Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
Delia
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“Ein Verwandter von dem Ratsherren, neben ein paar anderen, glaube ich, aber auch Crehwill und Reuven haben etwas abbekommen. Crehwill ist versorgt, seine Wunde nicht sehr schlimm, eine Stichverletzung im Arm. Der Feldwebel hat seine Verbandstasche zur Verfügung gestellt und so konnte ich den Arm von ihm versorgen. Die Wunde war schon sehr leicht am Verheilen, nur das Hemd… Ich glaube, um dieses hat er sich mehr Sorgen gemacht, als um sich selbst. Reuven meinte, er wäre soweit in Ordnung. Alle Zähne wären noch da…” Wer, wenn nicht die Hexer, konnten ihre Verletzungen einschätzen?
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Sarray Cestay
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“Das Lügenmaul und seine Brut kümmert mich einen dampfenden Haufen Scheiße...", brummte die Heilerin unflätig und schluckte hart und hörbar.
Crehwill seine Verwundungen richtig einschätzen? Nur zu gut erinnerte sich die Zwergin, wie er sich zu ihr geschleppt hatte, den Organismus vom Gift bis kurz vor die Atemlähmung getrieben. Und auch da war alles ‘...nicht so schlimm…’ gewesen.
Nein, seine Verletzungen richtig einschätzen konnte - oder wollte - er sicherlich nicht.
Sarray ließ Wäsche Wäsche sein und bog mit beiden Händen im Kreuz den Rücken durch.
“Du siehst aus, als könntest du eine Mütze Schlaf gebrauchen. Neben dem Herd steht noch ein Topf Linsensuppe und auf dem Tisch liegt frisches Brot. Die Bezahlung für den heutigen Einsatz. Mach dir den ruhig warm. Ich werde nach unseren Hexern sehen.”
Vor allem nach Crehwill natürlich. Bei dem Gedanken, er könnte verletzt sein, schlug ihr augenblicklich das Herz bis zum Halse. Ja, um den Katzenhexer auch. Der mischte auch irgendwie überall mit.
Und wenn Sokolov sie nicht zu ihnen ließ, würde sie ihm den Arsch bis zu den Mandeln aufreißen und sich seinen Schwanz über offenem Feuer braten, wie es sich für so ein Würstchen gehörte.
Eilig wuselte die Zwergin herein und begann sich anzuziehen.
Anziehen, Ersatzkleidung für Crehwill einpacken, die Heilertasche und los.
So zumindest der Plan.
Delia
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Eigentlich hatte Delia Sarray beruhigen wollen, doch die Halbelfe glaubte, das wollte die Zwergin gar nicht. Vielleicht hatte sie ja dann doch recht gehabt mit dem, was sie zu dem Hexer gesagt hatte…
Müde? Hungrig? Sie war beides nicht, sie hatte heute auch nicht wirklich viel getan, nicht im Vergleich, wenn sie an die Strapazen der Reise in ihrer Welt dachte…
“Sarray”, begann Delia laut genug, dass die Zwergin sie hören konnte, ohne ihr gefolgt zu sein. “Crehwill geht es gut. Ich habe die Wunde gesäubert und verbunden, sie heilt bereits und der Feldwebel sagte, wir können sie morgen besuchen. Dazu hat Crehwill auch schon eine kleine Bestellung aufgegeben. Ich kann verstehen, dass du dich sorgst und ihn sehen willst. Aber ich denke, wir sollten uns an die Anweisungen halten, wenn wir ihn regelmäßig besuchen wollen und ihm Essen und anderes mitbringen wollen. Überstürzte jetzt bitte nichts. Feldwebel Novka ist wohl auch noch anderweitig beschäftigt, er hat mit mir zusammen die Wache verlassen… Lass uns lieber überlegen, wie die nächsten Tage ablaufen sollen… Ich soll mich um Rekin kümmern…” Auch wenn der Hexer in einer Zelle saß, darauf freute sie sich ein bisschen, dem Pferd war es egal, in welcher Sprache sie sprechen würde. Sie und Rekin hatten sich ja auch bereits angefreundet. Dann wollte sie auch mit Milly die Gemeinsprache üben und natürlich Crehwill und auch Reuven besuchen, obwohl sie zu letzterem kein Band verspürte, doch er war des Greifenhexers Freund uns, so würde er mitversorgt werden… Ratten würde er wegen ihr nicht essen müssen. “Hast du die nächsten Tage viel zu tun? Kann ich dich irgendwo unterstützen?”
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Sarray Cestay
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Es ging ihr ,massiv gegen den Strich, untätig Zuhause zu bleiben, während der Mann den sie - verdammt ja - liebte verletzt im Kerker hockte.
Aber die Halbelfe hatte Recht.
“Magst du uns dann das Essen aufwärmen?”, murrte sie nach dem üblichen Schwung fluchen. “Ich wasch noch zu Ende. Zu tun gibs immer. Eine Patientin hat Zwillinge bekommen. Armes Ding. Viel zu jung. War ne schwere Geburt, aber mit Meliteles Hilfe und ner Portion Hühnersuppe bekommen wir alle drei durch.”, seufzte die Heilerin.
“Morgen seh ich nach ihnen. Kann jede helfende Hand gebrauchen in den nächsten Tagen.. Viel zu tun.”
Und schon war die Zwergin wieder auf dem Weg nach draußen, überdreht wie üblich.
Delia
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Nun sah Delia der kleinen Frau doch verwundert hinterher, sie hatte nicht damit gerechnet, dass Sarray sich von ihrem Vorhaben würde abbringen lassen, doch nun klang sie sehr… vernünftig. Nun, es musste sicherlich auch alles andere als leicht für die Zwergin sein, mit solchen Nachrichten konfrontiert zu werden. Es hätte Delia an sich auch nicht gewundert, wenn Sarray mit Crehwill an der Hand wieder zurückgekommen wäre. Aber so war es sicherlich der bessere Weg. Und es war das, was Crehwill so wollte, davon war sie überzeugt.

Delia hatte zu der Bitte der Zwergin genickt und sich auch gleich daran gemacht. “Hast du Crehwills Sachen auch gleich mitgewaschen?”, wollte sie dann wissen, wenn nicht, sollte sie das noch tun, aber sie hatte so ein Gefühl, dass Sarray an diese Wäsche auch bereits gedacht hatte, auch wenn die kleine Frau einen schweren Tag gehabt hatte, wie es Delia schien. “Ich werde helfen, wo ich kann”, versicherte die junge Halbelfe und kümmerte sich um das Essen.
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Sarray Cestay
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"Crehwills Kleidung hab ich vorher gewaschen. Ich weiß nicht ob es so gut ist, die Kleidung eines Hexers zusammen mit Blut und Fruchtwasserflecken zu waschen. Weil wegen der feinen Nase und so.“
Damit war auch klar, woher die so furchtbaren Flecken in der Kleidung der Heilerin kamen.
Für Sarray war das Thema damit durch und sie kümmerte sich wieder um die Wäsche, mit den Gedanken jedoch ganz woanders.
Delia
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Der gesamte letzte Abend war von Bedrücktheit über Crehwills Inhaftierung durchzogen gewesen. Auch wenn der Hexer nicht schlecht aufgehoben war, war in einem Kerker zu sitzen alles andere gewesen, als sie ihm und seinem Freund gewünscht hätte. Sarray war zurecht aufgebracht gewesen. Delia empfand die Strafe als nicht richtig, aber was konnte man schon gegen die besser gestellten tun?
Schade nur, dass in einer Stadt, die als freie Stadt galt, auch dieses System hier zu funktionieren schien. Wo da nun die Freiheit sein sollte, fragte sie sich selbst und noch mehr solcher Fragen gingen ihr durch den Kopf.
Zuletzt hatte sie gegen die Unterdrückung gegen die Frosthexe gekämpft, war in diesen Kampf hineingeschlittert, ohne es zu wollen, und nun war sie in einer Welt, in der es ihr gerade nicht besser gefiel…

Auch in der Nacht hatte sie noch einige Gedanken hin und her geschoben, ehe sie in einen für die Umstände entsprechenden tiefen Schlaf gefallen war.

Der Morgen begann sehr früh, da die Zwergin es gar nicht erwarten konnte, tätig zu werden.

→ auf zur Wache
Delia
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Datum: 9:08 Uhr, 14. August 1278, Samstag (kleiner Sprung)
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Es war Samstag, zumindest hatte Sarray Delia dies so gesagt und Samstag war großer Markttag in Nowigrad. Da die Zwergin und Delia noch warten mussten, bis sie wieder die Hexer besuchen konnten, hatten die beiden Frauen beschlossen, am heutigen Samstag den Markt aufzusuchen UND den Buchhändler, der Karten haben sollte, laut Valjan.
Delia war schon sehr früh aus den Federn gewesen. Sie wusste, oder meinte zu wissen, dass man schon früh auf dem Markt sein sollte, wenn man die Auswahl haben wollte. So war es in ihrer Heimat, je eher, je besser waren die Waren, zumindest jene die verderben konnten.
Crehwills Sachen hingen noch beim Trocknen, waren noch klamm von der gestrigen Wäsche und würden wohl über den Tag, so es denn ein schöner Tag werden mochte, gänzlich durchtrocknen. Sie hatte dies überprüft, als sie sich gewaschen und für den Tag fertig gemacht hatte, nun betrat sie das kleine Häuschen über die Hintertüre, sah, dass der Korb für die Einkäufe bereit stand und die Liste, die sie gemacht hatten, in ihm….
„Sarray?“, meinte Delia fröhlich. „Bis morgen sollte Crehwills Kleidung trocken sein und ich wäre soweit, dass wir nun los können.“ Sie klang vergnügt, sie sah vergnügt aus, sie war vergnügt. Der Ausritt mit Rekin gestern hatte ihr gut getan, es war nicht weit und nicht lang gewesen, aber es hatte alles ein wenig leichter werden lassen für sie und heute sollte ein ähnlich schöner Tag werden, auch wenn ihr bewusst war, dass die Stadt, diese Welt mit vielen Problemen zu kämpfen hatte.
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Sarray Cestay
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„Meh!“
Die Zwergin hatte nicht ansatzweise so gute Laune wie ihr Gast und zog erst einmal die Decke über den völlig zerzausten Blondschopf, der so gut wiederspiegelte, was sie fühlte.
Das explodierte Eichhörnchen auf ihrem oberem Ende spiegelte den Kater perfekt wieder, der ihr vom Frustsaufen der Nacht geblieben war.
Erst nach Minuten unflätigen Fluchens kam der goldblonde Wischmopp wieder unter der Decke hervor.
Völlig verpeilt und mürrisch wie ein hungriges, pubertierendes Maultier taperte sie in Richtung der Ecke, in die sie am Abend ihre Kleidung gefeuert hatte und zog sich an. Das Hemd erst einmal verkehrt herum und im zweiten Versuch dann auf links.
Das Fluchen und Schimpfen verstummte erst, als sie die Reste des Brotes aus dem irdenen Behälter auf dem Tisch gelandet war und das Wasser für den Kaffee kochte.
Ohne Kaffee würde die Heilerin die kleine Hütte nicht verlassen, so viel stand fest.
Delia
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Mitfühlend und ein wenig belustigt sah Delia Sarray bei ihrem Tun zu. Sie brauchte wohl noch etwas Zeit, um ihre gute Laune zu finden. Verständlich, sie vermisste Crehwill. Dennoch war er ja nicht weit weg und besser aufgehoben, als auf einem Auftrag der ihn Hals und Kragen kosten konnte.
„Du solltest deine Kleidung noch einmal wenden“, meinte Delia ein wenig vorsichtig zu der Zwergin. „Soll ich mich vielleicht während du noch mit … aufwachen beschäftigt bist, um dein Haar kümmern?“, bot sie Sarray freundlich an. Vielleicht würde ihr ein schönes Flechtwerk im Haar den Tag ein wenig versöhnlicher erscheinen lassen?
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Sarray Cestay
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Erst einmal sah die Zwergin verdutzt an sich herunter.
Einen langen Moment starrte sie auf die Nähte ihres Hemdes – einmal mehr ein Männerhemd, viel zu weit und zu lang und vermutlich noch mit dem Duft eines gewissen Hexers daran – dann fing das kleine Wesen erstaunlich laut und kraftvoll zu lachen an.
Noch immer lachend streifte sie sich das Hemd abermals um den Kopf, wendete es und zog es wieder an, dieses Mal richtig herum.
Langsam verebbte das Lachen, es blieb ein leises Glucksen und Kichern, mit dem sie zu der Truhe vor ihrem Bett tapste, den knarzenden Deckel öffnete und eine hölzerne Bürste mit Wildschweinborsten, zusammen mit einigen bunten Stoffbändern herausklaubte.
„Die Götter sind echt seltsam.“, erklärte sie, während sie gähnend zu Delia zurückging und ihr die erbeuteten Gegenstände in die Hände drückte.
„Je mehr man sie ehrt, desto schlimmer strafen sie einen am nächsten Morgen.“
Schräpend zog sie einen der beiden dreibeinigen Hocker heran – den hohen, den sie zu allem möglichen und unmöglichen – benutze und kletterte darauf.
Sie freute sich über die Zuwendung, auch wenn sie das nicht offen kommunizierte.
Ihr Hexer fehlte ihr. Zu ihrem eigenen Erstaunen. Sogar sehr,
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