Die Strasse Richtung Nowigrad

Velen ist die nordwestlichste Landschaft der Königreichs Temerien im Mündungsgebiet des Pontar. Sie grenzt, durch den Pontar getrennt, im Norden an das Königreich Redanien und im Westen an das Nördliche Meer. Zudem ist Velen durch zwei große Brücken mit Oxenfurt und Novigrad verbunden und ist daher ein wichtiger Handelsdurchgang zwischen Temerien und Redanien.
Velen wurde von Krähenfels aus regiert - Krähenfels ist eine Palisadenfestung im Herzen Velens mit ungefähr 50 Einwohnern. Der Blutige Baron, der in Krähenfels regierte, ist allerdings für unbekannt Zeit verreist.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Slava nickte. Der Ritter wirkte vernünftig. wirkte - es konnte sich noch immer herausstellen, dass nachzusehen der größte Bullshit war. Was wusste er über diese Welt, in der es Geister gab, die das unterste der Psyche zu oberst kehrten und von den tiefsten Ängsten lebten.
Aber er folgte dem Mann, die AK im Anschlag, aber auf Einzel Schuss. Zuvor hatte er noch Thorben erklärt, dass sie sich die Gegend ansahen und auch Jake informiert, der sich immer noch mit Aria unterheilt. Oder wieder.

Und dann geschah, was der Ritter wohl befürchtet hatte.
Sie waren gar nicht einmal bis auf den Hügel gekommen, da löste sich ein Schatten aus einer Ecke des Felsens - oder besser - es zeigte sich, dass dort eine Felsspalte war und dort hatte etwas gewartet.
Ein hässliches Geschöpf mit einem dreieckigen Schädel und seltsamen Ohren, ungelenken Proportionen wie bei einer zu großen Fledermaus und einen Gebiss wie eine solche.
Slava eröffnete sofort das Feuer. Einzelschuss... und das war vielleicht der Fehler, denn das Biest ließ sich davon nicht beeindrucken. Im Gegenteil, es schien dadurch nur erst recht wartend zu werden und stürmte sofort auf ihn los, ein Hieb mit der viel zu langen Kralle genügte, er wurde nach hinten geschleudert, schlug mit dem Brustkorb auf einen Stein, der ihm sämtliche Luft aus den Lungen presste. Er war noch einen Moment bei Bewusstsein, wollte noch das Sturmgewehr heben und dem Biest noch eine Salve verpassen, doch seine Hände waren zu langsam, und er hatte den Aufprall unterschätzt. Es wurde schwarz um ihn herum. Dass er zudem aus einer klaffenden Wunde quer über der Brust blutete bekam er schon gar nicht mehr mit.
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MONSTER
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Lebenslauf:

Vielleicht hatte der Ritter bereits einen Verdacht gehabt, die leergeräumten Banditenlager waren bereits ein sicherer Hinweis gewesen, dass sich etwas in der Gegend herumtrieb. Eben etwas, dass keine Leichen zurückließ.
Wütend war er aus seiner Schlafhöhle gekrochen, in der, tief drinnen, wohl eine beachtliche Sammlung an Schädeln, Fetzen von Rüstungen und anderem unverdaulichem Kram beherbergte. Die Störenfriede hatten ihm zwar den Schlaf geraubt, aber doch auch seinen Hunger gestillt.
Aber dass sie dieses Mal bis vor seine Höhle gekommen waren, das missfiel ihm sehr.
Und der erste der zweibeinigen Blutsäcke veranstaltetet einen Höllenlärm den musste er zuerst ausschalten, das Fressen kam später.

Er war fast so groß wie ein ausgewachsener Mann und damit hätte ein Hexer wohl erraten, dass es sich um einen halbwüchsigen handelte, den Menschen der Gruppe allerdings dürfte das nicht klar sein.
Das Wesen hatte graue Haut und einen breiten Schädel, geformt wie der einer Fledermaus mit ausgeprägten Ohren und einem Maul mit nadelscharfen Zähnen.
An seinen Armen waren Rudimente von Flughäuten zu erkennen, die er aber zu kaum mehr als zur Balance nutzen konnte und um ein wenig zu flattern, wie ein Huhn mit gestutzten Schwungfedern. Nur fliegen war damit nicht mehr möglich. Das hatte seiner Art den wenig spektakulären Namen 'Flatterer' beigebracht. Sie gehörten zu den niederen Vampiren, wie ein Ritter der Flammenrose wohl wusste.
Was wenige ahnte, sie entwickelten sich nicht aus Ungläubigen, die nach dem Tod wieder aus ihren Gräbern krochen. Einst brachte die Sphärenkonjunktion sie in die Welt, und neben den Garkins und anderen Vertretern der Gattung Vampir passten sie sich an. Die Nische, die sie besetzten erforderten keine Flügel mehr, auch am Boden war gut Beute zu machen, Flügel und leichte Knochen waren kein Vorteil mehr, und so wurde aus ihnen stämmige Jäger die fast anderthalb mannhöhen erreichen konnte und das Gewicht eines zierlichen Pferdes.
Ein erwachsener Flatterter konnte durchaus auch für einen Hexer zum Problem werden, aber dieser hier war jung, unerfahren, und im Grunde wollte er nur den Lärm beenden, der ihn schon wieder bei der Tagruhe störte. Und fressen. Fressen wollten sie immer.

Nun war frische Beute angerückt, frische Beute die fürchterlich lärmte. Eine Diskrepanz, die er nicht mochte.
Vor allem der erste der zweibeinigen Blutsäcke veranstaltete einen Höllenlärm mit dem Ding, dass er bei sich trug, und es verursachte Schmerzen, blutende Wunden, schmerzende Wunden, die aber nicht tödlich waren. Trotzdem schwächten sie ihn, machten ihn langsamer. E musste ihn schnell ausschalten ehe er weitermachte. Er schlug ihn schnell weg, Fressen konnte er ihn später immer noch.

Flatterer griffen in schnellen Stößen an, ein schnelles vorpreschen, ein Schlag, dann wichen sie zurück, erfahrene Exemplare lernten manchmal dazu, aber dieser hier hielt das noch immer für das beste mittel. Er wusste, er war viel schneller in den wenigen Augenblicken, und die wenigstens der Blutsäcke wehrten sich mit Silber, er hatte also meist leichtes Spiele mit ihnen. Manche erreichten auch eine gewissen Intelligenz, aber im großen und ganzen stand ihnen nur der Verstand eines Tieres zu Verfügung, selbst wenn das natürlich nur eine grober Verallgemeinerung war,
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Bestiarium Eintrag zu den Flatterern.
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Thorben Denger
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Registriert: Mittwoch 3. November 2021, 16:02
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Der Lagerplatz war gut, die Moral des Zwerges nicht besonders. Jake und Aria hatten sich nahe der Kutsche zurück gezogen, um zu turteln. Thorbens Libido gönnte es ihnen von Herzen. Aber verdammt nochmal, ging das nicht auch, wenn das Lager schon stand? Und Jarel und Slava hatten sich auch noch verpisst. Die Gegend absichern. Für'n Arsch! Hatten sicher nur keinen Bock auf richtige Arbeit! Das hier war das verdammte Velen! Da konnte man 23 Stunden und 59 Minuten die Gegend mit Waffengewalt befrieden und in der restlichen Minute wurde man trotzdem noch überfallen.
Thorben hatte sich auf seinen Reisen nie wirklich darum gekümmert, wo er sein Lager aufgeschlagen hatte. Vielleicht war es sein unverschämtes Glück gewesen, das in vielerlei Hinsicht schon legendär war, aber bis auf einige Stolperdrähte und andere Frühwarnsysteme hatte er nie etwas zu seinem Schutz aufgebaut oder die Gegend um seinen Lagerplatz abgesucht. Das kostete doch alles viel zuviel Zeit, die man viel besser mit Geldverdienen oder Schlafen verbringen konnte.
Und jetzt auch noch ein Lager für fünf Personen ganz allein aufbauen. Ein Skandal! Unterdrückung der zwergischen Rasse in Reinform!

Thorben war gerade dabei gewesen, sein Zelt aufzubauen. Dieses vermaledeite Zelt! In diesem Moment schwor er sich, dass seine nächste Erfindung eine Art Zelt sein würde, das sich, mehr oder weniger, von allein auf- und wieder abbaute.
Fluchend hantierte er mit den Stangen, noch schlimmer fluchend lutschte er an einem Daumen, den er anstelle eines Herings mit dem Hammer erwischt hatte und am allerlautesten fluchte er, als der plötzliche Knall ihn so sehr erschreckte, dass er kurz prüfen musste, ob seine Hose noch trocken war.

Solch einen Knall hatte er schon einmal gehört. In den Ruinen im Sumpf. Das war Slavas Sprengstock ohne Gewähr. Grummelnd nahm er Lilly auf, die er neben dem Zelt an einen Baum gelehnt hatte und schlang sie sich über die Schulter. Er warf noch einen prüfenden Blick durch das Lager. Jake und Aria hatten den Knall ebenfalls gehört. Um den nicht zu hören, hätten sie schon total ineinander verschlungen gewesen sein müssen. Fragend und erschrocken schaute die Prinzessin sich um. Jake kannte das Geräusch aber scheinbar nur zu gut und griff nach seinem Schwert.
Thorben aber hob die freie Hand.
"Hier sein. Hochwohlgeboren Schutz!" gab er dem Jungen in schlechtem Elfisch zu verstehen und machte sich dann auf in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war.
"Das mach ich schon allein,... wie alles andere auch." murmelte er, diesmal wieder in Gemeinsprache, vor sich her.

Am Fuß eines Hügels traf er auf Jarel und Slava, die sich scheinbar bereits die halbe Erhebung wieder hinab gekämpft hatten. Der Soldat lag blutend am Boden und schien bewusstlos zu sein. Der Ritter verschwamm förmlich vor Thorbens Augen, nur um an anderer Stelle wieder aufzutauchen. Ebenso, wie das Wesen, welches er bekämpfte, auch wenn dieses den Effekt nur durch reine Geschwindigkeit erreichte und nicht durch Magie oder sowas.
Das ganze Schauspiel glich einem schnellen, weitläufigem Tanz. Angriffe, Ausweichmanöver, vorpreschen, zurückfallen. Niemals waren die beiden Kontrahenten lange genug in Reichweite des jeweils anderen, um einen guten Treffer erzielen zu können.
Was das Wesen war, wusste der Zwerg auch nicht so genau. Irgend eine Mischung aus Fledermaus und Ghoul? Nur muskulöser? Thorben wunderte sich schon lange nicht mehr über neue Monster, die ihm auf seinen Reisen begegneten. Neue Nachbarschaft, neue Nachbarn! Selbst Reyneghs seltsames Reittier hatte ihn nur bedingt fasziniert. Eben weil es halbwegs domestiziert gewesen war.
Das Ding hier war einfach nur ein wildes Raubtier, grob menschenähnlich. Und vermutlich, wie alles andere, was menschenähnlich, aber kein Mensch war, anfällig gegen Silber. Da verwettete er seinen letzten Tabak drauf.

Er fischte einen der Silberbolzen aus dem Bandolier unter seinem Mantel hervor und lud die Armbrust neu. Auch von denen hatte er nicht mehr viele. Wäre Slava nicht bereits verwundet gewesen, hätte Thorben es vermutlich erst einmal mit den normalen Bolzen versucht und geschaut, wie weit sie zu dritt damit kamen. Nun aber war Eile angesagt.
Keinen Moment während des Ladevorgangs hatte er die Bewegungen des Wesens aus den Augen gelassen. Seine stummeligen, schwieligen Finger konnten diese Bewegungen bereits im Schlaf. Und bei der Geschwindigkeit, mit der sich der Gegner bewegte, war es wichtig, ein Muster zu erkennen. Da! Thorben glaubte, eines zu erkennen und hob die Armbrust an die Schulter, um auf den nächsten Bewegungsablauf und eine Wiederkehr dieses Musters zu warten.

[92/100] Thorben drückte ab und der Bolzen surrte davon, wie eine ärgerliche Wespe mit suizidalen Ambitionen. Das Geschoss traf den Flatterer genau mittig in der Brust. Und da sollte nochmal einer sagen, gut Ding will keine Weile haben.
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Jakob von Nagall
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Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
Lebenslauf: Jakob von Nagall

Eine ganze Weile waren sie hinter der Kutsche her gewandert, hatten manchmal gesprochen und - zumindest in Jakobs Fall - viel geschwiegen. Als der Weg matschiger wurde und sie zu einer Umfahrung zwang, packte Jakob Aria kurzerhand bei der schmalen Taille und setzte sie auf den breiten Sattel auf Mariposas Rücken. Zwar war er nicht für den Damensitz gestaltet, doch es ging so langsam vorwärts und Jarels Gepäck bot so viele Möglichkeiten, sich festzuhalten, dass Aria dennoch bequem seitlich sitzen konnte und wenn sie doch abrutschen würde, wäre er ja da, denn er ging direkt bei ihren Füßen neben dem großen Pferd her. Mariposa schien sich nicht daran zu stören, nun auch noch Arias Fliegengewicht zu tragen. Sicher war sie bei einem Ritter noch ganze andere Lasten gewohnt, wenn man an Harnisch und Waffen dachte.
So trieben sie einfach hinter dem Konvoi her. Jakob ließ sich von Skellige erzählen und Aria wollte von seiner Heimat hören. Je länger Jakob mit ihr umging, desto besser gelang es ihm, die Faszination und den Reiz der niederen Instinkte, die sie bei allen Personen hervorrief, von dem abzugrenzen, was von ihm selbst kam. Doch er musste sich bewusst darauf konzentrieren und immer wieder in die Trickkiste greifen, die Meister Yahuro einem jeden von ihnen mehr oder weniger erfolgreich gefüllt hatte. Zwar wollte Jakob Aria keinesfalls als Vampir betrachten, aber ihre Fähigkeit der Manipulation grenzte schon sehr an das, was ein Angel mit seinen Opfern tat und daher benutzte Jakob einfach die gleichen Gegenmaßnahmen: eine Mischung aus sehr konzentrierter Selbstbeobachtung, Autosuggestion, Atemkontrolle und prägnanten Sätzen, die er mantrartig durch seinen Kopf ziehen ließ. Zwar wusste er, dass ihm all das nicht lange helfen würde, sollte Aria es jemals darauf anlegen, ihn zu irgendetwas anzustiften, aber je länger er so mit ihr einher ging, desto besser konnte er seine Reaktionen auf sie kategorisieren. Und das war es, was sein Kopf brauchte: ein System, mit dem er arbeiten konnte. Säuberlich beschriftete Schubladen für jeden dieser neuen Eindrücke.

Als sie bei dem Platz ankamen, den die anderen für ihre nächste Rast auserkoren hatten, streckte Jakob der Prinzessin ohne zu zögern wieder die Hände entgegen, um ihr von Mariposas Rücken zu helfen. Zwar hatte sich seine Schulter schon beim Hochheben beschwert, aber was das anging war er dann doch ganz Mann. Nur nichts anmerken lassen, wenn eine hübsche Frau in der Nähe war. Ihre Finger lagen kurz stützend auf seinen Oberarmen, ihre Taille war so schmal, dass er glaubte, sie mit beiden Händen ganz umfassen zu können. Und leicht war sie.
Auf die eigenen Füße gestellt, blieben sie einen Moment lang reglos, viel zu dicht beieinander. Das Mantra in seinem Kopf drohte abzureißen, als ihr grüner Blick sich mit seinem verfing und die Welt einige rasende Herzschläge lang einfach anhielt. Dann weckte - oder rettete? - ihn die Stimme von Slava und eilig ließ er Aria los. Der Soldat und Jarel wollten sich in der näheren Umgebung umsehen - er nickte nur, irgendwie benommen, aber da war Slava schon weiter gegangen und der Moment mit Aria war vorbei. Er rieb sich den Nacken. In einer anderen Welt, unter anderen Vorzeichen könnte es von diesem Punkt an zu etwas Besonderem werden, etwas, was er bisher nie gesucht hatte, aber vielleicht doch irgendwie vermisst. Aber sie waren, wer sie waren. Eine Prinzessin, deren Hand einem Sohn reicher Eltern versprochen war und ein Knappe, der innerlich schon den Entschluss gefasst hatte, dem seltsamen Ritter zu folgen, um seinen vorbeschriebenen Weg weiter zu gehen. Das Schicksal scherte sich selten um gebrochene Herzen, wenn es Seelen an Scheidewegen trennte.
Die beiden Männer verschwanden und Thorben kämpfte mit seinem Zelt. Wie schon an den Abenden zuvor, machte Jakob sich indes daran, Feuerholz zusammen zu tragen. Holz für Feuer. Ausgerechnet er. Hätte er sich vor ein paar Tagen auch niemals vorstellen können, aber so ging es manchmal. Aria richtete derweil das Lager wieder ein, wie sie es ebenfalls jeden Abend tat - allmählich baute sich eine Routine in der Gruppe auf, untermalt von Thorbens Flüchen.

Dann krachte ein Schuss.

Jakobs Kopf flog herum und er war schon die ersten Schritte in die Richtung unterwegs, als Thorben zu ihm aufholte und diesmal erstaunlich verständlich klar machte, dass er hier bleiben und auf Aria Acht geben sollte. Dann lief der Zwerg den beiden anderen Männern nach und ließ die beiden jungen Menschen allein zurück. Jakob zog sein Schwert und suchte sich mit Aria eine Position nah der Felswand, unter einem leichten Überhang, sodass er sie beide nur gegen eine Richtung verteidigen müsste, sollte es dazu kommen.
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Aria
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Das Gespräch mit Jakob tröpfelte so vor sich hin, während Dose hinter der Kutsche herliefen. Als die Straße matschiger wurde blieb sie zögerlich stehen. Die Schuhe und Kleidung waren nicht für dieses Wetter gemacht. Jake m, der herrlich aufmerksame Mann der er war, zögerte keine. Augenblick. Er setzte sie kurzerhand einfach auf das riesige Pferd. Seine Hand umschloss sie dabei sanft aber doch bestimmt. Erstaunt blickte sie Jake einen Moment an, protestierte jedoch nicht und dankte dem Knappen dann. Zweifelsfrei hätten die meisten Kerle nicht so umsichtig gehandelt…Ubbe hätte wahrscheinlich noch gelacht und ihr gesagt, dass sie sich eben entsprechend kleiden sollte, wenn sie draußen war.
Es ging weiter und sie spürte innerlich seiner Berührung nach. Seine starke Hand an ihrer Seite…
Sie unterhielten sich weiter. Über Skellige…über ihn und seine Welt. Oberflächlich und unverfänglich…nicht zu sehr in die Tiefe gehend aber dennoch eine schöne Unterhaltung. Sie nahm sich vor, sich alles zu merken was er sagte. Alles aufzusaugen und für schlechte Tage abzuspeichern. Vielleicht würde sie sich später einiges davon aufschreiben um es wirklich nicht zu vergessen.
Der Tross verlangsamte sich nach einiger Zeit und sie erreichten ihr nächstes Lager.
Nun passierte es fast. Jake sah zu ihr auf und hielt ihr die Hand hin. Das Licht in ihren Rücken lies Aria noch unnatürlicher strahlen. Um sie herum wurde es still und ihre Augen verloren sich ineinander. Ihre Hand legte sich Saft in seine. Sie umschlossen sich und passten so ineinander, als wären sie von den Göttern selbst füreinander geschmiedet worden. Blitze durchzuckten Arias Herz. Der Moment war wunderschön und grausam zugleich…
Langsam und elegant landete sie in seinen Armen die sie kurz fester umschlossen und ihre Gesichter waren sehr nah beieinander. Aria blickte zu Jake auf und drückte sich kurz dichter an ihn.
Sie gab sich dem Moment hin und schon legte sich ihr Kopf schief. So, dass Jake nur eine minimale Distanz hätte überwinden müssen und seine Lippen wären auf ihren gelegen. Doch der Kontakt brach.
Sie lösten sich voneinander und an Arias Körper klebte Jakes Wärme. Kurz sah sie ihm nach und begann dann ihre neue Routine. Decken auslegen, Kissen verteilen, Felle auslegen. Ihr war schwindlig von den Gefühlen, die einen teuflischen Reigen in ihrem Kopf und Herzen tanzten. Wie lange konnte das ein Mensch aushalten?
Die anderen nahm sie kaum wahr, nur Jarel beobachtete sie etwas genauer. Als er Mariposa versorgte, ging sie ihm zur Hand und versorgte dan. Auch ihre beiden Pferde.
Als sie wieder bei Mariposa war und ihr ein paar Ästchen und Dreck aus der Mähne klaubte, hörte sie den Knall.
Das Pferd erschrak nicht halb so heftig wie Aria. Es war wohl ganz anderes gewohnt.
Panisch sah sich Aria um und schon wurde sie von Jake gepackt und zur Felswand gezogen. Er stand vor ihr wie ein Wall. Sie hatte ihn kämpfen sehen und wusste, dass egal was da kam, es nicht so einfach haben würde. Sie blickte an die Seiten und zog nun selbst ihr Messer.
„Jake…was war das?“ flüsterte sie und hielt sich seitlich hinter ihm.
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MONSTER
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Der Bolzen hatte gesessen und es war Silber. Wütend fauchte der Flatterer auf. Ein Schrei, den die älterer und erfahrenen Exemplare zur Jagd einsetzten, Echoortung, aber in der Intensität konnte der auch bei größeren Säugetieren die Trommelfelle zerreißen. Dieser hier war allerdings noch ungeübt, mehr als Kopfschmerzen würde er wohl nicht verursachen können.
Die ersten Wunden schlossen sich bereits wieder, nur das Silber steckte, er hatte es nicht abwehren können (22/100) und es hinterließ eine blutende Spur am Boden, er wollte den Bolzen ziehen, doch auch an den Pfoten brannte er, also ließ er ihn stecken, er verschloss auch die Wunde, auch wenn es brannte, brannte wie Feuer, wie Wut.
Blindlings stürmte er los, auf den Zwerg, aber die Wut ließ ihn ungezielt angreifen (15/100) mehr als ein schnelles zuschnappen der Kiefer vor ihm und zurückweichen bekam er nicht hin, dann nahm er sich den nächsten der Blutsäcke vor, den der sich selbst bewegte wie ein Flatterer. (27/100)
Er war wütend, warum attackierten sie ihn, er wollte doch nur seine Ruhe, Ruhe und überleben.
Doch auch den Ritter konnte er nicht so leicht beseitigen wie den lauten Menschen zuvor, Schmerzen und Wut machten ihn wild und fahrig. Er würde sich andere Ziele suchen müssen.
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Jarel Moore
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Registriert: Freitag 25. März 2022, 23:06
Lebenslauf: Jarel

Der Ritter reagierte auf das Auftreten des Flatterers nicht sehr ritterlich. Kein Ziehen des Schwertes, keine ritterliche Kampfhaltung.
Er zog mit der linken seinen Parrierdolch und mit der rechten einen der beiden silbernen Wurfdolche, die er bei sich trug und trat – rein Instinktiv – in den Schatten. Im Nachhinein wäre das eigentlich zwecklos gewesen. Ein erfahreneres Exemplar hätte die Tricksererei sofort durchschaut, doch hier hatte er Glück gehabt. Großes Glück. Das Vieh war irritiert. Lauernd versuchte der Ritter die Stärken und Schwächen des Gegners auszuloten.
Noch ehe Jarel weiter reagierte, ertönte ein Schuss. Ein furchtbares Geräusch, das ihn zusammenfahren ließ und ein schrilles Pfeifen auf seinem linken Ohr erzeugte.
Das Wesen fuhr zusammen, zeigte sich jedoch nicht wirklich beeindruckt, sondern wütend.
Sehr wütend. Es griff Slava an, erwischte ihn an der Brust und nahm den Söldner aus dem Spiel.
Jarel unterdrückte ein Fluchen. Das Vieh war schnell. Verdammt schnell.
Die beiden belauerten sich. Mal stieß Jarel vor, mal wich er aus, ein Austesten, ein Tango auf Abstand, bei dem der Ritter versuchte den Flatterer irgendwie weg von Slava zu führen.
So viel Mühe er sich auch gab, das Monster gab ihm keine Gelegenheit einen Stoß zu platzieren.
Ein Wurf vielleicht. Aber wenn er nicht traf…
In diesem Moment surrte etwas. Das Geräusch war nicht ansatzweise so gemein wie der Knall des Schusses, und der dumpfe Aufschlag danach war pure Musik in den Ohren des Menschen, ganz im Gegenteil zum Gekreische des Viehs. Der Mensch fletsche die Zähne zu einem kurzen, düsteren Grinsen.
Ein Bolzen! Das musste Thorben gewesen sein. Schöner Schuss. Innerlich feierte der Schattenläufer die Treffsicherheit des Zwerges und nahm sich fest vor, ihm eine schöne Flasche Rum zu besorgen, wenn sie hier lebend raus kamen.
Der Flatterer wollte sich wütend auf Thorben stürzen doch der Zwerg konnte nicht nur gut schießen, er war auch flink genug auszuweichen.
Die Möglichkeit für einem Vorstoß, zudem der Gegner sich nun ihm zugewandt hatte. Ein Sprung nach vorne, ein Hieb mit dem Silberdolch.
Mit unglaublicher Geschwindigkeit wich der Flatterer aus. Jarels Dolch traf nicht den Körper des niederen Vampirs, sondern schnitt nur eine Furche in die Lederhaut des rechten Flügels.
Wenn er damit etwas erreicht hatte, dann war es die Aufmerksamkeit des Viehs.
Und seine Wut.
Ein weiterer Vorstoß des Gegners, brüllend, zähnefletschend, wütend und zu wenig kontrolliert. Statt mit der Kralle seine Kehle zu zerfetzen tauchte der Ritter unter dem Schwinger und riss den Dolch hoch. Die silberne Klinge zerschnitt das Leder des Flügels und drang tief in den Arm des Gegners ein. Ein Schnitt bis auf die Knochen.
Langsam bewegte der Menschenmann sich rückwärts, immer noch mit dem Ziel, den Flatterer wegzulocken, damit die anderen Slava versorgen konnten.
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MONSTER
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Er war wütend, fuchsteufelswild hätte man sagen können, wäre der Ausdruck hier geläufig gewesen.
Der Arm schmerzte und die Schnitte wollten nicht heilen. Er bis und schlug wild um sich. Floh vor dem Ritter mit den Waffen, die ihm die Schmerzen beigebracht hatten, suchte das Blut, er wollte trinken, heilen, doch er war in Panik geraten, sie standen überall, hatten ihn in die enge getrieben. Sein erstes Opfer rührte sich nicht mehr, aber die anderen waren zu nahe. Er schlug nach dem, der ihm den silbernen Bolzen verpasst hatte und traf ihn mit voller Wucht (100/100) doch der Zweibeiner war stabiler als vielleicht die anderen, er fegte ihn nur weg, schleuderte ihn einige Meter weit ins Gebüsch, statt ihn zu zerfetzen, dass der sich wehrte, damit hatte er dabei aber nicht gerechnet (2/100).
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Thorben Denger
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Wenn Jarel gewusst hätte, was das 'geschickte Ausweichen' des Zwerges auf sich gehabt hatte, so wäre wohl Gelächter über seine Lippen gekommen. Es war nur Thorben Dengers überirdischen Glücks zuzuschreiben, dass der erste Hieb des Flatterers dem kleinen Mann nicht Brust und Kehle bis auf die saftigen Stellen aufgeschlitzt hatte. Einer der schweren Stiefel des Zwergen hatte sich unter einer Baumwurzel verfangen, als er dem Monster hatte ausweichen wollen. Der Sturz mochte für einen Aussenstehenden wie geplant ausgesehen haben. Die folgende Rolle, die ebenfalls geschickt und imposant wirkte, war nur der eher praktischen Zwergenform geschuldet, die nicht viel Aufwand erforderte, sich zusammen zu rollen.

Doch auch Thorben Dengers Glück hatte Grenzen. Kaum war der Zwerg wieder auf den Beinen und verplemperte wertvolle Sekunden, um seine Orientierung wiederzuerlangen, da traf ihn bereits der nächste Hieb des Flatterers mit voller Wucht. Wobei auch hier schlimmere Konsequenzen glücklicherweise an dem Karma des Kleinwüchsigen abprallten. Der Hieb war ungezielt und hatte ihn nur mit der flachen Pranke getroffen. Wären hier Krallen mit im Spiel gewesen,...

Bessie! Er musste noch einen Paten für die arme Bessie finden, wenn ihm etwas zustoßen sollte! Dieser völlig bescheuerte und zusammenhanglose Gedanke ging Thorben durch den Kopf, als er in hohem Bogen durch die Luft flog. Was konnte er nur tun, um den Aufprall abzufedern? Reflexartig ließ er Lilly los und am Riemen baumeln. Noch im Flug schnappte er sich die Zipfel seines Mantels und breitete die Arme aus.
"Du bist nicht das einzige Flattervieeeeeeeeehhhhh,...!" schrie er, bevor er mit einem lauten "UFF!!!" in einem Gebüsch landete. Natürlich hatte der Mantel nichts bewirkt. Zu wenig Oberfläche, zu schweres Zwergenfleisch und zu kurze Flugbahn. Auch der Größenwahn Thorben Dengers musste sich den physikalischen Gesetzen beugen. Manchmal! Dass das Gebüch seinen Aufprall gefedert hatte, kam dem Zwergen nämlich gar nicht in den Sinn. Nach seiner Weltvorstellung hatte er gerade den ersten bemannten Segelflug absolviert und grinste - trotz der Schmerzen - bis über beide Ohren, als er sich auf wackeligen Armen und Beinen aufrichtete. Der nächste Abgrund, den er fand, war seiner!

Leider kostete diese ganze Aktion, und bis der Tüftler wieder bei klarem Verstand war, viel zuviel Zeit, so dass der Ritter wohl noch eine Runde ohne Thorbens weitere Hilfe auskommen musste. Allerdings bemerkte der Zwerg, dass er in dem Gebüsch nicht allein war. Etwas raschelte in seiner Nähe. Thorben schluckte und schaute sich nervös um.
"Sei ein Kaninchen! Sei einfach nur ein verdammtes, stinknormales Kaninchen!"
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MONSTER
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Der Flatterer ließ von dem Zwerg ab, die Schmerzen machten ihn wütend, der Lärm machte ihn wütend.
Und war es Instinkt oder Zufall, er begann zuerst die größten Störenfriede auszuschalten. Der Zwerg war nun ruhig, der Ritter noch zu gefährlich, wer war übrig?
Da war noch einer.
Die kleinen roten Augen fanden noch einen der zweibeinigen Blutsäcke, zwei davon, nur einer trug Silber als Waffe. Aber soweit dachte der Flatterer nicht, er dachte gar nicht, er wollte einfach nur für Ruhe sorgen und dann friedlich fressen.
Ein nächster Angriff, wieder der schnelle Vorstoß dann ein Hieb mit dem Krallenarm (85/100).
Doch die Schmerzen machten ihn allmählich langsam, und die Wut unkonzentriert. (30/100)
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ERZÄHLER
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Etwas raschelte hinter dem Zwerg, aber es war kein Lebewesen, es war, wenn man so wollte, sogar etwas viel gefährlicheres. Allerdings ging der Spuck fast so schnell vorbei wie er begonnen hatte. Hätte seine Hand nur Augenblick später dort herumgetastet, er hätte sie vielleicht verloren. Aber so fanden die Finger des Zwerges etwas flauschiges, es fühlte sich an wie Fell, aber es war nicht das eines Kaninchens. Und war es auch war, es war viel kleiner.
Zog er daran hätte er schon bald eine vielleicht Kinderfaustgroße Pelzkugel in der Hand, allerdings war das Fell quitschrosa. Und es handelte sich um Kunstfell. Daran klimperten verschiedene weitere Gegenstände an kleinen metallenen Ringen. mehrere flache glänzende Metall scheiben, eine Seite runde die andere länglich und wie eine winzige Säge gezahnt. Vielleicht ein kleiner Werkzeugbund? Aber wozu diente das schwarze Kistchen aus dem seltsamen Material? Kein Holz, kein Metall, weich aber stabil. Es war eine silberne Einlegearbeit darin, ein Kreis, den ein Blitz halbierte. Drückte man darauf, schwang seitlich ein kleiner metallener Stift aus dem Kästchen, profiliert. Und noch etwas hing an dem seltsamen Konstrukt, eine kleine durchsichtige Platte, etwa so lang und so breit wie ein Fingerglied. Und darauf stand, in fremdartigen Schriftzeichen, die mit der Gemeinsprache nichts zu tun hatten folgende Worte: 'Tussi on Tour'
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