Hafenviertel | Im Kerker von Nowigrad

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Crehwill von Seren
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Lebenslauf: Crehwill

„Ein bisschen mehr Körperpflege würde Dir nicht schaden... aber ja...“ Crehwill strich sich über die Wange, um den Bartwuchs zu fühlen. „...Du hast recht. Zu einem Teil mache ich das auch in der Hoffnung irgendwie mehr dazu zu gehören. Zeigen, dass der Sonderling sich anpassen kann. Auch mal... ganz normal war. Ein Kind... unbeschwert...“ Er verstummte wieder. Was soll's es nützt nichts darüber zu jammern, es tat gut genug mal mit einem... ,Artgenossen‘ zu reden und er brummte nur zustimmend, dazu dass niemand nach seinen Kindern sterben sollte. Es war schon gut so. Wenn auch nur bei einem Viertel jedes Mal ein Kind dabei raus gekommen wäre. Eieiei. Ja, besser nicht.

Zur letzten Frage nickte er: „Ja, sollten wir. Aber ich ziehe schlafen vor. Meditieren hat immer dieses Gefühl, dass man das macht, wenn man befürchten muss irgendwas in der Nähe rupft einem gleich irgendein Körperteil ab.“ Um die Worte zu unterstreichen, rutschte er an Reuven hinunter und legte den Kopf auf dessen Beinen ab. Er würde ihn von dort schon vertreiben, wenn er was dagegen hätte. Er fing an mit den Fingern etwas in die Luft zu ,schreiben‘. Der Kater konnte es erst sehen und dann auch am Medaillon spüren, dass der Greif ein Zeichen wirkte. Es dauerte länger, war komplizierter und hinterließ einen Duft, der langsam zu Reuven wehte. Der Geruch von Anemonenblüten vermischt mit der Morgenfrische von Moos, während Crehwill herzhaft gähnte. Diese Zauberei machte zumindest recht müde, sodass er die Augen schloss.
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

"Es ist ja nicht so, dass ich per se was gegen Hygiene habe. Aber wenn ich vor der Wahl steh, Essen oder Baden... oder den Gambesson ausbessern lassen oder ein neuer Haarschnitt... Und man gewöhnt sich dran. Die Zahlungsmoral der Leute ist dermaßen schlecht geworden. Das mal ein bisschen was übrig bleibt nachdem die Unkosten gedeckt sind ist mir erst hier wieder passiert. Dann... bade ich auch mal wieder." murrte er.
Und dabei hatte er doch erst vor einigen Tagen gebadet. Manche waren aber auch zimperlich. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass sein Geruchssinn immer noch beeinträchtigt war. Vielleicht sollte er wieder anfangen auf eine magische Heilung zu sparen...
Und auch an's meditieren gewöhnte man sich.
Nicht zimperlich war der Kollegen, wenn es drum ging, ihn als Kopfkissen zu verwenden, aber vorerst folgte er gebannt dem Geschreibe.
Und dann dem dezenten Blumenduft, der sich ausbreitete. Den er sogar wahrnahm.
Und er grinste. Die Greifen kannten also doch ein paar mehr Zeichen.
"Nicht schlecht. DAS kann aber tatsächlich ein Bad ersetzen. Bringst du mir das bei? Nachdem wir ne Runde gepennt haben. Zeit ist ja genug..."
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Crehwill von Seren
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Lebenslauf: Crehwill

„Hm.. weiß schon, was Du meinst. Und so viel Wvyernleder zum Ausbessern hat man auch nicht immer dabei.“ Crehwill hielt die Augen immer noch geschlossen. „Aber ich hab die Erfahrung gemacht, wenn man ein bisschen schicker daher kommt, dann bezahlen sie auch schicker. Die junge Delia hat mir erst heute gesagt, das Leben sei zu kurz, um sich nicht auch mal schick zu machen.“ Man konnte ihn schmunzeln hören. Voller Weisheit mit ihren Zwanzig Jahren. Oder noch unbekümmert, aber vielleicht sollte man sich mit Neunzig eine Scheibe davon abschneiden? Versuchen wieder unverbraucht in die Welt zusehen. Den Idealismus wieder finden…

„Kann versuchen es Dir zu erklären“ Zum Blumenduft. „aber… da muss man sich konzentrieren, es dauert recht lange, ist bald wieder verflogen und die Ghule warten nicht. Wobei sie sich auch weniger davon beeindrucken lassen.“ Dann fiel ihm wohl etwas ein und er hob nochmal beide Hände, etwa auf Reuvens Augenhöhe, damit er sie gut sehen konnte. Es sah fast aus als würde er irgendwas dirigieren und es brauchte Zeit, in der die Ghule sicher zweimal zugebissen hätten, bis er die Gesten abrundete und ein kleiner, blauer Schmetterling erschien, der begann vor Reuven herumzuflattern. Natürlich konnte man ihn nur sehen, nicht danach greifen und Crehwill musste herzhaft gähnen. „Außerdem ist es scheiße anstrengend… und Keldar meinte, es wäre Jahrmarksschwachsinn, den niemand braucht...“ Der Greif gähnte nochmal, schloss wieder die Augen und sein Kopfkissen konnte ihm beinahe beim Einschlafen zu sehen.
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

An der Stelle drehten sie sich wohl im Kreis. Warum sollte das Leben zu kurz sein um sich nicht schick zu machen?
Das begriff er absolut nicht. Zum einen war das Leben nicht kurz, und dann, wenn man davon ausging, dass es etwas Zeit in Anspruch nahm war es doch gerade bei einem kurzen Leben sinnlos, denn man verschwendete relativ gesehen sehr viel mehr Zeit darauf. Bei einem langen Leben wiederum hatte man Zeit. Das klang ziemlich unlogisch für ihn.
Ab und zu zu baden schadete nicht, beugte Läusen vor und anderem Ungeziefer, das leuchtete ein. Dann hielt auch die Kleidung länger wenn da drin kein Viehzeug lebte. Ob aber Menschen, die ein Ungeheuerproblem hatten einem Hexer mehr zahlten, der wie ein Hexer aussah oder wie ein Adliger? Da hatte er seine Zweifel.
Für ihn gehörte es zum Berufsbild. Zumindest vertraute er jemandem mehr der aus aussah als hätte er keine Vorbehalte sich die Hände schmutzig zu machen, vielleicht weil sie es längst waren.
Aber er wollte mit Crehwill nicht streiten.
Vor allem nicht nachdem der auch noch einen blauen Schmetterling erscheinen ließ.
Witzig war das schon.
"Will ich alles lernen, und Schwachsinn ist das keiner, irgendwann kann man das sicher mal brauchen."
Das Leben war erst dann vorbei wenn man nicht mehr bereit war etwas zu lernen. So konnte man es formulieren, aber Crehwill schlief wohl schon. Eine Weile blieb Reuven noch sitzen und diente brav als Kopfkissen und dacht über kurzes Leben und langes Leben und Gelegenheiten nach, irgendwann wurde ihm klar, dass auch er wirklich erschöpft war. Er blieb aber so sitzen, an die Wand gelehnt, rutschte nur noch etwas weiter nach unten, so dass auch er halbwegs bequem liegen konnte und schloss selbst die Augen.
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Crehwill von Seren
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>>Datum: 7:32 Uhr, 13. August 1278, Freitag<<

Was Körperkontakt anging war der Greif wahrlich nicht zimperlich. Außerdem war die Zelle nicht sonderlich groß und nur bedingt dafür gedacht zwei Personen aufzunehmen, geschweige denn zwei etwas größer Gewachsene. Aber ob mit schmutzigen Händen oder herausgeputzt beide Hexer hatte genug Unbill mitgemacht, um irgendwie dort schlafen zu können.

Früh hatte man draußen den Morgenappell der Wache auf dem Hof hören können, auch sehen falls man sich die Mühe gemacht hat aufzustehen, um durch das Fenster zu blicken. Crehwill tat es nicht, der lümmelte halb wach, halb schlafend, vielleicht auch meditierend auf dem Zellenboden herum. Für einen Moment hatte er versucht mit den Fingern irgendwie sein Haar zu ordnen und dabei einige katzenartig verteilt bis er genervt wieder aufgab, um sich wieder in irgendeine Ecke zu kuscheln.
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Reuven von Sorokin
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Irgendwann hatte Reuven sich wohl befreit, so gut es ging, sich herumgerollt um ab und zu die Position zu wechseln.
Wenn er den Appell hörte, dann hatte er ihn wohl nicht als bedrohlich eingestuft und schlief weiter. Er konnte jede Ruhe brauchen und es war hier immerhin wärmer als im Wald oder auf dem Friedhof.
Die Steine der Stadt speicherten die Wärme, auch noch in der Nacht und auch noch im Kerker.
Was allerdings zu Wünschen übrig lassen würde wäre...
"...denkst du wir bekommen Frühstück?"
Irgendwann war er doch wach und vermutlich auch der andere. Hexer schliefen nie so tief auch wenn sie schliefen.
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Crehwill von Seren
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„Weißichdochnich“, zumindest der Greif bemühte sich weiter zu schlafen: „dasletzteMalgabskeins.“ Falls man aber die Herzschläge von anderen hören konnte, dann war längst klar, dass der Zellengenosse nicht mehr schlief, sondern längst wach war. Nachdem Reuven ihn abgeschoben hatte, hatte sich der Blonde in eine Ecke der Zelle gekuschelt.
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Valjan Novka
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Lebenslauf: V

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von: Schreibbüro
Datum: 7:43 Uhr, 13. August 1278, Freitag
betrifft: Cat, Crehwill, Delia, Reuven & Sarray
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Natürlich gab es ein paar Blicke, als der kleine Feldwebel, eine Hündin, eine Zwergin und eine junge Frau durch die Wache streiften. Novkas Haltung war gerade und was er hier machte hatte alles seine Ordnung. Zumindest in dieser Gruppe waren die Anderen mal kleiner als er. Den Schlüssel zur Zelle hatte er schon dabei, musste ihn nicht holen, sodass er ohne anzuklopfen die schwere Holztür mit dem Gitterfenster aufsperrte. Die Hexer werden sie eh schon lange gehört haben.

Die Tür schwang auf und Novka ließ die Damen - wahrscheinlich der Größe nach – rein, um selbst als Letztes einzutreten die Zelltür hinter sich schließend. Frühstück hatte er nicht dabei… aber jemand anderes.
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Sarray Cestay
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Kratzen von Krallen auf dem Fußboden…
…und schon sprintete die Hündin los. Ohne Rücksicht auf Verluste schob sie sich vor und hinter Beinen hindurch, quetschte sich durch den Türrahmen und sprang auf ‚ihren‘ Hexer zu.
Dicht gefolgt von einer irritierten Zwergin, die ein ganz ähnliches Ziel hatte. Nur die Blonde Version der beiden.
Und schon lagen beide Eindringlinge in den Armen ihrer Liebsten und leckten…oder küssten…oder was auch immer. Zumindest waren beide nicht mehr zu halten und sehr aufdringlich.
Der Korb mit den Leckereien stand einfach nur mitten im Raum.
Daran würde man sich schon noch erinnern.
Später.
Delia
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Der Feldwebel ließ sie IN die Zelle und kam auch noch mit hinein. Mit so etwas hatte sie nun nicht gerechnet, aber Delia wollte und würde sich darüber nicht beschweren. “Guten Morgen”, murmelte Delia ein wenig peinlich berührt über diese offene, zur Schau Stellung der Wiedersehensfreude, angelte dann nach dem Korb, um diesen in Sicherheit zu bringen, und wandte sich danach dem Feldwebel zu. “Es ist sehr nett von Euch, dass Ihr diesen Besuch ermöglicht, Valjan.” Sie lächelte leicht. “Werdet Ihr mit uns Frühstücken? Ich denke, es sollte für alle reichen.” Wahrscheinlich sogar für länger. Crehwill aß wie ein Spatz und Sarray kochte oder kaufte für eine ganze Kompanie ein.
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

Er hatte sich aufgesetzt, war aber noch nicht aufgestanden, als er Schritte hörte. Relativ viele für diese Uhrzeit. Die Des Feldwebels waren bekannt, und zwei weitere, mit Sicherheit eine davon weiblich und dann die Krallen eines Hundes auf dem Steinboden.
Das Rätsel wurde aber schnell enthüllt, und wäre er aufgestanden gewesen, der große Hund hätte ihn von den Beinen gefegt. Natürlich wußte er wer's war und auch er freute sich, sie zu sehen, aber in dieser Gesellschaft traute er sich nicht, sie bei ihrem Namen zu nennen.
"Ich hab dich schon vermisst, Kleine!" und er kraulte sie ausgiebig. Er freute sich wirklich, das war nicht untertrieben, bei ihrem Anblick wurde ihm... nicht direkt warm um's Herz, eher warm im Schritt. Aber die Sache mit der Gesellschaft.
Also beschränkte er sich auf's Kraulen und abgeschleckt werden. Jetzt war auch klar, woher ein Teil des extravaganten Hexer Geruches so stammte.
Crehwill neben ihm ging es fast so ähnlich, nur war es kein Hund, der ihn überfallen und umgerannt hatte, sondern eine Zwergin. Er hätte es sich eigentlich denken können. Und kurz kam ihm das Lachen aus, als er sie vor seinem Inneren Auge buchstäblich auch Schwanzwedeln sah.
Dass sie beide die junge Dame, die mitgekommen war damit in Verlegenheit brachten was ihm ziemlich egal. Vermutlich wär es ihm sogar egal gewesen, hätte sie ihn bei etwas ganz anderem gesehen, nicht nur speziell sie, vermutlich jeder. Allerdings... Eine wie sie gehört zu denen, die er wohl gefragt hätte, ob sie mitmachen wollte.
Aber jetzt grade sollte er besser nicht dran denken. Essen. sie hatten wohl Essen mitgebracht. Gutes Stickwort... Noch während er mit dem großen Hund am Boden herumbalgte und so den restlichen Staub einsammelte linste er zum Korb.
Hund wie Hexer hatten in der Hinsicht einiges gemeinsam.
"Was gibt's denn?"
...von wegen genug für alle....
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