Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
Delia
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 199
Registriert: Donnerstag 23. Februar 2023, 07:43
Lebenslauf:

Dann ging plötzlich alles ganz schnell und in einem unbeobachteten Moment sprach sie einen Zauber über sich selbst, damit sie Milly verstehen würde und nicht immer jemand für sie und das Mädchen übersetzen musste.

Erst ging es in den Mietstall, leider viel zu kurz, wie Delia für sich befand. Sie mochte Pferde gern leiden und so verabschiedete sie sich auch von Rekin, tätschelte der freundlichen Stute den Hals und versprach ihr, sie nicht zu vergessen und bald schon mit ein paar Leckereien zu besuchen, sofern Crehwill dies erlauben würde.

Weiter lotste die Zwergin sie in ein Viertel, das sie die Scherben nannte. Hier war es … nun… hier gehörte mal für Ordnung gesorgt und sich um die Leute gekümmert. Sarray war bekannt wie ein bunter Hund, Delia hielt sich hier sehr im Hintergrund, da sie eh nicht wirklich hätte etwas zu den Leuten sagen können, außer sie freundlich zu begrüßen, was sie natürlich tat. Sie bot hier und da ihre Tragkraft an.

Die Frage an Milly verstand die junge Frau aufgrund ihres Zaubers, fragte sich wer dieser Tjom denn sein sollte und was Sarray wohl so dringend von ihm brauchte. Sie hatten doch nun einiges erstehen können…
Benutzeravatar
Crehwill von Seren
Spieler Level 3
Spieler Level 3
Beiträge: 410
Registriert: Montag 21. November 2022, 13:07
Lebenslauf: Crehwill

Weder Rekin noch ihr Hexer hatten ein Problem damit, wenn Delia sich mit der Stute beschäftigte. Die Halbelfe schien zu wissen wie man Pferde behandelt und sie nicht zu überfüttern oder ähnliches. Er bot ihr auch an, dass sie sie ausreiten könne, wenn sie Lust dazu hätte. In letzter Zeit stände sie eh zu viel nur im Stall herum, Bewegung täte ihr gut, auch wenn Rekin das vielleicht anders…

Als Delia den Zauber wirkte, sah er kurz zu ihr, offenbar war ihm aufgefallen, dass sie da irgendwas machte. Aber da nichts explodierte oder es Erdbeben gab, ließ er die Sache auf sich beruhen.

Die Scherben kannte der Hexer inzwischen, auch wie man Sarray dort behandelte und dass er gegebenenfalls zum Schleppen von Einkäufen abbestellt wurde. Er selbst hing dabei wohl seinen Gedanken nach und beugte sich irgendwann ansatzlos zu Delia, während Sarray in einer Metzgerei verschwunden war: „Kannst Du eigentlich mit Armbrüsten umgehen?“

Auch das dreijährige Mädchen erkannte den Hexer wieder, kam freudig angerannt und drückte sein Bein. Dass man sich auf den Fuß stellen konnte und mitgetragen wurde, ließ sie euphorisch quieken, sodass die Gruppe bald von Gelächter begleitet wurde.

Wo Tjom, der Junge mit den süßen Nüssen war, wusste Milly auch nicht. Aber der Vater der Dreijährigen konnte aushelfen, zumindest ein bisschen. Denn heute hatte ihn noch niemand gesehen, vielleicht ist er noch Zuhause?
Delia
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 199
Registriert: Donnerstag 23. Februar 2023, 07:43
Lebenslauf:

Sie dürfte mit Rekin ausreiten gehen, das hatte der Hexer wahrhaftig gesagt. Delia war über diesen Gedanken noch immer ganz seelig zumute. Ein bisschen die Umgebung erkunden würde der Halbelfe gut gefallen, sofern sie nicht die Stelle aufsuchen würden, von der Crehwill ihr am Tag zuvor erzählt hatte. Leichen von Sirenen, waren es glaubte sie sich zu erinnern.

“Ich weiß wie sie funktionieren sollten”, meinte Deila vorsichtig. “Spannen, Bolzen einlegen, zielen und Schuss… mein Wissen ist eher von theoretischer Natur, als von wirklich praktischer, aber ich hatte schon einmal oder auch ein weiteres Mal eine in der Hand. Warum fragst du?” Sie war selbst nach all ihren Erlebnissen kein Freund von irgendwelchen Waffen.

Delia hatte sichtlich ihren Spass an allem was so geschah, lachte mit den ihr Fremden, und mit dem Kind, dass sich von dem Hexer befördern ließ und freute sich, dass sie die Leute in ihrer Umgebung verstand, auch wenn sie nicht wirklich antworten konnte, denn da half ihr der Zauber nicht.

“Wer genau ist Tjom?”
Benutzeravatar
Crehwill von Seren
Spieler Level 3
Spieler Level 3
Beiträge: 410
Registriert: Montag 21. November 2022, 13:07
Lebenslauf: Crehwill

„Ich muss wieder üben Bolzen auszuweichen“, meinte der Hexer völlig ernst: „Vor ein paar Tagen traf mich einer am Rücken und gestern in den Arm. Gut, der sollte eigentlich mein Gesicht treffen, aber das ist mir aber trotzdem zu häufig...“ Er fuhr sich mit den Fingern über die Wange, an der getroffen wurde. „Deshalb brauche ich jemand, der auf mich Bolzen schießen kann oder Stöckchen werfen...“ So ganz wusste er auch noch nicht, aber die Rate von nicht abgewehrten Bolzen war ihm zu hoch. Am Ende verletzte er sich noch ernsthaft.

„Tjom verkauft in seinem Bauchladen Süßkram wie gebrannte Mandeln und so. Und Sarray liebt solche Dinge.“ Deshalb war es auch kein Wunder, dass sich die Zwergin zu ihn auf den Weg machte. Vielleicht war er ja krank und dann war eine Heilerin genau richtig.
Delia
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 199
Registriert: Donnerstag 23. Februar 2023, 07:43
Lebenslauf:

Nachdenklich betrachtete Delia den Hexer, ehe sich ihre Lippen zu einem leicht amüsierten Lächeln verzogen. “Also mit Stöckchen kann ich dich gern bewerfen, da sehe ich nicht viel Verletzungsgefahr.” Ihre Gedanken beschäftigen sich mit dem gehörten. “Gibt es nicht so etwas wie einen Übungshof, den du benutzen kannst. Ich meine so ein Übungsgelände wo man so etwas üben kann? Man könnte auch ein paar Seile im Wald spannen und dort so etwas wie Pendel daran befestigen die man in Schwingung versetzt und du weichst diesen aus?”, äußerte sie eine ihrer Überlegungen zu dem was Crehwill gerne tun wollte. Sie konnte ihn verstehen. Es war auch ihrer Familie sehr wichtig, dass sie vorbereitet waren, weshalb Zeiten ohne Aufträge mit Rüstungs- und Waffenpflege sowie Übungseinheiten verbracht wurden.

“Oh, ich hoffe, ich habe nicht zu viele Nüsse genommen gehabt, aber ich wollte mich mit Rekin bekannt machen. Und die Nüsse hatten ihr gefallen”, lächelte die Halbelfe entschuldigend.

“Waren es schlimme Verletzungen?”, fragte Delia dann dem Ernst einer solchen Frage angemessen. “Heute Morgen, war nicht mehr viel davon zu sehen…”
Benutzeravatar
Crehwill von Seren
Spieler Level 3
Spieler Level 3
Beiträge: 410
Registriert: Montag 21. November 2022, 13:07
Lebenslauf: Crehwill

Sie blieben vor der Bleibe Tjoms stehen, während Sarray sich kümmerte. Milly war ihr neugierig gefolgt, vielleicht konnte sie helfen. Darauf, dass sich seine Stute mit Nüssen bestechen ließ, kam von dem Hexer ein kurzes Seufzen: „Rekin ist ein ähnliches Leckermäulchen wie Sarray, sie wird sie bestimmt verstehen.“

Crehwill lehnte sich an die Hauswand, sodass das Kleinkind die Lust verlor und mit ihrem Papi nach viel Winken wieder ihrem Tagwerk nachging.

„Der Bolzen im Rücken war vergiftet. Sarray war darüber sehr besorgt, es hatte gelähmt und ich hab drei Tage gebraucht bis ich wieder zu mir gekommen bin. Aber von der Wunde wird man nicht so viel sehen. Sarray hat sie versorgt und ich heile schneller als normale Menschen. Der Andere ging da rein...“ Er zeigte oben auf seinen linken verbundenen Unterarm und unten: „...dort raus und bohrte sich da durch.“ Die Verletzung an der Wange, bei der es keinen Verband gab. „Treffen sollen hätte der mich wahrscheinlich weiter oben am Kopf, das kann schon ernst werden. Aber richtig abwehren konnte ich ihn auch nicht. Die fliegen immer so schnell. Oder ich bin aus der Übung.“

Er zuckte mit den Schultern. Reuven hatte irgendwie nicht so viel abbekommen. Vielleicht sollte er mit dem üben?

„Die ganzen miltärischen Einrichtungen hier, wie der Orden, die Wache oder die Armee haben bestimmt irgendwelche Übungsplätze, aber ich denke nicht, dass die mich da sehen wollen. Besonders die Ersteren. Die anderen wollen einen eher verhaften und die Letzten rekrutieren...“

„So größeren Sachen ausweichen und herumhüpfen, konnte ich in Sarrays Hof üben. Dabei ist Milly runter gefallen, deshalb kenne ich sie.“

Er begann mit einer Hand an der Wunde im Gesicht herum zu fummeln, nachdem sie ihn daran erinnert hatte.

„Heute Nachmittag wollte ich zum Freiherren Sokolov und nachfragen, ob er Dich kennenlernen will, falls Du das möchtest.“
Delia
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 199
Registriert: Donnerstag 23. Februar 2023, 07:43
Lebenslauf:

Es war sehr nett von Sarray, sich direkt um ihren Nusshändler zu kümmern. Die Zwergin hatte ein sehr großes Herz, wie Delia fand. Ob sie sich auch genug um sich selbst kümmerte? Oder zuließ, dass andere sich um sie kümmerten?

Delia lächelte ob Crehwills Antwort zu Rekin und Sarray. Auch sie war sich sehr sicher, sie würde es verstehen und hätte nichts dagegen.

Belustigt sah die Halbelfe dem Kind nach. „Kommt das öfter vor?“, fragte sie und nickte in Richtung Kind. „Oder kennst du die Familie?“

Als der Hexer von seinen Verwundungen erzählte, sah man Mitgefühl in Delias Antlitz, ganz so, als würde sie solche Verletzungen kennen oder als würde sie erahnen können, wie es einem damit ergangen war. Ein großer Vorteil war, dass die Wunden des Hexers rasch zu heilen schienen und ihm auch Gift nicht sonderlich viel anhaben konnte.

“Nun, das kann ich nicht beurteilen, ob du außer Übung bist. Aber sollte ich in Erwägung ziehen, mit so etwas auf dich zu schießen, müssten wir richtige Übungsbolzen besorgen. Sarray würde sonst was mit demjenigen tun, der auch nur daran denkt, dich mit einem echten Bolzen zu beschießen, auch wenn es nur zur Übung wäre…” Ja da war sich die Halbelfe sehr sicher und auch hatte sie absolut nicht vor etwas zu tun, was den netten Hexer würde verletzen können, nicht nur wegen Sarray.

"Manchmal reicht aber auch einfach alles Können nicht aus. Manchmal hat man einfach weniger Glück als andere.” Sie zuckte ein wenig mit den Schultern. “Und dennoch hast du so viel Glück, dass du alles soweit gut überstanden hast.” Hier lächelte sie leicht, immerhin war noch alles an ihm dran und er wirkte gesund und munter.

“Von wo ist Milly heruntergefallen?”, fragte Delia neugierig nach. “Wenn du gut darin bist größeren Sachen auszuweichen, dann müssen die Dinge eben kleiner werden und schneller.”

Da war es wieder das Thema, mit dem sich Delia beschäftigen sollte, es aber irgendwie vor sich herschob. “Na ja… möchten… ich weiß nicht, ob ich das will, aber auch Ljerka meinte, es wäre wohl besser. Und wenn ich dich begleiten darf oder du meine Begleitung übernimmst, wäre ich darüber sehr froh.” Sie wusste nicht, ob sie einem Freiherren unbedingt begegnen wollte. “Wie spricht man hier einen Freiherren an?”
Benutzeravatar
Crehwill von Seren
Spieler Level 3
Spieler Level 3
Beiträge: 410
Registriert: Montag 21. November 2022, 13:07
Lebenslauf: Crehwill

„Mit Hochwohlgeboren machst Du nichts falsch. Heute Nachmittag mag ich mit ihm auch noch anderes bereden.“ Wobei er schon wieder vergessen hatte was genau eigentlich alles und sich das nochmal überlegten musste. „Ich würde Dich ankündigten und vielleicht für morgen etwas ausmachen? Gerne komme ich als eine Art Leibwächter mit, wenn Du das möchtest. Außer Ljerka hat andere Ideen, die lebt schon länger hier.“

Zum Thema, ob es ihm öfter passiert, dass Kinder ihn bespielen, musste er amüsiert grinsen und schüttelte den Kopf: „Oh nein, das ist die absolute Ausnahme, weil Sarray mich als harmlos vorgestellt hat. Ich gehöre zu ihr, also werde ich akzeptiert, weil sie hier eine gute Reputation hat. Normalerweise halten sie ihre Kinder von mir fern. Ich bin ein unmenschlicher Mutantenabschaum, der Kinder am Ende noch krank macht oder Schlimmeres. Einem Hexer kann man nicht trauen, der ist... nicht normal.“ Er musterte sein Gegenüber. Sie war offenbar nicht von hier, nicht mal aus dieser Welt und ja es tat gut, dass sie ihm so vorurteilsfrei begegnete. Aber vielleicht war er auch nicht die beste Gesellschaft, um hier anzukommen, dennoch war sie in ihrer Art sehr süß: „Ich mag Deine Weisheiten. Wie alt bist Du, wenn ich fragen darf?“ Vielleicht sollte er sich wieder mehr mit jüngeren Personen umgeben. Mal hat man Glück, mal nicht. Das Leben ist zu kurz. Verdammt, er ist ein alter Sack - auch wenn Keldar anderes behauptet. Aber ja, er hatte die letzten 90 Jahre überstanden - heil überstanden.

„Milly ist von Sarrays Hocker gefallen, der auf dem Tisch im Hof stand, als sie herunter springen wollte. Dabei ist die Sitzfläche viel größer als ihre Füße, ich hatte nicht erwartet, dass man da ausrutschen konnte.“ Na ja, vielleicht war das ein Grund, warum man seine Kinder von ihm fernhielt... er wusste nicht einmal, was ihnen schadete.
Delia
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 199
Registriert: Donnerstag 23. Februar 2023, 07:43
Lebenslauf:

Aufmerksam lauschte Delia des Hexers Worten. Hochwohlgeboren. Sie hatte genickt. “Spricht der Freiherr denn die” wie hatte Crehwill es nochmal genannt “die ältere Rede?” Ja, das war es. “Wenn es dir oder Ljerka nichts ausmacht mit mir zu kommen, sage ich nicht nein, wenn es einen besseren Eindruck macht, eurer Meinung nach, kann ich auch alleine gehen.” Hier zuckte sie recht leidenschaftslos die Schultern, als würde sie sich hierbei wahrlich keine sorgenvollen Gedanken machen.

Wieder wanderte Delias Blick zu dem Kind und dessen Eltern. “Ich kann das gar nicht verstehen. Vor allem nicht, wenn man dich kennenlernt. Aber so ist das mit Vorurteilen nicht wahr? Sie sind hartnäckig und viele nehmen sich einfach nicht die Zeit einen kennenzulernen.” Sie seufzte leise. Ja, die Leute mit ihren Vorurteilen. “Und wer ist schon normal? Zumeist wenn man nur tief genug gräbt…” Delia vollendete den Satz nicht, da es weder Crehwill noch sie weiter brachte.

Die Halbelfe lächelte den Hexer fröhlich an, ehe sie sich bemühte, ein ernstes Gesicht zu machen, was ihr nicht sonderlich gut gelang, dennoch versuchte sie daran festzuhalten. “Aber, aber werter Herr”, begann sie und strich sich ihre Kleidung ein wenig glatt. “So etwas fragt man doch eine junge Dame nicht.” Nun musste sie lachen. “Ich zähle einundzwanzig Winter. Und du?”, stellte sie die Frage ungeniert zurück. Sie mochte den Hexer.

“Es scheint ihr ja nichts passiert zu sein, zum Glück. Aber wer sein Glück auch herausfordert… Ausrutschen kann man überall, nur fällt man von viel weiter oben auch viel weiter nach unten. Hatte das mit deinen Übungen in Sarrays Hinterhof zu tun? Hast du sie auch aufgefangen?”
Benutzeravatar
Crehwill von Seren
Spieler Level 3
Spieler Level 3
Beiträge: 410
Registriert: Montag 21. November 2022, 13:07
Lebenslauf: Crehwill

„Hm, ich weiß nicht, ob er die ältere Rede spricht“, musste der Hexer zugeben und zuckte mit den Schultern: „Aber ich begleite Dich gerne. Nachdem Du mir in die Hände gefallen bist, fühle ich mich ein wenig verantwortlich...“
Er lächelte in ihre Richtung und sah ebenfalls dem Kleinkind nach.

„Ich wurde ausgebildet effizient Wesenheiten zu töten, die viel gefährlicher sind als Menschen. Davor haben die Leute Angst, was ich verstehen kann. Greifenhexer sind Monster, die sich als Ritter ausgeben und... ich weiß nicht, wie viele Personen durch meine Klinge gestorben sind.“ Er sparte es sich diese Tatsache irgendwie zu entschuldigen oder schön zu reden.

Aber Einundzwanzig? Das war noch jünger als er gedacht hatte. Er fühlte sich ertappt, legte den Kopf leicht schief und erfreute sich an ihrem Verhalten: „Werte Dame, entschuldigt mein ungebührliches Verhalten.“ Er verneigte sich, nahm ihre Hand und küsste ihren Handrücken: „Ich bin seit letzter Woche Neunzig, ich muss meine Manieren vergessen haben.“ Äußerlich wirkte er wie Mitte Dreißig und wurde dann verlegen:

„Milly hab ich nicht ganz so geschickt aufgefangen wie Dich. Sie fiel so unerwartet. Ich wollte nur etwas in Form bleiben und dann wollten ein paar Kinder auch vom Hocker auf dem Tisch auf den Zuberrand springen, um zu balancieren.“ Das kann man doch, oder?
Delia
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 199
Registriert: Donnerstag 23. Februar 2023, 07:43
Lebenslauf:

Wenn die Leute Crehwill so reden hören würden, würden sie ihn niemals fürchten. Er war ein herzensguter Hexer, auch wenn er das womöglich anders sah. Wer fühlte sich für eine fremde Person verantwortlich, die einem einfach so in die Amre gefallen war?

Nachdenklich sah sie den Hexer ein paar Augenblicke an. “Das ist doch die Aufgabe der Hexer, oder nicht? Ich meine, die Bevölkerung zu beschützen? Monster sind nunmal keine Brötchen, also wirst du kein Mehl an den Händen haben wie ein Bäcker. Und bei Rittern fragt man auch nicht danach, wie viele… nun ja… wie viel Blut sie vergossen haben… Aber, dass sie es tun ist allen klar.” Sie verstand nicht, warum man immer mit zweierlei Maß maß. Hier und anderswo. Crehwill mochte vom Berufsstand her kein Ritter sein, aber er beschützte die Leute und darauf kam es doch an, oder etwa nicht?

Delia lachte leise auf, als Crehwill ihr einen Handkuss gab. In dem gesamten Schauspiel wirkte er viel jünger als die Jahre, die er ihr gerade genannt hatte. Allgemein sah man ihm sein Alter nicht an. Elfenblut vielleicht?
“Oh mein verehrter Herr Crehwill”, hauchte sie gespielt, ihre freie Hand über ihr Herz gelegt. “Ihr macht mich noch ganz verlegen. “Doch seit gewiss, es sei Euch vergeben.” Nun wedelte sie hoheitsvoll mit der freien Hand und mit einem breiten Lächeln im Gesicht. “Wie alt werden Hexer?”, fragte Delia nach, denn sie hatte keine Ahnung. Neunzig Jahre klangen für einen Menschen SEHR alt, für einen Elfen wiederum war es jung und für mächtige Untote… nun… schlechter Vergleich.

"Aaaahhhh, ihr hattet einen Parcours der Geschicklichkeit aufgebaut.” Sie sah ihn offen und freundlich an. “Solche Sachen passieren Crehwill. Kinder eifern immer jenen nach, in denen sie mehr sehen. Das ist ganz normal und manchmal kommt es eben vor, dass man selbst oder eben die Kinder dabei ausrutschen. Solche Dinge gehören zum Leben, um aus ihnen zu lernen. Milly wird beim nächsten Mal vorsichtiger sein und mehr Geschick an den Tag legen. UND du hast sie aufgefangen und sie dadurch kennengelernt. Ich mag Milly, sie ist ein nettes Mädchen.” Gut, sie kannte sie noch nicht wirklich, aber ihr erstes Aufeinandertreffen ließ sie ihre Aussage treffen.
Antworten