Taverne | Neu-Narakort im Händlerbezirk

Wyzima war die Hauptstadt von Temerien und einst Herrschersitz von König Foltest. Von hohen Stadtmauern umgeben, liegt sie an den Ufern des Wyzimasees; die Ismena fließt durch Wyzima und mündet in diesen. Das Bier "Wyzimas Gold" wird hier gebraut.
Nach der Ermordung des König streiten nun Herzoge und Barone um de Herrschaft.
Zeitweise war Wyzima der Sitze var Emreis, denn Temerien ist von Nilfgard besetzt.
in Wyzima ist der Orden der Flammenrose strak, inoffiziell regiert hier der Orden.
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Liam von Alensbach
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Und Liam wartete geduldig. Er verstand sehr wohl, dass der Freiherr ihn nicht unbedingt in seinem Nachtgewand oder Morgenmantel empfangen wollte. Aber nun hatte der Ritter Gewissheit, dass der Mann den er mit Ion auf dem Pferd gesehen hatte und der schliesslich im Behandlungszimmer gewesen war, der Freiher von Sokolov war. Was wollte dieser Mann hier? Diese und andere Fragen schossen dem Ritter durch den Kopf, während er auf dem Gang wartete und als die Tür sich öffnete, da hatte er das Bild vervollständigt. Die Männer sahen sich an. Und wie Slava ihn musterte, tat es Liam ebneso. Offen, aber in höflicher Zurückhaltung bar jeglicher Agression oder Abscheu. Da war nichts, ausser Müdigkeit und Anspannung zugleich. Seine Worte waren leise, aber kühl. Eine Stimme, die jemandem gehörte, der funktionierte. "Eine Nachricht, lasst uns drinnen darüber sprechen." Keine höfliche Anrede. Nicht hier auf dem Gang und zwischen Tür und Angel.

Als Liam eintrat und Slava die Tür schloss, da hatte der Ritter bereits den Blick durch den Raum geworfen. Das war das Erste was man tat, wenn man einen fremden Raum betrat. Man achtete auf Fluchtwege, auf Gegenstände die Gefahr bedeuteten oder anderweitig interessant waren. Und man kehrte dem anderen nie den Rücken zu. Der Freiherr dürfte sehr wohl bemerken, dass von Alensbach ihn nicht aus den Augen liess. Und er gab Slava keine Möglichkeit das Wort zu erheben.

"Euer Hochwohlgeboren, Jarel Moore ist als Warg aus seiner Kammer ausgebrochen und hat sich durch den Tempel der Melitele gepflügt. Im Hof begegnete er Jakob von Nagall, der sich auf den Rücken des Wargen schwang. Gemeinsam flohen sie zum Garten, wo DeSpaire mittels Einsatz der Magie eine Mauer in die Luft sprengte und so Warg und Reiter zur Flucht verhalf. Es gab keine Verletzten innerhalb des Tempels, wie die Lage ausserhalb aussieht, weiss ich nicht. Der Orden der Flammenrose hat Magus DeSpaire aufgrund seiner Taten vorläufig festgenommen. Er hat um Eure Anwesenheit gebeten, im Gegenzug kooperierte er mit uns und ich gab ihm mein Wort Euch holen zu lassen. Die Stadtwache und weitere Ordensritter verfolgten den Wargen, über deren Verbleib kann ich nichts berichten." kam der Ritter direkt zum Punkt und Grund seines Besuches. Nüchtern und sachlich vorgetragen. Der Freiherr würde sowieso bald erfahren, was sich zugetragen hatte - da war sich Liam sicher. "Die Erzpriesterin hat ihr Hausrecht durchgesetzt, der Magier ist innerhalb der Mauern sicher. Verlässt er diese, wird er inhaftiert." Von Alensbach machte dem Freiherren nichts vor. Er war müde, niedergeschlagen und gereizt. Seine Hand schmerzte, der Verband sah auch nicht mehr sonderlich gut aus. Im Tempel würde er als erstes das Spittal aufsuchen müssen und dann zu Lothar. Nein. Umgekehrt.
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Vyacheslav Sokolov
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Liam trat ein und Slava schloss die Türe. Er hätte ihm gerne etwas angeboten, aber das Zimmer war nur mit dem notwendigsten ausgestattet.
Kurz dämmerte Slava, dass Adelige deshalb wohl in jeder größeren Stadt eine eigene Residenz unterhielten... Wieder etwas, das er zu lernen hatte.
Das Zimmer war sonst einigermaßen ordentlich, nur am Boden stand neben dem Bett die Kiste. Holz, an sich nicht auffällig für diese Zeit, allerdings die Machart war reichlich krude und unverziert, sogar ungehobelt. Die mit Schablone aufgesprühten Buchstaben ähnelten denen hier ein wenig, waren aber kaum lesbar. Für ihn schon.
Ihm sagten sie dass darin einst Granaten transportiert worden waren... oder noch immer wurden. Die Kiste war mitgenommen, die Schrauben mehrfach geöffnet und wieder zugedreht. Schlitz, kein Kreuz oder Torks, auch ein Hinweis auf das Alter. Er war noch nicht dazu gekommen, sie zu öffnen.
Die letzte Kiste hatte ihn gelehrt, hier vorsichtig zu sein, auch wenn er bei dieser hier eher glaubte es wäre sicher.
Die gefundene Plakette lag zusammen mit dem Stück das aus Liams Kleidung gefallen war auf dem Nachttisch und beide Teile passten erstaunlich gut zusammen.
Das konnte Liam auffallen, wenn er sich umsah, aber zunächst erzählte er.
Slava nutzte die Zeit um unauffällig einen bestimmten Ring abzustreifen und in der Hosentasche verschwinden zu lassen.

So erzählte der Ritter und Slava hörte ruhig zu und sein Verstand begann zu rasen.
In Bruchteilen von Sekunde wog er ab. Jarel hatte sich tatsächlich verwandelt und es war im Grunde der schlimmste möglich Fall eingetreten. Nicht kontrolliert im Zimmer... Er hatte sich verwandelt und war geflohen, Avarion hatte Magie angewendet, und auch wenn sie nicht tatsächlich verboten war, er stand vor einem Ordensritter... Recht in der Zeit war noch keine einheitliche Angelegenheit und der Orden hatte definitiv genug Macht um eigene Gesetze durchzusetzen. Und die offizielle Justiz einzuschalten hieße hier, sich an die Nilfgarder zu wenden. Verdammt.
Darum mußte er sich später kümmern aber um eine gute Basis zu haben mußte er nun überlegen, wie seine Position sein sollte.
Sein erster Gedanke war es, sich 'dumm' zu stellen. Sein Instinkt sagte ihm, dass dies die günstigste Lösung war und ihm den sichersten Stand verschaffte, den er brauchen würde um dann seinen Hebel anzusetzen.
Er machte also zu allem ein ungläubiges Gesicht.
Es erforderte auch gar nicht so viel Schauspielerei.
Die Vorstellung, dass Jakob sich auf Jarel gesetzt hatte... Das war zu absurd. Allein auf die Idee zu kommen, man konnte doch keine Hund reiten. Er wusste das sehr gut.
Als kleiner Junge hatte er einmal versucht, auf einen der halbwilden Hunde zu klettern, in Koltsovo, wo die Großeltern ihre Datscha hatten. Diese Hunde hatten für ihn damals die Größe eines Pferdes gehabt, vor allem der größte, den er sich ausgesucht hatte, ein sehr zottiges Tier, sah fast ein wenig wie ein Bär aus... in seiner Vorstellung konnte er damit die anderen Hunde anführen wie ein Ritter oder Cowboy... An der Idee hatte es nur zwei Fehler gegeben:
Erstens, die Hunde waren halbwild, Menschen standen für sie allenfalls mit Futter in Verbindung, wortwörtlich. Später hatte er immer wieder gehört, dass diese Rudel auch schon jemanden gefressen hatten. Betrunkene, Obdachlose, Kinder.
Zweitens: Hunde eigneten sich einfach nicht als Reittier. Die ganze Anatomie war anders und die Muskulatur absolut nicht auf das Tragen von etwas mit Gewicht ausgelegt. Die der Pferde im Prinzip auch nicht, aber sie hatten einen deutlich kräftigeren Rücken, deshalb ging das. Irgendwie.
Er hatte damals schmerzhaft gelernt, dass das ebenso war. Sehr schmerzhaft. Deshalb konnte er sich auch noch so gut und lebhaft daran erinnern.
Die Narben von damals waren verblasst und wurden längst von anderen überdeckt und die schwere Gehirnerschütterung war auch vergangen.

Es fiel ihm also sehr leicht, Liam ungläubig anzusehen, mit Worten nutze der den Ausdruck jedoch ein wenig anders.
Natürlich wusste er vom Worgen,... Wargen? Wie hießt das nun? er katte beides gehört. Jarel selbst nannte es den schwarzen, oder Worg. Hier war das Wort Warg bekannt, meinte aber etwas geringfügig anders.
"Jakob hat... was? Und der Klingenmeister... ist... Ok... DeSpaire... ja, das kann er. Das ist nicht gut und er sollte es lassen, aber ich kann bestätigen, dass er das wohl kann. Er ist mein Berater und Magus. Er sollte nur nicht... Bljad... entschuldigt, Ser von Allensbach."
Er musterte ihn, als müsse er sich davon überzeugen, dass der ihm keinen dicken Bären aufbinden wollte.
"Ich nehme an, das ist kein Scherz. Ihr Ritter beliebt nicht so zu Scherzen, vor allem nicht wenn ihr einen um 5 Uhr morgen aus dem Bett holt." Er blinzelte als würde das helfen, die Bilder einzusortieren, und vielleicht tat es das sogar ein Stück weit.
Er setzte sich auf das Bett und deutete auf einen Stuhl.
"Nahuj Bljad... Noch einmal, entschuldigt. Setzt euch doch... ihr sehr fertig aus... also... Eine kaputte Mauer, keine Toten und Verletzten, Anwendung von Magie, verstehe ich. Das werden wir klären. Aber der Rest... der Klingenmeister... ein Warg... das war so etwas wie ein Werwolf, oder? Und Jakob von Nagall... draufgesetzt? Der Junge ist noch bescheuerter als... entschuldigt. Das ist alles etwas... schräg."
Er hatte beschlossen, in einem Punkt würde er ehrlich sein müssen, und zwar dem, dass auch er ein Reisender war. Und genau den Standpunkt nahm er nun ein. Den des Reisenden, der nach wie vor nicht vollständig glaubte was er sah weil es nach einem verdammten Fantasyfilm klang.
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Liam von Alensbach
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Ein karger Raum. Ein wenig überraschte es Liam, der von einem Adligen und Freiherren mehr erwartet hatte. Warum besass dieser keine Residenz? Keine Räumlichkeiten, die seinem Stand angemessen waren? Warum hier? Noch mehr Fragen keimten in seinen Gedanken auf, die er vehement beiseite schob. Die Kiste, die neben dem Bett stand, war immerhin einen kurzen Blick wert. Was da geschrieben stand wusste Liam jedoch nicht, er konnte die Buchstaben nicht lesen. Was für eine sonderbare Kiste. Aber dafür war der Ritter gerade nicht hier, sondern um zu erzählen. Und das tat er auch.

Nachdem er geendet hatte, musterte von Alenbsach seinen gegenüber so aufmerksam er es noch zustande brachte. Ein ungläubiges Gesicht. Das, was auch Liam tun würde. Ahnungslosigkeit vorgaukeln. Nicht umsonst war der Freiherr in der Politik. Bestimmt nicht, weil er keine Ahnung hatte. Und da entdeckte er noch etwas. Die Wunde in seinem Gesicht und sofort schob sich Lothars Antlitz über die Entdeckung. Jakob, der von diesem Monster fast getötet wurde und danach wiedergeboren und der Freiherr mit der selben Wunde wie Lothar. Dass sie alle danach zusammen in Richtung Wyzima geritten waren... kein Zufall. Garantiert nicht. Wären zu viele auf einem Haufen gewesen. In welcher Verbindung stand also Jakob zum Freiherren? Wieder eine Frage. Dass Slava Jakob beim Vornamen nannte verriet von Alensbach, dass er diesen besser kennen musste. DeSpaire der Berater des Freiherren, der Jarel Moore beim Vornamen nannte. Der ihm die Flucht als Worgen, Warg, Werwolf, was auch immer ermöglicht hatte. Jakob, der in dem Monster sofort seinen Rittervater erkannt hatte. Sie kannten sich.

Liam hob eine Hand, legte Daumen und Zeigefinger an die Nasenwurzel und massierte sie sachte. Kopfschmerzen, verdammt. „Ich bin wahrlich nicht hier um mit Euch zu Scherzen, Euer Hochwohlgeboren.“ brummte der Ritter und zögerte. Sich hinsetzen. Aber Slava hatte sowieso erkannt, dass sein Gegenüber nicht mehr frisch und vital wirkte. War auch nicht zu verbergen und auf den Starken zu setzen würde ihn nur lächerlich machen. Ausserdem hatte Liam nie das Bedürfnis gehabt ein guter Schauspieler zu werden. Also setzte er sich. „Danke.“ Höflichkeit musste sein. „Es fällt mir sehr schwer zu glauben, dass ihr nichts davon wisst.“ Stille. Eine Pause. „De Spaire hat Euch und den Worgen, oder Wolf gemeinsam in einem Satz erwähnt.“ Er lehnte sich zurück. Nicht triumphierend, sondern unendlich müde und enttäuscht. Und wütend. Auf Jarel Moore.

Und in jenem Moment, als er den Kopf leicht schrägte und sein Profil – von dem manche sagen würden, dass es schön war - fiel sein Blick auf die beiden Hälften der Plakette. „Woher habt ihr sie?“ Er hatte sie ganz vergessen und die eine Hälfte, das war die Seine. Die er von der Alten bekommen hatte. Wie war sie zu Slava gekommen?
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Ion hatte verraten, dass er etwas wußte... Nochmal Fuck und Nahuij Bljad.
Er fluchte schon viel zu viel in seiner Muttersprache.
Warum konnte von dieser verdammten Azeroth Bande keiner seine Klappe halten? Was zur verfickten Hölle verstanden die dort unter Spionage?
Musste man dort den Feind vielleicht nur höflich fragen und er stand bereitwillig Rede und Antwort?
In seiner Welt bedeutete es, Geheimnisse zu wahren und nur fein dosiert soviel preis zu geben wie auch der gegenüber längst wußte oder wieviel einem selbst einen Vorteil brachte und in der Regel log man sich einfach etwas zusammen und verbog die Wahrheit bis man es selbst glaubte. Wie sollte er sich so nur einen vertrauenswürdigen Stab rekrutieren wenn alle plauderten wie Klatschweiber?
Innerlich kochte er, nach außen war er jedoch ruhig und lächelte professionell freundlich.

In einem Satz erwähnt... gut formuliert, mein Lieber. In Gedanken zollte er diesem Mann Respekt, die Aussage bedeutete an sich nichts und war vollkommen vage, aber war der Delinquent schuldig verstand er es meist so, als wäre er nun ertappt.
"Ich kann auch den Namen irgendeines Hierarchen und eine illegitime Beziehung in einem Satz packen, aber wenn ich ein 'nicht' oder 'niemals' dazwischen stelle, dann ergibt sich daraus nicht automatisch eine Anschuldigung." Er lächelte. Spitzfindigkeiten. Vielleicht ein Testballon und er beobachtete sein Gegenüber genau. Er hatte das Brandmal nicht vergessen, dieser Mann hatte dem Orden noch unter Aldersberg gedient, vielleicht war er eine interessante Quelle.
Nun galt es aber, die Ebene zu wechseln.
"Aber ich will Klartext reden. Es gibt eine ganz triviale Gemeinsamkeit, die aber nicht dazu geeignet ist, uns in irgendeiner Form zu Komplizen zu machen. Ja, ich kenne die beiden, Ich mache da auch was mich angeht nicht unbedingt einen Hehl daraus... von Nagall, Moore. DeSpaire natürlich auch, er ist mein Magus, alle diese Männer und zuletzt ich auch stammen von anderen Welten, hierher gebracht durch zufällige Portale. Die Welt von DeSpaire und Moore - sie stammen von der gleichen und sogar der selben - ähnelt dieser ein wenig. Es gibt Magie und komische Kreaturen wie Werwölfe und Gnome oder was weiß ich. Die Welt von Nagall und die meine ähneln sich, sind aber nicht gleich. Auch auf seiner gibt es Magie und Vampire. Auf meiner hingegen nicht. Meine Welt ist ausschließlich von Menschen bewohnt, zur Gänze frei von Magie und ähnlichem Kram."
Dass auch seine Welt in Begriff gewesen war, sich zu ändern, das hatte auch er nun begriffen, aber das würde nur seine Aussage verkomplizieren.

"Jakob und ich kamen zufällig gleichzeitig hier an. Mehr nicht. Ich respektiere ihn aber ich könnte nicht behaupten, dass wir uns besonders gut leiden können.
Moore ist schon deutlich länger in dieser Welt und kannte sie, er fand uns sozusagen und half uns beim Start. Ich will nicht behaupten, dass wir etwas wie Freunde geworden wären, das wäre zu viel gesagt. Seine ganze Art, dauernd diese übertrieben Bereitschaft sich aufzuopfern für andere und sie zu beschützen... Ich fürchte ich bin von einem anderen Schlag."

Wie leicht es ihm doch fiel zu lügen und Spott und Verachtung in die Stimme zu legen wenn er von JArel sprach, dabei blutete ihm in Wahrheit das Herz. Langjähriges Training.
"Er hat dann Nagall als Knappen angenommen und mich nach Nowigrad eskortiert, wo ich ich in Graf Dijkstra jemanden fand, der ähnlich denkt und meine Talente zu schätzen wusste. Später kam auch DeSpaire dort an und ich rekrutierte ihn. Es gibt noch deutlich mehr Reisende, manche fallen kaum auf, andere dafür umso mehr. Ich habe es mir nun zur Aufgabe gemacht, zum einen alle zu finden ehe sie Schaden anzurichten können und sie zu wertvollen Mitgliedern der Gesellschaft zu machen" wertvoll in aller erster Linie für ihn, auch wenn nicht jeder gleiche in Kampfflugzeug mitbrachte. "...und andererseits diese Portale weiter zu erforschen."
Jarel. er durfte jetzt nichts sagen, was ihn später in der Verteidigung beeinträchtigen konnte, nachdem er noch nicht die ganze Sachlage kannte schwieg er dazu also am besten. Er musste ihm gerade jetzt egal sein.
"...und was diesen Werwolf angeht... Er hat vielleicht einmal etwas erwähnt, aber ich habe es nicht ernsthaft geglaubt. So etwas gibt es bei uns nur in Gruselgeschichten, es ist auch für mich wirklich nur schwer vorstellbar. Wie soll ich ein menschlicher Körper in einen Wolf umformen? Woher kommt das Fell? Wächst dann irgendwie durch die Haut? zaubert es sich aus der Kleidung? Und ein Wolf hat auch eine gänzlich andere Anatomie... das ist doch blanker Unsinn. Ein Mensch kann sich nicht in einen Wolf verwandeln. Ich habe das also eher für eine Metapher gehalten, wie ...'rot sehen' oder, ach ja, das ist besser... 'zur Furie werden' eine Frau wird dann auch nicht zu einem gänzlich anderen Wesen. Daher ist es für mich schwer vorstellbar gewesen, dass er das wörtlich meint. Allmählich wird mir aber klar, dass ich mich in der Hinsicht wohl geirrt habe."
Er zuckte mit den schultern als wäre damit alles gesagt.
"Was nun DeSpaire angeht, er wurde weder in Ban Ard noch in Aretusa ausgebildet und ist demnach kein Teil dieser Verschwörung. Er nützlich, und ich betrachte ihn als Teil meines Stabes. Wenn er für Schäden verantwortlich ist werde ich dafür aufkommen. Nagall und Moore gehen mich aber weiter nichts an."

Damit wäre auch tatsächlich alles erklärt gewesen. Aber von Alensbach hatte die Plakette entdeckt.
Er nahm die beiden Bruchstücke in die Hand und setzte sie aneinander.
"Das gleiche wollte ich euch auch fragen. Der Teil ist aus eurer Robe gefallen als die Schwester sie zum Waschen weggetragen hatte." Er hielt Liams Teil hoch. Kurz hatte er mit dem Gedanken gespielt ihn auch hier noch einmal zu testen, aber seine Gegenüber war klug genug das zu durchschauen und vermutlich als eher feindliche Geste zu sehen und würde ihm ken Versehen durchgehen lassen.
"Und das hier stammt aus diesem merkwürdigen Fabelwesen. Vermutlich hatte es etwas oder jemanden gefressen, der dieses Sigel bei sich trug. Wir fanden es nachdem wir das Biest der Länge nach aufgeschnitten hatten. Deshalb würde mich nun auch interessieren, woher ihr euren Teil habt."
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Liam von Alensbach
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Noch immer hielt Liam seinen nebelgrauen Blick ruhig und gefasst auf Slava gerichtet. Seine Haltung, aufrecht und stolz, sank ab und an in sich zusammen. Nur wenig, aber der Ritter war sich sehr sicher, dass sein Gegenüber dies nicht entging. Noch immer dröhnte ihm der Schädel. Aber er sah dem Freiherren an, dass seine Gedanken arbeiteten, doch in seinem Gesicht lesen vermochte der Mann nicht. Und noch etwas tat Liam, nämlich zu schweigen. Die Spitzfindigkeit in Slavas Worten war ihm nicht entgangen, aber jetzt und hier wusste er, dass er das Nachsehen hatte würde er nun darauf einsteigen. Und Slava konnte im Gesicht seines Gegenübers durchaus erkennen, dass jener ganz genau wusste, wann es Zeit war den Rückzug anzutreten.

Sokolov erzählte und von Alensbach setzte Teile zusammen, nahm sie auseinander, wertete aus und tat manches auf die eine Seite und anderes auf die Andere. Nicht alles nahm er ihm ab, aber solange er das Gegenteil nicht beweisen konnte, solange würde er sich nicht hinaus lehnen. Immerhin gab er zu Sie zu kennen. Er erinnerte sich an Jarel, wie er den Freiherren angesprochen hatte als dieser das Behandlungszimmer verlassen wollte. Nicht so, als würden sie sich egal sein. Als würde Jarel dieser Mann egal und unwichtig sein. Und dieser Freiherr will aus Herzensgüte Reisende die Welt näher bringen? Sie in die Gesellschaft einzuführen? Leise schnaubte der Ritter und machte deutlich, dass er nicht überzeugt war. Er unterbrach Slava jedoch nicht. Erst als dieser beim Wolf ankam, zog der Ritter die Brauen hoch, dabei kamen ihm Ions Worte in den Sinn. Noch ein Punkt den er seinem Gegenüber nicht wirklich abnahm. Ein Schulterzucken darauf, dass die Geschichten um Menschen die zum Wolf wurden, denen Fell spriesste und die sich verwandelten der Wahrheit entsprachen? Eine schwache Reaktion. Aber auch hier fehlten Liam Fakten, die er auf den Tisch legen konnte. Die Indizienkette wies noch immer Lücken auf. Verdammt. Und das DeSpaire nicht in den Magieschulen ausgebildet worden war machte nun Sinn. Wenn aus einer anderen Welt kam so hatte er wohl dort seine Fähigkeiten erworben. Was Nagall und Moore angeht, hoffte Liam bloss, dass sich keine weitere Katastrophe anbahnte.

„Von einer Alten Frau, die in der Nähe der Ismena lebt. Sie verlor ihren Verlobten durch diese Bestie. Das...“ er deutete mit einem Nicken zur Plakette in Slavas Hand. „... war alles, was sie noch gefunden hatte und aus irgendeinem Grund steckte sie diese ein. Und bevor ihr fragt, ich hatte am See ebenfalls eine unangenehme Begegnung mit diesem Ungeheuer. Glücklicherweise kam ich ohne gravierende Verletzungen davon. Im Gegensatz zu anderen.“ Dabei musterte er Slavas Gesicht wiederholt eingehend. Dabei anerkannte Liam, dass der Freiherr ein kluger Kopf war, der seine Antworten überlegt formulierte und stets abwägte welches Risiko er damit einging. Seine Annahme, dass er einem Strategen gegenüber sass hatte sich bewahrheitet.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Slava entging wiederum Liams skeptisches Gesicht nicht, er schien einige nicht zu glauben, ging aber nicht auf die Geschichte mit der anderen Welt ein. War dieses Wissen doch bereits weiter verbreitet oder begriff er einfach gar nicht? Beide Enden des Spektrums waren denkbar. Vermutlich brauchte es einfach Zeit alles zu verarbeiten, er hatte immerhin wieder einen seiner Monologe gehalten, nicht weniger seiner Zuhörer waren danach erst einmal platt.
Beweisen würde er es können. Er trug die Tokarev immer im Schulterholster bei sich und einen PDA hatte er auch eingesteckt, das sollte nicht die Schwierigkeit sein.
Der Ritter fing sich schließlich an dem einzigen konkreten Thema, dem Monster. Aber ein Fakt an seiner Erwähnung interessiert nun auch Slava, und nicht nur weil es so schön vom eigentlichen Thema ablenkte.
"Wußte diese Dame noch, wo sie das Stück gefunden hatte? Das könnte nicht unerheblich sein bei der Klärung was das für ein Monster war."
Derzeit ging er noch eher von einem Portal aus, das diese Kreatur ausgespuckt hatte.
Freundlicherweise gab Liam auch direkt zu, dass er dem Wesen auch begegnet war. Das hatte er sich bereits gedacht. Er musste nicht erst die Bisswunde am Bein erwähnen.
"Ich weiß, ich habe euch gesehen, wie Schwester Svetele euch verarztet hat. Ihr habt auch ein paar böse Bisswunden davongetragen. Ich hoffe es geht euch bereits besser... aber wie ich sehe seid ihr ja schon wieder auf den Beinen."
Er lächelte, meinte es ernst. Nur weil er ein berechnender Mistkerl war bedeutete das nicht, dass keine seiner Freundlichkeiten aufrichtig war.
"Ich bin im Übrigen auch in wenigen Stunden mit dem Großmeister verabredet. Davor habe wollte ich noch Frühstücken. Wenn ihr wollt, schließt euch gerne an. Ihr seht aus als könntet ihr einen heißen Tee oder Kaffee vertragen und eine gute Portion Rührei oder was es heute auch immer gibt. Und im Anschluss könnt ihr mich zum Orden begleiten."
Ihm war darüber hinaus auch nicht entgangen, dass die bloße Erwähnung Jarels deutliche Emotionen in seinem Gegenüber auslösten, widersprüchliche wie es schien.
"Moore und ihr... ihr seid... oder wart Freunde? Kameraden?" hakte er noch etwas nach, beiläufig.
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Liam von Alensbach
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Diese anderen Welten… Liam wusste nicht was er davon halten sollte. Und es war ihm nicht unbekannt, dass es Reisende gab, die in der hiesigen Welt strandeten. Von ihnen gab es be-stimmt genug und Jarel hatte ihm einst selbst erzählt, dass er einer war. Slavas Monolog konnte erschlagend sein, aber das war es nicht, warum der Ritter nicht weiter darauf einging. Aber dass er sich eine Notiz gemacht hatte, in seinen Gedanken, davon durfte der Freiherr ausgehen. Nicht ausgesprochen war nicht vergessen oder überhört.

«Viererlen.» Ein kleines Dorf am See. Dass der Freiherr nicht auf den Kopf gefallen war, hatte Liam sofort erkannt und sah keinen Grund ihn anzulügen. Die Bisswunde am Bein war da, dazu die Plakette die aus seiner Kleidung gefallen war und die Priesterin die so vertrauensvoll mit ihm umging. Ein Zufall zu viel und es war zugleich auch eine Respektsbekundung, dass er den anderen nicht für Dumm oder einfältig hielt. Einem Ritter der Flammenrose versuchte man immer zu unterstellen, das Zölibat gebrochen zu haben und Slavas Worte, so schlussfolgerte Liam, zielten wohl durchaus darauf ab ihm unterschwellig bekannt zu geben, dass der Freiherr in die Richtung dachte. Liam ging nicht darauf ein.

Ein Nicken, ihm war das Treffen bekannt. «Ich bin unterrichtet und auch wenn das Angebot mit dem Frühstück verlockend klingt, Euer Hochwohlgeboren, muss ich dankend ablehnen.» Es war Zeit zu gehen, dachte Liam und gerade als er im Begriff war sich zu erheben, viel Ja-rels Name. Der Ritter sah Slava schweigend entgegen, das war keine Frage am Rande, auch wenn der Andere es ihm so verkaufen wollte. «Jarel Moore und ich dienen schon viele Jahre gemeinsam dem Orden der Flammenrose.» antwortete der Ritter schliesslich und in seinen Worten konnte alles sein. Freundschaft, Rivalität, Anerkennung, Hass… als könnte Slava sich etwas davon aussuchen und in Liams Blick lag eindeutig die Frage nach dem warum. Warum interessierte es den Freiherren, in welchem Verhältnis Moore und er standen? Und noch et-was war da, ein Zusammenhang der ihm immer wieder entglitt und nicht bleiben wollte. Zum Verrückt werden und als wäre das das Stichwort gewesen, schoss ein heftiger Schmerz durch seinen Schädel der bis hinab in seinen Rücken zog. Fast so als hätte jemand ihm einen Dolch durch die Schädeldecke gejagt und bis ins Rückenmark gestochen. Liam konnte nicht anders als leise und voller Schmerz aufzustöhnen. Es wurde Zeit zu gehen.

Kurz wankte er, seine Hand griff nach etwas, das ihm Halt gab. Der Stuhl, das Bett vielleicht, die Kiste. Sammeln, seine Stimme klang gepresst. «Euer Hochwohlgeboren, ich empfehle mich.» Der Ritter stemmte sich auf die Beine und fühlte das Ziehen noch immer. «Eure Exzellenz lässt ausrichten, dass er Eurem Besuch erwartungsvoll entgegensieht. Ich hoffe ihr mögt Cognac.» Keine Frage, nur eine unterschwellige Information, dass das Getränk wohl eine Rolle im baldigen Treffen spielt.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Wäre Liam nicht so müde gewesen und hätte ihm mehr Konter gegeben, vermutlich hätte Slava seine wahre Freude gehabt am Verstand des Mannes. So verkaufte der Ritter sich vielleicht ein wenig unter Wert, aber ganz unerkannt blieb sein Scharfsinn dennoch nicht. Slava hatte längst beschlossen, dieses Exemplar nicht zu unterschätzen und er tat gut daran. Sein erster Eindruck, dass der Mann Ähnlichkeiten mit Valentine hatte schien sich darüber hinaus hartnäckig bewahrheiten zu wollen.
"Viererlen." wiederholte er nachdenklich um es sich einzuprägen, und vor allem an Ortsnamen zeigte sich bei ihm immer noch ein deutlicher Akzent seiner Muttersprache. Der Name klang viel zu sehr nach dem russischen Wort für die Zahl vier, so dass er automatisch darüber stolperte. Sonst jedoch war seine Gemeinsprache immer sauber und bis auf eine leichte Vokalverschiebung zwischen a und o und selten zwischen g und h eigentlich immer korrekt.
"Danke. Habt ihr vielleicht noch den Namen der Dame? Ich würde mir gerne ihre Geschichte anhören. Wir können uns gerne auch später darüber austauschen, wenn euch das Thema ebenso interessiert."

Es war vielleicht einfach nur so, dass sich Slava durch den Versuch das Zölibat ernsthaft durchzuziehen provoziert fühlte, weil er es selbst niemals geschafft hätte. Aber dann wusste er auch aus seiner Welt, dass es tatsächlich den wenigsten Männern wirklich gelang. Zu viele vergriffen sich statt dessen an Schutzbefohlenen, nur sehr sehr wenigen gelang es wirklich, und als Psychologe wusste er natürlich, dass es nur funktionierte, wenn man sublimierte. In der Regel kanalisiert sich die Unterdrückung der Sexualität in besonderem Fanatismus. Echte Beispiele denen ein ausgeglichenes Leben im Zölibat gelang, auch wenn es theoretisch natürlich möglich war, hatte er bisher noch nicht getroffen.
Dass der Ritter hingegen dringend Ruhe brauchte war ihm anzusehen. Spätestens als er sich aufrichtete um zu gehen.
Slava richtete sich tatsächlich schneller auf als gewöhnlich und fast zu seinem eigenen Erstaunen frei von Rückenschmerzen, so dass nichts darauf hin deutete, wie schwer er sich sonst oft mit den einfachsten Bewegungen tat: Aufstehen, Schuhe anziehen, etwas aufheben. Er konnte sich also tatsächlich den Luxus erlauben, und fing den Ritter auf als er Halt suchte.
"Ihr solltet euch wirklich einen Moment ausruhen, ehe ihr weiterreitet. Ich halte das Angebot mit dem Frühstück aufrecht, wenn nicht jetzt, dann gerne auch irgendwann einmal."
Eigentlich unnötig, aber er fand den Ritter tatsächlich interessant und irgendwie reizte es ihn, die verbalen Klingen mit ihm zu kreuzen, wenn auch sein Kontrahent in der richtigen Verfassung war.

Zu Liams Antwort auf die letzte Frage bekam er wieder er das professionell freundliche Lächeln.
"Natürlich. Und auf einen guten Cognac freue ich mich im Übrigen, bekommt man hier ja eher selten." Er dachte jetzt an armenischen Cognac, bezweifelte allerdings, dass man hier etwas ähnliche zuwege brachte. Was die Destillation anging war in dieser Welt noch durchaus Nachholbedarf zu erkennen. Ein Grund weswegen er auch seinen Konsum deutlich reduziert hatte nachdem seine eigenen Vorräte aufgebraucht waren. Die Antwort auf die letzte Frage dagegen bot ihm noch für eine ganze Weile Platz für Grübeleien.
Der Ritter hatte seine Worte waren wohl bewusst wenig aussagekräftig gewählt, die tunlichst versuchten, jeden Hinweis auf eine persönliche Verbundenheit zu umschiffen.
Aber man konnte bekanntlich nicht nicht kommunizieren, irgendetwas drang immer durch, wenn auch nicht in der Sachebene.
Aber ab hier wurde es kompliziert. Liam hielt sich tunlichst zurück, etwas preiszugeben, was einen Rückschluss auf eine Selbstoffenbarung bot, und auch nach einem Appell suchte man vergeblich. Dennoch war eben in dieser Zurückhaltung eine gewisse Spannung spürbar.

Dabei kannte Slava die Antwort ja selbst längst. Jarels Reaktion im Tempel hätte ihn beinahe vermuten lassen, dass die beiden viel mehr gewesen waren als nur Freunde, er wusste es natürlich besser, aber ein Unbeteiligter hätte auf diese Idee verfallen können. Nahm Liam an, dass genau das der Eindruck gewesen war? Versuchte er deshalb Distanz aufzubauen und nahm diese Verteidigungshaltung ein?
Wäre das Verhältnis unbelastet gewesen von nicht erfüllten Erwartungen, er hätte einfach geradeaus antworten können, dass sie einst gute Kameraden gewesen waren. Er hätte nicht einmal die Enttäuschung über den Verrat zugeben müssen, aber die Worte, die nur eine Gleichzeitigkeit nicht aber eine Gemeinsamkeit suggerierten gaben Slava zu Denken.
Hatte Liam Angst, jemand... vielleicht nicht Slava aber mehr der Orden könne auch ihn verurteilen, weil er einst mit Jarel befreundet gewesen war? Enttäuschung weil Jarels Vertrauen nicht weit genug gereicht hatte um ihn einzuweihen? Musste er also Jarels Freundschaft in Frage stellen?
Während all der Überlegungen blieb seine Mine unbewegt.
"Ich danke euch jedenfalls für euren Besuch, Ser."
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Liam von Alensbach
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Viererlen. Slava sprach den Ortsnamen mit Akzent aus. Ein sonderbarer Akzent, Liam kannte ihn nicht. Wie wohl seine Muttersprache klingen mochte? Es regte sich durchaus etwas wie Neugier in ihm. Als der Freiherr zur alten Frau zurück kam, schüttelte der Ritter den Kopf. "Sie wünscht nicht weiter belangt zu werden und ich akzeptiere ihre Bitte." Ehrlich überrascht sah von Alensbach seinen Gegenüber an. Ein Frühstück mit dem Freiherren. Nicht heute, aber ein andermal. Misstrauen keimte in ihm auf, warum sollte der Mann, der weitaus wichtigere Dinge zu tun hatte mit einem einfachen Ritter der Flammenrose ein zwangloses Frühstück einnehmen? Ihm war bewusst, dass alles was er sagte auch gegen ihn verwendet werden konnte und Liam zweifelte nicht daran, dass Slava genau das tun würde. So sind Politiker eben und hätte er es nicht besser gewusst, er hätte Sokolov nie für einen solchen gehalten. Einen Politiker. Der hatte nicht die Hände der Politik, sondern die eines Kriegers. Eines Mannes, der sich auch der Drecksarbeit nicht zu schade war. Die hatten was erlebt, aber das sagte auch alles andere an ihm. Die Haltung, seine Augen, der noch nicht von Völlerei aufgedunsen und fett geworden war. Dass ihre Gespräche durchaus herausfordernd werden könnten, daran zweifelte von Alensbach nicht. Und so nickte der Mann. "Ja, Euer Hochwohlgeboren. Ein Andermal komme ich auf Euer Angebot zurück." Und das meinte er durchaus ernst.

Ja, Slava kannte die Antwort. Vielleicht hielt Liam es aus genau diesem Grund für unwichtig es ihm selbst zu sagen. Er hatte Moore selbst gesehen, hatte sehr wohl erkannt, dass da mehr war. Und so unrecht hatte der Freiherr nicht. Liam war verwirrt und enttäuscht. Wütend und aufgebracht. Gerade wollte er nicht über Moore sprechen, darüber nachdenken was das alles zu bedeuten hatte. Er erinnerte sich daran, wie sie einst gemeinsam am Feure gesessen hatten und Jarel ihm viel Privates offenbart hatte. Im Gegenzug war von Alensbach bedeckt geblieben, hatte sich trotz dem Vertrauen zwischen ihnen nie geöffnet. Und jetzt fand er im Gedanken an Moore einen Fremden vor. Vermutlich sahen sich die beiden Männer an, während ihrer beider Überlegungen sich um Moore drehten. Und wo noch zuvor Müdigkeit war, hatte der Ritter nun endlich die Contenance wieder gefunden. Er brauchte diesen Schild um den Orden und was dieser nach aussen repräsentierte nicht zu Enttäuschen. Da hatte ein müder, erschöpfter Ritter keinen Platz. Mit Haltung schaffte er es sich bis zur Tür zu bewegen, auch wenn das Ziehen nicht weichen wollte. "Euer Hochwohlgeboren, möge die Flamme Euch stets den Weg leiten." verabschiedete sich Liam und hielt sich nicht mit weiteren Abschiedsfloskeln auf. Im nächsten Augenblick war er draussen auf dem Flur.

Nichts an ihm verriet den Schmerz, den er fühlte, als er die Treppe hinab ging und den Schankraum durchquerte. Als er auf Virados Rücken stieg verfluchte er sein Alter. Daran musste es liegen. Er war einfach zu alt geworden. Zum Glück wusste der Hengst wohin und trug seinen Reiter ohne gelenkt zu werden zum Tempel und von dort fand Liam den Weg in Lothars Räumlichkeiten.
Zuletzt geändert von Liam von Alensbach am Dienstag 26. März 2024, 19:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

"Und möge die Flamme euren Geist mit Klarheit füllen." erwiderte Slava den Gruß.
Er war sich nicht mehr sicher, glaubte etwas ähnliches gehört zu haben, und hatte sich den Rest einfach ausgedacht. Letztlich war es vermutlich auch legitim, es klang gut in seinen Augen.
Und ja, es war Skepsis angebracht und vielleicht war es ein Fehler gewesen, die Einladung zu erneuern, aber die Rolle als Hochwohlgeboren war ihm immer wieder dermaßen fremd. Auch als Oberst hatte er mit seinen Kameraden am Tisch gesessen, gesoffen und unflätige Witze gerissen. Die Distanz die dieser verdammt Titel aufbaute ging ihm langsam aber stetig auf den jetzt blaublütigen Sack.

Was sollte er also tun?
Jetzt zum Tempel zu gehen und mit Ion zu sprechen würde ihn vermutlich zu viel Zeit kosten. Es noch einmal mit dem Ring versuchen?
Er fischte ihn wieder aus der Tasche, betrachtete ihn kurz und steckte ihn wieder an den Finger. Jetzt beging er nicht den Fehler, sich zu sehr zu konzentrieren. Er stellte sich einfach vor, er würde Ion's Nummer aus dem Telephonbuch seines Smartphones suchen und ihn dann anrufen.
"Ion, hörst du? Kannst du reden?"

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von hier: die ganze Zeit im Zimmer
Datum: Dienstag 31.August 1278, kurz vor 6 Uhr früh
betrifft: Ion (auch noch Liam)
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Avarion DeSpaire
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Von: Haus der Melitele - Hof und Wirtschaftsgebäude, Waisenhaus ( Seite 12 )
Betrifft: Slava
Datum: 31.August 1278, gegen 5:55 Uhr.
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Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Für Slava war die Antwort klar und deutlich zu verstehen, als würde er tatsächlich über ein modernes Mobiltelefon mit dem Ziel sprechen. Entfernung schien da keine Bedeutung zu haben. „Ja. Klar und deutlich als würdet ihr vor mir stehen.“
Er musste sich an seinem Ort nicht umsehen um zu wissen, das niemand seine Worte hören würde, denn er konnte nur über die Gedanken kommunizieren. „Ja. niemand kann mich hören.“ Versicherte er.
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