesfalls eingeschüchtert von den rauen Umgangsformen der Seeleute. Auch im Sitzen war sie etwas kleiner als er, aber der Unterschied nicht mehr so groß. Ihre kleine Hand war in seiner Pranke fast verschwunden, als er ihr auf die Bank geholfen hatte und sie roch nach Süden - ihr Haar verströmte diesen Duft, den die Felder im Süden Cintras verströmten, wenn der Sommer in voller Kraft stand. Vielleicht ein Parfum oder eine Seife - nicht das grobe Zeug, was der Bader verwendete, sondern eine mit feinen Ölen - egal was, sicher nicht billig. Allein dieser Duft würde ihm reichen, ihr ihre Worte zu glauben - eine hochrangige Persönlichkeit, da wo sie her kam. Doch hier? Ubbe hatte nicht viel mehr gesagt, außer das sie Gast hier war und die Art wie Aslaug mit ihr gesprochen hatte, sagte ihm, dass noch keine Verbindung zum Königshaus bestand, die über dieses Gastrecht hinaus ging. Seine Gedanken hingen wieder an diesem Kattegat, während er ihr Profil betrachtete. Woher kommst du...? Und wieso nur löste sie dieses Gefühl von Vertrautheit bei ihm aus, ganz dicht hinter seiner Stirn, so als müsse er sich nur an etwas erinnern, was ihm entfallen war?
Ihre Aufmerksamkeit kehrte zu ihm zurück und sie forderte ihren Namen ein, während sie ein Stück von seinem Brot stahl. Einar schmunzelte. Wenn sie diese Meinung Ubbe gegenüber vertreten hatte, wunderte er sich nicht, dass Saga angeeckt war. In den Augen des Kommandanten musste man sich Respekt erst verdienen, egal ob Mann oder Frau, und wenn man Gast in seinem Haus war, zeigte man sich lieber demütig. Zumindest als Fremder. Hier am Tisch allerdings sorgte ihr Kommentar für zustimmendes Gelächter und Mendel knurrte gar: "Darf auch 'n Arschtritt sein."
Einar wandte den Kopf. "Gemach, Mendel. Unser König ist heute großzügig. Spotte morgen wieder.", mahnte er den alten Mann. Sicher durfte in Skellige jeder seine Meinung haben, keiner beschnitt die freien Männer der Insel. Dennoch war es nicht klug seinen Gastgeber zu beleidigen, zumal die Kiste mit dem Gold noch in dieser Halle stand und nicht eine Münze in ihren Taschen war. Doch Mendel war ohnehin inzwischen abgelenkt, ebenso wie seine Sitznachbarn, denn Saga versuchte sich nun selbst etwas vom Brot zu angeln und setzte dabei ihr reizend ausstaffiertes Mieder in Szene. Einar stopfte sich schmunzelnd ein weiteres Stück Brot in den Mund und genoss die Aussicht, wenn sie einem schon so hergerichtet wurde - auch wenn diese von gegenüber wohl besser gewesen wäre. Er ließ einige Herzschläge verstreichen, dann langte er an ihr vorbei nach dem Korb und zog ihn in ihre Reichweite, ebenso die Platte mit dem geschmorten Gemüse und dem Huhn. Seine Brust drückte dabei leicht ihren Arm und ihr Duft hüllte ihn einen Moment lang ganz ein.
Er grinste wieder, als er sich zurück lehnte und nun auch sein zweites Bein über die Bank schwang, um sich wie jeder andere an den Tisch zu setzen und sich noch ein Stück vom Fleisch zu angeln.
"Was siehst du also in meiner Zukunft... Saga.", wollte er wissen. So schnell ließ er nicht locker. "Vielleicht auch einen Klaps der Götter?" Sein Grinsen wurde breiter. "Oder einen Klaps von dir, wenn du gleich mit mir tanzt...?" ...und er seine Hände zu tief auf ihre runden Hüften legte. Er reckte das Kinn etwas und betrachtete sie aus den Augenwinkeln, während er sein Fleisch zerzupfte. Ein wenig wunderte er sich über sich selbst. Normalerweise war er nicht so gerade voraus, wenn es um die Damen ging. Schon gar nicht, wenn er eine noch überhaupt nicht kannte. Mit ein Grund, weshalb er in seiner Hütte meistens allein schlief. Aber etwas an Saga vermittelte ihm genügend Sicherheit, so weit aus sich heraus zu gehen, obwohl er wusste, dass ihm eine Abfuhr wohl den ganzen Abend versauen würde.
Während des kleinen Geplänkels war Floki von ihrer Seite des Tisches aufgestanden und drängte sich nun gegenüber mit auf die Bank, um sich von dort herüber zu beugen. Er hatte eine Neigung für Rothaarige, die Rothaarigen allerdings nicht für ihn - genaugenommen auch die Frauen anderer Couleur nicht, was nicht zuletzt wohl auch an den Folgen des Skorbuts lag. Flokis voriger Schiffsmeister hatte weniger auf die Ernährung seiner Leute geachtet, wie Einar das tat und selten Äpfel oder Sauerkraut mitgeführt. Darum tafelte er nun mit Heimdahl, während die Männer der Seeschwalbe noch alle Zähne hatten und sich bester Gesundheit erfreuten. Floki machte seinen Mangel an Attraktivität allerdings mit Dreistigkeit und Selbstvertrauen wett. Er grinste. "Frag sie lieber, was sie für uns sieht - für das Schiff und welche Siege wir noch feiern werden." Wobei Einar hinter der Frage einen anderen Gedanken vermutete: Flokis größte Angst war es, sie könnten sinken, denn er konnte nicht schwimmen. Doch er schwieg. Zumindest den Scharlatanen auf dem Jahrmarkt durfte man nicht zu viel verraten, sonst strickten sie einem die irrwitzigsten Zukunfstideen und jeder wusste, dass die Vorsehung sich solche Ideen gerne als Blaupause nahm oder schlimmer doch: deren Verkehrung.
Benutzeravatar
Saga
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 110
Registriert: Mittwoch 26. Januar 2022, 19:44
Lebenslauf:

Erleichtert über das Lachen und die Zustimmung der Männer, konnte Saga wieder aufatmen. Einar bremste Mendel, der dem ganzen eine Krone aufsetzte und betrachtete dabei den Rotschopf genau. Niemand hatte bemerkt, dass sie sich zur Ablenkung über den Tisch beugte, aber alle genossen das Schauspiel. Der blonde Hüne,
schob das Brotkörbchen und auch ein paar andere Leckereien zu ihr hinüber - Dabei drückte seine muskulöse Brust, gegen den Arm der Seherin. Seine Wärme ging auf sie über und ließ Saga seinen regelmäßigen und starken Herzschlag spüren. Urplötzlich schossen Bilder und Gefühle durch ihren Kopf: Eine große schneeweiße Bärin - die Ehrfurcht die Einar durchdrang, als er sie erblickte. Einen Mann dem Einar ähnlich sah und Einar selbst, die zusammen auf einem Drachenboot standen, sie brachen durch die Wellen, wie ein Rammbock durch ein zerstörtes Tor. Ganz am Ende, sah sie sich selbst, mit Tränen gefüllten und verquollenen Augen - Zusammen mit dem Gefühl der Verbundenheit, aber auch das brennende Gefühl der Ungewissheit, war klar präsent. Für einige Sekunden, war die Rothaarige komplett regungslos. Sobald sie zurück in der Realität angekommen war, betrachtete sie Einar aus dem Augenwinkel, ergriff schnell ein Stückchen Brot und belegte es mit etwas gedünstetem Gemüse. -Diese Bilder… Diese Bärin. Der Mann war sicher sein Vater. Und ich bin auch so präsent in seinen Gedanken? Er fühlt eine unerklärliche Verbindung…? Knut, bist du…- Bevor sie den Gedanken fortsetzen konnte, sprach Einar mit seiner einnehmenden Stimme zu ihr.
Er wollte wissen, was sie in seiner Zukunft sah. Saga wusste nicht was sie davon halten sollte, denn schließlich war sie nicht hier, um die Hellseherin zu mimen. Sie aß hurtig das belegte Stückchen Brot und überlegte, was sie antworten und wie sie reagieren sollte. Etwas in ihr, riet ihr zwischen den Zeilen zu lesen und abzuwarten - Schließlich hat er Saga gesagt und nicht schon wieder Seherin -
Da fuhr der Seebär, auch schon fort. "Oder einen Klaps von dir, wenn du gleich mit mir tanzt...?" Nun musste Saga schmunzeln, sie drehte sich mit leichtem Schwung zu ihm, dabei schwangen ihre kupfern glänzenden Locken mit. Sie hatte bemerkt, wie er immer wieder den Duft ihrer Haare einatmete. Mit dem schwenken ihrer Mähne, sorgte sie dafür dass der Duft sie umgab - Ob dies Absicht oder Zufall war, blieb wohl das Geheimnis des Lockenkopfes. Eine Strähne, blieb dabei an ihren Lippen haften und der Rotschopf zupfte sie sich, mit den kleinen schneeweißen Fingern aus dem Gesicht. Sie hatte nicht alle Haare erwischt, aber dies bemerkte sie wohl nicht.
"Also… Ich sehe viele Dinge, aber meist nicht auf Abruf - Ich bin ja keine dieser wandernden Kuriositäten, die die Menschen aushorchen und dann daraus irgendetwas konstruieren" Sie ahnte nicht, wie sehr sie mit dieser Aussage, bei Einar ins Schwarze treffen würde. Die goldenen Augen schienen feurig zu glühen. "Und einen Klaps, gibt es nur dann, wenn du deine Hände nicht unter Kontrolle hast, um nachzufühlen, ob die Äpfel schon reif sind… Wir verstehen uns?" Sie lächelte kess und zwinkerte ihm, mit lachenden Augen zu.
Floki hatte sich auf den Platz gegenüber gestohlen und starrte dem Rotschopf ein Loch ins Dekolleté, doch an solchen Dingen störte sie sich schon lange nicht mehr, denn in Kattegat hatte man sie auch immer, ganz genauso angestarrt. Sie machte sich einen Spaß daraus und ließ ihren Busen, für einen kleinen Moment hüpfen. "Frag sie lieber, was sie für uns sieht - für das Schiff und welche Siege wir noch feiern werden." Darauf antwortete sie prompt. "Für das Schiff also?" Ihre Intuition ließ einen Gedanken in ihr keimen, schließlich hatte sie schon lange in diesem Beruf gearbeitet. "Das klingt mir nach einer ganz bestimmten Angst... Dabei geht es nicht um das Schiff selbst." Sie brachte eine kurze dramatische Pause ein und schien mit ihren Augen in ihm zu lesen. "Könnte es sein, dass ihr nicht schwimmen könnt - Werter Floki?" Sie blickte freundlich und mit einem undefinierbaren Lächeln, zu ihm hinüber.
Benutzeravatar
Einar
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 109
Registriert: Freitag 4. März 2022, 08:25
Lebenslauf:

Die Leichtigkeit, mit der sie sich an ihrem Tisch einfügte, gefiel Einar. Die Seeleute schüchterten sie nicht ein, im Gegenteil schien sie die Herausforderung zu locken, ihnen Paroli zu bieten. Versonnen schmunzelnd aß Einar weiter von seinem Fleisch und fing den kessen Seitenblick auf, als sie sich schwungvoll zu ihm wandte, ihm und den Sinnen des Bären eine neue Welle ihres Sommerdufts entgegen schleudernd. Ihre Worte fassten zusammen, was seine Gedanken eben durchstreift hatte und leicht hoben sich seine Brauen in gespieltem Erstaunen. "So...?", machte er, doch sie redete bereits weiter, wies in wortgewandt in Schranken, die er eigentlich gar nicht brauchte. In der Regel wusste er sich zu benehmen, so lange nicht zu viel Met in seinem Blut unterwegs war. Sein Grinsen wurde dennoch etwas breiter. Äpfel waren jetzt nicht das Obst, das ihm als erstes als Vergleich für ihre weiblichen Reize in den Sinn gekommen wäre... Er beobachtete, wie ein paar einzelne verhedderte Haare mit ihren Lippen schwangen, wobei sein Blick aus diesem Grund wohl etwas zu lange an eben diesen Lippen hing. Zum Glück hatte Saga sich Foki zugewandt und schätzte ihn mit ihren Goldaugen ab wie einen Kontrahenten im Schachspiel.
Und sie traf wieder erstaunlich genau. Einar lachte auf. "Sie hat dich erwischt, Floki alter Hasenfuß." Mendel lehnte sich zu seinem neue Sitznachbar und nahm ihn in den Schwitzkasten, wobei er Saga zuzwinkerte. "Unser Koch ist im Wasser in etwa so wendig wie ein Stein.", kommentierte er munter, während dieser in seinem Griff zappelte.
"Ich wünschte er wäre auch so schweigsam.", murrte Thryll zu Sagas anderer Seite und nippte an seinem Becher. Er wirkte knurrig, aber es war nur die Wirkung des Alkohols. Bei Thryll bewirkte Met meistens, dass er in Trübsinn verfiel, weswegen er eigentlich selten mehr als einen Becher trank. Wurde es dann doch mehr, pflegte er einfach so lange weiter zu machen, bis sein Kopf auf die Tischplatte fiel, was mangels Training meist nicht lange dauerte. Für einen Skelliger vertrug er erstaunlich wenig. Einar griff sich den Krug und schenkte ihm nach, wobei er vor Saga her reichen musste. Er mochte diesen Zustand zwischen nüchtern und volltrunken bei Thryll nicht besonders und sorgte für klare Verhältnisse, indem er dessen Becher auffüllte. Dabei kam er Saga wieder nah, berührte sie diesmal aber geflissentlich nicht – es wäre auch vorher kein Problem gewesen, nach Platten und Brotkorb zu reichen, ohne sie zu berühren, aber er hatte einfach ein wenig ausprobieren wollen. Zierte sie sich wie ein Mädchen oder motzte sie wie eine Schildmaid? Nichts dergleichen war passiert, allerdings hatte er den Eindruck gehabt, sie wäre in eine kurze Reglosigkeit verfallen, die er allerdings falsch deutete. Sicher war es ihr nicht recht, aber sie wollte ihren Stand unter diesen ihr fremden Männern bewahren. Entsprechend hielt Einar jetzt genügend Abstand, um ihr kein Unbehagen zu bereiten.
Bei den Musikern wurde es unruhig, ein Troubadour stimmte seine Laute und damit sollte wohl der nächste Teil des Abends beginnen.
„He, Yorik, sing uns was von Rittersporn – nicht den Quatsch, den du selbst schreibst und Musik nennst!“, höhnte es irgendwo aus der Menge.
„Ja, die Ballade vom Hexer!“
„Unsinn, das Lied von der Lustigen Müllerin!“
Und so entbrannten Rufe von Liedern und Balladen, während der arme Sänger sich kaum wehren konnte, ohne seine Stimme zu gefährden.
„Sing das Lied vom Seeteufel und seinen Gefährten!“, rief da überraschend der sonst so stille Nevill. Seine geschulte Stimme war durchaus in der Lage, eine Halle zu füllen – er nutzte es nur selten. Zustimmende Rufe wurden laut, andere lehnten wild ab, weil es tatsächlich ein Lied von Yoriks eigener Feder war. Dieser beeilte sich, die ersten Takte anzuschlagen, um damit Fakten zu schaffen. Der Trommler stimmte ein und damit verklangen auch die Rufe der Gegner. Ein fröhlicher Rhythmus füllte den Raum, wurde von stampfenden Füßen aufgegriffen und bei jedem Joho-Joho bebte der Saal vom Dröhnen aus vielen Kehlen.
Dem Seeteufel folgte das Lied der Skellige, in einer etwas anderen Fassung und Sprache und dann die gewünschten Lieder des brühmten Troubadours. Bei der lustigen Müllerin neigte sich Einar wieder etwas zu Saga hin.
„Also Saga? Tanzt du mit mir, wenn ich dir verspreche, Äpfel und jedwedes andere Obst nicht anzurühren?“, feixte er.
Benutzeravatar
Saga
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 110
Registriert: Mittwoch 26. Januar 2022, 19:44
Lebenslauf:

"Hach, um das zu erraten muss man keine Seherin sein, ich habe einfach gut kombiniert und außerdem, gab es in meiner Heimat auch hin und wieder Seemänner, die das Wasser scheuten" Saga lachte in die Runde und fühlte sich plötzlich wie früher, als sie mit ihrem Knut, Aik und den Männern am Tisch saß, als sie Beutezüge feierten. Der Seebär, hatte ohne es zu wissen geschafft, dass der kleine Rotschopf sich wohl fühlte und seine Sorgen, für eine Weile vergessen konnte. "Schwimmen wie ein Stein also? Na ihr wisst doch sicherlich, dass man manche Steine auch fantastisch über die Wasseroberfläche hüpfen lassen kann, oder?" Während sie sprach, lachte sie Floki an, der sich im Schwitzkasten von Mendel befand. Sie bemerkte dann den trübsinnigen Thryll, der nun auch etwas zu sagen hatte."Ich wünschte er wäre auch so schweigsam." "Nunja, ich rede auch gerne und viel, hoffentlich nehmt ihr mir das nicht allzu übel" Die Männer verzogen keine Miene, sondern machten einfach weiter. Mendel ärgerte Floki und rieb ihm, mit seinen Fingerknöcheln über seinen Kopf, Floki selbst zappelte und Einar lachte, während er Thryll Met nachschenkte. "Ihr seid mir eine Truppe, mit euch wird's bestimmt nie langweilig" Saga schüttelte den Kopf und lachte. Irgendwie erinnerten sie die Männer, an die Halbstarken aus Kattegat, die unbedingt erwachsene Männer sein wollten, sich dann aber wegen einer Kleinigkeit rauften, wie kleine Kinder.

Es wurde unruhig und eine andere Art Musik begann zu spielen, gefolgt von Zwischenrufen einiger Gäste, die weder von der gespielten Musik, noch vom Gesang beeindruckt waren. Yorik, der Troubadour wurde aufgefordert Lieder eines gewissen 'Rittersporn', zum Besten zu geben. Natürlich wusste Saga nichts damit anzufangen, dafür war sie noch nicht lange genug hier. Die Stimmung am Tisch war ausgelassen, aber Saga spürte dass Einar sich irgendwie anders verhielt, er vermied ihre Nähe, sie zu berühren, wenn auch nur flüchtig. War ihm irgendetwas unangenehm? Gefiel sie ihm plötzlich nicht mehr? Den Gedanken konnte sie nicht zuende bringen, da Nevill - der sonst die ganze Zeit über so ruhig war, ganz plötzlich etwas rief. "Sing das Lied vom Seeteufel und seinen Gefährten!" Saga war ein wenig erschrocken und rückte deshalb näher an Einar heran.
Und so schnell, war das gute Gefühl dahin. Es wurde laut und Saga war wegen Einars Distanz irritiert. Habe ich etwas falsch gemacht?
Noch weitere Stimmen erhoben sich, um zuzustimmen oder abzulehnen. Je lauter es wurde, desto näher rückte sie an Einar. Sie war zu sehr in ihren Gedanken gefangen, um zu bemerken, ob und wie der Seebär darauf reagierte.
Immer wenn sich Stimmen erhoben, erinnerte das den Rotschopf an die Zeit in ihrer gebürtigen Heimat, als man sie als Kind durchs Dorf jagte beschimpfte und mit Steinen bewarf, oder an die Zeit als Sklavin, in der sie für jeden kleinen Fehler angebrüllt und geprügelt wurde. Bald stimmte der Troubadour das Lied an und auch die Trommler stiegen langsam ein. Die Rufe verstummten und eine Melodie erklang. Nach einigen Sekunden sang der ganze Raum und jeder trampelte im Takt, auch die Männer der Seeschwalbe stiegen mit ein. Zum Leidwesen der Seherin, die nun einfach ihre Augen schloss und das Bärenmedaillon fest umklammerte.
-Zu laut…Die Leute sind wirklich wie Zuhause. Laut.-
Saga musste sich ablenken, also konzentrierte sie sich auf die Bilder und Gefühle, die bei Einars Berührung auf sie übergingen. Die große weiße Bärin, kam ihr zuerst in den Sinn. Irgendetwas an ihr wirkte übernatürlich und dennoch schien es, als wäre sie fest mit der Natur die sie umgab, verbunden. Sie konnte die Ehrfurcht, aber auch die nackte Angst spüren, die Einar bei ihrem Anblick durchfuhren.
Etwas sagte ihr, dass die Bärin noch eine große Rolle in Einars Leben spielen würde, dass zwischen ihnen eine Verbindung bestand, die sie nicht zu benennen vermochte. Warum Saga selbst, bei ihm diese Gefühle auslöste - Der Gedanke wurde von Einars Stimme unterbrochen.
Ein neues Lied erklang, Einar beugte sich zu dem Lockenkopf hin.„Also Saga? Tanzt du mit mir, wenn ich dir verspreche, Äpfel und jedwedes andere Obst nicht anzurühren?“, feixte der Hüne. "Das Obst nicht unerlaubt anrühren, gutes Angebot… Aber bei manchen Tänzen, musst du in der Nähe des Schinkens Hand anlegen" Für einen Augenblick schloss die Seherin ihre Augen und öffnete sie wieder mit einem herzhaften Lachen. Nun brachen auch die Männer der Seeschwalbe in grölendem Gelächter aus. Saga lachte wie schon lange nicht mehr. Erschöpft vor Lachen, lehnte sie ihren Kopf - wenn auch nur für einen kurzen Augenblick - gegen Einars Schulter. Es fühlte sich für diesen kurzen Augenblick so an, als wäre sie zurück in Kattegat, zurück Zuhause, zurück bei Knut.

Auch der Seebär war amüsiert, bevor er sich langsam von seinem Platz erhob, atmete er noch einmal den süßen Duft des Rotschopfes ein. Saga drehte sich dem Hünen um und betrachtete ihn genauer. -Unfassbar, wie sehr ähnlich er Knut ist, wären da nicht seine blonden Haare. Er ist wirklich ein Bär von einem Mann- Offensichtlich bemerkte er ihre Blicke, grinste
und reichte ihr seine große, starke Hand zur Hilfe. Der Lockenkopf ergriff seine warme Hand mit der ihren und blickte ihm in seine tiefblauen Augen. Er half ihr von der Bank und beide, machten sich auf den Weg zur Tanzfläche. Sie bahnten sich den Weg, zwischen tanzenden und lauthals singenden Menschen, hindurch zur Tanzfläche. Die Musik verstummte für einen Augenblick, Yorik erhob seine Stimme: "Nun neigt sich das Jahr langsam dem Ende zu, dazu passend, kommt nun das Lied Winter…" Die Meute rief "Ja bleib bei Rittersporn!" - "Zum Glück nicht wieder deinen Mist, den will keiner hören!" Yorik war nicht gerade begeistert "Na, Danke. Jetzt seid endlich still!" Alle klatschten laut, einige pfiffen sogar. Langsam ertönte die Musik und Yorik begann zu singen. Es war ein ruhiges und langsameres Lied. Einar hielt noch immer die Hand von Saga und führte sie bis zur Mitte der Tanzfläche, die nicht sonderlich gefüllt war. Nur wenige Paare, hatten sich auf der Tanzfläche eingefunden. In der Mitte angekommen, zog er sie mit leichtem Schwung vor sich, legte seine andere Hand auf ihren Rücken und begann sich im Takt der Musik zu bewegen. -Er ist doch ein bisschen schüchtern, wie süß- Ganz natürlich, ohne Berührungsängste, begannen sie den Tanz. Verflogen, waren die Befürchtungen der Rothaarigen. Die Wärme seiner Hand, sein ganz eigener Duft und seine Blicke, es war fast wie im Traum des Lockenkopfes. Die golden leuchtenden Augen, hafteten am Seebär. "Ich habe noch nie mit jemandem getanzt. Das merkt man bestimmt" Gab Saga peinlich berührt zu und lächelte verlegen.
Benutzeravatar
Einar
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 109
Registriert: Freitag 4. März 2022, 08:25
Lebenslauf:

Sicher bemerkte er, dass sie sich bei dem wilden Gesang, der sich in der Halle erhob, näher an ihn heran schob, fast als suche Saga seinen Schutz. Er ließ sie gewähren, rückte nicht seinerseits ab und beobachtete sie stattdessen aus den Augenwinkeln. Etwas hatte sich verändert und sie griff wieder nach dem Amulett an ihrem Hals, welches sein Seelentier zeigte - ganz als wollten die Götter ihn mit der Nase auf etwas stoßen. Vielleicht war es auch diese Geste von ihr, in der mit einem Mal wieder so viel Unruhe und Verletzlichkeit lag, die ihn um den Tanz bitten ließ. Er wollte sie wieder forsch lächeln sehen und nicht so schreckhaft an ihn gedrängt, wie ein junges Mädchen. Obwohl es durchaus auch seinen Reiz hatte - welcher Mann, egal ob angetrunken oder nicht, mochte es nicht, wenn ihm hübsche Frauen fast auf den Schoß krochen?
Immerhin hatten seine Worte den gewünschten Effekt: ihr keckes Lächeln kehrte gemeinsam mit ihrer scharfen Zunge zurück und ihre Worte brachten seine Männer zum Lachen. Vielleicht sollte er sie bei Gelegenheit warnen, dass so manch anderer solche Bemerkungen als Aufforderung oder gar Freibrief missverstehen könnte. Einar war ein Mann von Ehre, auch wenn man es ihm auf den ersten Blick vielleicht nicht ansah, aber es gab unter den Skelligern ganz andere und auf dem Festland erst recht.
Der Gedankenfaden riss jäh ab, als ihre Locken seidig über seine nackten Arme strichen und er kurz das Gewicht ihres Kopfs an seiner Schulter spürte. Und einmal mehr fragte er sich, woher diese Vertrautheit kam, die ganz offenkundig nicht nur ihn vom ersten Moment an ergriffen hatte. Sicher zog er sich bei solchen Festen gern ein hübsches Mädchen auf den Schoß oder tanzte, wenn ihm die Laune danach stand. Meistens trank er allerdings am liebsten einfach und sah den anderen Feiernden zu. Aber das hier hatte eine andere Qualität und es irritierte ihn fast so sehr, wie es ihn reizte, herauszufinden, was es war, das ihn so leichtfertig mit dieser Fremden umgehen ließ, als sei sie nicht erst vor ein paar Stunden in sein Leben getreten.

Als er sie zur Tanzfläche führte, wechselte Yorik gerade zu ruhigeren Tönen. Ihm sollte es recht sein, dabei konnte man sich unterhalten und vielleicht bekäme er ein paar Antworten, wenn nicht die ganze Mannschaft seines Schiffes dazwischen lärmte. Er zog sie an sich und erwiderte ihr Lächeln mit leisem Schalk.
"Einfach machen, was alle machen..." Damit drehte er sie herum und ließ die Hand vom Rücken, über ihre Seite bis zum Bauch gleiten, um sie dann mit den wenigen anderen Paaren durch den Reigen zu führen, der Hauptsächlich aus Schritten mit- und umeinander bestand. Ihre Hände trennten und fanden sich wie von allein, während sie sich umeinander drehten und Einar die goldenen Augen nicht aus dem Blick ließ, es sei denn der Tanz brachte ihn wieder in ihren Rücken.
"Verrate mir, wieso du einen Bären als Glücksbringer trägst.", raunte er in so einem Moment über ihre Schulter, bevor sie sich wieder drehten und damit voneinander entfernten. Ein wenig schwirrte ihm bereits der Kopf vom Met oder war es ihr Parfum? Auf jeden Fall würde er sich spätestens morgen einiges an freundlichem Spott anhören dürfen - Einar, der Krieger, schwang das Tanzbein und zwar nicht einfach mit all den anderen Männern in wüsten Sprüngen zu zotigen Liedern, sondern ganz gesittet mit einer Frau. Und das er das auch noch beherrschte, war wohl noch überraschender für viele und würde ihn zur Zielscheibe machen. Aber er hatte ein dickes Fell und gerade überwog die Anziehungskraft Sagas.

Die letzten Takte des Liedes verklangen und sogleich nahmen Barde und Musiker etwas Tempo auf, um zum nächsten Stück hin überzuleiten, das mit seinem treibenden Rhythmus auch wieder mehr Tänzer auf die freie Fläche zwischen den Tischen lockte. Einar zog Saga fast schon Besitzergreifend an sich, damit niemand auf die Idee kam, ihn abzuklatschen und die beiden sprangen und drehten sich mit den anderen flott zum neuen Lied. Einar nahm Saga einfach mit, glich ihre Unsicherheiten und unweigerlich geschehenden Fehltritte geschickt aus, griff sie mal bei den Händen, um sie herum zu wirbeln und zog sie dann wieder lachend an sich, um sich wieder in den Kreis der springenden und tanzenden Paare einzureihen.
Als das Lied mit einem Schlag der Trommel stoppte, hatte er sie beide an den Rand der Fläche manövriert und hielt Saga weiter nah bei sich, da sie ebenso außer Atem schien wie er und vielleicht nach den vielen Drehungen schwindelte. Sein Gleichgewichtssinn war von der Seefahrt ganz andere Dinge gewohnt und so wäre er wie immer der Fels, der noch im ärgsten Sturm nicht wankte.
"Klappt doch ganz gut mit uns.", griff er ihre Befürchtungen wegen des Tanzes noch einmal auf, weil ihm gerade nichts besseres einfiel. Er hatte die Nase in ihrem Haar, damit er näher an ihrem Ohr sprechen konnte, denn der Lärmpegel in der Halle hatte neue Dimensionen erreicht.
Antworten