Nowigrad | Gildorf | das Krankenhaus

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Die Var'Attres wurden enteignet und auf deren Anwesen wird ein Krankenhaus entstehen - zum Teil um die Enteignungen schön zu waschen aber auch aus einem persönlichen Bedürfnis eines gewissen Freiherren heraus.
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Arvijd Kostjunari
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von: vom Krankenhaus zum Krankenhaus
Datum: früher morgen 5. September 1278, Sonntag
betrifft: wer will & Branimir
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Es waren nun etwas mehr als zwei Wochen vergangen, seit die Nilfgarder enteignet und die Villa zu einem Krankenhaus umfunktioniert worden war. Zwei Wochen, in denen sie viel Arbeit in das Projekt gesteckt hatten, finanziert vom Regenten beziehungsweise dessen Berater, der dafür die Dienste auch selbst regelmäßig in Anspruch nahm.
Bisher finanzierte sich das Krankenhaus vor allem durch die Mittel der Krone, aber die Idee, einen Fond einzurichten, der den Ärmsten zugute kam, der war für Arvijd noch nicht ganz vom Tisch. Allein die Umsetzung zeigte sich als deutlich schwieriger als gedacht und er stieß auf mehr Hindernisse als dem Fortschritt zuträglich war.
Dabei kamen seine Forschungen zu kurz und auch die erneute Niederschrift seiner Aufzeichnungen stagnierte, weswegen er - auch wenn Francis wirklich eine große Hilfe und Entlastung war - nach weiteren Ärzten gesucht hatte. Doch die hiesige Gilde betrachtete sein Vorhaben noch immer kritisch, so dass sich keiner der niedergelassenen Ärzte ihm anschließen wollte.

Gerade lag ein Gespräch mit dem Vorstand, Doktor von Gratz hinter ihm, der ihm mit Nachdruck nahe legte, dass es doch zweckdienlich und für alle von Vorteil wäre, der Gilde beizutreten. Für alle in der Gilde vor allem... denn man würde ihm dann Vorschriften machen, Geld von den Patienten verlangen, die Armen nicht mehr behandeln und was er an Neuerungen in der Hygiene etabliert hatte würde mit Sicherheit auch gestrichen werden.
Was geschehen würde, ob man ihm Schläger schickte oder es versucht über den Handelssrat zu hebeln, das wusste der Arzt nicht, er würde es auf sich zukommen lassen und bei Zeiten mit dem Gönner des Hauses besprechen.
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Branimir Kostov
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von: Kostov's Elternhaus (Hafenviertel) zum Krankenhaus
Datum: früher morgen 5. September 1278, Sonntag
betrifft: wer will & Arvijd
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Nach einigen Monaten der Reise durch Redanien, um Land und Leute zu besuchen, kehrte er endlich in gewohntes Gebiet zurück. Das wohlige Gefühl von Heimat und Zugehörigkeit vermisste er sehr, obwohl der letzte Besuch nicht allzu lange her war. Dennoch war er froh, die Familie und die Bekanntschaften wiederzusehen. Der Besuch bei den Eltern gestaltete sich recht kurz. Er kam am Samstag, den 28. August, wieder zu Hause an, aber wollte sich unbedingt am Sonntag die Stelle in dem neuen Krankenhaus sichern.

Der Weg durch die Stadt zum Wohlstandszentrum Gildorf war ein schöner, aber auch umtriebiger Gang, bis er schließlich das Krankenhaus erreichte. Allerlei Händler, Verkünder und alte Bekanntschaften verzögerten etwas seine Ankunft.

Das Krankenhaus erschien ihm von außen irgendwie bekannt... Ja klar, es war einst eine Villa im Besitz der Nilfgaarder. Von außen betrachtet war es ein schönes Gebäude mit ausreichender Belichtung. Branimir begab sich nun ins Innere des Krankenhauses und suchte im Erdgeschoss nach jemandem, der ihm Auskunft geben könnte.
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Arvijd Kostjunari
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Arvijd blickte von seinen Aufzeichnungen auf als jemand das Krankenhaus betrat. Er war gerade alleine im Untergeschoß, ob Ion und Francis überhaupt im Haus waren wusste er nicht einmal, vermutlich hatte er es einfach nicht mitbekommen. Gerade war nicht so viel los, da mußte nicht jede Hand anpacken, zudem war ja auch noch Sonntag, wie er sich Augenblicke später erinnerte.
Er selbst neigte dazu, jedes Zeitgefühl zu verlieren, wenn er in seine Arbeit vertieft war, und sein Ziehsohn hatte schon einmal gemutmaßt, dass er auch über seiner Arbeit einfach verhungern oder verdursten konnte.
Einen schmerzlichen Moment lang dachte er daran, dass der Junge immer noch vermisst wurde.
Dann aber erforderte der Besucher seine Aufmerksamkeit.
Er legte die Lesebrille ab, die er getragen hatte - keines der klobigen Gestelle, die manche der Gelehrten hier trugen, sondern eine filigranere Arbeit aus Kupferdraht und sauber geschliffenen Linsen.
Der junge Mann hatte etwa seine Statur, dass er ein wenig kleiner war als der ältere Arzt glich dieser wiederum durch seine etwas krumme Haltung aus, die sich immer dann einstellte, wenn er zu lange saß oder stand oder sich sonst einseitig belastete.
Sonst war Arvijd aber keiner, der sich in lange Beobachtungen seines Gegenübers verlor, wenn nicht eine Anamnese gefordert war. Ihm konnte es auch passieren, dass jemand mit einer vollkommen neuen Frisur ankam und er bemerkte es nicht.
Auch hier hatte Kolja einmal im Spott gefragt, wie viel man von seinem Gegenüber austauschen konnte ehe er es bemerkte. Seine Theorie war: den ganzen Menschen solange ein Schlüsselmerkmal das gleich blieb, die Jacke zum Beispiel.
Der Arzt war solchen Spott gewöhnt. Wär Kolja jetzt hier gewesen...
Er räusperte sich kurz.
"Wie kann ich euch helfen? Seid ihr verletzt, krank...oder jemand in eurer Familie?"
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Branimir Kostov
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"Seid gegrüßt", begann Branimir und fuhr fort: "Mein Name ist Branimir Kostov, ich studierte in Oxenfurt und bin ausgebildeter Arzt für Seuchen- und Krankheitsheilkunde. Ich schloss mein Studium letztes Jahr ab und begab mich seitdem auf die Reise... bis ich von dem Krankenhaus hier hörte. Seid ihr der Leiter dieser Einrichtung? Würdet ihr überhaupt einen weiteren Arzt einstellen?", fragte er.

Er sah sich gut im Untergeschoss um und studierte auch Arvijds Aussehen. Vielleicht konnte er schon frühzeitig unterscheiden, ob dieser Herr einer der Ärzte war oder doch nur ein Helfer? Nichtsdestotrotz wartete Branimir gespannt auf die Antwort...
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Arvijd Kostjunari
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Arvijd riss sich nun endgültig von seinen Unterlagen los und musterte den jungen Mann über nun gar nicht imaginäre Brillengläser hinweg.
Das ging schnell. Er hatte nicht vor Montag mit Bewerbern gerechnet. Oder sogar vielleicht noch später, immerhin stellte er sich gegen die Gilde. Oder auch gar nicht, es sei denn der Freiherr zerrte irgendeinen Arzt am Kragen hierher der sich wohl in irgendeiner Weise erpressbar gemacht hatte. In der Hinsicht machte er sich nichts vor hinsichtlich dessen Methoden.
Aber nun stand ein Bewerber vor ihm.
"Ich leite diese Klinik. Professor Doktor Kostjunari, derzeit allerdings ohne Lehrauftrag."
Er ließ sich einen Moment Zeit.
"Seid ihr sicher? Es kann sein, dass ihr euch bei der Gilde der Ärzte, Feldschere und Bader unbeliebt macht mit dieser Entscheidung, aber ansonsten gerne."
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Branimir Kostov
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"Freut mich Sie kennenzulernen.", antwortete er.

Branimir war sichtlich verwundert über Arvijds antwort, schließlich sah er darin nichts verwerfliches und fragte ihn anschließend:

"Nun, warum sollte ich mich unbeliebt machen? Gibts konkrete Gründe dafür?"

Er erwartete schon etwas gespannt die Antwort des Professors und mit etwas misstrauen, da er sich nicht sicher war, ob dieses Etablissement wirklich gutes als Ziel hatte...
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Arvijd Kostjunari
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Arvijd nickte. Manieren hatte der Junge wenigstens. Aus gutem Haus. Heutzutage konnte ja fast jeder Medizin studieren, aber ein guter Arzt sollte auch etwas ausstrahlen. So seine Ansicht. Dass er in einem Punkt deutlich irrte wollte ihm nicht in den Kopf.
"Habt ihr es nicht gehört? Die Gilde verlangt ja Geld für jede Behandlung, deswegen können sich nur die Reichen einen Arzt leisten und die gleiche Krankheit, bringt den Armen um. Wir werden von der Krone finanziert, noch... aber das bedeutet, dass wir jeden behandeln können, auch die Armen. Und deswegen habe ich mir den Ärger der Gilde zugezogen, die befürchtet, ich mache ihnen die Preise kaputt."
Der Arzt erklärte geduldig. Er schien es gewohnt, alles zu erklären. Die Jahrelange Arbeit mit Studenten hatte dafür gesorgt, dass er nicht mehr hinterfragte warum er erklären musste. Vielleicht war das aber auch einfach nie seine Art gewesen.
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Branimir Kostov
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Grübelnd strich er mit seiner rechten Hand über das Kinn und hörte Arvijd aufmerksam zu. Er nickte und antwortete dann:

"Nun gut, das ist natürlich ein Risiko, aber dieses Haus scheint für eine gute Sache einzustehen. Also möchte ich helfen und hier arbeiten – vorausgesetzt, ihr erlaubt es", sagte Branimir freundlich.

Er hasste es, wenn Arme sterben mussten, weil aus Gier Gelder für die Gesundheit verlangt wurden. Da fragte er sich schon teilweise, inwiefern das noch mit den Gelübden des Studiums zu tun hatte...
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Danika Szepan
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von/nach: Eine dunkele Gasse -> Nowigrad, Gildorf, Das Krankenhaus
Datum: 05.09.1278 früher morgen
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Irgendwie hatte sie sich das anders vorgestellt. Als sie vor knapp einem Jahr morgens wieder wach geworden war. Danika gönnte sich eine große Katzenwäsche und erst nachdem sie wieder halbwegs sauber war sah sie im Wasser einer Pferdetränke das sie auf einmal ganz anders aussah. Natürlich war es immernoch ihr Gesicht gewesen, aber irgendwie war es doch etwas anders. Nicht nur etwas, sie hatte sich sehr verändert. Was ihr zuerst auffiel war ihre Nase, sie war gerade, sie war kleiner, sie war regelrecht makellos. Aber ihr Gesicht hatte sich nochmehr verändert, sie sah älter aus, sehr viel älter. Sie sah fast so aus wie ihre Mutter. Nur, ihre Mutter sah niemals so schön aus. Ungläubig hatte sie sich fast eine Stunde lang in der Tränke betrachtet und gerätselt was passiert war und vorallem wie das passieren konnte.
Die Antwort fand sie erst viel später, sie hatte gelesen in einem Buch, nur bruchstückhaft. Wirklich gut lesen konnte sie nämlich nicht. Aber das was sie in dem Fall wissen wollte, das konnte sie herausfinden. Es musste ein Djinn gewesen sein. Das es so etwas wirklich gab und nicht nur Geschichten waren. Sie konnte es kaum glauben. Das es dabei auch sehr wahrscheinlich nicht nur gutes bei so einem Wunsch gab hatte sie zwar gelesen, aber erst viel später gemerkt.

Auch in dieser Nacht hatte sie es wieder gemerkt. Irgendein Kerl der sie gesehen hatten musste ihr aufgelauert haben. Hatte sie in eine Gasse gedrängt und an eine Wand gedrückt. Als er versuchte ihren Rock hoch zu schieben hatte sie ihr Messer erreichen können und ihm einen Schnitt an seinem Arm verpassen können. Zum Dank schlug er sie zwei mal. Das war der Grund warum sie nun blutend kaum vorwärts kam. So wie sich das anfühlte blutete ihre Lippe und sie schmeckte Blut. Außerdem musste ihr linkes Auge zugeschwollen sein, sie sah nicht besonders viel. Sie seufzte und hielt sich an einer Hauswand fest. Trotzallem war sie froh das sie davon gekommen war. Beim letzten Mal war sie nicht so glimpflich davon gekommen und es endete auf unschönere Art und Weise für sie.

Mühsam näherte sie sich dem einzigen Haus im dem im Moment Kerzenlicht zu sehen war. Taumelnd Schritt sie durch die Tür, ein leises. "Hilfe" kam über ihre Lippen ehe sie zur Seite kippte und auf dem Boden liegen blieb. Ein kleiner Körper vielleicht 1,50 m, das blutige Messer immer noch in der Hand. Einen langen Umhang übergezogen, Stiefel, sonst nichts was sie dabei hatte. Die Kapuze auf dem Kopf.
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Arvijd Kostjunari
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Der junge Mann zögerte nicht lange. Ob das eine der Eigenschaften war, die Arvijd schätzte blieb unbeantwortet. Er nickte nur, natürlich erlaubte er es und ließ sich dann von der kleinen Gestalt ablenken, die durch die Türe stolperte und leise um Hilfe rief.
Bis in den Hauptraum hatte sie es geschafft ehe die Kräfte sie verließen.
Mit zwei schnellen Schritten war er bei ihr, verschaffte sich kurz ein Bild, das war nötig.
"Wie es aussieht habt ihr gleich eure erste Patienten Doktor... Kostov." wandte er sich an den Bewerber. Der Name war ihm gerade rechtzeitig noch eingefallen.
Er hatte nur kurz abgschätzt ob der Patientin ein Schaden entstehen würde wenn er sie als Übungsfall verwendete, war aber zu der Erkenntnis gelangt, dass dem wohl nicht so war. Nun ließ er den Neuen machen und sah ihm vollkommen ruhig zu.
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