Hafenviertel | Hauptquartier der Stadtwache von Nowigrad

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Nahuela Mughwadi
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Der Kälte folgte ein Gefühl als riesele warmes Wasser in feinen Tropfen über ihren Körper, doch es verblasste schnell und zurück blieb Erschöpfung. Valeska rührte sich und stieß etwas aus, dass wie ein Fluch klang. Na immerhin noch so weit am Leben...
Nahuela stemmte sich hoch, setzte sich gegen den Protest von Muskeln und Kreislauf auf. Wenn man in der Schule der Faithel fiel, bekam man schnell eine Lektion im wieder Aufstehen und diese war nicht angenehm. Daher war es fast ein Reflex, hochkommen zu wollen - kurz sah sie sich sogar nach ihrem Schwert um, dann aber erinnerte sie sich, wo sie war und gleichzeitig rollte eine Welle der Übelkeit durch ihren Körper. Sie drehte sich weg, krümmte sich zusammen und übergab sich krampfhaft. Viel hatte sie nicht im Magen, aber das machte es auch nicht gerade besser.
Sie fühlte sich, als hätte sich ihr Innerstes nach außen gekehrt. Schwer atmend lag sie auf der Seite, Valeska den Rücken zugekehrt und für den Moment mit sich selbst beschäftigt. Verfluchter Vogel... Dem wollte sie gern zustimmen, aber ihr fehlte für viele Atemzüge die Stimme und die Kraft. Und als sie beides endlich gesammelt hatte, war ihr Verstand nachgerückt und hatte den Vogel aus der Schuld entlassen. Niemandem außer sich selbst konnte sie die Schuld hierfür geben.
"Eine Unachtsamkeit, die mir zuletzt als Cule - als Schülerin - passiert ist.", antwortete sie mit rauer Stimme und etwas schleppend auf Valeskas Frage, wenn auch etwas verspätet. Aber damals hatte ihre Mutter sie begleitet und der Fehler hatte keine Konsequenzen für Leib und Leben gehabt. Sie atmete durch, unternahm einen zweiten Versuch, sich hochzustemmen, scheiterte aber kläglich. Ihr ganzer Körper zitterte bei der geringsten Kraftanstrengung... Was für eine Strafe! Immerhin konnte sie sich herum wälzen, um der Wächterin in die Augen zu sehen.
"Die Geister sind machtvoll, vergiss das niemals fennek. Und sie verlangen Demut." Nahuelas Mundwinkel verzogen sich leicht. "Eine Disziplin, in der ich nicht sonderlich gut bin." Sie musterte das Füchslein. "Ist alles in Ordnung?" Nur halb Sorge. Teilweise auch ein Test, ob der Effekt auf Valeska den Eindruck machte, den sie erwartete. Vielleicht auch erhoffte. Die Episode mochte ihrer Strategie in die Karten spielen... Nur wie das Mädchen dazu bringen, Sokolov davon zu erzählen? Um keinen Verdacht zu wecken, würde sie es wohl oder übel dem Zufall, oder besser dem Mitteilungsbedürfnis der anderen Frau, überlassen müssen.
Wie schnell sich ein Blatt wenden konnte. Eben noch war sie diejenigen gewesen, die die Oberhand hatte und jetzt war sie fennek ausgeliefert, schwach wie ein Kind. Das würde ein interessantes Bild geben, wenn der Feldwebel sie zurück in ihre Zelle schleppte. Plötzlich musste Nahuela entgegen des elenden Gefühls lachen, herzhaft und echt, wenn auch schwach. "Gut für deine Position in den Augen der Gorillas." Man musste aus allem seine Vorteile ziehen. Sie grinste schief. "Schlepp mich zurück in meine Zelle und denk dir schon mal einen markigen Spruch aus." Sie trug ihre Niederlage mit Fassung.
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Valjan Novka
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Und jetzt kotzt sie sogar noch in dieselbe Ecke wie Sokolov. Was hat dieser Raum nur in sich?
Was Valeska dem Freiherrn erzählen würde, wusste sie selbst noch nicht. Oder wann er überhaupt für sie Zeit hätte, obwohl sie sich schon dazu entschlossen hatte Schura als sein Ohr zu verwenden; was sie ihm erzählte würde schon irgendwann ankommen und Slava wird schon bald merken, dass man ihn über ihr Tun ausfragen konnte. Dennoch 'Hey Schatz, wäre heute fast gestorben' war für heute Abend vielleicht nicht die beste Begrüßung... am Ende macht er sich noch Sorgen.

Ihr selbst wurde bewusster in welcher Position sie eigentich saß. Nicht nur irgendwo zwischen Nahuela und Slava: zwei selbstüberzeugten Besserwissern. Sondern auch zwischen Nilfgaard und Nowigrad. Zwischen dem Kaiser und dem Regenten. Dem aufkommenden Krieg. Dabei wünschte sie sich nur, dass sich alle lieb hätten und gemeinsam im Bau kuscheln. Ein gewagtes Ziel.

„Kalter Kaffee?“ Sehr viel mehr hatte sie gerade nicht am Gürtel, aber das Zeug kam aus dem Süden und sie hatte gehört, dass es gegen Alles half. Zumindest in Erde. Das Füchslein schien sich gut zu erholen, die Farbe kehrte ins Gesicht zurück und die Atemnot geriet wieder in Vergessenheit. Ein Mundwinkel zog sich amüsiert nach oben, als Nahuela feststellte es nicht so mit Demut zu haben. Wirklich gelernt hatte Valeska es wohl auch nicht, sonst wäre sie nicht hier. Nur wann es gut ist sie zu zeigen oder zumindest so zu tun. Nicht ganz unbesorgt fragte die Serrikanierin nach. War alles in Ordnung? Nein, ganz sicher nicht. Es gab schon vorher genügend Scheiße zu beachten. Aber so half der Gedanke nicht weiter.

Sie zog die Beine an, legte die Arme auf den Knien ab. „Ich bade noch in der Euphorie nicht gestorben zu sein...“ Sie würde sie am Strang mitreißen. Diese Aussage war soweit geklärt. „Es macht mir...Angst?“ Fennek musterte zurück. „So... ausgeliefert? Diese Lektion fühlte sich zu... flott an. Wie... na ja, kaltes tiefes Wasser ohne schwimmen zu können.“ Und sie konnte nicht wirklich schwimmen. Sie verfiel ins Grübeln, so ganz bekam sie die Ereignisse noch nicht zusammen. Die Fakten daraus würden sich langsam setzen. „Ich denke, mir fehlt nichts. - Du siehst furchtbar aus. Nicht ganz so furchtbar wie vorhin. Aber furchtbar.“

Doch Valeska nickte, lachte den Moment mit, die Gorillas ja. Sie stand müde auf, sammelte ihr Zeug ein, schob den Stuhl zurecht und half Nahuela hoch. Einen Arm zog sie über ihre Schulter und packte sie mit der andern Hand an der Hüfte. Auf Fesseln verzichtete sie, als sie sie wieder den Gang vor zu den Zellen schleppte. Einen markigen Spruch hatte sie nicht, nur ein schiefes Grinsen. Soll sich der Dachs selbst etwas einfallen lassen.
Zuletzt geändert von Valjan Novka am Donnerstag 7. Dezember 2023, 10:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Nahuela Mughwadi
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Nahuela blieb vorerst auf dem Rücken liegen und betrachtete die nicht im geringsten schöne Decke. Ihre kleine Füchsin hatte Angst und in diesem schwachen Moment wollte die Serrikanierin fast Mitleid haben, riss sich aber weitestgehend zusammen. "Ja, so kann man es beschreiben. Die Welt der Geister ist nicht gemacht für die Lebenden und jeder Schritt hinein kann der letzte sein. Angst ist allerdings grundfalsch. Respekt sollte man haben, aber keine Furcht. Das wittern sie wie eine Blutspur.", erwiderte sie leise mit rauer Stimme. Sicherlich war ihr bewusst, dass Valeska auch das Band meinte, was sie zwischen ihnen beiden geschlagen hatte. Nahuela musste sich den Gedanken gefallen lassen, ob sie bis zum Ende gehen würde, zu Lasten dieses Kindes, das außer einer zu neugierigen Nase eigentlich keine Schuld auf sich geladen hatte. Sie würde diese Entscheidung treffen, wenn es so weit war. Noch hoffte sie darauf, gegen die Schlange von Nowigrad zu gewinnen.
Die Welt schwankte einmal mehr, als fennek sie auf die Füße zog oder besser: ihre ihre Füße lieh, denn Nahuelas Beine wollten sie partout nicht tragen und ihr war furchtbar schwindelig. Ohne Valeska wäre sie keinen Schritt weit gekommen und entsprechend ließ sie einfach den Kopf hängen, bemüht einen Fuß vor den anderen zu setzen. Die Wache nahm sie dabei nicht wirklich wahr, zu konzentriert war sie auf den Weg und sie fühlte Erleichterung, als die Dunkelheit der Zelle sie wieder umfing. So verrückt dieser Gedanke auf war.
Schwer sank sie auf die Pritsche, ließ Valeska allerdings auch nicht sofort los, sondern zog sie ein Stück weit mit sich herab. Eine Hand halb auf Valeskas Wange, die Fingerspitzen in ihrem Nacken, dirigierte sie das Gesicht der Wächterin nah und drückte ihr einen Kuss auf die andere Wange. "Ich danke dir, sayiir fennek. Und wenn die Schlange mich am Leben lässt, beheben wir das mit ha'daja und vor allem das mit deinen Kampfkünsten." Immerhin ging es ihr wieder gut genug, dass der Spott zu hören war, der so sehr Teil von ihr war. Sie ließ Valeska los und streckte sich auf der Pritsche aus. Ihr Körper war unendlich müde, ihr Verstand allerdings reflektierte noch, was eben geschehen war und wie sie es zukünftig verhindern könnte. Ohne die Talismane? Wohl kaum... Tief atmete sie durch und schloss die Augen.
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Valjan Novka
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Ganz traute sie Nahuela nicht, als sie Valeska zu sich zog und war über diese kleine Zärtlichkeit überrascht. Dennoch schloss sie die Augen, diesmal nicht um zu sehen, sondern um den ebenso rauen Lippen der Serrikanierin nachzuspüren. Valeska lächelte bei den Worten und gab den Kuss zurück – auf die Stirn: „Ich weiß.“ Ein Finger strich noch sanft über den Kopf der Kapitänin, aber dann ließ sie sie wie ein schlafendes Kind zurück.
Selbst die Tür schloss sie nicht übermäßig laut. Dem Dachs zeigte sie nur den ausgestreckten Zeigefinger und im rechten Winkel dazu ihren Daumen. Er würde den Witz kennen, bei dem der Zeigefinger die Größe eines Skelligers angibt und der Daumen die Länge seines besten Stücks. Bei Zwergen oder kleinen Menschen war das anders herum, was dem Wächter mit einer neunzig Grad Drehung der Hand zeigte. Der Daumen in die Höhe, der Zeigefinger waagrecht. „Und niemand fässt sie an…“

Hoffentlich würde das reichen. Die Wache hatte sie soweit, weibliche Gefangene einigermaßen in Ruhe zu lassen, aber den Männern des Regenten hatte der Feldwebel nichts zu sagen und gehörte eigentlich nicht dazu. Wenn der Freiherr nichts anderes bestimmt hätte. Ruhig ging Valjan ab. Innerlich jedoch war sie aufgewühlt. Gerade hatte sie verdammt viel erlebt und ebenso viel gelernt. Die Geister, das Ha'Daja, Fennek, Raben... und

Die Schlange und die Katze. Konnte sie Zusammenarbeit schaffen? Vertrauen gar? Sie bohrte an den harten Schalen beider, das merkte sie. Wusste natürlich nicht wie weit beide das aus eigenen Vorteil zu ließen, aber es war ein Schritt, ob dieser am Ende reichte würde wird sich zeigen. Menschenleben konnten Slava erschreckend wenig bedeuten. Und Nahuela? Wurde Zeit die Seeleute der Flussaster zu befragen.

<zum Hafen>
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Nahuela Mughwadi
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von/nach: Lagerhalle an den Docks --> Kerker - Verhörraum
Datum: 19. August 1278
betrifft: Ion, Slava
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Nach dem Traum, in dem ihr Toralar begegnet war, hatte Nahuela sich nicht mehr in die unsichtbare Welt hinaus gewagt. Dieser Geist, der keiner war, beschäftigte sie mehr, als sie vor sich selbst zuzugeben bereit war. Zwar war sie wie vesprochen umgezogen und musste sich jetzt den Weg über die Geisterwelt nach draußen nicht mehr hart erkämpfen, dafür fehlten ihr immernoch ihre ha'daja und in gewisser Weise fehlte ihr auch der Mut. Asad'hi reagierte auf den Geist Toralar mit einer so vehementen Ablehnung, dass es Nahuela wiederum alarmierte. Es war ihr bisher nur einmal passiert, dass ihr Schutzgeist fast zu ihrem Verhängnis geworden war und damals war es die Dummheit der Schülerin gewesen. Die große Katze war ein sehr alter Geist und hatte entsprechenden Weitblick - wenn so ein Schatten derart aggressiv und ohne rücksicht auf den an sie gebundenen Menschen auf einen anderen Geist los ging - das sie überhaupt auf einen anderen Geist los ging - hatte das eine tiefere Bedeutung und diese durfte Nahuela nicht außer Acht lassen. Es war zwar keine Angst, die sie empfand, aber eine gehörige Portion Respekt. Ohne vorbereitet zu sein, wollte sie eine solche Begegnung nicht erneut zulassen.
Also wurde es langweilig, wenn nicht gerade Fennek auftauchte und sie mit Fragen löcherte. Interessanten Fragen, die tief blicken ließen. Am Ende hatte er Fuchs wohl tatsächlich jemanden gefunden, der die Frau in ihr verlockte. Nahuela freute sich insgeheim für das Mädchen und ließ trotzdem keine Gelegenheit aus, sie aufzuziehen und zu drangsalieren. Das Unwissen, dem sie hier begegnete, war aber auch zum Schreien. Wie konnten die Mütter der Nordlinge ihre Töchter nur so dumm in die Welt laufen lassen und dann meinen, es erkläre sich schon alles von selbst? Kein Wunder, dass die Frauen hierzulande alle Nase lang mit dem nächsten Kind schwanger gingen und nur darauf warteten, im Kindbett zu sterben. Schafe, allesamt. Der Fuchs jedenfalls war Nahuela inzwischen wert genug, ihr die Wolle abzuscheren und so referierte die Ältere schon mal, bis der Jüngeren die Ohren brannten.
Doch diese Gespräche waren dennoch nicht tagesfüllend und Nahuela beschäftigte sich daher den Rest der Zeit damit, ihren Körper in Form zu halten. Sabarra war ein Tanz, den man auch in der Enge einer Zelle tanzen konnte und für einfache Kraftübungen war ebenfalls genügend Platz. So war das Bad bald wieder obsolet, aber das hatte so kommen müssen und die Kapitänin war was das anging der gelebte Zwiespalt. Sie konnte genauso gut verroht und verlottert existieren, wie sie sich heraus putzen konnte.
So war sie nach den wenigen Tagen zwar körperlich fit, dafür schlecht gelaunt und ihre Kleidung in einem Zustand, den sie selbst nach Wochen auf See selten erreichte. Schweiß- und Schmutzflecken überall, hier und da sogar ein Riss, ein Knie durchgescheuert. Sie wusste auch ziemlich, wie sie vermutlich roch, nur verlor man das Gefühl dafür irgendwann, wenn man nur vom eigenen Gestank und dem der Zelle umgeben war. Und in diesem Zustand latenter Gereiztheit holten die Wachen sie aus ihrer Zelle und wie immer, versuchte sie diese zu provozieren. Funktionierte leider nur nicht mehr so gut, wie noch zu Anfang. Sie hatte wohl einfach einmal zu oft gebissen. Dabei reichte die Langeweile inzwischen sogar aus, das sie ernsthaft in Erwägung zog, mit einem der Männer einfach ein bisschen Spaß zu haben. Aber nicht mal dazu ließen sie sich verleiten.
Man brachte sie in den ewig gleichen Verhörraum, wo sie sich auf einen Stuhl lümmelte, weit über den Tisch gebeugt, den Kopf in die gefesselte Hand gestützt. Ihre dunklen Augen musterten die beiden Wachen, halb amüsiert, halb genervt. "Mit euch war es lustiger, als ihr noch versucht habt, mich zu betatschen.", stellte sie fest und fragte sich, was sie eigentlich schon wieder hier sollte. Es gab eigentlich nichts mehr zu besprechen. Vielleicht verkündete man auch einfach ihr Urteil. Wobei sie den Aufwand nicht verstand. Man könnte sie auch einfach einen Kopf kürzer machen, dann war ihr Aufenthalt hier weniger teuer.
Zuletzt geändert von Nahuela Mughwadi am Donnerstag 25. April 2024, 21:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Vyacheslav Sokolov
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Als Slava den Verhörraum betrat war sein Gast bereits Anwesend. Er wäre normalerweise vor ihr da gewesen, aber etwas hatte ihn unterwegs noch aufgehalten. Er hätte ihn auch ganz und gar nicht gestört, selbst auf sie zu warten, vor allem jetzt nicht...
Als er den Raum betrat rannte er beinahe gegen die olfaktorische Wand.
Es stank schlimmer als ein U-Boot bei Landgang.
"Meine Güte... Ich hatte angeordnet, dass man euch baden lassen soll..." aber entweder wollte sie nicht oder... sie wollte vermutlich nicht. Dass eine der Wachen ihr verweigerte was eigentlich erlaubt war schloss er kategorisch aus. Hätte sie es gewollt, sie hätte es durchgesetzt, vermutlich sogar wenn er es nicht erlaubt hätte. Vielleicht war das eine Form ihres Protests gegen das Eingesperrt sein... oder es gefiel ihr schlichtweg... Oder färbte der Katzenhexer auf sie ab?
Dabei hieß es doch, Katzen wären so sauber.
Ihren letzten Satz hatte er nur so halb mitbekommen während er die Türe hinter sich schloss, gerade genug um grob den Kontext rekonstruieren zu können.
"Werdet ihr nicht ausreichend betatscht? Dabei sollte es euch doch an nichts fehlen..."
Während er auf dem noch freien Stuhl mit Blick zur Türe Platz nahm. Papier hatte er an diesem Tag keines bei sich, also setzte er sich nur und musterte sie aufmerksam. Eigentlich war der Grund weswegen er hier war ernst, aber gerade dann zeigte er immer einen Hang dazu es ins Lächerliche zu ziehen.
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Nahuela Mughwadi
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Ith'fiah betrat den Raum, doch Nahuela schien vergessen zu haben, wie man sich ranghöhreren Offizieren gegenüber verhielt. Nur das sie es nicht vergessen hatte, sie betrachtete das Nordling-Männchen einfach einen Moment mit den Augen der Serrikanierin, dann mit denen der Nilfgaarderin und die der Faithel ließ sie geschlossen. "Was kümmert's Euch? Das Bad ist nur so gut wie die Kleidung, die man danach trägt und der Raum, in den man zurück kehrt. Zu den ewig gleichen Ratten..." Die asad'hi erfolgreich in ihre Löcher getrieben oder zerkaut hatte, "und dem ewig gleichen Unrat.", gab sie also zur Antwort, ohne Begrüßung oder sonstige Floskeln. Allein dies hätte einem Kenner jener Frau im Katzenpelz wohl gewarnt, dass an dem Pulverfass ihres Temperaments gerade eine kurze Lunte brannte. Sie gab sich hingelümmelt, aber sie war alles andere als entspannt. Diese ganze Haft war ein Affront gegen sie und ihre Position.
Kapitänleutnant Mughwadi war es gewohnt, dass es über ihr eine ganze Weile nichts gab und dann vielleicht irgendeinen vergessenen Gott. Auf See war sie das Gesetz. Die Herrin über Leben und Tod, die Strafe mit der Peitsche in Persona. Daran war sie nun seit einer ganzen Weile gewöhnt und sich hier geduldig zu geben, brav abzuwarten und die artige Gefangene zu spielen, ging ihr gehörig gegen den Strich. Mal hierhin zitiert, mal dorthin. Sie hatte ihren Teil beigetragen, hatte Hochverrat begangen für eine fixe Idee und was war das Ende vom Lied? Sie verrottete. Eine Etage höher als noch zuvor und mit einem Fenster, aber sie verrottete. Und das Männchen besaß die Frechheit, darüber die Nase zu rümpfen und Witzchen zu machen.
Ihre schwarzen Augen hielten dem Blick aus Sokolovs Schlangenaugen stand.
Und dann war sie plötzlich auf den Beinen, Ketten klirrten, als sie die Hände fast schon auf den Tisch hämmerte, um sich weit über diesen in Sokolovs Richtung zu beugen. Dwimeritketten, aber sie brauchte Asad'hi nicht, um schnell zu sein. Die Wachen zuckten, aber hätte sie wirklich angreifen, wirklich dem Tisch genügend Impuls geben wollen, sie wären zu langsam gewesen. Der Mann auf der anderen Seite blieb ruhig, sah sie an. Nahuela bleckte die Zähne in einem freudlosen Lächeln. Braver Junge.
"Ihr spielt mit meiner Geduld, Freiherr. Macht mir einen Prozess oder vollzieht meinetwegen das Standrecht. Was wollt ihr noch?" Zumal es genau genommen guter Wille ihrerseits war, dass sie nun, da sie einmal in der neuen Zelle war, nicht mit Hilfe von asad'hi ein Blutbad anrichtete, auch wenn sie das selbst vielleicht nicht überlebte. Es wäre allemal besser als warten.
Der Freiherr lächelte geheimnisvoll und sagte: "Geduld.", was durchaus geeignet war, Nahuela auch noch den Rest der Palme hinauf zu treiben, aber sie war alt genug, um das Spielchen zu kennen. Es wurde inem kein sündhaftr teures Kriegsschiff anvertraut, wenn man nicht auch in angespannten Situation besonnen genug blieb, um wohl überlegte Entscheidungen zu treffen. Etwas, dem Nahuelas Impulsivität immer entgegen gestanden hatte, aber sie war lernfähig und dann kam einer ihrer Wächter ein Stück näher.
"Setzt Euch, Sera.", sagte er.
Es dauerte einige Herzschläge, dann warf sich Nahuela unwirsch zurück auf ihren Sitz und gestikulierte in Richtung eben dieser Wache. "Und Nein. Es nimmt mir zu allem Übel die Legitimation, meine Langeweile an ihnen auszutoben.", schnaubte sie. "Meine Lehrerin pflegte zu sagen, dass die fünf Energien eines Wesens gleichmäßig bedient werden müssen. Die Geister, der Intellekt, die Seele, der Körper, die Sexualität.", zählte sie an den Fingern ab. Unschwer zu erraten, welche be ihr gerade ausdörrten.
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Avarion DeSpaire
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Ion stand vor der Tür als er die wütende Stimme der Serrikanerin hörte. Und dann Slavas, die um so ruhiger war. Der Magus hatte sich einen Moment Zeit genommen. Die Magischen Wellen in diesem Gebäude waren ungewöhnlich. Sie schienen in einem schwarzen Loch zu verenden, oder dieses zu meiden. Seine Sinne mahnten ihn zur Vorsicht. Und er musste seine Beisammen haben. Es ging um ein Gespräch mit einer Seele.
Die Wache, die ihn hinein begleitet hatte musterte den Mann neben sich skeptisch, mit seiner tief ins Gesicht gezogenen Kapuze und den Mantel mit den Stickereien drauf. Offensichtlich ein Zauberer. Ion waren die Blicke auf ihn nicht entgangen. Manchmal sollte er sich etwas mehr hinter einer Maske verstecken. Auch wenn der Freiherr Ion viele Freiheiten verbriefte, so waren sie leider kein Freifahrtschein gegen die offenkundige Anfeindung seiner Rasse.
Ruhig klopfte Ion an die Tür und wartete nicht darauf, das jemand ihn herein bat. Schließlich wurde er erwartet und das klopfen diente lediglich dazu die Aufmerksamkeit er im Raum befindlichen auf eine ankommende Person aufmerksam zu machen.
Als er dann die Tür öffnete lief er gefühlt gegen eine Wand. Nicht das es für ihn bis zum Himmel stank. Es waren die ganzen Informationen, die in dem Geruch enthalten waren. Toralar konnte an den feinen Noten darin riechen was dem Auge verborgen blieb. Offensichtlich hatte die Gute mehrere Tage nicht das Vergnügen eines Bads gehabt. Sein Auge erkannte, das die Kleidung ebenfalls gelitten hatte unter dem Aufenthalt im Kerker. Ihre Haltung und der laute Ton zuvor verrieten ihm, dass sie ungehalten war. Verständlicherweise.
Ion trat ein, nickte Slava grüßend zu und seine unterschiedlichen Augen suchten die Ihren. "Grüße." sagte er nur und stellte sich neben Slava. Floskeln wie: 'Wie geht es euch?' , 'Habt ihr gut geschlafen?' oder 'Behandelt man euch gut?' schluckte er herunter und wand sich an Slava. "Weiß die Kapitänleutnant Mughwadi bereits, warum sie hier ist?" Ein Schmunzeln huschte über seinen Mundwinkel, gerade lang genug um gesehen zu werden, aber nicht lange genug um zu provozieren.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Die kurze Lunte hatte Slava wohl bemerkt, aber er wäre nicht er selbst, wenn er nicht dort weiterstachelte, wo es weh tat. Er provozierte einfach zu gerne und hatte viel zu selten die Gelegenheit dazu. Sein Lieblingsopfer war in Wyzima und überhaupt hatte er sich ja vorgenommen, mit Jakob keinen Streit mehr anzufangen.
Dabei war sein Leben hier einfach zu ernsthaft geworden, Markin fehlte ihm, dem gegenüber er den ungehobelten Klotz spielen konnte und der einen langen Geduldsfaden hatte was seine Spielchen anging.
Hier trug er feine Kleidung mit steifem Kragen und ging auch tatsächlich in der Rolle des Politikers auf weil es ihm wieder aller eigener Erwartungen einfach lag.
Aber er vermisste die legere Kleidung, die Zeiten als freier Stalker in der Zone und dass er selbst nicht jeden Tag Zeit hatte zu duschen. Nahuela musste das nun ausbaden. Dabei wusste er sehr gut, dass er dieser Frau derzeit vermutlich sogar körperlich unterlegen war. Auch wenn er langsam wieder zu Kräften kam, er hatte lange nicht mehr trainiert, sollte sein Herz schonen und auch wenn seine Reflexe vermutlich immer noch gut waren, sein Rücken würde ihn für jede schnelle Bewegung bestrafen. Das einzige was er vorweisen konnte Nerven aus Stahl. Aber klug oder nicht, die stellte er zur Schau.
Es war vorhersehbar gewesen, dass sie so reagierte, für ihn jedenfalls. Erstaunlich wie wenig Menschenkenntnis die Wachen zumeist besaßen.
"Geduld"
Und weil die Wache die dann schon dazu ermahnte sich zu setzen...
"Es braucht eben eine Weile... die Mühlen mahlen hier manchmal erstaunlich langsam."
Er hatte etwas vor und sie würde es erfahren. Auch das verriet sein Lächeln.
Und die Wachen hielten sich ruhig. Ein anderer Gefangener wäre vermutlich nicht nur mit Worten sondern auch mit Schlägen zur Räson gebracht worden.
Sein Blick wanderte nun kurz zu Ion, der sich mit einem Klopfen angekündigt hatte und nun eingetreten war. Er nickte ihm zum Gruß zu und richtete seinen blick dann wieder auf die Gefangene.
"Wenn ihr etwas braucht... mehr Bewegung... Sex... hm... Kreuzworträtsel gibt es vermutlich noch nicht, sagt es... Es gibt männliche Prostituierte... oder auch weibliche, je nachdem was ihr lieber habt. Oder ich lasse die Tür zu den Hexern aufsperren, es heißt, die machen besonders viel Spaß... ich konnte es noch nicht ausprobieren." Und dann wieder an Ion gerichtet:
"...Nein, sie weiß noch nicht worum es geht. Ich war gerade dabei... Aber es dient sicherlich auch dazu, Langeweile zu vertreiben."
Damit wurde er wieder ernst.
Er griff langsam in die Innentasche seines Klappenrockes und holte etwas heraus, das er dann zunächst in der geschlossenen Faust behielt und dann behutsam auf den Tisch legte. Ein Kristall.
Nicht irgendeiner, denn dieser beinhaltete die Seele seines verstorbenen Freundes.
Vorerst kommentierte er aber nicht sondern überließ es der Frau, es sich anzusehen, in welcher Welt auch immer, und beobachtete neugierig ihre Reaktion.
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Nahuela Mughwadi
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Auf den Elfenmagus reagierte die Serrikanierin diesmal überaus angespannt. War es vorher einfach nur ihr Temperament gewesen, dem sie entgegen aller Disziplin Freiraum gegeben hatte, passierte nun in gewisser Weise das Gegenteil. Ihr Instinkt wollte gewaltsam Freiraum und zwar um möglichst viel Abstand zwischen sich und cha'rab alba zu bringen. Nur ihre Disziplin verbot es und nagelte sie an den Sitz, während ihre Augen einen Punkt neben dem Kopf des Elfen musterten und sich dann unter gesenkten Lidern einen Moment lang nach innen zu kehren schienen. Sokolovs Worte gingen dabei fast an ihr vorbei, so konzentriert war sie auf die Geister, doch sie blieb von diesen abgeschnitten... Was bis eben noch ein Ärgernis gewesen war, begrüßte sie nun durchaus: die Handfesseln, die die Verbindung in die unsichtbare Welt kappten. Und damit die der Großen Katze zu ihr - ob Rabe und Katze irgendetwas miteinander anstellten konnte sie daher weder sehen, noch berührte es sie diesmal. Zugleich beklemmend und erleichternd.
Und so wie die Spannung in ihre Glieder gekrochen war, floss sie wieder ab. Ihre Lider hoben sich und die schwarzen Augen hefteten sich auf das was Sokolov zwischen sie legte. Ein Kristall. Eine gefühlte Ewigkeit sagte sie gar nichts und sah das Kleinod nur an, ohne Anstalten zu machen, es zu berühren oder sonst wie darauf zu reagieren. Sie konnte nicht hinein blicken, daran hinderten sie die Ketten, aber sie wusste, was sie vor sich hatte und sie ahnte, wem sie diese Begegnung verdankte.
"Ich habe in der realen Welt bereits einen Keim gesäht, auf das wir uns treffen werden."
Ohne den Kopf zu wenden, schwenkte ihr Blick auf den Magus. "Welche ist es?" Sie hatte mehrere gesehen, dort drüben in der Welt des Wesens, das sie zu diesem Zeitpunkt noch für einen eigentümlichen Geist gehalten hatte. Inzwischen nicht mehr, aber nun war es zu spät, sich Gedanken darüber zu machen.
Die Saat war aufgegangen.
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Avarion DeSpaire
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Ion schmunzelte. „Ein Bad und frische Luft würde bestimmt nicht Schaden.“ Griff er Slavas Worte auf. „Freigang im Hof oder unter Aufsicht.“ er wusste aus Erfahrung das so etwas Gefangene zugänglicher machte und somit gefügiger. Oder schlicht weniger aggressiv und aufmüpfig.
Sie betrachtete den Kristall und er betrachtete sie. Im ersten Augenblick wusste Ion nicht genau was sie mit „welche ist es?“ gemeint hatte. Der Blick auf die Geisterwelt, wie sie sie sah, war für ihn neu gewesen und die meiste Zeit war es Toralar gewesen, der mit ihr agiert hatte. War sie in der Lage die Tiergeister der anderen zu sehen? Eine gewisse Neugier schlich sich in Ions Gedanken.
Aber er hatte eine Ahnung worauf sie hinaus wollte und fragte sich, ob sie bereits jetzt sehen konnte, worum es sich handelte. „Ein Gefallener und Freund.“ antwortete er daraufhin. „Wir suchen das Gespräch mit ihm um herauszufinden wie es weiter gehen soll.“ Ions Worte klangen ruhig und sachlich. „und ihr verfügt über die Gabe in die Welt der Geister sehen zu können. Anders als ich es kann.“
Damit wand er sich wieder an Slava. „Ich würde aber einen anderen Ort für dieses Unterfangen vorschlagen.“ Seine flache Hand, Abstand gebietend, deutete auf die Wand hinter der es in Richtung magieblockierende Zellen ging. „Was auch immer dort ist, es stört die magischen Energieflüsse. Wie ein schwarzer Fleck der keine Energien duldet. Es könnte auch die Kommunikation mit dem Kristall stören.“
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