Privatwohnung | Nowigrad/Silberstein - Ein Privathaus mit Büro

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Sie hätten noch den halben Tag weiter diskutieren können, vielleicht hätte dann auch Slava mehr erfahren, doch seine Einschätzung war vermutlich dennoch nahe an der Realität. Es war nicht direkt ein Verstehen, wer die Machtstrukturen der Welt kannte, dem war auch klar, dass, wer es an die Spitze schaffte, dies nicht mit weißer Weste bewerkstelligte. Es mochte die seltenen Fälle geben, aber er hatte noch keinen getroffen. Vielmehr war es ein kleiner Testballon. Und Maximilian blieb ruhig, nahm nicht den Witz auf sondern bestätigte dass er es ernsthaft in Betracht gezogen hatte, Viktor wäre dagegen gewesen. So ernsthaft also.
Einerseits bedauerlich, andererseits vielleicht besser. Wer konnte schon wissen, was die Zukunft für den Orden brachte.
Er nickte also nur, lachte auch nicht mehr.
Der zweite Punkt war die Kommunikation. Die Sprache war das eine, aber auch er stieß immer wieder auf, eben eine andere Denkweise. Sie würden sich daran gewöhnen müssen, alle. Aber er erwiderte nichts mehr darauf.
Slava lächelte wieder etwas boshaft während er langsam und vorsichtig aufstand um von Schura den Bericht entgegen zu nehmen.
"Was denkst du wozu wir Nilfgard vorerst noch brauchen. Ein gemeinsamer Feind eint. Für Olympische Spiele ist man vermutlich noch nicht weit genug, aber auch das wäre ein Ansatz. Aber für's erste müssen mir ein paar Heldentaten genügen, die von Mensch und Mutante und Anderlingen gemeinsam ausgeführt werden."
Zu gerne hätte er noch ein paar Elfen oder Zwerge dabei gehabt, nur kannte er keine, die sich eigneten. Die Heilerin... aber er war sich nicht sicher, ob sie nicht Schaden nehmen würde und das durfte in keinem Fall geschehen. Mit mehr Anderlingen hätte die Aktion sich damit deutlich besser verkaufen lassen. Aber zwei Hexer waren auch schon ein guter Anfang.

Und dann rückte Maximilian in den Hintergrund und Viktor saß an seiner Stelle, wieder mit der gewohnten Haltung, Mimik, von der speziell er nicht einmal sagen konnte was alles anders war. Vielleicht kniff er die Augen ein wenig mehr zusammen, runzelte die Stirn anders hielt nicht auch nicht ganz so gerade. Subtil aber bemerkenswert was es ausmachte. Jedes Mal wieder.
In der Theorie war es ihm klar gewesen, es gehörte zur Ausbildung für verdeckte Einsätze, sowohl die feinen Signale zu lesen als auch sie einzusetzen, aber damals hatte niemand zwei Seelen in einem Körper zur Demonstration gehabt. Mit großem Interesse hatte Slava den Wechsel wieder verfolgt, auch wenn ihm ein kleiner Ausschnitt fehlte weil er zu Schura geblickt hatte.
Dem entging dagegen alles. Er grüßte nur kurz Viktor eher er mit seinem Bericht loslegte, über den Attentäter, der einen Komplizen gehabt hatte, magische Tätowierungen die durchaus ein Schlüssel sein konnten, aber auch über Hurensohn Junior und wo der sein Versteck hatte. Auch hier wusste Slava durchaus, dass es diesen Typen gab, einer der Kontrahenten des Regenten als dieser selbst untergetaucht war, aber weil der sich ruhig gehalten hatte hatte er ihn einfach der gigantischen Menge an Informationen wegen, die er zu verarbeiten hatte ignoriert. nun aber rückte er doch in den Fokus.
"Gute Arbeit, Schura. Sehr gut." Während er sich die Abschrift durchlas.
"Das war überwiegend Korporal Novkas Verdienst." erklärte der.
Slava grinste. "Ist mir klar... Deswegen auch bald nicht mehr Korporal. Er sollte schon bald eine Beförderung bekommen."
Nun machte Schura kurz große Augen und grinste dann.
"Ich muss nochmal los, das eine oder andere erledigen, du solltest mich vielleicht begleiten." Als Leibwächter und um das eine oder andere zu klären. "Valentine ist oben irgendwo, Viktor, ihr bleibt hier. Ich habe auch eine Wohnung für euch, die müsst ihr euch zwar teilen, aber die ist groß genug und gleich um die Ecke, ich zeige sie Schura und er zeigt sie dann euch."
erklärte er solange Viktor noch in der Nähe war. Der musste wohl an die frische Luft.
"Was hat er?" wollte Schura wissen.
"Ich habe ihm die Berichte aus der Ukraine gegeben."
"Shit... War das gut?"
"Gut nicht, aber notwendig. Er muss es auch wissen."
Schura nickte nur. "Willst du gleich aufbrechen?"
"Ja, ich hol mir nur die Jacke. Fühlt sich nach nem Wetterwechsel an."
"Du bist wetterfühlig? Echt jetzt? So alt bist du doch gar nicht."
"Alt genug... und nach Knochenbrüchen spürst du das tatsächlich."
Erst lachte Schura wie über einen guten Witz, erst dann wurde ihm klar, dass Slava das ernst meinte und er verstummte.
"Wohin willst du?"
"Ins Bordell." Jetzt war sich Schura erst recht nicht sicher, wieviel davon nun ernst war. Wollte sein Chef ernsthaft jetzt mit einer Nutte vögeln? Zuzutrauen wär's ihm... Dabei war er doch... Doch nicht ganz schwul? Aber Slava interpretierte den Blick wohl richtig.
"Novka hat doch von einer Dame erzählt, die den Halbling gesehen hat, die Tätowierungen, und sie soll als Masseuse wahre Wunder vollbringen. Mich bringt mein Rücken um... die alten Knochen, du verstehst schon. Ich werde mich wohl mal vertrauensvoll an sie wenden, und ohne meinen Leibwächter gehe ich nirgends hin."

<geht im 'Nachtigall' weiter>
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

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von: Bordell Nachtigall
Datum: später Nachmittag des 11. August 1278
betrifft: Jarel, Viktor, Crehwill, Ljerka, Reuven, Raul, Schura, ...
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...
"Du wirst es mir sagen."
"Es gibt auch tropische Regionen auf dem Kontinent die Handelsbeziehungen zu diesen Gegenden unterhalten. Auf den Karten die ich bisher gesehen habe sind aber keine Tropen einzeichnet."
"Ja und? sind halt noch nicht zur Gänze erforscht. Oder hast du gedacht, die Welt endet auf diesem Planeten mit der hier bekannten Karte?"
Schura schwieg und war vielleicht ein wenig beleidigt, dass seine großartigen Erkenntnisse auf so wenig Lob stießen. Und dann waren sie auch schon so gut wie Zuhause.
Er selbst behielt dennoch die Umgebung im Auge als er die Türe aufschloss aber auch Schura war immer wachsam. Sollte irgendwo ein Attentäter lauern, er würde ihn sicher sehen - zumindest hofften beide das.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Jarel kommt (nach etwas Trödelei) von Ljerkas Häuschen.
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Die beiden waren aufmerksam, trotzdem bemerkten sie den Mann, der sich aus dem Schatten lößte erst kurz bevor er vor ihnen stand.
"Schura... Slava. Guten Abend. Slava...können wir reden?"
Sein durchaus beeindruckendes und für einige auch furchteinflößendes Auftreten standen im krassen Gegensatz zur Wärme in der Stimme des Mannes in schwarz.
Jarel nickte Schura kurz zu hatte dann aber nur Augen für Slava. Er wirkte angespannt, schloss und öffnete immer wieder die Hände.
Slava atmete tief durch. "Ja, aber mach es kurz, die anderen müssten bald hier sein." er ahnte schon, was nun kommen würde, aber tatsächlich war er immer noch verstimmt.
„Wir sollten reingehen.“, erklärte der Schattenläufer ruhig. „Du solltest …“ Er stockte. Falscher Ansatz. GANZ falscher Ansatz.

„Es wird bald regnen.“
, schwenkte er um und folgte Slava, nachdem dieser das Gebäude betreten hatte. Auch drinnen wartete er, bis der Spion sich gesetzt hatte, bevor er an den Herd trat, das Feuer neu entzündete und Wasser aufsetze. Kaum zu glauben, aber der Ritter fror. Warum auch immer, Tee würde helfen. Das Schura das Gespräch mithörte, störte ihn zu wenig um etwas dazu zu sagen.
Egal wie unangenehm es werden würde, er wollte die Sache vom Tisch haben, denn es ungeklärt zu lassen belastete ihn enorm.
Erst als das Feuer brannte nahm er Platz, Slava gegenüber, langte über den Tisch und wollte Slavas Hand greifen.
"Es tut mir leid.", sagte er leise.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Slava erschrak nicht, irgendwie hatte er damit gerechnet.
Ganz anders Schura, zum Glück war er unbewaffnet, es war ihm zuzutrauen, Jarel im Reflex zu erschießen. Er stellte sich vielleicht manchmal dumm, aber immerhin hatte er ihn auch in einer Version der Realität mit Wundbrand infizierten Patrone fast erledigt. Uralte Technik, und nicht so leicht zu bewerkstelligen mit einer Pistole. Das hatte Slava durchaus Respekt abgenötigt. Nachdem er ihn in der Linie selbst mit einem Kopfschuss gerichtet hatte. Grausame Welt. Vielleicht auch nur ein Traum, ja so musste es sein.
Sonst wäre er vermutlich wahnsinnig geworden.

Jarel setzte schon dazu an, den gleichen Fehler zu wiederholen. Slava musste nur eine Augenbrauen heben, ein kleines bisschen, und er schwenkte um.
Regen und die dunklen Wolken schreckten ihn jedoch nicht. Und sie hatten ohnehin vor reinzugehen.
Slava ging vor und nahm am Tisch platz, seine Müdigkeit kaschiert dadurch, dass er sich abwartend gab.
"Schura, bereite bitte die Waffen vor für heute Abend." er wollte ihn nicht dabei haben.

Leid tat es ihm also. Reichte ihm das als Entschuldigung?
"Tut es das also." erwiderte Slava zunächst nur kalt. Wenn er wütend war, dann konnte er verletzend und eiskalt sein und einen buchstäblich auflaufe lassen und noch war der Zorn nicht verraucht. Das dauerte bei ihm, auch das würde Jarel lernen. Er hatte sich einen der kompliziertesten Menschen ausgesucht, die er hätte wählen können auf diesem Kontinent.
"Ich mag es nicht bevormundet zu werden... richtiggehend entmündigt. Vor allem nicht vor meinen Kameraden. Ich weiß sehr gut, was ich mir zutrauen kann und was nicht."
Was vielleicht nicht objektiv stimmte, dennoch war er der Ansicht, dass er es ihm überlassen sollte.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

"Der Attentäter ist noch da draußen, Slava. Vielleicht sogar in der Komturei. Du bist mir wichtiger als mein Leben. Ich werde dich nicht dort hin führen wie ein Lamm zur Schlachtbank. Deine...Die Nachwirkungen des Herzinfarktes sind für mich zweitrangig." Jarels Stimme war warm, ruhig, versöhnlich.
Und eine Spur verzweifelt.
"Stell dir vor, ich hätte da gelegen, in der Wachstube, tot, unter deinen Händen. Und der Attentäter wäre hinter mir her statt hinter dir. Wie hättest du gehandelt?"

"Ich hätte es trotzdem deinem Urteil überlassen. So wie ich dich auch mit einer Flasche Wein in der Tasche herumlaufen lasse ohne dir einen Vortrag zu halten. Ich vertraue darauf, dass du weißt was du tust." Noch immer war sein Blick kalt. Vielleicht hatte es ihn tiefer getroffen als er sich selbst gegenüber zugeben wollte. Attentäter, Terrorabwehr, das war sein Fachgebiet und ausgerechnet vor dem wollte er ihn beschützen? Das kratzte am Stolz. Hielt er ihn denn für so inkompetent?

Jarel senkte den Blick und zog die Hand zurück.
Ihm seine Schwächen vorzuhalten. Slava kämpfte mit harten Bandagen. War das fair? Er schluckte.
Ihm war kalt. Furchtbar kalt.
"In Ordnung. Dann belassen wir es auf professioneller Ebene."
Ihm fehlte die Kraft diesen Kampf bis zum Ende auszufechten.
"Wie ist der Stand bei den Nilfgarder Lagern?"

"Das wird sich heute Nacht zeigen. Ich werde auch hier nicht dabei sein und muss es euch überlassen." Er kämpfte mit harten Bandagen, das mochte sein, aber seine scharfe Zunge war das einzige, was ihm derzeit noch geblieben war. Sein Körper taugte bestenfalls dazu, zu verhindern, dass ihm jemand auf das Gehirn trat. Er war frustriert und genervt von sich selbst und es ihm zu verbieten mitzumischen war für ihn der härtere Schlag gewesen.

"Wann geht es los?" Jarel faltete die Hände auf dem Tisch und sah auch nicht auf. Wenn das der Preis war Slava zu schützen, würde er ihn zahlen. Lieber dieser Schmerz als ihn noch einmal Tod zu sehen.
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Viktor
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Lebenslauf:

Viktor marschierte mit geballten Fäusten durch die Straßen des Viertels und vermisste Jackentaschen. Seine Jacke hatte er eigentlich nicht hergeben wollen, denn die unzähligen Taschen außen und innen waren einfach zu praktisch, aber sowohl Machart als auch Stoff waren zu auffällig und so fristete sie ihr Dasein einstweilen in einem Seesack. Seine Spaziergänge in Nowigrad hatten in inzwischen mit genügend Wegmarken ausgestattet, dass er gut zurecht kam und verlief er sich doch mal, dann musste er nur zum Tempel oder zum Fluss, um sich wieder zu orientieren.
"Was hat dich so erzürnt?", hörte er Max unvermittelt, als ginge dieser neben ihm her.
Viktor schnaubte. "Wie würdest du es finden, wenn die Türken mal wieder in Griechenland einfielen?"
"Nicht so charmant. Leider ist die Situation von hier aus weder zu greifen noch zu beeinflussen."
"Hm, aber anstatt hier mal was anders zu machen, geht es grad so weiter mit ihm."
"Ihm? Du meinst Slava."
"Wen sonst? Den Zar?"

Viktor fiel in Schweigen und bog in eine Gasse, die auf einen kleinen Marktplatz führte.
"Lass mich an deinen Gedanken teilhaben, Viktor. Du weißt, ich achte deine Privatsphäre soweit ich kann."
"Ist das so schwer zu begreifen? Da kommen wir aus unserer Welt hierher und Ochotnik hat nichts besseres zu tun, als sich wieder in Konflikte einzumischen. Glaubst du, dass er das hier überblicken kann? Nach einem Jahr?"
Er erinnerte sich noch gut an den letzten größenwahnsinnigen Ausfall seines Chefs und Freundes, und an die Konsequenzen.
"Warum kann er nicht mal Ruhe geben? Nicht mal nach nem Herzinfarkt."
"Du machst dir Sorgen."
"Darum geht es doch jetzt gar nicht."
"Also worum geht es?"
"Das er schon wieder Konflikte mitträgt. Diese Weltherrschaftsscheiße geht mir allmählich auf die Eier."
"Nur dass es diesmal nicht die Seite des Aggressors ist."

"Wo ist der Unterschied?!", rief Viktor unvermittelt laut aus und sah sich im gleichen Moment vorsichtig um. Eine Frau, die eben noch die Stufen ihres Hauseingangs gefegt hatte, schaute misstrauisch herüber. Dann scheuchte sie das Kind, das zu ihren Füßen gespielt hatte, ins Haus und schloss eilig die Tür. Er konnte den Riegel deutlich hören. Viktor atmete durch und ging weiter - er musste an seiner Selbstbeherrschung arbeiten.
"Der Unterschied ist, dass er diesmal versucht zu verteidigen statt zu überrennen.", hörte Viktor nach einer Weile wieder Max' ruhige Stimme.
"Er sollte sich irgendwo 'ne Datscha kaufen und Tauben züchten.", murrte der Fährtenleser und spürte sogleich das Amüsement seines 'Gastes'.
"Ein reizvolles Bild, ganz sicher. Aber ich schätze, dein Ochotnik ist für derlei Müßiggang nicht geschaffen. Ich im Übrigen auch nicht."
"Weiß nicht. Ich könnte mir gut vorstellen als Jagdpächter oder Fährtensucher zu leben. Ich brauch' diese ganze Intrigenspinnerei nicht."
"Dann brauchen wir ein Hobby. Gelangweilt hast du keine Freude an mir, versprochen."
"Briefmarken?"
"Philatelie kann ihren Reiz haben, wird als Vollzeitbeschäftigung aber nicht ausreichen, zumal es die Briefmarke als solche erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts gab."
"Du bist so ein verdammter Klugscheißer."
"Sollen wir zum Tempel gehen und für den Beistand des Ewigen Feuers bitten?"
"Hmm. Und dann schau'n wir uns mal die Bude an."

Gesagt, getan.
Als Viktor zu Slavas Haus zurück kam, war die Dämmerung bereits fortgeschritten. Ähnlich wie Schura noch ein paar Stunden zuvor, klopfte er und öffnete fast nahtlos die Tür. Die Zone hatte ihnen allen eine Vielzahl von Macken in die Kinderstube gehauen, die sich so schnell auch nicht würden ausbügeln lassen. Viktor erwartete aber auch irgendwie nicht, in irgendetwas zu platzen, was den Bewohnern unangenehm sein könnte. Dies war eine Küche - was tat man da schon? Schlimmstenfalls besoffen unterm Tisch liegen oder auf selbigem tanzen.
"Bin wieder da.", brummte er überflüssiger Weise und blickte kurz von einem zum anderen, bevor er an den Herd trat und das Wasser vom Feuer nahm, das gerade begann zu kochen.
"Ärger im Paradies.", murmelte Max in seinem Kopf und Viktor fuhr mit einem "Was is'?", von seiner Tätigkeit - Tee aufgießen - hoch. Dabei entglitt ihm der Wasserkessel, den er aus Gewohnheit mit Rechts und damit nur zwei Fingern gegriffen hatte und ein Teil des kochenden Wassers schwappte über den Rand. Viktor fluchte, als es seine Zehen erwischte, schaffte es aber, den Kessel wieder abzustellen, bevor er den Socke von seinem Fuß riss.
"Entschuldige." Immerhin hatte Maximilian den Anstand, nicht zu lachen und ein wenig war er froh über die Einlage, sonst hätte sein Ausrutscher noch zu Fragen geführt. Er musste sich wirklich auf die gedankliche Zunge beißen, aber inzwischen war er sich leider viel zu sicher, was er bei Ritter und Spion vor sich hatte. Nur hatte er keine Ahnung, wie sein doch eher konservativ gestrickter Gastgeber dies auffassen würde, daher schwor er sich mehr Vorsicht und Behutsamkeit.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Vielleicht hätte Slava noch eingelenkt, vielleicht hätte er es Jarel doch noch leichter gemacht aber dann war Viktor plötzlich da und an eine Aussprache war nicht mehr zu denken. Slava blieb ruhig am Tisch sitzen während Jarel das Wasser vergas, Viktor eingriff und sich fast verbrühte. Ein wenig besorgt ließ ihn das Manöver jedoch zurück. Wie sollte er ein Gewehr handhaben wenn ihm die halbe Hand fehlte? Er war nur zuversichtlich, weil das Lager nicht zu stark bemannt sein sollte.
Er sah jedoch nur zu, hätte gerne gewusst, was in Viktor in dem Moment vorging, denn er konnte sich nicht im Ansatz vorstellen wie das Zusammenleben mit einer weiteren Person in einem Körper vonstatten ging. Psychotische und Schizophrene Personen hate er gesehen, aber hier war die Spaltung vollkommen real.
Nur sehr schwer vorstellbar.
Dass eben der Untermieter nun auch begriffen hatte was hier los war...
"Es geht los wenn alle da sind. Nachdem Viktor hier ist fehlen noch die beiden Hexer und Valentine und wen du noch rekrutieren konntest."
Auch wenn er normal mit ihm sprach blieb sein Tonfall kühl.
"Ich bin da und Valentine kommt auch gleich." erklärte Schura, der eben herunter kam und sich setzte.
"Hi, Viktor!"
In dem Moment kam auch tatsächlich Valentine herein. Langsam füllte sich der Raum.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

„Ljerka hat sich bereit erklärt uns zu unterstützen. Und sie hat noch einen Söldner an der Hand, dem Sie vertraut.“
Jarel stand zögerlich auf und zog sich an die Außenmauer zurück, um sich mit dem Rücken daran zu lehnen.
Seine Art auf Abstand zu gehen. Seine Art zu zeigen, dass er jetzt nicht mehr Privatperson, sondern nur noch Schattenläufer war.
„Sie müssten bald da sein.“, erklärte er ohne besondere Emotionen, verschränkte die Arme, sah zu Boden und wartete ab. Eindeutiger konnte Körpersprache kaum sein.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Lebenslauf: Ljerka

Als nächstes klopfte Ljerka.
Sie hatte Raul mitgebracht, bei dem es nur wenig Überredung gekostet hatte, ihn zu dem Unternehmen dazu zu holen.
Geld und die Aussicht Nilfgardern auf's Maul zu geben waren für ihn Grund genug eine Pause einzulegen und sich mit einem bei Kampf erbeteten Schwert auszustatten. Auch Ljerka konnte er mit einem Kettenhemd versorgen. Es war doch erstaunlich wer alles was beim Faustkampf verlor, er konnte gar nciht alles behalten. Ein Huhn war ihm ohnehin entflohen. aber ansonsten fand sich darunter Gemüse, Möbel und man hatte ihm sogar einmal ein Kind andrehen wollen, letzteres hatte er dankend abgelehnt und sich nur ein Bier ausgeben lassen.
Die Waffen waren in der Regel schlecht, aber ein weiteres gutes nur wenig geflicktes Kettenhemd war auch aufzutreiben.
Die beiden kannten sich von gelegentlichen Platzwunden, die Ljerka dem Söldner genäht hatte, oder eben Sarray , manchmal auch die Leute, die gegen ihn verloren hatten.
Auch nach dem Kampf gegen den Hexer hatte sie ihn wieder zusammengeflickt. Heute sah er recht gut aus, nur mäßig betrunken, aber sie wußte, dass er auch volltrunken nciht ungefährlich war.
Diese beiden blieben jedoch vor der Türe stehen nachdem sie geklopft hatten und warteten auf Einlass.
"Und wer wohnt nochmal hier?" hatte nur Augenblicke zuvor Raul noch wissen wollen.
"Der Mann, der uns bezahlt." war die eher kryptische Antwort gewesen. Sie wollte nciht mit Oberspion anfangen, er sollte sich selbst vorstellen, oder es sein lassen.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Als es klopfte, sah Jarel stumm zu Slava auf, der ihm mit einem Nicken zu verstehen gab, dass geöffnet werden sollte.
Noch immer wortlos ging er zur Tür und öffnete.
Ljerka. Seine beste Freundin Ljerka. Und ein Mann, den er irgendwo schon einmal gesehen hatte, aber sich nicht recht einordnen konnte wo.
Eine lange Sekunde stand er in der Tür und hätte sie gerne in die Arme genommen. Vorbehaltlos.
Aber…nein…das war jetzt nicht richtig.
Stattdessen nickte er den beiden ohne eine Regung zu zeigen zu und trat zur Seite, damit die beiden sich zu ihnen gesellen konnten, schloss hinter ihnen die Tür und nahm seinen Platz an der Wand wieder ein.
Fehlten noch Reuven und Crehwill.
Obwohl Jarel sich nicht sicher war, ob der Hexer mit den seltsam gefärbten Augen überhaupt erscheinen würde.
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

Als nächstes klopfte einer der Hexer, auch er wartete und es war nun Schura, der ihm öffnete.
Reuven hatte Cat dabei und staunte nicht schlecht wie voll die Küche schon war. Eben zuvor mussten Ljerka und noch ein Typ angekommen sein, sie rochen noch nach Strasse... er kam ihm vage bekannt vor, und als der ihn begrüßte erinnerte er sich auch. Es war der Faustkämpfer aus dem Eisvogel, dem er seine Rüstung abgejagt hatte. Die trug er auch jetzt. Der Mann grinste ihn an, gab ihm zu verstehen, dass das eigentlich seine gewesen wäre. Die wenigen Stühle waren nun schon besetzt, am Kopfende saß der Oberspion selbst, oder Freiherr von Sokolov wie er sich nun nannte. Der Rest wurde vom Flammenrosenritter und einem anderen Mann mit Tee verköstigt Reuven blieb im Hintergrund an die Wand gelehnt Cat saß in der Nähe auf der Treppe, er hatte ihr ein Brot mit Marmelade besorgt.
Nach ihm konnte es nun losgehen.
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