Außerhalb | Sturmfelder | Die Strasse zwischen Nowigrad und Oxenfurt

[Nikolavo Vaclav]

Als der Fisch über dem Feuer hing - Nikolavo überlegte noch, ob er es riskieren konnte die Innereien einfach zu essen statt sie vergammeln zu lassen - lenkte Viktor ihn ab. wie viele... Schwer zu sagen.
"Mindestens ein Wagen und ein halbes Duzend Pferde, ich schätze auch Fußgänger."
Er nagte dann am Fisch, warum er die Gräten ausspucken sollte sah er nicht ganz ein, also ließ er sich eher Kopf und Schwanz geben und schluckte alles. So schnell erstickte er nicht und sein Magen verdaute vermutlich alles, auch doe sprichwörtlichen Schuhsohlen.
War er neugierig? Eigentlich nicht. Neugier bedeutete fast immer Ärger. Er musterte Viktor.
"Sind wir das?" wollte er mit gerunzelter Stirn wissen.

[Viktor]

Mit einem leisen Schaudern und einer Art Faszination sah er Kolja dabei zu, wie dieser die Teile des Fischs verputzte, die ihm selbst buchstäblich im Halse stecken bleiben würden. Das Fleisch war halbwegs gut gewesen, schon etwas tranig, aber essbar. Kopf und Schwanz allerdings... und der Blick zu den Inneren war ihm auch nicht entgangen. Da war eine Ablenkung doch genau richtig.
"Klingt nach wem Wichtigem mit großem Gefolge." Ein bisschen sprach Maximilian aus Viktor, auch wenn letzterer gerade die Kontrolle hatte. Neugierig war der alte Fährtenleser zwar auch, aber normalerweise auf andere Dinge... Er erhob sich allerdings bereits und warf Kolja einen Blick zu. "Nur ein kurzer Blick." Es klang fast wie eine Verhandlung unter Kindern. Eines traute sich nicht, brauchte den anderen, miemte aber den Helden, um den anderen zu überzeugen.

[Nikolavo Vaclav]

Etwas widerwillig folgte der Dämon, aber er folgte, und sei es um Viktor beschützen zu können. Allerdings war auch nicht ganz klar wovor, denn in der Regel machten seine Beschützerversuche mehr Ärger als sie halfen.
Dennoch löschten sie das Feuer nach beendetem Mal, deckten es zu und verwischten ihre Spuren. In der Hinsicht war Viktor einfach gut, man musste es ihm nicht erklären. Er verstand einfach und tat, was der Dämon selbst auch unternommen hätte.
Dann suchten sie nach einer Deckung.

[Viktor]

Die Straße folgte an dieser Stelle einer Schleife des Flusses, dessen Ufer dicht mit Bäumen bestanden war. Viktor war alt, aber er war noch ganz gut drauf, vor allem seit das Wunder des Portals ihm die Zitteritis genommen hatte. An einer ausladenden Eiche blieb er stehen, blickte nur kurz nach oben und hatte dann mit einem Sprung schon einen Ast gepackt, um sich daran mit Hilfe des Stamms nach oben zu ziehen. Ein bisschen Beweis für sich, vielleicht auch ein bisschen angeben. Man wurde alt, aber nicht immer klüger und nach Koljas Jagderfolg gab es Punkte, die Viktor aufholen musste. Oder so.
Auf jeden Fall erklomm er den Baum wie ein Eichhörnchen und verbarg sich im dichten Laub. Inzwischen konnte auch er die herannahende Kolonne hören und von weiter oben auch sehen, denn die Kutsche war leuchtend rot, besetzt mit Gold und wurde von vier weißen Pferden gezogen. Alter Verwalter...

[Nikolavo Vaclav]

Auch Kolja versuchte das Kunststück, nicht unbedingt weil er etwas beweisen wollte, vielmehr um einfach weg zu sein von der Straße. Er war nun auch halbwegs sicher zu wissen was da ankam. Das Rot war kaum zu ignorieren und der Tross machte Lärm, nicht zuletzt klapperten Rüstungen. Ein Hoher von der Flammenrose nebst einiger Ritter... wenn das schief ging.
Und es ging schief. Der gleiche Ast, der eben noch Viktor gehalten hatte brach unter dem deutlich höheren Gewicht des Dämons schlichtweg ab, mit einem lauten Bersten hatte er den Ast in der Hand und lag selbst auf dem Rücken. Unverletzt, aber unauffällig war das nicht mehr.
Das mussten auch die Menschen gehört haben.
Die Köpfe der Ritter ruckten vermutlich bereits in die entsprechende Richtung.

[Viktor]

Viktor fluchte leise und in seiner Sprache, als der erste der reitenden Eskorte seinem Pferd die Hacken in die Seiten hieb und vorwärts preschte, dicht gefolgt von einem weiteren Ritter. Er gratulierte sich zu dieser wunderbaren Idee und turnte den Baum wieder hinunter, während Kolja sich unten wieder aufrappelte. Wenn die Ritter ihn erst sahen... Und natürlich entdeckten sie den Halbdämon, das konnte der Fährtenleser an den Worten hören, die sie sich zuriefen. Und da war nicht dabei, dass man dem armen Mann auf die Füße helfen möge...
Was also tun? Aufgefallen waren sie nun einmal eh, also stieß Viktor sich ab und sprang den ersten der Reiter einfach von oben herunter an. Das klappte so weit, aber der Kerl saß im Sattel wie angenagelt. Statt ihn also vom Pferd zu reißen, rangelte Viktor erst mal eine Runde mit dem Ritter, während sein Pferd unter ihnen wilde Pirouetten drehte. Und die Kutsche hielt einige Meter vor der Szenerie an.
Ein blanker Schädel erschien im Fenster...

[Nikolavo Vaclav]

Auch der Dämon war nur wenig erfolgreicher. Er hatte nicht angreifen wollten, hatte irgendwie gehofft, dass der andere Mensch verhandeln und reden konnte, notfalls so tun als habe er ihn gerade selbst verprügeln wollen, besser das, als sich mit einer ganzen Kompanie von der Flammenrose anzulegen.
Aber dazu war es nun zu spät. Er kam kaum auf die Beine als schon der erste dazu ansetzte ihn wieder umzureiten und dann war da noch das scharfe Ende des Schwertes dass auf ihn herabsauste. Also ließ er sich einfach fallen und biss das Pferd in die Flanke, die bekam er zu fassen und das war auch einigermaßen nahrhaft, was man abbeißen konnte.
Das Pferd bäumte sich natürlich auf und warf den Reiter ab. Es würde nicht lange dauern, bis der Rest heran war...

[Viktor]

Der Ritter, dem sich Viktor aufs Pferd gesetzt hatte, packte diesen schließlich ziemlich unsanft und warf ihn von seinem Pferd. Viktor landete im Dreck und hörte seine alten Knochen ordentlich krachen. Aber immerhin hatte er die Aufmerksamkeit für sich, bis... tja, bis Kolja das Pferd eines anderen Ritters in den Arsch biss. Nun fluchte Viktor wirklich. Musste das sein? Und dann waren zwei weitere Reiter heran und Viktor hatte andere Probleme. Allerdings stürzte sich zunächst alles auf den Anderling, klar.
Der Fährtenleser war bis auf ein Jagdmesser quasi unbewaffnet, aber immerhin das konnte er benutzen und steckte es dem ihm am nächsten stehenden Pferd ins Fleisch, worauf das stieg, aber dieser Ritter war ein Meister im Sattel und blieb weiterhin oben. Und hieb nach Viktor, der nun keine Waffe mehr hatte und sich nur geradeso ducken konnte.
Was tun? Irgendwie die Aufmerksamkeit auf sich lenken, damit Kolja abhauen konnte. Er war ein Mensch, er würde schon irgendwie durch kommen. Kolja allerdings... Schuldig per Definition.

[Nikolavo Vaclav]

Viktors Plan hatte der Dämon allerdings nicht verstanden. Keiner hatte ihm beigebracht wegzulaufen.
Er sah nur, dass der Mensch in Schwierigkeiten steckte und Mensch, so hatte er gelernt, waren zerbrechlich. Vor allem dieser hier. Er war alt und da ging oft ganz von alleine etwas kaputt. Dem nächsten Ritter schleuderte er eine Druckwelle entgegen. ein Hexer hätte es vermutlich mit Aard verglichen, tatsächlich war das Prinzip ähnlich nur dass der Dämon selbst auf die Schnelle keine solchen Zauber abfeuern konnte, er hinterlegte sie in Artefakten, Ringen, Ketten. Waren diese entladen brachte er nciht mehr viel zustande, außer pure Kraft anzuwenden. Nicht einmal die Schatten waren im Kampf einsetzbar, denn auch die erforderten lange Verbreitung wie Ion es ihm beigebracht hatte.
Der plötzliche Wind aber fegte nun den Ritter doch noch vom Pferd und es war sein Glück, dass nichts anderes in der Nähe war, das teuer war und beschädigt werden konnte, außer den Rittern selbst natürlich. Auf diese Weise wurde auch das Jagdmesser wieder vacant... Aber der Ritter selbst rappelte sich bereits wieder auf.

[Viktor]

Das Messer landete fast vor Viktors Füßen und der schnappte sich die Waffe. Eigentlich wollte er niemanden verletzen, machte nur Ärger, aber der nächste Ritter ging schon wieder mit erhobener Klinge auf Kolja los. Es war mehr ein Impuls, als wirklich eine geplante Aktion. Viktor warf das Messer und traf tatsächlich in die durch das Heben des Arms ungeschützte Achsel des Angreifers. Scheiße auch, aber immerhin fiel dem Kerl das Schwert aus der augenblicklich taub werdenden Hand. Dem sich aufrappelnden Ritter nahebei sprang er einfach ins Kreuz und legte einen Arm würgend um dessen Kehle. Er war Fährtenleser, kein Nahkämpfer verflucht noch eins. Und sinnloses Draufhauen war eigentlich auch nicht seine Art Konflikte zu lösen. Aber es war alles so schnell gegangen.
"Kolja, sieh zu, dass du hier abhaust! Ich komm schon klar!", schaffte er schließlich auf Russisch zu japsen, während der Mann in seinem Griff einen grotesken Tanz aufführte und die zwei verbliebenen sich unter ihren Pferden hervor arbeiteten.

[Nikolavo Vaclav]

Wegrennen? Er? Jetzt? die würden Kleinholz machen aus dem alten Mann. Wie konnte er da wegrennen?
Aber er sah auch, dass es mehr und mehr eskalierte je länger er hier kämpfte und irgendwann würde es Tote geben und dann ging der Ärger erst los. Er wollte niemanden töten, nur... nur selbst nicht sterben.
Er zögerte noch. Sollte er wirklich einfach wegrennen?
Der Rest des Trosses kam näher blieb aber auf Abstand.
Etwas passte nicht zu dem Zug eines einfachen Adeligen oder Würdenträgers und das war ein leises Wimmern und der Geruch von Furcht... nein, Todesangst, der nciht von den Rittern stammte.
Ja, nun rannte er weg, aber geradewegs auf die Wagen zu.
Hätte er einmal kurz nachgedacht, vermutlich wäre ihm klar geworden wie abgrundtief dämlich diese Idee war, aber das fiel ihm immer erst hinterher ein. Lange hinterher, wenn es ihm jemand erklärte. Jetzt sah er nur vermutlich einen anderen Anderling in Not und er konnte helfen...