Das Haus der Melitele - Hof und Wirtschaftsgebäude, Waisenhaus

Wyzima war die Hauptstadt von Temerien und einst Herrschersitz von König Foltest. Von hohen Stadtmauern umgeben, liegt sie an den Ufern des Wyzimasees; die Ismena fließt durch Wyzima und mündet in diesen. Das Bier "Wyzimas Gold" wird hier gebraut.
Nach der Ermordung des König streiten nun Herzoge und Barone um de Herrschaft.
Zeitweise war Wyzima der Sitze var Emreis, denn Temerien ist von Nilfgard besetzt.
in Wyzima ist der Orden der Flammenrose strak, inoffiziell regiert hier der Orden.
Benutzeravatar
Erzpriesterin Varelia
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 89
Registriert: Samstag 24. Juni 2023, 08:57
Lebenslauf:

In jüngeren Jahren hätte Varelia diese Diskussion mit Freuden eskaliert, dem Drecksritter an den Kopf geworfen, was sie von derlei infamen Bezeichnungen für die Geschöpfe Meliteles und Belehrungen durch einen Mann, dem gerade die ersten Haare am Sack gewachsen waren, hielt. Auch sie hatte der Krieg gebeutelt. Hatte einen Ehemann und drei Söhne mit sich genommen - wer in Wyzima und den Reichen südlich des Pontar konnte nicht solche Geschichten erzählen? Aber sie war daran nicht verbittert und hegte auch keinen generellen Groll gegen Elfen. Die Menschen waren nicht weniger grausam. Wenn es danach ging, müsste man alles Leben hassen. Die alte Erzpriesterin zeigte daher ihre Missbilligung nur durch schmaler werdende Lippen, da sie diese aufeinander presste und ein deutliches: "Ihr vergreift Euch im Ton, Ser Rilmitz." Wyzima war nicht so groß und vor allem die Lauten unter den Flammenrosenrittern hatte man bald auf dem Schirm. "Das Urteil darüber, was im Heiligtum unserer großen Mutter angemessen ist und was nicht, überlasst getrost mir." Autoritätsgewohnt war dieser Ritter damit für sie abgefrühstückt und sie wandte sich dem anderen Mann zu, der wörtlich weniger hitzig daher kam, inhaltlich aber kaum eine Handbreit weiter weg. Nun, da er vor ihr stand, erkannte sie ihn auch. Er war älter geworden, aber definitiv Liam von Alensbach, das schwarze Schaf, das dereinst Stadtgespräch in Wyzima gewesen war. Schwester Svettele hatte ja bereits erwähnt, dass er wieder in der Stadt war. Rehabilitiert womöglich?
Varelia hörte ihm zu und dann auch noch dem Magus, ohne zu unterbrechen. Der Schreck darüber, dass der Warg kein anderer als Jarel war, ließ sie stumm und reglos bleiben, trotz allem folgte sie den Ausführungen des Elfen aufmerksam. Sie musste eine Entscheidung treffen und die wollte wohl abgewogen sein. Überließ sie den Elfenmagus Lothar und seinen Recken, war sein Schicksal sehr wahrscheinlich besiegelt - mit oder ohne Freiherr. Nowigrad mochte mächtig sein, aber hier herrschte ein anderes Gesetz und der Orden war ein großer Teil davon. Beharrte sie auf ihrem Hausrecht, konnte sie das wieder um Jahre der Annäherung zurück werfen, wobei sie vor sich selbst zugeben musste, dass sie im Moment nichts lieber getan hätte, als diese Ritter in die gepanzerten Ärsche zu treten, bis sie das Tor hinter ihnen schließen konnte. Allen voran Ser Rilmitz.
"Ihr kennt Jarel länger?", fragte sie langsam und musterte dabei den Elfen. Dabei half Mendel, der das unhandliche Schwert inzwischen gegen eine Fackel getauscht hatte, deren Licht die Züge der Umstehenden mit flackernd rötlichem Licht beleuchtete. Das Problem mit Elfen war leider immer, dass sie so schwer zu lesen waren, denn sie schienen es für eine heilige Pflicht zu halten, unnahbar und stets ernsthaft drein zu blicken. Dieser hier erwiderte Varelias Blick allerdings offen und nickte ruhig. "Ich kenne Jarel von Früher, bevor er hier her kam."
Diese wenigen Worte gaben letztlich den Ausschlag. Die Erzpriesterin wusste vieles von Jarel, genaugenommen fast alles. Nicht zuletzt, dass er nicht vom Kontinent stammte. Nicht einmal annähernd. Dazu kam, dass Melitele die letzte Zuflucht für Wesen wie ihn oder auch den Elfen in dieser verrückten Welt zu bieten schien. Und ein bisschen war da auch Trotz.
Ein kaum merkliches Nicken, dann wandte sie sich Lothar zu, der sich nun doch dazu herab ließ, von seinem Ross zu steigen. Sie neigte sich sogar einen Hauch über ihre in den Ärmeln verschränkten Hände, als sie erwiderte: "Wir sind Euch zu Dank verpflichtet, das diesem Tempel kein Unheil mehr droht. Gepriesen sei das Göttliche Feuer und die Allmutter, dass die Pforten dieses meines Tempels weiterhin allen Geschöpfen Meliteles offen stehen und die große Göttin ihre Hand über alle halten kann, die ihren Schutz und ihren Rat suchen." Varelia richtete sich wieder ganz auf und sah Lothar offen in die Augen. Sie hatte eine Entscheidung getroffen. "Doch weder Ihr noch die Stadtwache habt eine Handhabe auf diesem heiligen Grund und Boden, daran muss ich Euch, Melitele sei Dank, nicht erinnern. Ihr seid willkommen als Suchende im Glauben, alle. Um Ser DeSpaire von hier zu entfernen benötigt Ihr meine Zustimmung ebenso wie dafür, Ihn hier selbst unter Bewachung zu nehmen. Beides verwehre ich Euch. Ich habe keinen Grund, an seinen Worten zu zweifeln." Sie wandte den Kopf und blickte erst Liam und dann Pieter an. "Bisher hat sich der Magus hier im Haus tadellos benommen und dass Ihr nach derlei beleidigenden Worten noch in einem Stück seid, spricht für ihn. Ich denke, Ihr könnt ihn getrost unserer Obhut überlassen." Das man den Magus in gewöhnliche Ketten geschlagen hatte, war zumindest der Erzpriesterin nicht entgangen.
Ihr Blick kehrte ruhig zu Lothar zurück. "Ich schlage daher vor, Ihr konzentriert alle Eure Kräfte darauf, die Menschen dieser Stadt vor dem Warg zu schützen." Ein dezenter Rauswurf.
Benutzeravatar
Liam von Alensbach
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 200
Registriert: Montag 10. Juli 2023, 19:14
Lebenslauf:

Ein Rauswurf. War irgendwie nicht anders zu erwarten, schliesslich fanden Melitele und die Flammenrosen schon länger keinen Zugang zueinander. Der Graben würde sich nun wohl vertiefen. Liam akzeptierte die Entscheidung der Erzpriesterin und obschon er Lothars Wort abwartete befand er, dass er wenigstens seine Kleidung holen konnte. Und sein Pferd.

"Ich hole mein Rüstzeug." informierte er Lothar, der leicht den Kopf neigte. Er war einverstanden. Von Alensbach nickte der Erzpriesterin zu und setzte sich in Bewegung. Doch noch bevor er ganz fort war, packte er einen der Wachmänner, der sich etwas zurückfallen hat lassen, am Arm und sagte es zu ihm. Leise genug, dass es niemand der umstehenden hören konnte. Eine kurze Antwort von diesem und Liam nickte. Dann eilte der Ritter davon. Nicht weil der Moment es von ihm verlangte, sondern weil er spürte wie er etwas oder jemanden erschlagen wollte. In seiner Brust schwellte ein Verlangen, das ihn verwirrte. Fest schloss der Mann seine Finger um den Schwertgriff, fühlte das Metall und die Vibration. Vibration? Für einen flüchtigen Moment war er im Begriff inne zu halten, redete sich dann aber ein, dass es nur seinen überreizten Nerven geschuldet war, dass er bereits irgendwelche Dinge spürte, die gar nicht da waren.

Und dann war er durch die Tür und stand im Gang.
Benutzeravatar
Avarion DeSpaire
Spieler Level 3
Spieler Level 3
Beiträge: 416
Registriert: Samstag 14. Mai 2022, 13:34
Lebenslauf:

Er glaubte ihm nicht. Wie konnte es auch anders sein. Menschen waren da alle gleich. Oder fast alle gleich. Die Aggressivität, die Pieter Ion entgegen brachte, konnte dieser sehen und innerlich wünschte er sich schon fast, das dieser ihm einen Grund geben würde sich zu wehren.
Als Lothar seine Aussage eine Anschuldigung nannte ließ er langsam die Hände sinken. Nun fing auch in ihm so langsam an die Wut hoch zu kochen über die Ignoranz der Ritter. Wie sollte es auch anders sein. Glaubensritter waren immer Fanatisch und diese hier machten keine Ausnahme. So zumindest formte sich Ions Meinung immer mehr zu einem eingefahrenen Bild. Sie waren Blind für die Wahrheit und machten sich nicht einmal die Mühe sich die ganzen Tatsachen genauer zu betrachten. Er musste angesichts der ganzen Ignoranz leicht den Kopf schütteln. Er hätte mit dem Kopf auf den Büchern liegen bleiben sollen. Sollte er aus dieser Situation heile heraus kommen und Jarel ebenfalls, würde dieser ihm ordentlich was schulden.
Bis auf die wenigen Worte zu Erzpriesterin Varelia sagte er nichts mehr. Wozu auch. Er hatte alles gesagt und wusste um die Meinung und Einstellung der anderen. Also wartete er ab, was nun weiter geschehen würde. Der Rauswurf der Ritter, durch die alte Dame überraschte ihn dann doch sehr und entsprechend sah er sie an. Ihre Macht und ihr Wort waren offensichtlich gewichtiger als er es erwartet hätte. Ions Blick folgte Liam, der sich irgendwann abwand und ging. Nur kurz sah er auf die Fesseln, die seine Hände zusammen hielten. Sollten sie diese einfach dran lassen, würde er kreativere Wege finden müssen, sich davon zu trennen, oder sollte er diese um behalten? Wie waren die Gepflogenheiten? Es würde sich zeigen.
Benutzeravatar
Lothar von Tretogor
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 148
Registriert: Montag 6. März 2023, 10:30
Lebenslauf: Lothar

Nur war Lothar von Tretogor schlicht ein Mensch. Er war nicht allwissend oder alterslos und konnte nicht das Chaosgefüge der Welt beherrschen. So hatte er noch die Hoffnung, dass er einem alten Kameraden mehr Glauben schenken konnte als einem unbekannten Gesicht.
Aber die Erzpriesterin begann mehr und mehr diese Hoffnung zu zerstören. Er hatte vielleicht eher gewusst, welche Entscheidung sie treffen würde als sie selbst. Zu tief war der Graben zwischen ihren Kirchen, als dass sie darauf vertrauen würde, dass der Delinquent fair behandelt werden würde und Ritter Pieter half nicht dabei einen anderen Eindruck zu vermitteln. Sie würde ihre Schäfchen schützen, alleine weil sie um einen Schutz baten. Er konnte nur hoffen, dass der Elfenmagier die ehrwürdige Mutter nicht bereits in seinem Bann hatte und ihre Entscheidung frei war.

Erzpriesterin Varelia hätte keinen Grund an seinen Worten zu zweifeln. Dann war es wahr? Lothar zweifelte nicht an ihrer Menschenkenntnis. Jarel. Ein Werwolf. Schon seit Jahren? Bevor er hierher kam? Bevor er sich dem Orden anschloss. Sein Leibwächter war ein Verfluchter. Schon immer. Lothar war dankbar, dass sie sich für einen Moment von ihm abwandte, so konnte sie sein Gesicht nicht sehen. Er schloss die Augen, atmete ein. Seine Linke fasste fester um den Schwertgriff, die aus Gewohnheit dort lag. Er sollte den Warg suchen, die Stadt schützen.
Eine Aufgabe, ein Vorschlag, auch ein Rauswurf, aber womit hatte er gerechnet? Auch ihr fiel es schwer über ihren Schatten zu springen. Und er? Er musste genauso weiter funktionieren, sodass er nickte beinahe ehrfürchtig: „Möge Melitele Euch mit ihrer Weisheit führen und die Flamme Euer Herz wärmen.“ Der Großmeister küsste die drei Fingerkuppen für Jungfrau, Mutter und Alte, führte sie zu Schulter, Brust und Schulter zum Zeichen der Feuerschale der ewigen Flamme und wandte sich zum Gehen.

Von Alensbach bekam ein Nicken, der würde schon wissen was er tat. Während Pieter fassungslos daneben stand und schon auf dem Absatz kehrt gemacht hatte, um seine Wut in die Ismena zu kotzen. „Ritter Rilmitz die Fesseln…“ Lothars Anweisung machte seine Laune nicht besser, aber erinnerte ihn daran, dass er sich zu Gehorsam und Disziplin verpflichtet hatte. Nach einem „Exzellenz“ kam Pieter der Aufgabe nach und befreite Avarion zähneknirschend. Mit dem Hinweis, den Knappen Georgi einzusammeln verschwand er erneut auf dem Friedhain, um den Tempel über das neue Loch zu verlassen. Die Handschellen nahm er mit, dass diese eigentlich der Wache gehört hatten interessierte ihn dabei nicht.

Nach Liam und Pieter waren die Wächter dran: „Ich erwarte Meldung, wenn Ritter Moore an den Toren gesehen wird.“ Eine Handbewegung schickte auch sie weg. Vielleicht war Lothar dazu nicht befugt, aber sich entfernen war im Sinne der beiden Wächter. Sie wollten weder zwischen Flamme und Melitele noch zwischen Elfen und Wargen oder sonst wem stehen – außerdem war ihre Schicht eigentlich schon vorbei. Außerdem war der Großmeister befehlsgewohnt genug, sodass sie gar nicht auf eine andere Idee kamen, als zu folgen.

Schließlich verließ Lothar den Tempel, Pferd und Leibwächter folgten ihm. Auf der Straße würde man sich sammeln, Berichte anhören und sich neu orientieren.

<draußen weiter>
Zuletzt geändert von Lothar von Tretogor am Mittwoch 20. März 2024, 09:36, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Liam von Alensbach
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 200
Registriert: Montag 10. Juli 2023, 19:14
Lebenslauf:

------
von: Haus der Melitele - Quartiere
wann: Dienstag, 31. August 1278 um 04:35 Uhr
Betrifft: Wer noch auf dem Hof ist
-----


Als Liam den Hof betrat, hatte Lothar diesen bereits verlassen. Er sah ihn, sowie Pieter und Bernard noch auf der Strasse. Varelia befand sich auf dem Hof, zusammen mit einer Schwester. Auch Mendel war noch da, er war bei der Erzpriesterin. Yusuf stand am Tor und auf diesen hielt er zu. Sein Pferd bräuchte er, sagte Liam und seine Klinge. Yusuf hatte, nachdem der Warg geflohen war und langsam wieder Ruhe einkehrte, die Waffen eingesammelt und zurück gebracht. Dort verwies er Liam nun hin, während er selbst das Pferd des Ritters vorbereitete.

Nun stand Liam in dem kleinen Raum, wo die Waffen der Besucher und Gäste gelagert wurden und tat sich schwer damit, das Schwert aus der Hand zu geben. Es war eine feine Klinge. Gut gearbeitet, exzellent ausbalanciert, von einem Meister seines Fachs. Sie war, da war sich Liam sicher, trotz ihrer Schlichtheit eine vorzügliche Waffe. Besser als seine eigene, was in ihm ein Gefühl von Bedauern auslöste. Aber es war nicht die Seine und ihm stand es nicht zu sie wie ein Dieb einfach zu behalten. Als er sie zurück in die Schwertscheide schob, zuckte ein schmerz durch seine Hand. Hatte er sich geschnitten? Als er seine Handfläche betrachtete, entdeckte er einen roten Fleck auf dem Verband. Der Schnitt musste wieder aufgebrochen sein.

Noch einmal zögerte Liam, dann griff er zu seinem Schwert, schlang den Schwertgurt um die Hüfte und trat hinaus. Hinter ihm fiel die Tür zu, er atmete tief ein und da war auch schon Yusuf mit Virado. Froh sein Pferd wieder zu haben, nahm er mit einem kurzen Wort des Dankes die Zügel seines Hengstes entgegen und verliess den Stall. Den Hof, durch das Tor und stiess auf der Strasse zu Lothar und den anderen Brüder seines Ordens.
Benutzeravatar
Erzpriesterin Varelia
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 89
Registriert: Samstag 24. Juni 2023, 08:57
Lebenslauf:

Varelia sprang durchaus über einen Schatten, nur nicht über den, über den Lothar sie gerne gehabt hätte. Denn auch für die Erzpriesterin waren Magier ein Kapitel für sich. Wenn man ein Feldlazarett einmal hatte in Flammen aufgehen sehen und nicht begriff, woher das Feuer plötzlich kam, bis es einem jemand erklärte, so bedeutete es einen Kraftakt des Glaubens und Vertrauens in das Gute in Meliteles Schöpfung, um vorurteilsfrei zu bleiben. Das sie dem Elfenmagier Asylrecht einräumte war also alles andere als selbstverständlich und hätte Lothar angemerkt, er zweifle an ihrer Selbstbestimmung, sie hätte diese vielleicht selbst in Zweifel gezogen. Doch so senkte sie nur das Haupt gegen die Geste fes Großmeisters und war froh, die Ordensritter vom Platz zu wissen. Gerade Menschen wie Pieter Rilmitz sorgten nicht gerade dafür, dass sich die Lage zwischen all den unterschiedlichen Gruppierungen in dieser Stadt entspannte. Immerhin folgte er artig der Anweisung und löste die in Varelias Augen ohnehin nur symbolischen Fesseln.
Ihr Blick folgte den abziehenden Rittern und als schließlich zu guter Letzt Liam sein Pferd erhielt, erlaubte sie sich ein Durchatmen. Sie hoffte inständig, das dies kein Fehler gewesen war. Doch sie stand zu ihrer Entscheidung und fasste des Magus DeSpaire ins Augen. "Zu Euch.", war das Einzige, was sie vorerst sagte und dann Kehrt machte, um zum Haus zurück zu kehren. Philippa gestikulierte hinter Varelias Rücken für Ion, dass dieser auch ja folgte, wenn er nicht selbst schon auf den Trichter gekommen war. Die Schwester kannte diese Kombination aus Worten und Tonfall. Sie und Mendel blieben Varelia ebenfalls an den Fersen, die für eine Dame ihres Alters, mit eben noch erlittenem Hexenschuss ziemlich flott unterwegs war. Der Weg führte durch das Portal und dann in Varelias Gemächter. Ion fand sich in enem kleinen Arbeitszimmer wieder, in dem neben einem Schreibtisch zwei weitere Stühle und mehrere Regale standen. Es herrschte eine angenehme Fülle, ohne chaotisch zu sein.
Philippa trennte sich von ihnen, Mendel entzündete stehende Kandellaber, während die Erzpriesterin sich ihrem "Gast" zu wandte. "Was machen wir nun aus dieser Situation? Oder vielleicht beginnen wir damit, dass Ihr mir erklärt, wie es überhaupt dazu kommen konnte und was es mit diesem 'Fluch' auf sich hat. Ich gehe recht in der Annahme, dass ihr ebenfalls aus diesem Azzarrott stammt und deswegen so detailliert Bescheid zu wissen scheint?" Sie fühlte sich plötzlich wieder sehr alt und müde. Jarel hatte ihr viel von seiner Heimat, seinen Kindern und auch den Elfen dort erzählt, aber sich so direkt mit diesen Geschichten konfrontiert zu sehen, überstieg dann doch alles, was sie sich vorgestellt hatte. Sie straffte sich. Nur keine Müdigkeit vorschützen. "Und vor allem sollten wir uns zügig Gedanken machen, wie wir Jarel vor den Ordensrittern finden, sonst war dieser Eklat ganz umsonst." Sie redete nicht lange um den heißen Brei herum und machte auch keinen Hehl daraus, dass sie sich soeben auf dünnes Eis hinaus gewagt hatte. Aufgrund eines Bauchgefühls gefüttert von... Märchen? Aber sie kannte Jarel nun so lange - fast so lange wie er hier war. Sie wollte nicht an seiner Aufrichtigkeit zweifeln, doch leicht fiel es ihr nicht.

weiter
Zuletzt geändert von Erzpriesterin Varelia am Donnerstag 21. März 2024, 21:19, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Avarion DeSpaire
Spieler Level 3
Spieler Level 3
Beiträge: 416
Registriert: Samstag 14. Mai 2022, 13:34
Lebenslauf:

Es bedurfte keines Hinweises, das Ion ihr folgte. Sie war für ihn in die Bresche gesprungen und es war das mindeste, dass er ihr folgte, wenn sie es wollte und alle Fragen beantwortete die sie hatte.

-------------------------------------------------------
Weiter: Haus der Melitele - Inneres Heiligtum (Seite 21)
Benutzeravatar
Svettele Fini Banik
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 182
Registriert: Mittwoch 12. Juli 2023, 12:36
Lebenslauf: Fini

------------------------------------------------------------
vom: Nebengebäude
Datum: 04.44 Uhr, 31. August 1278, Dienstag
betrifft: ?
-------------------------------------------------------------

Ihre Schritte waren bedacht, als Schwester Svettele langsam durch den Friedhain schritt. In ihren Händen hielt sie ein kleines Flämmchen, das sie vor dem Wind schützte. Die ruhige Nacht hatte sich inzwischen wieder über die Grabanlagen gelegt und vergaß, was hier eben noch passiert ist.
Fini blieb kurz stehen, betrachtete das Loch in der Mauer, erinnerte sich an den Knall und hörte die Angst erfüllten Rufe der Schwestern über grünes Feuer noch einmal. Sie hatte die Gründe des Hofmagierin gehört, trotzdem musste das sein? Musste man das Tier auf die Stadt loslassen? Musste man den Tempel selbst Schutzlos ausliefern? Hätte das riesige Vieh nicht einfach über die Mauer springen können? Außerdem hatte sie ihn fast beruhigt. Die Göttin war mit ihr gewesen. In dem Punkt hatte der Elf unrecht: es grenzte nicht an ein Wunder, es war ein Wunder. Meliteles. Fini zog die Nachtluft ein und wandte sich ab.

Am Altar der Alten stellte sie ihr Kerzchen ab. Danke still der Göttin für ihre Güte und kniete nieder. Sie trug noch immer ihr Nachthemd mit dem Überkleid, aber das war ihr gerade egal. Betend suchte sie die Nähe ihrer Göttin, die Weisheit der Alten, um ihr mehr Klarheit über die Geschehnisse zu schenken.
Benutzeravatar
Melanie Johnston
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 165
Registriert: Dienstag 6. Juni 2023, 18:22
Lebenslauf:

------------------------------------------------------------
von/nach: Quartiere -> Friedhain
Datum: 31 August 1278 / 04.55
betrifft: Fini
-------------------------------------------------------------

So still und untätig sitzen behagt ihr gar nicht, zumindest dann nicht wenn das Warten nicht einem Zweck diente. Sie konnte warten, geduldig sein und schweigen. Wenn es einen Grund dafür gab. Jetzt sah sie aber keinen vernünftigen Grund dafür. So stand sie auf zog zumindest den Mantel über und ging barfuß wieder in den Gang. Eine kurze Orientierung und sie war den selben Weg eingeschlagen wie Fini. Denn erst mit ein wenig Ruhe fiel ihr wieder ein das sie ja mit noch jemandem reden konnte. Und das sogar obwohl sie den Babbelstein vergessen hatte mit zunehmen.

Sie kam ein wenig gehetzt an, bsie wollte schließlich nicht das Risiko eingehen das sie eventuell schon wieder weg war. Als sie aber auf dem Friedhain ankam wirde sie schlagartig langsam. Was genau dieser Ort war wusste sie nicht, aber sie fühlte regelrecht das hier Ruhe geboten war. Das hier ein besonderer Ort war. Sie trat bedächtig näher und sah sich einen Moment um. Da sie ja keine Stiefel trug waren ihre Schritte sehr leise und sie näherte sich Fini nur ein wenig. Erschrecken wollte sie sie auf keinen Fall. Sie blieb schließlich mit Abstand stehen, bsie schwieg, ja das konnte sie tatsächlich doch ganz gut. Schließlich räusperte sie sich ganz leise.
Benutzeravatar
Svettele Fini Banik
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 182
Registriert: Mittwoch 12. Juli 2023, 12:36
Lebenslauf: Fini

Die Priesterin war im Gebet versunken, rezitierte in ihrem Geist eine beruhigende Litanei. Über ihre Lippen kamen nur flüsternd die Antworten der Gläubigen im Wechselgesang zu ihren stummen Worten. So wie ihre Brust mich nährt, wiederholte sie nach Pausen immer wieder. Es half ihr ihre Gedanken zu ordnen und zu begreifen wie all diese Personen zu einander standen. Ein paar davon würde sie in Nowigrad wiedersehen. Sie konnte die Mutter verstehen, dass sie den Hofmagus in ihren Schutz genommen hat, aber genauso Liam. Seine Sorge galt all jenen, die der Ritter in dieser Gestalt bedrohte und diese Offenbarung hatte ihn persönlich verletzt. Er war nicht der Gleiche wie auf der Reise. Sie würden sicher noch darüber sprechen. Ein hoffentlich fruchtbarer Austausch.
Ein wenig fröstelte sie. Die Morgenstunden waren auch im Sommer kühl. Das Überkleid über ihrem Nachtmantel half nur ein wenig. Auch sie war barfuß. Das Räuspern unterbrach sie. Ihre Augen öffneten sich wieder, betrachteten die kleine Kerze am Schrein der Alten. Langsam erhob sie sich und schob sich das wirre lange Haar wieder aus dem Gesicht.

„Melanie. Kan ik je ergens me helpen?“ Ach, sie verstand ja nicht. Fini lächelte entschuldigend, ging leicht in sich und wiederholte auf japanisch: „Melaniesan. Kann ich Euch helfen?“
Benutzeravatar
Melanie Johnston
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 165
Registriert: Dienstag 6. Juni 2023, 18:22
Lebenslauf:

Melanie betrachtete Fini und passte einen halbwegs günstigen Moment ab für ihr Räuspern. Sie wusste wie störend es sein konnte wenn man sie in ihrer Meditation störte und Fini schien sogar zu beten. Sie lächelte, auch ein wenig entschuldigend. "Die gleiche Frage konnte ich dir stellen. Du wirkst... Verloren... Im Dunkel ohne Licht das dich leitet." Sie trug zwar ihren Mantel, aber da dieser nicht geschlossen war sah man ihre Beine. Und einen Teil ihres Bauchs. Und dieser war nun ohne Tattoo, von der Veränderung ihres restlichen äußeren mal abgesehen. Sie sah nun nach ihren 28 Jahren aus, zumindest sah sie älter aus. "Es war heute ein turbulente Tag und zumindest mir geht es besser wenn ich über die Dinge rede die mich beschäftigen." sie musterte die Priesterin noch einmal und schaute sich um. "Ich verstehe aber auch wenn du Dinge besser für dich und Im Gebet verarbeiten kannst. Gab sie ihr freundlich auch gleich einen Ausweg ohne das jemand es beleidigend auffassen konnte.
Antworten