Bordell | Nachtigall

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Vajdan Jaromer
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Lebenslauf: Vájdan

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vom: vom Platz des Hierarchen
Datum: 13. August 1278, Freitag
betrifft: Einar/Ragnar, oder wer will
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Alle wichen dem Blick des Skelligers aus, alle bis auf einen.
Der hochgewachsene aber schlanke junge Mann hatte die Türe aufgehalten, damit es der Hüne leichter hatte, den Lüstling hinauszubefördern, und nun starrte er ihn an. Etwas wie ein Déjà-vu hatte ihn befallen. Die Gesichtszüge waren andere, sie Sprache und die Stimme ebenfalls, auch Frisur und Kleidung gleichen sich nicht aber alles andere erinnerte ihn an jemanden.
Auf den ersten Blick schien die Gemeinsamkeit allein die Größe zu sein, aber da war noch mehr im Wesen des Skelligers... Wäre er unbedachter gewesen oder hätte zu Impulsivität geneigt, er hätte den Kerl vermutlich mit Nathanael angesprochen. Aber zu beiden tendierte er nicht.
das sie eine Gemeinsamkeit verband, eine ganz andersgeartete, eine vergleichbar Erfahrung, darauf wäre selbst sein messerscharfer Verstand nicht gekommen.

Viel mehr machte ihm zu schaffen, dass es diesem Reisenden, und noch dazu einem einfach Menschen, so leicht gefallen war, ihn zu enttarnen. Umso mehr war es ihm dann ein anliegen gewesen, sich der Beobachtung seiner Verfolger zu entziehen. Ebenso einfach Menschen, ihrem Herrn loyal ergeben, aber eben Menschen. Unerfahren im Umgang mit Magie und Täuschung, und auch wenn er kein großer Zauberer war, seine unterschwellige Kraft war noch unauffälliger als deren Zauber und die wenigsten Menschen konnten sich entziehen. Niemand im Grund, bis auf den einen.
Und so frei er sonst von Gefühlen dieser Art war, der Umstand missfiel ihm.

Und so kam es, dass er sich in einem Moment des Trubels einfach davongemacht hatte, er hatte seinen Wächtern suggeriert er bliebe kurz stehen und tauchte dann in der Menschenmenge in eine andere Richtung unter.
Und dann hatte er sich unversehens - nein, ganz richtig war das nicht gewesen, denn er kannte sich in Nowigrad auch einigermaßen aus - zunächst vor der Feuerlilie wieder, dem Bordell, dem er bei seinem letzten Besuch seine Aufwartung gemacht hatte. Nur um festzustellen, dass die auf unbestimmt Zeit geschlossen worden war. Er hatte zunächst keine Reaktion gezeigt, all seine Entscheidungen und Überlegungen spielten sich in der Regel allein in seinem Inneren ab, aber weil er einmal gelernt hatte, dass es die Menschen irritierend fanden, wenn er zu schnell von einer Handlung in die nächste wechselte, baute er mittlerweile Füllgesten ein. diese gerieten mitunter gekünstelt, aber immer hin gab er sich Mühe.
So zuckte er mit den Schultern, seufzte und setzte seinen Weg fort. Wenn er schon einmal vor einem Bordell stand, also weshalb nicht nach einer Alternative suchen? Ob seine Verfolger ihn nach dem Eindruck, den sie von ihm haben mochten dort zuerst suchen würden, das stellte er in Frage. Dass sie ihn irgendwann fanden, das jedoch nicht. Seinen Widersa... neuen Vorgesetzten würde er in der Hinsicht nicht unterschätzen.

Und so war er letztlich in die Nachtigall geraten.
Und zwar just in dem Moment als ein Skelliger einen Freier mit offener Hose und entblößtem Penis vor die Tür setzte.
Bei der Erwähnung des 'armseligen Wurmes' zwischen den Beinen konnte der der junge Mann jedoch nicht anders, als hinsehen. Dabei musste er jedoch feststellen...
"Ser, ich muß euch korrigieren. Das Glied dieses jungen Mannes mag vielleicht unterer Durchschnitt sein was seine Größe angeht, aber für ein Huhn, das keine Vagina besitzt die darauf ausgelegt ist, einen Penis aufzunehmen wäre auch das Organ dieses Mannes noch zu groß und würde zu Verletzungen im Anus des Tieres führen, weswegen ich solche Praktiken nicht gutheißen kann."
Und damit blickte er den Skelliger an. Ohne Scheu und auch ohne zu begreifen wie nahe seine Züge an einer Umgestaltung waren.

Dazu, sich hier keine Freunde zu machen trugen zudem der Gambesson der Oxenfurter Stadtwache bei, den er noch immer trug. Die Rüstungsteile hatte er abgelegt als er nach Nowigrad geritten war und einen Wappenrock hatte er nicht erst angelegt, aber wer sich auskannte wusste vielleicht die Farben einzuschätzen. Und seine Ausführung war sauber gewaschen und gestärkt, nicht heruntergekommen wie von echter Arbeit. Ein Schnösel also... auf den ersten Blick... und dazu auch noch einer, der nach teurem Rasierwasser roch. Die Narbe wie von einer Säureverätzung war fast vergangen, nur der schöne sandfarbene Teint und die hellen sandfarbenen Haare und der übermäßig sauber gestutzte Bart rundeten den Eindruck eines nutzlosen Gecken ab.
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Einar
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Es geht schon. Den Ton kannte er, aber er nickte nur, musterte sie und wollte die Elfe gerade darauf hinweisen, dass sie sich vielleicht etwas frischmachen sollte, als ihn der geleckte Typ von der Seite anquatschte. Nun war Ragnar nicht auf den Kopf gefallen, zumindest nicht im übertragenen Sinne, und manche Mechanismen funktionierten auch, ohne sich ihrer bewusst zu erinnern. So zum Beispiel, dass er schon immer gern den tumben Riesen gespielt hatte, grobschlächtig und mit wenig Licht in der Birne, dafür ordentlich was auf den Armen. Eben die Kategorie: dumm, stark, wasserdicht. Wenn er sich an seine Zeit auf den Skellige erinnern würde, dann wüsste er, dass er damit oft unterschätzt worden war, obwohl er einer der wichtigsten Kriegsmänner des Königs war. Klug, besonnen und eben alles andere als ein Haudrauf. Das auch der Schnösel ein ähnliches Spiel spielte, dabei nur andere Karten legte, wäre ihm trotzdem auf den ersten Blick nicht in den Sinn gekommen.
Kaum hatte der geendet, da hatte der Nordmann sich mit einem: "Hä?", umgewandt und zu seiner ganzen Größe aufgerichtet. Klein war der Klugscheißer nicht, aber nicht groß genug, dass er nicht auf ihn hinunter schauen konnte. Und wie der roch. Wie frisch gepudert, das Bürschchen... Der Bär schnaufte. "Machst du dich über mich lustig?" Wobei er ja schon einsah, dass der Kerl so halbwegs recht hatte. Ihm aber jetzt damit kommen, dass ein Huhn keinen Anus, sondern eine Kloake hatte und dass durch die ein Ei passte, also wohl auch der Dödel dieses Lüstlings, hätte seine gut gewahrte Fassade durcheinander gebracht. Statt dessen rückte er dem Typ noch einen Deut weiter auf die Pelle und rümpfte die Nase. "Du riechst als schaffst du hier, Kumpel.", aber er wollte ja eigentlich keinen Ärger machen, also rempelte er den Hampelmann satt an der Schulter an, um im eigentlich recht leeren Raum an ihm vorbei zu kommen und steuerte wieder den Tresen an.
Am Barden vorbei kommend, bellte er: "He Barde, kannst du auch ordentliche Seemannslieder oder nur so Gesäusel?!" Nur das Lachen dazu bekam er nicht sonderlich gut hin. Naja, er war eben aus der Übung und eigentlich auch nicht ganz bei der Sache. Er hatte ein Bad und ein paar sanfter Hände gewollt, mehr eigentlich nicht. Und da er sich an Matea so wenig erinnerte wie an all die anderen hier, konnte er auch genausogut mit Nari verschwinden, oder? Aber etwas hielt ihn zurück. Wenn Matea ihn kannte, konnte sie seinem Gedächtnis vielleicht auf die Sprünge helfen... Also Tresen und noch ein Bier. Mit Bier war das Vergnügen später auch etwas länger. Immer das Positive sehen.
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Francis Rose
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Vom: Nowigrad/Gildort/ Krankenhaus
Zum: Bordell Nachtigall
Betrifft: Ion/Aedan/Einar/ Bordell und Angestellte
Datum: 13. August 1278 Freitag
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Francis erreichte gerade mit dem Schneider im Schlepptau das Bordell, als ihnen ein Gast fast vor die Füße geworfen wurde. So wie dieser aussah, mit herunter gelassener Hose und sich nun mühsam wieder bekleidete, hatte Matea ganze Arbeit geleistet. Allerdings sah sie von weitem, das es gar nicht Matea war, sondern ein Berg von einem Mann. Bei den Worten, die nur zu deutlich die Straße herunter hallten musste sie leicht schmunzeln. Um den Sittenstrolch nicht in die Quere zu kommen, klammerte sie sich etwas mehr an Ions Arm und wich eventuellen Blicken aus.
Vor der Tür blieb sie dann kurz stehen und sah auf den Eingangsbereich. Wahrscheinlich würde sie heute das letzte mal über die quietschende Schwelle treten und das nicht um zu arbeiten, sondern um ihre wenigen Habe zu holen. Sie war aufgeregt und atmete tief durch, bevor sie eintrat.
Die Vögel zwitscherten aufgeregt und sie lächelte leicht. Das würde sie tatsächlich vermissen. Langsam ging sie zum Tresen, alleine schon um sich von dieser Zentralen Stelle einen überblick zu verschaffen und um sich dem grauen Teufel zu stellen. "Guten Tag Miss Gwen." begrüßte sie diese.
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Avarion DeSpaire
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Ion war guter Stimmung als er mit Francis durch die Stadt ging, seinen braunen Hengst neben sich her führend. Von Gildorf herunter zum Bordell war es nicht weit, aber auf dem Weg lagen ein zwei Händler bei denen Ion Material erwarb oder seine Bestellungen abholte, sofern diese schon fertiggestellt waren. Ganz in sein Gespräch mit der Schönen Frau an seiner Seite vertieft, zuckte erst Dune zusammen als der Mann mit herunter gelassener Hose auf der Straße landete, danach Ion selber. Die Hand auf seine Brust gelegt, unter der das Herz heftig klopfte, die junge Frau an seinen Arm geklammert, versuchte er ein wenig Platz zu machen. Der Hengst wich tatsächlich ebenfalls aus und schob sowohl Elf als auch Frau näher an die Wand heran. „Schttt. Alles gut.“ sprach er beruhigend und klopfte dem Pferd den Hals. Dieser schnaubte einmal ungehalten und warf einen beachtlichen Kragen.
Während seine Begleitung schon in das Bordell hinein ging, band Ion den Hengst an einem Balken neben dem Eingang fest und stellte ihm einen Eimer mit Wasser hin. Erst langer sich sicher war, dass das schöne Tier sich wieder beruhigt hatte und nach Ions Rückkehr noch da sein würde, betrat auch er das Gebäude. Und das erste was ihm auffiel war, nach Vogelgezwitscher und Hintergrundmusik, waren die vielen Gäste im Eingangsbereich. Er selber hielt sich etwas im Hintergrund, war er heute nicht als Kunde hier, sondern als Begleitung für Miss Francis. Der Matrone nickte er grüßend zu.
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Nachtigall
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Miss Gwen war voll in ihrem Element. Das Haus füllte sich, schon so früh mit zahlenden Gästen. Und der Nordmann übernahm die Rolle des Rauswerfers, als habe er nie etwas anderes gemacht in seinem Leben. Mehr noch, er kümmerte sich um die Mädchen. Sie überlegte schon Fieberhaft wie sie ihn dazu brachte länger zu bleiben bis der Hauseigene Rausschmeisser wieder da war. Zumindest würde ein immer gefüllter Krug helfen. Und ihr sommersprossiger Rotluchs umschwärmte den Nordmann bereits.
Den neuen Gast begrüßte sie freundlich wie alle anderen auch. Der Busen wurde noch einmal zurecht gerückt und dann über den Tresen gebeugt präsentiert. „Willkommen im Nachtigal.“ gingen ihre Worte an Vajdan, der auf sie einen sehr gepflegten Eindruck machte. Welche Wünsche können wir euch erfüllen. Für jeden Geschmack haben wir etwas anzubieten. Bitte tretet näher und seht euch um. Die Mädchen befinden sich im Aufenthaltsbereich. Habt ihr Fragen, so sprecht sie nur aus.“
Tihana hatte sich halbwegs wieder gefangen und löste nun ihre Haare, mitten auf der Bühne. Diese flossen wie flüssiges Pech aus ihrer Halterung über den Rücken bis zur Taille. Mit ein zwei gekonnten Bewegungen warf sie den Kopf von rechts nach links, worauf ihre Haare in Wellen sich noch einmal glatter legten. Das was in Strähnen Abstand gesellte sich zurück zur Masse. Jetzt mit geöffneten Haaren lugten ihre Ohrspitzen wieder hervor und ihre Erscheinung wechselte von eleganter zu einer wilden Tänzerin.
Sie schenkte Einar noch ein dankbares Lächeln, bevor dieser sich abwandte und tänzelte zu Aedan herüber. Den laut fordernden Wunsch nach Seemansliedern konnte sie ihm direkt übersetzen. Sie kniete neben dem Barden nieder, legte ihm eine Hand auf den Oberschenkel und sah zu ihm auf. „Kommt ihr zurecht?“ fragte sie ihn leise und lächelte auch dem Spatz zu, der wie ein floh herum hüpfte und alles mögliche von rechts nach links brachte. „Der Gast wünscht sich seemanslieder. Habt ihr da etwas im Repertoire? Sonst spielt etwas fröhliches.“ schnell erhob sie sich, küsste Aedan die Wange und machte sich auf den Weg, sich den nächsten Kunden zu angeln. Und es war auch einer da.
Sie tänzelte in den Eingangsbereich, wo Francis gerade herein kam und lächelte. „Francis.“ begrüßte sie ihre Schwester, umarmte sie kurz im vorbeitänzeln und war mit einer Drehung bei Vajdan. „Willkommen Reisender. Kommt. Ich zeige euch alles.“
Miss Gwen wand sich an Francis als alle anderen Kunden soweit versorgt waren und stemmte die Hände in die Hüften. Leise aber bestimmt erklang ihre Stimme. „Wo warst du so lange, das Haus ist voller Gäste und Matea ist nicht da. Geh dich schnell fertig machen und dann ab an die Arbeit.“
Den Schneider entdeckte sie als nächstes. „Oh. Wie ich sehe hat Francis sich Arbeit direkt mitgebracht.“ sie winkte ihn näher an den Tresen heran und wunderte sich in ihrem Eifer gar nicht, warum er sich im Hintergrund gehalten hatte. Und warum gingen sie beide nicht direkt nach oben.
Aedan Neros
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Mehr und mehr füllte sich nun das Bordell und statt einer Pause würde er wohl noch eine Weile spielen…. Noch immer war die Melodie, die Laute erzeugte, von leichter und fröhlicher Natur. Den vorbeigehenden Redner ignorierte Aedan nicht absichtlich, nur hatte er ihn nicht verstanden, oder war nicht sicher, ob er gemeint gewesen war. Was auch keinen Unterschied gemacht hätte, da er ihn ja nicht verstanden hatte.

Doch Tihana eilte ihm ein weiteres Mal zur Rettung herbei. „Es ist alles sehr ungewohnt und wird sich wohl noch einspielen müssen“, meinte er leise ohne, dass seine Finger inne hielten. „Wenn Ihr je in Bedrängnis geratet Tihana, lasst es mich irgendwie wissen“, gab er ihr noch mit auf den Weg und fühlte auch noch die weichen Lippen der Elfe auf seiner Wange, als sie schon wieder verschwunden war.

Seemannslieder? Spielte man in Bordellen Seemannslieder? Er war sich nicht sicher, aber da die schöne Elfe den Spielmann darauf hingewiesen hatte, würde er diesem Wunsch wohl nachkommen. Natürlich kannte er welche, auch wenn es sicherlich andere waren, als man sie hier kannte. Aedan legte die Laute auf die Seite, trank von dem Wasser und schob sich rasch etwas von dem Mädchen gebrachten Essen in den Mund, trank erneut in großen Schlucken, ehe er sich die Finger an der Hose wischte und seine Geige hervor zog. Zuerst überprüfte er den Klang, drehte etwas an den Wirbeln der Geige, ehe er sich hinstellte und die ersten Töne erklingen ließ es war eine sehr einfach zu spielende Melodie die bei ihnen an den Küsten weit verbreitet war und in vielen Tavernen und auf festen diesen entlang gespielt wurde. (Drunken Sailor) Für das nächste Lied wechselte der Musiker auf die beiden Flöten, wie zuvor schon, der Text dieses Liedes erzählte vom Tanzen, Trinken, Küssen, Sünde… (Tanz mit mir), dann griff er wieder zur Geige…
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Vajdan Jaromer
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Um sich bedroht zu fühlen war vermutlich ein wenig mehr an emotionalem Setup nötig als dass Vajdán eben darüber verfügt hätte. Er blickte den Hünen nur an, bewertete tatsächlich das Risiko, dass dieser die verbale Konversation umgehend in eine körperliche Auseinandersetzung verwandelte und kam noch zu einem sehr niedrigen zweistelligen Wahrscheinlichkeitswert, weswegen er nur langsam den Kopf schüttelte.
"...durchaus nicht. Ich halte es nur für nicht zielführend, eine solche Empfehlung auszusprechen. Zumal dem Mann sicher ausreichend Hühner kostenfrei zur Verfügung gestanden hätten, aber er hat den Weg in ein Bordell gesucht, daher nehme ich nicht an, dass es für ihn als gangbare Alternative in Frage kam, sich ein Huhn zu nehmen."
führte er den Gedanken weiter aus. Vielleicht war da doch eine Spur an Humor vorhanden, auf einer sehr abstrakten Ebene.
Er setzte dazu ein gut geübtes Lächeln auf.
Die Bemerkung über seinen Geruch überging er zunächst damit. Nicht vielen fiel dass bewusst auf und nicht viele artikulierten diese Beobachtung auch sofort. Er führte darüber sehr genau Buch. In seiner Heimat waren es jene mit einer besonders empfindlichen Nase gewesen, die schnell darauf ansprangen. Hier bisher nur der Freiherr, der hatte allerdings weniger den Geruch als den Effekt bemerkt und recht aggressiv reagiert.
Noch immer überlegte er, ob er vielleicht das Angebot doch annehmen sollte. Nicht das mit der Arbeit, das war wohl alternativlos gewesen.
Dass er sich selbst in einem Bordell verdingen könnte, auch auf diese Idee war er schon gekommen. Es wäre sicher eine interessante Erfahrung. Und wenn er nun ohnehin als Spion arbeiten sollte, vielleicht wäre dies genau die Art Tarnung, die er dazu brauchen konnte.
"Die Idee ist gar nicht schlecht. Denkt hier würde man mich einstellen?" und er meinte es vollkommen ernst.

Seemannslieder also. Ein Skelliger Seemann... Weit weg vom Hafen. Soviel wusste er, seine Kameraden fand man üblicherweise in den Etablissements in der Nähe ihrer Schiffe. Außerdem, lag überhaupt gerade ein Schiff der Skelliger an? Diese waren auffällig und er hatte keines gesehen als man ihn zur Wache gebracht hatte.
Er kam nicht dazu, die Frage zu stellen, die älteste der hier etablierten Damen begrüßte ihn. Vermutlich gehörte ihr das Bordell oder sie verwaltete es zumindest für den Besitzer, denn in ihrem Alter würde sie vermutlich kaum noch Gäste bedienen, oder nur sehr spezielle. Er musterte sie und das Lächeln blieb, er nickte freundlich zur Begrüßung, dann kam auch schon die Elfe auf ihn zu, die zuvor noch beim Barden gewesen war.
Was er für Seemannslieder hielt war durchaus interessant. Es war nichts, was er kannte und auch wenn er kein Musikliebhaber war, er verkehrte des Öfteren in Bordellen und kannte die Kneipen in Oxenfurt und er hatte diese Melodien noch nie gehört, während sich bisher gehörten Waisen doch immer wieder wiederholt hatten.
Es nötige ihm zumindest eine hochgezogene Augenbraue ab und er notierte diese Beobachtung auf seinem geistigen Notizzettel.
Dann sprach ihn die Elfe an, sie würde ihm alles zeigen.
Reisender? Aber nein, er mußte sich dabei nichts denken, vermutlich nahm sie nur an, dass er ein Gast aus einer anderen Stadt wäre. hätten seine Gedanken eine direkte Verbindung zu seiner Mimik gehabt, man hätte ihm den winzigen Bruchteil des Ertapptseins vielleicht angesehen, aber beide hatten den größtmöglichen abstand, den ein Verstand nur zuließ. Was er nciht bewusst an Bewegung der Gesichtsmuskeln ansteuerte verhallte ungesehen.
"Habt Dank. Ich würde mich sehr darüber freuen."
Und er versuchte das Lächeln ein kleines bisschen zu intensivieren. Die Elfe gefiel ihm tatsächlich, sie kam auf jeden Fall für sein ursprüngliches Anliegen in Frage. Er war ja wirklich hier um ein wenig Vergnügen zu finden. Dann konnte er immer noch fragen, ob auch er hier Arbeit finden könnte.
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Einar
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Der Typ hätte ja fast Unterhaltungswert, wenn er nicht gleichzeitig so ernst drein schauen würde, als meine er all das auch noch genau so. Ragnar lehnte sich rückwärts an den Tresen, stützte die Ellenbogen hinter sich auf und warf dem Kerl einen kühlen Blick zu. Oder er wirkte durch die Augenfarbe kühl, war in Wahrheit aber einfach sein neutraler Ausdruck. Schon adrett die Type, aber Frauen gab es hier doch soweit er sehen konnte nur als Personal. Also ein Mann für Männer? Irgendwas aus der Intuition heraus sagte ihm, dass das hier nicht der richtige Ort für sowas war. Also nicht das Bordell, eher diese Stadt. Er persönlich hatte ja nichts gegen Kerle, die sonst nichts konnten und dann eben sowas hier machten. Aber für ihn war das nichts, da schrubbte er lieber lebenslang das Deck. Und je länger er den Gedanken wirken ließ, desto deutlicher wurde das Gefühl, er müsste dem Mann abraten.
Seine Gedanken wechselten allerdings den Kurs, als der Barde seine Musikwünsche erfüllte oder es zumindest versuchte. Er kannte keines der Lieder, aber die Rhythmen gefielen ihm schon besser und er wippte mit dem Fuß. Nari war wieder an seiner Seite, weich, warm und anschmiegsam, aber irgendwie nicht das, was er suchte. Er lächelte dennoch, spielte ein wenig mit ihren roten Locken und hörte auf halbem Ohr die Stimme einer weiteren Frau, die Miss Gwenn grüßte.
"Auch wenn ich den Ausblick durchaus zu schätzen weiß...", und das Dekolleté unter seiner Nase war wirklich nicht zu verachten, sodass er ihm ausreichend Beachtung schenkte "warte ich dennoch auf Matea. Ein andermal."
Die Frau war Profi. Wenn es sie anfraß, dann zeigte sie es nicht, sondern schwenzelte mit einer Hand auf seinem Oberarm noch einmal ein Runde um ihn herum und verließ ihn dann mit einem: "Wenn du es dir anders überlegst, weißt du ja, wo du mich finden kannst."
Ragnar lächelte, drehte sich zum Tresen um und fischte nach dem zweiten Humpen. Eher aus Neugier betrachtete er die blonde junge Frau, die mit der Matrone plauderte - blond und viel zu dürr - und über ihren Kopf hinweg den Mann, der sie scheinbar begleitet hatte. Blass war der und auch so dürr. Der sollte mal ein paar Wochen auf einen Kahn, damit er Farbe annahm. War bestimmt ein Griffelspitzer, der kaum mal das Tageslicht sah. Doch je länger er ihn betrachtete, desto mehr fühlte es sich wie ein deja-vu an. Wenn er selbst hier schon häufiger gewesen war, dann der da vielleicht auch und daher der Eindruck? Der Riese runzelte nachdenklich die Stirn, wandte sich seinem Bier wieder zu und beobachtete die letzten Reste Schaum, die sich langsam zersetzten.
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Francis Rose
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So etwas in der Art hatte sie von Miss Gwen erwartet und gerade war sie sehr froh darüber das sowohl das Bordell ungewöhnlich voll war, als auch dass sie nicht alleine hergekommen war. Sie trat an den Tresen heran und lächelte freundlich und sich leicht distanziert. „Ich müsste mit euch reden. Am besten in Ruhe.“ dabei deutete sie auf eine Tür die zu Miss Gwens Privatbereich führte. „Es ist wichtig.“
Die junge Frau war doch nervöser als sie dachte, denn etwas unruhig rang sie mit ihren Händen, nicht wirklich wissend wohin damit. Mit einem Blick in die Runde erfasst Francis den neuen Barden in der Nähe der Bühne, der interessante Musik spielte. Nicht das was sie hier erwartet hätte aber mal was anderes. Der Spatz eilte umher und bediente die Leute eifrig. Und Tihana war voll in ihrem Element, wenngleich sie ein wenig derangiert aussah. Sie wand sich wieder Miss Gwen zu und wartete eine Antwort ab.
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Avarion DeSpaire
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Ion hatte gewartet bis es sich ein wenig lichtete im Eingangsbereich und folgte mit Blicken der dunklen Elfe, die mit dem vornehm gekleideten Mann in eine ruhigere Ecke verschwand. Etwas an diesem Mann war merkwürdig. Er spürte es, konnte aber beim besten Willen nicht sagen, was genau es war. Ob es der Duft war, der für ihn, oder besser für seinen Untermieter wie eine Aufdringliche Wand war, oder die Art wie er lächelte, oder es versuchte, oder die irgendwie steife Haltung.
'An wen erinnert der mich' fragte er sich und runzelte die Stirn. Das er selber in diesem Augenblick betrachtet wurde, nahm er gar nicht wahr.
'An Meister ich verherrliche mich selber Horatio. Oder an dich.' kurz zuckte ein schmunzeln über Ions Lippen, dann ging ein deutlicher Ruck durch seine Gestalt, als müsse er sich von dem Gedanken los reißen, oder ihn verbergen.
Sein Blick ging zurück zu Francis, die Miss Gwen ins Gebet zu nehmen schien und dann sah er ihn. So unverkennbar, das selbst sein Magen sich wieder an die Überfahrt erinnerte, so wie Ion den Geschmack von Alkohol und Erbrochenes wieder in Erinnerung kam. Die Zeit auf Skellige war sehr prägsam gewesen, aber mehr noch die Überfahrt. So schnell würde er nicht wieder auf ein Schiff steigen. Zumindest nicht mit Nordmännern. Er lächelte und kam zu dem Nordmann herüber. "Einar Sversson. Schön euch wieder zu sehen." begrüßte er diesen und klopfte ihm kräftig auf die Schulter. Raue Begrüßungsfloskeln waren einer der Dinge, die er nie wieder vergessen würde. "Wie geht es den Zwillingen?" fragte er. "Werden die beiden nicht bald ein Jahr alt?" Mit einem ehrlich erfreuten Ausdruck lehnte er sich mit dem Ellenbogen auf den Tresen und sah den Hünen an.
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Nachtigall
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Die Hausdame betrachtete ihre Angestellte überrascht und skeptisch zugleich. "Liebes. Ich kann jetzt hier nicht weg. wer soll mich vertreten? Und Außerdem ist Matea nicht da, auch wenn dieser stattliche große starke Mann den Rausschmeißer hervorragend ersetzt." die ältere kam nicht umhin Ragnar mit schmachtenden Blicken an zu sehen. 'So groß, ob er unten herum auch so....' den Gedanken brachte sie nicht zu ende. Wohlwollen sah sie, das ihr exotisches Pferd im Stall den wohlhabend aussehenden Fremden mit sich nahm und sich der Bereich um den Tresen etwas leerte. "Rede Kind. Was hast du angestellt? Ich reiße dir schon nicht den Kopf ab. Außer du bist schwanger.... bei Melitele.... Bist du Schwanger?" ihr Blick ging direkt zu dem Schneider, der sich zu dem Nordmann begab. Er schien ihn zu kennen. Zu gerne hätte sie jetzt mit einem Ohr zugehört, aber leider war Multitasking nur eine Illusion und sie schenkte ihrem Mädchen ihre Aufmerksamkeit.

Tihana hatte sich bei Vadjan eingehakt und schlenderte mit ihm in den Aufenthaltsbereich. So nahe an ihn geschmiegt, sich bewegend wie eine Lavalampe bei jedem Schritt erklärte sie ihm ein wenig das Haus. "Hier unten haben wir einen Aufenthaltsbereich, Da können eure Augen Wohlgefallen an den Künsten der Mädchen finden. Tanzen, Singen, Speis und Trank gereicht bekommen. Unser Barde spielt auf Wunsch auch Musik in einer gewünschten Richtung." Welche Kunst die ihre war ließ sie ihn durch ein paar leichte seitliche Hüftbewegungen spüren. Mit einer eleganten Drehung, wobei ihre langen Haare leicht wogen, wechselte sie die Seite und deutete auf die Treppe. "Entspannung findet ihr im Obergeschoss. Massagen, oder ein Bad in Gesellschaft. Oder intime Zweisamkeit." hauchte sie an sein Ohr. Jetzt bemerkte sie, dass ihr Gast ebenfalls gut roch, leicht zog sie seinen Duft ein.
Wieder jemand der Wert auf sein äußeres Erscheinungsbild legte, inklusive der Duftnote. "Hmm. Rieche ich da Zedernholz an euch? Nein. Es ist etwas anderes." sie kam ihm sehr Nahe, so das er ihre Wärme und ihren eigenen Duft wahrnehmen konnte. Extras exotisches mit einer Schweren Fußnote, die schnell jemanden zu Kopf steigen konnte, wenn man nicht sparsam damit umging. Aufmerksam betrachtete sie sein Gesicht, auch um zu erahnen, welches Angebot ihm am besten gefiel.
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