Hafen und Hafenbecken | vor der Pontarmündung

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

Auch Reuven ließ sich Zeit mit dem Anziehen erst in aller Ruhe die Stiefel, dann Hemd und Panzer und darüber wurden wieder die Schwerter geschnallt. Währenddessen beantworteten er und Crehwill die Frage nach dem Eisendrachen. Er beschrieb was er gesehen hatte, dass Pandora ja einen Schlauch repariert hatte, dass es sonst stabil gewirkt hatte, ein paar kleiner Eisenteile lägen daneben aber insgesamt war es in einem Stück.
Er konnte sich allerdings beim besten willen nicht vorstellen, wie man etwas aus so viel Eisen je wieder vom Grund des Hafenbeckens sollte heben können.
Das solle er seine Sorgen sein lassen war die Antwort und er zuckte mit den Schultern, war ja auch nicht sein Auftrag. Der war hier zu Ende. Die Hexer hatten ihre Schuldigkeit getan, die Hexer konnten gehen. Mehr oder weniger.

Dann kam noch die Zusicherung, auf die auch Crehwill wohl sehnlichst gewartet hatte - zwei Wächter würden die beiden zu einem Badehaus ihrer Wahl begleiten und sie erst dann wieder in ihre Zellen zurück bringen. Und natürlich würde sich die Entlohnung nach absitzen der Haft bei den Asservaten finden.
Und ihm war es ganz recht, dass er weniger Beachtung fand. Der komisch Nekker, der pausenlos quasselte, wenn er nicht gerade zwecklose Fluchtversuche unternahm, kümmerte ihn sonst wenig. Er war froh, dass er nicht mitdenken musste, so wurde das Gespräch schnell zu hintergrundrauschen.

Voll angekleidet machten schließlich Crehwill und Reuven und die zwei anderen Wächter vom Boot sich auf dem Weg in ein Badehaus - am besten eines, in dem er noch nicht unangenehm aufgefallen war...
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Pandora
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Lebenslauf:

Nilfgarder. Tonlos wiederholte sie das Wort. Nilfgard. Der Feind also. Eigentlich war der Name egal, Hauptsache die Definition war klar und man erkannte sie an irgendwas. In der Regel daran, dass sie einen zuerst umbringen wollten. Alle weiteren Informationen nahm sie scheinbar ohne weitere Regung auf, verstand, nickte am Ende nur sehr knapp. Das mit den Röcken würde noch ein Diskussionspunkt, aber keiner, den sie jetzt sofort ins Feld führen würde. Man konnte ihre Meinung dazu vielleicht bei genauem Hinsehen an dem kleinen Knubbel auf der Wange ablesen, der sich bildete, wenn sie die Kiefer verspannte. Aber da musste man schon genau wissen, worauf es bei Jordan zu achten galt. Rekruten lernten das meistens erst, wenn sie Schnauze voran im Dreck lagen oder ein Cockpit schrubben mussten, nachdem sie es voll gekotzt hatten. Sie lernten es alle. Auch die Kameraden und selbst Vorgesetzte. Sie war gut, in dem was sie tat und das hatte ihr immer ein paar mehr Freiheitsgrade verschafft. Noch konnte sie sich nicht damit anfreunden, dass es hier hieß, von vorne anzufangen. Jordan war Gewohnheitstier, wie wohl alle Menschen und sie würde damit einen Flachköpper machen, irgendwann. Nur hatte sie noch keine Ahnung und lief daher in der eingetretenen Spur.
Das heimtückische Bösewicht-Grinsen jedenfalls konnte die Amerikanerin sich gut vorstellen, denn erstens war der Kerl Russe und die grinsten per Definition in ihrem Kopf immer irgendwann mal heimtückisch. Und zweitens hatte sie ein ganz ähnliches Bild vor Augen, wenn sie die Ge-Scha so auf dem Wagen liegen sah. Es brauchte tatsächlich nicht viel Fantasie, um aus dem fliegenden Tod gedanklich einen rollenden zu machen. Cool wäre noch ein Pferd mit Hörschaden, um das Ganze zu ziehen, aber in der Realität würden es wohl Fußsoldaten tun müssen. Ein größeres Problem würde es sein, das ganze so umzubauen, dass es ohne elektrischen Strom funktionierte. Das würde sie irgendwie improvisieren müssen, auch wenn sie noch nicht den blassesten Dunst einer schwachen Ahnung hatte, wie. Immerhin Gasdrucklader und nicht dieser neumodische Kram mit Elektromotor, das machte es leichter. "Vielleicht kurbeln...", murmelte sie ihre Gedanken vor sich hin. Soldaten-Workout.
Gespräche unterbrachen ihre Gedanken. Die Hexer wurden munter.
Jordan stand bequem mit den Händen am Steiß neben Sokolov und hörte sich dessen Übersetzung von all dem an, was jeder so zum Besten zu geben hatte. Am meisten interessierte sie natürlich der Bericht der Hexer. Klar war sie unten gewesen, hatte den Hydraulikschlauch verschlossen und ein bisschen rum gefingert, aber wirklich etwas sehen konnte sie leider eben doch nicht und entsprechend hing sie an den Lippen beider Männer. Sie wollte nicht nur den Inhalt dessen erfassen, was diese sagten, sondern auch die Bedeutung der Worte und die Intonation. Sie schnappte Vokabeln auf und glich sie mit denen ab, die sie schon kannte und dem, was der Oberst übersetzte. Leicht war diese Sprache nicht, aber der Ton wurde ihr zunehmend vertraut und es gab hier und da tatsächlich Parallelen zum Russischen. Da Jordan keine Angst vor Fremdsprachen hatte und einfach ausprobierte, was funktionierte, unterstrichen von Fummelfunk und Zeichnungen, würde sie das schon bald auf der Kette haben. Davon war sie überzeugt und ihr Ego auch. Da mangelte es ihr nicht an Selbstbewusstsein.
Dann schaute sie sich den Kobold an, der ein weiteres Mal abhauen wollte und scheiterte. Respekt, die Typen waren schnell und ließen nichts anbrennen. Der Kleine wollte sie also begleiten und die Knarre auseinander nehmen? Nur über ihre tote Leiche. "Ich brauch eigentlich keine Touristen, wenn ich arbeite.", stellte sie lakonisch fest. 'Touristen' nannten sie auf der Base immer zivile Begleiter, Gutachter und sonstiges Gekreuch ohne Uniform. Machten meistens direkt Ärger oder schrieben Stellungnahmen und dergleichen, die dann später Ärger machten. Wobei der Kleine nicht nach Dok, Presse oder Politikberater aussah. Jordan nahm die Hände nach vorn und verschränkte die Arme unter der Brust. "Aber meinetwegen soll es mitkommen, aber einer von den beiden passt drauf auf.", ein Deut mit dem Kinn hin zu den beiden Superhelden. Ihre neu eingekauften Männer würde sie nicht als Kindermädchen für einen Kobold verheizen. Sie wirkte skeptisch. "Und wässert es regelmäßig."
Xoschnaw. Das Wort hatte sie auch aufgeschnappt. War das ein Name? Klang wie Heuschnupfen.
Das was der Oberst dem Kobold alles sagte, erschloss sich ihr sogar teilweise ohne seine Übersetzung. War auch leicht zu erfassen, wenn man mal eins und eins zusammen zählte. Der Kerl war Nummer fünf oder so, dem klaute niemand das Schüppchen und machte auch keiner die Burg kaputt, der nicht mindestens Nummer vier war. So einfach. Darum fiel es Jordan auch so leicht, sich Sokolov unterzuordnen und erstmal mitzulaufen. Weil es immer gut war, im Schatten der Macht zu hocken, denn da wurde man nicht so schnell verbrannt. Oder schneller, als einem lieb war. Das musste sie in diesem speziellen Fall noch eruieren. Alte Feindbilder saßen manchmal tiefer als die Vernunft reichen konnte. Aber letzten Endes war ein anderer Mensch immer noch die beste Option, wenn man nackt unter Wölfen saß, auch wenn dieser Mensch ein Russe war.

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Zuletzt geändert von Pandora am Freitag 26. April 2024, 13:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Der Greifenhexer kam mit guten Vorschlägen um die Ecke. Slava nickte dazu.
"Also gut, dann begleitet ihr Pandora und passt auf den Dämonenschreck auf. Für das Bad ist noch rechtzeitig Zeit." Damit waren nun Mika und Vadim auch gleichzeitig Crehwills Bewacher.

So kompliziert und langwierig sich die ganze Aktion auf dem Wasser gestaltet hatte, so schnell löste sie sich nun an Land wieder auf.
Die beiden auserkorenen Wächter begleiteten Pandora, Xoschnaw und den Greifenhexer zu einem Lagerhaus etwas weiter den Hafen runter während Slava den Weg zum Kerker einschlug. Er hatte dort noch eine weitere Verabredung, die sich als nicht weniger folgenreich herausstellen würde.
Zuvor hatte er Pandora noch eine Zigarette mitgegeben, jemanden zum anzünden hatte sie ja dabei. Er selbst rauchte auf dem Weg auch noch eine.

<schließt dann hier an>
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Crehwill von Seren
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Registriert: Montag 21. November 2022, 13:07
Lebenslauf: Crehwill

„Ach nööö“ Fuck. Crehwill seufzte gequält. Kein Badehaus. Zumindest hatte er noch ein wenig Neugier, was in dem Lagerhaus passieren würde, sodass er sich einen Sack geben ließ und über den Wasserkobold stülpte. Ob „Halt still, sonst werf’ ich Dich zurück ins Meer“ die beste Drohung war, sei mal dahin gestellt. Aber irgendwie funktionierte es. Der Hexer warf sich den Sack über die Schulter, schob ihn so zu recht, sodass es beide bequem hatten und folgte Wächtern samt Kapitänin.

<zum BadeLagerhaus>
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