Badehaus | Das größte der Stadt und Djikstras inoffizieller Beratungsort

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Jarel Moore
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Jarel zog die Augenbrauen kurz zusammen.
Was sollte denn das?
Na gut, wenn er spielen wollte...
"Jarel Moore. Klingenmeister der Flammenrose... Hoheit.", immerhin zeigte seine Stimme den Respekt, den ihm die Zwangshaltung nicht ermöglichte.

"Ich wollte es nur einmal hören. Ihr vom Orden seid es schließlich, die immer auf's Protokoll pochen, und wenn ich eurem Komtur nicht vier Tage vorher in einem zweiseitigen Schreiben in dreifacher Ausführung mein Kommen ankündige dann ist sein Protokoll nicht erfüllt. Dabei bin ich der Regent. Aber ich schätze, ihr kommt inoffiziell, sonst würdet ihr mich nicht behelligen während ich nackt im Wasser hänge und selbst... Warum kommt ihr eigentlich bewaffnet? Ihr ahnt hoffentlich welchen Strick man euch daraus drehen kann. Bedenkt das wenn ihr gleich euer Anliegen Formuliert, Klingenmeister." wenn Dijkstra sprach war das bis auf wenige Ausnahmen fast immer ein Poltern, so auch jetzt.

Jarels Stimme war das komplette Gegenteil.
Drucklos, tonlos, emotionslos. In war längst alles egal. Die Situation war ihm so extrem über den Kopf gewachsen, das ihn nicht einmal Dijekstras Drohungen erreichten. Sein Leben war ihm gleichgültig . Und wenn er den Tag doch überlebte, würde er das mit einem ordentlichen Vollrausch feiern.
Scheiß was drauf.
"Die Klingen gehören zu mir. Ohne sie stehe ich genau so nackt vor euch wie ihr vor mir.", erklärte er ihn ohne besondere Betonung.
Nicht einmal die an ihm herum zerrenden Wachen nahm er richtig wahr.
"Ich muss zugeben, ich brauche Hilfe. Es gibt im Orden Probleme, die mir über den Kopf gewachsen sind. Und Slava kann ich da nicht mit reinziehen. Wollt ihr mein Anliegen hören?"
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Sigismund Dijkstra
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Der Blick des Regenten sprach von vielem, unter anderem davon dass es sich eher gehört nackt vor ihm zu stehen als bewaffnet, aber er hatte seinen Standpunkt ja klar gemacht, für alles weitere würden nun seine Wächter sorgen, wenn dieser impertinente Mann weiter ausführte was ihn her brachte.
Wie kurz der Regent allerdings davor gewesen war zu fragen: 'Und was willst du dafür haben' eben dafür dass der Orden ihn um Hilfe bat, das wiederum würde er den Ritter nie sehen lassen. Da war es nun fast schon egal, dass er bewaffnet vor ihm stand und er selbst nackt im Wasser lag. Seine Belustigung verbarg er allerdings geschickt. "Und was bietet ihr mir für meine Diskretion und meine Hilfe? Und warum kann euch da... Vyacheslav Sokolov nicht helfen?" Natürlich kannte er die Kurzform des Namens.
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Jarel Moore
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"Ich biete euch das hier."
Was als nächstes geschah, erschien im ersten Moment unmöglich und wie eine optische Täuschung.
Schattenläufer ließ sich... wie auch immer das ging.. fallen, drehte sich an Boden um die eigene Achse, zog sich an der Wache, die gerade noch an seinen Arm zerrte hoch und stand plötzlich über ihm, das Handgelenk des Mannes so arg verdreht, dass der Ärmste das noch wochenlang spüren würde.
Er selber zwar auch, aber das nicht zu zeigen fiel ihm relativ leicht.
"Ich biete meine Dienste. Entweder direkt und vor Ort, so lange es dem Orden nicht in die Quere kommt, oder ich bilde einen eurer Leute darin aus, Hoheit."
Und endlich in der Lage dazu verbeugte er sich. Einzig der in den dunklen Augen funkelnde Wahnsinn trübte den ergeben Eindruck eine kleine Spur.
Warum er Slava raus halten wollte, erklärte er erst einmal nicht.

Wenn er beeindrucht war, so ließ er sich dass nicht anmerrken. Man leitete nicht den größten Geheimdienst des Landes und beriet zwei Genrationen von Königen und wurde dann selbst Regent wenn man kein Pokreface hatte. Er winkte seine Leibwächter zur Seite, dass sie sich nicht selbst verletzten indem sie den Mann angriffen. Er hatte eigentlich nie Zweifel daran gehabt, dass einer wie der ihn umbringen konnte wenn er es wirklich darauf anlegte. So einen in seinen Diensten... Er nickte.
"Gut, sagen wir ihr habt meine Aufmerksamkeit." Dass er sich noch einmal erkundigen würde warum Sokolov nicht helfen konnte sobald er wußte worum es ging stand ausser Zweifel, wenn es sich nicht ohenhin erschloss.

"Sokolov könnte helfen. Ich will ihn da raus haben. Keine Spur darf zu ihm oder mir führen. Nicht einmal der Schatten einer Spur."
Der Schattenläufer reckte sich, lockerte die Schultern als wäre nichts gewesen und nahm sogar Haltung an, wie es einem Regenten gebührte.
Was er vorher an Überheblichkeit und Größenwahn signalisiert hatte, zeigte nun alle Zeichen von Gehorsam.
"Wie haben einen Spion in unseren Reihen. Ich brauche etwas, mit dem ich ihn in Schach halten kann. Ich fürchte es liegt weder innerhalb meiner Möglichkeiten ihn hinter Gitter zu bringen, noch in los zu werden.
Ich brauche etwas... ihm die Flügel zu stutzen."
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Sigismund Dijkstra
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Ja, er hatte seine Aufmerksamkeit. Ein Spion in den eigenen Reihen, gegen den er nichts in der Hand hatte und dem er... die Flügel stutzen sollte.
"Ihr wisst also wer es ist und kommt nicht an ihn heran, weil... weil es der Hemmelfart-Sprössling ist." schloss er und gut informiert war er wohl. "Nur was bringt euch auf den Gedanken, ich könnte euch helfen? Nur die reine Verzweiflung? Für solche Angelegenheiten habe ich Sokolov. Was er nicht erreichen kann werde ich wohl kaum bewerkstelligen." Was nicht ganz von der Hand zu weisen war. Er führte nun schon seit 3 Jahren die Regierungsgeschäfte, mit seinen Verbindungen zur Unterwelt ging er dabei nicht hausieren, diese existierten freilich noch, nur wie weit sie von Nutzen wären blieb fraglich.
Er ließ es sich dabei offen, ob er dabei an einen Mordauftrag dachte oder daran seine Umtriebe einzudämmen.

Jarel nickte. "Der Hemmelfart Spross, ja."
Er war sofort darauf gekommen. Damit hatte der Schattenläufer gerechnet.
"Und ja. Es ist reine Verzweiflung.", gab er schlicht offen zu, und wartete ab.

"Und für wen spioniert er? Doch wohl nur für euren Hierarchen selbst? Da sind selbst mir die Hände gebunden. Was stellt ihr euch vor, was ich da tun kann? Zu ihm gehen auf ein Bier und ihm sagen 'Cyrus du alter Schwerenöter, zieh deinen Burschen ab?' Und denkt ihr nicht, ich hätte nicht genügend gegen ihn in der Hand? Nur kann ich es ebenso wenig einsetzen wie ihr selbst. Wenn der Spion verschwinden soll... beseitigen lassen kann ich ihn, aber dann werden Fragen gestellt und er schickt einen neuen. Was ihr von mir verlangt ist nicht weniger als eine Revolution, nur soll ich den Kopf dafür hinhalten statt euch selbst. Und so etwas wird gerade jetzt die Stadt mehr als destabilisieren als wir vertragen."
Aber in seinem Kopf begann es bereits zu arbeiten, ganz der Politiker und König der Intrigen. Dennoch, so einfach wollte er es dem Mann nciht machen, der ihm nicht weniger als seine Seele dafür verkaufen würde.
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Jarel Moore
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"Ich denke da kleiner.", erklärte Jarel sich. "Viel kleiner."
Noch immer stand er da wie hingegossen.
"An Hemmelfart selber komme ich nicht heran. Und für den Kleinen Hemmelfart habe ich keinen Hebel. Noch nicht. Der müsste geschaffen werden. Ein Laster. Ein Mädchen vielleicht. Oder etwas, dass ihm Macht suggeriert."
Jarel atmete tief durch. "Und genau da, wo meine Fantasie versagt, hoffe ich auf eure."

"Lasst mich drüber nachdenken. Aber sagt mir warum ich Sokolov nicht involvieren soll, denn er wäre gerade in der Sache sehr nützlich. Genau das sollte ja sein Spezialgebiet sein... eben auch ohne dass er dabei in Erscheinung tritt. Habt ihr eine Ahnung was er da schon für mich erreicht hat?"

Jarel schüttelte den Kopf. "Nein. In seine Arbeit bei euch bindet er mich nicht ein. Und ich ihn nicht in Ordensangelegenheiten. Von der Sache mit der Hexe abgesehen."

Sicherlich würde das Oberhaupt des Geheimdienstes ihm jetzt nicht Slavas Leistungen aufs Brot schmieren.
Er ging auf seine Offerte nicht ein.
Sein Angebot war ihm augenscheinlich nicht attraktiv genug.
Einen Schattenläufer ausbilden.
Er hatte sich einmal mehr als zu wertvoll eingeschätzt.
Sie Frage, die sich ihm stellte war, kam er hier wieder heraus?
Oder wurde Dijekstra ihn verschwinden lassen?
Und wenn, würde je jemand herausfinden was geschehen war.
Wenn jemand die Möglichkeit und die Mittel dazu hatte, dann Slava.
Und wie würde er darauf reagieren?
Würde er überhaupt darauf reagieren?
Und was brachte es ihm, sich darüber jetzt noch den Kopf zu zerbrechen?
Sie Würfel waren längst gefallen.
Welche Augen sie zeigten, blieb abzuwarten.

Der Regent ließ sich dieses mal Zeit mit der Antwort. Langs, sehr lange. Vermutlich ahnte er, dass sein Gast den Mut verlor darüber, aber die Unterhaltung davor hatte ihn dazu gebracht, in Erinnerungen zu schwelgen.

Der Schattenläufer wahrte Haltung, versuchte sich nichts anmerken zu lassen.
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Sigismund Dijkstra
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"Wusstet ihr, dass ich damals dabei war als euer Orden aus dem Orden der Weißen Rose hervorging?"
Auf eine Antwort wartete er gar nicht. Er war jung gewesen, und einem seiner Mitarbeiter gar nicht unähnlich, vor allem nicht in der Denkweise, nur vielleicht immer schon etwas schwerer.
"Ich habe de Aldersberg damals unterstützt, aber ich verwehrte es ihm, seinen Hauptsitz auf redanischen Hoheitsgebiet einzurichten. Ich fand es als richtig Fanatiker und Zauberinnenjäger auf unserer Seite zu haben, aber noch besser, wenn diese Fanatiker jenseits unserer Grenzen leben. Fundamentalisten machen immer Ärger; sollen sich lieber andere damit herumplagen, wie die Temerier zum Beispiel. Und wenn wir Fanatiker brauchen, um sie auf Zauberinnen oder Nilfgard zu hetzen, dann rufen wir sie einfach her. Weit weg sind sie ja nicht... Das habe ich damals meinem Assistenten so diktiert und er hat es aufgeschrieben. Heute weiß ich, dass ich nicht ganz recht hatte."

"Da war ich noch nicht... beim Orden.", antwortete Jarel ohne besondere Betonung.
"Worauf wollt ihr hinaus?" Er blieb höflich, den Kopf leicht gesenkt.

"Ich weiß, Klingenmeister. Ich weiß sehr genau wie lange ihr hier seid, auch wenn euer Rittervater tunlichst versucht hat euch zu verstecken. Einen Assassinen, der die Sprachen dieser Welt nicht beherrscht. Schade, dass ihr damals ihm vor die Füße gefallen seid und nicht mir." Hätte er geahnt was eben zuvor einer seiner Gegenspieler über seinen Schützling gesagt hatte, er hätte vermutlich noch einmal schallend und polternd gelacht.

Jarel zog eine Augenbraue hoch.
Nicht weil Dijkstra wusste woher er stammte, sondern weil er ihm auf seine Art ein Kompliment gemacht hatte.
Darüber hatte er nie nachgedacht.
Was wohl aus ihm geworden wäre, wenn einer wie der Regent ihn hätte formen können...

"Worauf ich hinaus will... Man sollte meinen, der Orden wäre mir etwas schuldig, nicht wahr? Aber ich glaube daran erinnert sich heute keiner mehr. So wie wir alle gerne vergessen, was wir den Elfen schulden. Aber so ist der Mensch, es fehlt ihm einfach an Weitblick. Den meisten von uns. Die Frage ist... gehört ihr zu denen mit Weitblick oder zu den anderen?
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Jarel Moore
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"Ich gehöre zu denen, die mit ihrer beschränkten Sicht versuchen so viel zu erreichen wie sie können.
Ich bilde mir nicht ein weitsichtig zu sein."

Wenn er an Slavas scharfen Verstand dachte kann er sich ganz im Gegenteil oft vor, als hätte er ein Brett vor dem Kopf.
Den Elfen etwas schulden... Das zeigte ihm zumindest dass der Regent nichts von der Welt aus der er stammte wusste. Und nichts von seiner vorherigen Beziehung.
Irgendwie beruhigend. Der Herr der Spione machte schon einen beunruhigend allwissenden Eindruck.
Aber auch er war nur ein Mensch.
Ist zumindest etwas menschenähnliches.
"Ich stehe auf meiner eigenen Seite.", erklärte er knapp
"Und in diesen Falle auf der Seite derer, die ich meine Freunde nenne, und auf der Seite der Bewohner der Stadt.
Ich denke nicht in Dimensionen wie gut und böse. Ich schütze, woran mir liegt."

Warum war er gerade so ehrlich?
Sollte er jetzt nicht lügen, betrügen und in den gewaltigen Arsch dort im Wasser kriechen?

"Das ist schon einmal ein guter Ansatz. Das mag ich an euch... ihr denkt wenigstens ein wenig über den Tellerrand. Sogar unsere Magier denken oft viel zu klein. Auch mir liegt vor allem das Wohl der Stadt am Herzen und damit auch das der freien nördlichen Welt. Warum ich so weit aushole... Ja, ich helfe euch. Und dafür stellt ihr euch in meine Dienste. Vielleicht finden wir jemanden, den ihr ausbilden könnt, aber ich will euch, vor allem weil ich jemanden im Orden brauche der sich nicht um sich selbst dreht, jemanden mit dem man reden kann."
Jemanden der Aussicht darauf hatte, irgendwann einmal die Leitung zu übernehmen.
"Hemmelfart ist mir schon lange ein Dorn im Auge, und auch seine Bastarde bekommen wir unter Kontrolle."

Das überraschte den Schattenläufer nun doch.
Dijekstra hatte ihn gerade eingekauft.
Es würde ein Tanz auf glühender Klinge werden, beiden Herrn zu dienen.
Aber das war ihm nicht fremd. Zu lange und zu oft hatte er als Spion und Doppelagent gearbeitet um gerade diesen Tanz nicht zu kennen.
"Meine Klingen gehören euch."
Er nahm Haltung und und neigte kurz das Haupt.
"Eine Bitte hätte ich noch. Slava wird es früher oder später ohnehin herausbekommen. Nur in der aktuellen Situation wäre es seiner Gesundheit nicht zuträglich. Lasst es mich sein, Hoheit, der ihm diese Tatsache zuträgt."
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Sigismund Dijkstra
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Nur der Ansatz dieses Raumfüllenden Lachens. "Wie ihr meint." und nach einer weiteren kurzen Pause in der er sich nicht umsah und trotzdem wusste, dass sein Gast noch da war. "Und kommt ruhig hierher ins Bad, wenn ihr reden wollt. das heiße Wasser wirkt Wunder für die Gesundheit. Es kommt tief aus dem Gestein der Stadt, es wird euch gut tun
Was auch bedeutete: 'wenn ihr mich unauffällig treffen wollt...'

Jarel blinzelte verwirrt, meinte er... jetzt?
Nein. Sicher nicht.
"Meinen Dank.",erklärte er.
"Ich nehme an, eure Männer übergeben meine Klingen draußen an mich zurück?"
So ganz war sie Tatsache, was hier gerade geschehen war noch nicht in seinen Verstand durchsickert.
Das würde ihn später einholen.
In Moment wirkte eher nüchtern oder... nachdenklich.

"Ja, natürlich." es schien ihm mittlerweile längst egal zu sein. "Ihr bekommt alles zurück."
Ins Wasser konnte er kommen wann immer er wollte, sogar jetzt, vorausgesetzt er wusch sich vorher, denn er stank, dass sich der Regent eigentlich wunderte, dass sein Geruch ihn nicht verraten hatte.
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Jarel Moore
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Kreuzbrav verbeugte sich Jarel ein letztes Mal, ging drei Schritte rückwärts - wie Sinn seiner Welt Etikette war - bevor er sich zum Gehen wandte.
Draußen kann er jedoch nicht umhin ein letztes Mal anzugeben.
Zwei Male um genauer zu sein.
Zum einen ließ er die zurück gegebenen Klingen mit so flinken Bewegungen verschwinden, dass die Wachen kaum folgen konnten.
Zum anderen trat er nach einem kurzen, zackigen und wortlosen Gruß mit einem Schritt nach hinten rückwärts in den Schatten.
Unter den Säulen des Eingangs kein Problem.
Und dass er zu so etwas in der Mittagssonne nicht in der Lage war, würde er seinen neuen Kollegen sicher nicht auf die Nase binden.
Auch das, was nach seinem Abgang aus dem Bad geschah, sollten sie besser nicht sehen.

Wie ferngesteuert brachte er einige Straßen, Gassen und Ecken hinter sich, um sich in einen besonders abgelegenem Teil einer Straße zwischen Abfall und Unrat an mit dem auf dem Unterarm gestütze Stirn an eine Holzwand zu lehnen... und sich vor Aufregung ausgiebig zu übergeben.

Erst dann machte er sich daran, den Rest des Weges zu seinem Verlobten hinter sich zu bringen.

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Vyacheslav Sokolov
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vom: vom Krankenhaus
Datum: Vormittag ~11:00 Uhr, 13. August 1278, Freitag
betrifft: ww
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Slava war noch einen Moment unschlüssig herumgestanden, nachdem er das Krankenhaus so fluchtartig verlassen hatte.
Dass diese Francis Rose dort gleich wieder aufgetaucht war, so früh hatte er damit nicht gerechnet. Und er wollte sich tatsächlich nicht erwischen lassen, nicht noch mehr Mitwissende denn es begann langsam aber sicher außer Kontrolle zu geraten. Dabei machte er sich nicht unbedingt Sorgen um ihre Verschwiegenheit im speziellen, oder was sie dachte, es war einfach... Generell. Und: Viktor. Seine Worte hatten weh getan, das aus seinem Mund zu hören... Er hatte angenommen er wäre immun, es würde ihn einfach nicht kümmern... So wie er angenommen hatte er könne Jarel einfach so anlügen und er wäre längst zu kaputt um ernsthaft zu lieben. Irrtum. Alles. Bljad.
Einen gewissen Fatalismus hatte er immer schon an den Tag gelegt, hatte unaussprechlich Dinge getan um zu provozieren und einfach um zu sehen was passierte, denn früher hatte er immer etwas wie den Rückspulknopf beim Video gegeben. Und jetzt? War der weg? Aber er wollte gar nicht zurück, er wollte nun endlich einmal echt leben, und diese Chance hatte er.
Dazu aber musste er das Durcheinander auflösen, dass sich ergeben hatte und egal welche Anstrengungen er unternahm, es ballte sich jedesmal wieder neu zusammen.
Er atmete tief durch, Zigaretten hatte er keine mehr dabei. Nach Hause, welche holen?
Nein, besser ins Badehaus. Er musste Dijkstra unterrichten, ein wenig mit ihren Heldentaten prahlen und dann diesen komischen Vogel... Bherger, wieder irgendwo einsammeln. Er hätte gleich... Ach wenn man vom Teufel sprach.
"Guten Morgen, Bherger. Alles erledigt?"
"Ja Ser. Darf ich..."
"Ich habe gleich die nächste Aufgabe für euch..."
Slava stand fast vor seinem Wohnhaus, der Weg zum Badehaus vom Krankenhaus aus führte schließlich daran vorbei.
"Seht bitte nach, was von diesem Wohnungen leer steht oder zum Verkauf angeboten wird. Ich brauche Wohnraum für meine Leute und ich brauche einen Stab. Besorgt mir auch ein paar Leibwächter, gute."
Er hatte schon eine Idee aber er sah sich immer erst die Empfehlungen anderer an, das ermöglichte so viele Rückschlüsse.
"Und dann trefft mich im Badehaus."
Bherger hatte kaum eine Möglichkeit zu widersprechen, und Slava hatte noch einen kleinen Aufschub bekommen.

Im Bad ging er dann dem üblichen Ritual nach. Es hatte mittlerweile etwas beruhigendes. Ausziehen, reinigen, und dann ins warme flache Wasser, den Körper entspannen, den Kopf herunterfahren.
Noch war er alleine, Dijkstra würde später kommen.
Eine Stunde vielleicht, in der er sich sortieren konnte.
Das Schiff, die Gefangene, diese Geister, die gesicherten Kisten, Viktor... Valentine, Max... Avarion... die vielen Reisenden und es wurden immer mehr.
Und das Krankenhaus... das Projekt startete schneller als geplant, weil er bei diesem Doktor Kostjunari wohl offene Türen eingerannt hatte. Aber ein gutes Zugpferd war etwas wert. So ließ er die Gedanken treiben...
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Vyacheslav Sokolov
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Der Regent war durchaus überrascht, als er seinen Berater bereits im Bad vorfand.
Allerdings überspielte er es sofort und ließ sich seinerseits ins Wasser gleiten, erstaunlich anmutig für so einen großen wuchtigen Menschen mit einem obendrein zertrümmerten Knie.
"Die Nilfgarder sind also aufgehalten?" Stelle er fest.
"Ja, vorerst."
"Ich hatte mir jetzt mehr Eigenlob erwartet."
"Kommt noch. Aber ich hab zwei Männer Mann verloren, das sind zwei zu viel."
Dijkstra lachte kurz, bemerkte dann aber, das der andere es ernst meinte.
"Bei so einem Kommando hätte ich jede Wette eingegangen, dass ihr die Hälfte verliert, also seid froh."
Immer wenn er ihn im Pluralis majestatis ansprach wusste Slava schon, dass zu viele der Leibwächter zugegen waren.
"Ich werde mir demnächst auch einen Stab an Mitarbeitern zulegen, Leibwächter... Berater... eine Entourage eben."
Bemerkte Slava mit einem Blich auf die Männer im Hintergrund und er hing sich etwas tiefer ins Wasser.
"Dazu will ich auch geraten haben." Dijkstra lachte kurz hart auf.
"Und dazu werde ich mir die Wohnungen rund um meine sichern. Nur damit ihr Bescheid wisst. Dieser Bursche... Bherger, ist ganz nützlich. Er erledigt das für mich."
"Ist er das. Warum ist er nicht hier?"
"Erledigt Dinge für mich."
"Mhm..."
Einen kurzen Moment schwiegen sie, entspannt im Wasser.
"Ihr wisst, wer er ist?"
"Ich hab ne Vorstellung. Temerien nehm ich an... aber bitte keine Spoiler."
"Was bitte?"
"Nicht zu viel verraten. Und wir haben die Kapitänin gefangen, ich denke, sie ist eine Magierin und hinter ihr steckt mehr. Die Frachtkisten, die sie an Bord hatte sind magisch gesichert. Ich weiß, dass seinerzeit alle Zauberer aus der Stadt vertrieben wurden, aber wir werden um die Dienste dieser Leute nicht herumkommen. Nur weil wir uns gegen Magie stellen können wir trotzdem durch die Magie umkommen."
"Ich weiß. ich stelle mich ja auch nicht gegen die Magie selbst sondern nur gegen die Loge und gegen Aretusa und Ban Ard. Diese Bastarde haben schon viel zu lange heimlich die Stippen gezogen."
"Und wenn die Magier aus anderen Welten stammen und keinerlei Verbindung zu diesen beiden Schulen haben?"
"Was schwebt euch vor?"
"Ein eigener Magierstab. Oder Zirkel. Nowigrad als dritte Säule neben den beiden anderen."
"Eine Magier Schule in Nowigrad? Das ist zu gefährlich. Die Türme sind nicht umsonst weit genug von jeder Zivilisation weg."
"Das müssen wir ja nicht jetzt klären. Habe ich die Erlaubnis mich umzusehen?"
"Die Erlaubnis... ich nehme an, ihr habt längst einige Kandidaten im Visier." Dijkstra grinste. "Aber ja. Dann reden wir weiter."
Slava lächelte und wieder schwiegen sie eine Weile.

<geht dann hier weiter>
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