Das Rücker Anwesen

Velen ist die nordwestlichste Landschaft der Königreichs Temerien im Mündungsgebiet des Pontar. Sie grenzt, durch den Pontar getrennt, im Norden an das Königreich Redanien und im Westen an das Nördliche Meer. Zudem ist Velen durch zwei große Brücken mit Oxenfurt und Novigrad verbunden und ist daher ein wichtiger Handelsdurchgang zwischen Temerien und Redanien.
Velen wurde von Krähenfels aus regiert - Krähenfels ist eine Palisadenfestung im Herzen Velens mit ungefähr 50 Einwohnern. Der Blutige Baron, der in Krähenfels regierte, ist allerdings für unbekannt Zeit verreist.
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Aenye an Invaerne
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Aenye hörte wie Aria an der Türe rüttelte, blickte sich dann erst einmal um nach Thorben und Reynegh, wartete ab, ob einer der Beiden reagieren würde, doch sie waren mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt. Der Zwerg lief auf und ab um etwas zu suchen und der Kater sprach von Vertrauen.
"Nein, wozu auch. Vertrauen muss man sich verdienen, andernfalls ist es nutzlos."
Dann untersuchte sie selbst die Tür.
Von außen ließ sie sich nicht öffnen, von Innen allerdings schon. Der Geist schien keine Eindringlinge haben zu wollen... oder versuchte er nur Plünderer abzuhalten? Was versuchte er zu schützen?
Die Antwort darauf fand Thorben in Form von Skeletten. Menschen.
Aenye schüttelte den Kopf. Komisch Sitten hatten diese Leute, Tote unter ihrem Fußboden zu begraben, irgendwie widerlich. Wie das gestunken haben musste. Aber Menschen waren ohnehin sonderbar.
Dann stand ihr plötzlich Slava gegenüber, sie hielt noch immer die Türe in der Hand und hinderte sie am zufallen. Er ging recht zügig an ihr vorbei zu den anderen und er hatte etwas in der Hand.
Draußen stand auch der Hexer und blickte zu ihnen rüber, seine Mine sprach davon, dass er nachdachte. Auch wenn Hexer nur einmal Menschen waren und sie sie ein kleines bisschen besser leiden konnte, sie machten beim Denken trotzdem ein genauso dummes Gesicht, und der hier schien sich damit ganz besonders schwer zu tun.
Einen kurzen Moment überlegte sie ebenfalls, aber ihr Gesicht zeigte dabei keinen so verlorenen Ausdruck. Sie spielte mit dem Gedanken, sich einfach eines der Pferde von der Kutsche zu schnappen und abzuhauen. Einen Sattel brauchte sie nicht, in ihre Tasche konnte sie Proviant packen, vielleicht etwas von den Pillen des Soldaten und dann los... Ein verlockender Gedanke.
Dann kam auch der Hexer zu ihr rüber, als hätte er es geahnt, wollte wissen was sie gefunden hatten.
"Nur Knochen von Menschen... nichts besonderes."
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Dann war er an ihm vorbei und erreichte das Haus. Aeyne hielt die Türe auf und im Inneren waren Thorben und Reynegh mit etwas beschäftigt.
Der Zwerg hatte die Diele durchgetreten und zwei Skelette gefunden. Er hörte noch die letzten Worte des Katers und dann die Zusammenfassung des Zwerges.
"Respekt, du hast es gefunden." er grinste, kniete sich langsam hin, die Knie protestierten knackend.
Und mit einem Blick auf den großen Kater.
"Der Meinung bin ich auch. Ich weiß nicht wie es hier ist, aber Tote sollten unter der Erde liegen, in einem Grab, nicht unterm Fußboden."
Er brauchte ein wenig bis er das Display eines der alten PDA's heller gedreht hatte, damit leuchtete er die Skelette aus.
Er war selbst kein Forensiker und auch kein Anatom, jeder in seiner Position belegte Seminare in Forensik und modernen wie historischen Methoden zur Spurensicherung. Und zwar nicht unbedingt um selbst zu guten Ermittlern zu werden.
Außerdem hatte er sich ganz gerne in der Forensik im Militärkrankenhaus in Kiew herumgetrieben. Und sei es nur, weil der Abteilungsleiter dort ihm eine Gefallen schuldete.
Eine Weile musterte er die Knochen. Sie waren schon einige Jahre alt, hatten gut durchlüftet und trocken gelegen, deshalb war noch relativ viel vorhanden. Er tippte auf weniger als ein duzend Jahre, die es her war. Leider fehlte es an einem Labor.
"Siehst fast aus als wären das die Geister, die wir draußen gesehen haben. Eine Frau und ein Kind. Vielleicht 6 bis 8 Jahre alt." Und auch sein Blick erfasste die Lage der Knochen und er fasste zusammen. "Sieht aus als wäre das Kind vorher gestorben oder zumindest bewegungsunfähig gewesen, so wie sie es hält. Ich tendiere zu Theorie Nummer Eins."
Er leuchtete mit dem Display auf den Knochen herum, den Rippen, ohne große Skrupel. Thorben hatte es wohl ganz gut erfasst, fand er.
Und ihm fiel etwas ein, das Skelett lag schön im Sehnenverband, es war eine Frau... An Gift war sie eher nicht gestorben, zu Giftmorden tendierten eher Frauen. Mordeten Männer, dann ging es oft mit mehr Gewalt einher. Er kannte die Kriminalstatistik, nach der die meisten Morde innerhalb der Familie geschahen, und er sah hin und wieder auch Kriminalfilme und Serien... hatte sie gesehen, als er ans Bett gefesselt im Krankenhaus gelegen hatte. Bingewatching war etwas feines.
"Ist das Zungenbein noch da? Ist es kaputt? Wenn ja wurde sie erwürgt..."
Und dann zeigte er dem Zwerg das Kästchen mit den Briefen.
"Hier, ich kann es nicht lesen..."
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ERZÄHLER
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Wenn man sich die Skelette unter dem Boden genauer bei Licht ansah konnte man durchaus feststellen, dass beide gebrochene Rippen aufwiesen, auch der Schädel des Kindes hatte Schläge abbekommen. Auch die Idee des Soldaten würde sich bestätigt finden. Ein grausamer Verdacht schien sich zu erhärten und wollte eine Geschichte von Gewalt und Misshandlung erzählen, doch das war wohl nicht die ganze Wahrheit.
Eine andere Seite erzählten die Briefe.
In der Handschrift einer Frau waren geheime Treffen vorgeschlagen, immer wieder. Es gab aber keine Antwort, ob diese auch stattgefunden hatten. Die gleiche Handschrift lobte auch die starken Hände und die Gestalt des Empfänger auf gar unsittliche Weise und beschrieb auch verschiedene Details, die diese Hände anstellen sollten.
Auch wurden Vergleiche angestellt zu dem Ehemann, dessen Hände dreierlei Dinge geflissentlich vermieden.
Nur aus Andeutungen konnte man auch erfahren, dass besagter Ehemann durchaus tapfer in der Armee des Barons kämpfte, seltenst Zuhause war und dann aber erschöpft und müde und oft genug auch betrunken. Allerdings friedfertig. Nie erwähnte sie, dass er zugeschlagen hätte, er schlief am Küchentisch ein, ließ wo er ging seine Fußlappen liegen, aber er schrie nicht einmal, selbst wenn sie ihn verspottete.

Indessen schienen sich im Keller die Schatten tatsächlich zu verdichten, dem Schein der Taschenlampe auszuweichen und sich dort zu sammeln, wo es am dunkelsten war. Dort schienen sie sich beinahe einen Spaß daraus zu machen, noch dunkler zu sein als das schwärzeste Schwarz. Wie Öl krochen die Schatten in Becher und Zwischenräume und kleine Ritzen, nur um sich friedfertig wieder aufzulösen wann immer ein Blick nach ihnen haschte.
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Die Schatten bewegten sich auf seltsame Art, wichen dem Lichtkegel aus wie Ratten - immer einen Moment zu spät, so als führten sie ein Eigenleben und erst die Berührung des Lichts, vertrieb sie. Der Gestank ließ Jakobs Magen revoltieren, aber er bemühte sich, die Übelkeit nieder zu ringen. Dann fühlte er Arias Finger, die sich um seine Schwerthand schlossen, die noch immer das Heft fest umklammert hielt. Ihre Nähe machte ihm Mut und ihre Frage lenkte ihn kurz von der grausigen Szenerie ab. Er verstand nicht gleich, doch dann wurde ihm klar, dass sie die Taschenlampe meinte. Er reichte sie ihr wortlos, weil ihm nicht einfiel, wie er es beschreiben sollte und wies auf die ineinander verschlungenen Leichen, damit sie ihm leuchtete. Vorsichtig zog er seine Hand aus ihrer und stieg über den ersten Körper. Er gebrauchte das Schwert, um Arme zu heben und die Füße, um einen Toten ein wenig beiseite zu schieben. Die Schatten krochen über die Wände, flossen zwischen die Toten und schienen dem Knappen fast neugierig zu folgen, verschwanden dann unter dem Leichenberg, verdichteten sich ungesehen...
All diese Toten brauchten einen Ort der letzten Ruhe, das sagte zumindest der Christ in Jakob. Sie brauchten die Sakramente ihres Glaubens, eine Bestattung, wie sie in der Religion der Menschen hier angebracht war. Unwillkürlich schlug er das Kreuz vor der Brust und murmelte eine leise Fürbitte. Er war kein Priester, würde nie einer sein oder auch sein wollen, aber seine Erziehung sagte ihm, dass es nicht gut für die Seelen dieser Leute hier war, wenn sie auf einem Haufen verrotteten - und wenn sie noch so kriminell gewesen waren. Vor Gott waren alle gleich und allein er richtete die Toten in seiner Hand. Es würde nicht schön werden, aber sie sollten die Männer wirklich bestatten - Geist hin oder her. Es waren Menschen, sie verdienten die letzte Ehre.
Egal wie gut sich die Männer hier verbarrikadiert haben mochten, es war nahezu unmöglich, Fliegen und andere Insekten davon abzuhalten herein zu kommen. Als Jakob den Erwürgten beiseite schob, tauchte darunter das von Maden wimmelnde Gesicht eines weitere Mannes auf, in dessen Auge ein Dolch steckte. Übelkeit wallte sofort wieder in ihm hoch... Zugleich ballte sich trotz des Lichtkegels eine satte Finsternis um diesen Toten zusammen und ein Geräusch erklang, als sauge ein Kamin heftig die Luft empor. Dunkel und dumpf. Das schwarze Geschöpf formte sich zu einer Silhouette, jaulte furchterregend: "Du wirst SIE niemals bekommen!" und fuhr in Jakob hinein, durch ihn hindurch und auf Aria zu. Jakob keuchte, fiel auf die Knie und übergab sich schließlich zwischen all den Tod, die Maden und den Unrat (18/100). Sein Magen zog sich auch dann noch krampfhaft zusammen, als es nichts mehr gab, was er hätte hoch würgen können. Der Übergriff des Geistes hinterließ ihn zitternd und elend, nicht fähig, der jungen Frau irgendwie beizustehen.
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Thorben Denger
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"Zungen-was?"
Mit hochgezogener Augenbraue schaute er Slava an, das Auge darunter durch die drei vorgeschobenen Linsen skurril vergrößert.
"Hey, Kumpel. Ich bin weder Arzt noch Gelehrter."
Dann nahm er die Briefe in die Hand, überflog sie schnell und gab nur das Nötigste für alle Ohren wider. Immer wieder huschte sein Blick aber voller Neugier zum leuchtenden PDA des alten Soldaten. Welch kurioses Ding. Mit leuchtenden Symbolen. Und mit Sicherheit magisch!
Als er den letzten Brief durch hatte, rollte er theatralisch seufzend die Augen und starrte die Decke an.
"Ernsthaft?!" rief er für die Allgemeinheit oder vielleicht den Geist aus. "Mord aus Eifersucht? Weil du es im Bett nicht mehr gebracht hast? Boo-fucking-hoo!"
Achtlos ließ er die Briefe zu Boden fallen, wo sie Blättern gleich, sanft in das Loch und um dieses herum nieder gingen. Nachdenklich kratzte er seinen struppigen, kurzen Bart und blickte von einem Gefährten zum anderen. Auch den Hexer starrte er für längere Zeit an. Die Geräusche aus dem anderen Teil des Anwesens - vermutlich dem Keller - waren leiser geworden. Sicherlich hatten die anderen da unten alles im Griff,... oder trieben es grad wild und orgiengleich aber leise.

"Also,..." sprach er Reuven an und musterte ihn nicht unfreundlich. Der Zwerg mochte Hexer. In der Regel waren sie besser, als ihr Ruf. Ein wenig seltsam und sozial eingeschränkt, aber hey! War Thorben das nicht auch, wenn er schon ein Pferd seine beste Freundin nennen musste? Jedenfalls hatte er bereits einige Male ihre Dienste in Anspruch genommen und bisher hatten sie stets ihre Arbeit gut gemacht und ihn auch nicht in irgend einer Art und Weise beschissen.
"Katzenschule,..."
Ein Nicken voller Zustimmung ließ die flapsige Krempe seines Hutes auf und ab wabern.
"Ich mag euch. Habt nicht ganz so große Stöcke in den Ärschen, wie die anderen. Kommst sicher mit ihm hier blendend aus."
Ein seitliches Kopfnicken zu Reynegh verdeutlichte, wen er damit meinte.
"Was ist denn hier der Expertenrat? Ich mein',... Sind's die Mutter und das Kind, die hier Terror schieben? Einfach begraben dann und gut is'? Oder is' es Gutsherr Impotent, der uns hier heimsucht, weil er noch so stinksauer auf sein Weib is'?"
Erneut mimte er seine heldenhafte Pose mit den Händen in die Hüfte gestemmt. Das psychotische Erlebnis von zuvor war scheinbar ganz aus seinem Geist verschwunden oder zumindest nach hinten gedrängt. Mit vor Vorfreude funkelnden Augen blickte er in die Runde.
"Wenn ihr mich fragt,... ich wär' dafür, den Puff hier niederzubrennen und den Brunnen zuzuschütten. Dann hat das widerliche Bettlaken auch nix mehr, wo es rumspuken kann. Zumindest is' mir grad mehr nach Rache, als nach Wohlfahrt für Geister. Immerhin hat das Mistvieh mein Mistvieh umgebracht!"
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Aria
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Aria nahm die Taschenlampe und war etwas erschrocken über dieses seltsame Ding. Es war warm aber nicht heiß wie Feuer. Sie leuchtete ein wenig herum und fand gefallen N diesem Ding. Wie praktisch. Für den kürzesten Moment war die Angst ganz aus ihr geflossen und einer kindlichen Freude gewichen. Nur um gleich wieder mit voller Wucht in sie zu fahren als sie sah was mit Jake geschah. „JAKE NEIN!“
Schrie sie erschrocken während ihre Augen erfassten was als nächstes passierte. Das schwarze Ding schnellte auf sie zu. In Ermangelung einer Waffe und einer besseren Idee richtete sie die Lampe auf das Ding wie ein Schwert.
Kurz hielt es inne und versuchte dann an dem Licht vorbeizukommen. Doch sie drehte sich mit ihm, solange bis sie vor Jake stand. Was sollte sie nur tun?
„Jake…lebst du?“ Fragte sie mit bebender Stimme. Aria versuchte ihre Angst zu zähmen doch dieser Ort war zu schrecklich. Eine Träne lief ihr über die Wange. Wo war sie hier nur reingerutscht?
Sie griff hinter sich und half Jake auf die Beine, während sie immer noch das Licht gegen die Gestalt gerichtet hatte, wie ein Schild.
„Was sollen wir denn nur tun? Sollen wir die armen Seelen hier lassen?“
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ERZÄHLER
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Das Licht wirkte. Wie ein Schwert zerschnitt es die Dunkelheit und drängte die Schatten zurück, diese sammelten sich unter den Leichen, kletterten an den Wänden hoch, verdichteten sich wieder und schlugen Wellen. Sie waren verzweifelt, hasserfüllt, in die Ecke gedrängt und schlugen nur noch blind um sich. Hätte man Gefühle und vor allem die schlechtesten unter ihnen misch und einkochen können und dann reduzieren, bis nur noch ihre Essenz übrig war, so hätte es wohl ausgesehen. Destillierte Wut.
Und sie zeigten nun Aria Bilder.
Skellige, umzingelt von den Schiffen der schwarzen. Die Seeschwalbe, ein brennendes Wrack in den Fluten. Die Flotte, gesunken, Kaer Trolde undter Beschuss.
Nilfgarder Soldaten, die den Burghang hinauf stürmten. Mehrere Bliden hatten ihre Aufgabe erfüllt und die Mauern sturmreif geschossen.
Svanrige mit brennenden Pfeilen im Rücken.
Aslaug wie sie von Nilfgarder Generälen weggezerrt wurde, irgendwo in einen dunklen Winkel der Burg.
Ein Mann mit Flügeln am Helm der Ubbe die Kehle durchschnitt, andere Soldaten zerrten Ivar und Björn herbei damit diese das Schicksal teilen konnten.
Am Ende wäre nichts mehr übrigen, niemand.
Die Insel n brannten, man konnte das Feuer fast vom Festland aus sehen.
Durch die Flammen streckte ihr Dragan Baranoff eine helfenden Hand hin. ein Lächeln auf den schmalen Lippen.
Eine Warnung?
Denn im gleichen Moment würde sie Jake sehen, die gelbe Sonne Nilfgards auf der Brust, und mit einem schwarzen Helm mit Flügeln.

...und Jake dagegen zeigte er Flammen, der Keller brannte, die Flammen griffen nach den Wänden, ließen sie schmelzen und sie wichen den Mauern des Templerhauses nur die Flammen blieben, züngelten, leckten nach ihm. Es fraß Möbel, fraß Bücher, Tisch und Stühle. Es fraß die Toten, alle bis auf einen. Und der trug das Gesicht seines Vaters.
Der Freiherr von Nagall lebte noch, richtete sich auf, mühsam, denn auch er brannte lichterloh. Noch versuchte er sich den Flammen zu widersetzen, sie auszuklopfen, doch es war klar, dass er unterliegen würde. Die Hitze kräuselte sein Haar, verschmort bis auf die Kopfhaut, ließ seine Kleidung Blasen werfen auf schwarz verkohlter Haut. Alles verschmolz zu einer blutigen und nach verbranntem Kunststoff stinkenden Masse. Er stürzte, streckte noch einmal die Hand aus, richtete sich noch ein letztes Mal auf: "Lass mich nicht im Stich, Jakob, geh nicht..." dann brach er endgültig zusammen.
Und Aus Aria wurde indessen die Schwester, auch die Haare, die er ihr eben geflochten hatte fingen schon Feuer, kräuselten sich. Sie schrie vor Schmerzen. Die Haut begann sich schon von ihren Wangenknochen zu lösen, gab den blanken Schädel frei, die Zähne platzen der Hitze wegen, Blut rann ihr aus Augen und Mund, doch sie lebte noch, schrei, weinte.
"Lass mich nicht im Stich, hilf mir!"
Während die Flammen ihn umzingelten.
Und irgendwo weit entfernt flüsterte die Stimme Alexej's oder auch die Slavas: "Alles ist deine Schuld. Siehst du, was du angerichtet hast?"
Zuletzt geändert von ERZÄHLER am Donnerstag 24. März 2022, 17:07, insgesamt 2-mal geändert.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Während der Zwerg las und kanpp zusammenfasste sah sich Slava die Leiche etwas weiter an. Sie wurde mit zimlicher Sicherheit Opfer von Misshandlungen. Nur der Täter stand leider nicht darauf geschrieben. Eine Tat im Affekt?
"Ich bin auch kein Mediziner... Arzt? Doktor? ...aber ich hab mir von denen das eine oder andere erklären lassen... Der Mensch... also hm, wir haben im Hals einen Knochen..." er deutete bei sich an die Stelle. "...daran ist die Zunge befestigt... ein sehr dünner Knochen, wird man gedrosselt... erdrosselt? ...gewürgt... bricht der sehr schnell..." er hatte sein Messer herausgeholt und hing über dem Loch, den PDA hatte er so platziert, dass er ihm nach unten leuchtete.
Dann zupfte er das Zungenbein der Frau heraus, zusammen mit den Bindegewebigen Resten vom Kehlkopf. So schön sauber und steril wie an den Anatomiepräperaten war es nicht, aber er hatte schon weit schlimmeres in der Hand gehalten.
"Hier... sieh dir das an... erwürgt... Und das..." er hatte auch einen Schädelknochen von dem Kind in der Hand.
"Das Kind hatte eine Schädel...Kopfverletzung, hat aber noch eine Weile weitergelebt, es hat in den Schädel reingeblutet... die dunklen Verfärbungen hier... Ist aber nicht mehr geheilt. Starb vorher."
Wieder probierte er einige Begriffe durch bei seinen Erklärungen, der Neuankömmling lehnte mit verschränkten Armen in der Tür und schien gar nicht richtig zuzuhören.
"Wir sollten einfach verschwinden, unsere Sachen packen... Aber Thorben, dein Pferd lebt, es hat nen gehörigen Schreck bekommen, sitzt aber friedlich draußen und ruht sich aus. Wir sollten unsere Sachen packen und weiterziehen."
Thorben schien nichts gegen ihn zu haben, aber aus der Schule für Katzen wurde er nicht schlau. Sie schienen alle zu wissen, was das für einer war und es schien in Ordnung für sie. Für einen Experten hielten sie ihn also, Aria und nun auch Thorben. Er blickte Aenye an und sie schien seien stumme Frage sogar zu verstehen.
Sie zuckte nur mit den Schultern.
"Wenn du ein Problem mit Geistern hast, rufst du nen Hexer... so ist das. Wenn du bezahlen kannst."
Slava runzelte die Stirn.
"Ein Kammerjäger für Geister?"
"Kammern? Nein, Geister. Kammern muss man nicht jagen, die halten still."
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

Reuven entging nicht, wie der Mensch nach Worten suchte, ein paar durchprobierte, bis eines stimmte. Er drückte sich seltsam aus, betonte seltsam und auch sein Sprachrythmus war gewöhnungsbedürftig. Aber er war nur ein Ärgernis, nicht das Kernproblem.
Der Zwerg wandte sich an ihn, für den Moment vergaß Reuven die Feindseligkeit des Menschen. Mit Zwergen kam er ganz gut aus. Kurz dachte er an die beiden, die er beim Grafen getroffen hatte, Freunde der Familie, sie hatten sich bereit erklärt, ihm mit dem Bies zu helfen... und dann war ihnen der dämliche Vampir in die Quere gekommen. Sie hätten Freunde werden können...
Und er dachte einen Moment an das köstlich Gulasch, die Frau des Grafen, eine Ärztin, und sie hatte nicht uninteressiert gewirkt.
Alles vorbei.
Das mit der Katzenschule war nur eine Feststellung, er erkannte keine Frage darin, nickte trotzdem.
Und er verwies ihn auf Reynegh den Luchs. "Wir hatten schon das Vergnügen. Ich kann damit leben, wenn ein Verfluchter bleiben will was er ist, solange er nicht sinnlos mordet. Jeder wie er glücklich ist. Und er kämpft gut. Meinen Respekt."
Er trat nun näher, behielt aber den Menschen im Auge, als ging von ihm im Raum die größte Gefahr aus, bückte sich nach den Briefen, die der Zwerg hatte fallen lassen und hob ein paar davon auf.
"Auf jeden Fall sollten sie ordentlich begraben werden... Im Keller sind auch noch ein paar. Ich glaube allerdings, dass wir es nicht nur mit einem einfachen Fluch zu tun haben. Allenfalls mit einem mehrstufigen... Vielleicht hat die Mutter den Mörder ihres Kindes verflucht, der wiederum einen anderen und die Männer die im Keller gestorben sind... wer weiß wen. Und alles hat sich vermischt. Aber es gefällt mir nicht... Das ist ein Ort mit starker Magie... ich war früher schon hier. Und ich würde mich nicht wundern, wenn das ganze noch irgendwas angelockt hat..."
Er nahm einige der Briefe auf, blätterte und überflog sie.
"Ich hatte gehofft, etwas von Alpträumen und Einflüsterungen zu lesen... Muss aber nichts heißen Begrabt die Toten. Erweist ihnen die letzte Ehre... bringt die gestohlenen Sachen ins Haus zurück... wenn es sich dann nicht gibt zieht weiter und kommt nicht zurück. Ich werde dann eine Nacht lang hier bleiben und mich darum kümmern. Wenn ich überlebe will ich aber bezahlt werden. Eure Skelliger Adelige hat mir bereits ihr Wort gegeben..."
Ihm war nicht ganz klar, wozu, wenn der Zwerg nun alles niederbrennen wollte, aber vielleicht wollten sie nur auf den Grundstück neu bauen. Egal, was kümmerte es ihn wozu man ihn anheuerte.
"Aber egal wie, kommt erst in ein paar Tagen... besser in einer Woche wieder her, nicht früher."
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Aria
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Lebenslauf:

Sie war heute mutiger gewesen als sie es jemals war. Sie stand mitten in einem Keller voll Grauen und Kälte. Aria war heute mehr als nur über ihre Grenzen gegangen. Ihr Schild war nun erschöpft und so hatte die Dunkelheit leichtes Spiel. Die Bilder krochen in ihren Kopf und begannen sie zu quälen. Alles was sie liebte war in Schmerz getaucht. Sie krümmte sich vorn über. Der Schmerz über das was sie sah, war überwältigend. Als würde sie von innen verbrennen. Die Tränen schossen ihr aus den Augen und stumme, heißere Schreie entflohen ihrer Kehle. Schließlich sank sie auf ihre Knie. Bevor ihr der Kopf zersprengte vor Schmerz und Agonie, sah sie ihren Zukünftigen. Er stand im Licht und reichte ihr die Hand. Und dann…dann sah sie das fast unaussprechliche…das durfte nicht sein. Jake im Kleid der Nilfgarder…
Das gab ihr den Rest. Ihrer Kehle entfuhr ein Schrei der den Keller fast zum erbeben brachte. Spitz und voller Horror.
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Jakob von Nagall
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Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
Lebenslauf: Jakob von Nagall

Im ersten Moment konnte er durch die tränenden Augen noch nicht sehen, was um ihn herum geschah und wie Aria den Schatten mit der Taschenlampe in die hintersten Winkel zurück drängte. Er rang um Beherrschung, wollte gegen die schreckliche Übelkeit anatmen, doch der Gestank legte sich so widerwärtig auf seine Kehle und seine Zunge, dass ihm gleich der nächste Schub Galle dieselbe empor kriechen wollte. Dann fühlte er Arias tastenden Finger, die ihn auf die Beine ziehen wollten, hörte ihre verzagende Stimme, deren Worte sich ihm nur teilweise erschlossen, weil sein Kopf schwirrte. Sie war so ratlos wie er und wenn er gekonnt hätte, wäre sein Vorschlag gewesen, erst einmal wieder hinaus zu gehen. Doch dann kam alles anders, der Raum verschob sich scheinbar, die Toten verschwanden und die Mauern wurden andere. Gobelins und Bilder zierten plötzlich die Wände, doch der Eindruck wärte nur einen sehr kurzen Augenblick, dann schlugen Flammen aus den Teppichen, aus den Dielen, fraßen die Fenster und uralten Knüpfwerke. Rauchschwaden krochen an der Decke entlang, ein Fenster barst und der Rauch wurde zu einer Flammenwalze, die sich unter der Decke entlang ausbreitete, alles vernichtend, was in ihren Weg geriet.
Jakob fiel zurück auf die Knie, hob die Arme über den Kopf, fühlte den heißen Rauch in seinen Lungen, das Feuer fraß sich über seine Haut. Nackte Panik wallte in ihm auf, ließ ihn sich hektisch nach einem Ausweg umsehen.
Und dann schälten sich die Züge seines Vaters aus dem Inferno, das Haar verbrannt, die Haut roh und voller Blasen, seine Hand streckte sich nach ihm. Seine Stimme flehte ihn an... Und er? Er war hier, zwischen der Tür und dem Mann, der sein Leben bis hierhin begleitet hatte. Den er liebte. Er kroch ein Stück auf ihn zu, seine Hand krallte sich um etwas lebloses, sengend fuhr der Schmerz in seine Rechte, als brodelnder Kunststoff seine Fingernägel umschloss, sich mit den Brandblasen verband. Er wollte! Er wollte doch, aber er konnte nicht. Er würde hier sterben, aber er wollte nicht sterben.
Und er wandte sich ab.

Mea culpa. Mea culpa.
Die Geißel klebte an seinem Rücken, doch der Schmerz machte nichts besser. Verdrängte nicht den Schmerz in seinem Herzen. Verdrängte nicht die Schuld aus seinem Kopf.


Er wollte flüchten und sah sich Miriam gegenüber. Seine geliebte Schwester, die in Flammen stand wie eine Fackel, deren Haar er in den traurigsten Stunden seiner langen Nächte noch zwischen seinen Fingern fühlen konnte. Ihren Herzschlag an seinem hörte. Durfte ein Bruder seine Schwester so lieben?

Mea culpa. Mea culpa. Mea maxima culpa.
Die Geißel zeichnete blutige Muster auf seine sündige Seele.


Arias Schrei durchdrang das Tosen der Flammen, durchdrang selbst sein eigenes gequältes Stöhnen. Hoch und schrill, gemacht einem jeden mitfühlenden Wesen die Ohren zu öffnen und zumindest den Impuls zu wecken, hinzusehen. Der Schrei drang selbst durch die Schreckensvision des Knappen. Jakob kämpfte sich auf die Füße, schloss den für seine Augen immer noch von den Flammen eingeschlossenen Körper seiner Schwester in die Arme, zog das schwelende Fleisch gegen seine Brust, die für Arias Augen in der Panzerung der grausamen Feinde steckte.
Alles ist deine Schuld... alles... sieh... SIEH! Was DU angerichtet hast! ... Alles...
Aus Jakobs Augen flossen kochende Tränen. Tränen des Schmerzes, Tränen des Zorns und der Trauer. Doch er hielt Arias bebenden Körper fest an sich gepresst, zwang sich zu fühlen, dass sie NICHT brannte - NICHT starb. Lebte. Voller Leben war. Warm. Miriam war nicht verbrannt. Sie war später gestorben. Der Geist hatte einen Fehler gemacht oder besser Jakob begriff die falschen Bilder. Dennoch kostete es ihn all seine Kraft, sich dagegen zu wehren (67/100) und sich mit einem wütenden, zugleich tief schmerzlichen Laut auf die Beine zu stemmen, dabei Aria aufzuheben und mit ihr über die Tür wieder nach draußen zu klettern. Ein paar Meter weg zu gehen, auch wenn Abstand nichts war, was den Geist aufhalten konnte. Jakob fiel auf die Knie, presste den zierlichen Körper Arias weiter an sich, als wäre sie alles, was es zu retten galt - alles, was ihn retten könnte. Tränen gefroren in der eiskalten Luft auf seinen Wangen.
Die sengenden Schuldgefühle blieben, fraßen sich mit reißenden Klauen durch seine Seele. Hätte er nur zum Schwert gegriffen, statt sich wie ein elender Feigling hinter der Tür seiner Kammer zu verstecken, bis die Flammen ihn hinaus trieben. Hätte er nur den Arm seines Vaters festgehalten, auch wenn der Stoff mit seinen Fingern verschmolzen und der Rauch so heiß brannte, dass das Atmen eine Qual war. Hätte er nur gleich nach Miriam gesucht. Wäre er nur besser gewesen, in allem - in Braunschweig und später. Hätte er seiner Mutter statt Sorgen lieber Ehre gemacht. Mit dem Kreuz auf seinem Hals, statt den vielen Strafen und Einträgen in einer unendlich dicken Akte. Seinen vielen Fluchten. Seinen wüsten Beschimpfungen. Die vielen Prügeleien. Hätte er nur...

Mea culpa. Mea culpa. Mea maxima culpa.

Er wollte beten, aber Gott hatte ihn verlassen. Nicht einmal das ewig freundliche Lächeln der Mutter Maria konnte er sich noch vor Augen rufen. Er war verdammt.
Jakob kniete auf dem vereisten Boden, hielt die Prinzessin in den Armen, während der Geist seine Seele in Fetzen riss, sie schälte und all die schwärenden Wunden freilegte, die er sonst so effektiv ausblendete (19/100). Hätte er das Schwert nicht in der Totenkammer im Keller fallen lassen, der Knappe hätte sich in diesem Moment ohne zu zögern hinein gestürzt.
Zuletzt geändert von Jakob von Nagall am Freitag 19. August 2022, 20:34, insgesamt 1-mal geändert.
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