Privatwohnung | Nowigrad/Silberstein - Ein Privathaus mit Büro

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Aus seinen Gedanken gerissen schnappten die hellen Augen Jakobs zu Valentine zurück. Zunächst schaute er nur - eine Eigenart, die Slava schon zur Genüge kannte - und erst als man zu dem Schluss kommen wollte, dass da wohl keine Antwort mehr kam, sagte der Großmeister der Einsilbigkeit: "Braunschweig.", und beobachtete Valentine, ob dieser Zeichen von Erkennen zeigte.
Es dauerte noch zwei Herzschläge, dann setzte er hinzu: "Und Sie? Ukraine nicht." Smalltalk lag ihm einfach nicht, aber er bemühte sich tatsächlich um einen friedlichen Ton. Der Mann war ihm gegenüber relativ offen und freundlich aufgetreten, daher hatte er eigentlich keinen Grund, ihn vor den Kopf zu stoßen. Unter vier Augen hätte er sich vielleicht sogar etwas mehr Mühe gegeben, denn kulturell passte dieser Valentine sehr wahrscheinlich besser zu Jakobs eigenen Mindset. Aber sie waren eben nicht unter vier Augen.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Valentine nickte. Natürlich kannte er Braunschweig. Dass es sich um eines handelte, in dem es Vampire und ähnliche Geschöpfe gab... er würde nie drauf kommen, es aber vermutlich nun ohne große Skepsis akzeptieren. "Nein, aus Brixton... London." Ergänzte er.
Dann war es wieder ruhig. Slava trank kalten Tee und aß Brot mit Marmelade. Die Situation hätte kaum verstörender sein können, die Atmosphäre war beinahe zum Schneiden.
Vermutlich hätte es einiges zu besprechen gegeben, Valentine störte dabei nicht einmal, aber hier trafen zwei Sturköpfe aufeinander. Slava hatte nicht einmal Lust zu fragen, wie es Jakob ging, und es war Valentine, der litt. Aber er kannte den jungen Mann auch nicht gut genug um irgendetwas zu einer Unterhaltung beizutragen.
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Das andere sich unter der Last eines derartigen Schweigens unwohl fühlen könnten, dafür hatte Jakob noch nie viel Verständnis gehabt. Auf diesem Nerv war er ziemlich taub. Entsprechend ließ er Valentine im eigenen Saft garen, denn seine Aufmerksamkeit hatte ein neues Ziel gefunden: Slavas Hände. An der Linken trug er das Äquivalent zu dem Ring, den er vor kurzem noch an Jarel gesehen hatte. An der Rechten einen goldenen Siegelring, der ihn daran erinnerte, dass dieser Mann inzwischen ein hohes Tier in dieser Stadt war. Ein Jahr und Slava hatte es so weit gebracht, während er selbst immernoch auf der gleichen Stelle trat... und mehr noch, er zog Jarel in eine Richtung von ihm fort, die Jakob nicht in allen Punkten behagte.
"Ihr meint das wirklich ernst.", stellte er scheinbar völlig zusammenhanglos fest und wusste nicht, ob er beeindruckt sein wollte oder beunruhigt. Vielleicht spielte sogar inzwischen eine gewisse Eifersucht mit in sein Verhalten Slava gegenüber hinein.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Slava brauchte einen Moment um die Frage richtig zuzuordnen. Die Nilfgarder abschlachten? Klar... aber danach würde Jake nicht fragen.
Jarel, die Verlobung... er wusste es also auch. Natürlich, Jarel würde nie die Klappe halten zu so etwas.
"Ja. Das tu ich... tun wir." Und seine Stimme war auch ernst dazu. Ihm war durchaus klar, dass Jakob seine Absichten wohl am allermeisten in Zweifel zog.
Die Frage gefiel ihm nicht sehr denn es hatte mit ernsthaften Gefühlen zu tun, die er definitiv nicht diesem sturen Bengel erläutern wollte. Trotzdem blickte er ihn nun direkt an, wollte er Fragen stellen, er stellte sich diesen, aber sonst würde er genauso schweigen wie der Knappe zuvor.
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Jakob begegnete dem Blick stoisch und wie immer ohne zu blinzeln, fast reptilienhaft. Wenn Valentine noch Zweifel gehegt hatte, dann war nun klar, dass zwischen dem Jungen und dem Älteren keine innige Freundschaft entstanden war. Genaugenommen eher das Gegenteil. Als es schon wieder drohte wirklich unangenehm zu werden, zuckte einer von Jakobs Mundwinkeln einen Hauch in die Höhe.
"Gut."
Er unterdrückte den Impuls, Slava an den Kopf zu werfen, dass er ihm selbigen abreißen würde, sollte ihm je das Gefühl entstehen, dass er mit dem Mann, der ihm mittlerweile eine ganze Familie in Personalunion ersetzte, wieder nur eins seiner Spielchen zu spielen. Er liebte seinen Rittervater und er konnte den Gedanken nicht ertragen, dass der Mann da vor ihm es nicht mindestens so ehrlich mit diesem meinen könnte wie Jarel umgekehrt mit ihm. Hätte er die beiden Männer je miteinander erlebt, selbst dem Stockfisch von einem Knappen wäre klar geworden, dass dem nicht so war, aber er kannte sie eben bisher nur getrennt voneinander und Slava misstraute er per se.
All das spiegelte sich wohl auch mehr oder weniger in seinen Augen, seiner Haltung und der Gesamtheit seiner Körpersprache. So ausdruckslos er auf den ersten Blick auch wirken mochte. Jakob verzog die Lippen und stieß den Atem durch die Nase aus.
"Privat könnt ihr ja machen, was ihr wollt, aber manchmal wär es mir lieber, du würdest ihn aus deinem Job raus halten." Das nagte neben allem am meisten an ihm - Jarel war in seinen Augen einfach kein Killer, auch wenn der das gänzlich anders sah.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Und Slava goss nur zu bereitwillig Wasser in Jakobs Mühlen. Er würde nie dem Jüngeren gegenüber zugeben, wie tief seine Gefühle gingen und wie groß seine Angst war selbst enttäuscht zu werden. Lieber spielte er das arrogante Arschloch, dem man nur Spielchen zutrauen konnte und keine echten Gefühle. Das Bild war sehr viel leichter zu bedienen und schützte. Ganz so wie es auch Jakob machte. Und selbst wenn es ihm so halb bewusst war, wie ähnlich dieser ihm war, der eigene Schatten war viel zu groß um drüber zu springen.
"Glaub mir auch mit wäre es lieber, beides ließe sich trennen." entgegnete er finster. "Aber das ist eine Stadt und eine Welt und lässt sich nicht ohne weiteres auseinanderhalten. Mein Job und deinen Job, diese Trennung existiert nicht, das wirst du auch noch begreifen müssen."
Kurz musterte er ihn. Richtig, Jarel hatte ihm ja von den Nilfgardern erzählt, und dass er wenig begeistert war von dem Mordkommando.
"Denkst du, wenn Nilfgard die Stadt überrennt, sie macht vor dem Toren des Ordens Halt, entschuldigt sich vielmals und dreht wieder um? Du solltest froh sein, dass sich jemand darum kümmert, dass die nicht kommen, damit ihr in Ruhe dort beten könnt."

Valentin blicket immer wieder von einem zum anderen. Irgendwie kam es ihm bekannt vor. Die Aktionen seines Chefs in der Kritik.
In der Zone hatte er meist Recht behalten, aber hier musste das nicht so sein, andere Welt, andere Regeln...
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Wieso oft zündelte Slava zielsicher an einer von Jakobs vielen Lunten herum. Der Blick des jüngeren der beiden Streithähne wurde sogleich finsterer. Einmal mehr unterstellte Slava ihm mangelnden Weitblick und unterstrich zugleich, dass er ihn für ein naives Kind hielt. Einen Gebetsbruder, der den lieben langen Tag nur Kirchenlieder sang. Jakob hatte viel und hart an sich, seinem Auftreten und seinen Ausrastern gearbeitet, aber Slava schaffte es immer wieder in Rekordzeit, die Kruste von Jakobs innerem Vulkan zum Reißen zu bringen. Er blieb zwar stehen, wo er stand, aber die Spannung in seinen Muskeln war sichtbar und seine Kiefer mahlten.
"Es ist hier wie überall völlig egal, wer die Stadt hält - nur denen nicht, die sie aktuell halten. Darum geht es mir dabei überhaupt nicht. Jarel und ich gehören einer Ordensbruderschaft an, verdammt und die hat Grundsätze! Manche mögen überholt und sogar falsch sein, aber die meisten sind es nicht und sie stehen für uns über der Politik!" So viele Worte und das so plötzlich. Jakob hob kaum die Stimme, aber die wachsende Wut hörte man ihm trotzdem an. Es war genau der Punkt, über den er auch mit Jarel uneins war und auf dem er allein stand, nur bewaffnet mit seinem Idealismus. "Wir sind Ritter und wenn sie kommen, sollten wir ihnen wie solche entgegen treten! Aber das wirst du nie begreifen, weil du..." In dem Moment klopfte es nachdrücklich an der Tür.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Er hatte es wieder geschafft. Dabei hatte er es nicht einmal darauf angelegt. Hätte er Zeit gehabt, zu hinterfragen, vielleicht wäre er drauf gekommen, dass ihn der Idealismus nervte, dessen er selbst schon früh beraubt worden war. Ihn hatten sie in dem Alter schon in die Armee gesteckt und er hatte in vollem Umfang jede Gemeinheit des Garnisonslebens zu spüren bekommen.
Aber er kam auch nicht mehr dazu, noch mehr Öl ins Feuer zu gießen.
Der Hexer war da und erlöste sie.

Sogar Valentine atmete durch, auch ihm war nicht entgangen, dass sein Chef zielgenau den jungen Mann - der ihm im übrigen eigentlich recht sympathisch war - in Rage brachte, offenbar mit nur einem einzigen Satz, oder genaugenommen zweien. Das war trotzdem kurz und effizient. Wenn man das so nenne wollte wenn es drum ging, einen Streit zu verursachen.
"Ich mach auf!" warf er daher schnell ein, vielleicht weil er befürchtete, dass sie sich noch prügelten.
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

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vom: Friedhof
Datum: Nacht vom 10. auf den 11. August 1278
betrifft: Sindra/Cat, Jakob, Slava, Schura, Valentine
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Der Bote verabschiedete sich schnell, statt dessen traf noch ein anderer Mann ein der ebenfalls auf das Haus zuhielt.
Reuven klopfte und der Fremde erhielt sich im Hintergrund, beobachtete ihn aber aufmerksam. Der Hexer spürte den Blick vor allem in seinem Rücken und auf den Schwertern ruhen.
Es öffnete ihm dann auch nicht der Oberspion - oder Freiherr, wie er nun gelernt hatte - sondern ein ganz anderer. Ein kleinerer blonder mit einem für Nowigrad untypischen Gesicht. Und dann war da auch noch dieser Junge, den der Ritter schon in Oxenfurt dabei gehabt hatte. Er erinnerte sich, dass Sindra ihn angeflirtet gehabt hatte. Aber nun war Cat bei ihm. Aber was war das für eine Versammlung?
Er runzelte die Stirn, trat langsam ein.
Dann fand sein Blick Sokolov.
"Ihr habt uns rufen lassen?"
Der Fremde, der ihnen das letzte Stück gefolgt war trat auch einfach ein, ungefragt. Und der Freiherr schien ihn zu kennen, sie nickten sich nur kurz zu.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Slava nickte, wies dann aber auf den Knappen.
"Der Knappe Nagall braucht eure Dienste... vor allem die eurer Begleiterin."
Gerade jetzt hätte er gehofft, sie würde als Sindra auftauchen. Sie als... wie hatte sie sich vorgestellt? Irgendwie erinnerte er sich nicht mehr. Das war unmittelbar vor dem Infarkt gewesen. Verdammt.

Schura und Valentin indes beäugten den Mann vor allem misstrauisch. Vielleicht weil er einen toten Rehbock auf dem Rücken trug, vielleicht auch seiner Augen wegen oder der narbigen Visage, die ihrem Chef ernsthaft Konkurrenz machte, vielleicht auch weil er schon wieder stank als versuche er sich als Ghul zu tarnen.
"Das ist der Hexer, Reuven von Sorokin... und seine Begleiterin... ich habe euren Namen vergessen... entschuldigt."
Stellte Slava sie soweit vor.
Dass Jakob eine andere erwartet haben musste... die Frage würde kommen.
Zeit, sich eine Antwort zurecht zu legen.
Sindra
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Lebenslauf:

„I-Ich?“
Cat sah die Anwesenden erstaunt an, einen nach den anderen, aber nur einem schenkte sie mehr Aufmerksamkeit, sogar ein Lächeln „Hallo Jakob.“
„Catlya von Layda.“, stotterte sie unsicher. „Cat.“
Es ging nicht um Reuven? Es ging um…sie? Das war neu….und irgendwie unangenehm.
Es gab nur eines, weswegen der Ritter SIE angefragt hatte.
„Dürfen die Anwesenden wissen…das….na du weißt schon?“, fragte sie leise flüstern zu Reuven.
Ohnehin klebte sie schon wieder an Reuvens Rücken, linste aber – ebenfalls wie immer – neugierig über seine Schulter in Richtung Herd.
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