Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
Delia
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Es war Delia nicht möglich dem Gespräch zu folgen, dennoch erriet sie ein bisschen durch die wechselnden Worte, Sarrays und des Fremden Tun worum es ging. Der Fremde war jedenfalls nicht verletzt und wollte kein fertiges Produkt kaufen. Aber dass er etwas kaufen wollte, war spätestens dann zu wissen, als er Münzen hervorzog. Auch, dass die Zwergin einiges an Kräutern und Gewürzen präsentierte. Sie kam sich sogleich ein wenig vor wie auf den Märkten in ihrer Heimat und musste leicht schmunzeln, auch wenn sie sich ein wenig unbehaglich fühlte, hier beim Essen zu sitzen und gar nichts weiter tun zu können. Sie musterte den Fremden verstohlen hier und da. Ob er aus der Nachbarschaft war? Aber dann hätte man sich wohl mit Namen begrüßt, so wie es dieser Ritter der Flammenrose, Jarel, getan hatte, oder etwa nicht? Und er klang sehr vornehm, nicht von der Wahl seiner Worte, das konnte sie nicht sagen, aber seine Tonlage und die Art und Weise, wie er sprach… Für Sarray war dies jedenfalls nicht neu und wirkte vollkommen in ihrem Element.
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Crehwill von Seren
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Ja, da lag irgendwas zwischen ihnen in der Luft. Natürlich hatte der Besucher erkannt was er war und überspielte es lieber mit Höflichkeiten. Aber da war mehr und Crehwill konnte nicht genau sagen was. Kannte er ihn? Vielleicht von irgendwelchen Festen des redanischen Adels, die er vor Jahrzehnten mit seiner Gräfin besucht hatte? Hatte der Hexer seine Ehefrau, Tochter, Schwester, Mutter zu sehr angelächelt? Bei Ehemännern, Söhnen, Brüdern oder Vätern war man irgendwie weniger nachtragend. Hatte er ihn angelächelt, nein… da würde er sich erinnern, oder?

Das Anliegen des - zumindest reichen - Fremden hingegen erschien herrlich belanglos. Nur, dass Crehwill begann darüber nachzudenken, ob Brauereien zur kritischen Infrastruktur gehören. Wahrscheinlich. Oder man wollte sie nicht kaputt machen, um sie gleich selbst wieder nutzen zu können. Wer weiß.

Er stütze sein Kinn auf dem Ellenbogen ab und beobachtete weiter was Sarray dort alles auspackte, nur um sich aus seiner Lümmelhaltung wieder zurückzulehnen als weitere Duftstoffe begannen sich im Raum zu verbreiten. Es roch eh schon nach Bratfett, Brot, Zwiebel, Speck und Ei, nach den beiden Damen, eine davon inzwischen sehr vertraut, aber auch nach dem toten Eichhörnchen oder dem alten Holz des Tisches und dieser Kaffeegeruch schien das Haus nie zu verlassen. Und jetzt kamen noch diverse Gewürze dazu.

„Sei… Bist Du fertig?“ Kam es leise von ihn an Delia in der älteren Rede. Womit er ebenso aufstand, um ihr Geschirr und Besteck abzuräumen und es nur Spüle zu tragen. Wie im Kaer früher, wer nicht gekocht hatte musste den Abwasch machen. Auch wenn er nicht damit begann, solange Sarray noch ihr Kaufgespräch führte. Aber es war ein Grund sich etwas von der duftenden Auslage zu entfernen.
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Clement Tanguy
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Die Begeisterung der Zwergin entging dem Herren durchaus nicht, weder der für die Münze noch der für Kräuter und den Brauvorgang.
"Der Herr hat jahrelange Erfahrung mit dem Vorgang des Brauens sowie der Destillation unter Zugabe von Kräutern." Konstatiere er, nicht ohne einen gewissen Schalck dabei im Nacken.
Er schnupperte, auch wenn es nicht nötig gewesen wäre, aber doch pflichtschuldig an jeder Probe. Er roch auch den Hexer, der für seine Zunft sehr sauber daher kam, da hatte er schon ganz andere getroffen, dann ein Halbblut, nicht von hier, wohl von weit weg und man konnte das Portal fast noch riechen. Ja, da war etwas im Gange, das spürte auch seine Art. Ob es nun gut oder schlecht war, das war die Frage.
"Das riecht alles vorzüglich. Und wenn der Herr schon am richtigen Ort ist würde er auch gerne von jedem eine Handelsübliche Menge erwerben."
Er lächelte, jedoch ohne dabei die Zähne zu zeigen.
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Sarray Cestay
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Die Zwergin strahlte. „Von jedem?“, hakte sie nach, begann aber gleichzeitig mit dem abfüllen.
Warum auch immer, sie mochte den Kerl. Nicht wegen des Geldes, nicht wegen seiner Klamotten, da war irgendwas in seinem Auftreten, vielleicht wie er sich selber auf die Schüppe nahm, vielleicht weil er sie in irgendwen erinnerte – wusste der Draug an wen. Sie mochte ihn und hätte ihn gleich adoptiert, wäre er ihr auf der Straße zugelaufen.
Dienstbeflissen lud sie kleine, ungebleichte Leinenbeutelchen voll.
Nur der mit dem Kaffee fiel viel- viiiel kleiner aus als die mit den anderen Kräutern. Clement wusste es nicht, aber Sarray verscheuerte ihm gerade ihren eigenen kleinen Vorrat.
„Nur mit den Kaffeekirschen gibt es ein Problem.“, erklärte sie bedauernd, während die den letzten Beutel zuband.
„Meine Kollegin baut die an, und die Lady hat die Vorräte gut weggeschlossen. Ist auch schon einiges vorbestellt. Aber wenn ihr diese Tage wiederkommt, kann ich euch sicher etwas zurücklegen…lassen.“
Sie nannte eine Summe, die durchaus angemessen war für die Qualität, vielleicht auch eine Winzigkeit höher, aber längst kein Wucher. Warum sie so fair blieb wusste sie selber nicht. War eher ein Bauchgefühl. Wie so vieles im Leben der Zwergin auf Bauchgefühl fußte. Sehr vieles.
Sie hätte den Herrn beinah gefragt, ob er sich schon einmal mit der Zugabe von Madragora-Auszug beschäftigt hatte, aber auf so dünnes Eis wagte sie sich dann doch nicht. Damit brachte man schnell mal jemanden um, statt ihm einen ordentlichen Rausch zu verpassen. Nein. Das ginge zu weit.

Stattdessen fragte sie freundlich: „Darf ich ihnen sonst noch etwas zeigen? Eine Salbe? Eine Tinktur?“
Delia
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Die Halbelfe folgte dem Klang der Stimmen, betrachtete dabei aber den Hexer. Nachdenklich sah er drein und sie fragte sich, welche Gedanken er wohl hin und her bewegte. Sie vermutete, dass sie sich um den Fremden drehten, nur konnte sie sich nicht vorstellen, in welcher Art und Weise. Als seine Augen auf der Zwergin hängen blieben, wanderten ihre Gedanken weiter.

Einen kurzen Augenblick dachte Delia sogar darüber nach, einen ihrer Zauber zu verwenden, so würde sie verstehen was gesprochen wurde, konnte sich vielleicht ein besseres Bild machen, konnte ihr behilflich sein, Crehwills nachdenklichen Gesichtsausdruck zu verstehen. Doch sie wagte es nicht. Einmal wollte sie ihre Gastgeberin nicht in etwaige Probleme stürzen und zum anderen vermutete sie, dass sie nicht wirklich etwas verpasste.

Der Hexer riss Delia mit seiner Frage aus den Gedanken. „Ja. Danke“, bestätigte sie im Elfischen ihm mit einem freundlichen Lächeln. Nun duzte sie auch ihr Retter. Ob dies eine Eigenheit der Beiden war, oder ob man sich hier allgemein schnell darauf verlagerte? Immer wieder ereilten sie Fragen über Fragen…

Delia griff nach dem Lappen, mit dem Sarray bereits einen Teil des Tisches gewischt hatte und reinigte die restliche Fläche damit. Sollte sie noch mehr Platz brauchen, war es ihr nun möglich, diesen zu nutzen.
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Crehwill von Seren
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Der Hexer stand untätig neben der Spüle und verschränkte die Arme. Warum dieser Kaffee so toll sein sollte verschloss sich ihm. Vielleicht konnte man sich in den Duftwolken verstecken? Sonst wartete ab, beobachtete den Fremden, der sich noch nicht vorgestellt hatte und achtete darauf, ob man Sarray bei ihrem Verkauf noch irgendwie zur Hand gehen könnte.
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Clement Tanguy
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"Habt Dank." Er verneigte sich noch einmal kurz, dann wanderten ein paar weitere Münzen in seine Hand und weiter zu der Zwergin. Wie abgezählt, ein kleines bisschen mehr. Er feilschte nicht.
Erst als alles wieder weggepackt war hielt er kurz inne, als lausche er auf etwas. Dass er Witterung aufnahm überspielte er mit einem Lächeln.
"Ich werde in jedem Fall wiederkommen. Ich danke euch für die Freundlichkeit."
Und er nickte noch zum Abschied den beiden anderen Gästen zu.
"Ich hoffe ihr habt die Güte mir diese kleine Störung nucht zu sehr zur Last zu legen."
Noch ein kleine höfische Verbeugung andeutend verabschiedete er sich fast ebenso schnell wie er aufgetaucht war.
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Sarray Cestay
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„Das war keine Störung.“, flötete Sarray freundlich und begleitete den ungewöhnlichen Gast hinaus.
Als er draußen war, schloss sie leise die Tür und lehnte sie sich mit dem Rücken an das raue Holz, unwissend, dass der Kunde, der sie gerade verlassen hatte, sie noch hören konnte.
„Wooow…“,flüsterte sie in Crehwills Richtung. „Der war ein bisschen schräg, aber irgendwie echt süß….apropo süß….ich hab Delia angeboten hier zu pennen, bis sie was eigenes findet. Sie kennt hier ja nix. Und um drüber nachzudenken, ob sie Sokolov aufsuchen möchte oder nicht….ist das in Ordnung für dich?“
Die Zwergin ging zum Tisch und zählte die Münzen durch. „Süß…und großzügig. Morgen back ich uns nen Kuchen. Und zum Frühstück besorg ich dir Fisch, Crehwill. Magst du auch Fisch?“, fragte sie Delia und begann erst aufzuräumen, dann Wasser für den Abwasch in den Spülstein zu pumpen.
„Und ich glaub für Jolantas nächste Salbe reicht es auch noch…“
Da war sie wieder: Die munter plappernde Zwergin.
Delia
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Süß und schräg? Das waren Worte der Beschreibung, die Delia nicht in den Sinn gekommen wären, aber ja, ein wenig seltsam mochte das Erscheinen des Fremden tatsächlich wirken. „Kanntet ihr den Herren denn?“, wollte die Halbelfe von den Beiden wissen. Nicht dass es für sie einen Unterschied machen würde, woher auch, wie die Zwergin ganz richtig zusammenfasste, sie kannte hier nichts und neben den beiden Anwesenden auch niemanden. Zumindest nicht, dass sie wusste.

„Fisch zum Frühstück?“ So etwas konnte sie sich eher weniger vorstellen. Aber was wusste sie schon? „Bitte nur keine Umstände wegen mir“, sie lächelte dankbar und freundlich. „Ich würde gerne etwas zu all dem beitragen. Ihr könnt mich doch nicht einfach so mitverköstigen“, meinte sie wieder zu den beiden, für Delia gehörten sie zusammen. „Und nun, lass bitte mich den Abwasch erledigen. Du hast schon für das Essen gesorgt und nun auch noch fleißig einen Kunden bedient.“
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Crehwill von Seren
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„Süß?“ Natürlich hatte man wieder in die ältere Rede gewechselt, nachdem der Kunde gegangen war. Auch wenn Crehwill sich sicher war, dass der auch diese verstanden hätte. „Süß war jetzt nicht das erste Adjektiv, das ich assoziiert hatte. Eher… komisch, seltsam…“

Ne, der Hexer war nicht so begeistert. Irgendwas war da faul. „Er hat mich ungewöhnlich angesehen. Menschen schauen mich nicht so an. Sie zeigen Verachtung, Angst, sexuelles Interesse, vielleicht mal Neugier… aber sie schauen nicht so… vorsichtig selbstsicher?“ Er ließ nochmal seinen Blick über Sarrays improvisierten Verkaufsstand schweifen. „Hat er jetzt Wermut gekauft?“ Sie hatte ihm so viel angeboten und er hatte alles mitgenommen, als ob es ihm eigentlich egal wäre. „Vorgestellt hat er sich auch nicht. Adelspiefke wie der sollten doch mit zumindest einem Leibwächter daher kommen und sich glamourös ankündigen. Also nein, ich kenne ihn nicht… denke ich. Oder hab ihn nicht wiedererkannt, falls er in der Zwischenzeit ein paar Jahrzehnte gealtert ist.“

Sein Gesicht wurde weicher weniger nachdenklich, als die Zwergin ihn fragte, ob der Besuch bleiben durfte. „Das ist Dein Haus, Dein Bett, Dein Essen… ich steh hier nur so dekorativ herum so lange es Dir gefällt. - Aber Jarel hatte eh gefragt, ob ihn heute Abend begleiten kann, falls er Ärger findet. Dann falle ich hier nicht zur Last. Vielleicht dauert das auch länger. Ich weiß nicht, genau wann ich… heim… komme.“ Heim. Er lächelte verlegen und machte Platz am Spülstein. Die Geste mit den Fingern, um das Wasser zu erhitzen kam ohne darüber nachzudenken. So ganz früher Zuhause hatte er das auch so gemacht.
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Sarray Cestay
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„Ja…ein bisschen komisch ist er schon. Aber interessant- komisch. Irgendwie exotisch. Ich hoffe er kommt nochmal wieder…“ sie seufzte kurz auf. „Wermut hat er nicht gekauft. Den hab ich grad nicht da. Aber Wacholderbeeren. Wenn er die richtige Mischung kennt, wird da ein toller Gin draus. Wermut besorg ich bald wieder. Ob er grüne Fee darauf braut? Zutrauen würd ich es ihm…“
Sarray strahlte. Heim. Er hatte Heim gesagt. „Vergiss nicht, zwischendurch auch mal dekorativ rum-zu-liegen.“, kicherte sie und zwinkerte ihm zu.
„Du begleitest den Holzklotz- Ritter?“ Sie seufzte. „Pass bloß auf. Der bringt nicht wirklich Glück. Sich nicht und den anderen auch nicht. Nicht, dass ich einen von euch wieder zusammenflicken muss…“ Sie reinigte das Geschirr und drückte es Delia danach ungefragt zusammen mit einem Tuch in die Hand.

Und endlich beantwortete sie auch Delias Fragen.
„Und du…wenn du wirklich etwas beitragen willst, dann hab ich ne Idee. Nebenan wohnt meine beste Freundin. Wenn Crehwill heute Abend unterwegs ist, holen wir sie rüber und du erzählst uns deine Geschichte. Wir trinken Wein, essen Kekse und haben einen tollen Abend. Wie klingt das?“
Die Zwergin grinste frech. Offensichtlich fand sie ihre idee selber am besten.
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