Allgemein | Irgendwo in den Straßen Nowigrads...

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Francis Rose
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Francis knickste leicht und winkte Crehwill, obwohl er noch gar nicht weg war. Dann ging sie zur Tür, wuschelte Pavel durch die Haare und verschwand durch die Tür im inneren. ‚Eine kuschelbedürftige Ärztin. Und er hatte so viel gefickt. Hmm. Bezahlung in Naturalien.‘ dachte sie nur bei sich, während Gwen sie schon erwartete.
„da bist du ja. Ich habe Kundschaft. Du darfst den Empfang solange übernehmen.“ sagte die Ältere und eilte zu einem kleinen halbglatzkopf mit kleiner Brille und gebeugter Haltung. Er schaute verlegen, als sie ihn an der Hand zu ihren Zimmern führte.
Anders als die Mädchen, die nach Hause gingen und nicht hier wohnten, hatte sie sowohl Arbeits- als auch ein privates Schlafzimmer. Da trennte sie strickt.
Francis musste schmunzeln und nahm den Platz hinterm Tresen ein. Sie machte es sich bequem und lauschte der betörenden Stimme von Tihana, die auf der Bühne stand und sang. Dazu tanzte sie, langsam und unglaublich beweglich. Es sah so aus, als ob sie jeden Muskel im Körper einzeln bewegen konnte. Reglos nach hinten gebeugt bewegten sich ihre Bauchmuskeln wie Wellen auf dem Ozean und ihre Stimme plätscherte klar die einzelnen Töne. Nicht jedes Lied sang sie in der Sprache der Elfen, aber dieses. Francis verstand kein einziges Wort, aber sie erinnerte sich an ihren elfischen Schneider, der ihr das Lied mal übersetzt hatte. Es ging um bedingungslose Liebe und einem tragischen Schicksal. Eine Reise zu den Sternen die auf ihrer täglichen Suche jeden Tag übers Land fliegen und nach einem Zeichen ihres Liebsten suchen. Am Ende gab es ein trauriges Happy End. Denn einer der Sterne verließ seinen Platz am Himmel, eilte zu den flackernden Lichtern, die am Boden nach dem kleinen Stern riefen. Glücklich stürzte er herab nur um in seiner Sehnsucht zu verglühen.
Francis bekam eine Gänsehaut bei den Tönen die Tihana anklingen ließ und träumte vor sich hin. Selbst die Vögel schwiegen für einen Moment.
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ERZÄHLER
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Die ersten Strahlen der Morgensonne fielen von Osten her die lange Straße hinunter, krochen am Turm des Tempels hinab, küssten die Mauerkronen und wanderten schließlich auch in die Schatten zwischen den Gebäuden. Auf der Straße, die zur Sankt Gregors Brücke führte, hockte Marcellus wie jeden Morgen eingewickelt in Lumpen, die Krücke an die Mauer in seinem Rücken gelehnt und die Hände bittend erhoben. Die Menschen, die zum Tempel gingen, hatten oft eine Gabe für ihn und hier kamen auch jene vorbei, die zum kleinere Meliteleschrein wollten und auch diese hatten gern eine Münze übrig. Er beobachtete die Kante des Schattens eines Dachvorsprungs, der vor dem Sonnenlicht zurück wich. Bald würde stickige Hitze die Gassen auffüllen und die Luft würde nach dem Staub schmecken, den Füße, Hufe und Räder aufwirbelten. Er seufzte. Dann fiel sein Blick auf eine Bewegung in Halbdunkel einer Gasse, in die bisher nur wenige Lichtspeere fielen. Marcellus reckte den Hals, denn nun drangen auch Geräusche heran. Etwas riss, knackte, dann knurrte es. Hunde? Vielleicht Reste, die ihm auch noch den Bauch füllen könnten? Sich mit den Hunden um Aas zu schlagen, war nichts Neues für den Krüppel und so rappelte er sich an seiner Krücke auf. Der neue Blickwinkel ließ ihn sogleich auch ein kurzes, goldenes Aufblitzen wahrnehmen, was seine Neugier zusätzlich erregte. Das Betteln und Straßenleben schulte den Blick für verlorene Wertgegenstände im Dreck und Marcellus wurde alsbald schnell, humpelte an seiner Krücke in die Gasse...
Hunde, in der Tat und sie stritten sich um einen Kadaver. Der Bettler erkannte gleich, dass es kein Aas war - zumindest keines, das er selbst anrühren wollte. Es war ein Mensch. Vermutlich ein junger Mann, aber es war kaum noch etwas zu erkennen - die Hunde waren schon eine Weile zugange, hatten das weiche Fleisch in Fetzen gerissen. Und der Kopf fehlte einfach oder besser war überall verteilt. Selbst dem hart gesottenen Bettler drehte sich der Magen um und er stolperte rückwärts, fiel in den Dreck und kroch zurück auf die Hauptstraße, um dem erstbesten Menschen von dem grausigen Fund zu berichten. Und von da ging alles wie von allein.
Der Tote landete bei der Stadtwache, so zerfleddert er auch war. Und mit ihm das, was der Bettler hatte funkeln sehen: eine goldene Hülse und ein ebenfalls golden schimmernder Bolzen. Immerhin hatte jemand den Männern des Regenten beigebracht, sich an einem potenziellen Tatort genauestens umzusehen und alle Auffälligkeiten zu notieren. Dinge mitzunehmen, die man dort so fand - Beweise sichern, hatte das geheißen. Nur was man mit diesen Beweisen nun anfangen sollte, das wussten die Wächter, die um den verstümmelten Leichnam herum standen, auch nicht so recht. man durchsuchte ihn noch, fand aber nichts, außer einem Kettchen am Arm mit einem Anhänger. Sah teuer aus und wurde gern von den Adligen an die Kinder verschenkt, wenn man diesen ihren Namen gab. Irgendjemand Wichtiges also - den sollte man wohl wirklich nicht einfach den Hunden überlassen. Am Ende jemand vom Rat oder aus dem Tempel.
Man hatte also einen Toten und Beweise, die niemandem weiter halfen. Aber man wusste ja inzwischen, wem man solche komplizierten Fälle bringen konnte - immerhin war der es ja auch, der diese Art der Beweissammlung verlangte. Protokollieren musste man auch alles, aber der einzige ihrer Schicht, der lesen und schreiben konnte, hatte eine Grippe und lag im Bett. Was auf dem Kettchen stand, wusste entsprechend auch niemand. Also malte einer von ihnen die Dinge so gut es ging ab und betitelte das als Protokoll. Damit war der Pflicht Genüge getan und man verpackte die drei Gegenstände in einen kleinen Lederbeutel. Mit selbigem schickte man den Wachmann, der das Hölzchenziehen verlor, nach Silberstein.
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Avarion DeSpaire
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Von: Gilgorf/ Das Krankenhaus
Nach: Novigrader Docks
Betrifft noch keinen.
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Ion verließ das Gebäude des Arztes, sah sich in alle Richtungen um und marschierte los. Die Tasche trug er sicher mit dem Riemen über die Schulter gehängt und wie immer auf den Rücken geschoben. In Gedanken ging er bereits durch, was er für die Lampen alles brauchen würde. Da waren auf jeden Fall Glasbehälter, am besten Kugeln mit einer möglichste kleinen Öffnung oben, dann irgendwelches Kristallglas, so klar wie möglich zum Entzaubern und theoretisch ein paar Edelsteine und reines Edelmetall. Letzteres würde nicht günstig werden, aber erst mal hieß es die Lage sondieren.
Sein Weg führte ihn direkt zum Markt, wo er vorsorglich ein Tuch aus weißer Seide kaufte und es sehr sorgfältig in seiner Tasche verstaute. Der preis alleine für den fetzen Stoff war schon enorm und fast unverschämt. Am liebsten hätte er mit einem Zauber dem Händler seine Meinung im Halse umgedreht, aber er wollte nicht auffallen.
Als nächstes kaufte er einen Laib Brot und Käse und einen kleinen Krug Honig. Somit war zumindest für das Essen gesorgt.
Einen der Händler fragte er nach einem Glasbläser, für den er ein ganzes Stück durch die Stadt musste, da dieser seine Werkstatt nicht direkt in der Innenstadt hatte. Zügig folgte er den Straßen und Gassen in die gesagte Richtung und wurde eine gute Stunde später fündig.
Er beschrieb den Mann was er brauchte und ließ sich ausrechnen, wie teuer eine Kugel werden würde. Auch einigte er sich darauf, dass der Glasbläser eine Kugel als Muster fertigen sollte, die Ion anzahlte. Abholen würde er sie am nächsten Tag. Zu guter Letzt kaufte er eine Karaffe aus Kristallglas, für die er allerdings einen Beutel nahm, um sie zu transportieren. Der Glasbläser fragte, bevor Ion verschwand, wofür er einen solch runden Behälter brauchen würde. Als Ion ihm sagte, das es für einen Alchimistischen Aufbau im neuen Krankenhaus sein würde, hellte sich die Miene des Mannes sofort auf. "Ein Krankenhaus, sehr gut." Zum Abschied hob Ion kurz die Hand und war schon wieder unterwegs.
Die nächste Station war der Gemmenschneider. Dieser musterte Ion sehr misstrauisch über seine Brille hinweg und war entsprechend reserviert beim bedienen. Dies änderte sich schlagartig, als ihm der Ring auffiel, den Ion am Finger trug. Eine solche exquisite Arbeit hatte er selber noch nie gesehen. Und spätestens als Ion die passenden Münzen aus einem Beutel, der nach noch viel mehr Münzen klang, heraus holte, hatte er die volle Aufmerksamkeit des Mannes. Doch Ion hielt sich zurück, erzählte was von einer Frau, die ihm ins Auge gesprungen war und für die er eine Kleinigkeit als Geschenk holen wollte. So ganz wollte der Gemmenschneider ihm das zwar nicht abkaufen, spielte aber mit. Er zeigte ihm diverse Bergkristalle, Achate, Bernsteine, Quarz und Pyrit, da Ion explizit nach hellen und klaren Steinen fragte. Selbst zwei Diamanten holte er hervor um sie anzupreisen. Ion schüttelte lächelnd den Kopf. Er wollte es erst mit den anderen Steinen probieren und musste für die schon viel zu tief in die Tasche greifen. Aber was man nicht alles tut um gute Arbeit zu liefern. So wechselten von den Steinen jeweils einer den Besitzer und um einiges an Geld ärmer verließ er das Geschäft wieder. Der Händler sah ihm lange nach.
Das er eine ganze Stunde in dem Geschäft verbracht hatte, wurde ihm erst bewusst, als er vor die Tür trat und die Hand gegen die Sonne heben musste, war diese ein gutes Stück weiter gewandert.
Wieder seinen Gedanken nachhängend ging er weiter.

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Weiter in den Nowigrader Docks.
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Jarel Moore
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Von hier kommen Ion und Jarel
Datum: Nach der 21 Stunde, 12. August 1278
betrifft: Ion, Jarel und ...
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Die beiden ungleichen Männer durchquerten die Stadt und steuerten auf Silberstein zu.
Die Gespräche verebbten langsam, vor allem weil der Schattenläufer immer schweigsamer wurde.
Der degradierte Ritter hatte ordentlich zu kämpfen. Einerseits mit den Schmerzen und den dazugehörenden Anstrengungen, zum anderen mit seinen trüben Gedanken, seiner Sorge um seinen Verlobten, vor allem jedoch mit etwas in seinem Inneren, dass immer lauter und deutlicher nach Gehör verlangte.
Etwas felliges, schwarzes, geballt aggressives und unglaublich angriffslustiges.
So wäre er fast an der Seitengasse vorbei gegangen, ohne die verdächtigen Geräusche wahrzunehmen. Ein Klatschen, das Reißen von Stoff, gefolgt von einem erstickten Schrei und einem hohen Wimmern holten ihn ins Hier und Jetzt zurück.
Sofort riss er den Kopf hoch und drehte das Gesicht in Richtung der kleinen Seitengasse.
Ein unter den beiden unterschiedlich hohen Dachüberständen der angrenzenden Häuser gelegenes schattiges Schwarzes Loch, das von der mit Unrat und schlamm übersäten Straße abzweigte.
Keine drei Schritt breit, in der Tiefe nicht einsehbar der perfekte Ort für ein Verbrechen.
Und genau das schien hier zu geschehen.
Der Ritter schloss die Augen und lauschte.
„Ion…“, raunte er, um den Hexenmeister am Weitergehen zu hintern.
„Drei Mann. Eine Frau. Die Frau weint…“
In Zeitlupe öffnete Jarel die Augen, drehte seinem alten Bekannten das Gesicht zu und grinste ihn düster an.
Ion kannte diesen Ausdruck in den Augen des Schattenläufers und dieser bedeutete nicht unbedingt etwas Gutes.
Und wie zur Bestätigung zog Jarel von irgendwoher zwei Dolche und war im nächsten Moment in der Gasse verschwunden.
Die perfekte Gelegenheit, Aggressionen abzulassen. Zumindest in den Augen des Menschen.
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Avarion DeSpaire
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Der Elf war ganz in seine Gedanken versunken und folgte Jarel mehr, als das er selber auf den Wen achtete. So bemerkte er erst, als er schon zwei Schritte weiter war und Jarel leise seinen Namen sagte, dass der Mensch stehen geblieben war. Gerade wollte er schon fragen, ob er Schmerzen habe, oder schlicht eine Pause vom Laufen brauchte, als ihm der Gesichtsausdruck auffiel. Er kannte Jarel jetzt schon lange genug um das Tier hinter den Augen zu erkennen und es bedurfte nicht erst der Haltung um auch ihn selber zu alarmieren. Doch wollte er dem Schattenläufer Einhalt gebieten und an dessen Verwundung erinnern. Zu spät. Der Jäger war bereits erwacht und so gab es kein halten mehr.
Was auch immer Jarel gehört hatte, Ion musste sich tatsächlich konzentrieren, bevor er wahr nahm, was der Wolf schon längst wusste. Aber da war noch etwas anderes, was Ion im ersten Augenblick nicht direkt einordnen konnte. Toralar in ihm war ebenfalls aufmerksam geworden. Leisen Fußes folgte Ion Jarel, sich nahe der Hauswand bewegend. "Sei vorsichtig." mahnte er Jarel von hinten. "Deine Nähte."
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Francis Rose
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Der Tag war mehr als seltsam verlaufen und die letzte Begegnung mit dem Schneider hatte Francis verwirrt. Er war anders als sonst gewesen, als war er überhaupt nicht er selber. Zumindest am Anfang. Später schien er wieder ganz der alte zu sein. Den Rest des Tages hatte sie abwesend und lustlos ihre Arbeit verrichtet und war deutlich früher nach Hause aufgebrochen. Hätte sie sich besser anders entschieden. Das Cape um die Schultern gelegt war sie nach Hause aufgebrochen und ging langsam, den Blick zu Boden gerichtet Schritt für Schritt voran.
Viel zu spät bemerkte sie, das sie verfolgt wurde. Sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen und ging erst mal in Ruhe weiter. Aber sie hatte vor, mit der gleichen Taktik wie schon vor ein paar Tagen, die Situation zu lösen. So ging sie möglichst unauffällig weiter und kaum um die Ecke gebogen, lief sie los. Doch weit kam sie nicht. Wie schon vor ein paar Tagen prallte sie mit jemanden zusammen. Nur das dieser sie sofort mit eisernen Griff fest hielt. Der andere Verfolger schloss auf und von einer anderen Ecke kam noch ein dritter.
Was danach geschah, ging so schnell, dass sie nur erschrocken auf keuchen konnte. Natürlich versuchte sie sich zu wehren, bekam aber direkt einen schlag ins Gesicht zu spüren. Man zerrte sie in eine noch dunklere Gasse, zerriss ihre Kleidung und hielt ihr den Mund zu, während der Erste anfing sich hektisch die Hose zu öffnen.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Doch als erstes war es Francis, die sich ein weiteres Mal furchtbar erschreckte.

Es brauchte gleich drei Männer, um die Frau zu überwältigen, die es gewagt hatte hübsch zu sein und sich allein durch die Stadt zu bewegen. Und zwei der drei waren so hässlich und ungepflegt, dass eine gewisse Puffmutter die beiden nicht einmal durch die Tür in ihr ehrbares Etablissement treten lassen hätte.
Der erste war ein riesiger grobschlächtiger Kerl mit gewaltig großen Händen in einer Art fleckigen zerrissenen Latzhose, klatschig fettigen, irgendwie dunklen, rückenlangen Haaren hinter einer verdammt langen Stirn und einem seltsam schiefen, zahnlosen Grinsen in einem missgestaltenen Schädel. Auf den zweiten Blick erkannte man auch, warum der Kerl so unwirklich hässlich und asymmetrisch geraten war. Auf seinem Gesicht befand sich linksseitig eine halbmondförmige Deformation, die verflucht nach einem Hufabdruck aussah und vom Gestank des Typen nach Pferd und altem Mist unterstrichen wurde.
Der zweite Kerl war hager wie eine Zitterspinne und ähnlich unruhig. Er hatte zwar noch alle Zähne, doch viel hübscher als 'Pferd' war er nicht. Die wenigen blonden Flusen auf seinem Kopf standen wirr in alle Himmelsrichtungen, die bleiche, fleckige Haut spannt sich so arg über die Knochen, dass er bereits vor seinem Ableben wirkte wie ein wandelndes Skelett.
Der dritte unterschied sich deutlich von seinen beiden Mittätern. Im Gegensatz zu ihnen war dieser Mann – was keine große Kunst war – schon beinahe hübsch.
Drahtig aber nicht hager, die dichten schwarzen Haare zwar glänzend fettig, dafür aber gekämmt und sorgsam zu einem Pferdeschwanz gebunden, die Kleidung einfach aber nicht ganz so vor Schmutz stehend wie bei den anderen beiden und die grünbraunen Augen starrten mit einer Spur Intelligenz auf die freigelegten Brüste der Dame aus dem horizontalem Gewerbe.
‚Pferd‘ hielt mit seiner linken Pranke beide Handgelenke Francis an die raue Mauer über ihrem Kopf gepresst, während er mit der rechten in seiner Latzhose herumrührte. ‚Spinne‘ hielt ihr mit der linken den Mund zu und zerriss mit der rechten Schicht um Schicht der vor Momenten noch hübschen Kleidung vom Körper der noch hübscheren Frau, während ‚der Hübsche‘ sich in der Zwischenzeit so weit entkleidet und in Stellung gebracht, dass er mit der geplanten Tat beginnen konnte.

Doch dazu würde es nicht kommen.
Denn hinter den drei Missetätern schraubte sich im Zwielicht ein Schatten aus dem Boden, der mit einem Mal alles überragte.
Ein dumpfes Geräusch, dann erschlaffte erst die böse Absicht des ‚Hübschen‘ und dann der Rest des Körpers.
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MONSTER
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Er nannte sich selbst gern den 'schönen Tihomir', auch Tiho oder einfach Chef. Nur das die Dame, die nun gleich seine zweifelhafte Aufwartung würde genießen dürfen, sein hübsches Gesicht nicht zu würdigen gewusst hatte, als sie noch die Gelegenheit gehabt hatte. Ob sie ihn wohl wieder erkannte? Vermutlich nicht. Diese Nutten aus den edleren Häusern hielten sich für was Besseres als ihre Geschäftsschwestern an den Docks, nur weil sie die Schwänze von Ratsherren lutschten und nicht die von Matrosen. Er würde ihr schon zeigen, was sie verpasste, diesem Püppchen. Und wenn sie Glück hatte, ließ er ihr das hübsche Gesicht.
Naja, vielleicht auch nicht.
Der Gedanke machte ihn ganz rasend, sodass er kaum an sich herumarbeiten musste, um das Prachtstück von einem Schwanz zum Stehen zu bringen, mit dem er sie gleich beglücken würde. Gerade wollte er schon Kletzko anpflaumen, dass er aufhören sollte, seinen kleinen Dödel in der Latzhose zu suchen, denn er war hier als erster dran, da passierte etwas seltsames. Tihomir kam nicht dazu, auch nur einen weiteren Laut auszustoßen, stattdessen piepste er sehr merkwürdig und fiel sehr würdelos ohne Hose in den Dreck.
Pille, der Dürre, bemerkte als erstes, dass hier was ganz und gar schief lief und anstatt mit seinem Messer weiter das Kleid der Frau in Stofffetzen zu verwandeln, drehte er sich um und hielt das Messer vor sich ausgestreckt auf die dunkle Gestalt ausgerichtet. Derart alarmiert, merkte nun auch Kletzko auf. Das Mädel würde schon noch warten, aber vorsichtshalber gab er ihr ordenlich eine mit, damit sie nicht allzu weit fort lief. Die Linke mit der Rückhand traf die Hure auf Ohr und Wange, und da er sie losließ, hielt sie nichts mehr außer der Wand. Der unförmige Menschenberg hatte keine Waffe, aber er hatte Fäuste. Sollte der mutige Held nur kommen.
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Avarion DeSpaire
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Ion wollte noch was sagen, da war der Schurke auch schon in den Schatten verschwunden und wurde eins mit der Dunkelheit. Er folgte. Die Geräusche wurden lauter und eindeutiger. Jetzt hörte auch er das zerreißen von Stoff, das erstickende Keuchen und das grunzen geiler Kehlen. Den Impuls zu Helfen verstand er nicht nur, er spürte ihn ebenfalls. Dieses Gesindel, diese elende Stadt. Schnellen Schrittes folget er den Geräuschen und hörte auch, dass sich in der Situation etwas geändert hatte. Er hörte etwas klatschen und danach schwer zu Boden fallen. Seine Augen gewöhnten sich nur langsam an die Dunkelheit, aber immerhin konnte er die Umrisse der Gestalten sehen und einer von denen war ein wahrer Riese. Unförmig, grobschlächtig und schmutzig. Letzteres konnte man eher am Gestank als an der Erscheinung erkennen. Der Elf musste fast schon würgen, ob des beißenden Geruchs. Eine Mischung aus Pisse, Scheiße, Schweiß und Hafen. Dann roch er noch etwas anderes, etwas bekanntes. Der Duft von Blumen und Kräutern und Ölen.
"Francis." rief er aus und in ihm überschlugen sich die Gedanken. 'was macht sie um diese Uhrzeit hier. Hoffentlich lebt sie noch.' Ohne weiter drüber nach zu denken suchte er nach seiner Magie, aber sein Puls schlug ihm so laut im Kopf, dass er keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Also Taktik ändern. Er tänzelte an dem schwarzen Schatten vorbei, tauchte unter dem Riesen hindurch und fand sich in dessen Rücken wieder. Schnell griff er nach dem Dolch, den er immer im Stiefel trug und sprang von hinten dem Riesen fast schon auf den Rücken, um diesem den Dolch in die Schulter zu rammen.
So schnell wie er hoch gesprungen war, stieß er sich wieder ab und landete behände zwei Schritt entfernt. Sein erster Blick ging zu dem Schatten, den er als Jarel identifizierte. 'bitte denk an deinen Rücken.' Den Dürren beachtete er nicht weiter, sondern versuchte an Francis Seite zu kommen, die wie ein Häufchen im Dreck lag, das Kleid zerrissen am Körper. Ihre helle Haut war selbst im Dunkeln zu erkennen. Ion tastete nach ihrem Hals und suchte Puls. 'Sie lebt' Er sah in die Dunkelheit. "Wir brauchen einen Lebend." rief er laut, dass es Jarel hoffentlich auch wahr nahm in seinem Rausch.
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Francis Rose
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Für Francis verlor sich alles in einer surrealen Realität. Sie spürte die Schmerzen an ihren Handgelenken und in der Schulter, weil sie hart an die Wand gedrückt wurde. Die Haut an den Handrücken war bereits voller Schrammen. Dann ein zwei Mal spürte sie einen scharfen Schmerz auf ihrer Haut, weil das Messer nicht nur den Stoff des Kleides zerschnitt. Dann kamen die Schläge dazu. Die ersten Schläge ließ sie kurz benebelt zusammen sacken, aber nicht das Bewusstsein verlieren.
Aller Schmerzes zum Trotz wehrte sie sich vehement. Sie wand sich, versuchte zu treten und den gierigen Händen aus zu weichen. Leider alles ohne Erfolg. Der Griff war nur fester geworden und die Hand auf dem Mund verhinderte, dass sie Schreien und Schimpfen konnte. Noch dazu behinderte er sie beim atmen, denn die Hand lag so nahe an den Nasenlöchern. Je weniger Luft sie bekam, um so größer wurde die Angst. Entgegen ihres Vorsatzes, Stark zu sein, fühlte sie nur noch Schwäche. Sie fing an zu weinen und die Kraft glitt immer mehr aus ihrem Körper. So hatte sie sich das nicht vorgestellt.
Alles ging so schnell und dann auch wieder erschreckend langsam. Und gerade als sie glaubte, es war alles zu spät, tauchte ein Schatten hinter den drei schmierigen Männern auf und dann wurde es dunkel. Den kräftigen Schlag gegen ihr Gesicht hatte sie gespürt, raubte ihr aber auch direkt das Bewusstsein. Den Aufprall auf den Boden bekam sie nicht mehr mit. Auch nicht, wer ihre Retter waren.
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Jarel Moore
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"Ergib dich und auf die Knie."
Es war eher eine Mischung aus Grollen und Knurren, die Kletzko entgegen wogte, der sich stupide im Kreis drehte und versuchte an den Dolch zu erreichen wie ein Köter seine wurmbefallene Rute.
Jarel spielte mit den Schatten, mit seiner Größe, mit seiner Muskulatur und seinen Auftreten.
Nur mit seiner Stimme, da spielte er nicht. Das Grollen und Knurren, das vor allem den sich noch halbwegs bei Verstand befindlichen Pille erschreckte, rollte ohne seon bewusstes Zutun durch die stickige Luft der düsteren Gasse.
Das Eis wurde dünn. Nicht nur für die drei gestellten Halunken.
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