Zwischen Lurtch und dem Rücker Anwesen.

Velen ist die nordwestlichste Landschaft der Königreichs Temerien im Mündungsgebiet des Pontar. Sie grenzt, durch den Pontar getrennt, im Norden an das Königreich Redanien und im Westen an das Nördliche Meer. Zudem ist Velen durch zwei große Brücken mit Oxenfurt und Novigrad verbunden und ist daher ein wichtiger Handelsdurchgang zwischen Temerien und Redanien.
Velen wurde von Krähenfels aus regiert - Krähenfels ist eine Palisadenfestung im Herzen Velens mit ungefähr 50 Einwohnern. Der Blutige Baron, der in Krähenfels regierte, ist allerdings für unbekannt Zeit verreist.
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Reynegh
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Lebenslauf:

Aria vergaß in ihrer Eile sich vorzustellen oder sie vermied es. Sie verband den Schwerthieb notdürftig direkt auf dem Armschutz und Reynegh ließ es zu, während er dem Suchenden mit den Augen folgte, seinen Erklärungen und dann seinen Flüchen lauschte. Schwerter und 'Kram'. Den Ärger über den ersten Teil konnte er aus tiefstem Herzen nachvollziehen - ein gutes Schwert war auf seinen Herrn geschmiedet, hatte exakt das richtige Gewicht und die richtige Balance, um Teil des eigenen Körpers zu werden. Ein geliehenes war dagegen wie ein Fremdkörper. Automatisch fasste er den Griff seines t'urpuna fester.
"Danke, nur ein Kratzer.", versicherte er. "Kommt, helfen wir ihm suchen. Desto eher können wir zurück." Der rollende Donner versprach jetzt bereits, dass sie nass werden würden. Reynegh stieß sogleich Tote mit den Füßen beiseite, suchte zwischen all dem Gestank die Witterung von Leder, Öl und Stahl, blieb an einer Stelle etwas abseits stehen. Wenn ihn nicht alles täuschte, musste sie hier gelegen haben... Er ging in die Hocke, betrachtete die Spuren im Dreck. Schwer zu sagen bei all dem Durcheinander und dann wurde seine Aufmerksamkeit abgelenkt, als ein metallisches Schnappen erklang und eine neue Schimpftirade über den Ort zog. Er erhob sich und eilte zu der Stelle, wo der Hexer am Boden hockte und fluchte. Die Ursache war schnell zu erkennen.
Reynegh schüttelte nur den Kopf und half, die Klauen der Wolfsfall aufzubiegen. Manchmal verschworen sich die Götter gegen einen und dieser Mensch hier schien sie wirklich erzürnt zu haben. Er zog den anderen Kämpfer auf die Füße, stützte ihn soweit das nötig war. Bei Arias Worten kreuzten sich ihre Blicke und wenn Katzen Augenbrauen hätte, Reynegh hätte eine gehoben. Der Hexer widersprach nicht - wieso auch? Diese Menschlinge schienen von der jungen Prinzessin alle so fasziniert, dass es ihn wirklich überrascht hätte, wenn dieser hier eine Ausnahme wäre. Also zuckte er nur ergeben mit den Schultern, überließ es Aria für den Moment, dem Mann Halt zu geben - so schwer verletzt wirkte er tatsächlich nicht - und fing das Pferd ein.
Er half beiden hinauf und sprang dann selbst wieder in den Sattel. Sein Schwert fand seinen Platz in der Scheide und sie verließen den Ort des Blutes. Gerade als sie die Grenze des Waldes passierten, begann es zu Regnen. Tropfen scharf wie Eisnadeln peitschten vom Himmel und Reynegh schloss den Mantel, zog die Kapuze tief in die Stirn. Jenseits des schmalen Tals mit dem Bachlauf wurde es zusehends kälter und das Licht nahm eine unwirkliche Farbe an. Venden schnaubte unruhig und schien zusehends angespannter, je näher sie dem Anwesen kamen.
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

Ein wenig musste Reuven über den Aktionismus des Mädchen lächeln, wie sie dem Reynegh dem Luchs den improvisierten Verband anlegte. Obwohl sein Bein schmerzte war das doch fast niedlich zu sehen. Wie ein Mädchen mit ihrem Haustier, das den Doktor spielte. War es denn möglich, dass vielleicht eine Katze verflucht worden war? Ging das? wenn ein Mensch zu einem Wolf verflucht werden konnte, vielleicht konnte ein Tier zu einem Menschen verflucht werden... . dann wäre das ein Wermensch... Er hatte noch nie davon gehört, heißt aber nichts.
Seine Schnitte und Hiebe bluteten nur noch schwach, auch wenn sie schmerzten, ebenso wie der Biss des Wolfes. Allerdings waren Hose und Hemd in einem erbärmlichen Zustand. Den Hexer würde man ihm so tatsächlich kaum mehr abnehmen. Die erfolgreicheren Vertreter seiner Zunft traten gerne in schönen Lederrüstungen auf, mit Kettenbesatz und Silbernieten. Dann sagen auch Barden über sie. Er wäre froh, wenn er sich wenigstens wieder ein gepolstertes Wams hätte leisten können.
Er befestigte die Schwertscheide am Gürtel... ungewohnt, die Hexerschwerter steckten in speziellen Scheiden auf dem Rücken, die Scheiden hatten aber einen eigens gearbeiteten Ausschnitt, damit man sie direkt von dort ziehen konnte. Spezialanfertigung. Das ging bei den normalen Schwertscheiden nicht.

Er ließ sich auf das gemietete Pferd helfen, das Mädchen steig hinter ihm auf. Als könne sie ihn halten, wenn er fiel.
"Scheisse... auch die Quittung für das Pferd ist in der Tasche... ich bekomm die Kaution nie mehr zurück." Fiel ihm dann ein. Heute war echt nicht sein Tag.
Außerdem Rezepte für Tränke und dergleichen. Auch wenn er das meiste auswendig konnte, aber eben nicht alles.
Es mußte ja so kommen. Wieder einmal würde er bei Null anfangen, sich alles neu aufbauen. So tief war er bisher nie gefallen, nicht damals, als irgendwelche Drecksäcke die Zitadelle dem Erdboden gleich gemacht hatte und die Katzenhexer heimatlos geworden waren und auch nicht als er das Auge verloren hatte, irgendetwas war ihm immer geblieben, seine Schwerter, seine Gefährten und eine Rüstung. Aber mit dem heutigen Tag war er wohl alles los, bis auf das Medaillon und seinem Leben.
"Es gibt echt Tage, die bräuchte es einfach nicht."
Aber wozu war er ein Kater, er würde auf die Füsse fallen, irgendwie.

Als sie ihm auf's Pferd geholfen hatte, hatte er sich das Mädchen genauer angesehen, die markanten grünen Augen... Das Amulett war ruhig geblieben, er hatte aber auch nicht angenommen, dass es sich um irgendeine Art Ungeheuer handelte. Keine Nixe oder Bruxa... Aber vermutlich ein paar Tropfen Elfenblut und eine verwilderte Begabung zur Magie. Er konnte ihre Hände sehen, als sie ihn versuchte festzuhalten. Zarte Finger, die kaum schwere Arbeit verrichtet hatten. Im Gegensatz dazu seine schwieligen Hände, von Arbeit und Wetter gegerbt, eher wie die eines Bauern. Und sie... Eine Haut, die kaum Kratzer abbekommen hatte. Ein behütetes aristokratisches Leben, Skelliger Akzent. Attraktiv, aber nicht die Art Mädchen, die er bevorzugte. Diese hier suchte sicher nach der großen Liebe, besser die Finger davon lassen.
"Hast du es schon mal in Aretusa versucht?"
Wollte er statt dessen wissen. Einfach zum Spaß.
Der Schule für Magierinnen. Nicht dass er ernsthaft annahm, dass sie auf dem weg dorthin war. Aber sie hatte ein Lager, und Gefährten.
Welche Gefährten mochten eine Magierin und ein Werkater haben? Bei dem Mädchen alleine hätte er sich - und da wäre er der Wahrheit noch vor etwas mehr al einem Tag sehr nahe gekommen - eine bewaffnete Eskorte vorgestellt, mit dem Werkater aber...
Zahme Ghule vielleicht... Wobei diese Gorgo-Chimäre durchaus ein Kuriosum in seinem Bestiarium darstellte.
Doch für eine Antwort und eine längere Unterhaltung war kaum Zeit.
Es begann tatsächlich sein Medaillon immer mehr zu vibrieren, je näher sie diesem Lager kamen. Auch das Gorgo-Reittier wurde unruhig. Er umfasst das Schwert fester und sein Pferd begann zu tänzeln als sie in Blickweite der Dächer kamen. Vielleicht eher weil das Gorgo-Tier es mit einem Blick bedachte, der in ihm eher Futter als Kollege sah... trotzdem, nervenstark, das Tier.
"Wir steigen ab und gehen zu Fuß." Ordnete er an und es zeigte sich, dass er sehr gut alleine gehen konnte, als er vorsichtig vom Pferderücken glitt und schließlich dem Mädchen half.
Er humpelte, und Blut sickerte durch die Löcher, die die Zähne der Wolfsfalle in die viel zu dünnen Stiefel geschlagen hatten, aber alles funktionierte. Schutzkleidung, ein Profil sollte einfach angemessene Schutzkleidung trage. Wenn die nur nicht so teuer wäre...
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