Richtung Vegelbud Anwesen

Der Landstrich im Pontar Delta und südlich von Nowigrad wird 'Grashügel' genannt, diese grenzen an Graufeld, bereits ein Teil von Velen.
Südöstlich des Pontar liegen die Sturmfelder.
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

Nur wenige Augenblicke vergingen, in denen Reuven völlig fassungslos dasaß. Mit langem Nachdenken hatte er es wirklich nicht so und deshalb war es ihm auch recht egal, wie Dimitar dass sah. Er plante nicht er handelte und irgendwie war es bisher doch immer gut gegangen.
"...du bist doch das größte Arschloch das ich kenne..." fauchte er den Älteren an.
Kurz war er hin und her gerissen dazwischen, ihm doch noch eine reinzuhauen, aber dann hätte er Zeit verloren und Sindra wäre verschwunden.
"Du weißt ich habe Recht! Gaetan ist tot wegen ihr. Hättest du vernünftig nachdenken können würde er noch leben!" Besaß Dimitar die Bosheit ihm hinterher zu rufen.
Und auch wenn der alte Hexer in Teilen vielleicht recht haben mochte... In manchem... er hatte es zumindest vermocht Zweifel in Reuven zu wecken, und trotzdem war es falsch. Er bekam den Gedanken nicht zu Gänze zu Ende gedacht und was daran falsch und richtig war, aber eines sah er ganz klar vor sich: Er durfte Sindra nicht wegrennen lassen.
"Warte!"
Sindra konnte recht schnell sein, aber er war schneller wenn er wollte. Mit ein paar Schritten war er bei ihr, hielt sie fest.
"Bleib, er hat nicht recht!"

Die umstehenden Passanten verhielten sich noch immer wie bei einer Theaterdarbietung. Die früheren Zaungäste mochten noch gesehen haben wie der eine Hexer das Schwert gegen den anderen erhoben hatte und wie der Alte, der zwar auf den Ersten Blick nicht unbedingt der Sympathieträger sein mochte, doch während der ganzen Zeit ruhig stehen blieb und bis auf den Kinnhaken, den viele für gerechtfertigt hielten, doch keine Anstalten machte Gewalt anzuwenden.
Und Dimitar blieb nun tatsächlich stehen wo er stand, ließ Reuven nur nicht aus den Augen und streute weiter sein Gift, im vollen Bewusstsein, wie es auf die Umstehenden wirken mochte.
"Ihr wisst alle, dass er lügt, dass er nur mit dem Schwanz denkt! Wenn du dich von ihm nicht ficken lässt, Kindchen, dann wird er deiner bald überdrüssig."

Der jüngere dagegen verspielte seinen Bonus nach und nach.
Nun war die Konstellation den Passanten ohnehin suspekt gewesen bis zu diesem Zeitpunkt, und die Worte des Älteren ließen manchen nun vor Ekel die Nase rümpfen und vor Abschau ausrufen.
Allein die Vorstellung, dass so ein junges Mädchen bei einem hässlichen Kerl wie diesem liegen sollte...
Dimitar war nun verstummt und beobachtete seinerseits das Schauspiel das sich zu verselbständigen begann.
Einer der Zuschauer klärte nun den jeweils anderen auf welchen Verlauf es genommen hatte. Reuven konnte nicht sehen, ob Axii im Spiel war, aber ein geschickter Demagoge brauchte das nicht einmal, und in der Hinsicht reichte der alte Hexer vielleicht sogar an einen anderen Mann heran, der jedoch nicht anwesend war um einzugreifen.
Triumphierend sah Dimitar zu, wie sich eine alte Frau nun allen Mut zusammen nahm und sich dem jüngeren Hexer in den Weg stellte, während eine Gruppe junger Männer ihn flankierten um ihn im Notfall aufzuhalten.
"Komm mit, Kindchen, mit solchem Geschmeiß solltest du dich gar nicht abgeben."
Und sie war drauf und dran, das arme Mädchen mitzunehmen.
Sindra
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Falsch. Es lief alles falsch.
Und sie wusste auch, warum. Zumindest ging sie davon aus, so beeinflussbar und durcheinander wie ihre Gedanken in diesem Moment waren.
Sie sah noch einmal zu Reuven. Jetzt konnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten, streckte sich und drückte ihm blitzschnelleinen Kuss auf den Mundwinkel.
Noch ein kurzes Zögern, dann wirbelte sie herum, tauchte unter greifenden Händen und rudernden Armen durch, lief los, umrundete die, die ihr im Wege standen wieselflink. Klein sein hatte endlich einmal einen Vorteil.
Sie lief. Ließ sich nicht aufhalten. Rannte, sprang über Unterholz, immer tiefer in den Wald hinein, die Richtung war egal. Nur weg.
Raus aus der Konstellation, in der sie Werkzeug war um Reuven zu schaden.
In dem sie Mittel war, Hebel, Schwachpunkt.
Raus…nur raus…
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Reuven von Sorokin
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Registriert: Mittwoch 12. Januar 2022, 18:38
Lebenslauf: Reuven

Nichts funktionierte gerade wie es sollte.
Alles lief mal wieder schief.
Er hatte noch ihre Tränen gesehen und der kurze Kuss zerriss fast etwas in ihm, wenn das bei einem Hexer möglich war. Dann waren es aber die jungen Männer, die gerade ein Exempel statuieren wollten, die ihn zerrissen. Er sah noch wie Sindra geschickt den Händen entwich und in der Ferne im Wald verschwand.
Er versuchte auch jetzt, sich nicht zu wehren, aber das war gar nciht so einfach. Zu gut wusste er, wenn er Zivilisten verletzte war es schon aus. Aber man müsste das einmal den Zivilisten sagen, die sich einen Dreck drum scherten dem Hexer etwas anzutun.
Er wollte lediglich erreichen, dass sie ihm die Schwerter wegrissen.
Ab und an blockierte er auch einen Schlag der zu vehement gegen sein Gesicht ging, aber er trug eisenbeschlagenen Unterarmschutz und er auch immer den traf riss sich die bloße Haut auf und zog sich Prellungen zu.
Irgendwann hörte er die Rufe und Pfiffe der Stadtwache.
Natürlich, es musste ja so kommen.
Sie zerrten die Männer zur Seite, hörten sich geduldig die Anschuldigungen an und führten am Ende ihn und vier andere Männer ab, begleitet von den Pfiffen und den Rufen der übrigen Umstehenden. Reuven ergab sich seinem Schicksal, leistete keinen Wiederstand.
Von Dimitar fehlte jede Spur.
Schwer zu sagen wann er verschwunden war, er hoffte nur, Sindra entkam ihm. Auch wenn er nicht ernsthaft glaubte, dass er ihr etwas antun würde, aber mit seinen Ideen vergiftetet er ihr Denken. Wenn es nicht schon zu spät war.
Was genau vorgefallen war begriff er ohnehin gerade nicht. Wie hatte er sie nur dazu bringen können, so in Panik vor ihm wegzulaufen? Was nur hatte er ihr erzählt?
Er verstand nciht und wußte genau, bald würde er genug Zeit haben nachzudenken.

<geht dann hier weiter>
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