Stadtmauer | Dreiberger Tor

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Valjan Novka
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Immerhin. Irgendwie steckten sie alle mit Sokolov unter einer Decke mehr oder weniger. Bei den beiden Kapuzenträgern war er sich noch nicht so sicher, aber das würde Valjan noch herausfinden, bevor er sie einfach so durch seine Stadt latschen ließ. Aber der Reihe nach:

Raul. Der war zumindest normal – so normal wie ein Schlägertyp sein kann. Er gab routiniert seinen Servus ab, auch wenn es so klang, als ob er das so zum ersten Mal gesagt hätte und der filigrane Feldwebel nickte es ebenfalls routiniert ab.

Nikolavo. Irgendwie putzig. Diese großen Typen, die ihm gegenüber plötzlich doch alles richtig machen möchten – zumindest jetzt mit all den anderen Wachen herum. In einer dunklen Gasse würde der Respekt sicher bald schwinden. 132 Jahre? Ein leichtes Zucken konnte er sich nicht verkneifen und nachdem er sagte, er sei ein Hexer ging der Blick natürlich zu den Augen. Die nicht so aussahen wie bei den anderen Beiden. Beiden? Pfft. Man wird in zwei Wochen zum Hexerexperten. So ganz nahm er es ihm nicht ab, aber der Herr war bemüht. Weshalb Valjan ihn nach seinem Abnicken mit einen leichten Kopfschütteln stehen ließ.

Avarion. Nannte kein Alter, mag vielleicht nicht zugeben, dass er älter ist als dieser Nikolavo. Ungesund bleiche Haut, höchst seltsame, auch noch unterschiedliche Augen, kuschelt liebevoll sein Pferd und versteckt seine Ohren lieber unter der Kapuze. Valjan mag vielleicht keine 120 sein, aber nach ein paar Jahren am Tor hatte man so ein Verhalten schon oft genug zu sehen. „Kostjunari?“ Interessant. „Ihr wirkt auch ein bisschen bleich, Herr DeSpaire.“ Diese kleine Spitze konnte sich Valjan nicht verkneifen, bevor er zum Nächsten schlenderte.

Viktor. Der reagierte unerwartet mit seiner flammenden Rede und plötzlicher Körperspannung. Auch Valjan blickte wieder zu dem Packpferd. Gefallen im Dienst für sein Land? „London?“ flüsterte er. Sein Gegenüber konnte sehen, dass ihm dieser Tote nicht völlig kalt ließ, auch wenn er sich gerade nichts anmerken lassen wollte. „Das ist verständlich, Herr“, begann er ähnlich laut wie Viktor. „Aber hier läuft es nach Protokoll, verstanden? Sonst macht mir jemand Feuer unter dem Arsch.“ Valjan musste sich zügig abwenden, um nicht ganz aus der Rolle zu lassen. Aber es half nicht viel.

Als er wieder bei Schura ankam und dieser die Vermutung nun deutlich, wenn auch leise aussprach, hätte Valjan ihn am liebsten in den Arm genommen. Ihn getröstet. Valentine. Der war eben erst angekommen und… beherrschen jetzt. Er nickte, zu allem. Er verstand die Situation, er würde ihnen helfen und er würde für ihn da sein. Machte man das unter Männern? Keine Ahnung, war ihm auch egal. Männer sind häufig Idioten.

Dennoch ging der Feldwebel wieder ein paar Schritte zurück, sodass sie alle wieder im Blick hatte und er näher bei den Wachen stand. „Ich übernehme und werde sie zum Freiherrn Sokolov eskortieren“, an beide Seiten gerichtet. „Eure Männer sind entlassen, Korporal...“ Wusste er nicht mehr. Keiner von seinen seinen. So ein großer Blonder, athletisch, trainiert – würde nie bei ihm landen.
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Avarion DeSpaire
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Ion musste bei der Bemerkung schmunzeln. Ja. er hatte Recht, die letzte Zeit hatte sich mehr in als Außerhalb von Gebäuden aufgehalten und die paar Wochen auf dem Rücker Anwesen hatten das noch nicht geändert. Als Antwort zuckte er nur mit den Schultern und schmunzelte weiter.

Und so wie es aussah ging es endlich weiter. Einen Schritt näher dran, an etwas Essbaren, einem trockenen Dach über dem Kopf, mit trockener Kleidung und hoffentlich bald einem weichen Bett. Er war hundemüde und von dem ganzen Gelaufe taten ihm die Füße weh. Wo auch immer dieser Sokolov residierte, das Ziel war absehbar innerhalb dieser Mauern.
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Alexander Lebedew
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Lebenslauf: Schura

Die Scharade war vorbei, Valjan übernahem. Schura war ihm dankbar, dass er sich kümmerte und es entging ihm nicht, das Valentines Tod auch ihn mitnahm. Nicht für London... er hatte sich das also gemerkt. Nicht für sein Land, nciht einmal für die Zone oder für Russland sondern für die Fremde. nicht einmal 3 Tage. Scheiße. Er wollte abermals fluchen, jetzt aber verkniff er es sich zumindest solange sie in Hörweite der Wachen waren. Redanien bedeutet ihm noch wenig, Slava war es. für ihn war er gestorben... Shit, ihm musste man es irgendwie schonend erklären.
Er hielt sich im Hintergrund während Valjan alles mit den Kameraden regelte.
dass sich an seiner Uniform etwas verändert hatte, dass er vielleicht mit einem anderen Rang angesprochen wurde, dafür fehlte ihm noch der Blick, auch dafür, dass der junge Man vielleicht sogar ein kleines bisschen größer wirkte gerade. Vielleicht würde es ihm später wieder einfallen, Vielleicht.

Sie führten das Pferd durch das Tor, uns so schnell, wie sich Raul Valentines Sturmgewehr schnappen wollte, so schnell hatte keiner reagieren können. Schura aber schritt nachträglich ein, verlangte es zurück.
"Das nicht für dauerhafte Einsatz hier vorgesehen. Sokolov entscheidet, wann ausgegeben... also... her damit!" Auch ohne eine intakte Grammatik war da genug Nachdruck, und Raul rückte es doch raus. Schura sammelte auch die anderen Gewehre ein, die si am Pferd versteckt hatten, sicher war sicher. Er verbarg alles unter dem Mantel, so sag es aus, als trüge er eine dicke Reisetasche mit sich.
der Mantel schützte ihn so zwar nciht mehr vor Regen, aber zum einen war das eh schon egal, und dann wurde es auch immer wenige.
So zogen sie durch die halbe Stadt. auch jetzt wurde nicht sehr viel gesprochen. Viktor oder auch Max, so genau war das nicht zu trennen, wirkte irgendwie beleidigt. Dieser Elf versteckte seine Ohne unter der Kapuze als hinge sein Leben davon ab. ob er angst hatte, dass man ihn selbst erkannte wusste Schura nicht. Die Augen waren schon ungewöhnlich, aber es gab auch andere Elfen in der Stadt. Er war zudem Magier und konnte diese violetten Kristalle aus einer Seele erzeugen... das war schon gruseliger. wenn es denn stimmte. Vielleicht war es auch nur ein Taschenspielertrick gewesen? Ein Glaskristall, den er aus dem Ärmel hatte fallen lassen und nun erzählte er, da wäre Valentines Seele drin... wie sollte man das auch beweisen, fragen konnte man ihn nciht mehr. Gut, das Leuchten hatten sie alle gesehen, aber auch das konnte man in seiner Welt leicht faken. Noch einen Moment lang musterte Schura den Elfen. Dann fing dieser Temerier seinen Blick. Vielleicht dachte er ähnlich.
Und eben dieser Raul zeigte eindeutig eine viel zu hohe Begeisterung für Schusswaffen, eine die dem Rotäugigen, der sich jetzt als so etwas wie ein Hexer vorgestellt hatte, absolut abging. Aber auch in der Zone war er nur mit Mühe dazu zu bringen gewesen so ein Ding in die Hand zu nehmen. Je weiter sie in die Stadt vordrangen umso kleiner wirkte er, als duckte er sich angesichts der Häuser und Mauer hinter denen Menschen wohnten. Was er auch furchterregendes sein mochte, bösartig wirkte das Wesen dabei nicht... und dann war da Valjan, der kleinste von ihnen, der aber gerade mit dem Größen Selbstbewusstsein auftrat, schon erstaunlich und Schura ertappte sich dabei, wie er sich nichts weiter wünschte als eine warme Badewanne... respektive Zuber und diesen mit dem jungen Mann teilen.
Dass dies die eine oder andere Überraschung geboten hätte kam ihm nciht im entferntesten in den Sinn.
Fast gelang es ihm darüber den Leichnam zu vergessen, der auf das Pferd gebunden war und bei jedem Schritt des Tieres sachte schaukelte. Den gleichen Weg hatten sie schon einmal genommen, vor ein paar Tagen... Auch zusammen mit Valjan... Da war er noch am Leben gewesen.
Dass nur wenige Stunden vorher ebenfalls ein Pferd vor derselben Wohnung angehalten hatte und ebenso ein Bündel abgeladen worden war ahnte noch keiner. Allerdings war der Inhalt des anderen Bündel deutlich erfreulicher gewesen.

<geht dann bei Slava weiter>
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