Privatwohnung | Nowigrad - Gildorf - eine kleine unauffällige Wohnung

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

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von: irgendwo aus der Stadt, u.a. die Stallungen der Krone
Datum: Morgens, kurz nach Sonnenaufgang am 26. August 1278
betrifft: Valjan & Schura
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Zwei Pferde hatte er als Beipferde geführt, auf den dritten saß er selbst. Eine Kunst für einen Reiter, der nur mittelmäßig geübt war und Slava war eben nicht der beste Reiter. Aber irgendwie hatte er es hinbekommen ohne runterzufallen und auch ohne Schaden anzurichten. Jedoch nicht ohne aufzufallen. Ein Wächter eilte dem Freiherrn zu Hilfe als dieser anhielt um abzusteigen.
Es war nicht so, dass er bekannt war wie ein bunter Hund, aber bekannt wie ein nicht ungefährlicher Hund, der ein neues Revier übernommen hatte und sich auch recht schnell Respekt zu verschaffen wußte. So war, wer ihn erkannte, durchaus bemüht, sich als hilfreich zu erweisen, wer konnte schon sagen ob das nicht irgendwann über Leben und Tod entscheiden konnte. Eine kleine Nachöässigkeit konnte die Entlassung bedueten und eine mittlere... wer wußte das schon.
Anfangs hatte man den Emporkömmling noch misstrauisch beäugt, vor allem seitens der hohen Herrschaften, aber auch bei den Bürgern. Würde er so schnell wieder verschwinden wie er gekommen war? Vielleicht mit Skandalen von sich reden machen? Skandale hatte es keine größeren gegeben, nur wenig war bekannt geworden von dem was er tat und das meiste mußte dann doch mit Wohlwollen aufgenommen werden, zeigte er sich doch recht effizient im Kampf gegen Nilfgard. Das Misstrauen war zwar nicht gewichen, es kam nur ein wenig Enttäuschung dazu über entgangene Skandale und Tratschgeschichten, aber die konnte man ja erfinden. So sollte er wohl eine Gräffin brüskiert haben indem er ihre Avancen zurückwies und statt dessen mit leichten Mädchen anbandelte. Auch wenn sie nun im Krankenhaus arbeitete... Ach richtig, er hatte ein Krankenhaus ins Leben gerufen, das auch die weniger Betuchten aufsuchen konnten und sich so den Unmut der Medizinergilde zugezogen, denen aber im Gegenzug auch Versprechungen gemacht, die er erst noch würde einhalten müssen.
Aber hatte man nicht auch gehört, dass der Leibwächter Kosak exekutiert worden war, nur weil er das falsche Brötchen gebracht hatte? Und hielt es sich nicht auch ein Monster als Haustier? Einen Ertrunkenen oder einen Ghul sogar?

Der Wächter nun nickte ihm zu als er diesem die Zügel reichte und abstieg.
Die Wache kannte ihn auch, nicht zuletzt seiner Ansprache wegen, aber auch weil er wohl einen besonderen Narren gefressen hatte an einem eher schmächtigen Jüngelchen, das nun offiziell Feldwebel war. Die Beförderungsfeier war nur 4 Tage zuvor gewesen. Er hatte nur kurz vorbeigesehen und war dann wieder gegangen, denn er hätte nur gestört. Man hatte ihn allerdings gesehen und sein persönlicher Leibwächter, Schura war immerhin geblieben.
Slava hatte das mit einem Lächeln registriert und hatte sich wieder seinen Aufgaben zugewandt.

Das Absteigen verlief nicht ganz so elegant wie es möglich gewesen wäre, aber auch nicht desaströs.
Er war kein junger Mann mehr, auch wenn er das gerne gewesen wäre. Jedenfalls spielte sein Körper bei solchen Vorstellungen eben nicht mehr mit.
Es war aber tatsächlich schon deutlich geworden verglichen mit seinem Zustand vor etwa einem Jahr. Keine Drogen mehr, weniger Alkohol und das wohl bessere Essen hier - im Vergleich zu Militärrationen und Fertiggerichten - die regelmäßigen Besuche im Bad und nicht zuletzt auch Francis Massagen ließen ihn etwas gesünder aussehen als noch bei seiner Ankunft, dazu noch ein Tee mit schwachen Schmerzmitteln, die nicht abhängig machten, aber die Rückenschmerzen auf ein Maß senkten, dass er nicht dauernd an Fisstech denken mußte. Und vermutlich war noch eine Menge anderer gesunder Kram in der Mischung der Alchemistin. Seine Haut war nun nicht mehr ganz so aufgedunsen und alles in allem wirkte er frischer wenn er nun in den Spiegel sah.
Und deshalb hatte er sich auch, halbwegs spontan, entschlossen, sein Anwesen zu inspizieren.
Es standen keine Ratssitzungen an und auch ansonsten war es gerade ruhig und der wichtigste Punkt: Jarel war noch nicht wieder zurück. Slava war schlichtweg etwas langweilig. Es gab gerade keine neuen Intrigen einzufädeln, ein paar Weichen waren gestellt, in manchen Belangen konnte er zum derzeitigen Zeitpunkt einfach nichts weiter erreichen und musste abwarten, aber Untätigkeit hielt er nicht aus.
Deshalb hatte er sich drei Pferde aus dem Stall des Regenten geholt, seine Leibwächter nach Hause geschickt und hielt nun vor der kleinen unauffälligen Wohnung, die mittlerweile Valjan und Schura bewohnten.

Er selbst war tatsächlich umgezogen, das Haus hatte früher einmal einer bekannten Hexe gehört, die aber war - so hieß es - vor einigen Jahren vor der Hexenverfolgung geflohen, eine Säuberungsaktion des Ordens und einiger selbsternannter Hexenjäger und seit dem stand das Haus leer. Es hatte gedauert bis ermittelt worden war, wer zum Verkauf berechtigt war und Slava hatte zufällig Wind davon bekommen, den Preis gedrückt und war nun selbst Eigentümer. Nicht die Krone, er hatte es erworben.
Der Vorteil dieser Wohnung war ein Innenhof, der nur durch ein gut bewach bares Tor erreicht werden konnte und alles Fenster gingen nur auf eben diesen hinaus, so dass man auch halbwegs ungestört war. Es war nun deutlich schwerer für Attentäter - und er hatte mehr Platz für Annehmlichkeiten.
Seine alte Wohnung wollte er nun Schura übergeben, das konnte er ihnen auf diesem Wege auch mitteilen.

Zunächst aber stand er vor der kleinen Wohnung, in die er die Reisenden in der Regel einquartierte und die Schura aktuell alleine bewohnte. Alleine derzeit mit Valeska, die sehr spontan bei ihm eingezogen war. Hierher hatten sie ihn am gestrigen Tag auch zum Essen eingeladen und es hatte sich dabei irgendwie ergeben, dass er nun die beiden einpacken würde um sie mitzunehmen. Die beiden hatten tatsächlich Pelmeni gemacht, von Hand, nicht aus der Tüte, die tiefgekühlten gab es ja nicht. Aber es war Ewigkeiten her, dass er sie so bekommen hatte, vermutlich noch bei der Großmutter in Nowosibirsk.
Das war einer der wenigen Momente, an denen er an seine Familie gedacht hatte, Eltern, Großeltern. Ja, auch einer wie er hatte Eltern. Er hatte kein besonders schlechtes Verhältnis zu ihnen, auch kein besonders herzliches, aber sie waren seine Eltern und sie hielten ihn vermutlich für tot. Manchmal gab es Tage, da tat ihm das sogar leid, da wünschte er sich, ihnen eine Botschaft zukommen lassen zu können, dass es ihm gut ginge. Etwas in der Art. Auch seinem Sohn... wobei er zu ihm noch weniger Bezug hatte, dennoch, neugierig war schon von Zeit zu Zeit, wie viel der Junge wohl von ihm geerbt haben mochte.

In bequemer Reitkleidung stand er nun vor der Türe und klopfte. Einmal kurz, zweimal lang, dann kurz, lang, kurz, lang... er morste seinen Namen, war aber dabei selten jemals über das 'ja' hinaus gekommen. Es war einfach zu lang. Schura aber kannte die Klopfzeichen.
Er war nicht nicht der eleganten Aufmachung unterwegs, die er sonst trug - die olivgrüne Hose erinnerte fast ein wenig an die alte Sovietkleidung, die er in der Zone getragen hatte, war allerdings hier gefertigt worden und saß deutlich besser - auch die Lederstiefel waren hier gefertigt und die anleihen an seine alten Armeestiefel waren hier noch deutlicher zu erkennen. Nur das helle beigefarbenen Hemd war von typisch Nowigrader Schnitt und die leichte Jacke darüber auch. So wartete er das öffnen der Türe ab während er den Morsecode fortsetzte.
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Valjan Novka
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Lebenslauf: V

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von: fünf Tage vorher
Datum: 06:53 Uhr, 26. August 1278, Donnertag
betrifft: die Russen
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Diesmal würde Vyacheslav Sokolov fertig werden, denn hinter der Tür stand Valeska, horchte aufmerksam zu und zählte mit. Morsecode. Schura kannte die Klopfzeichen, Schura hatte sich beim Einschlafen verplappert und dann musste Schura erklären. Aber Morsen über Telegramme und Telefonie bis zum Smartphone wurde ihm zu lang. Sie solle Slava fragen und er ging zu mehr Körperkontakt über. Schließlich hatten sie noch etwas Zeit.

Slava hatte gesagt morgen bereithalten, kein Morgenappell vor Sonnenaufgang für den kleinen Feldwebel. Das bedeutete ausschlafen. Valeska hatte nicht erwartet, dass Pelmeni dort hinführen konnten. Aber es kam Eines zum Anderen. Angefangen beim Hinweis nun als Feldwebel genug zu verdienen, um die Kammer in der Wache nicht mehr beanspruchen zu können. Ihr Einzug – vorübergehend! – bei Schura, der Besuch ihrer Mutter, um sich die Wohnung - eigentlich den Jung - genauer anzuschauen und der Ausflug auf dem Markt, um echte oder sehr nahe an echten Pelmeni machen zu können. Nachdem Valeska gestern sich endlich sicher genug gefühlt hatte Slava Когда Твоя Девушка Больна vorzusingen, hatte sie ihn spontan zum Essen eingeladen. Weil es ihn sicher freuen würde und Schura auch und außerdem war das Lied ein voller Erfolg gewesen, denn das Gesicht des Oberspions hatte eine Regung gezeigt und er sogar im Takt gewippt.

Jetzt war Slava fertig. Er würde keine Anreden oder Titel morsen und Schura drängelte schon die Tür zu öffnen. Valeska lächelte entschuldigend, zupfte die Uniform zu recht und nahm ihre draußen Körperhaltung an. Manchmal war sie sich nicht sicher, was Schura besser gefiel, schließlich hatte er ihn so kennengelernt. Eine schöner Gedanke, sodass sie vielleicht etwas zu breit grinsend die Tür öffnete. Natürlich nahm sie Haltung an und salutierte: „Ser.“
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Alexander Lebedew
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Lebenslauf: Schura

Schura hatte das Klopfen gehört und wollte schon Reflexartig sofort aufmachen, denn er hatte längst den Chef identifiziert.
Er wollte öffnen und Valeska hielt ihn ab.
Und die Hose, die nicht so einfach über seinen Fuß rutschen wollte, so dass er fast stolperte. Er fing sich an der Wand ab, schlüpfte ganz hinein, streite auch die wichen Stiefel über, einfach Lederstiefel wie die hier üblich waren. Dann kam die Jacke. In der Zwischenzeit war Slava fertig damit, seinen Namen zu morsen.
Warum er das tat, das wusste er nicht - also morsen.
Um in Übung zu bleiben? Aus Spaß?
Aber das war nun schon egal.
"Chef..." schloss er sich Valjans Begrüßung an, grinste ebenfalls. Tatsächlich gefiel Valjan ihm in der Uniform der Wache ein wenig besser als in einer Mädchenrolle, ein wenig. Sie... ihn in einem Kleid konnte er sich gar nicht vorstellen, wollte er auch nicht.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Sie ließen ihn recht lange warten und kurz überlegte Slava ob er gerade SEHR störte. Was die beiden so trieben wußte er ja, aber gerade jezt? Er hatte sich angekündigt...
So morste er zuende, auch mal nicht schlecht, er war sich gar nicht mehr sicher gewesen, ob er noch alles im Kopf hatte, hatte er aber. Manches vergaß man einfach nicht mehr. Und danach? Einfach eintreten? Vielleicht. Mußte er aber am Ende doch nicht. So sehr konnte er doch nicht gestört haben, sie waren beide vollständig bekleidet und tatsächlich bereit.
Er nickte zu der Begrüßung der beiden.
"Einen guten Morgen wünsch ich. Ihr seid fertig?"
Eher eine rhetorische Frage. Er deutete auf die drei Pferde draußen.
Sie standen sehr ruhig und trugen auch Satteltaschen, es war also auch für etwas Proviant gesorgt.
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Valjan Novka
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So eine richtige Mädchenrolle hatte Schura auch noch nicht gesehen. Nur hier in diesen Wänden, in seiner Nähe genoss Valeska es vor allem Slavas ausgeliehenes Hemd zu tragen, ihren Körper nicht verstecken zu müssen und nicht so genau darauf achten zu, welches Bild sie gerade gab. Es gab ihr unglaublich viel. Eine Freiheit, die sie mehr und mehr zu schätzen wusste. Von einem braven Mädchen war sie weit entfernt. Sie aß gerne, trank und fluchte – in vier Sprachen.

„Chef“, fügte Valjan noch an. Stimmt so betitelte Schura ihn. Chef. Sicher sind sie bereit, sie haben mehr oder weniger auf ihn gewartet. Auch an dem morgendlichen Kaffee hatte sie sich gewöhnt, wie der Duft im Raum noch verriet.
„Ich war nur neugierig, wie sich dieses Morsen anhört. Gibt es das für mehr Alphabete? Also Buchstaben, jede Sprache hat da ja andere…“ Zumindest in ihrer Vorstellung von der Erde hatte jede Sprache ihre eigenen Buchstaben lateinische oder kyrillische. Oder hatte sie sich vorgenommen Slava nicht gleich irgendwas zu fragen? Jetzt war es spät.
Sie trat nach draußen, warf dabei noch einen liebevollen Blick auf Schura und ein Finger strich beim Vorbeigehen noch einmal über seinen Hintern. Slava konnte es vielleicht sehen, aber Umstehende nicht. Einen Schritt später waren all die Zärtlichkeiten vorbei.

Pferde. Sie war nicht viel geritten. Die Rekruten setzte man auf die Pferde, damit sie es mal gemacht hatten. Einen Unterricht konnte man es allerdings nicht so richtig nennen. Sie hatte sich nicht doof angestellt und irgendwie ihren Weg gefunden, aber eine erfahrene Reiterin war sie nicht. Für einen Ausflug wird es reichen. Sie wartete, ob Slava die Pferde zu wies, er kannte Schuras Reiterfähigkeiten besser und stieg so es denn los gehen sollte auf. Es war ewig her, dass sie durch die Stadt geritten war.
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Alexander Lebedew
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Lebenslauf: Schura

Auch Schura beäugte misstrauisch die Pferde. Er war hier auch kurz geritten, aber eher unfreiwillig. Und da wie jetzt konnte er nu hoffen, dass das Pferd wusste was es tat und einfach den anderen hinterher trottete. offenbar ging es Valeska ähnlich.
Während er das Tier begutachtete, auf das er sich setzen sollte fragte Novka den Chef über Morsealphabete aus - und nannte ihn auch Chef. Gut, dessen Problem.
Sein Problem würde das Tier sein, das schnaubte als er näher km. War das gut oder schlecht?
Es warf kurz den Kopf hoch um ihn dann wieder etwas zu senken, auch diese Geste konnte er nicht einordnen, erst als es danach am Gebiss herumlutschte deutete er als Geste der Entspannung. Oder doch Nervosität?
Verdammt. Er hatte einfach keine Ahnung von Pferden. Und ihm war auch nicht klar gewesen, dass Slava reiten konnte, woher nur schon wieder?
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Dass er allen ernstes in der Gruppe der beste Reiter sein würde hätte Slava vermutlich nicht erwartet. Ihm war durchaus klar, dass seine Kernkompetenzen in einer mittelalterlichen Welt nur begrenzt nützlich waren und dass er dafür von einigen wichtigen Fertigkeiten, die jedem hier eigen waren keine Ahnung hatte, wie allein das Wetter zu lesen oder überall Feuer zu machen, auch im Schwertkampf war er eine Niete... aber dennoch schlug er sich gar nicht so schlecht. Wenigstens mit der Fortbewegung kam er zurecht.
"Morsen kann ich dir irgendwann zeigen, manchmal ist es tatsächlich nützlich, denn auf so ein wie zufällig klingendes Klopfen achtet kaum jemand. Es handelt sich um Abfolgen von kurz und langem Abstand und es gibt gewisse Unterschiede zwischen den Sprachen, je ähnlicher die geschriebenen Zeichen umso ähnlicher sind auch die Morsezeichen."
Die Frage stand, gestellt oder nicht gestellt, dermaßen im Raum, dass er sie einfach beantwortete. Wahrscheinlich kannte Slava Valjan inzwischen einfach gut genug um zu wissen, was zwangsläufig folgen würde, jetzt oder in etwa drei bis 5 Augenblicken.
"Also gut, los..." Er selber nahm wieder das Pferd von dem freundlichen Wächter entgegen.
Alle drei waren braun, allerdings in unterschiedlichen Schattierungen. Eines war ein wenig heller, das war auch das zierlichste, dieses hatte der Valjan zugedacht gehabt. Ein eher mittelbraunes Tier das insgesamt den ruhigsten Eindruck machte gab er Schura, und ein nur unwesentlich größeres, eher dunkelbraunes Tier bestieg er selbst.
"Mir wurde gesagt, das ist Griska..." die hellste Stute, "Sie heißt... äh...Lama... nein, Lumira..." Schuras Tier. Seine hieß Cephira. Er hatte sie vor allem ausgewählt, weil der Name ihn an Zemfira, eine Sängerin aus seiner Heimat erinnerte die er in seiner aktiven Zeit in der Armee ganz gerne gehört hatte. Das und weil sie die Leitstute war, der die anderen notfalls einfach folgen würden.
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Valjan Novka
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Lebenslauf: V

„Griska, schön Dich kennenzulernen.“ Valeska tätschelte das Pferd zur Begrüßung, ließ die Stute mal Schnuppern und zeigte unabsichtlich den modernen Menschen, warum man auch in ihrer Zeit immer noch auf der linken Seite eines Pferdes aufstieg: ihre Seitenwaffe, das Kurzschwert müsste man ja sonst mit dem Bein über das ganze Pferd schwingen. Ein Schnauben und Tänzeln der Stute, aber die Feldwebel saß. Sonderlich schwer war sie trotz Rüstung nicht und Griska zeigte an, dass man so vielleicht ein bisschen rennen könnte. Aber noch hatte Valeska sie ihm Griff. Das Galoppieren hatte ihr bei der Ausbildung durchaus Spaß gemacht, möglicherweise draußen. Auf den Straßen der Stadt war nur Schritt angemessen.

Ihre Nachfrage dauerte eher fünf Augenblicke als drei, denn ein wenig musste Valeska ihr Pferd dirigieren, um leiser mit Slava reden zu können. „Auf Valentines PDA habe ich ein Morsealphabet gefunden. Für lateinische Buchstaben. Englisch scheint mir auch besser geeignet, weil es kürzer ist? Die Sätze? Die Wörter? Oder kommt mir es nur so vor, weil es mir fremder ist?“ Schließlich lernte sie ein Wort und Synonyme dazu, die ihr bei Begriffen ihrer Muttersprache möglicherweise gar nicht in den Sinn kamen. Und ja ihr Gesicht sagte, dass sie sich auf eine Erklärung freute. Slavas Wissen anzuzapfen, war jedes Mal ein wahre Fundgrube. Besser als Jamals Buchlädle. Und man musste ihn nur an bestimmten Stellen animieren. Deshalb lächelte sie ein wenig unschuldig: „Ja… ich... hab diese Art Gespräche in den letzten Tagen vermisst, euer Hochgeboren.“ Das Pelmeni-Essen driftete doch irgendwann in Trinkspruchkultur ab, auch lehrreich aber anders. „Reiten wir zu Deiner Datscha?“

<zur Datscha>
Zuletzt geändert von Valjan Novka am Montag 15. April 2024, 09:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Vyacheslav Sokolov
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Schura nahm wenig Rücksicht auf die Seite von der aus man aufstieg, das Pferd wurde allerdings unruhig als er es zweimal falsch machte, dann gab Slava ihm einen kurzen Hinweis. Der war - auch wenn er kein Reiter war, so doch Motorradfahrer und hatte automatisch die richtige gewählt.

"Mir ist natürlich meine eigene Muttersprache geläufiger... aber man kann auch die Gemeinsprache in ein Morsealphabet transkribieren..."
Die Bemerkung dazwischen überging Slava, die Frage nach der Datscha bestätigte er hingegen. Mit den Pferden kamen sie gut voran. Bald schon passierten sie das Stadttor.
Die Wachen erkannten Slava natürlich, salutierten, mischten sich aber nicht ein.

<geht dann außerhalb weiter>
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