Taverne | The black Horseman

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Dahlia
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Die Türe schwang auf und herein kam eine blutbesudelte Dahlia. Sie sah furchteinflößend aus. Blut auf der Kleidung, den Händen und im Gesicht, in der Hand das lange Küchenmesser. Will fiel der Teller aus der Hand, den er gerade trug und starrte sie an. Es wurde mucksmäuschenstill. Für einen Moment hörte man nur eine Grille irgendwo im Hof zirpen. Dann erklang ein Schrei aus der hintersten Ecke
„EIN HOCH AUF DAHLIA DIE HEXERJÄGERIN!“
„AYE!!!“ ertönten die tiefen Stimmen der vorwiegend männlichen Gäste. Sie tranken sofort weiter und die Stimmung hob sich wieder als wäre nichts gewesen. Einzig Will stand wie versteinert dar und rührte sich nicht. Vorsichtig kam die Chefin auf ihn zu und flüsterte ihm zu „er lebt…ich hab ihn nur…leicht verletzt…“ erleichtert sackten seine Schultern nach unten und er nickte ihr, wieder etwas wohlgesonnener zu. Danach hob er die Scherben auf.
Sie selbst legte das Messer hinter der Theke ab, starrte es ungläubig an. Was hatte sie da gerade eigentlich getan?
Ihr Blick fiel auf die Schnapsflasche und sie bediente sich nun direkt daraus. Ihre Kehle brannte und ihr wurde ganz schwindlig. Danach taumelte sie in die Küche.
„Tristan?“ Kein Tristan zu sehen und auch kein Conner…wo waren diese Lumpen nur?
Sie sackte auf der langen Holzbank vor dem Ess- und Arbeitstisch zusammen und legte ihren Kopf auf dem Holz ab. Sie musste erstmal ganz ruhig halten, die Welt musste jetzt sofort aufhören sich zu drehen.
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Sebastien
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Die Tür zur Taverne schwang auf und einen Moment wurde es ruhig im Raum. Die Person, die unter der Tür stehen geblieben war das fleischgewordene Bild eines Adligen.
Hoch gewachsen, wohl geformt, symmetrische Gesichtszüge, stechend grüne Augen. Edle Kleidung.
Der Eintretende genoss die Blicke, die auf ihm lagen, badete regelrecht darin.
Er blieb sogar extra einen Moment stehen, damit auch jeder in den Genuss seines Anblicks kam.
Der Mann trug schwarze Seidenhosen, ein schwarzes Seidenhemd, darüber eine bordeauxfarbene, aufwändig bestickte Weste und einen wiederrum schwarzen Gehrock. Altmodisch, aber stilvoll.
Der Mann hatte vielleicht etwas über dreißig Sonnen gesehen und trug sein lackschwarzes langes Haar sorgsam gekämmt in einem strengen Pferdeschwanz.
Abgerundet wurde das Bild von einem frechen, süffisanten Lächeln, mit dem er eine Person nach der anderen abschätzig betrachtete.
Er fand nicht, was er suchte, doch der Abend war noch jung. So steuerte auf den Tresen zu und lehnte sich lässig daran, auf der Suche nach einer Bedienung.
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Dahlia
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Als die Welt aufgehört hatte sich zu drehen, war Dahlia nach oben gegangen. Fürsorglich, wie Will eben war, hatte er ihr warmes Wasser gerichtet. Die Haushälterin ging stumm hinter der Wirtin her und half ihr aus dem Kleid. „Ich werde es alles wieder richten…wasch das Yakut mit kaltem Wasser ab und ruf mich dann…“ sie drückte den Arm der Herrin des Hauses und lies ihr dann wieder etwas Raum für sich.
Dahlia nahm den Rat an und säuberte sich gründlich. Danach stieg sie kurz in das warme Wasser und blieb schrubbte sich nochmal ab, um sich dann wieder in Rosenöl zu hüllen. Sie rief nach der Haushälterin, die ihr dann die Haare wieder richtete und versuchte sie wieder etwas aufzubauen.
„Weißt du…ein Hexer kann sowas gut ab…er wird dir nicht böse sein…“
Dahlia blieb zunächst stumm.
„Reuven ist doch eine Kater…du weist schon…neun leben und so…“
„Ich fürchte ich habe ihn damit für immer verloren…genau wie Seren…irgendwie bin doch ich an allem schuld…“
Moira blinzelte verdutzt. War dass etwa was die Herrin dachte? Sie war schuld???
„Ohne mich würde Seren noch leben…und Reuven wäre nicht verletzt…“
Die ältere Frau nickte vorsichtig. „Ja…aber Seren…also vielmehr das Biest in ihm hätte weiter gemordet…“ Dahlia schluckte. Sie hatte recht….dich all das war im Moment zu viel um es zu verarbeiten. Sie legte ihre Hand dankend auf Moiras, diese verstand und ließ sie dann allein.
Nun wählte Dahlia ein schulterfreies, grünes Kleid aus, was hervorragend ihre weiblichen Vorzüge betonte. Zwar saß es gerade etwas locker, aber es tat dem Gesamtbild nicht viel ab.
Dann stieg sie wieder pflichtbewusst by hinunter und den großen Schankraum der sich gut gefüllt hatte. Connor und Will waren am rotieren. Aus der Küche duftete es köstlich nach den Gerichten, die zu den Tischen flogen. Lachs, Eintopf und Kartoffelauflauf.
Sie platzierte sich hinter dem Tresen und hielt dann kurz inne. Dort saß ein Mann, der viele Blicke auf sich zog. Hochgewachsen, edelste Stoffe, pechschwarzes Haar und grüne Augen. Ein sehr schöner Anblick, der Dahlia kurz aus den Gedanken riss. Es war nicht ungewöhnlich, dass Edelleute hier ein und aus gingen, doch er war nochmal ein ganz anderes Kaliber. Ganz die Wirtin kam sie zu ihm, lächelte und fragte: „was darf es sein nein Herr? Wir haben heute ganz vorzüglichen Rotwein oder lieber erstmal etwas zum Essen?“
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Sebastien
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Er lächelte sie an. Nicht aufdringlich, nicht künstlich. Genau richtig.
„Rotwein klingt hervorragend. Was empfehlen sie von der Karte?“
Sein Blick huschte kurz an ihr hinab und wieder hinauf. Sie sah gut aus. Vorzüglich. Und auch wenn sie frisch gewaschen und eingekleidet war, roch er etwas an ihr, was ihm gefiel.
Ein Geheimnis. SIE gefiel ihm. Sie war die richtige für diese Nacht.
„Seid ihr die Inhaberin dieses Etablissements?“, fragte er höflich und sah ihr in die Augen.
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Dahlia
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Galant stellte sie ihm ein sauberes. kristallgeschliffenes Glas hin und schenkte ihm aus einer dunkelgrünen Flasche die rote Flüssigkeit ein. Sie überlegte kurz. Eigentlich war der Lachs ihr bestes Gericht auf der smarte aber dazu trank man Weißwein… Also stellte sie ihm noch ein Glas Weißwein hin und orderte bei Conner der gerade in die Küche ging „einmal den Lachs!“ Der Bruder blinzelte kurz zu dem Schnösel am Tresen und nickt dann höflich.
Dahlia ging nun wieder voll in ihrer Rolle auf. War die Wirtin und nicht die Verrückte m, die heute einen Hexer angestochen hatte…
„Ja! Ich bin Dahlia“ sie hielt ihm die zierliche anhand hin. „Und wie darf ich euch nennen?“
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Sebastien
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Er nahm ihre Hand, neigte sein Haupt und deutete einen Handkuss an.
„Sebastien Francoise Amaury de Pasquire-Lemaire.“, flötete er wohlbetont.
„Ich freue mich, eure Bekanntschaft zu machen. Möchtet ihr vielleicht mit mir dinieren?“
Er lächelte wieder. Ein charmantes, aufrichtiges Lächeln.
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Sebastien
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Dahlia sah ihm bei der Geste zu und fand es einfach charmant. Connor verdrehte allerdings die Augen im vorbeigehen. Sie grinste nun leicht, zog ihre Hand zurück und überlegte. Der Wein war schon eingeschenkt und hinten, in einer der gemütlichen Ecken war noch Platz. Bis das Essen fertig war, konnte sie den Tresen noch bedienen, danach hatte sie Zeit um zu essen. Erst jetzt fiel ihr auf, wie lange sein Name war und wie exotisch er klang. Dann nickte sie und deutete auf den Tisch, den sie für das Abendessen ausgesucht hatte. „es freut mich ebenfalls Sebastian!Gerne…warum nicht! Seht ihr den Tisch in der Ecke?….Setzt euch einfach schon mal. Ich komme gleich mit dem Essen zu euch!“ Sie vermutete schon, dass da irgendwas blaublütiges vor ihr saß, aber deswegen würde sie ihn nicht anders behandeln als die anderen Gäste. So bemerkte sie es dann auch nicht, falls Sebastian eventuell Anstoß an ihrem Ton nahm. Nun wandte sie sich den anderen Gästen zu, erfüllte ihre Wünsche nach Tee, Met, Bier und Schnaps. Nun war es ruhiger und auch Will und Connor kamen wieder etwas zur Ruhe. Dahlia ging in die Küche und kam wieder mit zwei Portionen des Lachses, servierte ihn galant, zündete die Kerze auf dem Tisch an und holte noch eine Flasche Weißwein sowie ein frisches Glas für sich. Endlich setzte sich die blonde Frau und lächelte den Mann freundlich an. „Ihr rettet mich mit dieser Einladung…ich hätte sonst wahrscheinlich einfach wieder vergessen zu essen! Ich danke euch dafür!“ sagte sie dann etwas scherzhaft und hob ihr Glas.
Sebastian nahm sein Glas tatsächlich selber in die Hand und schritt mit hoch erhobener Nase zum Tisch hinüber, um Platz zu nehmen und einen Arm auf der Stuhllehne abzustützen. Während er uff das Essen wartete, hatte er genug Zeit darüber nachzudenken, wie es zu dieser Situation gekommen war.
Sebastien hing seinen Gedanken nach. Er schwenkte den Rotwein im Glas und beobachtete verträumt, wie der edle Tropfen am Glas herabrann. In seinen Gedanken hörte er das Lachen seiner Freunde und verlor sich in der Erinnerung an den letzten Morgen. Sie standen im Salon eines Herrenhauses, in dessen Kamin kein Feuer brannte und keine Kerze den Raum erleuchtete. Dennoch sah er hervorragend. Mit ihm im Raum waren sechs seiner „Freunde“. Keiner älter als vierzig, keiner Jünger als zwanzig, alle von ausnehmend aparter Erscheinung und in edelsten Zwirn gekleidet. Der älteste – Jean-Frédéric– hatte gerade seinen Namen vorgelesen. Die anderen lachten und stießen mit den Kristallgläsern an, in denen eine Flüssigkeit schwappte, die dem Rotwein auf den er starrte optisch ansatzweise glich. Nur dickflüssiger. Und nahrhafter. Zumindest für ihn. Sie prosteten ihm zu. „Du kennst deine Aufgabe für die nächste Nacht?“, fragte ihn Jean-Frédéric. Er nickte und nahm einen Schluck aus dem Glas. „Einer junge, schöne Menschenfrau den Kopf verdrehe und sie vor Sonnenaufgang an den Treffpunkt bringen.“ Das würde ein Spaß. Der Duft des Lachses holte ihn zurück in die Gegenwart. Und das Auftreten der blonden Schönheit. Er nickte dankend, legte sich eine Servierte auf den rechten Oberschenkel und nahm das Besteck zur Hand. „Ist das euer Etablissement? Hält es euch so auf Trab, dass ihr nicht einmal zum Essen eurer eigenen köstlichen Speisen kommt?“, fragte er und begann in aller Ruhe seinen Fisch zu essen.
Dahlia tat es ihm gleich, platzierte die Servierte sorgsam auf seinem Schoß und nahm das glänzende Besteck auf. Der Fisch war perfekt. Die Kruste aus Kräuter. War verfeinert mit einem Spritzer Zitrone. „Ja…wie gesagt! Es läuft gut! Aber eigentlich tat es das schon immer. Der Horseman ist uralt“ die schmunzelte und blickte zu ihm auf. „Dann nehme ich mal an ihr seid nicht aus Nowigrad? Ich habe euch hier noch nie gesehen…“
Ja. Der Horseman war uralt. Den heutigen Charme hatte es aber erst seit einigen Jahrzehnten. Sebastien war oft genug da gewesen. Aber…das sollte er vielleicht nicht preisgeben. „Meine Familie residiert ganz in der Nähe. Ich war in den letzten Jahren auf reisen und bin in der letzten Woche zurückgekehrt.“ Er genoss seinen Fisch sichtlich. „Einen Lob an den Koch. Sollte er jemals eine neue Arbeit suchen, ist er bei uns gern gesehen.“ Er lächelte ein verschmitztes Jungen lächeln. „Seid ihr hier aufgewachsen?“, fragte er, offensichtlich in Plauderlaune.
Sie sah ihn nun etwas skeptisch an. „Ja…der Horsman gehörte schon immer der Familie Tallisker“ über das Lob an den Koch freute sie sich und lachte „Ha…nein der „Koch“ ist eigentlich kein Koch. Es ist mein Bruder Tristan der gerade nur aushilft….weil….weil uns unser letzter Koch verlassen hat“ Sie trank einen großen Schluck Wein, setzte das Glas vorsichtig wieder ab und musterte den Mann vor sich eindringlicher. Irgendwas an ihm war anders. Er war ein wunderschöner Mann, doch irgendwas an ihm beunruhigte die Wirtin ganz leicht. Die Erinnerung an Reuven schmerzte sie, doch sie drückte das Gefühl weg. Konzentrierte sich auf das Hier und Jetzt. Und im Grunde war das Hier und Jetzt gerade mal ganz angenehm, wenn auch vielleicht etwas seltsam. Dahlia legte Messer und Gabel nun auf den Teller. „Wir suchen selbst noch gutes Personal für die Küche“ sie lächelte „also scheinen wir ja eigentlich in Konkurrenz zueinander zu stehen!“ das Grinsen auf ihrem Gesicht verriet, dass sie das Gesagte vielleicht nur halb so ernst meinte, wie sie es jetzt aussprach. „Ihr seid also viel gereist? Wo wart ihr den zuletzt und wo hat es euch am besten gefallen?“ interessiert legte sie ihr Kinn auf ihren Handrücken und blickte neugierig auf ihren Gast.
"Konkurrenz. Vielleicht nicht ganz das richtige Wort.", erwiderte er schmunzelnd, aß dabei weiter. "Eher Neid. Unser Koch ist schon alt wie die Welt und bereitet immer die selben sieben Gerichte zu. Die sind gut, aber etwas Abwechslung täte der Sache sicher keinen Abbruch." Er verspeiste den Fisch bis auf den letzten Krümel, tupfte sich die Mundwinkel mit der Servierte ab und legte diese dann neben deinen Teller. "Wir waren viel auf dem Meer unterwegs..." Er begann in eleganten Worten zu beschreiben, an welchen fernen Gestaden sie geankert und welche Länder sie erkundet hatten. Er war ein eloquenter Erzähler und streute hier und da erst auf den zweiten Blick erkennbare Zweideutigkeiten ein. Die Kriegsgebiete hatte er schien es immer gemieden.
Sie folgte seiner Erzählung fasziniert und träumte sich selbst ein wenig in ein Reiseabenteuer. Etwa verträumt nickte sie hier und da, nippte an ihrem Wein und wirkte nun endlich wieder ganz entspannt. Sie war so viel näher an ihrem eigentlichen Selbst als in der Zeit mit Seren. Dieser Fremde Guide schaffte es fast so gut wie Silas, sie abzulenken und ihre Gedanken aus dem Sumpf zu ziehen. Als Sébastien endete, lächelte sie ihn an „das hört sich alles wirklich sehr spannend an…ich war noch nie wirklich weiter weg als das Umland um Nowigrad. Aber ich fühle mich auch nicht so in die Ferne gezogen. Ich bin gerne hier…es passiert ja auch immer etwas neues!“ kurz schweifte ihr Blick ab, dann sammelte sie das benutzte Geschirr ein und brachte es zurück in die Küche. Nach einer kurzen Weile erschien sie wieder an seiner Seite. „Darf es sonst noch etwas sein mein Herr?“
"Noch etwas eurer Gesellschaft, wenn ihr sie Zeit erübrigen könnt.", bat er höflich.
Dahlia blickte sich um und nickte dann. Connor und Will hatten alles im Griff. Also setzte sie sich wieder zu ihm, schenkte sich etwas Wein ein und sah ihn neugierig an. „Ja ein wenig Zeit habe ich noch.“
Er nickte dankbar. Seine grünen Augen ruhten auf den ihren. "Darf ich offen reden, Mylady?", fragte er in einem sanften, warmen Ton.
Sie nahm einen Schluck, schlug ihre schlanken Beine übereinander und antwortete leicht hin „natürlich!“
Seine Stimme wurde eine Spur leiser, verschwörerischer, aber auch sanft und verständig. "Ihr wirkt, als hättet ihr kürzlich schreckliches mitgemacht. Möchtet ihr darüber reden?" Seine grünen Augen sahen sie aufmerksam und ohne jeglichen Hintergedanken an.
Irgendwie hatte er etwas she hypnotisches an sich. Normalerweise hätte sie höflich abgelehnt, aber irgendwie war ihr Filter heute durchlässiger als sonst. Sie seufzte, trank einen Schluck und sah ihn von der Seite an. „Sehe ich so mitgenommen aus?“ sie lächelte, sah aber dabei auf den Boden. Sie atmete tief ein und richtete ihren Blick wieder auf Sébastien. „Hm…ich habe eine Person die ich sehr mochte verloren…und heute habe ich jemanden verletzt den ich eigentlich sehr mochte…“ sie hielt es vage. Sie war zwar gutgläubig aber eben nicht dumm.
Er nickte und legte seine Hände auf den Tisch. "Ihr seht nicht mitgenommen aus in diesem Sinne. Ihr sehr bezaubernd aus. Aber in euren Augen liegt Trauer. Ich würde beinahe sagen Schuld. Möchtet ihr mich an die frische Luft begleiten? Ihr könntet euren Bruder bitten, uns zu begleiten."
Sie sah auf die Reflexion in ihrem Glas, doch sie war zu verschwommen um tatsächlich das zu erkennen, was Sébastien ansprach. Sie räusperte sich, richtete sich etwas auf und sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. Er war reich, soviel war von seinem Auftreten zu erkennen. Solche Männer konnten gefährlicher sein als jeder normale Straßenräuber. Sie hatten Macht und die Mittel einen verschwinden zu lassen. Ihr Blick wanderte zum Fenster, es war noch nicht zu spät und es waren noch Leute auf der Straße. So lange sie sich dort aufhielten würde schon nichts passieren. „Ja…ich glaube ihr habt recht. Etwas frische Luft könnte gut tun….nein meine Brüder werden hier gebraucht.“ schon dass er das anbot, entspannte sie dann soweit, dass sie sich noch etwas sicherer fühlte mit ihm zu gehen. Sie stand auf, klaubte einen passenden schwarzen Umhang von der Garderobe und wartete bei der Tür auf ihn.
Er folgte, etwas erstaunt darüber, dass sie niemanden mit sich nehmen wollte. An der Tür hielt er inne und bot ihr den Arm. Draußen war es bereits dunkel. Mit ihr am Arm schlug er den Weg Richtung Tempel der Kreve ein.
Gemessenen Schrittes und erhobenen Hauptes ging er neben ihr her, sie bei ihm eingehakt, er voller Stolz über die hübsche Frau an seiner Seite.
„Schüttet mir ruhig euer Herz aus. Ich kann schweigen wie ein Grab.“
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Dahlia
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Sie kam hereingestolpert und zog zum zweiten Mal diesen Tag alle Blicke auf sich. Doch diesmal verschwand sie sofort nach oben. Dass ihr Blut von der Schläfe tropfte, brauchte keiner zu sehen.
Oben angekommen versorgte sie sich, blieb stumm und badete sich lange. Ihre Gedanken rauschten, blieben nicht stehen, wirbelten ihr Inneres herum. Doch alles war besser als in dieser ewigen Trauer zu versinken. Das Wasser war schon fast kalt als sie aus der Wanne stieg und sich zu ihrem Bett schleppte. Sie wollte weinen…diese Last endlich loslassen, doch es kamen keine Tränen. Ein wenig war sie erleichtert darüber, vielleicht hieß das, dass sie die Phase der Tränen nun hinter sich hatte.
Als sie in die Nacht blickte, dachte sie wieder an das was gerade passiert war. Sie wäre beinahe von Monstern zerfetzt worden. Schnell stand sie auf, um sich zu vergewissern, dass alle Fenster geschlossen waren. Waren sie…doch hielt sie das auf?
Wieder begann sie Reuven schrecklich zu vermissen. Mit ihm fühlte sie sich viel sicherer. Sie erinnerte sich auch an die Nacht, in welcher er hier bei ihr gewacht hatte. Sie strich etwas sehnsüchtig über die Stelle auf der er damals gesessen war.
Das würde wohl auch nie mehr passieren. Als sie nun endlich ruhig da lag, dachte sie nun an Silas. Wo war der eigentlich? Ob er schon einen Hirsch erlegt hatte? Bei den Gedanken an Silas wurde ihr unwillkürlich ganz warm. Irgendwas an ihm mi the sie besonders gerne. Von allen Männern, die sie seit Seren getroffen hatte, war er derjenige der sie am besten aufgeheitert hatte. Er gefiel ihr wirklich gut. Doch Männer wie er wurden nicht sesshaft….was wollte denn mit ihr? Kellnern? Wohl kaum…
Sie drehte sich auf die Seite und blickte aus dem Fenster. Dieser seltsame Fremde, Sébastien, er war so schön gewesen und doch so gefährlich…
So kreiselten ihre Gedanken herum bis sie endlich einschlief….

*Tick.... Tick... Tick.... *
Etwas klopfte am Morgen an Dahlias Fenster.
Doch es war keine Person. Auch kein Tier.
Jemand hatte etwas an das Fensterkreuz gehängt. In ihrer Etage.
Es war eine goldene Halskette mit einem Anhänger daran.
Dahlia ahnte, wer ihr dieses Geschenk hinterlassen hatte.
Und entweder war er ihm entgangen, oder er hatte wirklich einen eigenartigen Humor.
Der Anhänger war ein Blutrubin in Form eines Tropfens.
Nicht so groß, daß sie jetzt ausgesorgt hätte aber eine kleine Kutsche mit Pferden könnte man sich damit schon leisten.
An der Kette befestigt ein aufgerollter Zettel, auf dem mit nachtblauer Tinte ein Wort und ein Buchstabe standen.
"Verzeih. S."

Irritiert war sie aufgestanden und hatte das Fenster vorsichtig geöffnet. Sie war noch ziemlich verschlafen, wurde jedoch schlagartig wach, als sie sah was da an ihrem Fenster hing.
Argwöhnisch nahm sie die Kette ab und sah sich fragend um. Wie kam die da hin?….Sie rollte den Zettel auf und laß das Wort. S….
Angsterfüllt aber auch irgendwie neugierig sah sie in den Himmel. Doch der war nur blau, kein fliegender Sébastien zu sehen. Schnell schloss sie das t wieder und setzte sich auf die Kante ihren großen Bettes. Der Anhänger war wunderschön und schwer. Er war wertvoll, wahrscheinlich wertvoller als aller Schmuck zusammen den Dahlia besaß. Sie legte die Kette vor dem Spiegel an und betrachtete sich damit, es stand ihr hervorragend, sie mochte ihn, doch was sollte das alles? Erst wollte er sie töten, dann retten und jetzt beschenkte er sie. Genervt nahm sie die Kette wieder an und legte sie auf ihren kleinen Schreibtisch. Nochmal besah sie sich den Zettel. „Verzeih…“ flüsterte sie und schnaubte kurz.
Dieser Kerl….oder dieses Wesen war ihr erstmal eine Erklärung schuldig bevor sie ihm verzeihen würde. Ihre Schläfe war nun verkrustet und kein sonderlich schöner Anblick. Aber die Arbeit rief und da sie gestern nicht so viel geholfen hatte, machte sie ihren Männern des Hauses erstmal Frühstück, ehe sie den Schankraum öffnete und für die Kundschaft herrichtete.
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Dahlia
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Tage vergingen. Wochen strichen ins Land. Aus Wochen wurden Monate und schließlich verging ein ganzes Jahr.
Viel war passiert und das Leben war eben irgendwie weitergegangen. Nach einiger Zeit wurden die Gedanken an Seren erträglich. Nun erinnerte sie sich sogar recht gerne an die Zeit mit ihm. Es tat viel weniger weh. Auch an den Hexer und die anderen, die hier nur kurz Gäste waren, erinnerte sie sich gerne.
Tristan flog immer häufiger aus und kam immer seltener zurück. Einzig Connor, Will und die Haushälterin blieben dem Haus so treu wie Dahlia.
Die wusste allerdings, dass Connor nur ihretwegen blieb. Er war noch vorsichtig, sie allein zu lassen. Umso freudiger war er diesen Morgen, als Dahlia strahlend wie eh und je die Treppe herunterkam. Fast so, als sei niemand gestorben, fast so als ob niemand sie einfach so sitzen gelassen hatte, fast so als hätte sie den Hexer nicht fast abgestochen.
Sie öffneten den Horseman und Dahlia schwang sich hinter den Tresen, wo sie den Gäste Tee zubereitete, Teller anrichtete und schließlich selbst etwas Frühstück zu sich nahm.
Mal wieder suchten sie einen Koch und Dahlia verfasste gerade den Text.

„Koch gesucht!
Unterkunft und Verpflegung werden gestellt!
Sehr gute Bezahlung- zum Vorkochen einfach bei Dahlia melden!“

Diesen pinnte sie an die Holztüre und gab Will noch ein paar für den Marktplatz mit.
Sie selbst nahm sich nun ein paar der stumpfen Messer zur Hand und fing an diese zu schärfen, während sie die Kundschaft immer im Blick hielt.
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Vyacheslav Sokolov
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Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
Lebenslauf: Slava

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von/nach: zu Hause
Datum: gegen Mittag 01. August 1278
betrifft: Dahlia
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Slava war in der Stadt unterwegs, er wollte die eine oder andere Theorie überprüfen, sich umhören.
Als er am Hafen gearbeitet hate konnte er sich immer gut eine Meinung bilden, er hatte Gesprächen gelauscht, 'die Stimmung aufgefangen' wie er es seinerzeit in der Zone ausgedrückt hatte. Und genau das hatte er nun schon lange nicht mehr getan, dabei sah er es für seine Arbeit immer als essentiell an. Und aus genau dem Grund war er nun wieder unterwegs.

Er hatte sich unauffällige Kleidung angelegt, einfaches ungefärbtes Leinen Hemd, einfache Hose, hohe Stiefel. Einen hier üblichen Klappenrock mit einfachen Verzierungen. Er wollte nicht auffallen, aber auch nicht wie ein armer Schlucker aussehen. Also gab er den wohlhabenden Bürger. Die Steifel waren allerdings ein Anachronismus. Er trug noch immer seine alten Armeestiefel noch aus Sowietprodukktion und auf die verzichtete er nie. Sie waren allerdings auch in dieser Zeit unauffällig. Einfache genähte lederne Schaftstiefel ohne großen Schnickschnack. Sie waren nicht besonders schön, aber sehr stabil und vor allem gut eingelaufen.
Und ihr Träger war an diesem Tag sogar einigermaßen gut gelaunt, es war der erste Tag von vielen seit er hier eingetroffen war und keine Schmerzmittel mehr nahm, und an denen er dennoch fast vollkommen Schmerzfrei war. Genau das wollte er nun nutzen.
Cyron war mit dem Hexer unterwegs und er selbst hatte nur kurze Zeit später die Wohnung verlassen und irgendwie hatte es ihn dann gegen Mittag in dieses Lokal verschlagen.
Der Aushang, dass ein Koch gesucht wurde stimmte ihn zwar nicht unbedingt optimistisch was die Küche anging, dennoch trat er ein, setzte sich, nachdem er sich kurz umgeblickt hatte, an einen freien Platz am Tresen und wartete zunächst einmal ab, beobachtete die Menschen, lauschte.
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