Ard Skellige - Der Festsaal

Die Skelligen bzw. die Skellige-Inseln gehören zu den nördlichen Königreichen und liegen im nördlichen Meer.
Sie liegen von der Westküste von Cidaris und Verden und sind vom Nordwesten her von Cintra zu erreichen.
Auf den Skellige-Inseln wird ein eigener Dialekt gesprochen.
Benutzeravatar
Saga
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 110
Registriert: Mittwoch 26. Januar 2022, 19:44
Lebenslauf:

Saga hatte es noch nicht geschafft sich aufzurichten. Sie beobachtete das Geschehen mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Solche Schlägereien kannte sie, in Kattegat lief es ganz genauso. Es war ulkig, zu sehen dass scheinbar wahllos aufeinander losgegangen wurde und sich sogar Kameraden gegenseitig, eins auf die Nase gaben - Aber auf der anderen Seite war es erschreckend, dass Blut floss und wie hart aufeinander eingeprügelt wurde. Der Lockenkopf wusste nicht was sie tun sollte, war aber schon bereit sich eine dicke Lippe einzufangen, wenn es sein musste. Sie wollte sich einmischen, um zu schlichten, falls nötig mit dem Dolch am Oberschenkel.

Dann ertönte die Stimme der Königin. „WAS IST HIER LOS????“ Schrie sie. Saga erschrak und war verblüfft, sie hatte der Königin eine dünnere Stimme zugestanden. Das Gerangel wurde deutlich weniger. Mit ihr, kamen die Schildmaiden, sie traten mit gezogenen Klingen und ausgestreckten Schilden heran und kreisten die Männer ein. Dabei hielten sie die Männer -auch mit ihren Schwertern- auseinander. Eine von ihnen bemerkte Saga und half ihr auf die Beine. Sie nickte dem Rotschopf noch einmal prüfend zu und unterstützte dann ihre Schildschwestern. Erneut ertönte die Stimme Aslaugs "Erklärt euch!!!" Rief sie mit weitaus weniger schrillen Stimme.
Einar berührte immer wieder die Klinge einer Kriegerin, die darauf recht allergisch reagierte. Der Seebär, antwortete recht schroff auf die Frage der Königin. Kaum eine Sekunde später, meldete sich der Rotbart zu Wort. Er pflichtete Einar bei und versuchte sogar den Worten seines Rivalen, Nachdruck zu verleihen. Einar ergriff erneut das Wort. Der Ton des Hünen war noch immer schroff, und zornig, es schien als könne er sich nicht zügeln. Auch wenn Saga nicht von hier war, wusste sie dass es keine gute Idee war, die Königin anzublaffen. Langsam legte sich die Wirkung des Alkohols. Auch ihre Gedanken wurden endlich wieder klarer. -Er muss sich beruhigen… Ich muss zu ihm- Saga drängte sich nach vorne, um mit Einar Augenkontakt aufnehmen zu können, sie wollte versuchen ihn zu besänftigen. Die Männer machten es der kleinen Frau nicht leicht, nach vorne zu kommen. Einer stieß sie sogar zur Seite. "Hey... Was soll das?" Fauchte sie und rammte dem Schubser, ihren spitzen Ellenbogen in die Seite. Bevor er reagieren konnte, war Saga schon zwischen anderen Männern hindurchgeschlüpft und verschwunden. Endlich hatte sie sich auch vom letzten Schaulustigen vorbeigequetscht und stand nun so, dass die Männer sie sehen konnten. Einar sah lediert aus, er blutete aus der Nase, die er kräftig hochzog. Er hatte versucht das Blut wegzuwischen und hat es sich dabei, in seinen blonden Bart geschmiert. Der Blick in den Augen des Hünen wirkte wild und entschlossen. Entschlossen vielleicht sogar etwas Dummes, zu tun. Sie stellte sich so nah wie möglich heran -natürlich ohne die Schildmaiden zu stören- und suchte nach Einar's Blick. -Bitte schau hierher… Komm schon und beruhige dich- Die goldenen Augen, die blasse Haut und ihre flammende Lockenmähne, stachen aus der Menge heraus, es war unmöglich das Einar sie übersehen würde. Sie war sich sicher, wenn sich ihre Blicke treffen würden, würde Einar sich bestimmt beruhigen.
Benutzeravatar
Ubbe
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 38
Registriert: Montag 14. Februar 2022, 17:21
Lebenslauf:

Die Königin sah zwischen den beiden Männern hin und her. Sie schätze sie beide, auch wenn sie Einar bevorzugte. Kurz schweifte ihr Blick zu Neville, der genau so legiertet aussah wie die anderen. Dass die Königen eine Schwäche für diesen Mann hatte wusste niemand, außer der Mann des Hirsches vielleicht selbst wenn er ihre Blicke zu deuten wusste.
Sie nickte und zog die Augenbraue nach oben. All zu streng wollte sie mit diesen Männern nicht sein. Sie waren wertvolle Krieger und Seeleute und hat mehr als einmal bewiesen, dass sie alles für Skellige tun würden. Die Gemüter schienen nun doch langsam abzukühlen und Aslaug hab ihre Hand in einer schlichten Geste. Sofort senkten sich die Klingen und die Schildmaiden nahmen ihre Positionen hinter und neben der Königin ein.
„Einar….Ulgar…“ sagte sie und schritt nun dicht an sie heran, dass sie ihnen in die kampferprobten Gesicjter sehen konnte.
„Ich werde mir nie anmaßen die Seewege besser zu kennen als ihr! Aber….“
Nun sah sie beiden scharf abwechselnd direkt in die Augen.
„Ich werde es in solchen Zeiten bestimmt nicht dulden, dass sich unsere besten Männer gegenseitig die Köpfe einschlagen! Der Feind ist in Richtung Nilfgard und nicht in unseren Gewässern! Ihr beide tragt Sorge dafür, dass es hier friedlich bleibt!“
Nun wurde ihr Blick eindringlicher und es legte sich ein bedrückender Schleier um die drei.
„…ganz besonders dann wenn meine einzige Tochter diese Gefilde verlassen hat und nun noch näher am Feind ist als ihr beide!“
Sie lies den Vorwurf kurz einwirken ehe sie den Schleier wieder hob einen Schritt zurücktrat.
„Ich erwarte jetzt, dass ihr für heute den Streit beilegt und mir und Ubbe in den nächsten Tagen die Lösung dieser Auseinandersetzung meldet!“
Nun legte sich wieder ein Lächeln auf die Lippen von Aslaug.
„Skellige überdauerte die Jahrhunderte weil wir zusammen halten…lasst uns das heute noch feiern bevor wir morgen wieder die Stirn bieten, die versuchen uns zu entzweien!“
Aslaug lies nun Tonbecher mit hochprozentiger Flüssigkeit verteilen. Als jeder einen in der Becher in der Hand hielt hoben sie gemeinsam an und tranken, um danach die Necher auf dem Boden zerschellen zu lassen.
„Lasst das für heute das letzte sein was zu Bruch geht!“
Noch ein warnender Blick zu den beiden dann machte Aslaug Kehrt und begab sich zurück auf ihren Pkatz in der Halle.
Benutzeravatar
Einar
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 109
Registriert: Freitag 4. März 2022, 08:25
Lebenslauf:

Natürlich nahm er Saga in der Peripherie seines Sichtfeldes wahr, auch wenn sein Blick vorerst auf Aslaug gerichtet blieb, so wie er vieles überdeutlich wahrnahm, wenn der Bär sich Luft verschaffen wollte. Doch Einar ließ ihn nicht - in ihrer beider Leben gehörte die Kontrolle dem Menschen, zumindest solange nicht mehrere Faktoren zusammen trafen, die sie ihm entrissen. Ein aufmerksamer Beobachter würde wohl die Veränderung in den Augen des Hünen sehen, deren Blau sich mit schwarzen Sternen durchsetzte, die mit zunehmender Tiefe der Veränderung auch nicht vor dem Weiß Halt machen würden. Doch hier und jetzt blieb es bei dunklen Tupfen - Warnung genug für die Königin, die natürlich um seine besondere Seite wusste und elegant schlichtete. Bestimmt und fest, jedoch nur im Ansatz tadelnd, dafür an ihre Loyalität appellierend und sie alle an das Opfer erinnernd, dass die Herrin der Inseln selbst gebracht hatte. Ihre Tochter, eines ihrer geliebten Kinder. Aslaug forderte eine Lösung, doch sie forderte auch Frieden in ihrer Halle. Er versuchte sich zu zwingen, den Nacken zustimmend zu beugen, aber der kochende Stolz in seiner Brust konnte es nicht zulassen, während Ulgar bereits die Geste tat, die ihre Königin erwartete.
Einars Blick glitt kurz über Aslaugs Schulter hinweg, zwischen den Schildfrauen hindurch, die ihre Herrin umringten wie ein lebendiger Wall. Gold kreuzte das schwarz durchsetzte Blau und ein Versprechen kehrte in seinen Zorn verklärten Geist zurück. Ich lass dich nicht allein. Keine Angst. Doch wenn er sich nicht beugte, landete er schlimmstenfalls zum Nachdenken im Arrest. Tief zog er Luft durch seine blutende Nase, hob das Kinn sogar erst noch etwas weiter, bevor seine Augen zu Aslaug zurück kehrten und er widerwillig den Blick senkte, den Kopf dabei kaum merklich neigte.
Die Königin lächelte.
Der Bär in seiner Brust brummte unwirsch, doch Einar schob ihn beiseite, nahm den Becher, den man ihm reichte und stürzte die scharfe Flüssigkeit in seine Kehle. Jener Aslaugs zerplatzte auf dem Boden in tausend Scherben und ihr drohender Blick glitt noch einmal über ihn und Ulgar, bevor sie sich wieder zurück zog.
Einar wandte dem Rotbart die von schwarzen Tupfen durchsetzten Augen zu, durchbohrte ihn geradezu mit Blicken. Der andere hielt stand, aber er wirkte verunsichert. Er konnte die Unsicherheit spüren, sie riechen. Für einen neu Hinzukommenden hätte es wohl so gewirkt, als sei Einar der Aggressor und nicht Ulgar, der den Streit ja eigentlich vom Zaun gebrochen hatte. Doch nun ragte der Seebär drohend vor dem anderen Kapitän auf, ganz offensichtlich trotz der Zusage an die Königin noch nicht ganz davon überzeugt, es für heute sein zu lassen. Man kannte ihn als gerechten Mann, durchaus auch als einen mit sehr viel Geduld, aber einmal wirklich in Zorn gebracht wusste man auch um seine schwer wieder zu bändigende Natur.
"Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen, Knochenbeißer. Du hast mich beleidigt, du wirst Rechenschaft ablegen.", knurrte er kehlig. Er konnte Ulgars Kiefer mahlen sehen, doch dann drang ein inzwischen vertrauter Duft in die scharfen Sinne des Bären und ein paar kühler weicher Hände legten sich um seinen Unterarm, zogen sanft doch bestimmt. Wollten ihn fort ziehen von Ulgar, der ihm eine Antwort schuldig blieb. Einen Herzschlag lang schien es so, als würde er nicht weichen, dem Zug nicht nachgeben - ihn zu bewegen bedurfte es schon anderer Kräfte, wenn er nicht wollte - aber dann ließ er ab, setzte die Füße und wandte den Kopf. Natürlich überraschte es ihn nicht, am Ende seines Arms Saga zu sehen. Der Anblick ihrer kleinen Gestalt, ihre schmalen Hände, die seine Unterarme kaum umspannen konnten, kehrten seine Wut nach innen und schickten den Bär schlafen. Die schwarzen Sterne versanken im Blau seiner Augen und ergeben trottete er ihr nach, wohin immer sie ihn zu bringen gedachte.

weiter
Zuletzt geändert von Einar am Donnerstag 14. April 2022, 22:32, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Saga
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 110
Registriert: Mittwoch 26. Januar 2022, 19:44
Lebenslauf:

Saga wusste nicht was es war, aber sie spürte, dass etwas in Einar brodelte. Auch wenn es sie erschrak und sich wahrscheinlich jeder andere davor hüten würde, sich einzumischen, wollte sie eingreifen. Das Gefühl, ihm helfen und vor einer Dummheit bewahren zu wollen, trieb sie an, wie der Wind das Segel.
Langsam löste sich die angespannte Situation und die Schildmaiden, ließen von den Männern ab.

Aslaug sprach und appellierte an die Vernunft, aber auch an die Loyalität der beiden Männer. Nachdem beide den Kopf gesenkt hatten, ließ Aslaug dünne tönerne Becher verteilen, die mit Alkohol gefüllt waren. Die Königin richtete noch einmal Worte an die Männer und Frauen, leerte ihren Becher und ließ ihn dann am Boden zerschellen. Nun leerten alle anderen auch ihre Becher und taten es der Königin gleich.
Auch der Knochenbeißer und der Seebär, folgten diesem Prozedere.

Mit einem strengen und warnenden Blick, wandte sich die Königin ab und ging wieder zu ihrem Platz.
Einar hatte sich nur widerwillig den Worten der Königin gebeugt und war schon im Begriff, sich ihrem Willen zu widersetzen.
-Bitte, halt dich zurück…Ich bin gleich da- Er bäumte sich vor dem Rotbart auf, funkelte ihn finster an."Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen, Knochenbeißer. Du hast mich beleidigt, du wirst Rechenschaft ablegen." Knurrte er fast schon bellend. Doch da legten sich bereits, die kleinen und bleichen Hände, der Rothaarigen, um seinen warmen und starken Unterarm.

Die goldenen Augen des Rotschopfes, funkelten hell in Richtung des Knochenbeißers, als wolle sie ihn vertreiben, doch dann wandte sie den Blick zu Einar. Der Seebär selbst, drehte seinen Kopf zum Lockenkopf, um zu sehen wer sich da an ihn klammerte. Er blickte ihr direkt, in die goldenen Augen, die besorgt aber auch voller Entschlossenheit funkelten.
Eindringlich, aber gleichzeitig sanft, versuchte sie den Hünen zu bewegen. Zunächst rührte er sich keinen Millimeter, doch dann milderte sich der wilde Ausdruck in seinen Augen und er schien wieder, er selbst zu sein. "Komm Einar… Beruhige dich, lass uns gehen..." Sie löste ihre Hände von seinem Unterarm, ergriff seine blutverkrustete Hand und zog ihn dann weg vom Knochenbeißer. Sie führte ihn heraus aus dem Saal, weg von den Blicken der Königin und all den anderen. Ganz leicht ließ er sich führen und folgte ohne jegliche Gegenwehr. In einem der steinernen Gänge angekommen, hielt Saga an und wirkte zunächst ratlos. "Ich verlaufe mich hier wohl jedes Mal" murmelte sie leise und wandte sich dann an Einar "Ist alles in Ordnung?... Tut die Nase sehr weh?" Besorgt blickte sie ihm in seine tiefblauen Augen und streichelte seine große raue Hand. "Soll ich mir das Mal ansehen? Meine Tasche liegt in den Gesindekammern… Oder wie auch immer sich das nennt" Ihre Gedanken waren rein und ohne jeglichen Hintergedanken, sie wollte ihm wirklich nur helfen. "Zuerst waschen wir dir aber das Blut aus dem Gesicht" Sie lächelte ihn an und strich ihm sanft über seinen muskulösen Oberarm.
Sie hatte keine Angst davor, dass er etwas dummes tun würde, es schien als würde sie ihn kennen und wissen, dass er ein ehrbarer Mann war, der keinesfalls ihre Hilfsbereitschaft ausnutzen würde.

Ein Diener, der gerade die Halle verlassen wollte, lief an den beiden vorbei. Er hatte eine leere Karaffe in den Händen und nickte den beiden zu. "Geht ihr zur Küche?" Fragte Saga "Gewiss! Kann ich euch helfen?... Herr Einar?" Antworte der junge Mann und behielt den Hünen im Blick. "Nehmt uns mit in die Küche" Warf der Rotschopf ein. Einar nickte, so nun auch der Diener. "Folgt mir"
Alle drei trotteten nun zur Küche, die sich ganz in der Nähe befand.
-------------------------------------------------------------
von/nach: Ard Skellige - Der Festsaal -> zur Die Burgküche von Kaer Trolde
Datum: Herbst 1277
betrifft: Einar
-------------------------------------------------------------
Nach hier
Benutzeravatar
Einar
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 109
Registriert: Freitag 4. März 2022, 08:25
Lebenslauf:

-------------------------------------------------------------
von/nach: Ard Skellige - Die Burgküche von Kaer Trolde --> Der Festsaal
Datum: Herbst 1277
betrifft: Saga
-------------------------------------------------------------

Die Tischordnung hatte sich mehr oder weniger aufgelöst, überhaupt waren fast alle Tische zu den Wänden gerückt worden, um in der Mitte mehr Platz für das tanzende Volk zu haben. Einar schirmte Saga weitestgehend gegen das Gerempel und Gedränge der Feiernden ab und da sie erwähnt hatte, den Lärm nicht zu mögen, suchte er einen Platz etwas entfernt zum Troubadour und seinen Spielleuten, nahe bei einem der seitlich stehenden Kohlebecken. An der Wand standen Bänke, auf die Felle gebreitet waren, unweit befand sich ein Tisch mit verschiedenen Köstlichkeiten und Einar schnappte sich einfach zwei Becher vom Tablett eines vorbei eilenden Hausdieners. Er roch daran und stellte befriedigt fest, dass es Met war. Er drückte Saga einen davon in die Hand und setzte sich zu ihr auf die Bank. Eine Säule schirmte sie zusätzlich noch etwas von der Musik ab, aber es war immer noch laut.
"Da seid ihr!" Laut genug, dass es auch Einar entgangen war, wie Floki sich von der Seite angenähert hatte. Und sein rascher Griff nach dem Messer in seinem Stiefel bestätigte seine Worte Saga gegenüber: er war ein misstrauischer Mann. Doch schnell lockerte sich seine Haltung wieder.
"Hast du uns vermisst?", hob er sogleich an.
"Dich nicht, aber unseren hübschen Rotschopf!" Floki verbeugte sich theatralisch tief vor Saga, zuckte mit den Brauen und warf Einar einen durchtriebenen Blick zu. "Ihr wart so lange fort. Man erzählt sich schon die ersten Geschichten von Saga, der Bärenzähmerin." Er giggelte, dann lehnte er sich zu Einar vor und flüsterte: "Ulgar will Blut. Er hat irgendwas mit Svanrige ausgehandelt."
Benutzeravatar
Saga
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 110
Registriert: Mittwoch 26. Januar 2022, 19:44
Lebenslauf:

-------------------------------------------------------------
von/nach: Die Burgküche von Kaer Trolde-> nach Ard Skellige - Der Festsaal
Datum: Herbst 1277
betrifft: Einar
-------------------------------------------------------------
... von hier

Der Lärm, der im Saal herrschte, hatte die Lautstärke von vor dem Ausflug in den Waschraum, bei weitem übertroffen. Grölen, mehr oder weniger schöner Gesang und das Klappern des Geschirrs, erfüllten neben der Musik den Raum.
Saga versuchte sich so gut es eben ging, allein auf Einar zu konzentrieren. Es gelang ihr nur bedingt, aber sie war dankbar, dass er bei ihr war und sie gut wie möglich, vom Lärm abschirmte. Er manövrierte sich und Saga in eine Ecke, in der es ein wenig ruhiger war. Dort standen Bänke, die mit Fellen bedeckt waren. Saga nahm bereits Platz, lehnte sich gegen die Wand und zog eines der Felle über ihren Schoß. Einar schnappte einem Bediensteten, zwei Becher vom Tablett und stellte erfreut fest, dass es sich um Met handelte. Er drückte dem Rotschopf den Becher in die Hand und ließ sich ganz dicht neben ihr nieder. Sie warf auch Fell über Einars Schoß, bevor sie am Becher schnupperte.
"Met?... Willst du mich etwa betrunken machen?" Scherzte Saga lachend und streichelte unter dem Fell, über den Schenkel des Hünen.
Sie saßen hinter einer Säule, die den Lärm noch zusätzlich abschirmte. "Da seid ihr!" Krächzte eine bekannte Stimme. Einar war erschrocken und griff nach etwas in seinem Stiefel. Ein Messer! -Ich bin wohl nicht alleine mit versteckter Klinge-
Saga war weniger erstaunt, als man annehmen sollte.
Er schien ein wirklich sehr vorsichtiger Mann zu sein.
Als er dann Floki erkannte, war Anspannung schnell abgelegt und er wandte sofort ein paar Worte an ihn."Hast du uns vermisst?"
"Dich nicht, aber unseren hübschen Rotschopf!"
Feixte Floki und vollführte eine tiefe Verbeugung vor Saga.
"Ihr macht mich ganz verlegen!" Sagte sie und zog ihre Hand von Einars Schenkel.
"Ihr wart so lange fort. Man erzählt sich schon die ersten Geschichten von Saga, der Bärenzähmerin." Giggelte er.
"Na da hätte es mich doch deutlich schlimmer treffen können!" Lachte sie und schüttelte den Kopf "Bärenzähmerin also? Na wenn ich schon einen Bären zähmen konnte, sollte alles andere ein Kinderspiel sein…" Sie trank einen Schluck Met und beobachtete die Situation.
Floki kicherte noch immer, wandte dann aber seinen Blick zu Einar, zu dem er sich dann auch beugte. Er flüsterte dem Hünen etwas zu, aber mehr als Ulgar, Blut und Svanrige konnte Saga nicht verstehen. Diese drei Worte, waren aber allein, schon beunruhigend genug.
Benutzeravatar
Einar
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 109
Registriert: Freitag 4. März 2022, 08:25
Lebenslauf:

"Mein Vater war schon Kriegsherr für die Könige von Skellige und nun bin ich es. Die Burg ist wie ein zweites zu Hause für mich.", hatte er lachend zugegeben, als Saga empört festgestellt hatte, dass er sich hier bestens auskannte. Die Frage nach seiner Nase hatte er nur mit einem Schulterzucken abgetan. Nichts, was nicht heilte - vor allem, wenn man so führsorglich Hände um sich hatte. Vielleicht sollte er noch ein bisschen Leid zeigen, dann würde er noch ein wenig gehätschelt... aber auch wieder schlecht, wenn man nicht allein im gemütlichen Heim war, sondern im Begriff sich wieder in eine saufende, feiernde Meute Seemänner, Krieger und Schildmaiden zu mischen. Dann doch lieber die Zähne zusammenbeißen - aber nur kurz, weil die Schwellung das Atmen durch die Nase schwer machte. Kurz ließ die Erinnerung an diesen Treffer ihn auf sich selbst grollen. Wie hatte er so unaufmerksam sein können? Normalerweise hatte er sein Gesicht immer schnell außer Reichweite - nichts war blöder als Blut in den Augen und eben eine gebrochene Nase, wenn man kämpfen wollte. Doch er schüttelte den Ärger schnell wieder ab, wie der Bär Wasser aus seinem dichten Fell schütteln würde und richtete seine Aufmerksamkeit auf das Jetzt.
Saga hatte ihm trotz der Hitze im Saal ein Fell auf die Beine geworfen - oder war nur ihm heiß nach dem kleinen Stelldichein eben? Da fühlte er ihre Hand auf seinem Bein und verkniff sich ein Grinsen. Die Hand verschwand wieder, kaum das Floki bei ihnen auftauchte. Der Koch hatte einfach ein Talent für den falschen Moment oder vielleicht für den richtigen, je nachdem aus welchem Blickwinkel man es sah. Durch dieses Talent war er jedenfalls ein steter Quell für allerlei Klatsch und Tratsch. Er hatte seine Augen und Ohren einfach überall, und so war wohl auch die Information über Ulgar in seinen Besitz gelangt. Einar befand meist, dass es praktisch war, Floki in der Mannschaft zu haben, andererseits konnte er auch nie sicher sein, was er aus dem engen Kreis seiner Krieger nach außen tratschte. Sein Mundwerk war einfach viel zu lose.
Bei den Worten des kleineren Mannes hatte sich der Seebär erhoben, sodass das Fell von seinen Knien glitt und Saga sich eilen musste, es zu fangen, bevor es zu Boden fiel. Einar packte Floki fest bei der Schulter und drängte ihn einen Schritt zurück. "Heute wird er nichts mehr wagen. Aslaugs Worten waren eindeutig und auch Svanrige wird den Frieden nicht brechen, den sie befohlen hat. Lass Ulgar seinen Rausch ausschlafen, dann sehen wir weiter. Wenn er einen Zweikampf will, pflanze ich seinen Kopf mit Freuden auf den Bug meines Bootes." Er flüsterte nicht. Er war kein Feigling.
Natürlich waren sie alle Skelliger, aber es gab andere Kriegherren. Niemand war unersetzbar. Er nicht und Ulgar ebenso wenig - nur neigten manche dazu, diesen Umstand zu vergessen. Mit einem bestimmten Stoß, schickte er Floki wieder in die Massen, sicher, dass der Koch nun nicht so schnell ruhen würde, bis er wusste, was genau Kapitän und König da ausheckten. Einars Blick glitt prüfend über die Menge, bis er Ulgar in der Nähe des königlichen Paares erspähte. Er starrte herüber und Einar hob grüßend seinen Metbecher. Der Knochenbeißer erwiderte den Gruß, wenn seine Bewegungen auch steif und erzwungen wirkten. Ein knirschender Friede unter den Flügeln ihrer beider Königin.
Einar wandte sich Saga wieder zu und stellte seinen Becher neben ihr auf der Bank ab, wobei er sich zu ihr hinab beugte und sein Gesicht wieder nah an ihres brachte. Teils, damit sie ihn im Lärm verstand, teils weil es ihn zu ihrem Duft hinzog. "Ich hol' uns schnell was zu essen. Schlägereien machen mich immer hungrig." Ein versichernder Blick aus seinen intensiv blauen Augen folgte und dann marschierte er zu einem der nahestehenden Tische, um eine halb geleerte Platte noch mit allerlei Dingen von anderen Platten und Schüsseln zu beladen, sowie einen Brotkorb zu stibitzen. Beides balancierte er zurück zu Saga und stand dann kurz etwas ratlos herum. Er wollte die Sachen eigentlich nicht zwischen sie beide stellen, aber dauernd um sie herumfassen oder sie zwingen, um ihn herum zu fassen, wollte er auch nicht. Er sah sich um und entdeckte einen herrenlosen Schemel neben einer der Säulen.
"Würdest du...?" Aber Sagas Kopf war flink und ihre Augen seinem Blick schon gefolgt. Rasch war der Schemel heran gerückt und er stellte seine Beute ab.
Mit einem lauten Seufzer ließ Einar sich wieder neben Saga auf die Bank fallen, klaubte sich eine Hand voll Beeren und warf sich eine nach der anderen in den Mund, während er den anderen Arm um die Schultern seiner reizenden Gesellschaft legte. Er streckte die Beine aus und manövrierte sich in eine bequeme Position. Die Bank hätte sogar genug Platz geboten, um sich darauf auszustrecken - etwas kuschelig, aber ausreichend. Aber dann wäre er mit Sicherheit sofort eingeschlafen, denn der Met machte sich so langsam doch bemerkbar. Kein Grund allerdings, noch einen Schluck zu nehmen und einen Diener heran zu winken, der ihm nachfüllte.
"So lässt es sich doch aushalten.", brummte er gemütlich.
Benutzeravatar
Saga
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 110
Registriert: Mittwoch 26. Januar 2022, 19:44
Lebenslauf:

Einar schwang sich mit einem Ruck von der Bank und stand dann direkt vor Floki, der ihn ganz verdutzt anstarrte. Mit den Händen an Floki's Schultern, drängte er eben diesen ein kleines Stück weg von der Bank und erhob seine Stimme."Heute wird er nichts mehr wagen. Aslaugs Worten waren eindeutig und auch Svanrige wird den Frieden nicht brechen, den sie befohlen hat. Lass Ulgar seinen Rausch ausschlafen, dann sehen wir weiter. Wenn er einen Zweikampf will, pflanze ich seinen Kopf mit Freuden auf den Bug meines Bootes."
Saga war überrascht, dass Einar sich nicht gleich wieder auf eine handfeste Auseinandersetzung einließ, natürlich aber sprach er laut genug, dass es bestimmt einige der Anwesenden hören konnten, was er zu sagen hatte. Sie wollte sich aber auch gar nicht damit beschäftigen, dafür hatte sie jetzt gerade keinen Kopf.

Er schob Floki von sich, der dann in der Menge verschwand. Einar blickte in die Ferne, hinweg über einige Köpfe und Tische. Saga's goldene Augen, folgten seinem Blick, aber leider konnte sie nicht sehen, wem er dann plötzlich zuprostete. -Na hoffentlich keiner anderen… - Dachte sie sich und war plötzlich sehr irritiert über ihre Gedanken. Teilen wollte und konnte sie in gewissen Situationen einfach nicht. Sie beugte sich vor, angelte nach dem zu Boden gefallenen Fell und zog es wieder über den Schoß. Wohl ein wenig zu hurtig, da sich nun ein leichtes Gefühl von Schwindel, in ihrem Kopf ausbreitete, weshalb es auch eine Weile dauerte, bis sie sich wieder aufrichtete.
-Bei Thor's Eiern… Is mir schwindelig- Wie auf's Stichwort, stand Einar ziemlich dicht vor ihr, während sie sich gerade wieder aufrichtete. -Thor's Eier… Nicht Einar's- Sie musste sich das Lachen verkneifen. Er hatte nichts bemerkt, stattdessen beugte er sich nah zu ihrem Gesicht. Seine Nase war noch immer recht angeschwollen, deshalb war es offensichtlich, dass er wieder an ihr schnupperte.
"Ich hol' uns schnell was zu essen. Schlägereien machen mich immer hungrig." Klang seine Stimme, ein wenig zu laut für Saga's Geschmack. Er meinte es wahrscheinlich nur gut und wollte, dass sie ihn zwischen all dem Gewirr und Lärm auch verstehen konnte. "In Ordnung!" Sie nickten sich zu und Einar machte sich auf die Suche nach Essbarem. Der Rotschopf behielt ihn dabei im Blick und schaltete schnell, als er zurück kam und einen Schemel anpeilte, der in der Nähe stand. Sie stand auf, nahm den Schemel und stellte ihn vor die Bank, damit der Hüne alles darauf abstellen konnte. Beide nahmen nah beieinander Platz. Saga bedeckte ihren Schoß bereits wieder mit dem Fell und betrachtete Einar, der sich die Hand, mit einige Beeren füllte. Er machte es sich bequem und naschte seine Beeren. Sie selbst trank noch einen Schluck Met und schien über etwas zu Grübeln. "So lässt es sich doch aushalten." Brummte Einar, während er sich Met nachschenken ließ. Er wandte sich Saga zu und legte einen Arm um sie. "Feiert man da, wo du her kommst anders? Hmm... Leiser?" Fragte er frech und lächelte dabei schelmisch.
Saga verdrehte amüsiert die Augen. "Natürlich nicht! Aber ich habe mich da nicht lange Blicken lassen, nur wenn's sein musste." Schnell leerte sie ihren Becher "Ich kann Krach und Schreierei nicht ertragen - Das erinnert mich immer an Dinge, die ich lieber vergessen würde"
Fuhr sie fort und blickte nachdenklich drein, der Umschwung ihrer Stimmung, war deutlich. Einar wies den Diener an, auch Saga nachzufüllen. Sie bedankte sich und zerrupfte ein Stück Brot, bevor sie es aß.

Nach einigen Sekunden der Ruhe, drehte sie sich zur Seite, komplett zu Einar um und berührte dabei sein Bein mit ihren Knien. Sie stibitzte ein paar der Beeren, die er so genüsslich aß. "Du Einar? Dachtest eben wirklich, dass ich dir etwas antun könnte?... Du meintest, dass du sehr vorsichtig bist, richtig? Das kenne ich… Bevor ich die Seherin in Kattegat wurde, war ich dort eine einfache Sklavin… In dieser Zeit sind einige... Dinge... passiert." Saga hielt kurz inne, starrte in den Becher und leerte ihn dann in einem Zug. Mit einem Seufzer, fuhr sie fort "Jedenfalls hatte ich irgendwann die Möglichkeit, wieder an meinen Dolch zu kommen. Den habe ich seither nur selten abgelegt" Es war Saga merklich unangenehm darüber zu sprechen, Einar wusste wahrscheinlich sofort wovon sie sprach. -Meine Ehrlichkeit, bringt mich bestimmt noch in Schwierigkeiten… Bald muss ich ihm auch erklären, was da unten...- Sie schob sich zwei Beeren in den Mund. Sie waren köstlich, so süß mit einer angenehmen Säure. "Lecker" murmelte sie, mopste sich schnell noch ein paar davon und fing ein anderes Thema an. Sie wollte die Erinnerungen an die Zeit als Sklavin abschütteln. Es sollte nun um Einar gehen, sie wollte mehr über ihn wissen. "Waren die Kinder am Hafen, deine? Du bist so liebevoll mit ihnen umgegangen. Hm! Aber ich habe gar keine Frau gesehen…" Diesen Wink mit dem Zaunpfahl, hätte sogar der betrunkenste aller Saufköpfe verstanden. Subtil war die Frage nicht unbedingt gestellt worden, aber das war unerheblich, schließlich war Einar ein gutaussehender und begehrenswerter Mann, mit hoher Stellung, da musste sie sicher gehen, dass sie sich nicht irgendwo dazwischendrängte. Um nicht weitersprechen zu müssen, aß sie die Beeren einzeln und ließ sich dabei viel Zeit. Genüsslich schob sie eine Beere zwischen ihre Lippen und verlor Einar dabei, keine Sekunde lang aus ihren sonnengelben Augen. Saga hatte wirklich Angst vor der Antwort. Was wenn er eine Frau hatte und sie nur zum Spaß umgarnte? War sie eine Dirne, die sich in eine Ehe einmischte? -Hoffentlich lügt er nicht… Ich erfahre sowieso immer die Wahrheit-
Benutzeravatar
Einar
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 109
Registriert: Freitag 4. März 2022, 08:25
Lebenslauf:

Speis und Trank machten ihn leutselig und ließen den großen Mann sichtlich entspannen. Die Musik wurde leiser, die Spielleute schlugen ruhigere Töne an und es wurde weniger getanzt. Er hatte einen Moment die Lider gesenkt und beobachtete schmunzelnd durch die Wimpern, wie Saga ihm seine Beeren stahl, doch das Schmunzeln verlor sich bei ihren Worten. Er drehte den Kopf, den er an die Wand hinter der Bank gelehnt hatte so, dass er ihre Züge mustern konnten. Schatten zogen darüber, wie Wolken, die an einem Sommertag das sonnenüberflutete Meer fleckten. Er spürte, wie die Andeutung ihm den Magen trotz des Mets eiskalt werden lassen wollte, aber sie sprach darüber wie von einer lang vergangenen Zeit und einer noch weiter entfernten Welt. Selbst wenn er es gewollt hätte, er wäre ihrer Peiniger wohl nicht habhaft geworden, um sie zustrafen. Es schockierte ihn allerdings nicht über die Maßen - wenn sie eine Sklavin gewesen war, hatte man sie als Ware betrachtet und als solche behandelt. Und hier herrschte Krieg, auch da mussten die Frauen oft mehr leiden, anstatt einfach nur abgeschlachtet zu werden. Trotzdem gesellte sich nun ein drittes Gefühl zu dem ohnehin schon verwirrenden Cocktail hinzu, den er Saga gegenüber zu empfinden begann: der Wunsch, sie vor weiterem Leiden zu beschützen. Das sie selbst dafür zu sorgen gedachte, entnahm er ihren folgenden Worten - sie hatte also tatsächlich einen Dolch dabei. Kluges Mädchen. Vermutlich gab es niemanden in dieser Halle, der wirklich unbewaffnet gekommen war, wie es eigentlich die Höflichkeit gebot.
"Behalte ihn stets bei dir.", machte er deutlich, dass er den Dolch keineswegs missbilligte. Eher das Gegenteil war der Fall, auch wenn es ihr wahrscheinlich wirklich im ersten Moment Probleme gemacht hätte, wäre ihm die Waffe vorhin aufgefallen. Er lächelte, eher ein Verziehen der Mundwinkel ohne wirklichen Widerschein in den blauen Augen, und reichte ihr bereitwillig die letzten Beeren aus seiner Hand. Er begann ihr zu vertrauen und der Met tat wohl das Seine dazu, und so versuchte Einar ihr das fragile Gefüge dieser Welt zu erklären, obwohl sein eigener Kopf schon schwamm. Er wusste, er klang poltrig dabei. Er wurde immer laut, wenn er trank. Er konnte klar reden und gehen, aber er wurde abwechselnd leiser und lauter, so als verlöre er mit dem Rausch sein Gefühl für den Sprachrhythmus.
"Ich sagte ja schon, ich bin ein Kriegsherr - ein Kapitän und kein ganz unwichtiger. Die Seeschwalbe ist nach ihrer Schwester, Ubbes Seeadler, das schnellste und erfolgreichste Schiff der Flotte und jeder weiß, dass ich zu den Vertrauten von Ubbe gehöre und mein Schiff immer hart an seinen Bordwänden segelt. Wir leben in unsicheren Zeiten. Es war Krieg, aber es ist nie ein Frieden geschlossen worden - alles schwebt." Er gestikulierte dabei mit der freien Hand. "Wir tragen keine offenen Schlachten aus, aber im Hintergrund sterben Leute. Man schickt sich Spione und Assassinen. Es gab schon drei Anschläge auf mich und ungezählte auf Svanrige und seine Söhne." Er hob die Schultern. "Da wird man eben misstrauisch." Zumal ein Attentat auf sein Leben eben von einer jungen, hübschen Frau verübt worden war - rothaarig, eindeutig seine Schwachstelle, und unschuldig bis zu dem Moment, da sie ihre Chance gesehen hatte. Seither das Messer unter seinem Kissen. Unaufmerksam rieb er sich eine Stelle über den Rippen mit der flachen Hand. Das Biest war verdammt gut gewesen und nah dran, ihn zurück in Freyas Schoß zu schicken.
Saga wechselte zum Glück das Thema, sonst hätten ihn die finsteren Gedanken an Nilfgaard wohl in schlechte Stimmung versetzt. Doch sie fragte so unvermittelt und unverblümt nach seinen Familienverhältnissen, dass er auflachte. Hielt sie ihn für so einen Schwerenöter, dass er Frau und Kind zu Hause sitzen ließ und sich hier mit hübschem Obst herum trieb? Er schüttelte den Kopf, noch immer grinsend und diesmal strahlten auch die Augen mit, obwohl sie schon einen leicht glasigen Schimmer hatten.
"Brun und Isold sind die Kinder meiner Schwester Brundhild, aber ich liebe sie, als wären sie meine." Damit, dass er selbst niemals eine Familie gründen würde, hatte er sich irgendwann abgefunden und darum überschüttete er seinen Neffen und seine Nichte mit Zuwendung. Er hatte Saga die ganze Zeit über angesehen, den Kopf an der Wand, leicht zu ihr gedreht. Fasziniert beobachtete er den Weg einer Beere zwischen ihre Lippen, wo sich ein wenig Saft in einer kleinen Falte sammelte. Ohne wirklich darüber nachzudenken, hob er die Hand und wischte den Tropfen mit dem Daumen fort, spürte der Wärme ihrer Lippen und mit den anderen Fingern der weichen Kieferlinie nach.
"Ich habe keine Frau und meine Lebensumstände machen es mir auch schwer, mich fest an jemanden zu binden.", sagte er ehrlich. Der Krieg und der Fluch - zwei Dinge, die ihn nicht gerade zum Ideal des Ehemanns und Vaters machten. Daher zog er sich meistens eher zurück, bevor etwas zu ernst wurde. Vielleicht sollte er das Saga gegenüber offen ansprechen, bevor sie sich in Hoffnungen verlor, die er ihr nicht erfüllen konnte. Sein Blick huschte kurz über die Umgebung, doch niemand war nah genug, um zu lauschen. Dennoch senkte er die Stimme nun bewusst etwas. "Eine Familie zu gründen ist solchen wie mir nicht vergönnt. Ich werde nie eigene Kinder haben, Saga. Mit keiner Frau." Die Worte waren hart, aber er sagte sie so weich er es vermochte. Lieber gleich Tatsachen schaffen, als ewig um einen heißen Brei herum tanzen.
Benutzeravatar
Saga
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 110
Registriert: Mittwoch 26. Januar 2022, 19:44
Lebenslauf:

-Diese Beeren sind köstlich- Dankend öffnete sie die kleinen bleichen Hände, in die Einar die letzten Beeren purzeln ließ. Der Seebär gestand ihr den Dolch zu, er bestärkte sie sogar, ihn immer mit sich zu tragen. "Das werde ich." Nickte sie hurtig und aß die Beeren.
Sie wollte überhaupt nicht mehr über die Dinge nachdenken, die sie ihm eben erzählte. Es war zu schmerzlich.

Einar wirkte langsam ein wenig fahrig, was man an seiner schwankenden Lautstärke und dem glasigen Blick erkennen konnte. Trotzdem erklärte er Saga genau, wo das Misstrauen und seine Vorsicht herrührten. Sie hatte natürlich Verständnis.
Es war wie in Sverige, dort gab es auch immer wieder Anschläge und Überfälle. "Seltsam wie ähnlich unsere Welten sich sind, obwohl sie doch so verschieden scheinen"
Sie betrachtete Einar ganz genau, auch wenn sie angetrunken war, behielt sie die Sinne beisammen - Eine Fähigkeit, die sie sich aneignen musste, um sich gegen Übergriffe wehren zu können.
Er strich sich gedankenverloren über die Rippen, über eine verhüllte Stelle - Wahrscheinlich eine alte Wunde, vielleicht sogar verursacht durch ein Attentat?
Er wirkte seltsam bedrückt, also war das umschwenken, auf ein komplett anderes Thema, eine gute Idee.

Die Frage, nach seinem Beziehungsstatus und seinen familiären Umständen, belustigte Einar so sehr, dass ein lautes Lachen, aus ihm herausbrach. "Brun und Isold sind die Kinder meiner Schwester Brundhild, aber ich liebe sie, als wären sie meine." Lachte er. Saga sog die Beere in ihren Mund und aß sie. Dabei lief etwas Saft der Beere, über ihre Lippen. Als wäre es selbstverständlich, strich Einar über die weichen Lippen des Lockenkopfes, um den Saft aufzuhalten. Wieder trafen sich ihre Blicke. Er strich über die Lippen und mit anderen Fingern über ihre Kieferlinie. Seine warme raue Hand, löste ein zartes prickeln in ihr aus, dass sie dazu verleitete sich gegen seine Hand zu schmiegen.
"Ich habe keine Frau und meine Lebensumstände machen es mir auch schwer, mich fest an jemanden zu binden." Er klang sehr ehrlich. -Wegen des weißen Bären? Oder bindet er sich einfach nicht gerne?-
Saga versuchte in ihm zu lesen. Einar blickte sich prüfend im Raum um und lehnte sich dann zu Saga. "Eine Familie zu gründen ist solchen wie mir nicht vergönnt. Ich werde nie eigene Kinder haben, Saga. Mit keiner Frau." Das zu hören, war schon sehr traurig, da sie sich sicher war, dass Einar sicher ein guter Vater geworden wäre, aber auch wenn sie ihn traurig anblickte, war Saga irgendwie erleichtert, da sie selbst nicht fähig war, ein Kind zu gebären. Sanft legte sie ihre kleine Hand an seine Wange und blickte ihm, mit einem verständnisvollen Blick, tief in die Augen. "Du wärst bestimmt ein guter Vater geworden...So kannst du zumindest ein toller Onkel für die Kinder deiner Schwester sein…" Sie suchte die richtigen Worte und tippte dabei, nervös auf seinem Bein herum "Ich selbst… Mir es ist auch nicht vergönnt Mutter zu werden… Ich habe.. Also ich glaube die Götter haben etwas anderes für mich geplant." Sie rückte näher an ihn heran und strich über seine bärtige Wange. "In meiner Welt, haben Druiden und Seher nur sehr selten Kinder. Dass wir anders sind, steht meist schon nach der Geburt fest. Wir sind durch unsere Fähigkeiten, durch die Götter begünstigt - Wahrscheinlich müssen wir uns von den Anderen abheben und können in Gegenzug dazu, nur schwerlich eine eigene Familie gründen. Damit es nicht zu ungerecht ist, haben wir wohl gewisse Makel..." Für einen Augenblick verstummte Saga, aber fuhr fast nahtlos weiter. "Mein Vorgänger in Kattegat zum Beispiel, wurde ohne Augen und mit wulstiger ledriger Haut geboren... Und.." Saga's goldene Augen, wanderten über ihren eigenen Körper und stoppten in ihrem Schoß, der mit einem Fell bedeckt war. Das sonst so sanfte und weiche Gesicht der Seherin, wirkte plötzlich verkrampft und bitter. Ihre Hände lösten sich von Einar und krallten sich im Fell fest, dass Saga stets so beharrlich auf ihrem Schoß drapierte.

'Wir werden irgendwann ein Kind bei uns aufnehmen und es aufziehen, als wäre es unser eigenes - Das verspreche ich dir, Bronwen' Hatte einst Knut zu ihr gesagt, küsste ihre Tränen weg und drückte sie fest an seine starke Brust.
Die Gedanken waren kurz davor überhand zu ergreifen, da riss sie den Blick vom Schoß und lachte -mit erschreckend emotionslosem Blick- in Einar's Gesicht. "Wer hätte denn auch schon, mit so einem ein Kind gewollt… Richtig?" So oberflächlich, war Saga nun wirklich nicht, aber sie versuchte damit, von ihrem Verhalten und ihren eigenen Unzulänglichkeiten abzulenken. Sie wusste, dass Einar sie nicht traurig sehen wollte, also hoffte sie, dass es ihm nicht auffiel, wie sie sich wirklich fühlte.

Ein solches Gefühlschaos hatte Saga, nur selten erlebt. Verschiedene Emotionen und Alkohol, waren wohl keine gute Mischung.
Benutzeravatar
Einar
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 109
Registriert: Freitag 4. März 2022, 08:25
Lebenslauf:

Einen Moment lang fürchtete er, sie würde versuchen, ihn davon zu überzeugen, dass er Unsinn redete. Das er ein guter Vater wäre und so weiter - eine Leier, die er zur Genüge kannte. Von seiner Schwester, seinem Vater und den wenigen Frauen, die sein Leben für eine Weile begleitet hatten. Er legte sich in einem Automatismus schon die Antwort zurecht, die er ihnen allen immer gab, doch da sprach Saga schon weiter und die blonden Brauen des Hünen wanderte überrascht in die Höhe. Verdammt, er hatte zu viel getrunken für solche Gespräche! Er versuchte krampfhaft, ihr gut zuzuhören und ihre Worte in einem Zusammenhang zu halten, doch erst einmal blieb nur eines hängen: sie konnte nicht empfangen oder keine Kinder bekommen oder irgendwie beides. Ihre Hand lag dabei warm auf seinem Gesicht, wie auch ihr Blick seinen wieder gefangen hielt und er in dem Gold zu versinken drohte, doch da wandte sie sich ab, löste ihre Hände von ihm und einen Moment lang war er irritiert. Sein vom Alkohol durchdrungenes Gehirn zu langsam, um dem Stimmungswechsel sofort zu folgen.
Er blinzelte.
Saga redete nicht weiter, betrachtete nur mit zusammen gepressten Lippen ihre in das Fell geklammerten Hände. Nüchtern hätte er den Schluss wohl schneller gezogen, aber jetzt brauchte er einfach einen Moment länger und fast wäre es ihm nicht gelungen, denn Saga wandte sich so plötzlich und mit so eiskaltem Lachen wieder zu ihm um, dass er den Fokus einen Moment verlor. Eine neue Fasette gesellte sich zu jenen, die sie ihm bereits zu zeigen bereit gewesen war, ob nun unbeabsichtig oder kalkuliert.
Bitterkeit sprach aus diesem Lachen, verletzter Stolz, vielleicht auch verletzte Würde. Hader mit dem Urteil der Götter, dem sie gerade noch versucht hatte, ein Recht einzuräumen. Es war erschreckend, wie eine so junge Seele schon so tiefe Wunden tragen konnte, aber andererseits war es auch nicht verwunderlich. Er richtete sich etwas auf, versuchte den Nebel in seinem Kopf zu vertreiben. Verdammt, das waren wirklich keine Themen für einen Vollrausch. Da konnte er ja nur Fehler machen, die er später mühsam wieder auspolieren durfte. Darüber, dass vielleicht auch Saga nur so offen war, weil der Alkohol aus ihr sprach, dachte er gar nicht nach. Zu sehr war er mit dem Inhalt der Botschaft beschäftigt und wie er darauf reagieren sollte.

Letztlich verzog ein halbherziges Lächeln seine Züge, doch er wurde schnell wieder ernst. "So sind die Götter. Sie fragen nicht, ob einem das Schicksal, das sie für einen vorgesehen haben, gefällt oder nicht. Es ist an uns, es zu tragen und das Beste draus zu machen." Er griff nach ihrer Hand und löste sie sanft aus dem Fell, um sie mit seinen beiden Pranken zu umschließen. "Die Driudin, die mir mein Schicksal eröffnet hat, sagte, dass der Preis, den die Götter verlangen, mit der Höhe ihrer Gunst steigt." Nun schmunzelte er ein wenig. "Ich habe mich lange gefragt, was das für eine Gunst sein soll."
Vorsichtig, als habe er einen Schmetterling gefangen, öffnete er die Hände und betrachtete Sagas blasse Finger in seinen dunklen, bevor er die Seinen mit ihren verflocht und mit der frei gewordenen Hand noch etwas von der Platte pickte. Essen half ihm beim Nachdenken und die Bewegung milderte die Lethargie ein wenig ab, aber sein Kopf war einfach unwillig, wirklich klare Gedanken zu fassen und er kniff sich schließlich in die Nasenwurzel.
"Ach, bei den Göttern, Saga, ich bin wirklich zu betrunken für eine Debatte über den Sinn des Lebens und den Willen der Götter.", entschloss er sich also für die Ehrlichkeit, "Und wenn du weiter von Druiden und Auserwählten redest, werde ich dir morgen nüchtern nicht mehr in die Augen sehen können. Druiden erweist man hier großen Respekt, selbst wenn ihnen ein zweiter Kopf wächst." Sich selbst allerdings Lügen strafend, legte er einen Arm um sie und zog den warmen Frauenleib an sich, um seine Nase in dem roten Haar zu vergraben. "Seien wir froh darüber, dass Freya oder die Vorsehung oder welches Hirngespinst auch immer ein Einsehen mit uns hatte. Und das ich mir so viel Mut angetrunken habe.", nuschelte er in die roten Locken. Er wollte eindeutig nicht mehr über Dinge reden, die sie abwechselnd traurig und wütend machten.
Antworten