Nordwestlich von Nowigrad | das "Sokolov" Anwesen

Der Landstrich im Pontar Delta und südlich von Nowigrad wird 'Grashügel' genannt, diese grenzen an Graufeld, bereits ein Teil von Velen.
Südöstlich des Pontar liegen die Sturmfelder.
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Vyacheslav Sokolov
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Slava hatte nicht vor, darauf zu verzichten, Schura jetzt aufzuziehen, allerdings fielen ihm gerade keine dummen Witze ein, aber das würde noch kommen.
"Richtig..." bestätigte er indes Valjans Bemerkung. "Wäre ich wirklich der, den ich spiele, dann hätte ich euch beide wohl schon hängen lassen."
Und Valeska schien langsam Gefallen an dem Thema zu finden.
"Nicht unbedingt? Aber ein wenig dann schon, hm?"
Er zwinkert, während sie so unbefangen redeten sah er sich weiter um, ging von einem Zimmer ins andere.
"Ich will in keinem der Adeligen Schlafzimmer die Kerze halten. Aber ich gehe stark davon aus, dass man sich dort nicht so auslebt wie man es gerne hätte."
Schura folgte ihm und so weitläufig was das Haus nicht, dass man sich nicht mehr hören würde.
Es gab noch ein oberes Stockwerk, aber das war's dann auch schon.
"Ich kann nichts dafür..." dass die Blaublütigen dieser Welt Bastarde zeugten und sich nicht kümmerten. Trotzdem bekam er es immer wieder zu hören. "...wenn ich eine Möglichkeit fände das zu unterbinden würde ich es tun, aber zu so einer tiefgreifenden Veränderung bin ich nicht in der Lage... und ich versichere euch, von mir laufen keine Bastarde herum."
Jetzt lachte Schura, wollte irgendwas sagen, schluckte es aber runter.
"Da ist ne Kiste..."
wechselte er schließlich das Thema. Er war bei der Treppe und dort im Halbdunkel stand eine massive Truhe.
Und ehe jemand was sagen konnte hatte er sie auch schon geöffnet.
Allerdings geschah nichts.
Weder sprang ihm etwas ins Gesciht, noch wuchsen der Kiste Beine und Zähne.
"Nur ein paar Zettel..." kommentierte er seinen Fund und hatte schon das Interesse verloren.
"Willst du Jarel eigentlich wirklich heiraten?" wollte er nun wissen, zurück bei dem Themenbereich von vorhin, nachdem sich die Kiste als Nullnummer entpuppt hatte. Er hatte nicht mitbekommen, dass Valeska nun nach etwas suchte.
"Wollt ihr euer Arrangement denn offiziell machen?" antwortete Slava mit einer Gegenfrage und brachte Schura so erst einmal zum Schweigen.
Er beobachtete nun Valeska. Den ganzen Voodoo verstand er nicht, aber vielleicht half es ja...
"Siehst du irgendwas?"
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Valjan Novka
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„Nein, gar nichts. Nur ihr zwei.“ Beinahe etwas enttäuscht stopfte Valeska die Kette wieder unter das Hemd. Irgendwie hatte sie sich inzwischen daran gewöhnt, sodass nicht jeder Griff danach in Würgen endete. Sie hatte sich mit dem Schmuckstück abgefunden, wenn Nahuela es zurück wollte würde sie es sich schon holen. Eine Kleinigkeit, die sie gegenüber Slava noch gar nicht erwähnt hatte. Ihr Blick ging auf den großen Russen, der fragte, ob man das Arrangement denn offiziell machen wolle.
Statt zu Schweigen kam aus ihrer Kehle ein hohles Lachen. Offiziell machen. Ganz sicher nicht. „Klar. Nur vor wem? Dir?“ Slava hatte so viel erlebt, vielleicht war der auch Kapitän zu See oder so und konnte Leute trauen. „Valeska Lebedew? Oder Alexandra Novka? Vor allem Dir blind vertrauend und treu ergeben, damit uns nicht hängen lässt?“ Sie grinste frech, dachte ein paar Momente darüber nach. Warum eigentlich Schura hängen, sollte man Personen mit seinen Neigungen nicht eher verbrennen? „Vielleicht… wenn er mich mal seinen Eltern vorstellt.“ Ob die davon begeistert wären?

Auch ohne Geister sah sie sich weiter um und schlenderte mit den Herren durchs Anwesen. Vielleicht kam man auch in ein Schlafzimmer, dann würde sie einem Adeligen dort die Kerze halten. „Ein klein wenig schon. Nicht wegen der Spannerei. Mehr Schwänze kann ich mir in der Wichsecke ansehen. Aber es ist bestimmt nicht schlecht, wenn man weiß wer mit wem wann wie verkehrt, oder? Unser Greifenhexer soll in diesen Betten herumgekommen sein, dass der sich nicht ausgelebt hat bezweifele ich.“ Beiläufig ging ein Finger über ein Möbelstück, um sehen wie dick die Staubschicht ist.

„Bastarde zeugen auch andere wie die Seefahrer oder irgendwelche Durchreisende, Barden oder Söldner… der Adel sitzt nur oft weiterhin in der Gegend und könnte jeder Zeit ein paar Münzen erübrigen.“ Das machte es in ihren Augen noch bitterer. Was würden sie schon verlieren, wenn sie irgendwas tun? Ein paar Kleinigkeiten halfen schon. Aber nein, man kannte sich nicht mehr. „Wie heißt eigentlich Deines? Also Dein legitimes Kind?“ Wirklich zu vermissen scheint er es nicht und hatte es bis jetzt nur einmal erwähnt. „Und Bastarde kommen bei euch wegen der besseren und verbreiteteren Verhütungsmöglichkeiten nicht so oft vor?“ Dass Slava nur mit Jungs kann sie sich irgendwie nicht vorstellen und sei es nur um irgendeine Rolle zu spielen.

Schura leuchtete sie in die Kiste: „Und steht was auf den Zetteln? Komm wir haben Buchstaben geübt.“
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Vyacheslav Sokolov
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"Ist das gut oder schlecht?" nur sie zwei... Also eine Schlange und... was war Schura noch mal, ein Hirsch, oder?
"Wie sieht das aus... stehen dann statt uns beiden die Tiere da? In Originalgröße? Ich meine, Schlangen sind ja deutlich kleiner als Hirsche..." er musterte Schura nun als könne er ebenfalls den Hirschen sehen. Vielleicht stellte er sich den Kollegen auch einfach nur mit einem Geweih vor. ...und versuchte dabei nicht an Blowjobs zu denken.
"Er hat zuerst angefangen... Nein, vermutlich gibt es keine offizielle Seite. Nicht wenn nicht ein wunder passiert... und ehrlich gesagt klingt Valeska Lebedew besser als Alexander Novka. Wobei..." Er grinste wieder.
"Das mit dem blind vertrauend und treu ergeben finde ich den besten Teil. Du darfst nun auch gerne die Braut küssen."
Wer auch immer sich nun als Braut verstand.

"Meine Eltern sind zu weit weg, aber sie würden freuen sich." Klar, sie hatten Schura damals weggeschickt, in der Hoffnung, in einem anderen Land und mit genug Beschäftigung würde sich die Flausen im Kopf legen. Käme er nun mit einem Mädchen zurück wäre ihre Rechnung ja aufgegangen.

Nochmal verzog Slava diesmal aber nur einen Mundwinkel zu einem schiefen Grinsen. Es ging fast ein wenig zu viel um Schwänze. Eine Wichsecke in der Wache also... Sehen wollte er diese definitiv nicht. Wollte sie ihn nun provozieren?
"Dann frag ihn gerne, was er dort gesehen hat."

Der Adel und die Bastarde...
"Manche tun es auch, aber sicher nicht alle. Vermutlich die wenigsten... Ich weiß, das ist nicht gut, aber was kann ich tun? Die Krone unterstützt bereits Waisenhäuser und das Krankenhaus. Wenn du noch besser Ideen hast sag es mir."
Er spürte durchaus die Wut der jungen Frau dahinter, aber er fühlte sich tatsächlich machtlos. Er war durchaus bereit zu helfen und etwas zu ändern aber er wanderte ohnehin auf schmalem Grat und wenn er seine Befugnisse überstrapazierte... mußte er nicht lange seine Phantasie bemühen.

"Und mein Sohn heißt Artjom." Ein klein wenig Bitterkeit war da durchaus da. Vermisste er ihn? Schwer zu sagen, er hatte nie viel Bezug aufgebaut, aus gutem Grund.
"Ehrlich gesagt, war ich lange nicht sicher, ob er wirklich von mir ist... meine Frau hat mir damals schon Hörner aufgesetzt..." der Hirsch war einfach zu präsent und so sehr unterschied Slava nicht zwischen Gehörn und Geweih.
Und weil nun Schura nun große Augen machte. - er hatte es wohl nicht gewusst: "Mit wem? Kenn ich den...?"
"Denke schon... Ist ja jetzt egal... Oleg." Sein bester Freund. Damals.
"Oh... also... oh...! Fuck..."
"Genau."
"Aber er ist von dir?"
"Ja... bei uns gibt es Tests..." Slava wandte sich nun wieder an Valeska und erklärte: "Bei uns gibt es Tests, welche die Vaterschaft ganz eindeutig belegen, und ja, er ist von mir. Aber eigentlich hat er immer schon mehr Bezug zu Oleg gehabt. Im nachhinein besser..."
Dass Oleg in vielen Varianten ihrer Zukunft schon bald an einem Schlaganfall sterben würde mußte er nicht erwähnen. Er war früher verschwunden... oder? Irgendwie begannen die Erinnerungen sich schon wieder zu vermischen.
"Und es kommt vielleicht nicht mehr so oft vor weil eben Verhütung sehr leicht geworden ist und praktisch für jeden verfügbar, aber immer noch oft genug."

Dann stand eine Leselektion für Schura an.
Der hatte die Zettel wieder zurückgelegt und holte sie nun noch einmal hervor.
Slava blickte ihn erwartungsvoll an.
Der drehte den Zettel erst einmal herum, es sah eher aus wie eine Liste.
"S... Ays... Sonder Ausgaben... Holz... Pal... Plane - 22 Kronen; Bauholz - 75 Kronen; Weg... Ka... Wagen - 375 Kronen... Hexer - 500 Kronen... Wa... weitere Aufwendungen - 800 Kronen... Reicht, oder, ist nur eine Liste mit Ausgaben."
Während er gelesen hatte, hatte Schura vermutlich nicht genau verstanden was er vorgelesen hatte, denn er war mit entziffern beschäftigt gewesen. Slava hatte es allerdings erfasst und er ging davon aus, Valeska auch. Er blickte sie an und runzelte die Stirn.
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Valjan Novka
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Valeska zuckte entschlossen mit den Schultern. Sie hatte keine Ahnung ob das gut oder schlecht war. „Es scheint nichts in der unsichtbaren Welt zu sein, was man hier nicht sehen könnte.“ Oder so. „Aber so genau weiß ich es auch nicht. Es sieht so aus wie… wie… wie wenn man im Bildbearbeitungsprogramm am Transparenzregler einer Ebene herumspielt? Zuerst musste ich die Augen schließen, um diese Geister zu sehen, dann sah ich natürlich nichts anderes mehr. Aber es klappt auch, wenn ich kurz darauf konzentriere sie wahrzunehmen, dann sehe beide Welten. Sie sind… ähnlich groß wie in echt? Sie stehen mal daneben oder in Dir: die Schlange sitzt auf Deiner Schulter, um sich genauso aufmerksam umzusehen, vorzugsweise dorthin wo Du gerade nicht selbst hinsiehst. Während der Hirsch unruhig tänzelt, ein bisschen hinter Schura. Fennek ist in die Kiste gehüpft…“ Das könnte man jetzt wieder zweideutig nehmen, aber vielleicht entspricht das ihrem Innenleben besser als sie es zu geben möchte.

War Novka provokant? Klar, ein bisschen. Das blind vertrauen und treu ergeben klang vielleicht ganz nett, aber Slava wäre das auf Dauer doch viel zu langweilig. Sie nahm Schuras Hand küsste seine Finger, ob er sich jetzt als Braut fühlte oder nicht. Den Hexer könnte sie zu seinem adeligen Bettgeschichten fragen, denen war eh langweilig und die zeugten zumindest keine Bastarde.

Aber mit mehr Männer zeugungsunfähig zu machen, würde sie auf wenig Gegenliebe stoßen. Deshalb von der anderen Seite: „Aufklärung und Bildung. Niemand erzählt den Mädchen hier wie es geht.“ Ein Vorschlag was der großzügige Freiherr von Sokolov tun könnte: „Nahuela und ich sind hart aneinander geraten, weil sie meiner Mutter und all den anderen Nordlingen vorgeworfen hat, dass diese mir nicht erklärt hat, worauf man achten muss. Aber meine Mutter weiß es auch nicht besser. Sie war fünfmal schwanger, davon eine Fehlgeburt. Sie hatte niemand, der ihr gesagt hat, dass die Körpertemperatur sich ändert oder es sich anders anfühlt und ganz sicher nicht man wie anderweitig...“ Ein Seitenblick zu Schura, in dem Punkt fiel ihm durchaus etwas ein. „Uhm, selbst Miss Rosé konnte es mir nicht genauer erklären, als 'schubse ihn kurz vorher weg'. Es brauchte eine Serrikanierin.“

Vielleicht hatten die auch Vaterschaftstests. Valeska holte Luft, wollte wohl etwas dazu nachfragen, aber beließ es dann. Sie könnte später bei Schura nachhaken, ob er auch Frau und Sohn kannte. Aus welchen Gründen Slava wohl geheiratet hatte? Nur weil es sich so gehörte? Oder um zu vertuschen, dass er ihm auch Männerärsche gefallen? So verletzt, dass seine Frau mit diesen Oleg etwas hatte, schien er nicht. Jemand wie Slava konnte ihr diese Fragen bestimmt an der Nasenspitze ansehen, aber Schura las vor.

„Hexer, hm?“ 500 Kronen für einen Hexerauftrag erschien ihr recht viel, oder? So ein Ertrunkener gibt ja nur Zehn hatte sie irgendwo man aufgeschnappt: „Und ein Karren, Holz, eine Plane. Sie sind wohl sehr bewusst abgereist? Weitere Aufwartungen in einer solchen Höhle klingen nach Schmiergeldern oder so.“ Valeska nahm ihm den Zettel kurz ab und schnüffelte daran, um zu wissen wie alt es roch. „Wenn wir Glück haben, können wir den Hexer fragen.“ Hatte sie zu Lebzeiten Reuven schon mal in Nowigrad gesehen. Sie war auf jeden Fall in einem Alter, in dem sie nicht alleine so lange auf die Straßen sollte.
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Vyacheslav Sokolov
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Ein kurzes Heben der Augenbraue, als sie so selbstverständlich von Bildbearbeitungsprogrammen sprach. Schura erklärte ihr wohl einiges... und zeigte es auch.
Was das wohl an Auswirkungen haben würde... Er selbst übte ja auch einen gewissen Einfluss aus. Eine G-Sch gegen Nilfgarder einzusetzen und Attentäter mit einer AK zu jagen blieb auch nicht ohne Folgen. Aber wenn nicht nur er Veränderungen herbeiführte sondern nun auch Schura und dann Valeska... das potenzierte sich.
Und nein, bei Potenz dachte er jetzt nicht an... etwas anderes.
Vielleicht war Valeska nicht provokanter als andere und als normal, aber Slava war schon zu lange abstinent.

Dass er eine Schlange auf der Schulter hatte, besser eine Kobra, das lenkte wieder ein wenig ab, wobei... Schlange... Nein, konzentrieren, Herr Oberst.
Schuras Hirsch konnte er sich immer besser vorstellen, groß, in dem engen Raum eingesperrt und deshalb vielleicht etwas tapsig und unsicher. Aber aufrecht, treu... naiv... das war jetzt keine Eigenschaft, die man einem Hirschen zuschrieb, Schura manchmal schon. Dafür, dass er als Söldner in der Zone war konnte er manchmal erstaunlich unbedarft sein. Und er tat auch nicht nur so.
Ja, der Hirsch passte.
Und der Fuchs war in die Kiste gehüpft.
Kiste... Genug der Anspielungen, sonst würde er sich eine Hure nehmen müssen, sobald sie zurück waren. Oder die Dienste seines Agenten ausprobieren.
Besser wieder über etwas anderes nachdenken.
"Den Mädchen stehen ja oft nicht einmal Schulen zur Verfügung... aber ich sehe was ich tun kann. Vorerst muss das Krankenhaus eine Anlaufstelle sein. Ich vertraue darauf, dass Doktor Kostjunari hier sehr rührig ist... aber wie könnte man die Mädchen denn erreichen?"
Werbeplakate waren ja noch nicht erfunden... Wobei, Schilder an Stellen, die sie häufiger besuchten... Nur, konnten sie überhaupt lesen?

Er meinte es durchaus ernst, aber das war Neuland für ihn, Aufklärung der Mädchen... Und vor allem, wer? Gut, da würde sich geeignetes Personal finden lassen.
Dass der Koitus interruptus nicht die beste Wahl war um einer Schwangerschaft vorzubeugen... Es gab sicher auch noch chemische Maßnahmen. Ihm fiel die Alchemistin ein, mit der Jarel befreundet war, vielleicht sollte er sie auch mal fragen, sie war immerhin über 40 und offenkundig hatte sie keine 20 Kinder am Rockzipfel hängen und er nahm auch nicht an, dass sie enthaltsam gewesen war.
Dass es noch keine Latexkondome gab war klar, aber vielleicht gab es doch das eine oder andere Hilfsmittel.
Er kam heute von dem Thema nicht los und begann unruhig umher zu wandern.
Warum er damals geheiratet hatte, die Frage hatte er sich auch oft genug gestellt und die Antworten gefielen ihm nicht alle. Aber er hatte schon so oft und viel über seine persönliche Familiengeschichte nachgegrübelt, dass er sehr neutral darüber sprechen konnte. Und er war es gewöhnt, immer ein Pokerface zu tragen und wenige Emotionen durchzulassen weswegen er schnell gleichgültig wirkte auch wenn er das nicht war. Da stritten einige Emotionen, vor allem bedauerte er es, nie eine tiefere Bindung zu seinem Sohn aufgebaut zu haben. Das wiederum hatte er vermieden, vorgeschobener Weise, weil er sich cnith sicher sien konnte, dass er von ihm war - aber seien wir ehrlich, er hatte es immer gewußt. Der Junge war ähnlich rotblond wie er selbst und auch die Gesichtszüge waren die seinen... Wenn er ehrlich war wollte er einfach selbst nicht verletzt werden. Sein Beruf hielt ihn oft von der Familie fern und im war sehr wohl klar, was das bedeutet. Keine Bindung einzugehen schütze ihn... und schütze auch den Jungen falls der Vater vorzeitig verschied.
Da waren viele Motive und keines ließ er soweit zu, dass ihm andere in die Karten sehen konnten.

"500 Kronen sind ein kleines Vermögen... Wir sollten wirklich die Hexer fragen. Und es wäre interessant zu wissen an wen die Aufwendung ging. Aber du hast recht, es sieht alles so aus als wären sie sehr geordnet aufgebrochen. Allerdings nicht nach Nowigrad. Oder sie haben eine andere Identität angenommen..."
er dachte zum Teil laut.
"Ich sehe mir das obere Stockwerk noch an, dann sollten wir zurückreiten."
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Valjan Novka
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Auf die hochgezogene Augenbraue kam von Valeska das unschuldigste Engelsgrinsen, das sie je jemand gegeben hatte. Es war sicher spannend zu zusehen wie groß ihre Augen werden konnten. Es fehlten wirklich nur noch die hängenden Fennekohren, um den Eindruck perfekt zu machen.
Sie hat doch nur ein bisschen mit dem PDA gespielt. Schura hatte ja zwei und… es war einfach zu praktisch. Vielleicht war es naiv von ihm gewesen ihr eines zu überlassen, aber sie war davon begeistert und viel zeigen musste Schura gar nicht. Jede Funktion, die sie fand, eröffneten ihr wieder weitere Möglichkeiten. Sie hatte ein Foto von Schura gefunden, das konnte man vergrößern und ausschneiden – sogar in Herzchenform, aber das war ihr dann doch zu albern. Wenn dieses Stromproblem nicht wäre, hätte sie noch mehr Zeit damit verbracht und wie sie mehr E-lek-tri-zi-tät herbekommen sollte wusste sie nicht. Windmühlen, Wasserräder ja, aber dann? Irgendwas mit Drähten und Spulen, die man wahrscheinlich mit hiesigen Mitteln nicht herstellen könne und dann noch irgendeine bestimmte Spannung, was sie nicht verstanden hatte. Vielleicht hatte Schura auch nicht richtig erklärt oder wusste es selbst nicht im Detail. Es schränkte ihren digitalen Medienkonsum auf jeden Fall ein, sodass sie dieses PDA sehr bewusst einsetzte. Wie beim Kuscheln leise Musik hören. Das würde Valeska jetzt lieber nicht erwähnen Slava guckte eh schon so. Schura würde ihm bestimmt, aber… man sollte das Thema endlich mal ruhen lassen. Wie…

„Doktor Kostjunari macht eine tolle Arbeit und man kann ihn so viel Medizinisches fragen. Ist immer wieder erstaunlich was Leichenteile ihm alles erzählen können.“ Novka hoffte nur dabei nicht über irgendwelche Grenzen zu kommen, denn bezahlen konnte sie ihn nie. Aber es war da ein bisschen wie bei Slava, wenn man schlaue Fragen stellte, bekam man noch schlauere Antworten.
„Die Mädchen erreicht Ihr über ihre Mütter und die über die Waschweiber, die treffen sie regelmäßig immer am gleichen Ort und beim Waschen hat man viel Zeit zum Reden. Das ist ‚mein‘ Spionagenetzwerk, Ser.“ Ein angedeuteter Salut. „Wenn ich die aktuellen Gerüchte und anderen Tratsch der Stadt wissen will, dann gehe ich entweder in der Wache in die Mensa – aber ich hatte in letzter Zeit Mittags nicht mehr so viel Hunger – oder ich frag Olga, eine Freundin aus Kindertagen. Informationen verteilen kann man über ihre Waschfrauenverbindungen bestimmt auch.“ Das hat sie allerdings noch nicht so oft gemacht. Nur hatte sie sich noch nicht getraut Olga von ihren Verhütungserkenntnissen zu erzählen, das könnte zu ganz bestimmten Nachfragen führen und Valeska war sich nicht sicher, ob sie schon soweit war das mit Olga zu teilen. Außerdem war Olga gerade schwanger, womit sich die Frage vorerst erledigte.

„Soll ich die Hexer befragen?“ 500 Kronen, Anwesen Orlyk, Familie Sochovij, um 1265 rum, eher vorher. „Wobei ich glaube, dass nur der Kater in Frage kommt.“ War der Andere zu der Zeit nicht im Knast? „Vielleicht haben sie aus dem Holz einen Sarg gebaut, den auf den Wagen geladen und mit der Plane abgedeckt? Hexer und ‚Aufwendungen‘ hatten etwas mit dem Sarginhalt zu tun.“ So als wilde Spekulation, die ihr dazu ein fiel. Manchmal hat sie wahrscheinlich zu viele Assoziationen. „Eine Identität für 800 muss krass sein…“ sagte die Person, die einfach die Identität ihres kleinen Bruders angenommen hatte mehr oder weniger. Aber in ihren Kreise fragte niemand so genau nach. „Nowigrad war nicht weit genug. Aber ich hab keine Gerüchte über Ungnade oder so gehört. Über mehrere Ecken mit dem redanischen Königshaus verwandt, aber pfft der Adel heiratet so viel untereinander, nach ein paar Generationen sind sie das doch alle…“

Zum Plan dann zurück zu reiten nickte sie, dabei lag ihr noch eine Kleinigkeit auf der Zunge. Ein letztes Puzzleteil, aber nicht vor Schura. „Ich zeig Euch das Fenster, durch das ich rein bin“, vielleicht konnte sie den Oberspion oben irgendwo unter vier Augen abpassen.
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Vyacheslav Sokolov
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Sie verstand es durchaus, einen alten Haudegen wie Slava um den Finger zu wickeln.
Vermutlich würde sie mit dem grinsen alles bekommen... fast alles.
Die Waschweiber also...
"Ich werde sehen was ich tun kann. Ich müsste eine Frau finden, die das Wissen gut weitergeben kann, ihr können wir alles erklären was wir wissen und sie kann es den Mädchen erklären und über diese Olga verbreiten wir die Nachricht... ich hoffe nur das geht nicht nach hinten los. Ich kann mir vorstellen, dass die meisten Mütter kein großes Interesse daran haben, dass die Töchter derart aufgeklärt werden. Das bedeutet auch, dass sie mehr verkehr haben... zumindest in den Augen der Eltern..."
Das eigene Spionagenetzwerk kommentierte er zunächst nicht weiter, aber gespeichert blieb diese Information in jedem fall.
"Ja, befrag die Hexer. Reuven kommt ja auch der Stadt, entweder er war es oder vielleicht weiß er wer es gewesen sein könnte. Interessant auf jeden Fall."
Wieviel Identität man für 800 Kronen bekam war die Frage. einen neuen Adelsbrief vermutlich um in einer anderen Stadt den gleichen Lebensstandart führen zu können?
Vielleicht konnte man die Register abgleichen, wo in Oxenfurt zum Beispiel plötzlich eine ganze Familie aufgetaucht war. Auch hierfür hatte er schon jemanden.
Slava nickte zu der Frage.
"Schura, schau doch mal ob du nicht do einen Schlüssel hier unten findest. Oder noch irgendwelche Dokumente."
Der nickte und machte sich auf die Suche und Slava kam mit Valeska nach oben. Kurz sah er sich noch um, aber dann wartete er, denn ihm war durchaus klar geworden, dass sie ihn ohne Schura sprechen wollte.
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Valjan Novka
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„Nicht diese Olga… meine Olga, seit ich denken kann pass ich auf sie auf.“ Ein warnender Blick. Valeska war ihre Freundin wichtig, sie würde sie nicht für einen riskanten Unfug einsetzen oder irgendwo zurück lassen. Jetzt wo Olgas Familie sich langsam ein zweites Standbein mit dem Pizzalieferdienst aufbaute. Natürlich lieferte sie keine Pizza, aber ein paar der Fische, die ihr Mann fing, bereitete sie zu und verkaufte sie auf Bestellung an der Haustür.

Sie folgte Slava nach oben, der hatte den Braten natürlich gerochen und Schura weggeschickt. Genau das hatte sie von ihm erwartet und sie zeigte ihm auch das Fenster durch das sie hineingekommen war. Mit ein bisschen rütteln konnte man es von Innen wieder gut verschließen.

„Ja, ich mache mir immer noch zu viele Gedanken.“ Sie schloss sich der Erkundung an und blieb schließlich bei einem Fenster auf den hübschen Garten stehen, um diesen von oben zu betrachten: „Wie zu Eurem Elfenmagier und ob Ihr bei dem sicher seid, dass der brauchbar ist. Was nutzt der für Ringe? Und warum steckt der jemand in Kristalle? Wo soll das hinführen? Wohin ist Viktor verschwunden und wie viele Portale oder Reisende kennt Ihr noch? Kommt Ihr nächsten Mittwoch wieder zum Abendessen? Oder warum faszinieren Euch Nahuelas Geschichten über die Geisterwelt so? Nehmt Ihr das ernst, der kleine Bruder des großen Drachen zu sein? Seine Gehilfen zu bekommen? Hat sie sich das nicht einfach nur ausgedacht? Dass Ihr mit der dicken Spinne in Verbindung steht, ist nicht schwer zu erraten. Mich kannte sie, Jarel auch und mit Cha’Rab Alba trifft sie sich irgendwie häufiger in Träumen, der Geisterwelt oder wo auch immer. Und…“ Sie trat an den größeren Mann heran, um wirklich leise reden zu können. Sie überlegte, ob sie in eine andere Sprache wechseln sollte, blieb aber doch bei Gemein, weil sie diese am besten konnte: „Warum, Ser, habt Ihr Plenius Lichtel Hemmelfart beseitigt?“

Mal wieder eine Vermutung, nicht ganz ins Blaue. Sie hatte nicht nur eins und eins zusammen gezählt, sondern auch mit acht multipliziert, die Wurzel gezogen und durch zwei geteilt. Eine Unsicherheit bliebt, aber in ihren Augen lag die Hoffnung, dass sie alleine aus seiner Reaktion lesen könnte, ob sie recht hatte. Zugegeben ein weit verstreutes Puzzle, deshalb guckte sie stolz wie eine Hauskatze, die ein Kaninchen oder Größeres erlegt hatte, und genauso niedlich, weil man derartige Gedanken vielleicht gar nicht äußern sollte. Aber sie doch irgendwie gerne jemand davon erzählen...
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