Stadtteil | Novigrader Docks

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Vyacheslav Sokolov
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Der Mann salutierte, auch vor Novka. Vorgestellt hatte der Freiherrr ihn nicht, irgendwie war das nicht üblich, aber er würde sich dessen Gesicht merken und die meisten dieser Männer würden nun dem kleinen Noch-Korporal mit mehr Respekt begegnen als es vermutlich die Kollegen der eigenen Schicht taten.
Aussehen und vor allem Größe war in deren Beruf nicht das wichtigste. Es gab auch unter diesen Männern kleine drahtige, die Novka kaum an Größe überboten - nur hatte man die nicht gerade zum Kistenschleppen verdonnert. Diese lungerten eher in der Nähe herum und beobachteten die Szene, machten Notizen wer sich jetzt schon unter den Schaulustigen befunden hatte, wer auffällig lange blieb, wer sich auch für die Lagerhäuser interessierte. Hier zählten etwas andere Werte, Geschick, Schläue und eine gewisse Gewitztheit, vielleicht auch ein Maß an Skrupellosigkeit das auch nicht jedem gegeben war - alle in allem waren jedoch auch Frauen unter den Beobachtern, und den Mitarbeitern des 'Neuen' sogar nicht einmal wenige.
Das hatte auch der Regent begriffen und das setzte Sokolov fort. Vielleicht auch ein Grund weswegen für die Wache nur der Ausschuss blieb.
Natürlich hatte man auch Novka notiert, sicher war sicher. Die Ladung war bereits gut verstaut und sicherlich hätte ihn niemand daran gehindert an Bord zu gehen um sich dort umzusehen, das Schiff war aber mittlerweile so gut wie leer. Auch die Toten dürfte er sicher inspizieren - die meisten davon mit wenigen sauberen Hieben zerteilt. Bei einigen war mehr Gemetzel nötig gewesen - einen schönen Anblick bot aber keiner davon.
Lediglich zu den Gefangenen kam man ohne Sondergenehmigung nicht vor, zu keinem davon. Vor jeder Türe würde mindestens einer der Männer des Regenten stehen, und sicher noch einer, der notierte, wer es alles versuchte, auch wer nur zufällig vorbeikam.. Man konnte ja nie wissen.
Nur weil man wusste dass man paranoid war bedeutete das ja nicht, dass man nicht auch tatsächlich verfolgte wurde. So der alte Grundsatz.

Zurück am Dock jedoch antwortete Slava zwar förmlich, aber mit einen deutlich weniger kalten ton als zu den anderen:
"Am Schiff selbst steht nichts und im Logbuch verwenden sie Codes, beziehungsweise nehme ich nicht an, dass es der ursprüngliche Name war. Und ehe ich das Schiff behalte wüsste ich gerne ob es irgendwo gestohlen wurde. Wenn euch sonst noch etwas auffällt, sagt es mir. Wer sich dafür interessiert, wer es gebaut haben könnte, wer diesen Typ üblicherweise verwendet hat, welche Routen es gefahren hat als sie es in die Finger bekamen... vielleicht wurde es ja auch offiziell gekauft, dann wären die Mittelsmänner interessant. Und die offizielle Version gebe ich euch gleich noch mit."
Diese würde recht unspektakulär lauten.
Slava hatte noch überlegt ob er sich auch hier einen Spaß erlauben sollte, ein Schiff mit überhöhter Geschwindigkeit angehalten... Unvorschriftsmäßige Takelage und Steuerbordbeleuchtung fehlten, Aufbauten gemäß Seewegsverordnung in diesen Gewässern nicht zulässig... aber das war gewesen ehe ihn die Nachricht erreicht hatte wer über Bord gegangen war. nun stand dort einfach 'Wegen nicht Entrichten der Zölle festgesetzt.' außerdem 'Verdacht auf Schmuggel'. Langweilig, und das eine oder andere Gerücht würde sich auch so verbreiten, aber...
"Und wenn ihr Gerüchte hört, was angeblich wirklich hier geschehen ist, hört gerne auch da zu."
Er rang sich ein Lächeln ab.
"Wir sehen uns."
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Valjan Novka
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Valjan nickte, salutierte und wartete die Momente bis Slava gegangen war. Das Schiff ansehen, das sollte er machen unabhängig davon ob sie es schon ausgeräumt hatten oder nicht. Aber später, er musste zum Dienst, endlich. Dennoch war die Neugier größer und er trat zumindest an das Schiff heran, wie es dort an der Kaimauer lag. Sein Vater hatte jahrelang am Hafen gearbeitet, er hatte ihm erzählt, dass Schiffe mal verschwanden und dann unter anderen Namen wieder auftauchten. Es waren Kleinigkeiten woran man sie wieder erkannte, deshalb ging der kleine Korporal zumindest einmal die Schiffslänge entlang und besah sich vor allem die Verzierungen am Holz. Die Galionsfigur, die Reliefs am Achterdeck, die Seitenwände, manches war schlicht zu unbedeutend als dass man es veränderte oder jemand hatte Phallussymbole oder ähnliches in irgendwelche Ecken geritzt. Aber er bliebt nicht lange, sondern machte sich zügig auf den Weg zur Wache, bewegte dabei schon seine Schultern und Arme, dann war er zumindest schon mal warm, wenn es an die Liegestützen ging.

<Ab zum HQ>
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Vyacheslav Sokolov
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Die Arbeit war größtenteils getan. Natürlich gab es immer zu tun, aber er nützte keinem etwas, wenn er im Stehen einschlief oder den nächsten Infarkt bekam. Irgendwann musste auch Slava zugeben, dass er nichts mehr tun konnte und um die Verhöre zu beginnen fühlte er sich bei weitem nicht fit genug. Wenigstens ein paar Stunden Schlaf und einen Kaffee würde es dazu brauchen.
Und dann begann der Heimweg... Langsam... und es war keine Ablenkung mehr da. Niemand auf den er schießen konnte, niemand, zum herumkommandieren.
Je weiter er ging, umso schwerer fühlte er sich. Er starrte immer wieder auf den Ring, den er abgenommen gehabt hatte als er Plenius erledigt hatte... warum eigentlich? Hatte er befürchtet, das Jarel das Adrenalin spüren würde? Die Begeisterung mit der er Jagd gemacht hatte auf diesen Mutanten? Jetzt steckte der Ring wieder da, glänzte golden. So hatte er verpasst, dass Jarel ins Wasser gestürzt war... Aber hätte er etwas tun können, hätte er gespürt was geschehen war? Verdammt... Aber nein. Es waren zwei Hexer da gewesen und die hatten nichts ausrichten können und nun waren sie unterwegs ihn zu finden. Mehr konnte man nicht tun. Er hätte auch die gesamte Strandwache mobilisiert, alle Männer des Regenten, aber er wusste sehr gut, was dann bald für Gerüchte im Umlauf wären, und besser als zwei Hexer waren die auch nicht. Auch wenn er den Leuten dieser Welt nach wie vor nicht viel zutraute, nicht viel mehr als ein lebendiges Museum zu beleben und Kulisse zu spielen für die wichtigen Leute, die, die etwas begriffen weil sie aus einer anderen Welt stammten, mit mehr Weitblick...
Insofern hatten all jene Recht, die ihm Arroganz vorwarfen und Engstirnigkeit und dass er zu verhaftet war in seinem Denkschema. Aber verdammt, er kam aus einer Welt in der sie Hexenverbrennungen und den Adel und diese Ständescheisse hinter sich gelassen hatten, war das denn nichts wert?
Unterschätzen würde er sie nicht mehr, manche taugten was, wie Novka, wie der Regent, wie vielleicht auch von Herrenloh, aber die hintere Reihe im Schach, das waren nun einmal andere.
Und so wälzte er immer wieder die gleichen Gedanken, nur in verschiedene Richtungen, aber so, verdammt noch mal, so musste man doch irgendwann begreifen was hier los war.
Einen Erfolg jedenfalls gab es.
Die drei Posten waren beseitigt und vorerst gab es keine Hinweise auf neue. Dennoch würde er Kundschafter losschicken und das ganze Gebiet noch einmal aufklären lassen. Von dem Erfolg aber würde der Regent schon erfahren, davon ging er aus. Jetzt hatte er keine Lust, Bericht zu erstatten, er wollte duschen, schlafen... etwas essen... vielleicht. Er aß zu wenig, zu appetitlos.
Verdammt, Duschen gab es ja nicht... was sprach eigentlich dagegen, eine Zisterne auf dem Dach einzurichten und die Fallhöhe auszunutzen, der Regen hier war sauber genug, Leitungen durch die Wohnung legen sollte doch möglich sein und unten konnte man schon mit ein paar Litern wenigstens eine kurze kalte Dusche nehmen... besser als immer nen ganzen Zuber zu füllen.
Er behielt den Gedanken im Kopf, aber das müsste auch bei dem Wissen dieser Zeit schon drin sein. immerhin hatte es Kostja mit den Mitteln der Zone auch hinbekommen.
Krampfhaft versuchte er sich so abzulenken, von der nagenden Ungewissheit, davon nicht zu wissen, ob er jemals mit Jarel zusammen duschen würde... ob sie ihn finden würden... Davor was unweigerlich kommen musste: Er kam Zuhause an und war alleine.

<geht dann hier weiter>
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Valjan Novka
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von: Slavas Wohnung
Datum: Vormittag, 12. August 1278
betrifft: -
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Valjan war noch viel zu lange vor der Wohnung Slavas herumgestanden bis er sich soweit wieder zusammen hatte, weiter zu gehen, weiter zu machen. So fix wie der Psychopath war nicht und er musste alles erst verdauen. Er hatte darüber nachgedacht Viktor zu folgen, ihm seine Hand anzubieten, aber sich dann doch dagegen entschieden. Eigentlich kannte man sich doch gar nicht. Man hatte nur zusammen gesoffen. Auf Nowigrad.

Zügig ging er zurück zur Wache, er musste weiter machen, sonst würde er hier noch zusammenbrechen. Papierkram. Ablenkung, wie die Wächter, die ihn grüßten. Ihn den Feldwebel. Er las gewissen Respekt, Neid und Unglauben in ihren Gesichtern. Und Mitleid als er sich mit dem Papierkram an einen der Schreibtische im ‚Büroraum‘ niederließ.

Sechs Gefangene. Schest. Die Kapitänin, vier Seeleute oder -söldner, zwei männlich, zwei weiblich und der Skelliger Pjotr. Mehr durfte Valjan über sie nicht erfahren, aber er wusste in welchen Zellen sie steckten und kümmerte sich darum, dass sie ordentlich verpflegt wurden. Außerdem sorgte er dafür, dass die Verhörräume morgen Vormittag frei sein würden und ordnete seine ehemaligen Jungs an zu dem Zeitpunkt in der Wache zu bleiben, statt die Scherben zu patrouillieren. Nur für den Fall, dass es Ärger geben würde und man mochte über sie erzählen was man wollte, aber seine Leute kannte er nun mal.

Dann die Leichen. Zehn. Deset. Die durfte er sich ansehen. Zu sehen gab es zwei Dinge: zum Einen wie schnell wahrscheinlich die Hexer sie umgebracht hatten, nur ein sauber Schnitt einer scharfen Klinge hier und da. An Stellen wo er sich nicht so genau vorstellen konnte, wie man beim Schwertkampf sie erreichte. Zum Zweiten das gleichberechtigte Nilfgaard, hier unten lagen nicht nur Männer. Während man hier sich besonders behaupten musste, hatten sie erkannt, dass man so schlicht mehr Soldaten zusammen bekam. Mehr fand er aber nicht: Seesöldner, Seeleute, ein paar Hauptbilder, hin und wieder ein Glücksbringer, aber die Männer des Regenten hatte auch diese bereits durchforstet, sodass sich Valjan nicht zu lange mit ihnen aufhielt…

…sondern lieber frische Luft am Hafen schnupperte. Die Schauerleute waren inzwischen wach und teilweise am Arbeiten, aber für den kleinen Novka hatten sie doch noch ein bisschen Zeit. Der spektakuläre Einlauf des Schoners war natürlich bereits das Thema und die Geschichte wurde mit jedem Erzählen fanatischer. Sei aber nichts im Vergleich zu der Geschichte der redanischen Überlebenden eines nilfgaarder Piratenüberfalls, die in der Seemannskneipe "Olle Schaluppe" gerade die Runde machte. Das Schiff hätten sie verloren, aber ihr Leben sei verschont worden.

Ein Schiff von dem Valjan annahm es gefunden zu haben, aber er würde sich heute Nachmittag, sobald die Kneipe öffnete dort umhören. Ein Grund mehr sich das Schiff jetzt anzusehen. Dass es beim Einlaufen nicht zerbrochen war grenze wirklich an ein Wunder, aber auch hier hatten die Männer des Regenten bereits alles zusammen gesucht. Valjan lief über Deck und stöberte unter dem Deck. Aber vor allem fand er die Spuren vom Kampf: Bolzen, Blut, gebrochenes Holz. Mit wenig Hoffnung betrat er noch die ‚Hundehütte‘, die sogar den Anschein machte mehrmals durchsucht worden zu sein. Was sollte er hier schon noch finden? Entmutigt setzte er sich auf die Hängematte, ließ den Blick nochmal durch die Kajüte schweifen, als er etwas am Oberschenkel spürte. Irgendwas war da. Seine Finger holten unter seinem Hinter eine Kette aus gedrehtem Leder hervor, daran hingen der Zahn einer Raubkatze, eine Münze, eine Feder, ein sehr kleiner Knochen und diverse bunte Edelsteine. Überrascht neugierig ließ er die einzelnen Anhänger durch die Finger gleiten, musterte jedes einzelne, bevor er sie einstecken wollte. Aber seine wenigen Taschen waren voll mit Rehkeulenstreifen, er nahm einen heraus schob ihn in den Mund, hing sich die Kette schließlich Schulterzuckend um den Hals und schob sie unter den Gambeson.
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ERZÄHLER
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Einen Moment lang geschah nichts, dann plötzlich schrumpfte die Kette und es war dem jungen Mann, als würde sie zu eng selbst für seinen schlanken Hals werden. Jeder Griff danach war zwecklos und dann spürte er einen Schmerz, wie von tausend Nadeln oder besser tausend winzigen Kieferklauen, die sich in die Weiche Haut rund um seinen Nacken bohrten. Ameisen! Das Gefühl kannte sogar ein Stadtmensch. Es brannte augenblicklich, doch die Kette blieb unerbittlich an Ort und Stelle. Erst wenn er aufhören würde, daran zu zerren, würde sie sich etwas lockern - genug, um nicht das Gefühl zu haben, erwürgt zu werden. Und dann käme der nächste Schreck: jeder Versuch sie abzunehmen, hätte würgen und Schmerz zur Folge. Ein Klinge wäre unmöglich anzubringen und selbst wenn, würde sich das Leder als eisenhart offenbaren.
Dem Feldwebel wurde schnell klar, dass er dieses Beweisstück nicht so schnell wieder los werden würde.
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Valjan Novka
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Valjan hatte sich gerade wieder von der Hängematte erhoben, als sich diese Kette zuzog. Natürlich begann sofort eine Hand daran zu ziehen und zerren und versuchte sich irgendwie zwischen Leder und Haut zu schieben, was es aber nicht besser machte und er fiel hustend auf die Knie. Mit klopfenden Herzen kippte er nach vorne über, vor seinem inneren Auge sah er kurz diesen Raman, der ihn gewürgt hatte. War es das jetzt? Aber was wird aus seinen Eltern? Nein, er darf nicht auch noch…

Die Kraft verließ ihn, aber sobald die Hand gesunken war, konnte er wieder atmen. Er zog befreiende die Luft ein, drehte sich auf den Rücken und blieb vorerst liegen. Es hörte auf zu schmerzen. Die Kette lag auf seinen Schlüsselbeinen, unschuldig als sei nichts gewesen. Einatmen, ausatmen und probieren, ob er sie irgendwie wieder abnehmen könnte. Aber es war ihm fast, als müsste er nur daran denken und diese Schlinge zog sich wieder zu. Scheiße.

Ein bisschen probierte er noch, ließ es dann aber bleiben und lag immer noch auf dem Boden der Kajüte. Sehr langsam rappelte er sich schließlich auf und schob die Kette fast fragend so, dass der Kragen des Gambesons sie bedeckte. Das würde ihn lästige Fragen ersparen. Sonst zupfte er die Uniform wieder zurecht und sah sich noch einmal um, vielleicht würde er hier doch noch etwas finden, was ihm in dieser Sache weiterhalf. Aber nichts.

Mit einem seltsamen Gefühl verließ er das Schiff. War da was? Gerade wieder den festen Hafenboden unter den Füßen blieb der Feldwebel stehen und sah sich um. Hatte da jemand gesprochen? Nein, da war niemand. Er musste sich verhört haben. Ohne echtes Ziel lief er an der Kaimauer entlang.

‚ma'hchaban muthrifati sayiir fennek’, hörte er in seinem Kopf. Diesmal sah er sich nicht um, verlangsamte nur seine Schritte. Es war die Sprache aus dem Süden. Die Sprache der Dunkelhäutigen. Hin und wieder hörte man sie am Hafen und sah diese schwarzen hochgewachsenen Menschen. Die kleine Valjan hatte die Erste unverhohlen mit Kulleraugen angestarrt bis sie von ihr verjagt wurde. Im nach hinein war es ihr ungeheuer peinlich und sie bemühte sich es zukünftig zu lassen. Auch wenn Valjan zugeben musste, dass er diese Serrikanier unglaublich ästhetisch fand. Aber jetzt in seinem Kopf. Die Kapitänin? Ihre Hängematte. Ihre Sprache. Ihre Kette.

Ein Finger seiner Linken fummelte sich unter den Gambeson und berührte mit der Spitze einen der Anhänger. Langsam ging Valjan weiter in Richtung Hauptquartier, aber er schloss leicht die Augen dabei: ‚Was ist das?‘
In Gedanken formte er Worte, die seine Lippen unmerklich flüsterten.

Ein anderer Teil fragte sich bereits, ob Jamal ein Wörterbuch hätte.
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Valjan Novka
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Die Kapitänin antwortete.
Warum steckte sie nicht in einer Dwimeritzelle? Wenn sie mit ihm kommunizieren konnte, mit wem dann noch? Im Papierkram stand nichts davon, dass sie Magie wirken könne. Doch da stand gar nichts. Nicht mal ein Name. Nur Serrikanerin, Kapitän des beschlagnahmten Schoners. Ganz sicher niemand reinlassen.

Es schien ihn als mache sie sich über ihn lustig und… verdammte Axt, sie hatte recht. Er war zu unvorsichtig, aber das konnte er nicht mehr ändern und er sollte das Beste darauf machen: ‚Was heißt Ha'daja? Und Fennek? Mein Serrikanisch ist nicht… vorhanden. Es… es war keine Absicht, es war… unüberlegt.‘

Oder das Ding ihn bereits dazu überredet es anzulegen? So viel nachgedacht hatte er nicht. Valjan blieb stehen, seufze über seine Dummheit und stand vor dem Lagerhaus, in dem seine Eltern wohnten. Natürlich. Wenn man ziellos am Hafen umher irrte, führten einen die Beine den Weg, den man schon hundertmal gegangen ist: nach Hause. Eben hatte er Angst gehabt, sie würden ihn verlieren. Man würde auch seine Leiche über ein Pferd werfen und etwas von ehrenvoll Gefallen fürs Vaterland faseln. Hoffentlich würde ihnen etwas Besseres einfallen. Seine Eltern hätten es verdient. Paps. Ma. Er sollte sie sehen. ‚Entschuldigt mich für einen Moment…, Kapitän.‘ Und der Fuchs verschwand in seinem Bau.


Seiner Mutter fiel der Unterschied an der Uniform natürlich sofort auf, bevor Valjan diesen als Grund für seinen Besuch vorschieben konnte und betrachtete ihr Kind mit Freude und Sorge, sodass er ihren Blick bestätigen musste: „Ja, er hat sein Versprechen gehalten und ja, so bin ich ihm nützlicher…“ Dennoch lächelte Valjan ein ehrliches Lächeln, während er Rehbratensteifen auf den Tisch vor seinem Vater legte. Nahrung in den Bau schaffte. Cat hatte es wirklich gut gemeint.
„Behalt das doch“, murmelte dieser.
„Ach, Paps, ich war selten so satt wie jetzt und ihr macht das Beste daraus, das weiß ich. - Außerdem behalte ich eine Hand voll.“ Zwinkernd gab er seinem Vater ein Küsschen auf den Wange. Der sich mal wieder fragte, was er bei der Erziehung falsch gemacht hatte bis ihm genauso mal wieder einfiel, dass er eh stets von seinen Damen überstimmt wurde. Also schob er sich einen Streifen Reh in den Mund.
„Ich muss wieder… hab euch lieb“ Er drückte beide zum Abschied liebevoll und lange, bevor er auf die Straße trat und sich zügig auf den Weg zu Wache machte.


‚Und was ist der Segen?‘

<Ab in den Kerker>
Zuletzt geändert von Valjan Novka am Montag 24. Juli 2023, 14:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Avarion DeSpaire
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Von: Irgendwo in den Straßen Nowigrads
Betrifft ggf: Valjan und Slava

Ions Weg hatte ihn von seinen Besuchen auf dem Markt und den zwei Handwerkern fast wie von selber in den Hafen gelenkt. Auch hier unterschied er sich von den Leuten, die hier unterwegs waren, kaum. Lediglich die hellen Haare stachen hervor, wenn man sie erst einmal bemerkt hatte, aber das würde sich spätestens am nächsten Tag erledigt haben. Er nahm sich vor, so bald es ging seine Freundin zu besuchen und sich von ihr die Haare wieder färben zu lassen. Und so sehr es Toralar störte, er musste bis zum Abend damit warten.
Im Hafen selber schlenderte er mehr, als das er zügig ging und betrachtete die einzelnen Schiffe, die angelegt hatten und be- oder entladen wurden. Es war schon faszinierend, wie reich die Vielfalt in dieser Welt war. Drachenboote entdeckte er keine, hatte er doch ganz kurz gehofft, den großen Nordmann wieder zu sehen. Einar war einer der ersten Menschen hier, die er auch einen Freund nennen würde.
Vor einem mittelgroßen Dreimaster blieb er stehen und betrachtete ihn interessiert.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

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von: Kerker --> Lagerhäuser am Hafen
Datum: 12. August 1278, früher Nachmittag
betrifft: Valjan, Avarion
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Der Weg zum Hafen, wo sich auch die Lagerräume befanden in dem die die Fracht des eroberten Schiffes lagerten, war nciht weit. Im Grund nur um zwei Ecken, und man war da. Die Stadt kam Slava, der Metropolen wie Moskau kannte, wie ein Dorf vor, und doch war es eine der größten Städte es Kontinents um derzeit umkämpft wie keine andere.
Wie sollte err Valjan, und damit auch stellvertretend vielen anderen nur seine Loyalität beweisen?
Das ging ihm noch im Kopf um. Der junge Feldwebel hatte ja recht. Er war erst seit kurzem hier und versuchte schon alles umzukrempeln. War nicht vorsichtig genug würde das ihn selbst zu Fall bringen und damit auch andere, da mußte er sich gar nicht von Nilfgard bezahlen lassen, er mußte sich nur dumm genug anstellen und er schwächte den Regenten gleich mit. Die Verflechtungen waren so vielfältig und das Netz hier ungleich dünner als Zuhause. Dort war es deutlich schwerer etwas zu bewegen aber auch nciht so leicht, etwas dabei zu zerreißen.
Er würde noch so vieles lernen müssen. Dabei waren Menschen wie Novka Gold wert, denn der sagte ihm unverblümt die Meinung.
Fast hätte er, so sehr in Gedanken versunken, den weißhaarigen Elfen übersehen, der gerade fasziniert vor genau dem Schiff stand, dass die Hexer am Abend zuvor so unsanft eingeparkt hatten.
Mit einem Lächeln stellte er sich neben ihn. "Was führt euch zum Hafen?" Sprach er ihn direkt an. Er hatte ein professionelles freundliches Lächeln aufgesetzt, dass mit keiner Nuance auch nur etwas von den Vorfällen der Nacht zuvor erahnen ließ. Auch sein Blick ruhte dabei auf dem Schiff.
Bei Tag sah es irgendwie kleiner aus, aber auch leer. Auf allen anderen herrschte Betriebsamkeit, Fracht wurde abgeladen oder aufgeladen oder Matrosen gingen von Bord, etwas wurde repariert, gereinigt. Nur auf diesem einen herrschte Stille.
Aber es wurde bewacht.
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Avarion DeSpaire
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Innerlich zuckte Ion zusammen und wäre wohl locker zwei Schritt weit zur Seite gesprungen, hätte er aus dem Augenwinkel heraus nicht schon frühzeitig eine Bewegung wahr genommen. So konnte er den lässigen Anschein wahren und sah kurz zur Seite. "Ich habe ein zwei Dinge für das Krankenhaus eingekauft und bin ganz in Gedanken hier im Hafen gelandet. Und wenn ich schon mal hier bin, konnte ich den Erinnerungen etwas nachhängen." er ließ den Blick etwas schweifen. "Vor fast einem Halben Jahr bin ich in diesem Hafen von einem Drachenboot an Land gegangen und ein klein wenig hatte ich gehofft wieder eines zu sehen, auch wenn die Hoffnung, den Kapitän wieder zu sehen, eine Kindische war."
Ion musste über seine eigenen Worte schmunzeln und rückte die Tasche zurecht, deren Riemen schwer auf seiner Schulter lag. "Es hat mich daran erinnert wie schnell die Zeit hier vergangen ist und wie wenig ich heraus gefunden habe. Auf Skellige konnte ich mich mit einem Druiden unterhalten, der mir ein wenig was von der Welt hier erzählen konnte, deren Magie und Gepflogenheiten. Auch auf den Rassismus in dieser Welt konnte er mich vorbereiten und ehrlich gesagt trägt das sehr dazu bei, das ich gefühlt in dieser Welt nicht ankomme." Kurz musste er seufzen, wie immer wenn er daran dachte, wie weit weg er von zu Hause war. Und immer hinterließ es ein eiskaltes Gefühl im Herzen. Dann sah er zu Slava. "versucht mal in einer Welt, die euch einfach nur als Person nicht akzeptiert Informationen zu bekommen über die Magie hier und vor allem die Portale." Er musste nachdenken. Mäussack hatte dem Phänomen einen Namen gegeben, an den sich Ion einfach nicht mehr erinnern konnte. "Aber was das angeht, seid ihr angeblich die richtige Anlaufstelle. Vielleicht könnt ihr mir berichten, was ihr über die verschiedenen Portale wisst. Ich würde versuchen selber eines zu öffnen, aber gerade in der Gegend in der ich zuletzt war, ist die Magie so chaotisch und wild, dass sie keinen stabilen Weg zulässt. und das, durch das ich hier angekommen bin, habe ich nicht wieder gefunden? Sind manche von den Portalen nur temporär?"
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Slava glaubte etwas wie Fernweh herauszuhören. Ein Drachenboot... er hatte mit den Skelligern noch nicht viel zu tun gehabt aber er hatte bereits begriffen, dass sie im Grunde Wikinger fast in Reinform waren. Eines der historischen Völker, die fast jedes Kind der Erde kannte.
Und hierher hatte es wohl auch eine Gruppe davon geschafft und diese Lebensweise wieder aufgenommen.. Oder beibehalten? Er hätte sich auch nur zu gerne länger damit beschäftigt, aber er hatte es geschafft, so viel auf seinen mittelalterlichen Terminplan zu bekommen, dass er schlicht keine Zeit hatte dazu.
Dass das Krankenhaus offenbar gedieh registrierte er am Rande. Er würde ihm noch einen Besuch abstatten, irgendwann. Wenn es der Terminplan zuließ.
"Die Skelliger interessieren mich auch. Man bekommt sie hier eher selten zu Gesicht. Die Nilfgarder blockieren so gut es geht den Seeweg und trotzdem kommt von Zeit zu Zeit einer durch."
Noch ein Ärgernis, aber wie Nowigrad kämpften auch diese Wikinger noch immer gegen die Bedrohung aus dem Süden.
Und dann kam der Elf sofort zum Punkt. Nun, er hatte ja auch gefragt...
"Es wäre wohl besser, wir reden in Ruhe darüber, aber so wie die Zeiten gerade sind komme ich nicht so schnell zur Ruhe, also dann jetzt."
Einen Moment nahm er sich um sich zu sammeln. Das hatten sie doch eben...
"Nicht nur weil ihr ein Elf seid. Wobei ich nicht behaupten will, dass das die Situation entspannt. Man kennt hier zwar Portale, als das was Magier erschaffen um zu reisen, aber in dieser Stadt hat man auch einmal alle Magier verjagt vor einigen Jahren, seit dem hat sich keiner mehr getraut, sich hier anzusiedeln. Und die Menschen, selbst die Gelehrten wissen einfach wirklich nichts darüber oder wenn doch haben sie ein wenig Angst zu reden, weil sie selbst Angst vor Verfolgung haben. Dabei ist der Hass auf Magier seitens der Krone eigentlich mit König Radovid gestorben.
Dijkstra ist misstrauisch, weil er weiß wo die Loge und das Konklave ihre Finger überall im Spiel haben, aber er läßt nicht jeden Magier per se verfolgen. Nur bis einem das das Volk glaubt..."

Er zuckte kurz mit den Schultern.
"Aber diese Art Portale sind es denke ich auch nicht, die euch interessieren. Und über jene, die uns aus unseren Welten gerissen haben weiß hier tatsächlich niemand etwas. Man weiß ein bisschen davon, dass es zwei Sphärenkonjunktionen gab, was durchkam, das vernichten die Hexer... und die Folgen nimmt man hin wie das Wetter.
Dabei hat diese Welt in der Hinsicht wohl eine lange Geschichte. Und ja, ich erforsche sie, allerdings bin ich selbst kein Magier und kann nur die Methoden der Empirie anwenden. Ich habe sie in meiner Welt bereits kartiert gehabt und beobachtet, ich habe markierte Steine hindurch geworfen, und wenn mir einmal mehr Mittel bewilligt wurden auch GPS Tracker... also Sender, die mir die genaue Position des Endes übermitteln.
Aber die Signale rissen ab sobald sie durch das Portal waren, und nachdem diese Geräte eigentlich jede Position auf der Erdkugel hätten melden müssen war es weg. Ich dachte an eine Fehlfunktion und gab diese Methode auf, und ich fand im Übrigen auch nur selten einen meiner Steine wieder. Ein paar allerdings schon, hier musste ich dann von lokalen Portalen ausgehen.
Aber nun kommt das Interessante.
In Oxenfurt gibt es eine Archäologin, ihr wurden von zeit zu zeit seltsame Runensteine gebracht und sie hat sich auch die Mühe gemacht, zu kartieren wo sie gefunden worden sind. Diese Karte habe ich mir abgezeichnet und kann sie nun selbst auch verwenden. Auf diese Weise konnte ich die Positionen bestimmen, ich weiß nun dass es wenigstens ein Portal hier gibt, dass auch stabil in meine Welt führt, Ich habe Schura eine Nachricht zukommen lassen und das ist wohl auch der Grund weswegen sie hergekommen sind. Ich hatte zwar gehofft, sie bleiben dort und warten nur auf weitere Nachrichten aber das hat er wohl falsch verstanden.
Das Problem ist nur, dass das Ende hier nur etwa eine Elle im Durchmesser hat. Da kommt kein Mensch vollständig hindurch. Und es gibt wohl noch ein Portal auf Skellige, aus dem hat Nikolavo Reste eines der Tracker mitgebracht... Also zumindest zu meiner Welt gibt es Verbindungen.
Die Schwierigkeiten sind die zeitliche Kongruenz, hier ist etwas weniger Zeit vergangen als dort, also läuft nicht alles synchron, und..."

Er war ins dozieren gekommen, wie immer wenn ihn jemand auf diese Forschungen ansprach, aber er rief sich selbst wieder zur Räson um zum wesentlichen zurück zu kommen.
"Insofern... Ich gehe davon aus, dass die meisten dieser Portale nur kurze Zeit Bestand haben, aber es gibt offenbar Stellen, an denen sie sich häufiger öffnen. Leider fehlen mir hier präzisere Methoden zur Beobachtungen um einen Rhythmus zu finden. Die Bedingungen von Experimenten dazu hätte ich im Kopf, nur fehlt mir die Ausrüstung. Als Magier könnt ihr vielleicht manches davon... nun, magisch bewerkstelligen? Ich muss offen zugeben, dass ich nicht die geringste Ahnung habe, was mit Magie alles erreicht werden kann. Wenn es euch als interessiert... ich würde mich über eine Zusammenarbeit in der Hinsicht freuen."
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