Privatwohnung | Nowigrad/Silberstein - Ein Privathaus mit Büro

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Alexander Lebedew
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Lebenslauf: Schura

"Hab ich und halt ich auch." Bestätigte er mit einem Grinsen, genoss die Nähe, die Entspannung und so ungezwungen mit jemadem eine Badewanne... oder eben einen Zuber zu teilen.
Leichen im Keller, wie erklärte man das, im Krig gab rs Opfer, aber das hatte sie ja eben schon gesagt. Also zuckte er mit den Schultern.
"Bin aber sonst ganz harmlos... und ich hab gehört bei Söldnern 'Bei Kreve's Locken' wenn er Glatze hat dann noch besser. 'Himmel Arsch und Friedrich' hat ein Deutscher mal gesagt wo ich herkomme. Ist auch ein Land. Friedrich war eine Regent dort."
Und er stieg dann zuerst aus dem Zuber, wickelte sich in sein Handtuch, das noch nass war von zuvor. Schnappte ein weiteres trockenes Tuch und gab es ihr.
"Ertstmal das... ich suche was."
Und dtaussrn kam er an Slava vorbei.die beiden wechselten kurz ein paar Worte auf russisch, von denen einige unflätig klangen. Dann ging er nach oben und kam nur kurz später mit frischen Sachen zurück. Alles zu gross, vor allem für Valeska, aber sauber und trocken.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

"Dich hab ich gar nicht gesehen, Cat. Entschuldige... Hier..." und damit wanderten Streifen von Speck und Schinken in eine Schale und zu ihr unter den Tisch.
Dann tauchte irgendwann Schura auf, nackt und nur mit einem nassen Handtuch bekleidet und fast dümmlich grinsend.
"Fuck, warum hast du nichts gesagt? Mich so auflaufen lassen, du bist ein verfickter riesen Arsch!"
"Was hätt ich sagen sollen? Ging dich nichts an. Ausserdem... Datenschutz?"
"Echt jetzt? Das ist alles... du wustest doch, dass er mir gefiel."

Die Antwort war nur eine hochgezogene Braue.
"Und das erlaubt dir, mein ganzes warmes Wasser aufzubrauchen? Ich hätte auch baden wollen."
"Ist noch drin, das Wasser."
"Und noch ne Menge mehr."
"Wir haben nicht..."
"Das wiederum geht jetzt mich nichts an. Glaub mir, es lief schon optimal. Und es war übrigens auch meine Seife, ein Geschenk von Jarel, das ihr da qufgebraucht habt."

Hier war er tatsächlich etwas böse.
"Entschuldige. ...aber... sind noch Klamotten oben? Ich hol mir was."
"Ja, geh, und wisch nachher auf!"

Er deutete auf die nasse Spur, und richtig ernst schien die Entschuldigung auch nicht gemeint gewesen zu sein. Slava lehnte sich an den Tisch und sah ihm kurz nach. Für ihn musste nun wohl eine Katzenwäsche reichen.
Sindra
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Lebenslauf:

Cat futterte alles in Windeseile leer, beobachete die Männer bei ihrer Unterhaltung und setzte sich dann wieder demonstrativ vor Slava mit einem "das war doch nicht etwa alles?" Ausdruck um felligen Gesicht.
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Valjan Novka
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„Ein sonst ganz harmloser Beschützer?“ mit einem schiefen Grinsen sah sie Schura nach. Eigentlich wollte ihr Vater das doch immer: einen Mann, der auf sein Mädchen aufpassen würde. Aber er hatte dabei sicher nicht an jemanden wie ihn gedacht, einen homosexuelles Söldner mit Waffen aus einer anderen Welt, die ihr immer noch unbegreiflich schienen.

Aber nachdem Schura raus war, tauchte Valjan unter, für sie war das immer noch sehr sauberes Wasser und es roch nach Seife. Aber nur kurz, denn ihre Neugier wurde geweckt, als die Worte unflätig wurden, da hatte sie schließlich schon ein paar gelernt. Verfickter Riesen Arsch? Man hörte sie leise plätschern, während sie aus der Wanne kam und lauschte. Mit dem Handtuch trocknete sie erst ihr Gesicht ab, bevor sie es... ebenfalls um ihre Hüften schwang. Schwule und eine Hündin, wer sollte schon gucken?
„Ver... fick....ter... ri sen Arsch...“ wiederholte sie leise und langsam die russischen Worte für sich selbst. Und Reuven war so artig gewesen, das Arschloch runter zu schlucken. „Arsch.“ Wie zur Bestätigung klopfte sie sich auf den eigenen. Nur was war Ri'Sen? Eine Vorsilbe? Wie er es gesagt hatte, kam es in einem Rutsch heraus.

Sie trat hinter der Wand hervor und lächelte entschuldigend in Slavas Richtung „Ser...“, während sie schon einen Teil ihrer Kleidung zusammen suchte, den Schura einfach so auf dem Boden verteilt hatte, wo sie gerade gefallen war. „Wo ist Eure Köchin?“ Diese Königin der Hühnersuppe. Was Slava schon wieder alles auftischte ließ ihren Magen brummen, gerade konnte man gut sehen, dass nicht viel an ihr dran war.

Valjan zog an, was Schura ihr brachte. Erst das Oberteil: es war viel zu weit und hing fast bis zu Knien. Aber die Hose nahm sie trotzdem dazu, versuchte den Bund irgendwie enger zu machen und entschied sich schießlich Schwert und anderes schweres von ihrem Gürtel zu lösen, um diesen zu nutzen, um die Hose zu halten. Wird schon irgendwie gehen. Nach kurzen ausprobieren ließ sie das Hemd darüber hängen.

„Was passiert jetzt?“ Die Frage ging an beide, während sie begann ihre Sachen aufzuräumen. Sie könnte die Kleidung zumindest etwas lüften, bevor sie sie später wieder anzieht. So konnte sie nicht auf die Straße.

Wobei ihr etwas einfiel und eine Hand über ihren Hals strich. Mit dem weiten Kragen konnte man die Halskette gut sehen, aber: „Wie sieht das eigentlich aus?“ Das Ding hatte sie gebissen und mindestens zweimal ordentlich gewürgt. Waren da Spuren auf der Haut?
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Es war zu hören, dass der Gast ein wenig verstanden hatte. Verflucht, bald würden sie nicht mehr Russisch verwenden können um ungestört zu sein. Blieb noch Englisch.
"Die Köchin arbeitet wohl noch für jemand anderen... Der Leibwächter lässt es eindeutig an Respekt mangeln ...der Hund frisst einem die Haare vom Kopf und früher war alles besser."
kommentierte Slava mit einem Grinsen und gab Cat noch etwas mehr. Was sollte nun geschehen...
"Du siehst aus, als hättest du dich geprügelt und als hätte jemand versucht dich zu strangulieren..."
Er überlegte, ob es etwas wie einen Urlaubsanspruch gab. Aber besser nicht davon anfangen, sie sah wirklich fertig aus... und viel zu dünn.
"Wir essen und betrinken uns ordentlich. Es gibt keine Tagesordnung. Ich schätze mal, jeder sagt dann von Zeit zu Zeit irgendwas über Valentine... man erzählt sich Geschichten. Wenn Schura sich etwas anseres vorgestellt hat soll er das erklären. Ich denke, es wird sich einfach ergeben. Und wenn das Bad jetzt frei ist passt ihr mal kurz auf die Küche auf."
hielt er fest, dann ging er kurz nach oben, holte sich frische Kleidung, eine bequeme Hose, leichtere Schuhe und ein bequemes Hemd, alles eher in einem dunklen grün und auch jetzt nur mit dezenten fein gestickten Säumen ohne großen Prunk, dann ging auch er ins Bad um sich zu waschen, mit kaltem Wasser und nur unter Zuhilfenahme eines Schwammes.
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Alexander Lebedew
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Lebenslauf: Schura

Auch Schura war neu eingekleidet. Er betrachtete Leska, die wirklich aussah als hätte sie die viel zu großen Sachen eines Bruders erwischt.
"Was ist eigentlich das? Und was ist mit deinem Gesicht?"
Wollte er nun doch wissen, während er sich auf dem Tisch und dann in den Schränken einen Überblick u verschaffen versuchte was fehlte um noch hier und da etwas zu ergänzen.
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Valjan Novka
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Als Slava über sein Personal jammerte sah Valjan von ihrem Aufräumen auf. Erst auf den Kopf und Haarpracht, die der Hund gegessen haben muss. Das war nicht zu verkneifen: „Es ist mir durchaus peinlich den dritten Abend in Folge hier zu essen... Ser.“ Ihr Magen war anderer Meinung. Das mit dem Wasser, Seife und Jarel vorhin hatte sie nicht ganz verstanden und lauschte dem Abendplan. „Dann kann ich ja so bleiben...“ Jarel würde bestimmt noch kommen, der wird es dann wohl merken und hoffentlich die Klappe halten. Urlaubsreif war sie definitiv, aber von Urlaub wusste sie nichts.

Nachdem Rüstung und Kleidung ordentlich abgelegt war, setzte sie sich zu Schura an den Tisch, um auf die Küche aufzupassen: „Die Kette nennt sich Ha'daja. Ich hab sie auf dem beschlagnahmten Schiff von heute Nacht gefunden. Sie ist irgendwie so was wie magisch und hat sich mit mir verbunden, weil auch der Knochen eines Fennek daran hängt und mein Blutzeichen, Seelentier, Tierzeichen, irgendso was ein Fennek Fuchs sei. Deshalb hat es plötzlich am Hals gebrannt und als ich sie wieder abnehmen wollte, hat sich die Lederschnur zusammen gezogen und mich stranguliert bis ich es aufgegeben habe... zusammen gebrochen bin. Später hat mir die eigentliche Eigentümerin eine rein gehauen, als ich es nochmal probiert habe es abzulegen. Also...“ Valjan lächelte den Russen zuckersüß an. „...pass bitte auf, dass Du nicht Ausversehen daran hängen bleibst. Könnte blöd ausgehen“ Gespannt wartete sie auf seine Reaktion und wie er auf den abgefahrenen Scheiß ihrer Welt reagiert. „Hast Dir vielleicht die falsche Person zum Beschützen ausgesucht.“
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Alexander Lebedew
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Lebenslauf: Schura

Slavas "...schon ok, du warst nicht gemeint. Und auch bei Cat mein ich es nicht ernst. Das mit dem Leibwächter aber schon!" hörte Schura durchaus noch, aber er drehte den Kopf demonstrativ weg - es fehlte noch, dass er vor sich hin pfiff - vor allem bei dem Teil, der ihn betraf.
Slava rollte noch mit den Augen, aber er wollte sich nun auch von dem langen Tag befreien, deshalb blieb das Thema erst einmal auf der Strecke.

Als auch Schuras Meinung nach alles auf dem Tisch war was da hin gehörte setzte sich auch er hin und das Werk von Slava fort, Cat zu füttern.
"Greif zu, wenn Hunger. Hat kein Sinn, warten mir knurren Magen."
Er selbst griff zu etwas Brot und hörte zu, fläzte sich etwas auf den Stuhl um zuzuhören.
"Verarschen du mich? Oder?"
Er runzelte die Stirn, ganz sicher war er nicht. Ketten die sich festfraßen? Er hatte mehr etwas erwartet wie 'das hat miene Oma gebastelt, oder hat es von der Kräuterfrau um die Ecke, hilft gegen böse Blicke und Furunkel. Und die Striemen am Hals wären dann vielleicht von einer anderen Auseinandersetzung?
Aber sie schien es ernst zu meinen.
"Du meinst echt ernst... Bljad. Und was kann magische Kette? Unsichtbar machen? Beschützen trotzdem. Wenn Besitzer von Kette Problem, dann kann ich auch erledigen."
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Valjan Novka
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„Bljad“, bestätigte Valjan und ja... nahm sich Brot, ein guter Anfang und so frisch. So mit Schmalz oder Butter. Luxus. Alles Luxus hier. Wenn Cat das Haupthaar frisst, dann Leskar den Bart... Kann ich auch erledigen. Und Schura meinte das ernst, wie er so auf dem Stuhl lümmelte und wie nebenbei erwähnte jemand umbringen zu können. Trotzdem mochte sie ihn. Trotzdem.
„Macht keinen Ärger bis jetzt. Aber... möglicherweise nimmt ihr Geist meinen mit, wenn ihr etwas passiert. Wir sind irgendwie verbunden und müssen jetzt das Beste daraus machen.“ So wirklich besorgt wirkte sie allerdings nicht. Oder war gut darin das weg zu schieben, was man gerade eh nicht ändern konnte.
„Vielleicht funktioniert 'einkassieren'. Aber erzähl das Alles keinem. Bei der Wache fänden sie es bestimmt nicht gut und meine Eltern würden ausrasten - zu recht...“ Sie hielt inne. Ihre Eltern alleine lassen, das will sie nicht. Wollte den Gedanken aber auch nicht weiter vertiefen und schwenkte nach Brot zu frischem Obst.

„Wenn Deine Leibwächterfähigkeiten den hiesigen Sitten anpassen magst, dann kannst Du vielleicht Crehwill fragen, der hat das ne Zeit lang gemacht und hat die nächsten zwei Wochen eh nichts zu tun, weil er bei mir im Kerker abhängt.“ Wobei ihr etwas einfällt und sich in Richtung Wand und etwas lauter an Slava wendet: „Äh... der lässt sich übrigens entschuldigen, dass er seinen Termin heute nicht einhalten konnte.“
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Und das war in etwa der Moment als Slava zurück kam. Ebenfalls frisch eingekleidet.
"Danke... ja, das hatte ich mir fast schon gedacht. Und auch Reuven wird wohl nicht kommen. Den Sold bekommen sie natürlich trotzdem und ich weiß ja wo ich sie finde."
Noch setzte er sich nicht, aber er wandte sich an Schura und 'Leibwächter' war offenbar ein gutes Stichwort...
"Und niemand wir hier erledigt wenn ich es nicht sage. Und ich meine es ernst, Schura. Ich muss in der Öffentlichkeit als Freiherr auftreten und das funktioniert nur..."
Schura rollte mit den Augen.
"Jetzt kommt Ansprache, zu spät für Essen."
Aber Slava schien es ernst zu meinen, Schura bekam einen Schlag mit der flachen Hand an den Hinterkopf, der ihn nachhaltig dazu bewegte grader zu sitzen. Und der blickte nun etwas erstaeunt. Der SChlag war kräftig gewesen.
"Wenn ich sage, ich meine es ernst, dann mein ich es auch ernst." Und das Blitzen in Slavas Augen unterstrich das auch. "Wenn wir unter uns sind meinetwegen, aber in der Öfffentlichkeit erwarte ich Disziplin. Und ich werde noch weitere Männer rekrutieren, meinetwegen auch Frauen, mir egal. Und ich will von allen das gleiche, dass sie meinen Stand repräsentieren. Mein Wort hat nur Gewicht, wenn es nicht ausgerechnet durch euch hier untergraben wird. Und nachdem du mein Erster Leibwächter bist erwarte ich gerade von dir, Schura, dass du ein Vorbild bist, kannst du das vielleicht kapieren?"
Er wäre durchaus bereit gewesen, er noch einmal durch einen Klapps zu untermauern, und Schura gefiel es sichtlich nicht, so gemaßregelt zu werden, aber er riss sich dann doch zusammen.
"Klar, hab ich verstanden."
Sie trugen das auch in der Gemeinsprache aus. Novka durfte das hören, nicht zuletzt hatte sie ihn ja immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass er sich für einen Freiherrn durchaus ungewöhnlich, geradezu unziemlich benahm, auch er hatte die Rüge verstanden und er würde das ändern. Zumindest in der Öffentlichkeit.
"Gut. Für heute ist es egal, solange keine Fremden dazukommen."
Damit ließ nun auch Slava sich auf einen Stuhl sinken. Auch er war müde nach dem langen Tag.
"Greift zu, wir müssen nicht verhungern bis der Rest kommt."
So eine Ahnung sagte ihm, dass nicht jeder pünktlich sein würde.
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Viktor
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Lebenslauf:

Maximilian war mit Schura in Slavas Wohnung zurück gekehrt und hatte den "neuen" Kameraden sich selbst überlassen. Er selbst hatte sich vor dem Tempelbesuch gründlich gereinigt und neu eingekleidet, weshalb er sich als ausreichend schick für eine Totenfeier hielt. Während der Russe also den Zuber richtete, zog Maximilian sich mit einem tablet nach oben zurück... Rotzfrech in die Gemächer des Hausherrn, denn da war ein Balkon und das Wetter noch schön. Auch wenn Balkon für die Ausstülpung von der Größe eines Schuhkartons etwas übertrieben gesprochen war, so reichte es doch den Scherenstuhl so zu platzieren, dass er den Rücken - gepolstert mit einem Kissen - gegen den Anschlag der Tür lehnen und die Füße auf der Brüstung ablegen konnte. So recht bequem drapiert, verzockte er den Nachmittag gegen den Schachcomputer.
Nur einmal hatte er nach unten gehen wollen, um sich etwas zu trinken zu holen, glaubte aber zwei Stimmen und das Plätschern von Wasser zu hören. Als er dann halb auf der Treppe stehend die verteilten Kleider sah, schmunzelte er und ging wieder nach oben. Etwas hielt er schon noch aus und das Pad vertrieb ihm die Zeit.
Irgendwann hörte es sich unten dann nach mehr Leben an - Russen klangen irgendwie immer, als würden sie permanent streiten und einander Beleidigungen an den Kopf werfen. Lauter gleich liebevoller schien ihm manchmal die Devise. Er nahm es allerdings als Signal, aufzuräumen und weiter nach oben zu flüchten. Keinen Moment zu früh, denn Slava war zurück und holte sich neue Kleider. Und ganz so dummdreist wollte er dann doch nicht dastehen, auch wenn er den Körper eines guten Freundes spazieren führte.
Eben jener gute Freund machte Maximilian allerdings etwas Sorgen, denn er schwieg so eisern wie noch nie in ihrer, zugegeben kurzen, Partnerschaft. Normalerweise forderte er seinen Körper immer recht schnell zurück, aber gerade war es, als sei er allein. Selbst wenn er in sich ging, ihn sogar rief, war da nur ein fernes Echo und der Eindruck einer von ihm angewandten Silhouette. Schöner Mist. Hätte er nur geahnt, wie tief manche Normen wurzelten, er hätte früher versucht, den Ukrainer vorzubereiten. Oder war es gar nicht die Homosexualität seines Freundes sondern etwas anderes? Der Krieg? Vielleicht beides? Aber woher sollte er es wissen, wenn der andere Verstand schwieg?
Irgendwann gab er es auf und schnappte auf dem Weg die Treppe hinunter den Rüffel auf, den Slava Schura verpasste, also setzte er eine angemessen ernste Miene auf. In gewisser Hinsicht funktionierten Stabsoffiziere auch wie gute Eheleute und zogen bei erzieherischen Maßnahmen am gleichen Strang, möglichst in die gleiche Richtung. Diesen Habitus konnte auch Maximilian nicht ablegen.
"In der Tat kommt einem der tägliche Umgang mit einer gewissen Gesellschaftsschicht hier vor wie ein permanenter Tanz auf diplomatischem Parkett. Ein paar Seitwärtsschritte gehören zur Kür, aber die Pflicht muss unbedingt erfüllt sein.", sagte er im Näherkommen und setzte erklärend hinzu: "Die Tempeldienste bieten ausgezeichnete Lektionen. Ich sehe sie als Feldstudien, wenn ihr so wollt. Das Gespinst der Oberschicht dieser Stadt ist bemerkenswert feinmaschig und netterweise nur bipolar: der Handelsrat und der Flammenkult. Um wirklich jemand zu sein, braucht es beide Apparate und einen entsprechenden Stand - was mit der Selbstdarstellung anfängt. Erst dann kommen die Beziehungen." Er behielt seine Meinung allerdings bei sich, dass hier sowohl bei Herr als auch Lakai noch Luft nach oben bestand. "Umso bemerkenswerter noch, da diese beiden Pole einander abzustoßen versuchen und die wirklich erfolgreichen Tänzer Meister in einem Spagat dazwischen sind." Offenkundig liebte er blumige Bilder.
Dann erst schien er Valjan wahrzunehmen. "Ah, der Herr Wächter vom Tor mit den interessanten Geografiekenntnissen. Verzeiht, wenn ich Euren Namen nicht parat habe, junger Mann." Ob er es tatsächlich übersah oder einfach überging, ließ Maximilian nicht erkennen. Er tätschelte dem Hund die Flanke und setzte sich mit jenem feinen Lächeln, das so gar nicht in Viktors Gesicht gehören wollte.
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